Gerd Brenner (Hrsg.) Fundgrube Deutsch Kostenloses Zusatzangebot für die Käufer der Fundgrube: Kopiervorlagen und Materialien im Internet Kopiervorlagen und Materialien dieser Fundgrube bieten wir Ihnen als kostenloses Zusatzangebot auch online an. Sie können diese Materialien und Kopiervorlagen verändern und Ihren Bedürfnissen anpassen, da diese im Word-Format angelegt sind. Als Bonus stehen Ihnen online weitere ausgewählte Cornelsen-Materialien für Ihre Unterrichtsvorbereitung kostenfrei zur Verfügung. Wie finden Sie diese editierbaren Versionen der Kopiervorlagen? Rufen Sie einfach die Internetseite www.cornelsen.de/fundgruben auf und geben Sie dort Ihren unten genannten Webcode ein. Sie werden dann unmittelbar zu den Materialien weitergeleitet. http:/Avww.cornelsen.de/fundgruben Ihr Webcode für den Zugriff auf das Material: 221763 FCDE221763 Wo gibt es im Internet Kritiken zu aktueller deutschsprachiger Literatur? Wie bringe ich Schwung in die Grammatikstunden? Diese neue Fundgrube erleichtert mit praxisnahen Tipps Ihre Unterrichtsvorbereitung. Sie finden Projekte zur Leseförderung, Vorschläge für eine transparente Aufsatzbenotung und Anregungen für einen abwechslungsreichen Sprachunterricht. Umfangreiche Lektüre- und Filmempfehlungen für die Sekundarstufe I und II bieten schnelle Orientierung. Zu guter Letzt: Eine Vielzahl von Literatur- und Internethinweisen erschließt Ihnen neue Stoff- und Informationsquellen. Materialien und Kopiervorlagen stehen für Käufer des Buchs über einen Zugangscode zum Verändern und Bearbeiten online zur Verfügung. rornelsen 9783589221769 Die Autoren Dr. Gerd Brenner, Lehrer für Deutsch und Englisch an einem Gymnasium in Schwalmtal/Niederrhein, Ausbildungskoordinator, Moderator für Lehrerfortbildung bei der Bezirksregierung Düsseldorf, ist Autor vieler Lehrwerke für den Deutschunterricht sowie pädagogischer Fachliteratur. Dr. Rolf Keuchen, Lehrer für Deutsch und Philosophie, arbeitet in der erweiterten Schulleitung eines Gymnasiums in Mönchengladbach und ist Mitglied von Prüfungsämtern. Edmund Wild ist Deutschlehrer an einer Gesamtschule, Ausbilder am Studienseminar in Wetzlar und Autor von Lehrbüchern für den Deutschunterricht. Gerd Brenner (Hrs Fundgrube Deutsch [Neue Ausgabe] Alle nicht mit Namen versehenen Kapitel bzw. Texte stammen vom Herausgeber. Bildquellen S. 61 links: Dressler Verlag, Hamburg; Mitte: Diggler Records, Köln; rechts: Timm-Thaler-Zeichentrick, Berlin S. 88 links: aus: E. Kästner, Till Eulenspiegel, Dressler Verlag, Hamburg; rechts: aus: W. Hauff, Das kalte Herz, © Insel Verlag, Frankfurt am Main S. 112: otenso GmbH, Karlsruhe S. 135 links: Reclam Verlag, Leipzig; Mitte: © Diogenes Verlag AG, Zürich; rechts: © Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main S. 156 links: absolut Medien GmbH, Berlin; rechts: Trigger Happy Productions, Berlin J fornelsen SCRIPTOR 5 Die in diesem Werk angegebenen Internetadressen haben wir überprüft (Redaktionsschluss 15.6.2006). Dennoch können wir nicht ausschließen, dass unter einer solchen Adresse inzwischen ein ganz anderer Inhalt angeboten wird. http://www.cornelsen.de fundgruben Bibliografische Information: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Dieser Band folgt den Regeln der deutschen Rechtschreibung, die von August 2006 an gelten. 5. 4. 3. 2. 1. Die letzten Ziffern bezeichnen 10 09 08 07 06 Zahl und Jahr der Auflage. © 2006 Cornelsen Verlag Scriptor GmbH & Co. KG, Berlin Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf deshalb der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlags. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Redaktion: Maria Bley, Baldham Herstellung: Brigitte Bredow, Berlin Layout und Satz: Fromm MediaDesign GmbH, Selters/Ts. Umschlagentwurf: Simone Büchner, Berlin, unter Verwendung einer Zeichnung von Klaus Puth, Mühlheim Zeichnungen: Roland Beier, Berlin Druck und Bindearbeiten: Clausen & Bosse, Leck Printed in Germany ISBN-13: 978-3-589-22176-9 ISBN-10: 3-589-22176-3 Gedruckt auf säurefreiem Papier, umweltschonend hergestellt aus chlorfrei gebleichten Faserstoffen. Inhalt Einführung........................................................................................ 8 Interessanter Alltag 1 Einmal anders anfangen............................................................. 9 A Die erste Stunde in einer Lerngruppe ..................................... 9 B Aufwärmen in fünf Minuten.................................................... 16 C Spielerischer Themeneinstieg ................................................. 24 2 Ideen zur Lesekultur.................................................................. 28 A Methodische Anregungen zum Lesen...................................... 28 B Anregungen zur Leseförderung............................................... 37 C Know-how Sachtextanalyse .................................................... 41 3 Lektüre- und Filmempfehlungen ............................................... 46 A Kinder- und Jugendbücher für die Klassen 5 bis 10................ 46 B Klassische Schullektüre für die Klassen 5 bis 10..................... 81 C Lektürehinweise für die Sekundarstufe II ............................... 101 D Literaturverfilmungen ............................................................. 141 E Tipps zum Umgang mit Filmen im Unterricht......................... 172 4 Ideen zur Schreibkultur.............................................................. 175 A Erfahrungen aufschreiben - Geschichten erzählen ................. 175 B Schreibend Ideen sammeln und entfalten ............................... 176 C Häufige Fehlerquellen bei schriftlichen Arbeiten..................... 179 5 Rechtschreibung und Grammatik .............................................. 183 A Lustige Rechtschreibung und Zeichensetzung......................... 183 B Grammatik-Spiele ................................................................... 192 C Sprachwitze und Rätsel........................................................... 197 6 Methodische Bausteine............................................................... 202 A Konzentrationsspiele................................................................ 202 B Methoden zur Gruppenaufteilung ........................................... 203 C Ideen zur Gesprächs- und Erzählkultur .................................. 205 7 Im Internet fündig werden .......... A Nützliche Internetadressen ...... B Tipps für die Internetrecherche 8 Bewerten, benoten ...................................................................... 228 A Noten finden und begründen .................................................. 228 B Schülerinnen und Schüler bewerten den Unterricht ............... 236 C Tipps für Notenbegründungen im Abitur ................................ 240 D Referendargutachten............................................................... 242 Höhepunkte im Jahr 9 Projekte und Fahrten.................................................................. 244 A Lesenacht, Jugendbuchwoche, Filmnacht ............................... 244 B Ideen für Projekttage und Schulheimaufenthalte..................... 247 C Fahrten auf den Spuren der Dichter ....................................... 249 10 Ideen zur Öffnung der Schule..................................................... 253 A Deutsch-Projekte in der Region............................................... 253 B Schriftsteller-Lesungen............................................................ 256 C Wettbewerbe für Schüler......................................................... 257 D Schnupperstunden für Tage der offenen Tür ........................... 261 11 Jahreszeitliches........................................................................... 264 A Ideen für Weihnachtsprogramme............................................ 264 B Verrücktes und Satirisches für Karneval ................................. 266 C Abschied nehmen ................................................................... 269 Besondere Herausforderungen 12 Ideen für Stunden außer der Reihe............................................ 272 A Überraschungskoffer für Vertretungsstunden.......................... 272 B Provokationstexte für Gespräche............................................. 281 C Wer war's? - Autoren-Suchspiel.............................................. 288 D Fragen für Vier-Ecken-Raten................................................... 292 E Blitzlichter zur Berufswahl...................................................... 296 13 Die Tage nach der Zeugniskonferenz A Kommunikationsspiele .................. B Buchstabenspiele .......................... C Raten und Reimen......................... 14 Hilfe - ich bin Fachvorsitzender!.................... A Das ganze Aufgabenspektrum..................... B Den Fachetat vertreten ............................... C Schulbuchbestellungen................................ 15 Hilfe - die Eltern kommen! ............................. A Vorbereitung auf Elternsprechtage.............. B Lektüreempfehlungen ................................. C Was machen gegen Defizite? ....................... 16 Schon wieder ein Poesiealbum! ...................... A Sentenzen und Reimereien ......................... B Freundschaftsbücher - Standardfragen und witzige Antworten ....................................... Personenregister .................................................. Sachregister.......................................................... 8 9 Einführung Wie kann ich in einer neuen Klasse die erste Deutschstunde gestalten? Kann ich spielerisch in ein Thema einsteigen? Welche Lektüre ist lohnend und mit welchen Methoden kann man Lesestoff zum Leben erwecken? Wo können Literaturverfilmungen eingesetzt werden? Wie kann ich Rechtschreibung und Zeichensetzung auf interessante Weise üben? Und wie kann ich in der Klasse eine Gesprächs- und Erzählkultur aufbauen? Wo werde ich im Internet fündig, wenn ich Informationen für das Fach Deutsch suche? Wie kann ich zusammen mit den Betroffenen Noten finden? Und welche Formulierungen kann ich für Notenbegründungen wählen? Welche besonderen Höhepunkte kann es in meinem Deutschunterricht geben? Wie kann ich meinen Deutschunterricht in die Gemeinde oder die Region hinein öffnen? Was kann man im Fach Deutsch zu Weihnachten oder zu Karneval anbieten? Und schließlich: Wie kann ich - mit Mitteln des Deutschunterrichts - von Schülerinnen und Schülern Abschied nehmen, die ich längere Zeit unterrichtet habe? Was mache ich in einer Vertretungsstunde Deutsch, was an den Tagen nach der Zeugniskonferenz? Was hat ein Fachvorsitzender Deutsch zu tun? Und was gebe ich den Eltern mit, wenn sie zum Elternsprechtag kommen? In diesem Band finden sie viele Antworten auf solche Fragen. Die Autoren haben ihre Aktenordner und Festplatten geplündert und ein breites Spektrum von Alltags-Know-how zusammengetragen, das man im Deutschunterricht immer wieder benötigt, das aber oft nicht sofort greifbar ist. In dieser Fundgrube finden Sie es an einer Stelle versammelt. Zunächst lesen Sie Tipps für den täglichen Unterricht, also Ideen, mit denen Sie Variationen in Ihren Alltag bringen können. Daran schließen sich Vorschläge für besondere Höhepunkte im Jahresverlauf an, z.B. für Projekte, Fahrten oder Feste. Zum Schluss finden Sie Anregungen für besondere Herausforderungen wie Stunden außer der Reihe, Fachvorsitz oder Elternsprechtag. Die Materialien für Vertretungsstunden lassen sich sicherlich auch zur Auflockerung Ihres regulären Unterrichts verwenden. Die Ideen und Materialien sind für die Sekundarstufen I und II gedacht. In vielen Bereichen ermöglichen Ihnen Altersangaben einen schnellen Zugriff. Diese Angaben sind freilich nur als Vorschläge zu verstehen; denn vielleicht kommen Sie im Hinblick auf Ihre eigene Klasse zu etwas anderen Einschätzungen. Gerd Brenner (Hrsg.) Interessanter Alltag Der Lehreralltag ist heute stark von Zeitökonomie geprägt. Gerade im Fach Deutsch sind die Belastungen oft so stark, dass wenig Zeit bleibt für umfangreiche fachliche Erkundungen. Unmerklich verfallen wir dann in Alltagsroutinen; viele Ideen zur Gestaltung des Unterrichts geraten dabei leicht in Vergessenheit. Immer wieder meldet sich aber auch das Bedürfnis, die Palette von Handlungsoptionen wieder zu verbreitern - mit einem vertretbaren zeitlichen Aufwand. Die folgenden Vorschläge für den Unterrichtsalltag sind daher kompakt und zugleich so konkret wir möglich angelegt. Sie dienen dazu, das Unterrichtsrepertoire im Alltag zu erweitern und dabei auch die eine oder andere Neuentdeckung zu machen. Es geht um Einstiege in Unterrichtsreihen und einzelne Stunden, um methodische Ideen zur Lesekultur, um Lektüren und Filme, methodische Tipps zur Belebung der Schreibkultur inkl. Rechtschreibung und Grammatik, Methoden für sonstige Herausforderungen des Lehreralltags, Tipps für Recherchen im Internet und Hinweise, wie man Bewertung und Benotung im Schulalltag bewältigen kann. l Einmal anders anfangen A Die erste Stunde in einer Lerngruppe Eine neue Klasse, ein neuer Kurs, viele neue Gesichter, ein neuer Raum -auch nach vielen Jahren Unterrichtspraxis bedeutet diese Situation für Lehrerinnen und Lehrer eine besondere Herausforderung. Wird der Funke sofort überspringen? Wie kann ich mich auf die Schülerinnen und Schüler einstellen? Wie wird die Klasse, der Kurs mich als Person wahrnehmen? Kann ich in den ersten Stunden eine entspannte und zugleich produktive Atmosphäre schaffen? Solche Fragen gehen einem durch den Kopf, wenn io i Einmal anders anfangen A Die erste Stunde in einer Lerngruppe Ii man die Tür aufschließt und einige Minuten später die - mehr oder weniger - erwartungsvollen Augen von 20, inzwischen wohl eher 30 Schülerinnen und Schülern auf sich gerichtet sieht. Die folgenden Handlungsideen können helfen, diese ersten Stunden produktiv und situationsangemessen zu bewältigen. Ideen für völlig neu zusammengesetzte Lerngruppen Steckbriefe 5-7 Jeweils zwei Schüler, die sich möglichst noch nicht kennen sollten, setzen sich zusammen und entwerfen für den Partner einen „Steckbrief. Darauf sollen - zunächst außer dem Namen - alle möglichen Details notiert oder gezeichnet werden, die für diese Person charakteristisch sind. Im Gespräch erkundigt man sich z.B. nach den Vorlieben bei Musik, Lektüre, Kleidung, Reisen, aber auch nach Merkmalen wie der Körper- und Schuhgröße. All das wird auf einem Blatt notiert, dessen erster Teilsatz lautet: „Gesucht wird ..." Es kann auch eine Porträtzeichnung versucht werden. Sind alle Steckbriefe (ohne Namen!) fertiggestellt, werden sie gestapelt. Aus dem Stapel zieht nach und nach jeder einen Steckbrief heraus, liest das Notierte vor oder zeigt die Zeichnung und versucht die zugehörige Person zu finden. Dauert das zu lange, können die anderen nach der Methode „Heiß/Kalt" helfen. Ist die Person identifiziert, schreibt sie ihren Namen auf den Steckbrief. Die Lehrperson nimmt die Steckbriefe zunächst mit nach Hause, um sich mit den neuen Schülern vertraut zu machen. Anschließend werden sie in der Klasse ausgehängt. Namenliste 