Oborové standardy závěrečných prací – Katedra německého jazyka a literatury Pro všechny studenty platí Pokyn děkana č. 1/2015 K realizaci závěrečných prací (bakalářských, diplomových, rigorózních a závěrečných prací CŽV) (ve znění účinném od 1.11.2015) https://is.muni.cz/auth/do/ped/VPAN/pokdek/Pokyn_dekana_zaverecne_prace_finale__1_.pdf Studenti, kteří studují na katedrách cizích jazyků, se dále řídí požadavky zveřejněnými jednotlivými katedrami. Pro studenty cizích jazyků na PdF MU platí, že: 1. Studenti píší své bakalářské, diplomové a závěrečné práce zpravidla ve studovaném jazyce. 2. Práce je možno psát se zaměřením na lingvistiku, literaturu a kulturní studie nebo oborovou didaktiku. 3. Studenti mohou psát práce i v rámci tzv. společného základu (vedoucími práce jsou učitelé z kateder či institutů zajišťujících výuku ve společném základu). V tomto případě jsou práce psány zpravidla česky. 4. Studenti by se při psaní práce v cizím jazyce měli řídit citačními normami běžnými v dané jazykové oblasti (např. MLA, APA), popřípadě normou ČSN ISO 690. 5. Jednotlivé katedry cizích jazyků na svých stránkách zveřejňují další informace k jednotlivým typům a zaměřením prací. Další specifikace pro studenty katedry NJ: Standards für Abschlussarbeiten am Institut für deutsche Sprache und Literatur 1. Was sind die grundlegenden Merkmale einer Abschlussarbeit (Bachelor- oder Masterarbeit) an der Universität? - Fragestellung Die Fragestellung der Arbeit ist die Frage, die im Laufe der Arbeit beantwortet werden soll. Was in keinem direkten und explizit formulierten Zusammenhang mit der Fragestellung der Arbeit steht, sollte in der Arbeit nicht behandelt werden. Die Fragestellung sollte explizit, kurz – d.h. in einem Satz – und deutlich schon in der Einleitung formuliert werden. Jede Arbeit sollte nur eine Fragestellung enthalten. Sollten es mehrere sein, muss deren Hierarchie schon in der Einleitung klar gemacht werden. Die Fragestellung sollte tatsächlich als Frage formuliert werden: entweder als direkte Frage oder als indirekte Frage (z.B. „Ich will feststellen, ob …“) Fragestellung ist nicht gleich Thema. Thema ist die Sache, die in der Arbeit behandelt wird (z.B. „Regimekritik in Christa Wolfs Roman Kassandra“). In der Fragestellung ist dagegen das Erkenntnisinteresse des Verfassers bzw. der Verfasserin hinsichtlich des Themas formuliert: „Was will ich über das Thema wissen?“ (z.B. „Welcher Art ist die Regimekritik in Wolfs Roman?“). Eng verbunden mit Thema und Fragestellung ist auch die These der Arbeit (vgl. nächster Punkt). - These oder Hypothese In der Regel enthalten Abschlussarbeiten eine These oder eine Hypothese. Eine These ist eine Behauptung zu einem fachlichen Thema, zu der man verschiedene Ansichten haben kann. In der Arbeit begründet der/die Autor/in, warum sie/er die in der Arbeit vorgestellte These vertritt. Eine Hypothese ist eine Annahme, die sich zwangsläufig aus einer bestimmten Theorie ergibt. Durch das Prüfen einer Hypothese kann man gleichzeitig prüfen, ob die dahinter stehende Theorie richtig ist. Je nach Thema kann eine Abschlussarbeit aber auch stärker auf das Sammeln und Bewerten von Fakten oder die Erprobung von Konzepten in der Praxis (z. B. durch einen Unterrichtsversuch) ausgerichtet sein: Zu einer bestimmten Frage werden durch eigene