Nachwuchsingenieure an der TU München: „Hier liegt die Zukunft unseres Landes' Gute Fächer, schlechte Fächer Der deutschen Wirtschaft fehlt der Nachwuchs - vor allem in den technischen Fächern Doch zu viele Abiturienten studieren am Arbeitsmarkt vorbei. Der „Studentenspiegel", eine Umfrage unter 25000 Hochschulabsolventen, offenbart die Studienfächer mit den besten Jobaussichten Björn Dankel hat schon als Kind gern Autos gebaut: Aus den kleinen Plastikteilen seiner Fischertechnik-Bausätze konstruierte er filigrane Kräne, Seilbahnen und natürlich alle Arten von Fahrzeugen. Nach einem Schnupperpraktikum beim Sportwagenhersteller Porsche in der 10. Klasse stand sein Berufsziel endgültig fest: Dankel wollte sein Leben lang mit Technik zu tun haben - vielleicht mal richtige Autos bauen, vielleicht bei Porsche. Nur logisch, dass er sich nach dem Abitur für Maschinenbau an der Universität Karlsruhe einschrieb, Schwerpunkt Fahrzeugtechnik. Sein Praxissemester machte Dankel im Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach und schrieb auch die Diplomarbeit bei der schwäbischen PS-Schmiede. Dort war man zufrieden mit dem Nach- wuchsingenieur: Gleich nach dem Abschluss bekam er ein Jobangebot. Heute versucht der 27-Jährige als Entwicklungsingenieur, die Getriebe der aktuellen Porsche-Modelle weiter zu verbessern, damit die edlen Karossen noch ruhiger und schneller über die Straßen flitzen. Mit seinem Studium war er sehr zufrieden - „Da gab es viel Bezug zur Praxis" -seine Arbeit findet er „äußerst spannend". Und das Gehalt, freut sich Dankel, „das stimmt auch". Wie Björn Dankel hatte auch Katharina Schönwitz, 30, schon am Anfang des Studiums genaue Vorstellungen von ihrem Wunschjob. Schönwitz wollte Journalistin werden, am liebsten beim Fernsehen. Doch nach dem Skandinavistik-, Sport- und Geografiestudium in Tübingen, Freiburg und im schwedischen Uppsala, vielen Praktika DER SPIEGEL 5 0/2006 und freier Mitarbeit bei einer Regionalzeitung und einem privaten Fernsehsender wollte keiner sie haben. Rund hundert Bewerbungen schickte Schönwitz los, an Redaktionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sogar bei einem deutschsprachigen Radiosender auf La Gomera stellte sie sich vor. „Das Schlimmste war das Gefühl, dass ich doch eigentlich alles richtig gemacht hatte", sagt Schönwitz - zügiges Studium, Auslandsaufenthalt, viele Praktika. „Ich habe mich sogar bewusst gegen ein Germanistikstudium entschieden, weil es hieß, mit Orchideenfächern seien die Chancen besser", erinnert sie sich. Nach zwei Jahren Suche hat sich die Jungakademikerin bei einer privaten Jour-nalistenschule im schwäbischen Reutlingen eingeschrieben - und zog erst einmal wie-