S. 22/2-3 (Sp = Sprecherin, M = Mutter, V= Vater, P = Paula, C = Clemens) M: Paula, magst du noch Tsatsiki? P: Nein, danke, ich bin satt. Sp: Es ist 19 Uhr, Familie Weininger-Braun sitzt beim Abendbrot. Zur Familie gehören die Eltern, das sind Helga Weininger und Götz Braun, und zur Familie gehören die Kinder, Paula, 9 Jahre alt und Clemens, 10 Jahre alt. Wer von Ihnen ist denn eigentlich dafür zuständig, dass immer das Essen auf dem Tisch steht? V: Alle, alle, mal bin's ich, mal ist es meine Frau und manchmal helfen sogar die Kinder mit. Die könnten aber öfter mithelfen. Sp: Clemens, weißt du denn, wie das geht, was gehört alles auf den Tisch? C: Teller, Gabel, Messer, Gläser, Salat, Brot, Butter,... M: Paula, könntest du mir mal bitte die Butter reichen? Sp: Wer ist denn bei Ihnen fürs Einkaufen zuständig? V: Na, das Einkaufen macht auch, wer gerade Zeit hat. Das macht der Clemens auch recht gern, vor allem am Samstag geht er zum Bäcker, zum Beispiel. Die Paula geht etwas seltener zum Einkaufen, die traut sich manchmal nicht so recht, hab' ich das Gefühl. Und wir haben's sehr praktisch, wir wohnen in einer kleinen Stadt, da sind die Wege nicht sehr weit, alles ist gleich ums Eck und in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Sp: Wann beginnt denn bei Ihnen hier in der Wohnung der Tag, das heißt, wann stehen Sie morgens auf, wann werden Sie wach? M: Da bin ich wohl die Erste, ich steh' auf um halb sechs Uhr morgens. Sp: Das ist ja furchtbar früh, da ist es ja im Winter noch stockdunkel draußen! M: Allerdings ist das nicht jeden Tag der Fall, sondern sehr unterschiedlich, weil ich im Schichtdienst arbeite. Sp: Was ist Ihr Beruf? M: Ich bin Krankenschwester. Sp: Und wenn Sie morgens um halb sechs schon aufstehen, richten Sie dann auch schon das Frühstück her? M: Nein, das macht dann mein Mann, die stehen dann später auf. Um sieben Uhr, so ungefähr. Sp: Herr Braun, sind Sie dann noch da, bevor die Kinder zur Schule gehen? V: Ich bin noch da, ich bin zur Zeit recht häufig zu Hause, weil ich viel zu Hause arbeite. Sp: Was ist Ihr Beruf? V: Ich bin Unternehmensberater, vor allem für umweltrelevante Fragen berate ich Betriebe. Also ich brauch' kein großes Büro, zu Hause muss ich Sachen ausarbeiten und geh' dann in die Firmen und mach den Rest der Arbeit dort. Sp: Und Sie können Ihre Termine so legen, dass Sie am Morgen für Ihre Kinder da sein können? V: Meistens geht es. Und wenn es nicht geht - wir hatten auch schon Zeiten, wo wir beide vor den Kindern aus dem Haus mussten - da haben sie ihr Frühstück selber gemacht und sind selbstständig in die Schule gegangen. Das geht schon auch. 5p: Ist der Weg zur Schule weit? V: Nein, da ist es auch wieder die kleine Stadt, wo alles sehr gemütlich ist, zur Grundschule sind es wie viele Minuten Paula, zu Fuß? P: Mmm, so ungefähr zehn Minuten. V: Na, weniger würd' ich sagen, sogar. Hm? P: Na ja, wenn man trödelt. Sp: Du gehst zu Fuß zur Schule? P: Ja. C: Ich fahr mit dem Fahrrad, fünf Minuten ungefähr, zum Gymnasium. Sp: Und die Schule beginnt um acht Uhr? P, C: Ja. Acht Uhr. Sp: Für euch beide? P, C: Ja. Sp: Wie ist es dann, wenn ihr nach Hause kommt? P: Unterschiedlich. Mal hab' ich um 11.20 Uhr aus, mal um 12.15 Uhr, mal um eins. Sp: Und wie ist das bei dir, Clemens? C: Jeden Tag bis fünf nach eins. Sp: Und dann, wo esst ihr zu Mittag? Trifft die Familie sich hier am Mittagstisch? Zu Hause? C: Papa ist meistens da, nur Mama ist manchmal da. Die hat ja öfters Schicht, Frühdienst oder Spätdienst oder so Zwischendienst. P: Nur wenn sie Nachtdienst hat, sehen wir sie. Sp: Wer kocht dann das Mittagessen, sind das Sie, Herr Braun? V: Ja, natürlich mach' ich das. Also, manchmal kommt's auch vor, dass ich auch keine Zeit hab', und da rufen die Kinder