Recherche neue Fakten gefunden, bekannte Fakten werden neu geordnet und in ein (für die Zwecke der Arbeit) sinnvolles System gebracht, bisher unverbundene Bereiche werden verglichen und zueinander in Beziehung gesetzt. Auf jeden Fall muss eine leitende Fragestellung (vgl. oben) erkennbar sein: Eine Abschlussarbeit hat nicht das Ziel, alle bekannten Tatsachen zu einem bestimmten Thema zusammenzufassen, sondern in einem ganz kleinen, eng umgrenzten Bereich einen eigenen, neuen Beitrag zu leisten. - Kohärenz Kohärenz ist der logische Zusammenhang eines Textes. Im Falle einer Abschlussarbeit handelt es sich vor allem um den logischen Zusammenhang der einzelnen Teile der Arbeit. Das heißt vor allem, dass alle Inhalte, die im „Theorieteil“ der Arbeit besprochen werden, in dem „angewandten Teil“ auch angewendet werden müssen (und umgekehrt). Kohärenz einer Abschlussarbeit ergibt sich auch daraus, dass die Arbeit hierarchisch gegliedert ist (Kapitel – Unterkapitel erster Stufe – Unterkapitel zweiter Stufe usf.). Nicht zuletzt wird die Kohärenz durch Einleitungen und Zusammenfassungen der Hauptkapitel der Arbeit hergestellt. Diese Kapiteleinleitungen bzw. -zusammenfassungen benennen auch die Funktion des Abschnitts im Rahmen der Gesamtargumentation und stellen den Bezug zu den Nachbarabschnitten her. - Quellennachweis Eine akademische Arbeit unterscheidet sich von anderen Textsorten auch darin, dass in jedem einzelnen Fall genau angegeben ist, aus welcher Quelle ein bestimmter Gedanke oder eine bestimmte Information stammt. Die Aussagen der/des Autor/-in werden dadurch nachprüfbar: Der/die Leser/-in kann die Quelle nachschlagen und sich von der Richtigkeit der Behauptungen in der Arbeit überzeugen. Zum Quellennachweis werden bestimmte Zitiertechniken und Zitiersysteme verwendet (vgl. unten). 2. Welche Kompetenzen eignen sich Studierende beim Verfassen einer Abschlussarbeit an? Bei der Ausarbeitung einer Bachelor- oder Masterarbeit eignen sich die Studierenden bestimmte Fertigkeiten an, die zum Profil jedes Hochschulabsolventen gehören. Durch den erfolgreichen Abschluss einer Bachelor- oder Masterarbeit belegt die/der Studierende, dass er/sie diese Fertigkeiten tatsächlich erworben hat. Insbesondere handelt es sich um folgende Kenntnisse und Fertigkeiten: - Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu einer speziellen Frage des studierten Faches, - Fähigkeit, offene Fragen, Lücken und unterschiedliche Ansichten in der Forschungsliteratur zu erkennen; Identifizierung von überprüfungsbedürftigen Annahmen, - Fähigkeit, eine entsprechende Fragestellung für eine eigene Untersuchung zu formulieren, - methodologisch begründete Auswahl und Planung der nötigen Schritte und Tätigkeiten, die zur Beantwortung der Forschungsfrage notwendig sind, - termingerechte Durchführung der erforderlichen Schritte (Recherche, Literaturauswertung, empirische Forschung, Auswertung der gewonnenen Daten etc.), - nachvollziehbare und schlüssige sprachliche Darstellung von Fragestellung, Vorgehensweise bei der Untersuchung des Problems und Ergebnissen, - Fähigkeit, gewonnene Daten auszuwerten und zu interpretieren, Schlussfolgerungen aus den Befunden zu ziehen und zu begründen, - Finden eines eigenen Standpunkts und argumentative Absicherung, auch gegen Kritik. 