5/6 Alle Schüler nennen ihre Namen und drücken beim Aussprechen des Namens ein besonderes Gefühl aus (z.B. Freude, Hass, Angst, Langeweile, Stolz ...). Einige andere Schüler stehen an der Tafel, schreiben die Namen arbeitsteilig auf und versuchen dabei das mitgeteilte Gefühl in der Schrift auszudrücken. Soll z.B. Angst ausgedrückt werden, so kann ganz zittrig geschrieben werden. Auf spaßige Weise lernen Schüler und Lehrer so die neuen Namen. Überblick 5-8 Mit diesem Spiel erhält die Lehrperson Informationen über die Gruppe, die für die Arbeit in der Klasse und im Fach Deutsch von Interesse sind. Die Spielanweisung lautet: „Alle bitte aufstehen, die • in den Ferien mehr als zwei Bücher gelesen haben, • in den Ferien keine Bücher gelesen haben, • Geschwister haben, • keine Geschwister haben, • in ... wohnen, • ab und zu/öfter/nie die Tageszeitung lesen, • ältere/jüngere Geschwister auf derselben Schule haben, • mit dem Fahrrad zur Schule kommen, • sich zum Klassensprecher wählen lassen würden, • öfter in der Woche drei Stunden und mehr fernsehen, • ab und zu jemandem einen Brief schreiben, • im letzten halben Jahr keinen Brief geschrieben haben, w Schon lange her 5-11 Alle Schüler bringen ein Foto mit, auf dem sie etwa sieben Jahre jünger sind. Die eine Hälfte der Klasse legt ihre Fotos mit der Rückseite nach oben auf einen Stapel. Nun zieht jeder Schüler der zweiten Hälfte aus diesem Stapel ein Foto heraus und sucht die abgebildete Person. Haben sich beide Spieler gefunden, setzen sie sich zusammen und erzählen sich, ausgehend von ihren beiden Fotos, etwas von früher. Verteilungskuchen 7-10 Jeder Schüler erhält ein Blatt mit einem großen Kreis. Dieser soll wie ein Kuchen in einzelne Stücke aufgeteilt werden, die allerdings unterschiedlich groß sein können. Jeder schreibt seinen Namen auf das Blatt und konfrontiert sich dann mit der Frage: „Was mache ich gern?" Antworten auf diese Frage können mithilfe der unterschiedlich großen Stücke des „Kuchens" ausgedrückt werden. Die „Kuchen" werden für einen Rundgang der Klasse ausgelegt oder aufgehängt. Anschließend kann die Lehrperson die Blätter mitnehmen. Variation: Jeder erhält ein Blatt mit zwei „Kuchen". Mit den Kuchenstücken soll ausgedrückt werden: „Auf was verteile ich während der Schulzeit tatsächlich meine Energie?" „Wie möchte ich sie gerne verteilen?" 12 l Einmal anders anfangen A Die erste Stunde in einer Lemgruppe 13 Wurfpuppe 5/6 Alle sitzen im Kreis. Eine lustige „Wurfpuppe" wird benutzt, um die Vorstellungssituation zu entkrampfen. Die Lehrperson beginnt mit einem Satz „Ich heiße ..." und wirft die Puppe anschließend einem Schüler zu. Dieser stellt sich nun mit zwei Sätzen vor, z.B.: „Ich heiße ... und esse gerne ..." und wirft die Puppe weiter. Der nächste soll drei Sätze über sich sagen. Sind sieben Sätze erreicht, geht es wieder mit zwei Sätzen los. Stii hiewechseln 5-8 Alle Schüler sitzen im Kreis. Je zwei Namen werden aufgerufen und die beiden Genannten tauschen die Plätze. Die Schüler, die sich in der Regel zunächst neben Mitschüler setzen, die sie schon kennen, kommen so mit anderen in Kontakt. Schüler und Lehrer lernen die Namen. Fangen im Kreis 5-8 Auch bei diesem Spiel werden mit viel Spaß die Namen gelernt. Die Schüler sitzen im Kreis, während einer mit verbundenen Augen in der Mitte steht. Alle Plätze müssen besetzt sein (evtl. einen Stuhl aus dem Kreis herausnehmen). Im Raum muss es mucksmäuschenstill sein. Die Lehrperson ruft zwei Namen auf. Die Genannten erheben sich so leise wie möglich von ihren Stühlen und schleichen auf den jeweils anderen Platz zu. Dabei können sie jedoch von dem Spieler mit verbundenen Augen abgeschlagen werden. Wer abgeschlagen wird, ist der neue Fänger. Tipp für die Fänger: Unverhoffte Schritte zur Seite machen und mit den Armen weit ausladend immer wieder die „Fluchträume" einengen! Zwiebel 5-10 Die Schüler bilden einen gleich großen Innen- und Außenkreis, sodass sich je zwei Schüler gegenüberstehen oder -sitzen. Alle im inneren Kreis gehen nach jeder Übung drei Plätze nach links, um Zufallskombinationen zu erreichen. Die beiden, die sich nun gegenüberstehen oder -sitzen, sollen z.B. • gemeinsam ein Lied summen, • sich erzählen, wen sie in der Klasse bereits kennen, • sich Rücken an Rücken stellen, sich einhaken und vorsichtig ihre Kräfte messen, • sich von Büchern erzählen, die sie in letzter Zeit gelesen haben, • die Mimik des Partners (eine Grimasse) nachahmen, • sich erzählen, was sie am liebsten schreiben, • ein Geräusch des Partners nachahmen, • ihre Lieblingssendung im Fernsehen nennen. Namenlexikon 11—13 Anhand eines Namenlexikons beschäftigen sich die Schüler mit ihren Vornamen. Die Lehrperson geht die Namenliste durch und fordert die Lerngruppe auf, zu den Vornamen nacheinander etwas zu sagen. • Wer weiß, wo der Name herkommt? • Wer weiß, was er ursprünglich bedeutete? Eine Person wird zum Experten gemacht: Sie erhält ein Namenlexikon, kann die in der Lerngruppe vorkommenden Vornamen nachschlagen und jeweils kurz aus dem Lexikon vortragen. Das Buch kann ab und zu weitergereicht werden. Die Lehrkraft hat sich vorab einiges zu den Vornamen der Klasse/des Kurses notiert, um Pausen überbrücken zu können. Anschließend können einige Fragen und Thesen besprochen werden: • Wisst ihr etwas darüber, wie ihr zu euren Vornamen gekommen seid? • Welche Vornamen findet ihr zurzeit interessant? • Die meisten Vornamen sind Ableitungen von wenigen gesamteuropäischen Standardnamen. So sind die Namen Jörg, Jürgen, Hans, Hannes, Jan, Jean, Johann, John von Johannes abgeleitet. Von Johannes abgeleitete Kurzformen: Hensel, Hennes, Händel, Hanke. l Einmal anders anfangen • Sehr viele (Vor-)Namen wurden aus einer anderen Sprache übernommen. Beispiel: Johannes, hebräisch: Joachanän = Gott ist gnädig. Literaturhinweis: Harm Mögenburg: Mein Vertretungskoffer. In: Geschichte lernen, 28/1992, S. 59-61. Ideen für Lerngruppen, deren Mitglieder sich bereits kennen Begrüßung 5-11 Die Lehrperson heißt jeden Schüler an der Klassentür mit Handschlag willkommen und wechselt ein paar Worte mit ihm. (Gibt es gemeinsame Bekannte wie ältere Geschwister? Wohnort?) Namen 7-11 Jeder Schüler stellt sich nicht nur mit Vor- und Nachnamen vor, sondern auch mit dem, was er mit dem eigenen Namen verbindet. (Woher kommt der Familienname? Woher der Vorname? Welche besonderen Erlebnisse sind mit dem Namen verbunden? Gibt er ab und zu in der Klasse oder anderswo Anlass zu Bemerkungen?) Anschließend können einige Mitschüler den Bericht ergänzen und evtl. auch etwas über den Spitznamen des Schülers erzählen. Lehrerbefragung 5-11 Je drei Schüler setzen sich kurz (drei bis fünf Minuten) zusammen und überlegen sich möglichst viele Fragen, die an die Lehrperson gerichtet werden sollen. Diese Fragen werden kurz notiert. In einer ersten Fragerunde stellt jede Gruppe zunächst eine Frage, die die Lehrperson sofort beantwortet. In einem zweiten Durchgang können die Gruppen weitere Fragen stellen. Wiederholungen sollten dabei vermieden werden. Variation: Die Kleingruppen überlegen sich Fragen, die mit „Ja" oder „Nein" beantwortet werden können. Zugleich fertigen sie sich - ebenso wie die Lehrkraft - Entscheidungszettel an, auf denen „Ja" bzw. „Nein" steht. Das Spiel geht dann folgendermaßen: Eine Gruppe trägt eine Frage vor. Alle überlegen kurz, wie die Lehrperson wohl antworten wird. Auf Kommando heben dann alle - auch die Lehrperson - entweder den „Ja-" oder den „Nein-Zettel" hoch. Kommt es zu Abweichungen, kann dies kurz erörtert werden. A Die erste Stunde in einer Lerngruppe 15 Zuschreibung 7-11 Alle Schüler schreiben den Satzanfang „Was würden Sie tun, wenn ..." auf ein Blatt Papier und ergänzen die Frage auf unterschiedliche Weise. Dabei soll es um Sachverhalte aus der Schule gehen. Anschließend werden alle Blätter einen Platz nach links weitergegeben. Jetzt versucht jeder, sich in die neue Lehrkraft hineinzuversetzen und die Antwort aufzuschreiben, die diese wohl geben würde. Wieder werden die Blätter einen Platz nach links weitergegeben. Nun wird der Satzanfang „Ich glaube auch (Ich glaube nicht), dass Frau/Herr ... so reagieren würde, weil..." notiert und ergänzt. Schließlich werden möglichst viele der Blätter mit allen Äußerungen verlesen. Wiederholungen sollten dabei allerdings vermieden werden. Die Lehrperson kann zu allen oder einigen der Äußerungen Stellung nehmen. Heterogramme 7-11 Die Namen aller Schüler der Klasse werden zweimal aus dem Klassenbuch vorgelesen. Jeder hat die Aufgabe, zu den drei Namen, die auf den eigenen folgen, jeweils ein „Heterogramm" anzufertigen: Der Schrifttyp, die Dicke und Farbe des Stifts, die Größe der Buchstaben usw. sollen dabei etwas über die betreffende Person aussagen. Man kann den Namen winzig klein oder in riesigen Lettern schreiben, sauber oder verwischt, in Druckbuchstaben oder als Krickelkrakel. Dann schneidet jeder seine drei Schriftzüge auseinander und alle Zettel werden eingesammelt. Drei Schüler sortieren die Namen in alphabetischer Reihenfolge, sodass für jeden die drei Schriftzüge zusammen liegen. Zu jedem Namen werden nun die zugehörigen Schriftzüge gezeigt und der Lehrkraft erläutert. Standbild 7-10 Die Klasse, die sich schon seit mehreren Jahren kennt, präsentiert sich der neuen Lehrperson in Form eines Standbildes. Dazu baut sich die gesamte Gruppe - wie für ein Foto - im Klassenraum oder anderswo auf, jedoch nicht in der üblichen Weise. Man kann sich hinstellen, hinlegen, hinsetzen, auf den Kopf stellen, in Gruppen umarmen, einzeln, einander zu- oder abgewandt stehen. Jeder stellt sich so, wie er gerne möchte. Ist das Standbild fertig, kann die Lehrperson ein Foto machen. Anschließend können einzelne Schüler erklären, was mit dem Standbild ihrer Meinung nach ausgedrückt worden ist. Die Lehrkraft bekommt so einen ersten intensiven Eindruck von der Klasse. i6 l Einmal anders anfangen Für die ersten Stunden in einer Klasse, deren Schüler sich bereits kennen, eignen sich außerdem: „Überblick", -> S. 10, „Schon lange her", -> S. 11, und „Fangen im Kreis", -> S. 12. Tipps für die ersten Stunden in der weiterführenden Schule Das Fach „Deutsch" kurz vorstellen 5-7 Bisher kennen die Schüler aus der Grundschule die Bereiche Lesen, Mündlicher Sprachgebrauch, Schriftlicher Sprachgebrauch und Rechtschreibung (NRW-Bezeichnungen; in anderen Bundesländern ähnlich). Diese Bereiche werden nun im Fach „Deutsch" miteinander verbunden. Hinzu kommen evtl. schauspielerische und andere Praxisbereiche. Den Schülern erscheint „Deutsch" als ein sehr vielschichtiges Fach. Schulführung 5-7 Die Schüler werden durch das neue Schulgelände geführt. Anschließend kann ein kleiner Reader „Interessantes über die neue Schule" angefertigt werden, der vervielfältigt und bei der „Einschulung" des nächsten Jahrganges von den „Autoren" verteilt wird. Brief an den Deutschlehrer 5-7 Als Hausaufgabe kann ein Brief an die Lehrperson geschrieben werden zum Thema „Deutschunterricht - meine Wünsche, meine Befürchtungen". B Aufwärmen in fünf Minuten Edmund Wild An einem Vormittag haben Schülerinnen und Schüler fünf und mehr Unterrichtsstunden zu bewältigen. Da geschieht es leicht, dass die Stunden ineinander verschwimmen. Dieses Kapitel bietet Ihnen Material für die ersten fünf Minuten, mit dem Sie die Schüler zur konzentrierten Mitarbeit veranlassen: Kurzdiktate, die es in sich haben, knifflige Grammatikaufgaben, Rätsel ... Die Anregungen können ohne Vorbereitung übernommen oder leicht an die jeweilige Deutschgruppe angepasst werden. Das Material ist nicht an ein bestimmtes Stoffgebiet gebunden, hat aber immer ein Ziel: Die Schülerinnen und Schüler setzen sich denkend, forschend, ratend und spielend mit dem Medium Sprache auseinander. Das stimmt sie auf die Deutschstunde ein - und sie haben dabei ihren Spaß. B Aufwärmen in fünf Minuten 17 Superdiktate, Konsonantenwörter und anderes Rätselhafte Kurzdiktate, die es in sich haben 5-8 Die Lehrperson diktiert die Sätze und macht je nach Leistungsstärke der Gruppe auf die Schwierigkeiten aufmerksam. Die Schüler schreiben die Kurzdiktate ins Heft. Superkurze Superdiktate 1. Fiel vielleicht viel Vieh in den Vierwaldstätter See? 2. Die wahren Waren waren wahrlich gut verwahrt. 3. Willst du mir weismachen, weiße Weise seien weiser als schwarze Weise? 4. Willst du es wagen, auf diesen Wagen Waagen zu tragen? 5. Kannst du die Kunst ein Gespinst zu spinnen? 6. Man kannte den Mann, der auf einer Kante Kunststücke konnte. 7. Ein Direktor in einer Republik aß Schokolade, trank Kakao, hörte Musik, rauchte Tabak und übte Kritik an der Politik. 8. Mit schickem Jackett und einer Perücke kam der Scheckbetrüger in die Bank. 9. Das Herz klopft, wenn man voller Schmerzen zum Arzt stürzt. 10. Vom Kai aus sah der Kaiser den Hai in der Bai und warf ihm einen Laib Brot zu. 11. Wenn im Mai der Laie auf der Geige die Saiten streicht, erbleicht die Maid, denn er hat ihr Herz erweicht. 12. Auf einmal kommt er nämlich vielleicht gar nicht. 13. Ein Wirt wird sich todsicher nicht totarbeiten. 14. Zwei Balletttänzer aus einer Bonner Balletttruppe mussten Brennnesseln platttrampeln. 15. Man sah die Hasen über den Rasen rasen, obwohl sie immer das Hasten hassten. 16. Wer im Zoo spät späht, ob sich die Schlangen heute häuten, versäumt den Feierabend, zu dem die Glocken den Leuten läuten. 17. Als Kolumbus Amerika endlich entdeckt hatte, war das Mittelalter endgültig vorbei. 18. In den meisten Bergstädten hatte er Werkstätten und in der Hauptstadt eine Ruhestatt. 19. Bei diesen Liedern senkte er die Lider und sagte, er werde immer wieder gräulichen Widerstand gegen solche widerlichen musikalischen Gräuel leisten. 20. „Lass das Faulenzen und lies bitte die Geschichte vor!", sagte Herr Lässig zu Lars und ließ ihn lesen. Lars las gut. © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch i8 l Einmal anders anfangen Endungen 5-8 Die Lehrperson schreibt die Endungen an die Tafel und die Schüler suchen Wörter mit dieser Endung. Substantive Adjektive Verben -ung Eignung -isch brasilianisch -en spielen -nis Ereignis -lieh herzlich -ern klettern -heit Eigenheit -ig innig -ein rätseln -keit Eitelkeit -sam seltsam -ieren diktieren -tum Eigentum -bar sonderbar -schaft Eigenschaft -haft rätselhaft -sal Schicksal -tat Identität © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Gegensätze 6—8 Die Schüler ergänzen zu jedem diktierten Wort einen gegensätzlichen Begriff. Adjektive mausetot - quicklebendig kerngesund - sterbenskrank strohdumm - blitzgescheit bildschön - stockhässlich steinreich - bettelarm federleicht - zentnerschwer bienenfleißig - stinkfaul steinhart - butterweich nudeldick - spindeldürr kreidebleich - feuerrot brühwarm - eiskalt stockfinster - taghell himmelhoch - abgrundtief stundenlang - sekunden- zucker-/ gallenbitter schnell honigsüß schneeweiß - pechschwarz Substantive Pechvogel Glückspilz Reichtum - Armut Berg Tal Krieg - Frieden Hitze Kälte Tag - Nacht Verben werfen - fangen sitzen - liegen lieben hassen gehen - stehen loben tadeln hasten - ruhen sprechen schweigen lachen - weinen leben - sterben säen - ernten B Aufwärmen in fünf Minuten 19 Ganz schön mutig! 