Zitieren und Umgang mit Quellen in der Projektarbeit Sie müssen für das 1. Semester bis zum 22.11. einen ersten Literaturüberblick zu Ihrem Forschungsthema abgeben, der sich selbstverständlich während der Ausarbeitung des Projekts im 2. Semester noch erweitern kann und auch sollte. Verwenden Sie bei der Erstellung der ersten Literaturliste sofort die unten angegebenen Richtlinien. So können Sie diese trainieren und später für das Literaturverzeichnis der Arbeit übernehmen. Das Literaturverzeichnis ist fester Bestandteil der Projektarbeit und muss nach folgenden formalen Richtlinien erstellt werden. 1. Literaturverzeichnis Bitte geben Sie alle Literaturangaben in einem einheitlichen Format wieder: Wichtige allgemeine Richtlinien und Vorgaben · Wenn möglich geben Sie die vollen Vornamen von Autoren und Herausgebern an. Trennen Sie zwei Autoren durch / · Benutzen Sie nicht „et al.", sondern geben Sie alle Namen an. · Geben Sie den kompletten Titel und Untertitel von jedem Werk an. Trennen Sie Titel und Untertitel durch einen Punkt voneinander. · Nennen Sie sowohl den Veröffentlichungsort als auch den Verlag. · Verwenden Sie keine Abkürzungen für Zeitschriften, Buchreihen, Verlage oder Konferenzen (soweit nicht im speziellen Abkürzungsverzeichnis Ihrer Publikation enthalten). · Titel von Büchern und Zeitschriften sind in Kursivschrift zu schreiben; unveröffentlichte Arbeiten und die Titel von Zeitschriftenartikeln oder Beiträgen in Sammelwerken sind nicht kursiv zu schreiben (siehe Beispiele unten). · Zitieren Sie Zeitschriften mit vollem Namen Jahrgang/Nummer/Jahr. · Geben Sie Seitenzahlen von Zeitschriftenartikeln oder Beiträgen in Sammelbänden an. · Übersetzen Sie Titel von Veröffentlichungen in anderen Sprachen als Deutsch oder Tschechisch zusätzlich zum Originaltitel ins Deutsche (Übersetzung in Klammer anführen). Selbständige Publikationen von einem Autor: Autor Nachname, Autor Vorname (Erscheinungsjahr): Titel. Ort, Verlag. Altmayer, Claus (2004): Kultur als Hypertext. Zu Theorie und Praxis der Kulturwissenschaft im Fach Deutsch als Fremdsprache. München, Iudicium-Verlag Selbständige Publikationen von mehreren Autoren: Autor 1 Nachname, Autor 2 Vorname / Autor 2 Nachname, Autor 2 Vorname / Autor X Nachmane, Autor X Vorname (Erscheinungsjahr): Titel. Ort, Verlag. Hirschfeld, Ursula / Reinke, Kerstin / Stock, Eberhard (2007): Phonothek intenisiv. Aussprachetraining. München [u.a.], Langenscheidt. Publikationen in Sammelbänden: Autor Nachname, Autor, Vorname (Erscheinungsjahr): Titel. In: Herausgeber Nachname, Herausgeber Vorname (Hg.): Titel. Ort, Verlag. S. X-Y. Krumm, Hans-Jürgen (2003): Interkulturelle Fremdsprachendidaktik. In: Wierlacher, Alois / Bogner, Andrea (Hg.): Handbuch interkulturelle Germanistik. Stuttgart [u.a.], Metzler. S.413-417. Bei mehreren Herausgebern verfahren Sie wieder nach dem Schema der Publikationen mit mehreren Autoren: Herausgeber 1 Nachname, Herausgeber 1 Vorname / Herausgeber 2 Nachname, Herausgeber 2 Vorname Barkowski, Hans / Sträuli-Arslan, Barbara / Zappen-Thomson, Marianne (1998): Deutsch als Fremdsprache "interkulturell". In: Diephuis, Henk / Herrlitz, Wolfgang / Schmitz-Schwaborn, Gabriele (Hg.): Deutsch in der Welt. Chancen und Initiativen. Amsterdam. S.21-31. Publikationen in Zeitschriften: Autor Nachname, Autor Vorname (Erscheinungsjahr): Titel des Artikels/Beitrags. In: Titel der Zeitschrift Jahrgang/Nummer/Jahr. S. X-Y. Henrici, Gert (1996): Deutsch als Fremdsprache ist doch ein fremdsprachenwissenschaftliches Fach! In: Deutsch als Fremdsprache 33/3/1996. S.131-135. Quellen aus dem Internet: Titel. URL der Homepage (Datum des letzten Aufrufs). Burgtheater Wien. http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/index.php (24.10.2010). Sollte es sich nicht um eine Publikation handeln, sondern um eine Homepage, wählen Sie einen Begriff, der präzise die Homepage beschreibt (siehe Beispiel oben). !!! Prüfen Sie Ihre Quellen aus dem Internet. Übernehmen Sie nicht unüberlegt und unreflektiert Informationen, die Sie im Internet