3. Formale Anforderungen an die Arbeit und Termine - Eine Abschlussarbeit enthält einen zusammenhängenden, selbständig formulierten Text in deutscher Sprache (Ausnahmen, z. B. für Studierende im Lehramtsstudium für die Primarstufe, werden mit dem/der Betreuer/-in vereinbart). - Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert. Sie enthält eine Einleitung, in der die Zielsetzung und der Plan der Arbeit vorgestellt wird, einen Hauptteil und eine Zusammenfassung, in der die Ergebnisse noch einmal rekapituliert werden. Außerdem enthält die Arbeit ein „Summary“ auf Tschechisch oder Englisch, in dem auf einer Seite der gesamte Inhalt der Arbeit kurz zusammengefasst wird. - Die Arbeit enthält ein Verzeichnis der verwendeten Literatur. Auf die Literatur (gedruckt und Internet-Quellen) wird im Text durch Literaturverweise verwiesen. Wörtliche Zitate (nie länger als ein Absatz) müssen durch Anführungs- und Schlusszeichen gekennzeichnet sein, die Fundstelle ist immer (inklusive Seitenzahl) genau anzugeben (vgl. unten „Zitieren und Quellennachweise“). Es gelten die Zitiernormen auf der Webseite des Instituts: http://www.ped.muni.cz/katedry-a-instituty/nemecky-jazyk-literatura/studium/zaverecne-prace. - Der Umfang der Arbeiten beträgt laut Richtlinien des Dekans (1/2015): für die Bachelorarbeit mindestens 45 Seiten, d.h. 81 000 Zeichen einschl. Leerzeichen; für die Diplomarbeit mindestens 65 Seiten, d.h. 117 000 Zeichen einschl. Leerzeichen; für die Abschlussarbeit 30 Seiten, d.h. 54 000 Zeichen einschl. Leerzeichen. Dazu sollte ergänzt werden, dass der Umfang der Arbeit kein Hauptkriterium bei der Bewertung der Arbeit ist. Diejenigen Kriterien, die in dem vorliegenden Dokument genannt werden (Fragestellung, These, Kohärenz, Quellennachweis), sind für den Erfolg der Arbeit wesentlich wichtiger. Daher ist der empfohlene Mindestumfang der Arbeit eben als Empfehlung zu verstehen. - Die Arbeit muss bis zu dem im IS veröffentlichten Termin elektronisch im IS abgegeben werden. Außerdem sind zwei gedruckte Versionen (Spiralbindung genügt) beim Betreuer/bei der Betreuerin der Arbeit abzugeben. Mindestens ein Exemplar erhält der/die Autor/-in nach der Verteidigung zurück. Der Termin für die Abgabe der gedruckten Exemplare entspricht dem Termin für die Abgabe der elektronischen Version (bei Abgabetermin am Wochenende der auf den Abgabetermin folgende Werktag). Die gedruckte Version muss sich mit der elektronischen Version decken. - Es gelten die Richtlinien des Dekans für die Anfertigung von Abschlussarbeiten: Pokyn děkana 1/2015: http://is.muni.cz/do/ped/VPAN/pokdek/Pokyn_dekana_zaverecne_prace.pdf. Bitte informieren Sie sich rechtzeitig über dieses Dokument. 4. Welche Schritte sind für das Erreichen des Endzieles (Abgabe und erfolgreiche Verteidigung einer Abschlussarbeit) notwendig? „Fahrplan“ für die Abschlussarbeit: (1) Themenwahl – (2) Wahl des Betreuers und Konkretisierung des Themas – (3) Projekt – (4) Ausarbeitung und regelmäßige Konsultation – (5) Abgabe und Verteidigung (1) Themenwahl Das Thema der Arbeit muss einem der drei Teilbereiche des Studiums am Institut für deutsche Sprache und Literatur zuzuordnen sein: a) deutsche Sprache, b) deutschsprachige Literatur, c) Methodik und Didaktik des Unterrichts von Deutsch als Fremdsprache (vgl. unten). Daneben können kulturwissenschaftliche Themen