6-8 Die Lehrperson schreibt einen Begriff der linken Spalte an die Tafel. Die Schüler suchen das passende Synonym mit der Endsilbe -mut. Suche Zusammensetzungen mit -mut, die Folgendes bedeuten: Grazie Anmut Risikobereitschaft Wagemut Melancholie Schwermut Trauer Wehmut Überheblichkeit Hochmut Ausgelassenheit Übermut Offenheit Freimut Milde Sanftmut Geduld Langmut Ergebenheit Demut Verdrossenheit Missmut Unzuverlässig- Wankel- Ängstlichkeit Kleinmut keit mut Ärger Unmut Hochherzigkeit Edelmut Besitzlosigkeit Armut Generosität Großmut © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Konsonantenwörter 5/6 Die Lehrperson sagt Sätze und schreibt Konsonanten, die mit ihrem Vokal gesprochen ein Wort ergeben, an die Tafel. Die Schüler schreiben die richtigen Wörter ins Heft. Merkwürdige Tiere Die Q gibt Milch. = QU Kuh Der V schlägt ein Rad. = VAU Pfau Der SL ist störrisch. = ES + EL Esel Die KC jagt Mäuse. = KA+CE Katze Der KTR jagt mit. = KA + TE + ER Kater Der WLP bewacht unser Haus. = WE + EL + PE Welpe Die NT schwimmt auf dem Wasser und watschelt auf dem Land. = EN +TE Ente Der RPL watschelt auf dem Land und schwimmt auf dem Wasser. = ER + PE + EL Erpel Der BR tanzt gerne und liebt Honig. = BE + ER Bär Die WSP sticht. = WE + ES + PE Wespe © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch 20 l Einmal anders anfangen B Aufwärmen in fünf Minuten 21 Wir über uns RD Darauf leben wir. = ER + DE Erde WLN Darauf surfen wir. = WE + EL + EN Wellen DGN Damit stechen wir. = DE + GE + EN Degen W Das schmerzt uns. = WE Weh GL Damit schmieren wir uns ein. = GE + EL Gel TLR Davon essen wir. = TE + EL + ER Teller BRN Die mögen wir. = BE + ER + EN Beeren SR Das sind wir. = ES + ER Esser NGL Das möchten wir sein. = EN + GE + EL Engel BNGL So sehen uns die anderen. = BE + EN + GE + EL Bengel ND Damit hören wir auf. = EN + DE Ende Verben l. Die Kinder werden ihre Eltern brbn. = BE + ER + BE + EN beerben 2. Die Häuser bbn. = BE + BE + EN beben 3. Diese schlechte Nachricht wird = BE + HA + GE + EN behagen ihm nicht bhgn. 4. Hunde, die bin, beißen nicht. = BE + EL + EN bellen 5. Er hat seine Zeit zu kurz bmsn. = BE + EM + ES + EN bemessen 6. Wir wollen jetzt den Streit bndn. = BE + EN + DE + EN beenden 7. Der Fels war nicht zu bwgn. = BE + WE + GE + EN bewegen 8. Mit dieser Entschuldigung = BE + WE + EN + bewenden lassen wir es bwndn. DE+ EN 9. Soll ich mich wirklich als = BE + WE + ER + bewerben Verkäuferin bwrbn? BE + EN io. Herr Keller muss die Arbeit = BE + WE + ER + bewerten noch bwrtn. TE + EN 11. Lumpi soll nicht so an der = CE + ER + EN zerren Leine crn. 12. Möchtest du ihm das Geschenk = GE + BE + EN geben nicht gbn? 13. Die Regeln müssen für alle gltn. = GE+ EL + TE+ EN gelten © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Oberbegriff 7/8 Die Lehrperson diktiert die Begriffe, die Schüler ergänzen den Oberbegriff. 1. Nacht, Morgen, Abend, Mittag Tageszeiten 2. Volkswagen, Mercedes, Opel, Ford Automobilmarken 3- Dreirad, Skateboard, Lastwagen, Mountainbike Fahrzeuge 4- Füller, Kuli, Bleistift, Griffel Schreibwerkzeuge 5- Raub, Diebstahl, Mord, Einbruch Verbrechen 6. Hammer, Zange, Schraubenzieher, Meißel Werkzeuge 7- Regen, Schnee, Nebel, Hagel, Tau Niederschläge 8. Adler, Buchfink, Falke, Blaumeise, Milan Vögel 9- Dezember, April, August, Januar Ferienmonate 10. Diktate, Aufsatz, Test, Klassenarbeit Prüfungen 11. BigMac, Schnitzel, Haxe, Kotelett Fleischgerichte 12. Flegeljahre, Lehrzeit, Wachstum, Pubertät Jugend 13- Chanson, Arie, Kanon, Schlager Lied 14. Weitspringer, Eistänzer, Radfahrer, Dauerläufer Sportler 15- Bad, Küche, Saal, Keller, Klassenraum Zimmer i6. Drama, Komödie, Schattenspiel, Tragödie Schauspiel 17- Lexikon, Duden, Zitatenschatz, Atlas Nachschlagewerke 18. Nacherzählung, Erörterung, Bericht, Beschreibung Aufsätze 19- Buch, Comic, Zeitung, Pamphlet Lektüre 20. Restaurant, Kneipe, Bar, Wirtschaft Gaststätten © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Präpositionswörter 5-7 Die Schüler erraten das an der Tafel notierte „Präpositionswort". RICHT DEUTSCH Deutsch- DEUTSCH unter RICHT unterricht B> Win D Wind 11 H im L Himmel B> Kin D Kind HU H am L Hammel D S in D sind tri H um L Hummel P Lin D lind WD Wan D Wand 4 L in G Vierlinge Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch 22 1 Einmal anders anfangen I B Aufwärmen in fünf Minuten 23 Versteckt! 5-7 Die Lehrperson schreibt die Wörter oder Sätze (mit Überschriften) an die Tafel oder diktiert sie. Die Schüler unterstreichen das „Wort im Wort". Tarnfarben: Begründung, Kugelblitz, Brosamen, Schweißfüße, Reblaus, Trottel, Froschwarzen, Müsliladen Merkwürdige Zahlwörter: Moselfahrt, Schachtelhalm, Rundreise, Klavierstunde, Pelzwölfe, Verzweiflungstat, Steinschlag, Zehnagel, Kaffeesiebentleerung, Zähneungeheuer, Galapagosechsen Schattenpßanzen: Bürosessel, Tunnelkehrer, Heftkrakeleien, Kinderwindeln, Schulbucheinband, Bleichemie, Schreinerlehre, Dreschesel, Spontannennung, Katasteramt Höhlentiere: Freigelände, Felsterrassen, Unratterrain, Drehleiter, Jugendstiltisch, Tischwein, Dachschindel, Ziegelei, Plastikrebstock, Hammerstiel, Pomadendose, Beulenpest, Straßengraben, Sumpfdotterblume, Sauerampfer, Babyrassel, Dschunke, Schaftstiefel, Stoffröschen, Witzecke, Interviewanzeige, Spiegelei, Nadelwald, Festsaal, Festtagsschmaus, Leselampe, Schundliteratur, Startbahn Land in Sicht: „Ja, und wo trefft ihr den Scheich?" „In Arabien, natürlich!" -„Iss deine Suppe ruhig. Sie ist gesund!" - Wenn diese Tür keinen Griff hat, lässt sie sich auch nicht öffnen. - Markus hatte ja panische Angst vor der Arbeit. - Ob an einem so wüsten Ort je Menschen wohnen werden? - Nicht einmal m die Nähe eines Vulkans würde ich mich trauen. - „Und jetzt? Was unternehmen wjr?" „Angeln, schage ich vor." - „Die Einflugschneise ist zu eng!" „Landen müssen wir auf jeden Fall!" © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Vom selben Stamm 5-7 Die Lehrperson diktiert das erste Wort, die Schüler ergänzen den zweiten Begriff und schreiben beide. blättern Blatt mächtig Macht bisschen beißen fügen Fuge kläglich Klage pfiffig pfeifen zählen Zahl spärlich sparen schmissig schmeißen fällen Fall hässlich Hass griffig greifen säen Saat prächtig Pracht knifflig kneifen © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Abkürzen (Der Aküfi) 5-7 Die Abkürzungen werden an der Tafel notiert, die Schüler schreiben sie ins Heft und ergänzen die Bedeutung. Fa. Firma Wwe. Witwe z.T. zum Teil z. B. zum Beispiel vgl. vergleiche Nr. Nummer NN Name nicht bekannt Dr. ca. i.A. Mio. i.V. Pfd. Jh. Pkw Mrd. d.M. K.o. Doktor circa (etwa) im Auftrag Millionen in Vertretung Pfund Jahrhundert Personenkraftwagen Milliarden dieses Monats Knockout b.w. bitte wenden! PS Post Scriptum (Nachschrift) z.Zt. zur Zeit bzw. beziehungsweise s.o. siehe oben! u.a. unter anderem ev. evangelisch usw. und so weiter evtl. eventuell dt. deutsch Akk. Akkusativ Min. Minute Abk. Abkürzung ff. folgende (Seiten) TÜV Technischer Überwachungsverein Aküfi Abkürzungsfimmel © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Weitere Anregungen für die ersten fünf Minuten einer Unterrichtsstunde -> Sprachwitze und Rätsel, S. 197; Lustige Rechtschreibung und Zeichensetzung, S. 183; Grammatik-Spiele, S. 192; Die Tage nach der Zeugniskonferenz, S. 301. 24 1 Einmal anders anfangen C Spielerischer Themeneinstieg Wenn ein neues Unterrichtsvorhaben interessant beginnt, ist bereits viel gewonnen. Oft ist ein spielerischer Einstieg möglich, der wichtige Aspekte des Themas situativ vergegenwärtigt und zugleich einen dynamischen Anfang setzt. Die folgenden Vorschläge können mit leichten Abwandlungen auch auf andere Unterrichtsvorhaben übertragen werden. Puzzle - z. B. zum Thema „Freundschaft" 5-10 Mehrere Abbildungen, die einen Bezug zum Thema „Freundschaft" haben, werden zuvor zerschnitten. Das Unterrichtsvorhaben beginnt damit, dass jeder Schüler aus einer großen Schachtel ein Puzzle-Teil entnimmt. Die Schüler suchen nun diejenigen in der Klasse, die passende Puzzle-Teile gezogen haben. So ergeben sich Arbeitsgruppen. Sind diese komplett, stellt jede Gruppe Überlegungen zu ihrem Bild an. Diese werden anschließend im Plenum zusammenfassend vorgetragen. Das Thema der Unterrichtsreihe ist so vielschichtig und anschaulich eröffnet. Denkmal - z. B. beim Thema „Fernsehen" 8-13 Die Schüler erhalten zu Beginn des Unterrichtsvorhabens die Aufgabe, in Kleingruppen ihre Ansichten zum Thema auszutauschen und ein Denkmal vorzubereiten, das wichtige Aspekte des Themas symbolisch ausdrücken soll. Sind die Vorüberlegungen abgeschlossen, können sich alle Gruppen nacheinander in Form eines Denkmals vor der Klasse aufbauen. Dabei soll nicht gesprochen werden. Das Standbild bleibt etwa eine Minute stehen und wird evtl. fotografiert. Nach jeder Präsentation unterhalten sich die übrigen Schüler der Klasse darüber, was sie dem Denkmal entnommen haben. Erst ganz zum Schluss erklären die Darsteller, was sie ausdrücken wollten. Beispiel: Dargestellt wird ein Ehepaar vor einem Fernseher (eine Person, die die Arme rechtwinklig über den Kopf hält und grinst), wobei die beiden Zuschauer durch eine menschliche Wand (drei Personen, die sich breitbeinig in einer Reihe zwischen die „Ehepartner" stellen) voneinander getrennt sind. Ideenstern - z. B. bei der Erarbeitung von Goethes „Faust" 8-13 Noch vor der häuslichen Lektüre des Textes finden sich die Schüler in Vierergruppen zusammen und setzen sich jeweils um einen kleinen Tisch he- 25 iin großes Blatt Papier. Die Lehrperson verteilt ichtiges Zitat aus dem zu lesenden Text. Dieses le Mitte des Blattes geschrieben und eingekreist. Die Schüler an den vier Seiten des Tisches schreiben jetzt gleichzeitig strahlenförmig zum Blattrand hin Assoziationen zu dem Ausgangszitat auf. Diese können sich auf den gelesenen Text beziehen, aber auch die Aussage des Satzes zu aktuellen Erfahrungen in Beziehung setzen. Nach einer festgesetzten Zeit (z.B. drei Minuten) wird ein Zeichen gegeben (z.B. gut vernehmbares Klopfen auf einen Tisch), dass alle Gruppen ihr Blatt um 90 Grad im Uhrzeigersinn drehen sollen. Jeder liest nun erneut das Ausgangszitat und anschließend das, was der Vorgänger notiert hat. Er führt diese Gedanken fort oder widerspricht. Nach weiteren drei Minuten wandert der Ideenstern im Uhrzeigersinn weiter, bis nach mehrmaligem Wechsel das Blatt vollgeschrieben ist. Anschließend werden einige oder alle Ergebnisse im Plenum vorgetragen. Es schließen sich jeweils ausführliche Erörterungen an. Die Ideensterne können wieder aufgegriffen werden, wenn die Schüler den Text gelesen haben. Dieses Verfahren eignet sich gut zur Themenentwicklung oder ersten Annäherung an einen Text. Dabei werden persönliche Reaktionen auf zentrale Aussagen eines Textes festgehalten. Es kommen viele Ideen zur Sprache, und zwar von vielen Schülern und nicht nur von den Wortführern. Beispiel: (zu Beginn der „Fausf'-Lektüre) Der vorgegebene Satz lautete: I „Ihm hat das Schicksal einen Geist gegeben, 1 der ungebändigt immer vorwärts dringt..." (Z. 1856 f.) Zwei „Strahlen" auf dem Blatt lauteten: Seine Gedanken und sein Verstand setzen sich über sämtliche Grenzen hinweg. Er gibt sich nie mit dem zufrieden, was er im Moment weiß und was ihm im Augenblick klar ist, sondern er will sein jeweiliges Wissen immer weiter ausdehnen. Er wird nie völlig zur Ruhe kommen. / Der Wissensdrang steht im Vorder-I grund. Ob man sich deshalb glücklich schätzen kann oder ob es eher quälend ist, diese Frage bleibt offen. / Positiv an dem Zitat ist, dass das ein Gegenbeispiel zu dem heutzutage weitverbreiteten Desinteresse und der Denkfaulheit vieler Leute darstellt. / Daraus kann man folgern, dass dieses Zitat auch für unsere heutige Zeit von Belang ist. 1 26 l Einmal anders anfangen C Spielerischer Thei 27 Dieser Mensch scheint wissbegierig zu sein. Er ist glücklich zu schätzen, da er ständig auf der Suche nach Wissen ist, und das aus eigenem Antrieb. Er hinterfragt Dinge und nimmt nichts als selbstverständlich hin. / Ich bin nicht unbedingt der Meinung, dass dieser unheimliche Wissensdurst dazu beiträgt, diesen Menschen glücklich zu machen. Denn er wird von seinem unbändigen Geist ständig aufgefordert, alles zu hinterfragen. Er ist gezwungen, alles zu erforschen, was ihm eventuell die Ruhe stiehlt. / Dieser Satz beinhaltet also weder nur eine positive noch eine nur negative Aussage. Als spielerischer Einstieg für eine Lektüre eignen sich ebenfalls: „Zettellawine", -> S. 178, „Denkblasen", -> S. 35, „Brainstorming", -> S. 177. Vier-Ecken-Entscheidung - z. B. zum Thema „Ausländer" 7-10 Mit Filzstift werden zuvor auf vier Blättern vier kurze Sätze notiert, die Wesentliches zum Thema aussagen. Alle Sätze sollten so formuliert sein, dass sie ein Identifikationsangebot machen und nicht auf Anhieb abgelehnt werden können. Die Unterrichtsreihe beginnt damit, dass die Lehrperson die Sätze vorliest und in jeder Ecke des Raumes ein Blatt an die Wand heftet. Die Schüler werden anschließend aufgefordert, sich für diejenige Äußerung zu entscheiden, mit der sie sich am ehesten identifizieren können. Jeder begibt sich dann in „seine" Ecke. Dort unterhalten sich die Gruppen, warum sie sich für „ihren" Satz entschieden haben und warum sie die anderen Sätze nicht gewählt haben. Nach einer gewissen Zeit gehen alle an ihren Platz zurück und das Gespräch wird im Plenum fortgesetzt. Beispiel: In seinem Buch „Das Fremde überwinden - Vom Umgang mit sich und anderen" (Offenbach 1991, S. 97) schlägt Hajo Bücken zum Thema „Ausländer" folgende Sätze vor: 1. „Ausländer sind wir alle." 2. „Ausländer sind anders als wir, aber das finde ich gerade spannend." 3. „Ausländer sind ganz anders, das macht mir oft Angst." 4. „Ausländer sind ganz anders, das muss man hinnehmen." Kontrastierung - z. B. bei Lyrikreihen zu den Themen „Natur" und „Kinder" 9-13 Bevor die ersten Gedichte analysiert werden, sammeln die Schüler in einem spielerischen Verfahren zunächst die Vorstellungen, die sie mit dem Thema verbinden, und halten sie schließlich schriftlich fest. Dabei arbeiten sie in Kleingruppen nach dem Prinzip „Ja, aber ...". Jeweils ein Schüler nennt ei- ne positive Natur j)ie anderen sind dann aufgerufen, das , (nnen zu der positiven Naturvorstellung Bedrohungen, HinscnranKungeil, Desillusionierungen usw. Die positiven Vorstellungen werden in einer „Ja-Spalte", die negativen in einer „Aber-Spalte" notiert. Aus der Materialsammlung wird durch Kombinationsproben (Welches „Ja-Element" ergibt mit welchem „Aber-Element" den interessantesten Gegensatz?) ein Kontrasttext zusammengestellt, der möglichst wenige Wörter enthalten, also lapidar sein sollte. Die Schüler haben sich mit diesen Arbeiten bereits in einige lyrische Gestaltungsweisen eingearbeitet, die im Fortgang der Unterrichtsreihe thematisiert werden können. Beispiele: (aus einem Deutschkurs der Jahrgangsstufe 12) Thema: Natur Blühende Felder Frische Blumen Strahlender Sonnenschein Vogelgezwitscher Lange Spaziergänge Unberührte Natur Große Wälder durch Stacheldraht eingezäunt aus dem Entsorgungspark über den Smogwolken auf Tonband auf der Baustelle auf dem Grünstreifen gestreichelt durch die Zähne der Säge Thema: Kinder Liebevoll Liebe Fürsorglich Verständnisvoll Vertrauenswürdig Sanftmütig das Auto waschen in den Pullover stricken zur Oma schicken Krieg führen Spiele in die Kiste packen den Hahn zudrehen Lexikon-Quiz - z. B. zum Thema „Zeitung" 7-13 Dieser Einstieg bietet sich bei Themen an, die eine umfangreichere Fachterminologie erfordern. Einige Schüler erhalten die Aufgabe, sich zu Hause oder in der (Schul-)Bibliothek in die entsprechenden Lexikonartikel einzulösen, über die Querverweise weiterzuforschen und für ein Quiz drei nicht allzu bekannte Fachbegriffe zu notieren. Jeder Schüler soll sich außerdem Notizen machen, mit deren Hilfe die Begriffe später definiert werden können. In der nächsten Stunde wird dann jeweils ein Begriff vorgelesen und 28 A Methodische Anregungen zum Lesen 29 die Mitschüler raten, um was es sich handelt. Nur wenn keiner auf die richtige Definition kommt, greifen die „Experten" auf ihr notiertes Wissen zurück und versuchen eine Definition. 