11) LANDESKUNDE - umfasst alle Bezüge auf die Gesellschaften, deren Sprache im Fremdsprachenunterricht gelernt wird - dieser Begriff schliebt z.B. Geographie, Soziologie, Geschichte, Ethnologie, Ökonomie, Politologie etc. ein. - Landeskunde als „Kontextwissen“ hängt mit der Vermittlung sprachlicher Kenntnisse zusammen 3 Konzepte: - kognitiver Ansatz (Wissen: systematische Kenntnisse über Kultur und Gesellschaft aufbauen) - kommunikativen Ansatz (komm. Kompetenz: In der Lage sein sich ohne Missverständnisse zu verständigen) - interkultureller Ansatz (Kommunikative und kulturelle Kompetenz sich und andere besser zu verstehen, nicht nur sprachlich) Interkulturelle Landeskunde: - Interkulturalität = die Fähigkeit, Verschiedenheit zu akzeptieren, mit Hilfe von Sprache eine neue Kultur zu entdecken - TEILZIELE · Empathie und kritische Toleranz gegenüber der fremden Kultur und ihren Menschen · die Fähigkeit, die fremde Kultur zu verstehen · über Strategien zu verfügen · die Prozesse zu verstehen, die bei der Interaktion von Personen aus unterschiedlichen Kulturen ablaufen - MERKMALE · der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten anhand exemplarischer Themen · landeskundliches Lernen beschränkt sich nicht nur auf faktische Inhalte und sprachliche Phänomene, sondern auch nonverbale und parasprachliche Elemente (wie z.B. Körpersprache, Stimme) miteinbezogen werden sollten Forderungen des Landeskundeunterrichts - Plurinational und regional - Gegenwartsbezug - Authentizität und Vielfalt der Quellen - Kulturkontrastive Betrachtung - Lernerorientierung - Gleichwertigkeit der Kulturen - Integration von sprachlichem und kulturellem Lernen Unterrichtsverfahren a) allgemeine Prinzipien - die Entwicklung der Fähigkeit und vor allem der Bereitschaft sich mit Fremdem auseinander zu setzen, ist ein Prozess, den der Lerner im Wesentlichen selbst vollziehen muss · Integratives Prinzip (Einheit von Fachunterricht, Sprachunterricht, Handlungsunterricht, Denkschulung) · Fächerübergreifendes Prinzip (Einbeziehung vielfältiger Bezugswissenschaften- Literatur, Geographie, Politologie, Kunstgeschichte, Ökonomie, Sprachgeschichte, Soziologie etc.) · Interkulturelles Prinzip und Binnenkontrastivität (Exemplarisches lern-+kontrastiver Ansatz) · Handlungsorientiertes Prinzip (Arbeitsformen, die Kreativität und Autonomie fördern) b) Projektorientierter Unterricht - diese Arbeitsform bietet die Gelegenheit zur Anwendung sprachlicher Kenntnisse; es trägt wesentlich zur Motivation der Lernenden und ihrem Verständnis des Lernzwecks bei Unterrichtsprojekte haben: - ein konkretes Ziel - gemeinsame Planung und Ausführung durch Lehrer und Schüler; der Lehrer ist Helfer - die selbstständige Recherche und Aktion der Schüler - ein präsentables Ergebnis (die Klasse wird zur „Werkstatt“ gefordert) 12) LITERATURDIDAKTIK Hermeneutik:- ein Verfahren der Literaturinterpretation, nach dem die Textinterpretation betrachtet wird Rezeptionsästhetik:- die Rezeption des Lesers ist im Zentrum; weniger der Text wichtig ist der Prozess, der sich in der Interaktion zwischen Text und Leser entwickelt Funktionen literarischer Texte im Fremdsprachenunterricht 1) Literatur und sprachliches Lernen - das Prinzip der Integration von Sprach- und Sacharbeit - die doppelte Funktion der Zielsprache im Umgang mit Literatur - literarischer Texte enthalten Sprachformen (z.B. Konnotationen, Metaphern, Polysemie) 2) Literaturwissenschaftliches Lernen - diese Arbeit wird im Wesentlichen im muttersprachlichen Literaturunterricht geleistet 3) Literatur und interkulturelles Lernen - es geht um Literatur als Reflexion einer bestimmten kulturellen Perspektive 4) Pädagogische Gesichtspunkte des Einsatzes lit. Texte - die Reflexion über Sprache und Textinhalte kann den Schülerin seiner gedanklichen, sprachlichen und literarischen Flexibilität und Kreativität fördern - literarische Texte können die Lernenden aktivieren Kriterien der Textauswahl - lit. Texte sind auf jeder Lernstufe einsetzbar - 3 Grundprinzipien: 1) Adressaten-/ Lernerbezug - der Text sollte altersgemäb sein; Identifikations- und Projektionsmöglichkeiten bieten; den Lerner intellektuell und emotional fordern und Neues enthalten 2) Lernzielorientierung - landeskundliche Bezüge; Unbestimmtheits- oder Leerstellen; ästhetische und sprachliche Merkmale 3) Schwierigkeitsgrad · der subjektive Sch. - richtet sich nach Lernenden Weltwissen, ihren thematischen Interessen und Vorkenntnissen im Umgang mit literarischen Texten + sprachlichen Kompetenz · der objektive Sch. - sprachliche Merkmale (Satzlänge, Konventionalität etc.) - strukturelle Merkmale ( Komplexität des Aufbaus) - inhaltliche Merkmale ( kulturelle Nähe bzw. Distanz, Konkretheit bzw. Abstraktheit, etc.) Literarische Gattungen · Gedicht / Lied (Lyrik) - aufgrund ihrer Kürze, Inhalt, Form und Dichte können sie den Lerner zur Reflexion und kreativer Gestaltung anregen · Prosa – Kürzestformen - Sprichwörter, Witze, Aphorismen, Parabeln · Narrative Kurzformen - Kurzgeschichten, Erzählungen, Märchen, Fabeln, Legenden · Epische Ganzschriften - Novellen, Romane · Dramen Lernziele aus literaturdidaktischer Sicht - entsprechende Kompetenzen in der Erschliebung literarischer Texte herauszubilden - ein Wissen um fremdkulturelle Konventionen anzulegen Unterrichtsverfahren - 5-phasige Modell 1. Phase – Schaffen einer Verständnisgrundlage 2. Phase – Einstieg in die Textarbeit 3. Phase – Erfassen des konkreten Geschehens 4. Phase – Vertiefung des Textverständnisses durch Erschlieben von Motiv 5. Phase – Abschluss / Zusammenfassen