13. Leistungsmessung Bezieht sich auf alle Formen der Lernkontrolle – Testen und Prüfen Testtypen: a) Diagnosetext: Ziel ist, ein Bild von dem Leistungsvermögen und Defiziten der Testpersonen in verschiedenen Teilbereichen festzustellen b) Lernfortschrittstest: z.B. am Ende der Lektion c) Leistungstest: zu welchem Grad der Sprachstand einer Person erreicht worden ist Gütekriterien des Tests: a) Objektivität: die äuβeren Rahmbedingungen (die Zeit) für alle Lerner gleich sind und die Bewertung unabhängig von der Person des Auswerters erfolgt b) Reliabilität: die Messgenauigkeit eines Tests c) Validität: ein Test sollte das überprüfen, was in ihm geprüft werden soll Typologie von Textaufgaben: a) Offene Aufgaben: Beantwortung von Fragen, Aufsatzschreiben, Gespräch b) Halboffene Aufgaben: Ergänzungsaufgaben, Lückentexte, Cloze-Test (Wörter in regelmäβigen Abständen getilgt), C-Test (Hälfte des Wortes ist getilgt) c) Geschlossene Aufgaben: Multiple-Choice, Richtig/Falsch Aufgaben, Zuordnungsaufgaben (Aussage/Person, Frage/Antwort), Graphische Umsetzung (Ort/Weg auf einem Plan), Umsetzung in praktisches Handeln (Anweisungen ausführen) Überprüfen der einzelnen Kompetenzen: Hörverstehen: o Offene Fragen: die Fragen zum Text, Ausfüllung von Rastern o Multiple-Choice: Bilder, Symbole oder muttersprachliche Äuβerungen zum Text o Alternativ-Antwort-Aufgaben: Ankreuzen von muttersprachlichen Äuβerungen o Zuordnungsaufgaben: Zuordnung von Bild und Bild, Bild und Symbol/Zahl o Graphische Umsetzung: Eintragen von Symbolen in die Wetterkarte, Weg im Stadtplan o Handlungsmäβige Umsetzung: Ausführung von Anweisungen des Lehrers Leseverstehen: o Offene Aufgaben: die Fragen zum Text, Zusammenfassen des Textinhalts o Multiple-Choice: Ankreuzen von Bilder Symbole im Text o Alternativ-Antwort-A.: Ankreuzen von muttersprachlichen Äuβerungen o Zuordnungsaufgaben: Zuordnung von Bild und Satz/Text, von Überschriften o Übersetzung in die Muttersprache o Graphische Umsetzung: Erstellen eines Comic-Strips Sprechfertigkeit: o Monologisches Sprechen: Bildbeschreibung, Bericht o Dialogisches Sprechen: Rollenspiel, Fragenbeantwortung, Diskussion Schreibfertigkeit: Brief schreiben, Versprachlichung einer Tabelle, Wegbeschreibung, Füllen von Sprechblasen, Bildgeschichte, Aufsatzschreiben über ein Problem Grammatik: Bilden von Sätzen, Transformieren von Sätzen, Ergänzen von morphologischen Endungen Wortschatz: Bildbeschreibung, Antonyme, Synonyme, Zuordnen von Bild und Wort Orthographie: Lückendiktat, Diktat, Ergänzen von Sätzen mit Lücken Europäisches Portfolio: Ein Informationsinstrument zur Dokumentation und Präsentation von Kenntnissen in Sprachen und von kulturellen Erfahrungen. 14. Fehler, Fehlerkorrektur, Fehlertherapie, Bewertung, Selbstevaluation Fehlerursachen: a) Die Kontrastivitätshypothese: wo sich Muttersprache und Fremdsprache gleichen, treten kaum Fehler auf. Bei Unterschieden besteht die Gefahr des Transfers der Muttersprache auf fremde Sprache. b) Die Identitätshypothese: Fehler sind intralingualer Art: Übergeneralisierung ( keine Problemen), Simplifizierung (, weil ich habe keine Zeit), Regularisierung (Ich gehte) c) Die Interlingualehypothese: Die Lernersprache befindet sich in einem ständigen Umarbeitungsprozess d) Psychisch-physische Faktoren (Stress) Fehlerklassifizierung: a) Performanzfehler: Fehler, die der Lerner selbst korrigieren kann b) Kompetenzfehler: Defizite im sprachlichen Vermögen c) Intelligente Fehler: sind inkorrekt aber zeigen ein Verständnis der Sprache (gegeht anstatt gegangen) Fehlerkorrektur: O/ Durch den Lehrer, Mitschüler, oder den Schüler selbst O/ Bei kreativen Aufgaben und beim mündlichen Ausdruck nicht so viel korrigieren O/ Verbale oder nonverbale Korrektur, der Lehrer kann korrekte Form oder Erklärungen geben O/ Korrektur kann ermutigen aber auch entmutigen, muss positiv gemeint sein Fehlertherapie: O/ Fehler und Ursachen ins Bewusstsein der Lernenden rufen O/ Den Lerner die korrekte Form wiederholen lassen O/ Zusätzliche Übungen und Hilfen anbieten O/ Fehlerursachen thematisieren O/ Die Schwere des Fehlers aus kommunikativer Sicht thematisieren Bewertungskriterien: a) Lernzielorientierung: man bewertet die formalen Kriterien (Grammatik, Rechtschreibung) und die funktionale K.(Verständlichkeit) b) Gewichtung: man bewertet nicht nur Schreiben aber auch Hörverstehen und Leseverstehen c) Differenzierung: Der Test sollte leichtere auch schwere Aufgaben enthalten Benotung: Ziffern sind wenig aussagekräftig, sie geben dem Lerner keine Hinweise auf die Ursachen seines Versagens, die Note ist unterschiedlich von Bewerter zu Bewerter, negative Bewertung kann die Lernmotivation nachteilig beeinflussen. Selbstevaluation: O/ Der Lerner soll seine eigene Lernweise beobachten O/ Er soll erkennen, was ihm leicht fällt und was Schwierigkeiten bereitet O/ Er soll lernen, mit Problemen fertig zu werden und zu üben O/ Er soll Ergebnisse als Dokumente seiner Lerngeschichte sammeln O/ Er soll erkennen, ob er lieber allein oder im Kollektiv arbeitet