2 Ideen zur Lesekultur In jeder Jahrgangsstufe stehen Ganzschriften auf dem Lehrplan: erzählende Texte (Kinder- und Jugendbücher, Novellen, Romane) und Dramen. Sie in einem endlosen fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch zu erschließen führt rasch zu Ermüdungserscheinungen: Die Schülerinnen und Schüler sind gelangweilt. Daher sind Methoden gefragt, die die Lernsituation beleben und zusätzliche Zugangswege zum literarischen Text eröffnen. Die folgenden Kurzvorschläge sind so vielfältig, dass für jede Ganzschrift eine angemessene Auswahl getroffen werden kann. Die angegebenen Verfahren helfen, die unterrichtliche Auseinandersetzung mit literarischen Texten aus der Analyse-Monokultur herauszubringen, die vielen Schülerinnen und Schülern das Lesen verleidet. Um solche unerwünschten Effekte zu vermeiden, müssen neben den analytischen Aktivitäten auch eine ganze Reihe synthetischer stehen - oder solche, mit denen Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Leseerfahrungen umsetzen und erweitern können. A Methodische Anregungen zum Lesen Die Lektüre vorbereiten Zu Beginn der Unterrichtsreihe und noch vor der eigentlichen „Besprechung" der Ganzschrift sind oft einige Vorbereitungen sinnvoll, um die Schüler für das Thema der Lektüre zu sensibilisieren. Hier einige Handlungsideen zur Vorbereitung der Lektüre: • Umfrage zu einer zentralen Fragestellung (mit Kassettenrekorder). • Biografische Informationen über den Autor/die Autorin, insbesondere solche, die für die Lektüre von Bedeutung sind. • Zeichnungen, Bilder, Skizzen deuten, die mit zentralen Aussagen des Werkes in Verbindung stehen (eine Geschichte zum Bild schreiben, einen passenden Hintergrund zeichnen usw.). • Eine unvollständige Inhaltsangabe des Textes, die zentrale Gesichtspunkte noch nicht vorwegnimmt, von den Schülern zu Ende fantasieren lassen (Ausgestaltung eines Erwartungshorizonts). • Ein interessantes historisches oder aktuelles Dokument zum Themenbereich der geplanten Lektüre an die Schüler ausgeben, sie Vermutungen über Herkunft, Funktion und Wirkung des Dokuments anstellen und einen Entwurf für ein Drama/einen Roman erfinden lassen (Figurenkonstellation, Konflikte, Handlungshöhepunkte). • Brainstorming zum Titel der geplanten Lektüre mit Spekulationen zum vermutlichen Inhalt. Texte lesend interpretieren 5-8 Die Kunst des Textvortrags ist bei Schülern oft sehr unterentwickelt. Da ihnen zum „Vorlesen" meist Texte gegeben werden, mit denen sie sich vorher gar nicht auseinandersetzen konnten, ist dies nicht verwunderlich. Ein Textvortrag, der den Inhalt erschließt und deutende Strategien erkennen lässt, muss gut vorbereitet werden. Folgende Schritte, die sich auf den Vortrag eines erzählenden Textes beziehen, sind hilfreich: • Höhepunkte. Bei ihrer individuellen Lektüre sollen die Schüler ab und zu innehalten und notieren, wo für sie ein erzählerischer Höhepunkt vorliegt. Zugleich sollen sie Vorschläge machen, wie diese Höhepunkte vorgetragen werden sollten. (Besonders schnelles/langsames Lesen? Lautes oder leises Lesen?) • Vortragston. Die Schüler notieren außerdem individuell, welche Gefühle der Vortragende zum Ausdruck bringen sollte und wie er das am besten macht. Dabei geht es um Lautstärke, Intonation (Anteile von Normallage, Höhen und Tiefen der Stimme), Vortragstempo, Besonderheiten der Artikulation (Nuscheln durch die Zähne, Sprechen mit weit geöffnetem Mund usw.). Beispiele: Hass: nur wenig geöffneter Mund, durch die Zähne gepresster Vortrag; Langeweile: leiser, ziemlich monotoner, langsamer Vortrag ohne besondere Höhen und Tiefen der Stimme; Freude: sehr variable Intonation. • Vortragsstrategien. Die Schüler bringen ihre Vorschläge für den Textvortrag im Plenum ein und entwickeln gemeinsam eine Vortragsstrategie - die immer zugleich auch eine Interpretation des Textes ist. 30 2 Ideen zur Lesekultur Leseverzögerung Die folgenden Vorschläge provozieren ein „Innehalten" des Lesers, eine Verzögerung und damit Intensivierung des Leseprozesses, einen Blick zurück oder eine nach vorne gerichtete Spekulation, um eine Textpassage besser verstehen zu können. Lückentexte 5-13 Sie sind als Methode der Lernerfolgskontrolle weithin bekannt. Weniger gebräuchlich ist die Verwendung von Lückentexten als Anregung zum lesenden Interpretieren. Das Verfahren eignet sich besonders zur methodischen Variation der Lyrikinterpretation, aber auch für erzählende Texte. Die Schüler erhalten in Kleingruppen den Abzug eines Gedichtes, in dem -je nach Schwierigkeitsgrad des Textes und Leistungsvermögen der Gruppe - ein Teil der Wörter unlesbar gemacht wurde. Die Aufgabe besteht darin, eine sinnvolle Ergänzung des Textes vorzunehmen. Dazu muss der erhaltene Rest des Textes genau studiert werden. Auf der Suche nach einem passenden Wort erarbeiten die Schüler diskursiv eine Interpretation des Textes. Im Plenum stellen sie ihre Entscheidung für bestimmte Lücken-Wörter vor und begründen sie. Damit kommen verschiedene Interpretationsansätze in die Diskussion. Auch in Prosatexten können Kernstellen zunächst ausgespart und von den Schülern aufgrund eines genauen Studiums der Text-Umgebung zunächst selbst geschrieben werden, bevor das Original zur Kenntnis genommen wird. Die Textanordnung rekonstruieren 5-13 Hierfür erhalten die Schüler einen Text in falscher Zusammensetzung. Durch genaue Prüfung der Textteile, deren Anfang und Ende markiert sein sollten, gelangen sie zu begründeten Annahmen darüber, welche Abfolge der Teile der Gesamtaussage am ehesten entspricht. Die Struktur des Textes wird so auf eine ungewöhnliche Weise lesend erschlossen. Textaussagen visualisieren Bebilderung 5-7 Wichtige Figuren eines erzählenden oder dramatischen Textes stellen sich Schüler oft sehr genau vor. Diese Vorstellungen können - vor allem in jüngeren Klassen - in Bildern festgehalten werden. Besonders lohnend ist es, die Gesichter der Figuren zu malen und dabei eine besondere Mimik er- A Methodische Anregungen zui kennen zu lassen. Diese Ze tnndo Gespräche, in denen rung der gezeichneten Figuren gehen kann. 3i ikte für deu-karakterisie- Polaritätsprofil 5-8 Die Schüler fertigen für die Hauptfiguren eines Werkes ein Profil aus gegensätzlichen Eigenschaften an. Diese Methode eignet sich für den Anfang der Textlektüre und für eine spätere geeignete Stelle. Polaritätsprofil für trifft zu Belegstellen (Seite): stark mäßig mäßig stark sympathisch unsympathisch draufgängerisch gehemmt energisch antriebslos zielstrebig planlos mutig feige ehrlich verlogen hilfsbereit egoistisch verständnisvoll unsensibel gesellig zurückgezogen vergnügt missmutig nüchtern verträumt kühl hitzig empfindlich dickfellig friedlich aggressiv © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch 32 2 Ideen zur Lesekultur A Methodische Anregungen zum Lesen 33 Andere Gegensatzpaare können hinzugefügt, vorhandene gestrichen werden. Eventuell kann das Profil auch im Unterrichtsgespräch gemeinsam entwickelt werden. Am Rand können die Schüler Textstellen (Seitenzahlen) notieren, die ihre Einschätzung belegen. Das Polaritätsprofil eignet sich gut als Vorbereitung einer Personencharakterisierung. Tableau &-13 Die Figurenkonstellation in verschiedenen Stadien eines Romans oder eines Dramas wird in Standbildern dargestellt. Dazu kommen jeweils einige Schüler vor die Klasse. Zwei oder drei Mitschüler erhalten den Auftrag, diese „Figuren" so im Raum zu arrangieren, dass sich ein möglichst intensiver symbolischer Ausdruck ihrer Beziehung zueinander ergibt. Sie können einander zugewandt oder voneinander abgewandt stehen, einige können liegen, andere knien, wieder andere stehen. Auch Mimik und Gestik können genau überlegt und im Standbild umgesetzt werden. Alle anderen Schüler beobachten den Standbildaufbau einige Minuten lang. Dann greifen sie mit Korrekturvorschlägen ein. Ohne dass die Lehrperson steuert, kommt es so oft zu intensiven interpretierenden Gesprächen über die Textgrundlage. Neigen einige zu eher spekulativen Äußerungen, so kann man sie auffordern, für Standbild-Vorschläge Belege bzw. Anhaltspunkte im Text zu benennen. Die fertigen Bilder können fotografiert werden. Umrissfigur 7-10 In Partnerarbeit wird der Umriss einer Figur des Textes gezeichnet. Befindet sie sich in einem Konflikt, so können an ihren Armen verschiedene Kräfte „ziehen". Innerhalb des Figurenumrisses werden verschiedene Stichworte notiert, die den Bereichen „Gefühl" (Herz), „Denken" (Kopf) und „Tun" (Muskeln) zugeordnet werden. Die Figur kann auch janusköpfig gezeichnet werden (mit einem Gesicht vorne und hinten, so zur Seite gedreht, dass beide Gesichter im Profil sichtbar sind), wenn ausgedrückt werden soll, dass es sich um einen zwiespältigen Charakter handelt. Oft liegen ja in einer Figur Gefühle und Einsichten im Widerstreit. Dies kann auch durch Gegensatzpfeile oder andere Symbole ausgedrückt werden. Lebenskurve 7-13 Das Leben einer Figur, soweit es der Lektüre entnommen werden kann, wird mithilfe eines Koordinatensystems visualisiert (x-Achse: Lebensalter; y-Achse: Hoch-, Wende- und Tiefpunkte). An einigen Stellen der Lebenskurve können andere wichtige Figuren, Ereignisse usw. notiert werden. Texte aktional interpretieren Schüler können besonders dann sinnvoll in Texte eingreifen, wenn Erzähl-schritte ausgespart sind oder einzelne Schritte der Handlungsfolge vom Autor nicht ausgestaltet wurden. Hier sind mögliche Methoden: Telefonkette 7-11 Zugespitzte Handlungssituationen oder Probleme in Romanen, Novellen und Dramen werden in Form mehrerer fingierter Telefongespräche aufgearbeitet. All diejenigen im literarischen Text vorkommenden Figuren, die sich zu der zugespitzten Handlungssituation äußern könnten, telefonieren miteinander. Zunächst wird entschieden, wer welche Figur spielen soll. Anschließend verbindet die Lehrperson jeweils zwei der Figuren miteinander, die sich über den zu besprechenden Sachverhalt austauschen sollen. Dabei sollen sich die Schüler bemühen, die von ihnen gespielten Figuren in Charakter, Interessenlage und Redeweise möglichst genau zu treffen. Nach einer Reihe von „Telefonaten" wird erörtert, ob die Figuren in den Telefongesprächen angemessen dargestellt wurden. Zur Unterstützung der Argumentation können dabei Textbelege hinzugezogen werden. 34 2 Ideen zur Lesekultur A Methodische Anregungen zum Lesen 35 Rollenspiel/Stegreifspiel (bei erzählenden Texten) 5-8 Wichtige Textpassagen, die nicht ausführlich in wörtlicher Rede gestaltet sind und zu denen wir als Leser uns also die genauen Abläufe selbst ausmalen müssen, werden mit verteilten Rollen „erspielt". Interview mit einer Figur 5-8 Ein Schüler spielt eine Romanfigur, einige andere stellen der Figur ein paar Fragen. Reportage 5-10 Ein Schüler stellt sich - mit einem imitierten Mikrofon - irgendwo im Klassenraum auf, tut so, als ob er das Roman- bzw. Dramengeschehen aus einer gewissen Distanz beobachte, und berichtet im Reporterstil, was zu sehen und zu hören ist. Es können auch mehrere Reporter an verschiedenen fiktiven Standorten postiert werden, die mehrfach nacheinander berichten. Auf diese Weise wird eine zusätzliche Perspektive eingenommen und zugleich eine andere Äußerungsform gewählt. Flugblatt/Poster 7-10 Die Schüler entwickeln in Gruppen ein Flugblatt oder ein Poster, mit dem in eine im Text dargestellte Handlungssituation eingegriffen werden kann. Milieuwechsel 8-11 Die Handlung wird in ein ganz anderes Milieu verlegt und in diesem Milieu nachgespielt. Was passiert mit den Figuren? Wie ändert sich die Sprache? Figuren-Verpflanzung 5-8 Eine wichtige Figur des Buches wird in eine aktuelle, den Schülern bekannte Situation „verpflanzt". Die Situation wird mit verteilten Rollen gespielt. Schreibend auf Texte reagieren Leerstellen erzählen 5-13 Anspruchsvollere Erzähltexte enthalten „Leerstellen", wo erzählerische Schritte, die im Gesamtzusammenhang unerlässlich sind, vom Autor bewusst ausgespart wurden. Die Klasse kann solche „Leerstellen" (oft Zeitsprünge) zunächst selbst entdecken. Anschließend kann dann miteinander überlegt werden, wo eine erzählerische Ausfüllung der „Leerstelle" besonders interessant wäre. Jeder Schüler schreibt dann individuell ein „Zusatzkapitel". Diese Zusatzkapitel werden vorgetragen und miteinander verglichen. Dabei ergeben sich in der Regel interpretatorische Strategien für den Gesamttext (-> S. 30, „Lückentexte"). Tagebuchblätter 5-10 Für eine Hauptfigur werden Tagebuchnotizen geschrieben (Was würde dieser Figur wohl durch den Kopf gehen, wenn sie sich abends hinsetzen und In ihr Tagebuch schreiben würde?). Das stellvertretende Tagebuchschreibon kann auch die gesamte Lektüre begleiten: Die Lehrperson fordert jeden auf, ein besonderes Tagebuchheft zu gestalten. Nach jedem Kapitel -oder nach kleineren Erzähleinheiten - schlüpfen die Schüler in die Rolle der ausgewählten Figur und formulieren eine Tagebucheintragung. Zusätzlich können aktuelle Alltagsdokumente eingeklebt werden, die die Schüler mit der Lektüre in Zusammenhang bringen. Oft sind die Schüler um Ende ihrer Arbeit stolz darauf, ein so umfangreiches Produkt zustande gebracht zu haben. Zuweilen sind die Hefte liebevoll mit zusätzlichen Ornamenten und Illustrationen ausgestattet. Denkblasen 5-10 Manchmal scheinen an wichtigen Stellen eines Textes Äußerungen zentraler Figuren oder die Schilderung des inneren Geschehens zu fehlen. Für solche Stellen können - ähnlich wie in Comics - „Denkblasen" geschrieben worden. Diese sollten ausführlicher sein als in Comics und differenziert mögliche Gedankengänge der jeweiligen Figur entfalten. Thematisches Tagebuch 8-11 Einige Schüler setzen sich mit der Problemstellung der Lektüre auseinander, indem sie ein oder zwei Wochen lang ihren eigenen Alltag, ihr eigenes Erfahrungsfeld genau beobachten und in einem Tagebuch möglichst detailliert Ereignisse und Beobachtungen wiedergeben, die für sie einen Bezug zur Problemstellung der Lektüre ergeben. Die „thematischen Tagebücher" werden in der Klasse verlesen. Anschließend kann versucht werden, eine Figur der Lektüre in eine der aktuellen Realsituationen eingreifen zu lassen (zusätzliches Romankapitel; zusätzliche Szene). 