DRAMAPÄDAGOGIK IM FREMDSPRACHENUNTERRICHT Die meisten Menschen nutzen die beiden Hälften des Gehirns zu unterschiedlichen Typen geistiger Aktivitäten. Im Unterricht wird noch heute eher die linke Hemisphäre trainiert, die Dramapädagogik fördert u.a. gerade die Aktivierung der rechten Hälfte des Gehirns. Rechte Gehirnhälfte: Körpersprache - Bildersprache Intuition - Gefühl Kreativität - Spontaneität Sprunghaftigkeit Neugier – Spielen - Risiko Synthese - Überblick Kunst – Tanz - Musik Ganzheitlich Zusammenhänge Raumempfinden Linke Gehirnhälfte: Sprache Ratio Regeln Konzentration auf eine Ebene Analyse Wissen Schritt für Schritt Einzelheiten Zeitempfinden + verschiedene Lerntypen ansprechen /multisensorisches Lernen Alle neueren Forschungen weisen darauf hin, dass die besten Resultate in der Sprachaufnahme dann registriert werden, wenn die Lernenden von Anfang an als Zweitsprachlernende (1) behandelt werden, in welchen sie spontan und authentisch agieren und reagieren müssen, in welchen sie sich rasch orientieren, umorientieren und von einer Rolle in die andere schlüpfen müssen. Eine der Grundannahmen der Dramapädagogik ist, dass der Mensch als Spielender auf die Welt kommt (Jennings 1998). Der Drang zum Spielen und Schauspielen ist angeboren und das Theaterspielen ein natürlicher Prozess, der leider zu oft blockiert wird, da der Spielinstinkt unter dem Mantel rationaler Tätigkeiten, sozial akzeptablen Verhaltens und schulischer wie akademischer Bildung begraben wird. Im dramapädagogischen Prozess gilt es, auf diese natürliche Anlage des Menschen zum Spielen und Schauspielen zurückzugreifen und darauf aufzubauen, um den Sprachlernprozess voranzutreiben. Seine Wirkung beruht darauf, dass es die Möglichkeit bietet, die Beziehungen zwischen Sprechen, Denken, Handeln sowie persönlicher und sozialer Identität herzustellen. Die Verwendung von Metaphern, Symbolen, Rollen und Emotionen ermöglicht dies (Neelands 1992a, 27). Es gibt Parallelen zwischen den Charakteristiken des Theaters und dem Aneignungsprozess einer fremden Sprache. Diese können wie folgt dargestellt werden: a) Das Prinzip des RITUALS UND RISIKOS (bestimmte Konventionen X authentisch reagieren, etwas Neues sagen, fliessend, kreativ, fantasievoll und spontan sprechen, im Idealfall so, wie wenn dies ihre Muttersprache wäre) b) Die ALS-OB SITUATION c) Die ROLLENEXPANSION UND-TRANSFORMATION Mögliche Fragen und Aufgaben: 1. Charakterisieren Sie kurz den Ansatz „Dramapädagogik“ 2. Wie ist eine der Grundannahmen der Dramapädagogik? 3. Was heißen für die Sprachaufnahme: „Sprachnotsituation“ und „ wenig vertrautes sprachliches Umfeld“? 4. Erklären Sie: dramatisch = handlungsorientiert 5. Nennen Sie Parallelen zwischen dem Theater und dem Aneignungsprozess einer fremden Sprache. DRAMAPÄDAGOGISCHE ARBEIT IM SPRACHUNTERRICHT Der Fremdsprachenunterricht hat vor allem die Aufgabe, die Kommunikationsfähigkeit zu entwickeln und zu fördern. Es geht hier darum, im Unterricht selbst Erfahrungen des Risikos und des Umgangs mit Sprachnotsituationen zu ermöglichen. Der Unterricht hat zwei unterschiedliche Ziele: Wissen und Können. Beide Ziele sind gleichberechtigt und sollten sich gegenseitig ergänzen. Sprachaneignung und Sprachproduktion sollten Hanh in Hand folgen. In Sprachnotsituationen sind die Sprechabsicht, die Notwendigkeit, sich auszudrücken, und das emotionale Engagement, was intensive situative und sprachliche Gedächtnisspuren anlegt. SPRACHNOTSITUATIONEN stellen somit eine Chance dar, und solche Situationen im Fremdsprachenunterricht zu schaffen, ist eine wichtige Aufgabe. Diese kann der dramapädagogische Unterricht erfüllen. Probleme: Angst, Fehler - Klima des Vertrauens schaffen Prinzipien: GRUPPENORIENTIERT arbeiten. ÜBUNGEN UND AKTIVITÄTEN MIT DRAMAPÄDAGOGISCHEM ANSATZ 1. SICH BEGRÜSSEN 2. KÖRPERTEILE 3. VERBEN IM INFINITIV 4. BEWEGUNGSVERBEN 5. SATZBILDUNG 6. DER SICH BEWEGENDE SATZ 7. GEHÖRTES DURCH BEWEGUNG NACHVOLLZIEHEN 8. TEXTE IN VERSCHIEDENEN STIMMUNGEN LESEN 9. DER CHOR DER STARKEN VERBEN 10. TELEFONGESPRÄCH 11. DIALOGE 12. LEITFADEN FÜR DAS ROLLENINTERVIEW 13. MEIN ZIMMER 14. SCHREIBEN IN PAAREN UND DER GROSSGRUPPE u.a.