dann in der Pizzeria an und bestellen eine Pizza und die holen sie dann und essen sie zu Hause. Sp: Da sind die Kinder ja ganz schön selbstständig. V: Ja, also ich glaub' da können wir schon sehr zufrieden sein. Sp: Was machen Sie denn an den Wochenenden? An den Wochenenden sind ja die meisten Familien beieinander, aber wenn Sie, Frau Weininger, wenn Sie im Krankenhaus arbeiten müssen, passiert das oft auch am Wochenende? M: Nicht oft, aber einmal im Monat arbeite ich am Wochenende. Sp: Was tun Sie denn, wenn Sie das Wochenende zusammen haben? C: Fahrradtouren manchmal, mach' ich also öfters alleine mit meinem Papa. Einmal sind wir in die Nähe von Landshut gefahren, und im Biergarten war ich jetzt zweimal. Wald drum rum. Sp: Und Paula? Fährst du mit, wenn's so ums Radfahren geht? P: Manchmal, manchmal bleib' ich auch zu Hause und geh' zu Freunden. Sp: Was machen die Eltern am Wochenende, oder wenn die Kinder im Bett sind? M: Manchmal gehen wir ins Kino, manchmal sitzen wir einfach zu Hause und sehen fern. Manchmal muss einer von uns oder wir beide abends auch was arbeiten. Wir treffen Freunde, mal ist es hier bei uns zu Hause, mal gehen wir zu Freunden. Sp: Wer entscheidet denn, wofür hier in der Familie Geld ausgegeben wird? Wer bestimmt mit, das und jenes wird angeschafft. Reden alle mit, auch die Kinder? Oder, wo man in Urlaub hinfährt zum Beispiel? M: Ja, ich denke schon, dass wir da zusammen drüber reden, die Kinder interessiert immer sehr, wie viel was kostet, wie viel zum Beispiel ein Urlaub kostet, eine Flugreise kostet. Sie interessieren sich natürlich auch, wie viel ihre Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenke kosten könnten, die sie sich so wünschen. Ja, es wird zum Teil gemeinsam beschlossen. M: Würdest du den Tisch abräumen, Paula? P: Na gut. V: Ich stell' dir mal den Teller rüber. Hier. Sp: Da gerade von Geld die Rede war, darf ich nicht vergessen zu erwähnen, Paula und Clemens sind ziemlich bescheiden. Sie bekommen in der Woche von ihren Eltern 1.- € Taschengeld. Mehr nicht. Sp: Paula und Clemens haben ein Kinderzimmer für sich. Wo ist denn euer Kinderzimmer? C: Wenn man zur Tür rein kommt, den Flur entlang und dann links. P: Also, wir haben ein Hochbett und da schlafen wir beide drin. Also, wenn man zur Tür rein kommt, steht das ganz links. Sp: Das sind zwei Betten übereinander. Welches ist denn dein Bett? P: Das obere. Sp: Da musst du mit der Leiter dann hochklettern. P: Genau. Sp: Und in diesem Zimmer stehen zwei Schreibtische. Clemens, wo arbeitest du denn, was ist dein Schreibtisch? C: Links, der. Sp: Wie lange sitzt du denn an deinen Schulaufgaben? C: Mmm, das Höchste war 20 Minuten. Sp: Was, so wenig? Paula, wie lange brauchst du für deine Hausaufgaben? P: Manchmal länger. Das Höchste war eine Stunde. Sp: Was macht ihr denn, wenn ihr fertig seid mit euren Hausaufgaben? C: Manchmal rufen wir Freunde an, wenn sie da sind. Bücherei gehen, rausgehen, Fußball spielen oder so was. Wenn schönes Wetter ist. Im Winter Schlitten fahren. P: Also, ich geh' auch manchmal in die Bücherei. Manchmal leg' ich mich ins Bett und lümmel' einfach rum, manchmal darf ich ein bisschen fernsehschauen, manchmal Computer spielen. Dann geh' ich manchmal also auch zu meinen Freunden. Also, wir wohnen in einem Haus, das hat drei Stockwerke und da haben wir auch mehrere Freunde und zu denen geh' ich dann oft. Sp: Wann müsst ihr am Abend das Licht ausmachen, wann geht ihr ins Bett? C: Normalerweise um acht Uhr, aber manchmal wird's auch neun. Also, wenn ich - ich hab' auch zweimal in der Woche Fußballtraining, das ist ziemlich spät, da komm' ich erst so um halb acht, acht heim. Da wird's eher halb neun. Sp: Bald ist es soweit. Gute Nacht wünsche ich euch dann. C: Gute Nacht P: Gute Nacht.