36 2 Ideen zur Lesekultur Anzeige 8—n Figuren einer Erzählung oder eines Theaterstücks wird - bezogen auf eine bestimmte Phase der Handlung - eine Kontaktanzeige zugeschrieben. Die Anzeige soll die Figur möglichst genau treffen. Umwandlung in ein Hörstück 5-10 Ein Auszug des Buches, der hierfür besonders geeignet erscheint (interessante Dialoge, gut herstellbare Hintergrundgeräusche usw.), wird in einen Hörspiel-Text umgeschrieben. Anschließend kann der Vorschlag zur akustischen Umsetzung realisiert werden. Andere Weichenstellung An einer Stelle, an der der Autor bzw. die Autorin eine wichtige Entscheidung über den Fortgang der Handlung getroffen hat, wird „umgesteuert". Kleingruppen überlegen sich, welche alternativen Handlungsverläufe -ausgehend von der vereinbarten Stelle - möglich gewesen wären. Sie schreiben dazu eine Verlaufsskizze. Brief aus der Zukunft 8-13 Eine Figur des Buches schreibt 10, 20 oder 30 Jahre nach dem Handlungsende einen „Brief aus der Zukunft". Sie schaut darin auf die Ereignisse zurück, die in dem Roman/der Novelle/dem Drama dargestellt wurden. Aus dieser zeitlichen Distanz setzt die Figur sich persönlich mit diesen Ereignissen auseinander, wertet sie. Traumgeschichte 5-1° In einem Traum wird vieles übersteigert und verzerrt erfahren. Eine Figur träumt von einem Ereignis, das sie vor kurzem erlebt hat. Der Traum soll möglichst genau ausfantasiert und detailliert schriftlich wiedergegeben werden. Erfundene Biografie 8-13 Nach der Lektüre des Buches erfinden die Schüler eine passende Biografie des Autors. Wie stellt man sich das Leben der Person vor, die ein solches Buch geschrieben hat? Die erfundene Biografie wird aufgeschrieben und dann mit der tatsächlichen Biografie verglichen. t Anregungen zur Leseförderung 37 Brief an Verlag oder Autor (bei zeitgenössischer Literatur) 5-13 Hvontuell als Hausaufgabe entwerfen die Schüler einen Brief an Autor oder Vorlag, in dem sie etwas über ihre Erfahrungen bei der Lektüre eines Büches mitteilen. Die Äußerungen können durchaus wertend sein. Anregungen, die auch für kürzere Texte geeignet sind Die Perspektive ändern 7-10 Statt in der Er-Perspektive wird der Text in der Ich-Perspektive geschrieben. Jeder Schüler sucht sich eine Figur aus, aus deren Perspektive er die Geschichte gerne umschreiben würde. Taxtsortenwechsel 5-8 Das Geschehen wird z.B. als Zeitungs- oder Polizeibericht wiedergegeben. Erfindung einer Vorgeschichte 7-10 Nach einer ersten gründlichen Auseinandersetzung mit einer Figur erfinden die Schüler eine Vorgeschichte, die vor Beginn der eigentlichen Handlung spielt. Sie soll verdeutlichen, warum die Figur so geworden ist, wie sie Ist. Bild-Text-Collage zu einem Gedicht 8-13 Die Schüler erhalten den Auftrag, sich aus einer kleinen Gedichtsammlung einen Text auszuwählen und zu diesem - aus Illustrierten, Zeitungen usw. -ein aktuelles Foto zu suchen, das für sie einen gedanklichen Bezug zu dem (iedicht hat. Text und Bild werden auf einem Blatt zu einer Collage zusammengeklebt. Diese Collagen werden im Unterricht vorgestellt und sind Anlass zu einer rezeptionsorientierten Interpretation der Texte. B Anregungen zur Leseförderung In allen Jahrgangsstufen sind Anregungen zum Lesen Bestandteil des Deutschunterrichts. Die Lehrpläne sehen lesefördernde Unterrichtsaktivi-Ulton in vielfältiger Form vor. Trotz der Übermacht elektronischer Medien können viele Schüler mit solchen Anregungen erreicht werden. Hier sind einige Beispiele für Aktivitäten zur Leseförderung. 3» 2 Ideen zur Lesekultur Ideen zur Leseförderung für die Sekundarstufe I Buchvorstellungen Die Schüler stellen in regelmäßigen Abständen Bücher vor, die sie gerade gelesen haben und weiterempfehlen können. Sie tragen eine besonders witzige bzw. besonders spannende Stelle (ein bis drei Seiten) vor, verraten aber noch nicht alles und erklären, was ihnen an dem Buch besonders gefallen hat. Bücher-Tauschbörse In der Klasse wird eine Tauschbörse organisiert. Auf einer Wandzeitung notieren die Schüler, wer welchen Titel wann an wen ausgeliehen hat und welche Ausleihzeit vereinbart worden ist. Die Lehrperson achtet darauf, dass nach einer gewissen Zeit jeder Schüler in der Liste auftaucht. Leseecke In der Klasse wird für die kleinen Pausen und für sonstige freie Zeiten eine Leseecke (einige Sessel, Regal mit Büchern) eingerichtet. Als Regel wird vereinbart, dass diejenigen vorzugsweise dort sitzen dürfen, die in einem Buch schmökern möchten. ■ Anregungen zur Leseförderung 39 Videokassetten der Stiftung Lesen Die Klasse schaut gemeinsam eine der Kassetten der Stiftung Lesen (-> S. 40) mit Ausschnitten aus Jugendbuchverfilmungen an, um neuen Lesestoff zu entdecken. Ein« Stunde in der Schülerbücherei Ulno Unterrichtsstunde findet in der Schülerbücherei statt. Mögliche Fra-giiNtdllungen: Welche Abteilung/welches Regal interessiert euch am meisten? Wieso? Wer kennt einige Bücher und kann sie vorstellen? Welche Httchor, die ihr hier vermisst, sollten demnächst angeschafft werden? (Eine llltllsto der Wünsche geht an die für die Bücherei verantwortliche l.nhrkraft.) Besuch einer Bibliothek Diu Klasse besucht eine nahe gelegene Bibliothek mit Kinder- und Jugend-biichabteilung und lässt sich von einer Bibliothekarin den Bestand zeigen und in die Struktur einer Bibliothek einführen. Leeetagebücher DI« Schüler schreiben Lesetagebücher zu ihren laufenden Lektüren, aus dunen zu festgesetzten Zeiten regelmäßig vorgelesen wird. Die Lektüren, um die es geht, sollten mitgebracht und von den Mitschülern angeschaut wurden können. Einen Buchhändler einladen Hin ortsansässiger Buchhändler bzw. eine Buchhändlerin kommt in den Unterricht und stellt einige aus seiner/ihrer Sicht interessante Bücher sowie diejenigen Titel vor, die er/sie in den letzten Jahren an 13- bis 16-Jäh-rlK« besonders häufig verkauft hat. Ideen zur Leseförderung für die Sekundarstufe II Baiuch einer Buchmesse I )or Kurs besucht (evtl. in Zusammenarbeit mit einer Buchhandlung) eine lliichmesse (Frankfurt, Leipzig). Rezensionen Die Schüler vereinbaren am Anfang des Schuljahres mit der Lehrperson nlne Lektüreliste, die sie arbeitsteilig in Angriff nehmen. In regelmäßigen Abständen und zu vereinbarten Terminen trägt jeder nach und nach eine Itn/ension zu einer Lektüre vor. Leitfragen können sein: Was ist das Thema? Um welche Auseinandersetzung geht es? Wie wird das Thema angepackt? Welche Handlungsideen hat der Autor? Was ist an der Machart/der 40 2 Ideen zur Lesekultur C Know-how Sachtextanalyse 41 Struktur/dem Stil des Buches interessanl/weniger interessant/störend? -» „Schriftstellerlesungen", S. 256, und „Lesenacht, Jugendwoche, Filmnacht", S. 244. Materialien und Hilfen zur schulischen Leseförderung Bei der Leseförderung kann man auf einige Hilfen von außen zurückgreifen. Mehrere Institutionen bieten Informationsmaterial, Datenbanken mit Rezensionen, Veranstaltungen und weitere Anregungen zur Leseförderung an. • Stiftung Lesen - Römerwall 40, 55131 Mainz, www.stiftung-lesen.de. Um den Rückgang der Lesekultur und das Anwachsen des funktionalen Analphabetismus in einer zunehmend elektronisch bestimmten Medienkultur einzudämmen, setzt die Stiftung Schwerpunkte in der Leseförderung von Kindern und Jugendlichen. Im Stiftungsrat dieser Institution sind einige Bundesländer, führende Verlage, Industrieunternehmen und Banken vertreten. Ihm gehören außerdem Lehrer- und Elternverbände, Kirchen u. a. an. Die Stiftung entwickelt laufend neue Förderimpulse für die Lesekultur in Schule und Freizeit. • Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien (AJuM) in der GEW-Bahnhofstr. 43, 88662 Überlingen, www.ajum.de. Die AJuM sichtet und prüft Kinder- und Jugendliteratur unter dem Gesichtspunkt derVerwend-barkeit in pädagogischen Arbeitsfeldern und stellt Rezensionen in einer Datenbank zusammen. • Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. - Metzstr. 14c, 81667 München, www.jugendliteratur.org. Der Arbeitskreis gibt Verzeichnisse heraus, in denen die mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Bücher sowie die Bücher der Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis zusammengestellt sind. Außerdem veröffentlicht er Medienverzeichnisse für Kinder und Jugendliche, die von Pädagogen, Buchhändlern und Bibliothekaren zusammengestellt werden. • Börsenverein des Deutschen Buchhandels - Großer Hirschgraben 17-21,60311 Frankfurl/M., www.boersenverein.de. Das Referat Leseförderung des Börsenvereins organisiert in jedem Jahr einen Vorlesewettbewerb für Schüler der 6. Klassen (www.vorlesewettbewerb.de). Die Unterlagen hierfür, die u. a. detaillierte Handlungsanregungen umfassen, werden jährlich an die Schulen verschickt. • Bundesverband der Friedrich-Bödecker-Kreise e.V. - Künstlerhaus/ Sophienstr. 2,30159 Hannover, www.boedecker-kreis.de. Die Bödecker- Kroise in den Bundesländern fördern Autorenlesungen in Schulen, aber auch in Kindergärten, Bibliotheken usw. • Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V.- Hauptstr. 42, 97331 Volkach, www.akademie-volkach.de. Herausgabe von Leseemp-lehlungen, Veranstaltung von Fortbildungen. • Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik e. V. (GMK) - Körnerstr. 3, 33602 Bielefeld, www.gmk-11et.de. Die GMK, ein Zusammenschluss von Fachleuten aus den Bereichen Bildung, Kultur und Medien, vermittelt medienpädagogische Informationen, Projekte und Referenten. • Internationale Jugendbibliothek (IJB) - Schloss Blutenburg, 81247 München, www.ijb.de. Das Angebot zur Leseförderung umfasst Publikationen, Ausstellungen, Veranstaltungen und Programme für Schulklas-Hon. Fachzeitschriften zur Kinder- und Jugendliteratur • Beiträge Jugendliteratur und Medien - vierteljährlich; Juventa Verlag, Weinheim. Vormals „Informationen Jugendliteratur und Medien (Ju-Kondschriftenwarte)", seit 1993 zusammengelegt mit der Zeitschrift „Beiträge zur Kinder- und Jugendliteratur", die von der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien in der GEW (s.o.) herausgegeben wurde. Älteste Zeitschrift auf dem Gebiet der Jugendlektüre im deutschsprachigen Raum. • Bulletin Jugend und Literatur - monatlich; Neuland Verlag, Geesthacht. • liselsohr - monatlich; Verlag Leseabenteuer, München. • Forum Lesen - vierteljährlich; Zeitschrift der Stiftung Lesen (s. o.); Nachrichten, Berichte und Meinungen aus der Leseförderungsszene. • JulAt - vierteljährlich; Bezug über den Arbeitskreis für Jugendliteratur (s.o.). C Know-how Sachtextanalyse SpHtestons seit der ersten PISA-Studie ist die Lesekompetenz (Reading lilvracy) von Schülern ein zentrales Thema der Deutschdidaktik. Ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt sind dabei besonders verschiedene For-nii'ii von Sachtexten (kontinuierliche Texte und diskontinuierliche Texte, mIno Toxtverbünde, die einen Sachverhalt mit mehreren Informationsansät- 42 2 Ideen zur Lesekultur C Know-how Sachtextanalyse 43 zen unter Einbeziehung von Grafiken, Tabellen, Karten, Bildern usw. beleuchten). Nach der PISA-Studie wird von Lehrenden verstärkt erwartet, dass sie Schülern Kompetenzen der Organisation selbstständiger Sachtexterschließung vermitteln, so wie sie internationalen Vergleichstests (z.B. PISA-Studie) zugrunde liegen. Erwartet wird auch die Fähigkeit, Schülerdefizite in diesem Bereich genau zu diagnostizieren und als Reaktion darauf passende Lernarrangements zu planen. Um solche Unterrichtsplanungen zu unterstützen, werden auf Seite 43 bis 45 wichtigen Kompetenzen der Sachtexterschließung verschiedene Trainingsansätze und methodische Optionen des Deutschunterrichts zugeordnet. Dabei wird auch auf die Terminologie der internationalen Fachdiskussion Bezug genommen. Literaturhinweise Brenner, Gerd: Methodentraining - Projekt Medien und Meinungsbildung. (Reihe „Kursthemen Deutsch", hrsg. von Dietrich Erlach und Bernd Schürf) Cornelsen, Berlin 2002. Brenner, Gerd: Die Facharbeit - Von der Planung zur Präsentation. (Reihe „Trainingsprogramm Deutsch Oberstufe", hrsg. von Bernd Schürf, Heft 4) Cornelsen, Berlin 2002. Deutsches PISA-Konsortium (Hrsg.): PISA 2000. Basiskompetenzen von Schülerinnen und Schülern im internationalen Vergleich. Leske + Budrich, Opladen 2001. Fingerhut, Karl-Heinz: Die Evaluation des Leseverständnisses durch die PISA-Studie und der Literaturunterricht in der Sekundarstufe I. In: Deutschunterricht, 3/2002, S. 39-45. Fix, Martin/Jost, Roland: Sachtexte im Deutschunterricht. Schneider, Baltmannsweiler 2005. FWU (Hrsg.): Die Textagenten Deutsch. CD-ROM, erarb. von Scheimann u.Team sowie Gerd Brenner, Cordula Grunow, Ute Fenske, Heinz Gierlich und Markus Langner, München 2002. Hackenbroich-Kraffi, Ida/Parey, Evelore: Aktiv lesen! Methodentraining für die Arbeit mit Sachtexten. (Reihe „EinFach Deutsch Lesestrategien") Schöningh, Paderborn 2005. Morgenthau, Lena: Textverständnis trainieren. Arbeitstexte und Förderaufgaben. Verlag an der Ruhr, Mülheim/Ruhr 2004. Sachtexterschließung Kompetenzen Trainingsansätze i. düngende Textwahrnehmung: Ii Persönliche Positionierung Im Thema eines Textes und damit Aufbau eines Aufnahme-horlzonts für den Textinhalt I t Kritische Distanz zur Text-g#»lu/t (Entwicklung der Fähigkeit, In Gestaltungsalternativen tu denken) I Vtntehen der Textaussage: i i Überwindung sprachlicher /iiUartgsbarrieren Übungen zur Verbesserung der Textwahrnehmung: • Vorweg-Fragen an den Text („Schau die Überschrift an. Womit könnte sich der Text beschäftigen?") und damit Aufbau einer ersten kritischen Einordnungskompetenz • Einstimmung auf ein Textthema (awareness-Übungen und pre-reading activities im angelsächsischen Sprachraum) - Vorweg-Präsentation eines Bildes/Fotos zum Thema (thematic anticipation) - Präsentation von Zitaten aus einem Sachtext, die nach einem angegebenen logischen Gesichtspunkt geordnet werden sollen {patchwork anticipation) - Brainstorming zu einem Wort/dem Thema des Textes - Blitzlicht zu einem Themen-Stichwort - Anspiel zum Thema des Textes - Zettellawine zum Thema - Fragen-Baum zum Thema • Kontextuierungsübungen (Cluster zu „Was fällt dir zum Thema des Textes ein?"