finden !!! Literaturverzeichnis – Aufbau und Layout Eine bibliographische Angabe wird durch eine Leerzeile von der nächsten getrennt. Bitte geben Sie beim Absatz den Sondereinzug hängend - 1,0 ein (Einrückung der folgenden Zeilen ein) – trennen Sie innerhalb eines Literaturverweises nicht durch die Returntaste, sondern schreiben Sie einen Textblock! Ordnen Sie die Beiträge streng alphabetisch nach dem Anfangsbuchstaben des Familiennamens des (ersten) Autors! Beispiele für das Literaturverzeichnis: Altmayer, Claus (2004): Kultur als Hypertext. Zu Theorie und Praxis der Kulturwissenschaft im Fach Deutsch als Fremdsprache. München, Iudicium-Verlag. Helbig, Gerhard / Götze, Lutz / Henrici, Gert / Krumm, Hans-Jürgen (Hg.) (2001): Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch. Berlin, New York. Koops, Aaldrik (1986): Gebruiksgevallen van de "onvoltooid tegenwoordige tijd" (Der Gebrauch des „present progressive") Fórum der Letteren 27/1986. S.122-128. 2. Zitierweise für Literaturverweise Beziehen Sie sich nun in Ihrem Text auf eine der Quellen oder zitieren Sie einen Ausschnitt daraus wörtlich, so müssen Sie dies in der Arbeit kennzeichnen. Dabei werden nicht die gesamten bibliographischen Daten angegeben, sondern eine Kurzform nach folgendem Schema: Im Text werden kurze Literaturangaben benutzt: (Autor Jahr:Seite) – diese Angabe kann entweder direkt im Text stehen oder als Fußnote eingefügt werden – achten Sie bitte auf Einheitlichkeit. Sollten Sie mit Fußnoten arbeiten, fallen die Klammern weg. Beispiele: (Bouissac 1985:84) ein Autor (Smith und Jones 1995:84) zwei Autoren (Uexküll, Geigges und Host 1993:84) drei Autoren (Smith et al. 1990: 38) vier oder mehr Autoren (nennen Sie allerdings alle Autoren im Literaturverzeichnis) (Bouissac 1987a, 1987b, 1994) Veröffentlichungen von einem Autor (Bouissac 1985; Deakin 1993) Veröffentlichungen von verschiedenen Autoren (Balat und Dove 1992, I: 210) Bandnummer Sollten Sie den Namen des Autors im selben Satz verwendet haben, so schreiben Sie nur mehr (Jahreszahl:Seite), zum Beispiel: Eine Studie von de Leeuw zum Deutschen (21 Personen), Englischen (16 Personen) und Niederländischen (23 Personen), ergab im Mittelwert bei den niederländischen Proband/-innen einen viel höheren Prozentsatz an rein vokalischen Häsitationspartikeln als bei den beiden anderen Gruppen (2007:90). Weitere formale Kriterien: Ø Seitenangaben: ohne S. mit Doppelpunkt direkt nach dem Erscheinungsjahr. Ø Geben Sie Seitenzahlen genau an, verwenden Sie nicht „f.", „ff." Vermeiden Sie es, auf komplette Bücher zu verweisen: Geben Sie soweit wie möglich genaue Seitenzahlen an. Bei Zitaten muss immer eine Seitenzahl angegeben werden. Ø Zitieren Sie immer den jeweiligen Autor: verwenden Sie nicht „op. cit.", „a. a. O." oder „ebd." Direkte Zitate vs. indirekte Zitate: Wichtig ist es, zwischen direkten und indirekten Zitaten zu unterscheiden. Bei DIREKTEN ZITATEN übernehmen Sie den genauen Wortlaut eines Autors. Dabei müssen Sie folgende Punkte beachten. · Kurze Zitate (weniger als 60 Wörter) sollten ohne Absätze in den Text integriert sein und in doppelte Anführungszeichen eingeschlossen sein. Einfache Anführungszeichen kennzeichnen ein Zitat in einem Zitat. · Längere Zitate sollten in einem Block erscheinen, getrennt vom Text durch zumindest eine Leerzeile. · Alle direkten Zitate sollten den Originaltext exakt in Wortlaut, Rechtschreibung und Interpunktion wiedergeben. Alle Ergänzungen sollten vom Autor in eckigen Klammern angegeben werden. Auslassungen sollten mit Auslassungspunkten in Klammern gekennzeichnet werden. · Auf alle Zitate in anderen Sprachen als Deutsch und Tschechisch sollte eine Übersetzung in eckigen Klammern folgen. INDIREKTE ZITATE geben nicht den Wortlaut des Autors wieder, aber seine Ideen, Überlegungen und Inhalte seiner Publikation. Sie dürfen nicht unmarkiert in den eigenen Text übernommen werden, sondern müssen ebenfalls gekennzeichnet werden, sodass der Leser nachvollziehen kann, woher Sie diese Ideen und Informationen haben. Indirekte