bearbeitet werden, die sich auf Kultur, Alltag oder politische Verhältnisse im deutschsprachigen Raum beziehen. Das Thema ist individuell und wird von den Studierenden (spätestens zum Abschluss des 4. Semesters) nach eigenen Interessen und in Absprache mit einem Dozenten am Institut gewählt. a) Arbeiten mit sprachwissenschaftlicher Ausrichtung Sprachwissenschaftlich ausgerichtete Arbeit müssen eine klare Fragestellung verfolgen und gegebenenfalls – auf Grundlage der verfügbaren Fachliteratur – eine Arbeitshypothese formulieren. Stärker empirisch ausgerichtete Arbeiten überprüfen die Arbeitshypothese anhand von umfangreichem, authentischem Sprachmaterial, das vorzugsweise durch Recherchen in elektronischen Korpora, je nach Thema auch durch Exzerpieren von gedruckten Quellen oder Befragung von muttersprachlichen Sprechern gewonnen wurde. Stärker theoretisch ausgerichtete Arbeiten vergleichen verschiedene Standpunkte zu einem konkreten Problem in der Fachliteratur und in den Grammatiken des Deutschen und argumentieren – wiederum unter Verwendung von authentischen oder konstruierten und von Muttersprachlern bewerteten Beispielen – für den einen oder anderen Standpunkt. In jedem Fall muss die Arbeit eine selbständige Analyse von deutschem Sprachmaterial enthalten, das qualitativ oder quantitativ ausgewertet wird. Die Arbeit muss zu einem konkreten Ergebnis kommen, die Arbeitshypothese (unter Anführung von Argumenten, die sich auf das Sprachmaterial stützen) bestätigen oder zurückweisen bzw. einen bestimmten Standpunkt in der Fachdiskussion stützen. Durch die Arbeit demonstriert der oder die Autor/-in - Verständnis für linguistische Fragestellungen, - Einblick in die für die Fragestellung relevante Fachliteratur, - die Fähigkeit, sich geeignetes deutsches Sprachmaterial zu beschaffen, - die Fähigkeit, das Material nach linguistischen Kriterien auszuwerten, - die Fähigkeit, aus dem Material relevante Schlussfolgerungen zu ziehen, - die Fähigkeit, linguistische Probleme sowie Ansätze zu deren Lösung für den Leser verständlich darzustellen. b) Arbeiten mit Ausrichtung auf Literatur, Kultur, Geschichte oder Landeskunde Arbeiten in diesem Bereich können thematisch sowie methodologisch sehr unterschiedlich sein. Allen ist gemeinsam, dass sie nicht bloß deskriptiv (beschreibend, sammelnd) vorgehen, sondern eine Antwort auf eine bestimmte Fragestellung geben und begründen. Diese Antwort ist dann die These der Arbeit. Die These der Arbeit muss in einem Satz formuliert werden und kommt in der Regel schon in der Einleitung vor, damit die Leser-/innen der Argumentation gut folgen können. So wäre z. B. eine Arbeit, die „Goethes Faust“ heißt, nicht geeignet, weil der Titel keinen bestimmten Standpunkt zum Thema präsentiert. Eine Arbeit, die eine These hat, muss notwendig argumentativ aufgebaut sein. Die einzelnen Argumente, die die These bekräftigen, bestimmen den Aufbau der Arbeit. Diese Argumente können sowohl der Fachliteratur entnommen werden als auch aus eigenen Analysen (von literarischen Texten, Filmen, Zeitungen oder Zeitschriften, Archiv- oder Internetquellen) hervorgehen. Literaturwissenschaftlich ausgerichtete Arbeiten analysieren in der Regel einen Aspekt eines oder mehrerer literarischer Texte. Sie beschreiben nicht den ganzen Text (also nicht „Goethes Faust“), sondern