/ Gedächtnis nach relevantem Vorwissen absuchen) • Ankreuzen von Optionen in einem Entscheidungsbaukasten („Welche Entscheidungen zur Gestaltung hat der Sachtext-Autor hier getroffen?") Übungen zur Stützung der Verstehensleistung: 9 „Übersetzungen" aus der Sachtextsprache (z. B. Zeitungssprache) in die Alltagssprache der Schüler (z. B. Eintragungen in ein anzulegendes „Wörterbuch der Zeitungssprache/Wissenschaftssprache") 44 2 Ideen zur Lesekultur C Know-how Sachtextanalyse 45 Kompetenzen Trainingsansätze 2.2 Innere Kontextuierung von Textaussagen (Fähigkeit, Textteile im Hinblick auf ihre Evidenz für ein vorläufiges Gesamtverständnis zu prüfen) 2.3 Geistige Verarbeitung der Gesamtaussage (z. B. Fähigkeit zur Komplexitätsreduktion und Fähigkeit, ein angemessenes. Situationsmodell des Textes mit räumlichen, zeitlichen, personalen und kausalen Zusammenhängen anzulegen) • aktives Lesen mit Lesespuren/Notizen im Text • Rückwärtslesen (bei schwieriger Textstelle: „Welche vorherigen Textstellen können diese Aussage erklären helfen?") • Lupenfunktion (Segmentierung sowie Nach-und-nach-Präsentation komplexer Sätze in Textwahrnehmungs-Software, dabei Herausarbeitung der Tiefenstruktur von Sätzen, z.B. Sichtbarmachen der Verbklammer; vgl. FWU 2002) • Reduzieren von Komplexität, Verdichtung des Textes auf das Wesentliche als Element strategischer Bedeutungsentnahme durch - tabellarische Wiedergabe der Aussagen zu Raum (Orte), Zeit und beteiligten Personen - Unterteilen des Textes in Sinnschritte - Markieren von Schlüsselwörtern/Kernaussagen - Formulieren von Leitfragen, mit denen der Text sich beschäftigt - Memos (Überprüfung des Textverständnisses durch Wiedergabe einzelner Textabschnitte in verschiedenen Korrektheitsstufen bzw. mehr oder weniger passender Fragen an einen Textabschnitt in Multiple-Choice-Form) • Erarbeitung der Logizität/der Aussagehierarchie eines Textes durch: - Mind-Map - Konzept - Treppenmethode - Spinnwebanalyse - Markieren von Kohäsionssignalen (logisch verknüpfenden Konjunktionen, Adverbien usw.) Kompetenzen Trainingsansätze 3. Strategisches Lesen und metakognitive Kompetenz (Fähigkeit, Lesetechniken zu überblicken und über methodische Optionen des Verstehens selbst zu entscheiden) 4. Einordnungs- und Merkfähigkeit im Hinblick auf Textinformationen (Äußere Danach-Kontextuierung eines Textes; Kompetenz, Textaussagen auf Vorwissen zur angesprochenen Thematik zu beziehen, das Textverstehen damit zu stützen und die Textaussagen der Kritik zugänglich zu machen; Fähigkeit, die Evidenz von Textaussagen auf der Basis von Allgemeinwissen zu prüfen) • Aufbau eines Situationsmodells des Textes (vgl. PISA, S. 72); (Selbst-)Kontrolle der beim Lesen abgelaufenen Verstehensprozesse, z. B. durch: - Paraphrasieren - Flussdiagramm - Matrix - Diagramme - Umwandlungeines kontinuierlichen Textes in einen diskontinuierlichen und umgekehrt (vgl. FWU 2002) • Entwicklung strategischer Lesetechniken - Unterscheidung zwischen dem Überfliegen eines Textes (skimming) und der gezielten Suche nach Informationen im Text {Scanning) - 5-Schritt-Lesemethode • Aneignung des Know-hows, einen Lese- und Verstehensprozess eigenständig zu bewältigen (u.a. Nutzung von Erfahrungen der Freiarbeit) • Aufbau einer Textrepräsentation/eines inneren Abbildes der Textaussage im Gedächtnis durch Konfigurationsübungen, z.B. - Gedächtnislandkarten/Cluster - Themenbaum - Zeitleiste • Verknüpfung von Textinformationen mit bereits vorhandenem Wissen, Rekonstruktion von Textaussagen in Form von - Cluster - Tabelle - Grafik Viele der in der Aufstellung aufgeführten Methoden können Sie nachlesen in: Gerd Brenner/Kira Brenner: Fundgrube Methoden I - Für alle Fächer. Cornelsen Scriptor, Berlin 2005. 46 3 Lektüre- und Filmempfehlungen A Kinder- und Jugendbücher für die Klassen 5 bis 10 Jährlich erscheinen in Deutschland mehr als 5000 Kinder- und Jugendbücher, über 3000 davon in Erstauflagen. Rund 60 Verlage sind in Deutschland auf Kinder- und Jugendbücher spezialisiert und das Angebot für Lehrerinnen und Lehrer ist ziemlich unübersichtlich. Die Auswahl für den Unterricht reduziert sich zunächst dadurch, dass aus Kostengründen meist nur Taschenbuchausgaben in Frage kommen. Aber auch der Taschenbuchmarkt für Kinder und Jugendliche ist inzwischen so umfangreich, dass eine Auswahl schwerfällt. Die folgende Titelzusammenstellung orientiert sich an Empfehlungen, die Kenner des Jugendbuchmarktes aus den Bereichen Wissenschaft und Pädagogik in den letzten Jahren in einschlägigen Fachzeitschriften publiziert haben. Sie ist nach Jahrgangsstufen geordnet und enthält neben einer kurzen Vorstellung der Titel eine Begründung der Klassenzuordnung, Fundstellen für Praxisanregungen und z.T. auch Vorschläge zur ergänzenden Lektüre, Hinweise auf Auszeichnungen, auf Verfilmungen (^) und Audio-Versionen. Die Titelauswahl ist nicht im Sinne eines Kanons zu verstehen. Auf Seite 47/48 finden Sie die berücksichtigten Autoren und Titel zunächst in einer alphabetischen Übersicht. In diesem Kapitel verwendete Reihen-Abkürzungen detebe Diogenes Taschenbuch dtv Deutscher Taschenbuch Verlag es edition suhrkamp it insel taschenbuch RBL Reclam Bibliothek Leipzig Reclam UB Reclams Universalbibliothek rororo Rowohlts Rotationsromane st suhrkamp taschenbuch A Ktndtr- und Jugendbücher für die Klassen 5 bis io 47 Ittthlandt Literatur Hol«: ■rindet: Cirroll: (.10«» Dtfoe: Dunktr: Nflfeldt: lltdr. Ingilhirdt: rlhrminn: Nid: ftink, Anne: Gtorge: Hlrtllng: NlUgtn: HUhntrfeld: i«n|i «Inner: Klrntr: Wfllnbium: t lUnchunow: UWUinlck; hu Nni Iii»" hmr: tf|r«n: II von Lesbos: ik.ll: •in: im Man darf mit dem Glück nicht drängelig sein, S. 5 Nicht Chicago. Nicht hier, S. 64 Fototermin, S. 78 Alice im Wunderland, S. 51 Auf Wiedersehen im Cyberspace, S. 67 Robinson Crusoe, S. 69 Helden der City, S. 80 Briefe an die Königin der Nacht, S. 70 Die unendliche Geschichte, S. 54 Momo, S. 54 Hexen in der Stadt, S. 65 Der lange Weg des Lukas B., S. 70 Es geschah im Nachbarhaus, S. 60 Keine Angst, Maria, S. 56 Das Tagebuch, S. 68 Julie von den Wölfen, S. 66 Ben liebt Anna, S. 51 Oma, S. 51 Die Nachtvögel, S. 50 Der Kampf um Troja, S. 57 Mord in der Sierra, S. 71 Das fliegende Klassenzimmer, S. 53 Emil und die Detektive, S. 52 Till Eulenspiegel, S. 52 Blueprint/Blaupause, S. 74 Lise, Atomphysikerin, S. 73 Der Club der toten Dichter, S. 79 Die Sache mit Christoph, S. 72 Die eiserne Lerche, S. 79 Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen, S. 61 Mit Jeans in die Steinzeit, S. 57 „Hau ab, du Flasche!", S. 62 Die Abenteuer des Odysseus, S. 58 Der gelbe Vogel, S. 77 Mio, mein Mio, S. 49 Daphnis und Chlo6, S. 77 Hüter der Erinnerung, S. 75 Der Hund, der unterwegs zu einem Stern war, S. 58 Am Berg des Roten Fuchses, S. 62 So lonely, S. 77 48 3 Lektüre- und Filmempfehlungen A Kinder- und Jugendbücher für die Klassen 5 bis 10 49 Noack: Rolltreppe abwärts, S. 65 Nöstlinger: Wir pfeifen auf den Gurkenkönig, S. 49 O'Dell: Insel der blauen Delphine, S. 62 Ossowski: Die große Flatter, S. 72 Stern ohne Himmel, S. 76 Pausewang: Die letzten Kinder von Schewenborn, S. 67 Die Wolke, S. 69 Plenzdorf: Die neuen Leiden des jungen W., S. 80 Pohl: Nennen wir ihn Anna, S. 73 Pressler: Bitterschokolade, S. 75 Malka Mai, S. 74 Preußler: Krabat, S. 59 Rhue: Die Welle, S. 65 Richter: Damals war es Friedrich, S. 63 Die Zeit der jungen Soldaten, S. 66 Rowling: Harry Potter, S. 55 Schädlich: Der Sprachabschneider, S. 60 Spillner: Taube Klara, S. 59 Steenfatt: Hass im Herzen, S. 64 Strachan: Moses Beech, S. 72 ter Haar: Behalt das Leben lieb, S. 63 Timm: Rennschwein Rudi Rüssel, S. 50 Twain: Tom Sawyers Abenteuer, S. 61 Vinke: Das kurze Leben der Sophie Scholl, S. 71 von der Grün: Vorstadtkrokodile, S. 56 Welsh: Johanna, S. 70 Wölfel: Der rote Rächer, S. 56 Zac: Pumas Tochter, S. 68 Theaterstücke für Kinder und Jugendliche Bukowski: Ob so oder so, S. 78 Dorst: Korbes, S. 81 Gori: Ein Mensch vor dem Gericht der Tiere, S. 54 Hübner: Creeps, S. 76 Oberender: Nachtschwärmer, S. 76 Rinke: Republik Vineta, S. 81 Terfehr: Bitterschokolade (vgl. Pressler, S. 75) (Vgl. auch „Klassische Schullektüre", S. 81 ff.) Christine Nöstlinger: Wir pfeifen auf den Curkenkönig ggy (1972) Beltz & Gelberg/rororo rotfuchs 20153 Inhalt: Ein anmaßender Gurkenkönig, eine skurrile Fantasiefigur, nistet sich in einer Familie ein und stellt sich in Konflikten auf die Seite des Vaters und gegen den kindlichen Erzähler. Klasse: 5 - weil die Erzählung viele alterstypische Erfahrungen mit Erwachsenen (z. B. mit Vater, Mutter, Großvater und Lehrer) zeigt; weil der Text die Schlagfertigkeit eines Kindes herausarbeitet und zeigt, wie sich der Selbstbehauptungswille eines Kindes entwickelt; weil familiäre und schulische Autoritätsstrukturen bloßgestellt werden. Auszeichnungen: Deutscher Jugendbuchpreis; Hans-Christian-Andersen-Preis für das Gesamtwerk Praxisanregungen: J. Ossner u.a. (Hrsg.): Interpretationen & Modelle für den Deutschunterricht. (CD-ROM) Cornelsen (s.u.); - Lehrermaterialien (kostenlos) als Download unter www.rowohlt.de/lehrermaterialien. Weiterführende Literatur: Das gesamte Heft 1/92 der Zeitschrift „Informationen Jugendliteratur und Medien" (jetzt: Beiträge Jugendliteratur und Medien) befasst sich mit Christine Nöstlinger. Astrid Lindgren: Mio, mein Mio ^ (1954; dt. 1955) Oetinger Inhalt: Die Hauptfigur des Buches, das Waisenkind Mio, tritt in das fantastische „Land der Ferne" ein, wo es als Prinz Mio seinen Vater, den König, findet. Klasse: 5 - weil die Angst einer Trennung von den Eltern in einer fantastischen Abenteuergeschichte thematisiert wird (das Wiederfinden des Vaters als eine fantastische Utopie); weil auf Sagen- und Märchenmotive zurückgegriffen wird. Auszeichnungen: u.a. Friedenspreis des Deutschen Buchhandels; Internationaler Jugendbuchpreis; Internationaler Buchpreis der UNESCO Audio: Hörspielfassung, Deutsche Grammophon. Jakob Ossner u.a. (Hrsg.): Interpretationen & Modelle für den Deutschunterricht. CD-ROM mit Material zu 130 Schulklassikem und Jugendbüchern. Cornelsen. 50 3 Lektüre- und Filmempfehlungen A Kinder- und Jugendbücher für die Klassen 5 bis 10 5i Uwe Timm: Rennschwein Rudi Rüssel 4gf (1989) Nagel & Kimche/dtv 70285; Verlag an der Ruhr 8285 Inhalt: Familienbeziehungen und Tierliebe. „Wir haben zu Hause ein Schwein. Ich meine damit nicht meine kleine Schwester ..." Klasse: 5 - weil Chancen für Entfaltung, Autonomie in der Familie und Möglichkeiten der Solidarität von Erwachsenen und Kindern aufgezeigt werden; weil eine turbulente Handlung geboten wird; weil Kinder sich mit dem Schwein in der Rolle des Schelms identifizieren können. Auszeichnung: Deutscher Jugendbuchpreis Praxisanregungen: Dorit Kock-Engelking: Rennschwein Rudi Rüssel. Ein Leseprojekt. (Reihe „einfach lesen!", inkl. einer vereinfachten Textversion für leseschwächere Schüler) Cornelsen; - Dieter Wrobel: Uwe Timm, Rennschwein Rudi Rüssel. (Reihe „Klasse! Lektüre" - Modelle für den Literaturunterricht, Bd. 12, für Jgst. 5/6) Oldenbourg; - Ulrich Falk: Uwe Timm, Rennschwein Rudi Rüssel. (Reihe „EinFach Deutsch Unterrichtsmodelle") Schöningh; - Lesen in der Schule mit dtv junior. Unterrichtsvorschläge für die Altersstufen 9-12 Jahre. Moderne Kinderromane. (Lehrer-TB 7, Kap. 7) dtv 8107; - dtv-Unterrichtsmodell. (dtv-Download); - Fritz Wehrenberg: Literatur-Kartei „Rennschwein Rudi Rüssel", Verlag an der Ruhr. Audio: Lesung mit Musik, Hörverlag. Weitere Titel zum Thema „Tiere": Günther Feustel: Hora. Ravensburger TB; Midas Dekkers: Auf eigenen Pfoten. Wie Tierkinder groß werden. Kinderbuchverlag Luzern; -»W. Spillner (S. 59). Tormod Haugen: Die Nachtvögel (1978) Benziger/dtv junior 7420 Inhalt: Angsterlebnisse eines Jungen und ihre Bewältigung. Klasse: 5 - weil kindliche Wahrnehmungsweisen der Angst ohne Anbiederung dargestellt werden; weil ohne pädagogischen Zeigefinger verdeutlicht wird, wie Angst aus Problemen des Vaters und einem versuchten Kaufhausdiebstahl resultiert; weil erzählt wird, wie Angst überwunden werden kann. Auszeichnung: Deutscher Jugendbuchpreis Praxisanregungen: Lesen in der Schule mit dtv junior. Unterrichtsvorschläge für die Altersstufen 9-12 Jahre. Moderne Kinderromane. (Lehrer-TB 7, Kap. 1) dtv 8107; - dtv-Unterrichtsmodell. (dtv-Download). Peter Härtung: Oma (1975) Beltz & Gelberg/Gullivers TB; Verlag an der Ruhr 8102 Inhalt: Kalle lebt nach dem Unfalltod seiner Eltern bei seiner Oma; am Ende muss er sich mit ihrem nahen Tod vertraut machen. Klasse: 5 - weil Probleme des Zusammenlebens thematisiert werden; weil gezeigt wird, wie schwer es ist, im Spannungsfeld zwischen verschiedenen Werten zu einem angemessenen Verhalten zu finden (für 3.-5. Schuljahr). Auszeichnung: Deutscher Jugendbuchpreis Praxisanregungen: Bea Herrmann/Anneli Kinzel: Literatur-Kartei „Oma". Verlag an der Ruhr 2319; - Hannelore Daubert: Oma - Lehrerbegleitheft. Beltz & Gelberg. Weiterführende Literatur: Alwin Binder: Zum „Elend unserer Jugendliteratur". Kritische Bemerkungen zu Büchern von Peter Härtung, Gudrun Pausewang und Janosch. In: Diskussion Deutsch, H. 119,6/1991, S. 271-285. Peter Härtung: Ben liebt Anna (1979) Beltz & Gelberg/Gullivers TB; Verlag an der Ruhr 8101 Inhalt: Der 9-jährige Ben und das gleichaltrige Aussiedlermädchen Anna mögen sich und verschaffen sich in Familie und Klasse Spielraum für ihre Empfindungen. Klasse: 5 - weil Freuden und Schwierigkeiten der „ersten Liebe" altersgerecht dargestellt werden; weil das Anderssein von Menschen und der konstruktive Umgang damit thematisiert werden; weil gezeigt wird, wie man seinen Gefühlen auch in einer widrigen Umwelt Ausdruck verleihen kann. Praxisanregungen: J. Ossner u.a. (Hrsg.): Interpretationen & Modelle für den Deutschunterricht. (CD-ROM) Cornelsen (-» S. 49); - Marja Rauch: Peter Härtling, Ben liebt Anna. (Reihe „Klasse! Lektüre" - Modelle für den Literaturunterricht 5-10) Oldenbourg; - Markus Rolfes/Sigrid Südhoff: Literatur-Kartei „Ben liebt Anna". Verlag an der Ruhr 2161; - Hannelore Daubert: Lehrerbegleitheft zu P. Härtling, Ben liebt Anna. Beltz & Gelberg; - Ben liebt Anna. Literaturblätter. Stolz; - Bernhard Rank (Hrsg.): Erfolgreiche Kinder- und Jugendbücher. Was macht Lust auf Lesen? Schneider, Hohengehren 1999 (darin Kap. zu „Ben liebt Anna"). Lewis Carroll: Alice im Wunderland 4^ (1865) Dressler; it 42; Arena Kinderbuch-Klassiker Inhalt: Ein Mädchen langweilt sich, folgt einem weißen Kaninchen und erlebt unter der Erde viele Abenteuer. 