Zitate werden nicht in Anführungszeichen gesetzt, Sie müssen aber in der Quellenangabe vgl. markieren, zum Beispiel: (vgl. Krumm 2003:413) JEDE WÖRTLICHE ODER INHALTLICHE ÜBERNAHME AUS ANDEREN PUBLIKATIONEN UND ARBEITEN MUSS GEKENNZEICHNET WERDEN!!!! Wichtig ist es auch, dass Ihre Arbeit keine Collage von wörtlichen Zitaten ist. Vermeiden Sie zu viele lange direkte Zitate. Auch reicht es nicht aus, einige Worte zu ändern oder kurze Passagen zu kürzen und folglich ein eigentlich wörtliches Zitat als indirketes Zitat zu kennzeichnen. Dies ist aus wissenschaftlicher Sicht ebenfalls eine Raubkopie. Vergleichen Sie dazu das Beispiel unten. Das Original: Authentische Materialien Die sprachliche D-A-CH-Realität zeigt sich am unverfälschtesten in authentischen Texten aus den deutschsprachigen Regionen. Lehrwerke sollten darum, wo immer möglich, auf solche zurückgreifen und sie im Original verwenden. Wichtig ist, dass die Lernenden die Vielfalt in den Texten als „selbstverständlich“ erfahren und die Erfahrung machen, dass die Unterschiede im Wortschatz meist kein Hindernis für die Verständigung sind. […] Ziel der breiten Konfrontation mit Varianten aus dem gesamten Sprachraum muss die Sensibilisierung für die Vielfalt sein. Die Lernenden sollen aber auch die Erfahrung machen, dass es sich bei den Varietäten nicht um „dreierlei Deutsch“ handelt und dass sie nun nicht alles dreifach lernen müssen. Die verschiedenen Varietäten sollen überhaupt nicht aktiv „gerlent“, sondern nur passiv erkannt werden. Man sollte also nicht generell „D-A-CH-Tabellen“ mit Leerzeilen ausfüllen lassen und keine „Übersetzungsübungen“ machen oder gar die Frage stellen „Wie nennt man das Rad in der Schweiz?“ Je nach Interesse und Situation der Lernenden sollen sich Lehrerinnen und Lehrer die Freiheit nehmen, differenziert mit den Wörtern umzugehen. Gibt es ein spezielles Interesse an der einen oder anderen Region, weil man z. B. in einem Nachbarland unterrichtet oder eine Reise plant, so kann man sich stärker und länger damit beschätfigen, ansonsten begnügt man sich mit der Sebsibilisierung oder der passiven Kenntnis. Wer allerdings das Zertifikat Deutsch ablegen will, wird auch eine Reihe von Wörtern aus Österreich und der Schweiz lernen müssen, die in der Wortschatzliste des ZD stehen. (Quelle: Clalüna, Monika / Fischer, Roland / Hirschfeld, Ursula (2007): Alles unter einem D-A-CH-L? Oder: Wie viel Plurizentrik verträgt ein Lehrwerk?. In: Fremdsprache Deutsch 37/2007. S. 38-45, S. 44.) Schlechtes Beispiel für ein indirektes Zitat: Gutes Beispiel für ein indirektes Zitat: Die Autoren verweisen auf die Wichtigkeit von authentischen Texten und Materialien in der Vermittlung der plurizentrischen Vielfalt des Deutschen. (Zu diesem Absatz vgl. Clalüna, Fischer und Hirschfeld 2007:44) Dabei stehen als Lernziele kein explizites Lernen der Varianten oder Übersetzen im Vordergrund des DaF-Unterrichts, sondern eine Sensibilisierung für den regionalen beziehungsweise nationalen Formenreichtum der deutschen Sprache. Auch wird primär die Rezeption der Varietäten trainiert. Darüber hinaus kann je nach Interessen oder Notwendigkeiten der Lernenden eine intensivere Auseinandersetzung mit einer bestimmten Varietät stattfinden. Achten Sie weiters darauf, bei längeren indirekten Übernahmen die Quelle am Anfang des Abschnitts anzuführen (siehe Beispiel oben). Schreiben Sie nicht erst am Ende einer Seite oder eines Kapitels, woher Sie Ihre Informationen haben. Durch ergänzende Anmerkungen können Sie die Länge der Bezugnahme angeben. Auch eine Anmerkung in der Überschrift bietet sich unter Umständen an. Unten finden Sie einige Beispiele: (Zu folgenden Ausführungen vgl.) (Zu folgenden Angaben vgl.) (Zu folgenden Erbebnissen/Daten/Zahlen vgl.) (Zu Ausführungen in diesem Kapitel vgl.) (Zu diesem Kapitel vgl.) (Zu diesem Absatz vgl.) Auch können Sie anmerken, wenn es noch weitere Quellen gibt, auf die Sie sich nicht explizit beziehen/bezogen haben. (Vgl. auch), (Zu weiteren Informationen vgl.), (Zu weiteren Beispielen vgl.)