begründen eine These zu einem bestimmten Aspekt des Textes bzw. mehrerer Texte („Goethes Faust als Repräsentant des Sturm und Drang“). Die Arbeit geht vor allem von der konkreten Analyse (close reading) eines oder mehrerer literarischer Texte aus, deren Schwerpunkt von der Fragestellung der Arbeit bestimmt wird. Hintergrundinformationen, die für diese Analyse benötigt werden, sollten eingangs, z. B. im theoretischen Teil der Arbeit, vorgestellt werden. (Im vorher genannten Faust-Bespiel wären dies z. B. das Persönlichkeitskonzept des Sturm und Drang, das Persönlichkeitskonzept der Klassik, andere prototypische Sturm und Drang-Figuren usf.). Auf ähnlichem Wege können auch „Texte“ in anderen Medien analysiert werden, z. B. Filme, Comics, Theateradaptionen, Literaturverfilmungen usf. Es müssen dabei allerdings die jeweiligen gattungsspezifischen Analyseinstrumente verwendet werden. Auch für Arbeiten mit kultur- bzw. geschichtswissenschaftlichen oder landeskundlichen Fragestellungen gilt, dass sie von gründlicher und durch eine Fragestellung geleiteter Quellenanalyse ausgehen. Bei diesen Arbeiten ist die Gefahr einer rein deskriptiven Herangehensweise besonders groß. Auch Arbeiten wie z. B. „Tschechen in Wien“ oder „Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für Nicht-EU-Bürger/-innen“ müssen aber auf eine bestimmte These hinauslaufen, z. B. eine, die die „Tschechen in Wien“ nach bestimmten, begründeten Kriterien gliedert oder die Bedingungen der „Erlangung der öst. Staatsbürgerschaft“ mit anderen EU-Ländern vergleicht und daraus eine bestimmte Schlussfolgerung über die Spezifika der Situation in Österreich zieht. c) Arbeiten mit methodisch-didaktischer Ausrichtung Methodisch-didaktisch orientierte Arbeiten haben in der Regel vier grundlegende Teile: - eine Einleitung, die außer der Vorstellung der Motive für die Wahl des Themas eine kurze Beschreibung der Struktur der Arbeit enthält; - einen theoretischen Teil, der als Grundlage für den praktischen oder empirischen Teil dient. Im theoretischen Teil formulieren die Studierenden anhand der Fachliteratur, die sie eigenständig zusammenfassen und kommentieren, eine logisch strukturierte Einführung in den praktischen bzw. empirischen Teil. Alle hier bearbeiteten Informationen sollten den aktuellen Stand der Wissenschaft im jeweiligen Bereich widerspiegeln und einen direkten Bezug zum Thema der Arbeit haben. Dieser Teil dient als Ausgangsbasis für die Beantwortung der Forschungsfrage/-en oder für die Erstellung von Unterrichtsmaterialien im praktischen (empirischen) Teil der Arbeit; - einen praktischen Teil, der selbst erstellte Unterrichtsmaterialien präsentiert, oder einen empirischen Teil, der die Ergebnisse einer Untersuchung beschreibt und bewertet, - eine Zusammenfassung, in der die wichtigsten Gedanken und Ergebnisse der Arbeit beschrieben und Möglichkeiten ihrer Umsetzung in der Praxis angedeutet werden. Außerdem können hier auch Überlegungen zu weiteren Forschungsmöglichkeiten formuliert werden. Außer den obligatorischen Teilen kann die Arbeit fakultativ einen Anhang mit Anlagen wie z. B. verwendete Fragebögen, Arbeitsblätter oder Bildmaterial enthalten. Aus dem oben gesagten ergibt sich, dass sich Abschlussarbeiten im Grunde genommen in drei Gruppen einteilen lassen: A. Arbeiten mit