Text 1 Zeittafel 1926 am 25. Juni in Klagenfurt geboren 1932-1936 Besuch der Volksschule. 1936---1938 Besuch des Bundesrealgymnasiums 1938---1944 Oberschule für Mädchen in der Ursulinengasse. Matura 1944---1945 Abiturientenkurs an der Lehrerbildungsanstalt, bei Kriegsende abgebrochen 1945---1946 Studium der Philosophie in Innsbruck 1946 ein Semester Philosophie und Jura in Graz Veröffentlichung der ersten Erzählung Die Fähre 1946-1950 Fortsetzung des Philosophiestudiums in Wien, Nebenfächer Germanistik und Psychologie 1948---1949 die ersten Gedichte erscheinen in der Zeitschrift Lynkeus. Dichtung, Kunst, Kritik, Wien 1949 Praktikum in der Nervenheilanstalt Steinhof bei Wien 1950 Dissertation über Die kritische Aufnahme der Existentialphilosophie Martin Heideggers. Promotion am 25. März 1950-1951 Reisen nach Paris und London. Rückkehr nach Wien und Anstellung im Sekretariat der amerikanischen Besatzungsbehörde. Seit Herbst als script-writer und später als Redakteurin beim Sender Rot-Weiß-Rot 1952 Ursendung des Hörspiels Ein Geschäft mit Träumen (Sender Rot-Weiß-Rot, Wien) der Gedichtzyklus Ausfahrt erscheint in dem Jahrbuch Stimmen der Gegenwart, Wien im Mai Einladung zu einer Lesung bei der 10. Tagung der Gruppe 47 in Niendorf/Ostsee im September erste Reise nach Italien 1953 Beendigung der Arbeit beim Sender Rot-Weiß-Rot bei der 12. Tagung der Gruppe 47 im Mai in Mainz erhält Ingeborg Bachmann den Preis der Gruppe 47 1953-1957 seit dem Spätsommer 1953 lebt sie als freie Schriftstellerin in Italien, auf Ischia, in Neapel und Rom 1953 der Gedichtband Die gestundete Zeit erscheint 1954 Fördergabe des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie 1955 Ursendung des Hörspiels Die Zikaden mit der Musik von Hans Werner Henze im Nordwestdeutschen Rundfunk Hamburg Einladung zum internationalen Seminar der Harvard Summer School of Arts and Sciences und of Education, Harvard University, Cambridge/Mass. 1956 der Gedichtband Anrufung des großen Bären erscheint 1957 Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen (Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung) für Anrufung des großen Bären (zusammen mit Gerd Oelschlegel) korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt Vertonung der Gedichte Im Gewitter der Rosen und Freies Geleit durch Hans Werner Henze 1957---1958 Dramaturgin beim Bayerischen Fernsehen in München 1958 Ursendung des Hörspiels Der gute Gott von Manhattan, Gemeinschaftsproduktion des Bayerischen Rundfunks und des Norddeutschen Rundfunks Hamburg 1958-1962 lebt Ingeborg Bachmann abwechselnd in Rom und Zürich 1959 erhält sie den Hörspielpreis der Kriegsblinden für Der Gute Gott von Manhattan 1959-1960 erste Dozentin der neugegründeten Gastdozentur für Poetik an der Universität Frankfurt am Main 1960 Uraufführung der Oper Der Prinz von Homburg, Libretto von Ingeborg Bachmann, Musik von Hans Werner Henze, an der Hamburger Staatsoper 1961 der Erzählungsband Das dreißigste Jahr erscheint. Für diese Erzählungen erhält Ingeborg Bachmann den Literaturpreis 1960/61 des Verbandes der Deutschen Kritiker (Berliner Kritikerpreis) außerordentliches Mitglied der Abteilung Literatur an der Akademie der Künste Berlin 1963 im Frühjahr Einladung der Ford-Foundation zu einem einjährigen Aufenthalt in Berlin Umzug nach Berlin 1964 Reisen nach Prag, nach Ägypten und in den Sudan Verleihung des Georg-Büchner- Preises durch die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt 1965 Uraufführung der Oper Der junge Lord, Libretto von Ingeborg Bachmann, Musik von Hans Werner Henze, an der Deutschen Oper Berlin Übersiedlung nach Rom, wo sie fortan wohnt 1968 Verleihung des Großen österreichischen Staatspreises für Literatur 1971 der Roman Malina erscheint (erstes Buch des Romanzyklus Todesarten) 1972 der Erzählungsband Simultan erscheint Auszeichnung durch den Anton-Wildgans-Preis 1971 der Vereinigung österreichischer Industrieller 1973 Einladung des österreichischen