Kapitel 3: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht! äl Texte So geht es manchmal im Leben! Er verdreht ihr den Kopf (3); sie fängt Feuer (1): Sie sind bis über beide Ohren verliebt (2). Er trägt sie auf Händen (4), sie hat ihn in ihr Herz geschlossen (6): Sie gehen miteinander durch dick und dünn (7) und halten wie Pech und Schwefel zusammen (9). 10 Jahre später: Sie wirkt auf ihn wie ein tvtes Tuch (II), und er wünscht sie dahin, wo der Pfeffer wächst (10). Sie kann ihn nicht riechen (12) und wünscht ihn zum Teufel (13): Sie leben wie Hund und Katze miteinander (14). Und wie endet die Geschichte? Robert Schumann verkehrte als junger Student und Musiklehrer im Hause des Klavierhändlers Friedrich Wieck in Leipzig. Dort hatte er bald die 12-jährige Clara Wieck in sein Herz geschlossen (6). Clara wuchs zu einer hübschen, talentierten Pianistin heran und gab viele Konzerte in Deutschland. Clara und Robert verliebten sich ineinander und um Clara heiraten zu können, bat Robert Friedrich Wieck um die Hand seiner Tochter. Standen Friedrich und Robert am Anfang auf gutem Fuße (8), so sah Claras Vater später in Robert Schumann den schwärmerischen Komponisten, der seiner Tochter den Kopf verdreht hatte (.1). Mit allen Mitteln versuchte er die Heirat zu verhindern, denn Robert wirkte zunehmend wie ein rotes Tuch auf ihn (11). Als das junge Paar die gerichtliche Einwilligung zur Heirat erhielt, löste der verbitterte Vater sämtliche Verbindungen zu seiner Tochter. Clara gab ihr letztes Konzert mit 18 Jahren, Robert wurde als Komponist berühmt und starb als 46-Jähriger in geistiger Umnachtung. Der schüchterne Werner, der immer nur Uber seinen Büchern gesessen hat, hat plötzlich Feuer gefangen (I). Die neue französische Austauschschülerin Monique hat ihm den Kopf verdreht (3) und endlich lernt Werner das Leben zu genießen. 67 Ü H Kapitel ö: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht! Wie kommt es nur, dass Sabine einen Narren an Sascha gefressen hat (5)7 Er ist doch so ein langweiliger Typ, und aussehen tut er auch nicht besonders. Die Müllers und Meiers sind nicht einfach gute Nachbarn, sie stehen miteinander auf gutem Fuße (8) und unternehmen viel gemeinsam. Sie sind gute Freunde. Denn er hat seinen Engeln befohlen .... dass sie dich behüten auf allen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen (4) und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. (Bibel Ps. 91,11-12; Matth. 4.6; Luk, 4.11) Mittelalter Modernisiert Dü bist min, ich bin din: des solt dü gewis sin, dü bist beslozzen in mJoem herzen: verlorn is daz slüzzelin: dü muosl immer driime sin. (Münchner Handschrift, 13. Jahrhundert) Du bist mein, ich bin dein: dessen kannst du sicher sein. Du bist eingeschlossen in meinem Herzen (6). Verloren ist das Schlüssellein: du musst immer drinnen sein. Schau meine Stiefel an, die sind von Büffelleder und haben schon lange gedient, gehen aber durch dick und dünn (7). (Brüder Grimm, leicht geändert) Hat man unter allen Kindern einen Lahmen oder Krüppel, dann wünscht man, dass er wäre, wo der Pfeffer wächst (10). (Albertinus, modernisiert, GW) jemandem den Kopf verdrehen (3) 68