Pøelo¾te do èe¹tiny následující kapitolu z uèebnice nìmecké literatury pro gymnázia. Pou¾ijte i explikativní pøeklad. Die neue Bedeutung der Frau Die Stellung der Frau (frouwe = Herrin) ändert sich grundlegend. Sie wird auf einen Sockel der Anbetung erhoben, gilt nun als höheres Wesen als der Mann. Für den Ritter ist die Frauenverehrung (der Minnedienst) eine Form der Askese und der Selbsterziehung. Die Forschung hat bisher noch keine Einigkeit darüber erzielt, woher dieses neue Frauenideal kommt. Für manche Germanisten ist es eine durch das Christentum verursachte Übertragung der Marienverehrung auf die Frau im allgemeinen; andere Mediaevisten (Erforscher des Mittelalters) glauben, daß das neue Frauenideal von den Arabern zu den Mauren nach Spanien und von dort nach Südfrankreich kam, von wo es nun sowohl von Westdeutschland als auch von Italien aus nach Österreich vorstößt. Österreich wird zweifellos zum Zentrum der neuen Frauenverehrung. Der größte Vertreter des Minnesangs, Walther von der Vogelweide, hat am Babenbergerhof gewirkt und das in völliger Erstarrung weiterwirkende Minneideal durch neue subjektive Töne aufgebrochen. Die Stoffkreise der ritterlich-höfischen Epik Drei große Stoffkreise treten uns in den Ritterepen entgegen: 1. Antike Stoffe um Aeneas, den Trojanerkrieg, Alexander den Großen. 2. Französisch-bretonische Stoffe: a) Die Artussage: Der geschichtliche König Artus erwirbt sich durch die heldenhafte Verteidigung seines Landes gegen die Angelsachsen (um 500 n. Chr.) so großen Ruhm, daß er mit seiner Tafelrunde zum Symbol höchster weltlicher Ritterschaft wird. Die Artusritter fühlen sich der aventiure und der Minne verpflichtet. Die Triebkraft ist die ritterliche ere, die ständig neu bewiesen werden muß. Im Gegensatz zum hochhöfischen Minnesang gilt die Verehrung nie einer verheirateten Frau, sondern dem jungen adeligen Mädchen, das Ziel ist demnach die Ehe. b) Die Gralssage: Sie ist die Verkörperung des geistlichen Rittertums, wie es in den geistlichen Ritterorden der Johanniter und Templer geübt wird. Der Gral (lat. gradalis --- stufenförmige Schale) wird bei Wolfram von Eschenbach zum lebenspendenden Stein. Nur Gott vermag Ritter zu Hütern des Grals zu berufen, diese sind sodann dem Zölibat verpflichtet. c) Die Sage von Tristan und Isolde. 3. Französische chansons de geste von den heldenhaften Kämpfen der Karolinger in der Abwehr der anstürmenden Mohammedaner in Spanien und Südfrankreich. Die Charakteristik des ritterlich-höfischen Epos Die ritterlich-höfischen Epen sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet: a) Sie sind ausgesprochene Standesdichtung, von Rittern für ein ritterliches Publikum gedacht, auch sind die Träger der Handlung ausschließlich Ritter. b) Die Epen stellen jeweils neu in Frage, was ein Ritter sei, und definieren in Form der Handlung die Selbsterziehung des Helden. c) Die ritterlich-höfischen Epen bewegen sich in einem idealen, realitätsfernen und realitätsentrückten Raum. d) Auch der Ritter wird nicht realistisch abgebildet, sondern als Muster und Vorbild entworfen. e) Die Bauform der Epen ist kettenartig, indem aventiure an aventiure gereiht wird, womit kein eindeutig linearer Verlauf gegeben ist (wie dies etwa im Nibelungenlied der Fall ist). f) Die Sprache stellt eine gehobene und stilisierte Dichtersprache dar, in der alle unhöfischen Wörter vermieden werden. Dafür dringt eine Unzahl Fremdwörter aus dem Französischen ein (vgl. Lehnwörter wie: Lanze, Turnier, Abenteuer usw.). g) Die Epen sind in vierhebigen, paarweise gereimten Versen geschrieben (im Gegensatz zu den Heldenepen, die die Form der germanischen Langzeile beibehalten). Auf Reinheit der Reime und strengen Rhythmus wird genau geachtet. Pochlatko, H. et al: Abriß der Literatur des deutschen Sprachraumes von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Wien 1986