Forschungscharakter, B. Arbeiten mit schöpferischem Charakter, C. Arbeiten, die beide Ansätze kombinieren (z. B. selbst erstellte oder zusammengestellte Lehrmaterialien vorstellen und diese gleichzeitig in der schulischen Praxis überprüfen). Ein solcher Komplexitätsgrad ist eher bei Masterarbeiten zu erwarten. Ad A: Arbeiten mit Forschungscharakter, die auf einer empirischen Untersuchung (z. B. einer Befragung von Schülern) beruhen, müssen im ersten Kapitel des empirischen Teils folgende Unterkapitel und Punkte beinhalten: - Design der Untersuchung: Typologie der Untersuchung (quantitative oder qualitative Forschungsmethoden), Ziele und Fragestellung/en, Hypothese/n, Instrument/e der Datenerhebung (z. B. Fragebögen/Umfrage, Beobachtungen, Interview, Fokusgruppe u. a.), - Stichprobe: Charakteristik der Probanden und Begründung der Auswahl. In einem weiteren Kapitel wird die Auswertung der Untersuchung präsentiert. Dazu verwenden die Autor/-innen graphische und verbale Mittel. Jede Graphik muss nummeriert und im Text genau beschrieben. Aus dem Text müssen die Schlüsse deutlich werden, die die/der Autor/-in aus den Daten zieht. Im letzten Kapitel des empirischen Teils formulieren die Autor/innen ein Fazit (das Ergebnis der Untersuchung). Ad B: Arbeiten mit schöpferischem Charakter, die die Erstellung von Lern- und Lehrmaterialien zum Ziel haben, präsentieren im praktischen Teil eine strukturierte Sammlung von didaktischen Entwürfen zu einem ausgewählten (im theoretischen Teil beschriebenen) Thema. Die Struktur dieser Entwürfe sollte alle wichtigen Merkmale einer durchdachten praktischen Einheit haben: - Lernziele der Unterrichtseinheit (sprachliche, außersprachliche, evtl. affektive oder kognitive), - eingesetzte Medien, - verwendete Sozialformen, - Beschreibung des Unterrichtsverlaufs, - Auswertung und Bewertung der Schülerleistungen - ggf. weitere Punkte. Arbeiten des beschriebenen Typs sollten mit einem reichhaltigen Anhang ausgestattet sein. Eine solche Sammlung von praktischen Entwürfen sollte als ein Leitfaden oder Kompendium für Praktiker verstanden werden. Ad C: Arbeiten, die beide oben beschriebene Typen verbinden, versuchen selbsterstellte methodische Entwürfe in der Praxis zu überprüfen. Diese Arbeiten bieten sowohl theoretisch formulierte Überlegungen zur Praxis als auch Beobachtungen oder Messungen in der Praxis. Die Struktur solcher Arbeiten richtet sich nach den gleichen Prinzipien wie die Arbeiten der beiden anderen, oben beschriebenen Typen. (2) Wahl des Betreuers, Konkretisierung des Themas Die Studierenden sprechen im Laufe des 4. Semesters selbständig einen möglichen Betreuer für die Arbeit an. In Kooperation mit dem/der Betreuer/-in wird das Thema genauer abgegrenzt und das Vorgehen bei der Ausarbeitung in den folgenden Semestern vereinbart. (3) Projekt Das genaue Thema einschließlich Fragestellung, einer ersten Auswertung des Forschungsstandes in der Fachliteratur sowie des Zeitplans für die weitere Ausarbeitung werden schriftlich in Form eines Projekts festgehalten (siehe Bakalářská práce - projekt, Závěrečná práce, Diplomová práce - projekt). (4) Ausarbeitung und Konsultationen Die Arbeit am Thema umfasst: - das Auffinden von geeigneter Fachliteratur, - das Studium der Fachliteratur einschließlich des Exzerpierens wichtiger Fakten und