Phraseologie 1.Phraseologie: Einleitung 2. Merkmale der Phraseologismen 3. Klassifizierung der Phraseologismen Übungen 2. Klassifizierung der Phraseologismen •Phraseologismus – Oberbegriff für alle festen WortGruppen 1.Idiome: die größte und wichtigste Gruppe: Idiomatizität in verschiedenen Abstufungen: •Öl ins Feuer gießen •jmdm. einen Floh ins Ohr setzen •jmdn. ins Bockshorn jagen •1.1. verbale Idiome: jmdn. an der Nase herumführen •1.2. nominale Idiome: der blinde Passagier, schwarzes Schaf • (Substantiv, Adjektiv, Adverbiale: im Handumdrehen) •1.3. Sondergruppen (verschiedene Strukturen): •phraseologische Vergleiche: sich wie ein Elefant im Porzellanladen benehmen •Paarformeln/Zwillingsformeln: mit Kind und Kegel, gang und gäbe •feste Phrasen: Da liegt der Hund begraben. Phraseologie im weiteren Sinne: •2. Parömiologie: •Sprichwörter, geflügelte Worte, Zitate, Aphorismen, Bauern- und Wetterregeln: •Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. •Wer zuletzt lacht, lacht am besten. •Über die Toten soll man nur Gutes sagen. (Chilón) – De mortuis nihil nisi bene •Veni, vidi, vici. Alea iacta est/sunt (Cäsar) •Viel Nebel im Februar bringt Regen oft im Jahr. •3. Kollokationen, Funktionsverbgefüge: •den Tisch decken,Maßnahmen treffen, Hilfe leisten •4. Kommunikative Formeln: •Grüße, Wünsche, Flüche: Gute Fahrt! Du lieber Himmel! Lass mich in Frieden! Verdammt noch mal! Merkmale der Phraseologismen –Polylexikalität (Mehrgliedrigkeit) • •- mindestens zwei Lexeme: Potemkinsche Dörfer, Kohldampf schieben, Trübsal blasen, hops sein •- über feste Phrasen: Da beißt die Maus keinen Faden ab. •- bis zu kleinen Texten: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß, sagte der Ochse, als er gebraten wurde. (Sprichwörter – Wellerismen) • •- Schwierigkeiten im Wörterbuch – jmdm. Sand in die Augen streuen – unter Sand, Auge oder streuen ? • •- Problem – sog. Einwortphraseme: Löwenanteil, Altweibersommer, Schwarzmarkt, Sisyphosarbeit, Papierkrieg – • Metaphern • Stabilität (Festigkeit) •feste Verbundenheit einer bestimmten Bedeutung mit einer polylexikalischen Form •relativ zu verstehen •Beispiel: nicht alle Tassen im Schrank haben •(Tassen nicht austauschbar durch Teller, Gläser... •jedoch .... im Schrank/im Spind...) • •territoriale Dubletten: den Rahm abschöpfen - *die Sahne abschöpfen • •Aspekte der phraseologischen Stabilität: •a)strukturelle Festigkeit – morho-syntaktische Gesichtspunkte: •Besonderheiten der Flexion: auf gut Glück •Fehlen des Artikels: auf Draht sein •Rektionsanomalien: mit jdm. ist nicht gut Kirschen essen • • Weitere Restriktionen: •nicht passivfähig: *Die Flinte wurde von ihm ins Korn geworfen. •kein Imperativ: *Beiße ins Gras! •Attribute nicht üblich: *Da liegt der große Hund begraben. •b)lexikalisch-semantische Festigkeit- Variationen möglich (im WB angeführt): - Modifikationen – okkasionell •jmdm. Honig um den Mund/Bart/das Maul schmieren - *nicht Marmelade, Butter... •aus/auf dem letzten Loch pfeifen •Mäuse merken/riechen („Verdacht schöpfen“) • c) unikale Komponenten: oft Archaismen •aus dem Stegreif •mit Kind und Kegel • am Hungertuch nagen • sich nicht lumpen lassen... •