Studentoita dwf^^ Bibliothek der FU Berlin: Em erfolgreich abgeschlossenes Studium ist längst keine Jobgarantie mehr der zu ihrer Matten 200 Euro im Monat kostet die eipptirige Ausbildung, Schönwitz schreibt-'felkt-tüs freie Mitarbeiterin für Zeitungen und Magazine. „Inzwischen kann ich davon leben", sagt sie. Schönwitz und Dankel haben beide ihre Wunschfächer studiert, gute Noten abgeliefert, Praktika gemacht, Kontakte geknüpft. Beide sind flexibel und bereit, im Beruf etwas zu leisten. Beide haben scheinbar nichts falsch gemacht, doch den festen Job fand nur Ingenieur Dankel - und das ganz ohne Bewerbungsmarathon. Die beiden Hochschulabsolventen zeigen, wie radikal der Arbeitsmarkt für junge Akademiker derzeit auseinanderbricht: Über den beruflichen Erfolg entscheidet inzwischen vor allem das Studienfach. Zwar ist die Arbeitslosenquote unter Akademikern nur halb so hoch wie unter Nicht-studierten, und Universitätsabsolventen verdienen im Laufe ihres Arbeitslebens im Schnitt 50 Prozent mehr als Menschen ohne Hochschulausbildung. „Ein Studium ist nach wie vor eine gut angelegte Investition", sagt Jürgen Kluge, Chef der Unter- nehmensberatung McKinsey, „eine erstklassige Ausbildung bietet hervorragende Karriereperspektiven." Experten wie Franziska Schreyer vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit prophezeien für die nächsten Jahre einen weiter „steigenden Bedarf an Hochqualifizierten". Und Christoph Heine, Wissenschaftler am Hochschul-Informations-Sys- Absolventenvergleich Durchschnittliches Einstiegsgehalt (vollzeitbeschäftigte Universitätsabsolventen) Wirtschatts-ingenieur Historiker Anteil der Absolventen, die nach dem Examen länger als sechs Monate nach der ersten Stelle suchen Anteil der Absolventen, deren erste Stelle zeitlich befristet ist Quelle: Studentensplegel 2 Anteil der Be rufsei n steige r mit einer Vollzeitstelle '1EGEL 5O/2OO6 tern (HIS) in Hannover, versichert: „Ein Studium lohnt sich immer." So weit die gute Nachricht. Dennoch klafft ein Abgrund zwischen dem Techniker und der Geisteswissenschaftleruv-während er problemlos in eine vielversprechende Karriere durchstartet, kämpft sie als Teil eines hochgebildeten Lumpenproletariats ums wirtschaftliche Überleben. Während er plant, für Porsche vielleicht auch mal im Ausland zu arbeiten, oder seine Aufstiegschancen abwägt, verschickt sie Bewerbung um Bewerbung. Er kann sich nach Ende seines Studiums bereits zur aufstrebenden Mittelschicht zählen, sie reiht sich ein in die Generation Praktikum, das sogenannte Prekariat, wie die seit einigen Jahren wachsende Gruppe der Menschen ohne feste Arbeits- und Lebensverhältnisse bezeichnet wird (SPIEGEL 31/2006). Nicht nur für den einzelnen Jobsuchenden ist diese Entwicklung bedrohlich - längst fürchten Experten, dass dem Standort Deutschland gerade jene klugen Köpfe ausgehen, die den Wohlstand einer rohstoffarmen Nation am ehesten sichern ~~~65