Argumente, - Beschaffung von empirischen Daten (Sammeln von Sprachmaterial, Durchführung von Befragungen, Lesen und Bearbeitung von Primärtexten usw.), - Auswerten des beschafften Materials, - Selbständiges Formulieren des Textes der Arbeit, - Erstellung von graphischen Hilfen für das bessere Verständnis des Textes (Tabellen, Graphiken, Bildbeilagen u. ä.), - abschließende Korrektur und Formatierung des Textes der Arbeit. In regelmäßigen Abständen (je nach Vereinbarung) konsultiert der/die Autor/-in die Arbeit mit der/dem Betreuer/-in. Teilnahme am Kurs „Wissenschaftliches Arbeiten“ Für Studierende im 4. Semester des Bachelor-Studiums ist ein spezieller Kurs im akademischen Schreiben (Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens/ Základy vědecké práce v němčině) vorgesehen. Der Kurs soll den Studierenden dabei helfen, die für das Schreiben von Bachelor- (und Master-)Arbeiten nötigen Kompetenzen zum Lesen von Fachtexten und Formulieren von eigenen Texten zu entwickeln. Der Kurs muss obligatorisch im Laufe des Bachelor-Studiums absolviert werden. Empfohlen wird das 4. Semester, bei ausreichenden Sprachkenntnissen (nach Selbsteinschätzung der Studierenden) ist aber auch ein früherer Zeitpunkt möglich. (5) Abgabe und Verteidigung Beachten Sie die Termine im IS. Bei der Verteidigung der Arbeit sollten Sie auf die Anmerkungen in den Gutachten zur Arbeit reagieren, die Sie spätestens drei Werktage vor der Verteidigung im IS finden. Eine vorausgehende Konsultation mit dem/der Betreuer/-in ist empfehlenswert. 5. Zitieren und Quellennachweis Für Abschlussarbeiten (Bachelor-, Masterarbeiten) am Institut für deutsche Sprache und Literatur gilt der Grundsatz, dass sie sich an einer bestimmten Zitiernorm halten müssen (siehe Zitiernormen auf der Webseite des Instituts). Es dürfen nicht mehrere verschiedene Normen in einer Arbeit verwendet werden. Auf der Homepage des Instituts (www.ped.muni.cz/wger) wird eine vereinfachte Zitiernorm beschrieben und zur Verwendung empfohlen. Es können aber genauso gut andere weitverbreitete Normen verwendet werden (ISO 690, MLA, APA). Der häufigste (und gefährlichste) Fehler beim Zitieren besteht aber nicht in formalen Verletzungen der Zitiernorm, sondern darin, dass die Arbeit falsch mit ihren Quellen arbeitet. Das betrifft vor allem das sog. indirekte Zitieren (bzw. Paraphrasieren). Wenn Sie eine Quelle paraphrasieren, heißt das, dass Sie sie wesentlich zusammenfassen und keine Formulierungen daraus direkt übernehmen. Paraphrase heißt also Übernahme von Gedanken, die aber völlig unabhängig vom Originaltext formuliert werden müssen. Jede wörtliche Übernahme aus dem Original, die über ein Wort (z.B. einen Fachbegriff) hinausgeht, muss als direktes Zitat markiert werden, also mit Anführungszeichen. !!! Jeder nicht durch Anführungszeichen als wörtliches Zitat gekennzeichnete Satz in einer Abschlussarbeit muss von der/dem Autor/-in der Arbeit selbst formuliert sein. Das Kopieren von Textteilen aus dem Internet oder das Abschreiben ganzer Sätze aus gedruckten Quellen gilt in jedem Fall als Plagiat. Laut Richtlinie des Dekans (Nr. 1/2015, Art. 2, Abs. 9, Pokyn děkana 1/2015) ist bei der Aufdeckung eines Plagiats ein Disziplinarverfahren gegen den/die Autor/-in der Arbeit zu eröffnen, das bis zum Ausschluss vom weiteren Studium führen kann.