Ernst Jandl 1925 - 2000 Leben und Schaffen nEr studierte Germanistik und Anglistik in Wien und war seit 1949 als Gymnasialprofessor tätig. nEr schrieb nicht für bestimmte Zielgruppen; vor allem seine Lyrik wendet sich gleichermaßen an Erwachsene und Kinder. Konkrete Poesie nSeine experimentellen Gedichte, in denen er auf unkonventionelle Art Laute, Silben und Wörter spielerisch montiert, gehören weitgehend in das Feld der konkreten Poesie, die er maßgeblich mitbestimmt. nAls einer der bedeutendsten Lyriker unserer Zeit wurde er vielfach ausgezeichnet. Sprechgedichte - jandeln nE. Jandl bezeichnet seine Gedichte als „Sprechgedichte“, die zum lauten Lesen – zum „Jandeln“ bestimmt sind. nEr schrieb visuelle Poesie und Lautgedichte wie „schtzngrmm“ oder „falamaleikum“, die erst durch den Vortrag besondere Wirksamkeit entfalten. nSein Werk war stets vom Spiel mit der Sprache bestimmt und spannte einen Bogen von politischer Lyrik wie im Gedicht: „Wien: heldenplatz“ bis zu komischen Sprachspielen wie „fünfter sein“. nNeben Lyrik schrieb Jandl Prosatexte, mehrere Hörspiele und Theaterstücke und übersetzte Autoren aus dem Englischen. Jandl - Gedichte nBei nahezu jedem seiner Texte wendet Jandl ein anderes Verfahren an. nfalamaleikum nfalamaleitum nfalnamaleutum nfallnamalsooovielleutum nwennabereinmalderkrieglangeausist nsindallewiederda. noderfehlteiner? n„Salem aleikum“ ist ein arabischer Gruß mit der Bedeutung: Der Friede sei mit euch! Bei Jandl spricht das umgangssprachliche „Salamaleikum!“ eine Art Kasperfigur mit einem S-Fehler („falamaleikum“) nWie ist die Frage am Schluss zu verstehen? n Jandl - Gedichte ndas bleiben ndas bleiben kann ein sitzenbleiben noder ein stehenbleiben sein nes kann auch ein liegenbleiben sein nein zuhause bleiben oder ein draußen bleiben nes gibt so viele arten von bleiben naber keine hält ewig ndas ist manchmal gut naber manchmal schade nDie beiden letzten Zeilen des Gedichts von Jandl zeigen, dass die Zusammensetzungen positive und negative Bedeutungen haben. Jandl - Sprachspiele nlichtung nmanche meinen nlechts und rinks kann man nicht velwechsern nwerch ein illtum Fazit: Kulturelle Provokation? nJandls erste Veröffentlichungen wurden zu ihrer Zeit als kulturelle Provokation empfunden. Lange Zeit fand sich kein Verlag, der seine experimentelle Lyrik herausgeben wollte. Ab Mitte der 1960er Jahre kamen erste schriftstellerische Erfolge. Er stand der Wiener Gruppe nahe und gehörte zu den Initiatoren der Grazer Autorenversammlung. n n n n n n n n n n