Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Mündliche Fehlerkorrektur Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch 2 •Wer arbeitet, macht Fehler. Wer viel arbeitet, macht mehr Fehler. Nur wer die Hände in den Schoß legt, macht gar keine Fehler. • •Alfred Krupp Diskutieren Sie mit den Studierenden über das Zitat. Ist es möglich, eine Sprache zu lernen, ohne Fehler zu machen? Fragen Sie Studierende nach ihren Erfahrungen. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Fehler • • • • •Was ist ein Fehler? • 3 Lesen Sie für die Vorbereitung den Einführungstext zum Thema „Mündliche Fehlerkorrektur“. Fragen Sie die Studierenden, was sie unter einem Fehler verstehen. Sammeln Sie Ideen an der Tafel. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Was ist ein Fehler? •Ein Fehler ist •… eine Abweichung vom Sprachsystem. •… eine Abweichung von der geregelten linguistischen Norm. •… das, was ein Kommunikationspartner nicht versteht. •… das, was ein Muttersprachler nicht versteht. •… das, was gegen Regeln in Lehrwerken und Grammatiken verstößt. •… das, was eine Lehrkraft als Fehler bezeichnet. •… das, was ein Muttersprachler in einer bestimmten Situation nicht sagen oder tun würde. •… relativ. Was bei einer Lerngruppe in einer konkreten Situation als Fehler gilt, wird bei einer anderen Gruppe toleriert. •Quelle: Kleppin 1998, 19f. • 4 Zeigen Sie den Studierenden folgende Definitionen. Diskutieren Sie, welche Definition für die mündliche Sprachproduktion im Fremdsprachenunterricht am besten passt. Sie können auch in Gruppen arbeiten lassen. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Fehlerkonzepte •Konzept 1: Korrektheit •Ein Fehler ist eine Abweichung vom Sprachsystem. •Ein Fehler ist eine Abweichung von der geregelten linguistischen Norm. •Konzept 2: Verständlichkeit •Ein Fehler ist das, was ein/e KommunikationspartnerIn nicht versteht. •Ein Fehler ist das, was ein/e ErstsprachlerIn nicht versteht. •Konzept 3: Situationsangemessenheit •Ein Fehler ist das, was ein/e ErstsprachlerIn in einer bestimmten Situation nicht sagen oder tun würde. • 5 Besprechen Sie mit den Studierenden verschiedene Fehlerkonzepte. Welches Konzept passt am besten zum kommunikativen Fremdsprachenunterricht ? Mögliche Antwort: Konzept 5: Flexibilität und Lernerbezogenheit: In diesem Konzept werden Fehler als relative Größe angesehen. Was bei einer Lernergruppe in einer konkreten Unterrichtssituation als Fehler bezeichnet wird, wird bei einer anderen vielleicht nicht korrigiert. Dieses Konzept ist besonders im Hinblick auf kommunikativ orientierten Unterricht hilfreich. So kann es sein, dass in einer Situation, bei der eher der inhaltliche Austausch im Vordergrund steht, nichts korrigiert wird, solange alle Äußerungen verständlich sind. Bei einer anderen Aufgabe dagegen, bei der eine bestimmte Form geübt werden soll, werden wesentlich mehr Äußerungen als fehlerhaft markiert und korrigiert. Ein weiteres wichtiges Kriterium bei diesem Konzept ist die/der Lernende selbst. Bei schüchternen Lernenden, die sich selten melden, werden in der Regel weniger Fehler korrigiert als bei denjenigen, die „drauflosplappern“. Dasselbe gilt für die Lernenden, die versuchen Konstruktionen zu verwenden, die im Unterricht noch nicht behandelt wurden. Lernende und ihre möglichen Lernschwierigkeiten sowie ihre Lernerfahrungen stehen bei diesem Fehlerkonzept im Mittelpunkt (vgl. Kleppin 2000 , 22). Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Fehlerkonzepte •Konzept 4: Unterrichtsabhängige Kriterien •Ein Fehler ist das, was gegen Regeln in Lehrwerken und Grammatiken verstößt. •Ein Fehler ist das, was eine Lehrkraft als Fehler bezeichnet. •Konzept 5: Flexibilität und Lernerbezogenheit •Fehler sind relativ. Was bei einer Lerngruppe in einer konkreten Situation als Fehler gilt, wird bei einer anderen Gruppe toleriert. • 6 Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Fehlerursachen •Interferenz •Ich bekam sein bester Freund. (engl. become – werden) •Übergeneralisierung •Ein Junger stand vor der Tür. •Regularisierung •Paul gehte zur Schule in Bonn. •Simplifizierung •Ich holen schnell der Saft. •Einsatz von Kommunikations- und Lernstrategien •Wir hatten im Hostel einen Raum, den wir zusammen nutzen konnten. Also einen Zusammenraum. •Persönliche Faktoren •Ich würde gern ein Tee. Einen Tee. Oder ein Tee? Ich bin so müde grade. • 7 Zeigen Sie erst ein Beispiel und besprechen Sie mit den Studierenden dann, wo es Fehler gibt und welche Ursachen sie haben könnten. Zeigen Sie danach richtige Antworten. Kann man immer eindeutig die Fehlerursache bestimmen? Mögliche Antwort: Fehlerursachen können nicht immer eindeutig identifiziert werden. Das hängt vor allem damit zusammen, dass keine 1-1-Zuordnung von Fehlern und Ursachen existiert. Demselben Fehler können bei zwei unterschiedlichen Lernenden zwei unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen. Deswegen ist es wichtig, über Fehlerursachen mit Lernenden zu reflektieren. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Fehlerklassifikation nach Gegenständen •Grammatikfehler •Kasus, Genus, Konjugation, Satzbau, z.B. Ich habe der Buch •Wortschatzfehler •Wortwahl, Ausdruck, z.B. Heute viel gut! •Pragmatikfehler •Ausdrucksweise und Sprachebene sind der Situation nicht angemessen, z.B. (zum Vorgesetzten): Kann mir mal einer verraten, was ich hier eigentlich soll? •Aussprachefehler •Fehler in Hinblick auf faktische Falschheit •Inhalt, z.B. Hamburg ist die Hauptstadt von Deutschland •Quelle: Rösler 2012, 154 • • 8 Zeigen Sie erst die Klassen von Fehlern. Fragen Sie Studierende nach Beispielsätzen. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Performanz- und Kompetenzfehler 9 Kompetenzfehler •Lernende haben etwas nicht verstanden oder gar nicht gelernt •Lernende können sich selbst nicht korrigieren •Erklärungen sind nötig Performanzfehler •Versprecher oder Fehlgriffe •Lernende können sich selbst korrigieren •entstehen wegen mangelnder Aufmerksamkeit oder Ablenkung •keine weiteren Erklärungen sind nötig • Besprechen Sie den Unterschied zwischen Performanz- und Kompetenzfehlern. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Mündliche Fehlerkorrektur •Mit welchem Ziel korrigiert man? 10 Diskutieren Sie mit den Studierenden, wozu Lehrkräfte Fehler korrigieren. Mögliche Antworten: um zu helfen, eine Fremdsprache zu lernen; das gehört zum Beruf der Lehrerin/des Lehrers; um Disziplin aufrechtzuerhalten. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Mit welchem Ziel korrigiert man? 11 Diskutieren Sie mit den Studierenden, wozu Lehrkräfte Fehler korrigieren. Mögliche Antworten: um zu helfen, eine Fremdsprache zu lernen; das gehört zum Beruf des Lehrers/der Lehrerin; um Disziplin aufrechtzuerhalten. Hilfestellung Festigung des Gelernten Erweiterung des Ausdrucksmöglichkeiten Fehlerkorrektur gehört zum Beruf als Lehrkraft Aufrechterhaltung der Disziplin Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Was korrigiert man? •Sollen alle Fehler korrigiert werden? •Welche Folgen haben lückenlose Korrekturen? •Welche Fehler soll man beim Sprechen korrigieren? • 12 Diskutieren Sie mit den Studierenden. Beziehen Sie sich auf verschiedene Definitionen von „Fehler“. Mögliche Antwort: Beim Sprechen sollen nur die Fehler korrigiert werden, die die Kommunikation stören. Eine lückenlose Fehlerkorrektur zerstört den natürlichen Redefluss und kann zum Reduzieren der Sprechbereitschaft der Lernenden führen. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Wann soll man korrigieren? •Direkt nach dem Fehler? •Am Ende der Übung? •Am Ende der Unterrichtseinheit? •Wovon hängt es ab? • 13 Diskutieren Sie mit den Studierenden, wann Fehler korrigiert werden sollen und von welchen Faktoren es abhängt. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Wann soll man korrigieren: Beispiel •Abb 1: Kalender, Susanne / Klimaszyk, Petra (2008): Schritte international 6. Deutsch als Fremdsprache. Niveau B1/2. Lehrerhandbuch. Ismaning: Hueber, 21. • 14 Zeigen Sie Studierenden eine Mikromethode zur mündlichen Fehlerkorrektur aus dem Lehrerhandbuch für Schritte 6. Diskutieren Sie mit ihnen, welche Vor- und Nachteile diese Mikromethode haben könnte. Mögliche Antworten: Vorteile: Die natürliche Kommunikation wird nicht zerstört; Lernende können sich besser auf die Sprachproduktion konzentrieren; Fehler bleiben anonym und werden gemeinsam bearbeitet, was eine positive Gruppenatmosphäre begünstigt. Nachteile: Doppelbelastung der Lehrkraft: Sie muss gleichzeitig die Sprachproduktion bewerten und sich Fehler notieren; Lernende müssen lernen, über Fehler von sich selbst und den anderen zu sprechen. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Der Zeitpunkt der Korrektur ist von der Lernsituation abhängig: 15 Formfokussierte Aktivität (Üben einer grammatischen Form, Nachsprechen eines Lautes) Das sofortige Korrigieren ist fast immer sinnvoll. Mitteilungsbezogene Aktivität (Äußerungen von Gedanken und Meinungen) Man sollte nicht hineinkorrigieren, weil es als inhaltliches Desinteresse empfunden wird und die Sprechbereitschaft verringert. Diskutieren Sie mit den Studierenden, wann Fehler korrigiert werden sollen und von welchen Faktoren es abhängt. Mögliche Antwort: Diese Frage kann nicht allgemein beantwortet werden. Der Zeitpunkt der Korrektur ist von der Situation in der Klasse abhängig. Generell gilt, dass „in einer formfokussierten Aktivität wie dem Nachsprechen eines Lautes oder einer Satzmelodie oder dem Üben einer grammatischen Form das [sofortige] Korrigieren fast immer sinnvoll sein wird, in einer rein mitteilungsbezogenen Phase, z.B. einer Diskussion, bei der ein Lernender emotional engagiert etwas über sich selbst sagt, dagegen meistens nicht“ (Rösler 2012, 154f.). In der mitteilungsbezogenen Phase sollten nur solche Fehler sofort korrigiert werden, die die Kommunikation beeinträchtigen oder das gegenseitige Verstehen unmöglich machen. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Wer korrigiert, wer wird korrigiert? • • • • •fremdinitiiert •selbstinitiiert • 16 Fremdkorrektur Selbstkorrektur Fragen Sie die Studierenden, wo der Unterschied zwischen Fremd- und Selbstkorrektur liegt und wer die Korrektur initiieren kann. Welche Vor- und Nachteile kann die jeweilige Art der Korrektur haben? Mögliche Antwort: Wenn sich Lernende selbst korrigieren, spricht man von Selbstkorrektur, werden sie von der Lehrkraft oder anderen Lernenden korrigiert, von Fremdkorrektur (vgl. Huneke/Steinig 2013, 239). Weiterhin kann zwischen der fremdinitiierten und selbstinitiierten Korrektur unterschieden werden, je nachdem, wer die Korrektur initiiert und vornimmt. In den meisten Fällen werden Korrekturen durch die Lehrkraft ausgeführt. Delegiert sie diese Aufgabe an Mitlernende, kann es zu Störungen in der sozialen Balance der Lerngruppe kommen (Lernende können bspw. in die Rolle des „Besserwissers“ rutschen). Um solche negativen Effekte auszuschließen, lohnt es sich, mit Lernenden die verschiedenen Korrekturmöglichkeiten zu besprechen und einzuüben (vgl. Huneke/Steinig 2013, 236). So können z.B. Dialoge und Rollenspiele aufgenommen werden, um diese dann gemeinsam nach Fehlern abzusuchen und gegenseitig zu korrigieren. Generell gilt aber, dass „Selbstkorrekturen gegenüber Fremdkorrekturen nach Möglichkeit bevorzugt werden [sollten], ebenso wie selbstinitiierte gegenüber fremdinitiierten. Damit knüpft man an außerunterrichtliches ‚natürliches' Sprechverhalten an“ (Huneke/Steinig 2013, 241f.). Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Wer korrigiert, wer wird korrigiert? •„Generell gilt, dass „Selbstkorrekturen gegenüber Fremdkorrekturen nach Möglichkeit bevorzugt werden [sollten], ebenso wie selbstinitiierte gegenüber fremdinitiierten. Damit knüpft man an außenunterrichtliches ‚natürliches' Sprechverhalten an“ • (Huneke/Steinig 2013, 241f.). • 17 Mögliche Antwort: Wenn sich Lernende selbst korrigieren, spricht man von Selbstkorrektur, werden sie von der Lehrkraft oder anderen Lernenden korrigiert, von Fremdkorrektur (vgl. Huneke/Steinig 2013, 239). Weiterhin kann zwischen der fremdinitiierten und selbstinitiierten Korrektur unterschieden werden, je nachdem, wer die Korrektur initiiert und vornimmt. In den meisten Fällen werden Korrekturen durch die Lehrkraft ausgeführt. Delegiert sie diese Aufgabe an Mitlernende, kann es zu Störungen in der sozialen Balance der Lerngruppe kommen (Lernende können bspw. in die Rolle des „Besserwissers“ rutschen). Um solche negativen Effekte auszuschließen, lohnt es sich, mit Lernenden die verschiedenen Korrekturmöglichkeiten zu besprechen und einzuüben (vgl. Huneke/Steinig 2013, 236). So können z.B. Dialoge und Rollenspiele aufgenommen werden, um diese dann gemeinsam nach Fehlern abzusuchen und gegenseitig zu korrigieren. Generell gilt aber, dass „Selbstkorrekturen gegenüber Fremdkorrekturen nach Möglichkeit bevorzugt werden [sollten], ebenso wie selbstinitiierte gegenüber fremdinitiierten. Damit knüpft man an außerunterrichtliches ‚natürliches' Sprechverhalten an“ (Huneke/Steinig 2013, 241f.). Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Aufforderung zur Selbstkorrektur 18 Nonverbal •Mimik, Gesten, Körperbewegung, z.B. Stirnrunzeln, skeptischer Blick Verbal •Hinweis auf den Fehler, z.B. Vorsicht! •Nachfrage, z.B. Nicht…, sondern? Zeigen Sie erst die Beispiele und fragen Sie, um welche Korrekturarten es hier geht. Besprechen Sie dann, welche Vor- und Nachteile direkte und indirekte Fehlerkorrektur haben können. Mögliche Antwort: Direkte Korrektur: sehr störend (zerstört den natürlichen Verlauf der Kommunikation); Wechsel zur formalen Ebene (Demonstration von Überlegenheit und Macht). Aber: Kein Fehler wird vergessen. Indirekte Korrektur: nicht störend (der natürliche Verlauf der Kommunikation wird nicht zerstört). Aber: Indirekte Korrektur kann überhört und als Bestätigung des Gesagten wahrgenommen werden. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Wie kann man korrigieren? 19 Indirekte Korrektur •S: Ich bin nach Hause gelauft. •L: Bist du schnell gelaufen? • •S: Sie ist mit ihr Freund gekommen. •L: Nur mit ihrem Freund? Direkte Korrektur •S: Ich bin nach Hause gelauft. •L: Gelaufen. • •S: Sie ist mit ihr Freund gekommen. •L: Mit ihrem Freund. Zeigen Sie erst die Beispiele und fragen Sie, um welche Korrekturarten es hier geht. Besprechen Sie dann, welche Vor- und Nachteile direkte und indirekte Fehlerkorrektur haben können. Mögliche Antwort: Direkte Korrektur: sehr störend (zerstört den natürlichen Verlauf der Kommunikation); Wechsel zur formalen Ebene (Demonstration von Überlegenheit und Macht). Aber: Kein Fehler wird vergessen. Indirekte Korrektur: nicht störend (der natürliche Verlauf der Kommunikation wird nicht zerstört). Aber: Indirekte Korrektur kann überhört und als Bestätigung des Gesagten wahrgenommen werden. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Direkte und indirekte Fehlerkorrektur 1.Ich habe dann ihm später angerufen 2.Ich hätte eine Bitte zu dir. 3.Er schreibt die E-Mail, nachdem er die Hausaufgaben machte. 4.Ich fahre gerne nach Türkei. 5.Sie hat nur alte Lieder gesingt. 6.Ich habe mehrere Artikeln zum Thema gelesen. 7.Ich bin zu Hause gegangen. 8.Es ist nicht einfach, eine gute Note bekommen. 9.Das Konzert fand am Samstag. 10.Ich brachte meine Katze zu den Tierarzt. • 20 Bitten Sie Studierende direkte und indirekte Fehlerkorrektur auszuprobieren, indem sie diese Sätze korrigieren. Mögliche Antworten: Direkte Fehlerkorrektur: Ich habe dann ihm später angerufen. – Ihn. Ich habe dann ihn später angerufen. Ich hätte eine Bitte zu dir. – An dich. Ich hätte eine Bitte an dich. Er schreibt die E-Mail, nachdem er die Hausaufgaben machte. – Gemacht hat. Nachdem er die Hausaufgaben gemacht hat. Ich fahre gerne nach Türkei. – In die Türkei. Ich fahre gerne in die Türkei. Sie hat nur alte Lieder gesingt. – Gesungen. Sie hat nur alte Lieder gesungen. Ich habe mehrere Artikeln zum Thema gelesen. – Artikel. Ich habe mehrere Artikel zum Thema gelesen. Ich bin zu Hause gegangen. – Nach Hause. Ich bin nach Hause gegangen. Es ist nicht einfach, eine gute Note bekommen. – Zu bekommen. Es ist nicht einfach, eine gute Note zu bekommen. Das Konzert fand am Samstag. – Statt. Das Konzert fand am Samstag statt. Ich brachte meine Katze zu den Tierarzt. – Zum Tierarzt. Ich brachte meine Katze zum Tierarzt. Indirekte Fehlerkorrektur: Ich habe dann ihm später angerufen. – Warum konntest du ihn nicht gleich anrufen? Ich hätte eine Bitte zu dir. – An mich? Aber gerne. Er schreibt die E-Mail, nachdem er die Hausaufgaben machte. – Erst nachdem er die Hausaufgaben gemacht hat? Ich fahre gerne nach Türkei. – Warum fährst du gerne in die Türkei? Sie hat nur alte Lieder gesingt. – Welche Lieder hat sie denn gesungen? Ich habe mehrere Artikeln zum Thema gelesen. – Waren die Artikel spannend? Ich bin zu Hause gegangen. – Nach Hause? Wolltest du nicht länger bleiben? Es ist nicht einfach, eine gute Note bekommen. – Ja, eine gute Note zu bekommen, kann schwierig sein. Das Konzert fand am Samstag. – Und wo fand das Konzert statt? Ich brachte meine Katze zu den Tierarzt. – Zum Tierarzt? War die Katze krank? Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Wie kann man korrigieren: Beispiel 21 Abb. 2: Böschel, Claudia / Wagner, Susanne (2014): Sicher! Deutsch als Fremdsprache. Niveau B2.1. Lehrerhandbuch. München: Hueber, 133. Zeigen Sie Studierenden eine Mikromethode zur mündlichen Fehlerkorrektur. Besprechen Sie Vor- und Nachteile dieser Mikromethode. Mögliche Antworten: Vorteile: Keine Unterbrechung der Redebeiträge; Lernerorientierung und -aktivierung; keine Namen werden genannt. Nachteile: Die Mikromethode muss den Lernenden zunächst erklärt werden; dadurch, dass die Fehlerkorrektur zeitverschoben erfolgt, können Lernende dann schon den Kontext vergessen haben, in dem der Fehler gemacht wurde. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch Mündliche Fehlerkorrektur: Zusammenfassung •Fehlerkorrektur soll sein: •lernerorientiert •flexibel •freundlich •ermutigend •ohne Ironie •nicht sanktionierend • 22 Fassen Sie mit den Studierenden zusammen, was man alles bei der mündlichen Fehlerkorrektur beachten sollte. Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch •Literaturverzeichnis •Böschel, Claudia / Wagner, Susanne (2014): Sicher! Deutsch als Fremdsprache. Niveau B2.1. Lehrerhandbuch. München: Hueber Verlag. •Huneke, Hans-Werner / Steinig, Wolfgang (2013): Deutsch als Fremdsprache. Eine Einführung. 6., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Berlin: Erich Schmidt Verlag. •Kalender, Susanne / Klimaszyk, Petra (2008): Schritte international 6. Deutsch als Fremdssprache. Niveau B1/2. Lehrerhandbuch. Ismaning: Hueber Verlag. •Kleppin, Karin (1998): Fehler und Fehlerkorrektur. Berlin/München/Leipzig et al.: Goethe-Institut. •Kleppin, Karin (1998): Mündlich korrigieren: Ja, aber wie? Anregungen zum Nachdenken über das eigene Korrekturverhalten. In: Udo Jung (Hg.): Praktische Handreichung für Fremdsprachenlehrer. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Frankfurt am Main: Lang, S. 323–328. •Rösler, Dietmar (2012): Deutsch als Fremdsprache. Eine Einführung. Stuttgart: J. B. Metzler. 23 Modul 1: Methoden und Prinzipien der Fremdsprachendidaktik Deutsch •Bilderverzeichnis •Abb. 1: Kalender, Susanne / Klimaszyk, Petra (2008): Schritte international 6. Deutsch als Fremdsprache. Niveau B1/2. Lehrerhandbuch. Ismaning: Hueber, 21. •Abb. 2: Böschel, Claudia / Wagner, Susanne (2014): Sicher! Deutsch als Fremdsprache. Niveau B2.1. Lehrerhandbuch. München: Hueber, 133. 24 Dhoch3 ist ein Projekt des Deutschen Akademischen Austauschdienstes e.V., gefördert aus Mittel des Auswärtigen Amtes. Der Text steht unter der CC-Lizenz „Namensnennung – nicht kommerziell“ (CC BY-NC). gefördert durch • • • • • •Thema: Förderung der Mündlichkeit •Kapitel: Mündliche Fehlerkorrektur •Baustein: Materialien für die Lehr- und Lernpraxis •Autoren: Baliuk, Natallia; Buda, Filippa; Rösler, Dietmar; Würffel, Nicola. •.