Kulturinstituts nach Warschau. Fahrt zu den Konzentrationslagern Auschwitz und Birkenau. Lesungen in Warschau und an den Universitäten Krakau, Breslau, Thorn und Posen Ingeborg Bachmann stirbt am 26. September durch einen Brandunfall in ihrer römischen Wohnung. Sie ist auf dem Friedhof Klagenfurt-Annabichl begraben Quelle: Bachmann, I.: Malina. Surkamp Frankfurt/M. 1980. Text 2 Ingeborg Bachmann, 1926 in Klagenfurt geboren, gestorben 1973 in Rom. Ihre wichtigsten Veröffentlichungen: Die gestundete Zeit, 1953; Anrufung des Großen Bären, 1956; Der gute Gott von Manhattan. Hörspiel, 1958; Das dreißigste Jahr. Erzählungen, 1961; Ein Ort für Zufälle, 1965; Gedichte, 1966; Malina. Roman, 1971; Simultan. Neue Erzählungen, 1972, u. a. Malina, der erste und einzige Roman der Lyrikerin Ingeborg Bachmann, ist das Buch einer Beschwörung, eines Bekenntnisses, einer Leidenschaft. Malina ist wohl die denkbar ungewöhnlichste Dreiecksgeschichte: weil zwei der Beteiligten in Wahrheit eine Person sind, >eins sind< und doch jede Person >doppelt< ist. <>, schrieb Joachim Kaiser in der Süddeutschen Zeitung, <> Quelle: Bachmann, I.: Malina. Surkamp Frankfurt/M. 1980. Text 3 "Ich weiß keine bessere Welt" Ingeborg Bachmann wurde am 25. Juni 1926 in Klagenfurt geboren. Nach dem Krieg ging sie im Herbst 1945 aus Klagenfurt weg, studierte Philosophie, zuerst in Innsbruck und Graz, ab 1946 in Wien, wo sie ihr Studium mit einer sprachkritischen Arbeit zu Martin Heidegger abschloss (1950). Entscheidend wurde für sie in den Wiener Jahren die Begegnung mit Paul Celan (1948), auf den sich ihr Werk von nun an immer wieder dialogisch bezieht. Am Beginn der fünfziger Jahre wurde sie mit ihrem ersten Lyrikband "Die gestundete Zeit" (1953) bekannt. Sie erhielt den Preis der "Gruppe 47" in der Bundesrepublik Deutschland und avancierte zur berühmtesten jungen Lyrikerin der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. Zwischen 1953 und 1957 lebte und arbeitete sie in Italien als freie Schriftstellerin. 1956 erschien ihr zweiter Lyrikband, Anrufung des Großen Bären (1956). Neben den Gedichten entstanden in diesen Jahren mehrere Essays zur Literatur, Philosophie und Musik, sie schrieb drei Hörspiele ("Ein Geschäft mit Träumen", 1952, "Die Zikaden", 1955, "Der gute Gott von Manhattan", 1958) und, für den Komponisten und Lebensfreund Hans Werner Henze, zwei Opernlibretti ("Der Prinz von Homburg", 1960, "Der junge Lord", 1965). Es folgten längere Aufenthalte in München, Zürich, Rom und Berlin. Als erste Gastdozentin hielt Ingeborg Bachmann 1959/60 an der Universität Frankfurt Vorträge zur zeitgenössischen Poetik. Ende 1965 zog sie wieder nach Rom. Ingeborg Bachmann starb am 17. Oktober 1973 an den Folgen eines Brandunfalls in Rom. Ihr Ruhm als Lyrikerin machte es ihr schwer, von der Literaturkritik als Prosaschriftstellerin anerkannt zu werden. Ihre Erzählbände, "Das dreißigste Jahr" (1961) und "Simultan" (1972) und der einzige zu Lebzeiten erschienene Roman, "Malina" (1971), wurden erst seit den späten siebziger Jahren in ihrer großen Bedeutung für die zeitgenössische Literatur erkannt. Die postum erschienene "Todesarten"-Prosa (1978 in der Leseausgabe bzw. in der kritischen Edition von 1995) wurde für eine ganze Generation von Leserinnen und Lesern zum Bezugspunkt eines neuen Bewusstseins für das Mörderische der scheinbar ganz normalen Lebensverhältnisse und Geschlechterbeziehungen. Der größte Teil des literarischen Nachlasses -- ca. 6000 Blätter -- wurde 1979 von den Erben Ingeborg Bachmanns der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien als Geschenk übergeben, wo er für Forschungszwecke zugänglich ist. Unter dem Titel "Ich weiß keine bessere Welt" haben die Erben im Oktober 2000 bisher unveröffentlichte Gedichte von Ingeborg Bachmann, die hauptsächlich zwischen 1962 und 1964 im Zusammenhang des Romanprojekts "Todesarten" entstanden sind, herausgegeben. Quelle: http://www.ingeborg-bachmann.at/