52 3 Lektüre- und Filmempfehlungen A Kinder- und Jugendbücher für die Klassen 5 bis 10 53 Klasse: 5 - weil der junge Leser in einen Wirbelsturm von Unsinn und Abenteuern gerät; weil die Heldin zwischen Lachanfall und Verärgerung hin-und hergerissen wird; weil das Buch viele philosophische Fragen kindgerecht aufwirft. Audio: Lesung, Cornelsen; Hörspielfassung, Hörverlag. Erich Kästner: Till Eulenspiegel (1938) Atrium/Dressler Kinder-Klassiker Inhalt: Mit lustigen Streichen hält ein Straßenclown die Leute zum Narren. Klasse: 5 - weil Kästner das Volksbuch kindgerecht umgearbeitet hat; weil Witz und Spott der Titelfigur dem kindlichen Selbstbehauptungswillen entgegenkommen; weil das Spiel mit der Mehrdeutigkeit von Wörtern viele Kinder interessiert. Weitere Titel von Erich Kästner in derselben Reihe (in großer Schrift): Die Schildbürger; Don Quichotte; Münchhausen; Der gestiefelte Kater. Weiterführende Literatur: Petra Bowien u.a.: Rund um Kästner. Kopiervorlagen für den Deutschunterricht. Cornelsen; - Bernd Dolle-Weinkauff/Hans-Heino Ewers (Hrsg.): Erich Kästners weltweite Wirkung als Kinderschrift-steller. Lang Verlag, Frankfurt/M. 2002; - Klaus Doderer: Erich Kästner. Juventa, Weinheim 2002. Klassiker der Kinderliteratur als Briefmarkenmotive. Erich Kästner: Emil und die Detektive Sgf (1928) Dressler Kinder-Klassiker; Verlag an der Ruhr 8066 Inhalt: Emil bekommt im Zug ein Bonbon angeboten, das ihn betäubt. Ein Schurke klaut das Geld seiner Großmutter. In Berlin macht Emil sich mit Freunden auf die Jagd nach dem Schuft. Klasse: 5 - weil das Buch dem Interesse dieser Altersgruppe an Verbrechensaufklärung und Verfolgungsjagden entgegenkommt; weil die Leistungsfähigkeit der jungen „Detektive" realistisch dargestellt wird; weil auch ein Mädchen am Aufklärungserfolg beteiligt ist; weil Großstadtmilieu und Kinderbanden anschaulich vergegenwärtigt werden. Praxisanregungen: Michaela Greisbach: Emil und die Detektive. Ein Leseprojekt. (Reihe „einfach lesen!", inkl. einer vereinfachten Textversion für leseschwächere Schüler) Cornelsen; - Karl-Wilhelm Schmidt: Erich Kästner, Emil und die Detektive. (Reihe „Klasse! Lektüre" - Modelle für den Literaturunterricht 5-10) Oldenbourg; - Kerstin Sterz: Erich Kästner, Emil und die Detektive. (Reihe „EinFach Deutsch Unterrichtsmodelle") Schö-ningh; - Annette Coen: Literatur-Kartei „Emil und die Detektive", Verlag an der Ruhr 22571. Weiterführende Literatur: Bernhard Rank (Hrsg.): Erfolgreiche Kinder- und Jugendbücher. Was macht Lust auf Lesen? Schneider, Hohengehren 1999 (darin Kap. zu „Emil und die Detektive"); - Jubiläums-Sonderausgabe mit einer 50-seitigen Broschüre „Auf Emils Spuren durch das Berlin der 20er-Jahre". Dressler, Hamburg 2004. Erich Kästner: Das fliegende Klassenzimmer ^ (1932) dtv junior 70947 Inhalt: Erzählt wird von erlebnisreichen Ereignissen in einem Schulinter-nat in den letzten Tagen vor den Weihnachtsferien. Die Schüler leben im Dauerkrach mit Gleichaltrigen in einer benachbarten Schule. Klasse: 5/6 - weil das Sich-Bewähren in größeren Gruppen zum Thema wird und weil auch die Beziehungen zu Erwachsenen (Lehrern und einem interessanten Einsiedler) angesprochen werden können. Praxisanregungen: Cornelia Witzmann: Das fliegende Klassenzimmer. Ein Leseprojekt. (Reihe „einfach lesen!") Cornelsen; - Sonja Krack: Lektüre Kopiervorlagen. Erich Kästner, Das fliegende Klassenzimmer. Oldenbourg. Kirsten Boie: Man darf mit dem Glück nicht drängelig sein (1997) Oetinger Inhalt: Die elfjährige Anna muss die Trennung ihrer Eltern bewältigen und sich daran gewöhnen, dass der Vater eine neue Familie mit anderen, ihr zunächst unbekannten Kindern hat. Anna hofft heimlich, dass Vater und Mutter wieder zueinander finden. Klasse: 5/6 - weil die Probleme von Scheidungskindern und Patchwork-familien - und die Ängste aller Kinder, die davon erfahren haben - aufge- 54 3 Lektüre- und Filmempfehlungen A Kinder- und Jugendbücher für die Klassen 5 bis 10 55 arbeitet werden und weil dargestellt wird, wie Kinder in solchen Situationen ihre Einfühlsamkeit produktiv entwickeln können. Praxisanregungen: J. Ossner u.a. (Hrsg.): Interpretationen & Modelle für den Deutschunterricht. (CD-ROM) Cornelsen (-> S. 49); - Jutta Hinne-Fi-scher: Man darf mit dem Glück nicht drängelig sein. Ein Leseprojekt. Cornelsen. Helen Cori: Ein Mensch vor dem Gericht der Tiere (1985) Lenos (Theaterwerkstatt für Kinder, Bd. 2) Inhalt: Der Mensch wird angeklagt, das Leben der Tiere durcheinanderzubringen und sie zu schädigen. Klasse: 5/6 - weil die Einladung, in der Konfrontation zwischen Mensch und Tier die Sicht der Tiere einzunehmen, der Tierliebe vieler Schüler dieser Klassenstufen entspricht. Michael Ende: Momo 3^ (1973) Thienemann Inhalt: Die Erwachsenenwelt liefert sich einem Zeitdiktat aus, welches das soziale Leben der Menschen belastet; ein Kind gewinnt die Souveränität über die Zeit zurück. Klasse: 5/6/7 - weil die innere Stärke eines Kindes Fehlentwicklungen der Erwachsenenwelt korrigieren hilft; weil der Roman fantasievoll-märchenhaft erzählt ist und weil er in weiten Teilen spannend ist. Auszeichnung: Deutscher Jugendbuchpreis Praxisanregungen: Christiane Michaelis: Michael Ende, Momo. (Reihe „Klasse! Lektüre" - Modelle für den Literaturunterricht, Bd. 1, für Jgst. 5/6) Oldenbourg; - Momo - Lehrerbegleitheft. Thienemann, Stuttgart 1993; Audio: Hörspielfassung, Karussell. Michael Ende: Die unendliche Geschichte ^ (1979) Thienemann Inhalt: Alle wollen einem Jungen seine Fantasien ausreden; da entdeckt er eine Geschichte, die niemals endet; Abenteuer im Land Fantasien; Zusammenspiel von Fantasie und Realität. Klasse: 5/6 - weil das Buch zeigt, „dass man mit Fantasien sehr glücklich sein kann; weil man anderen zeigen kann, dass man nicht nur mit den Armen, sondern im Kopf stark sein kann" (Schülerin); weil Selbstfindung und Selbststärkung in einer Fantasy-Welt wieder in die Lebensrealität einge- bracht werden; weil Fantastik eine Hilfe zur Bewältigung der Wirklichkeit wird; weil das Buch viele spannende Elemente enthält. Audio: Hörspielfassung, Karussell. Joanne K. Rowling: Harry Potter und der Stein der Weisen u. a. ^ (dt. 1998) CarlsenTB 35401 Inhalt: Ein Junge erfährt, dass er von Zauberern abstammt und deshalb die Zauberinternatsschule Hogwarts zu besuchen hat. Dort erlebt er eine Reihe von Abenteuern und Schlüsselsituationen des Aufwachsens. Klasse: 5/6 - weil kaum ein anderer Kinder- und Jugendroman junge Leser weltweit in den letzten Jahrzehnten so fasziniert hat; weil ein Kind der bedrückenden Enge und Ohnmacht im Haus von Onkel und Tante entflieht und sich entfalten kann. Praxisanregungen: Kopiervorlagen und Materialien zu „Harry Potter und der Stein der Weisen". Cornelsen; - Kopiervorlagen und Materialien zu „Harry Potter und die Kammer des Schreckens". Cornelsen; - Karin Com-fere: Interpretation zu Band 1 des Jugendbuchs von Joanne K. Rowling. (Reihe „Klasse! Lektüre") Oldenbourg; - Jana de Blank/Walther Wulf: Joanne K. Rowling, Interpretation zu Band V der Harry-Potter-Reihe. (Reihe „Klasse! Lektüre") Oldenbourg; - Katrin Manz: J. K. Rowling: Harry Potter und der Stein der Weisen. In: Carlsen in der Schule. Bd. 1: Ideen für den Unterricht Klassen 5-9; - Gabriele Bayersdörfer/Susanne Dierschke: Joanne K. Rowling: Harry Potter im Unterricht. (Reihe „EinFach Deutsch Unterrichtsmodelle") Schöningh; - Jörg Knobloch (Hrsg.): „Harry Potter" in der Schule. Didaktische Annäherungen an ein Phänomen. Verlag an der Ruhr; - :in Deutsch, 3/2001: Materialien zu J. K. Rowlings Bestseller, Bd. 1. Bergmoser + Höller; - Hans Peter Tiemann: Starke Stunden mit „Harry Potter und der Stein der Weisen". Bezaubernde Unterrichtsideen für die Klassen 5-7 zum Jugendbuch von Joanne K. Rowling. Auer; - Jörg Knobloch: Die Schule der Magier. Ein Leseförderprojekt zu „Harry Potter" für die ganze Schule. In: Deutschunterricht, 6/2003. Weiterführende Literatur: Sylvia Zwettler-Otte: Harry Potter und die Bausteine eines Welterfolgs. In: dies. (Hrsg.): Von Robinson zu Harry Potter. Kinderbuch-Klassiker psychoanalytisch, dtv 36 278; - Jörg Knobloch: „Harry Potter" - Konflikt zwischen Literaturdidaktik und Kommerz. In: Beiträge Jugendliteratur und Medien, 1/2003, S. 19-27; - Jörg Knobloch: Harry-Potter-Forschung. In: Beiträge Jugendliteratur und Medien, 1/2004, S. 45-49. Audio: Lesungen der Harry-Potter-Bände, Hörverlag. 56 3 Lektüre- und Filmempfehlungen A Kinder- und Jugendbücher für die Klassen 5 bis 10 57 Max von der Grün: Vorstadtkrokodile gjf (1976) Bertelsmann; Verlag an der Ruhr 8071 Inhalt: Integration eines querschnittgelähmten Jungen in die Krododiler-Bande; Mutproben, geheimer Treffpunkt. Klasse: 5/6 - weil gezeigt wird, welche Rolle Cliquen, „Banden", im Kindesalter spielen; weil eindringlich dargestellt wird, wie schwer behinderte Kinder es haben, von Gleichaltrigen akzeptiert zu werden; weil die Handlung spannend ist. Praxisanregungen: Simone Schlepp-Pellny: Vorstadtkrokodile. Ein Leseprojekt. (Reihe „einfach lesen!", inkl. einer vereinfachten Textversion für leseschwache Schüler) Cornelsen; - J. Ossner u. a. (Hrsg.): Interpretationen & Modelle für den Deutschunterricht. (CD-ROM) Cornelsen (-> S. 49); - Stephanie Reppin: Literatur-Kartei „Vorstadtkrokodile". Verlag an der Ruhr 2258; - Barbara Deiker/Wolfgang Gast: Film und Literatur I. Vorstadtkrokodile u.a. Diesterweg; - Franz Waldherr: Max von der Grün, Vorstadtkrokodile. (Reihe „EinF ach Deutsch Unterrichtsmodelle") Schöningh;-Lesetagebuch zu Max von der Grün: Die Vorstadtkrokodile. Schroedel. Weitere Bücher zum Thema „Behinderung": -> J. ter Haar (S. 63). Ursula Wölfel: Der rote Rächer (1959) Hoch/Ravensburger TB Inhalt: Ein Heimkind leidet darunter, ein Außenseiter zu sein. Da es von seiner Tante in den Sommerferien nicht - wie üblich - eingeladen wird, fährt es heimlich zu ihrem Haus, trifft dort aber auf Unbekannte. Klasse: 5/6 - weil die Einsamkeit eines Außenseiters nachvollziehbar gestaltet wird; weil Ängste und Nöte von Kindern dieses Alters sowie Lösungsversuche der Hauptfigur dargestellt werden; weil gezeigt wird, wie ein Kind sich aus seiner Verzweiflung wieder herausarbeitet. Praxisanregungen: Ravensburger Arbeitshilfen, Orientierungsstufe. Ursula Wölfel: „Der rote Rächer". 0. Maier. Anatol Feid: Keine Angst, Maria (1985) Elefanten Press/rororo rotfuchs 20452 Inhalt: Marias Bruder wird bei einer Razzia von der Polizei erschossen; Kampf von Kindern gegen Vertuschungsversuche in einem Unrechtsstaat. Klasse: 5/6 - weil eindrucksvoll über die Lebensverhältnisse von Kindern in der sog. Dritten Welt berichtet wird; weil Unterdrückungsmechanismen in einer Militärdiktatur und Auswirkungen auf das Leben verarmter Kinder gezeigt werden; weil gezeigt wird, wie Mut und Solidarität etwas bewirken können. Auszeichnungen: Gustav-Heinemann-Friedenspreis 1986;Katholischer Kinderbuchpreis 1987 Praxisanregungen: Malte Dahrendorf/Peter Zimmermann (Hrsg.): Lehrerhefte Sammelband 3. Taschenbücher im Unterricht. Rowohlt TB Paul Hühnerfeld: Der Kampf um Troja (1986) Carlsen; dtv 70084 Inhalt: Schicksalhafte Verstrickungen im Trojanischen Krieg. Klasse: 5/6/7 - weil eine der bekanntesten Sagen des klassischen Altertums konsequent in die Sprache von heute übertragen wurde; weil spannende Abenteuer erzählt werden; weil altersgerecht in die griechische Mythologie eingeführt wird; weil das Kriegerisch-Heldische zurückhaltend dargestellt wird. Praxisanregungen: Lesen in der Schule mit dtv junior. Unterrichtsvorschläge für die Sekundarstufen (Lehrer-TB 2, Kap. 3) dtv 8102; - dtv-Unter-richtsmodell. (dtv-Download). Weiterführende Lektüre: Griechische Sagen. Bearbeitet von Richard Cars-tensen. 38. Aufl., Ensslin, Würzburg 2003. Wolfgang Kuhn: Mit Jeans in die Steinzeit (1984) Georg Bittner; dtv junior 70144; Verlag an der Ruhr 8254 Inhalt: Auf einer Erkundungstour in einer südfranzösischen Höhle werden die 13-jährige Isabelle und ihr Hund durch einen Erdrutsch von ihren Gefährten abgeschnitten. Das Mädchen macht eine unheimliche Entdeckung. Klasse: 5/6 - weil das Abenteuerliche der Erzählung die Altersgruppe anspricht und weil eine interessante Konfrontation mit der Urgeschichte der Menschheit stattfindet. Praxisanregungen: Lesen in der Schule mit dtv junior. Unterrichtsvor-schläge für die Sekundarstufen (Lehrer-TB 2, Kap. 1), dtv 8102; - dtv-Un-terrichtsmodell. (dtv-Download); - Michaele Greisbach: Mit Jeans in die Steinzeit. Ein Leseprojekt. Cornelsen; - Franz Waldherr: Wolfgang Kuhn: Mit Jeans in die Steinzeit. (Reihe „EinFach Deutsch Unterrichtsmodelle") Schöningh; - Uta Hartwig: Literatur-Kartei „Mit Jeans in die Steinzeit". Verlag an der Ruhr 2321. $8 3 Lektüre- und Filmempfehlungen Auguste Lechner: Die Abenteuer des Odysseus (1978) Tyrolia/Arena TB Inhalt: Odysseus nimmt am Trojanischen Krieg teil und überlistet die Trojaner mit dem „Hölzernen Pferd"; Irrfahrt und viele Abenteuer auf der Rückfahrt. Klasse: 5/6 - weil das Buch spannend und fantasievoll erzählt; weil Kinder dieses Alters Interesse an Helden haben, die sich durch Gefahren hindurchkämpfen müssen. Auszeichnungen: Premio Europeo di Letteratura Giovanile für das Gesamtwerk; Österreichischer Staatspreis Weitere Romane von A. Lechner zu Sagenfiguren: Aeneas, der Sohn der Göttin; Ilias; Herkules; König Artus; Parzival; Die Nibelungen; Dietrich von Bern; Gudrun; Iwein; Die Rolandsage; Die Sage vom Goldenen Vlies; Don Quijote (alle Tyrolia, z. T. auch Arena TB) Henning Mankell: Der Hund, der unterwegs zu einem Stern war (1990, dt. 1992) Oetinger; dtv junior 70671; Junge Bibliothek der SZ Inhalt: Erster Band der Joel-Tetralogie, der Joel im Alter von elf Jahren präsentiert. Der Junge lebt allein mit seinem Vater, da die Mutter sie verlassen hat. Als Einzelgänger kämpft Joel mit der Frage, warum die Mutter gegangen ist. Durch einen problematischen Freund gerät er in Lebensgefahr und wird vom Vater gerettet. Klasse: 5/6 - weil der Verlust, aber auch die Verlässlichkeit von Beziehungen dargestellt wird und weil gezeigt wird, wie der Protagonist an Selbstvertrauen gewinnt. Auszeichnung: Deutscher Jugendliteraturpreis Praxisanregungen: J. Ossner u.a. (Hrsg.): Interpretationen & Modelle für den Deutschunterricht. (CD-ROM) Cornelsen (-> S. 49); - Dorit Kock-Engelking: Der Hund, der unterwegs zu einem Stern war. Ein Leseprojekt. (Reihe „einfach lesen!", inkl. einer vereinfachten Textversion für leseschwächere Schüler) Cornelsen; - Kirsten Köster/Verena Locke: Henning Mankell: Der Hund der unterwegs zu einem Stern war. (Reihe „EinFach Deutsch Unterrichtsmodelle") Schöningh;- Lesen in der Schule mit dtv junior. Unterrichtsvorschläge für die Klassen 5-10. Außenseiter!? (Lehrer-TB 20, Kap. 6), dtv 8120; - dtv-Unterrichtsmodell. (dtv-Download). A Kinder- und Jugendbücher für die Klassen 5 bis 10 59 Wolf Spillner: Taube Klara (1987) Kinderbuchverlag Berlin/Klopp Verlag; Klett Leseheft Inhalt: Innerer Konflikt eines Jungen zwischen Tierliebe und Verbundenheit mit der Mutter; Trauer über den Tod einer Taube und des Großvaters. Klasse: 5/6 - da die Tierliebe eines 11-Jährigen mit widerstreitenden Interessen (Sauberkeitsbedürfnis der Mutter usw.) konfrontiert wird; da ein Kind in einen Konflikt zwischen verschiedenen Lebensmustern und geliebten Personen gerät, die unterschiedliche Lebensweisen repräsentieren; weil das Miteinander von drei Generationen gezeigt wird. Auszeichnung: Deutscher Jugendbuchpreis Weiterführende Literatur: Wolf Spillners Erzählung „Taube Klara". Gespräch mit dem Autor. In: Beiträge zur Kinder- und Jugendliteratur, H. 84 (1987), S. 34. Otfried Preußler: Krabat 4^ (1981) Thienemann/Thienemann Schulausgabe; dtv 25087 Inhalt: Ein sorbischer Bauernjunge verdingt sich als Lehrling in einer Mühle, deren Besitzer ein gefürchteter Zauberer ist; Kampf gegen dessen finstere Pläne und Befreiung in einem magischen Spiel. Klasse: 5/6/7 - weil der Roman sehr spannend erzählt ist; weil Fantasy-Elemente (wendische Volkssagen) jugendgemäß verwendet werden; weil der Kampf zwischen Inhumanität und Mitmenschlichkeit altersgerecht dargestellt wird. Auszeichnungen: u.a. Deutscher Jugendbuchpreis 1971; Eichendorff-Literaturpreis; Europäischer Jugendliteraturpreis Praxisanregungen: Krabat - Lehrerbegleitheft. Thienemann; - Katrin Com-fere: Otfried Preußler, Krabat. (Lektüre Kopiervorlagen für Jgst. 5-7) Oldenbourg; - Peter Mar eis/Christian Rühle: Rund um „Krabat". Kopiervorlagen für den Deutschunterricht. Cornelsen; - Bernhard Rank (Hrsg.): Erfolgreiche Kinder- und Jugendbücher. Was macht Lust auf Lesen? Schneider, Hohengehren 1999 (darin Kap. zu „Krabat"). Weiterführendes Jugendbuch: Jurij Brezan: Die Schwarze Mühle. Klett Leseheft 261970, bearbeitet von Günter Lange (ebenfalls Geschichte des Zauberers Krabat; mit Informationen zur Krabat-Sage, zur „Schwarzen Mühle" und zur Zauberkunst). 