Das Flip-Chart Das Flip-Chart ist ein sehr großer (ca. 100 x 70 cm) Papierblock auf drei Beinen. Es wird im wesentlichen benutzt wie eine Tafel, mit dem Unterschied, daß statt Kreide spezielle Faserschreiber verwendet werden. Das Gestell aus Aluminium und Kunststoff ist der Maler-Staffelei nachempfunden. Es ist meist zusammenlegbar und damit transportabel. Ein Klemmechanismus am oberen Rand hält das Papier fest. Nachteile - Das Gerät ist nicht transportabel (Gewicht ca. 40 kg!). - Die Handhabung muß erlernt werden (das ist nicht schwierig), Sie müssen die Arbeit öfter unterbrechen, um die Schreibfläche zu löschen oder um Kopien anzufertigen. Fazit: Der eigentliche Reiz des Flip-Charts, seine hohe Flexibilität, ist bei diesem Gerät verlorengegangen. Zubehör Speziell für Flip-Charts gibt es Faserschreiber, die nicht quietschen und nicht so stark durch das Papier durchschlagen. Außer weißem und getöntem Papier gibt es Papier mit Linien, Karos und weiteren Vordrucken. Mit einem Gewicht von ca. 12 kg ist das Flip-Chart gut transportabel. Zu diesem Zweck können Sie eine Tragetasche erwerben. Variante: Das elektronische Flip-Chart Bei diesem Gerät besteht die Schreibfläche aus einem Endlosfilm. Zwei Bildseiten können beschrieben werden, dann müssen Sie den Film löschen. Der Pfiff dieses Gerätes: Es enthält einen Kopierer, mit dem Sie auf Knopfdruck Kopien der Bildfläche herstellen können. Zwei Bildflächen passen auf eine Kopie. Das erleichtert die Dokumentation von Seminaren. Vorteile und Nachteile des elektronischen Flip-Charts Vorteile - bequeme Dokumentation - Außer handschriftlichen Aufzeichnungen können Fotos, Graphiken, Overhead-Folien auf das Flip-Chart geheftet und mitkopiert werden. Beispiele zum Gebrauch des Flip-Charts Mit dem Flip-Chart arbeiten Sie im wesentlichen wie mit einer kleinen Tafel. Es gibt aber einige Unterschiede: Vorbereitete Darstellung mitbringen Im Gegensatz zur Tafel können Sie Flip-Chart-Anschriften zu Hause herstellen und fertig zu Ihrem Vortrag mitbringen. In diesem Fall empfiehlt es sich, die mitgebrachten Flip-Chart-Anschriften vor dem Vortrag in den Flip-Chart-Mechanismus einzuspannen. So können Sie durch Hin-und Herblättern das Bild zeigen, das Sie gerade brauchen. Als Pinnwand benutzen Sie können das Flip-Chart nicht nur beschreiben, sondern auch bekleben. Mit Klebestreifen können Sie Fotos, Graphiken, beschriftete Kartellen u.a.m. auf das Flip-Chart heften. Es übernimmt so die Funktion einer kleinen Pinnwand. Gruppenarbeit Das Flip-Chart eignet sich ausgezeichnet für Kleingruppenarbeit in getrennten Räumen. Dazu muß in jedem Gruppenraum Flip-Chart-Papier vorhanden sein, eventuell auch ein Flip-Chart-Gestell, wenn die Gruppen nicht auf dem Boden kniend schreiben und zeichnen möchten. Die Gruppen halten ihre Arbeitsergebnisse auf dem Flip-Chart-Papier fest, trennen anschließend die beschrifteten Blätter ab und bringen sie zur Präsentation im Plenum mit. Dort können die Arbeitsergebnisse der Gruppen entweder an die Wand geheftet (so sind alle gleichzeitig sichtbar) oder wieder in ein Flip-Chart-Gestell eingespannt werden. Vor- und Nachteile des Flip-Charts Vorteile - Technik und Handhabung einfach - Publikumsbeteiligung möglich - Vorbereitung möglich - spontane Ideen umsetzbar - Transport möglich Nachteile - Speichern der Ergebnisse schwierig - Dokumentation schwierig - nur für kleines Publikum geeignet (Fläche klein) Checkliste Beim Veranstalter vorher erfragen: Flip-Chart vorhanden? Stifte und Papier vorhanden? Stifte nicht eingetrocknet? Verschiedene Farben? Vor Ort rechtzeitig prüfen: Genug Papier vorhanden? Stifte vorhanden? Genug Farben? Stifte ausgetrocknet? Für Notfälle: Nehmen Sie zur Sicherheit mit: - ein Paket Faserschreiber - einige Blatt Papier. Tips zur Arbeit mit dem Flip-Chart • Stellen Sie das Flip-Chart links von sich auf (wenn Sie Rechtshänder sind). So verdecken Sie nicht die Sicht, wenn Sie mit der rechten Hand etwas auf dem Flip-Chart zeigen. • Schreiben Sie mit Druckbuchstaben, wenn Ihre Handschrift schwer zu lesen ist. • Verwenden Sie unterschiedliche Farben. Das sieht besser aus und prägt sich auch besser im Gedächtnis ein. • Unterbrechen Sie Ihre Ausführungen, während Sie schreiben. • Blättern Sie um, bevor Sie zum nächsten Punkt kommen. Sie vermeiden dadurch eine «unfreiwillige Gliederung» Ihrer Ausführungen, die dadurch entsteht, daß mitten im Gedanken das Blatt zu Ende ist und umgeblättert werden muß. Auch müssen Sie dann nicht mit einer Zeichnung von vorne beginnen, weil Sie feststellen, daß der Platz nicht reicht. • Wenn Sie vorbereitete Flip-Chart-Anschriften verwenden, sollten Sie ein bis zwei Blätter zwischen den beschriebenen leer lassen, damit die nachfolgenden Darstellungen nicht durch das Papier scheinen. Die Pinnwand Pinnwände sind Flächen aus weichem Material (zum Beispiel Kork). Mit Stecknadeln oder speziellen Pinnwandnadeln können Sie flache und leichte Gegenstände an die Pinnwand heften: Fotos, Zeichnungen und Skizzen, Texte, Buchstaben und Ziffern und anderes mehr. Modelle Pinnwände gibt es in unterschiedlichen Größen und mit verschiedenen Oberflächenfarben, In der Regel sind die Systeme nach dem Baukastenprinzip gestaltet, so daß Sie beliebig viele Elemente aneinanderfügen können. Sie können im Baukastenprinzip auch Pinnwandflächen mit Schreibflächen und Magnethaftflächen kombinieren. Es gibt Pinnwände zur dauerhaften Installation an der Wand und mobile Systeme mit Metallgestellen, die frei im Raum aufgestellt werden können. Beispiele zum Gebrauch der Pinnwand Collage Schüler haben Material zum Thema «Bedrohte Umwelt» gesammelt: Zeitungsausschnitte, Fotos, Erlebnisberichte, Zeichnungen. Gemeinsam mit dem Lehrer gestalten die Schüler eine Collage daraus. Sie entwerfen Erläuterungstexte, schneiden farbige Pfeile und Symbole aus Papier aus. Probeweise werden die Elemente der Collage an der Pinnwand mit Nadeln befestigt. Veränderungen sind jederzeit möglich. Erst wenn die Collage ihre endgültige Gestalt gefunden hat, werden die Elemente der Collage von der Pinnwand abgenommen und auf Zeichenkarton geklebt. Die Pinnwand ermöglicht in diesem Fall flexible Planung. Klagemauer Ein Unternehmen hat sich entschlossen, ein Mitarbeiterseminar zur Verbesserung des Betriebsklimas durchzuführen. In der Anfangsphase des Seminars dient eine Pinnwand als «Klagemauer»: Die Teilnehmer können auf Zettel schreiben, wo ihre Probleme liegen. Die Zettel werden an die Pinnwand geheftet. So entsteht eine Momentaufnahme der sozialen Probleme im Betrieb. Zur Bearbeitung kann man die Beiträge auf der Klagemauer später nach Problemklassen gliedern, indem man Zusammengehöriges nebeneinander hängt. Auf diese Weise könnten zum Beispiel die Problemklassen «Das Verhältnis von Frauen und Männern», «Probleme von Mitarbeitern mit Kindern» und «Gerechtigkeit bei Gehaltserhöhungen» entstehen. Diese Problemklassen können während des Seminars von interessierten Mitarbeitern in KJeingruppen bearbeitet werden. Jede Gruppe erhält den Auftrag, zu einer Problemklasse Lösungsvorschläge zu erarbeiten und dem Plenum zu präsentieren. Schwarzes Brett Wichtige Informationen werden an eine Pinnwand gehängt, die alle Angehörigen der Firma einsehen können. Vor- und Nachteile der Pinnwand Vorteile - fördert die Kreativität - aktive Beteiligung führt zu hoher Motivation und starker Identifikation mit den Ergebnissen der Arbeit - Anwendung unkompliziert, leicht zu erlernen und ohne spezielle Hilfsmittel möglich - verbal Schwache können sich schriftlich oft besser artikulieren als mündlich - Arbeitsmaterial preiswert Nachteile - schwer transportierbar - hohe Kompetenz des Moderators nötig - präzise Vorbereitung erforderlich Dokumentation der Ergebnisse schwierig Bereitschaft zur Mitarbeit der Teilnehmer erforderlich Tips zur Arbeit mit der Pinnwand Bilden Sie Tischgruppen. Die Arbeit mit der Pinnwand lebt vom schnellen Wechsel zwischen Plenum und Kleingruppenarbeit. Tischgruppen ermöglichen beides: Präsentation vor dem Plenum und Arbeit in Kleingruppen. Die beste Größe für eine KJeingruppe, die kreativ arbeiten soll, liegt bei ca. 5 Personen. Ist die Gruppe zu klein, fehlen «Ideenlieferanten» und «Spezialtaiente» (zum Beispiel Schönschreiber, gute Zeichner). Ist die Gruppe zu groß, werden Gesprächsregeln nötig, verbal Schwache werden dominiert, «Abseiler» können sich aus der Arbeit verabschieden. Planen Sie die Moderation sorgfältig. Ihnen muß zu jedem Zeitpunkt klar sein, was das Ziel eines Arbeitsschrittes ist und welche Rolle Sie dabei spielen. Führen Sie Kleingruppenarbeit möglichst in getrennten Räumen durch. Die Gruppen stören sich auf diese Art nicht gegenseitig. Denken Sie an die Dokumentation der Ergebnisse. Zu diesem Problem finden Sie unten weitere Hinweise. Die Arbeit mit der Pinnwand eignet sich besonders für kreative Methoden mit hoher Beteiligung der Teilnehmer. Das sind zum Beispiel Planungsgespräche. Erfahrungsaustausch, Selbsterfahrung, Gruppentherapie, Übungen zum Kennenlernen. Für einen Vortrag ist die Pinnwand nicht geeignet. Vor Gruppen über 100 Personen ist es kaum möglich, eine Pinnwand zu präsentieren. Die hinten Stehenden können nichts mehr sehen. Checkliste Rechtzeitig erfragen: Kl eine Pinnwand am Tagungsort vorhanden'.1 Weiche Größe'.1 Welche Farbe? Ist sie leer? Ist die Bestuhlung veränderbar? (Tischgruppen aufstellen lassen.) Gibt es zusätzliche Räume für Gruppenarbeit? Was ist an Material vorhanden: Kärtchen? Stifte? Tönpapier? Nadeln? Vor Ort kontrollieren: Ist der Raum geeignet? Stimmt die Bestuhlung? Ist genug Material vorhanden: Kärtchen, buntes Papier, Nadeln, Faserschreiber (prüfen, ob nicht eingetrocknet)? Zur Sicherheit mitbringen: Ersatzstifte, Ersatzkärtchen und Ersatznadeln einige alte Illustrierte oder Versandkataloge (zum Ausschneiden von Bildern, farbigen Flächen usw.) Schere, Tesa-Film und Alleskleber, falls die Pinnwand aus irgendeinem Grund nicht zur Verfügung steht und Sie mit der Zimmerwand arbeiten müssen.