6o 3 Lektüre- und Filmempfehlungen Willi Fährmann: Es geschah im Nachbarhaus (1968) Arena Inhalt: Im 19. Jahrhundert wird einem Juden unberechtigterweise ein Mord an einem Kind angelastet. Selbst als er aufgrund falscher Zeugenaussagen verhaftet wird, kann sein Sohn auf dessen nichtjüdischen Freund zählen. Klasse: 5/6/7 - weil gezeigt wird, wie ein Junge - gegen den Widerstand einer vorurteilsbeladenen Umwelt - zu seinem jüdischen Freund hält, auch nachdem dessen Vater ein Verbrechen in die Schuhe geschoben worden ist; weil die Entstehung und die Wirkungsweisen von Hass und Vorurteilen altersnah reflektiert werden können. Praxisanregungen: J. Ossner u.a. (Hrsg.): Interpretationen & Modelle für den Deutschunterricht. (CD-ROM) Cornelsen (-> S. 49); - Udo und Ute Volkmann: Willi Fährmann, Es geschah im Nachbarhaus. (Reihe „EinFach Deutsch Unterrichtsmodelle") Schöningh. Mögliche Anschlusslektüre: Will Fährmann: Unter der Asche die Glut. Arena TB 2710. Hans Joachim Schädlich: Der Sprachabschneider (1980) Rowohlt; rororo rotfuchs 20685; Schroedel „Texte.Medien" (Textausgabe mit Materialien, Arbeitsheft) Inhalt: Der Junge Paul begegnet Herrn Vielolog, der ihm die Hausaufgaben macht, dafür aber nach und nach Buchstaben, ganze Wortarten und die Flexionsformen des Verbs abkauft. Pauls Sprache reduziert sich immer mehr, bis er kaum noch verstanden wird. Mithilfe eines Freundes holt er sich die Sprache zurück. Klasse: 5/6 - weil ein sehr interessanter Zugang zu grammatischen Phänomenen angeboten wird; weil Sprachverlust und die daraus folgende Isolation ebenso klar werden wie die Bedeutung von Freundschaft und ungehinderter Kommunikation. Praxisanregungen: P. Bekes/H. Reichling (Hrsg.): Hans Joachim Schädlich: Der Sprachabschneider. Informationen für Lehrerinnen und Lehrer, Schroedel. Mark Twain: Tom Sawyers Abenteuer ^ (1876) it 1891; detebe 21369; Ravensburger TB Inhalt: Zwei Jungen halten mit Streichen und Eskapaden eine ganze Stadt in ständiger Aufregung. A Kinder- und Jugendbücher für die Klassen 5 bis 10 61 Klasse: 6/7 - weil dieser Klassiker der Kinderliteratur nichts von seiner Faszination eingebüßt hat; weil Heucheleien der Erwachsenenwelt auf witzige Weise entlarvt werden. Praxisanregungen: Michaela Greisbach: Tom Sawyer. Ein Leseprojekt. (Reihe „einfach lesen!", inkl. einer vereinfachten Textversion für leseschwächere Schüler) Cornelsen. Mögliche Anschlusslektüre: Mark Twain: Die Abenteuer des Huckleberry Finn. Ravensburger TB. Audio: Lesung, Hörverlag. James Krüss: Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen gj^ (1962/Neuausgabe 1979) Oetinger Inhalt: Durch einen Vertrag mit einem merkwürdigen Herrn verliert Timm sein Lachen, gewinnt aber jede Wette. Langes Suchen nach dem verlorenen Lachen (der Menschlichkeit). Klasse: 6/7 - weil gezeigt wird, wie Geld und Macht humane Verhaltensweisen zersetzen können. Auszeichnungen: Hans-Christian-Andersen-Medaille; Internationaler Jugendbuchpreis für das Gesamtwerk 1968 Praxisanregungen: Michaela Greisbach: Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen. Ein Leseprojekt. (Reihe „einfach lesen!", mit einer vereinfachten Textversion für leseschwächere Schüler) Cornelsen. Audio: Hörspielfassung von 1964, Igel-Records. Mögliche Anschlusslektüre: Timm Thalers Puppen oder Die verkaufte Menschenliebe. Oetinger. „Timm Thaler" als Buch, Fernsehserie und Zeichentrickfilm. 174 3 Lektüre- und Filmempfehlungen 175 Einige dieser Methoden werden ausführlich vorgestellt in: Gerd Brenner/ Kira Brenner: Fundgrube Methoden I - Für alle Fächer. Cornelsen Scriptor, Berlin 2005, S. 179-192. Literaturhinweise Albersmeier, Franz-Josef (Hrsg.): Texte zur Theorie des Films. Reclam UB 9943 Beicken, Peter: Wie interpretiert man einen Film? (Reihe „Literaturwissen") Reclam UB 15227 Bohnenkamp, Anne (Hrsg.): Literaturverfilmungen. Reclam UB 17527 Ellert, Klaus, u.a.: Sprache und Kommunikation/Medien. Handreichungen für den Unterricht. (Texte, Themen und Strukturen interaktiv, u.a. eine Einheit zu „Filmsprache und Filmanalyse", S.13f. mit Material auf beiliegender CD-ROM) Cornelsen Friedrich, Andreas (Hrsg.): Fantasy- und Märchenfilm. (Reihe „Filmgenres"), Reclam UB 18403 Heller, H.-B./Steinle, M. (Hrsg.): Komödie. (Reihe „Filmgenres") Reclam UB 18407 Hoffmann, B.: „Kino macht Schule!" Filme als schulisches Lernmedium. In: medien + erziehung, 3/2005, S. 50-55 Kiefer, Bernd, u. a. (HrsgJ.Western. (Reihe „Filmgenres") Reclam UB 18402 Klein, Thomas, u. a. (Hrsg.): Kriegsfilm. (Reihe „Filmgenres") Reclam UB 18411 Koebner, Thomas (Hrsg.): Science Fiction. (Reihe „Filmgenres") Reclam UB 18401 Krätzen, Th.: Filmanfänge. Was der Beginn eines Films über sein Ende verrät. In: Der Deutschunterricht, 3/2005, S. 79-84 Traber, Bodo/Wulff, Hans-J. (Hrsg.): Abenteuerfilm. (Reihe „Filmgenres") Reclam UB 18404 Vossen, Ursula (Hrsg.): Horrorfilm. (Reihe „Filmgenres") Reclam UB 18406 Weitere Hinweise im Kapitel „Nützliche Internetadressen", -> S. 208 ff. 4 Ideen zur Schreibkultur Schreiben ist im Deutschunterricht eine zentrale Tätigkeit. Für viele Schülerinnen und Schüler ist es eine Last. „Nicht schon wieder schreiben!" Diese meist stöhnend vorgetragene Bitte hören Lehrer ziemlich oft. Die ablehnende Haltung der Schüler mag damit zusammenhängen, dass das Schreiben tatsächlich oft langweilig gestaltet wird. Viele der folgenden Vorschläge können die Erfahrung vermitteln, dass Schreiben auch Spaß machen kann. A Erfahrungen aufschreiben -Geschichten erzählen Achrostichon 5-8 Erfahrungen von Schülern lassen sich z.B. auf kreative Weise in Form von Akrostichen aufschreiben: Mit Pferden arbeitet sie Ohne Kampf und Nie mit Drill Immer mit Feuereifer beim Quadrille-Reiten Und beim Springen. Es macht ihr Spaß Dieser gedichtartige Text ist ein Achrostichon. Liest man die jeweils ersten Buchstaben der ersten Wörter aller Zeilen von oben nach unten, so ergibt sich ein Wort (hier: der Vorname Monique). Die Schüler bekommen in Gruppen mehrere Namen von Mitschülern der Klasse zugeteilt; sie erhalten dann den Auftrag, wichtige Erfahrungen dieser Mitschüler in Form von Achrostichen zu formulieren. Dabei kann der Tipp gegeben werden, dass an den Zeilenanfängen Wörter benutzt werden sollten, die sich in besonderer Weise auf die jeweilige Person beziehen lassen. Fällt dies schwer, kann i76 4 Ideen zur Schreibkultur zunächst eine Liste sehr leicht einsetzbarer Achrostichon-Wörter zusammengestellt werden, z.B.: A C E Als Ca./Circa Echt B D Bald Da Ceschichtenkiste 5-10 Die Fantasie schweifen lassen können jüngere Schüler - aber durchaus auch ältere - ganz gut, wenn sie einen konkreten sinnlichen Anlass geboten bekommen. In Unterrichtsreihen, in denen es um das Erzählen geht, kann der Lehrer eine Geschichtenkiste mitbringen. Jeder kann daraus etwas entnehmen und sich von dem Gegenstand, den er in Händen hält, anregen lassen. Die Kiste kann enthalten: • konkrete Gegenstände wie Muscheln, Bierdeckel, Steine, Münzen usw.; • interessante Bilder aus Illustrierten und Zeitungen; • Reproduktionen moderner Gemälde; • Erzählanfänge, die weitergeführt werden können; • Zettel, auf denen jeweils nur fünf Wörter stehen, die alle in einer zu schreibenden Geschichte vorkommen sollen; • Zeitungsausschnitte (Artikel, Kontaktanzeigen usw.), die in eine Geschichte umgesetzt werden sollen. Variation: „Fühlkisten", in denen verdeckt einige Gegenstände liegen, die nur ertastet werden dürfen. Jeder bringt einen verpackten - und nicht ekligen - Gegenstand mit und lässt ihn von den anderen unbeobachtet in eine Kiste gleiten. Dann darf jeder in einer Kiste fühlen und schreibt anschließend eine Geschichte zu einem Gegenstand, den er ertastet hat. Alle Texte, die geschrieben werden, können an einer Geschichtenwand ausgehängt werden. Literaturhinweis: Karin Heinrich: Kinder schreiben eigene Texte. Die Geschichtenkiste. In: neue deutsche schule, 12/1992, S.8-10. B Schreibend Ideen sammeln und entfalten Wie kann eine Klasse, ein Kurs zu Beginn einer Unterrichtsreihe oder eines neuen Arbeitsschrittes effektiv und mit breiter Beteiligung Gedanken zum Thema zusammentragen? Wie können erste Gedanken kreativ weiterent- B Schreibend Ideen sammeln und entfalten 177 wickelt werden? Und wie kann dies mit einem zentralen Mittel des Deutschunterrichts, dem Schreiben, vonstatten gehen? Hier sind einige Methoden, mit denen schreibend Ideen gesammelt und entfaltet werden können: Brainstorming 5—10 Ein noch unbearbeitetes Thema steht im Raum. Die Schüler fassen laut die Assoziationen zur Themenstellung in Worte. Diese Bemerkungen zum Thema sollen nicht kommentiert werden, können aber aufeinander Bezug nehmen. Zwei oder drei Schüler stehen an der Tafel und notieren die Stichworte, die ihnen laufend zugerufen werden. Auch scheinbar „verrückte" Bemerkungen zum Thema sind erwünscht. Die Fantasie entwickelt sich am besten, wenn ihr keinerlei Zügel angelegt werden. Ideenstern 5-10 Als Themeneinstieg eignet sich auch ein Zitat, zu dem die Schüler Assoziationen in Form von „Ideensternen" festhalten (-» S. 24). Automatisches Schreiben 8-13 Einige Schüler bringen auf Kassetten oder CDs (Instrumental-)Musik mit, bei der sich ihrer Meinung nach ein Bezug zum gewählten Thema ergibt. Eine Kassette wird so laut abgespielt, wie es die schulische Umgebung zulässt. Zu dieser Musik schreibt jeder für sich einen assoziativen Text ohne Punkt und Komma. Dazu kann man sich in eine Ecke des Raumes zurückziehen, sich auf den Tisch legen usw. Am besten gelingt das „automatische Schreiben", wenn nur eine lange Wortkette ohne syntaktische Strukturen verfasst wird. Es soll ohne Pause ununterbrochen geschrieben werden. Reißt der „Film im Kopf, soll das letzte Wort mehrfach hingeschrieben werden, bis neue Assoziationsschübe kommen. Diese stellen sich manchmal so schnell ein, dass die schreibende Hand nicht nachkommt. Nach etwa 15 bis 20 Minuten wird die Musik langsam leiser gedreht; das Schreiben soll zum Ende kommen. Da in dem rational wenig gesteuerten Prozess des „automatischen Schreibens" manchmal sehr private Texte entstehen, haben die Schüler nun zunächst Gelegenheit, ihren eigenen Text aufmerksam nachzulesen und zu entscheiden, welche Teile sie evtl. anschließend vorlesen wollen. Auf diese Weise kommen viele - manchmal sehr persönlich gefärbte - assoziative Beiträge zum Thema zusammen. i78 4 Ideen zur Schreibkultur Bestellter Text 5-13 Jeder versucht sich an Ereignisse zu erinnern, die mit dem Thema der Unterrichtsreihe in Verbindung zu bringen sind. Zu jedem dieser Ereignisse (möglichst drei) wird auf einem Blatt eine Überschrift für eine mögliche Geschichte notiert. Die Überschrift soll jedoch noch nicht viel vom möglichen Inhalt verraten. Anschließend lesen sich jeweils zwei Schüler ihre Überschriften vor. Die gegenübersitzende Person hört sich das „Angebot" an, macht sich kurz Gedanken darüber, welche Erzählung da wohl zu erwarten ist, und gibt schließlich einen Text in Auftrag. Zettellawine 5-13 Jeder entfaltet einen ersten Gedanken zum Thema auf einem DIN-A4-Blatt. Die Blätter werden nach einer vereinbarten Zeit (z.B. drei Minuten) zwei Plätze nach links weitergegeben. Jeder reagiert nun auf die Äußerungen, die ihm vorliegen: zustimmend und mit eigenen Beispielen, kritisch und mit Gegenbeispielen, mit einem weiterführenden Gedanken, der die bisherigen Überlegungen auf eine neue Ebene hebt oder eine andere Sichtweise einbringt, usw. Nach drei bis fünf Minuten werden alle Blätter erneut zwei Plätze weitergereicht. So wird mehrmals verfahren. Haben die Blätter die vierte oder fünfte Station durchlaufen, gehen sie wieder an den Ausgangsschreiber zurück. Alle lesen nun ihre Gedanken mit den weiterführenden Bemerkungen der anderen vor. Das Thema wird so vielschichtig entfaltet. Denkblasen 5-13 Je zwei bis fünf Schüler werden aufgefordert, sich eine pantomimische Szene zu überlegen, die mit dem Thema in Verbindung zu bringen ist. Die Szene soll in zwei bis vier „Standbildern" (alle erstarren in einer bestimmten Haltung) dargestellt werden. Der Rest der Klasse schreibt zu jedem Standbild „Denkblasen". Dazu sucht sich jeder eine der dargestellten Figuren aus. Zu jedem Standbild werden der Figur - wie in Comics, jedoch etwas ausführlicher - Gedanken zugeschrieben, die sie in dieser Szene wohl hat. Dabei sollten sich die Schreibenden auf die dargestellten Figuren in etwa gleichmäßig verteilen. Nach der Standbild-Serie (zwischen jedem Bild etwa drei bis fünf Minuten Schreibpause) werden alle Gedankenzu-schreibungen für das erste Bild verlesen, dann die für das zweite usw. Beim Vortrag können die Denkblasen dialogisch collagiert werden: Auf eine Denkblase zur Figur 1 folgt eine zu Figur 2, dann eine zu Figur 3 usw. Das Thema wird so schauspielerisch und schreibend ausfantasiert. C Häufige Fehlerquellen V9 C Häufige Fehlerquellen bei schriftlichen Arbeiten Bis in die Sekundarstufe II weisen schriftliche Arbeiten von Schülern oft noch erhebliche Ausdrucksfehler auf. Hier einige Vorschläge und Übungen für eine vertiefte Auseinandersetzung mit Ausdrucksproblemen: Ausdrucksfehler in Gruppen korrigieren 8-13 Einige Tage nach der Rückgabe einer Klassenarbeit oder Klausur setzen sich je vier Schüler um einen Tisch zusammen und arbeiten die Ausdrucksfehler in ihren Texten durch. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass zumindest ein Schüler mit einer bereits besonders ausgeprägten sprachlichen Sensibilität in der Gruppe vertreten ist. Die Gruppe schaut die Arbeiten auf Ausdrucksfehler durch und notiert auf einem Blatt Verbesserungsvorschläge. Besonders knifflige Fälle werden für das Plenum vorgemerkt. Im anschließenden Plenum tragen die Gruppen die fehlerhaften Textstellen und die Verbesserungsvorschläge vor. Schüler aus anderen Gruppen können weitere Vorschläge machen. Abschließend werden die kniffligen Fälle gemeinsam besprochen. Übungen zu Konjunktionen und Präpositionen 5-!0 trotzdem/obwohl Welches dieser beiden Wörter ist in den folgenden Sätzen richtig, welches falsch eingesetzt? 1. _sich seine Einstellung geändert hatte, blieb er Mitglied der Partei. 2. Seine Einstellung hatte sich geändert;_blieb er Mitglied der Partei. 3. Es regnet,_spielen die Kinder draußen. 4. _es regnet, spielen die Kinder draußen. Obwohl (unterordnende Konjunktion) leitet Nebensätze ein; trotzdem (nebenordnende Konjunktion) steht oft am Anfang von Hauptsätzen. Bilde drei Sätze mit obwohl und drei mit trotzdem. © Comelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch i8o 4 Ideen zur Schreibkultur denn/weil Weil leitet als unterordnende Konjunktion Nebensätze ein; denn steht als nebenordnende Konjunktion am Anfang von Hauptsätzen. Muss in den folgenden Sätzen denn oder weil verwendet werden? Streiche den falschen Begriff bitte durch. 1. Er hat heute keine Hausaufgaben; (weil/denn) er war krank. 2. Der Boden ist aufgeweicht, (weil/denn) es stark geregnet hat. 3. Sie haben das Spiel verloren, (weil/denn) sie auf einige Spitzenspieler verzichten mussten. 4. Er kommt nicht ins Haus; (weil/denn) er hat seinen Schlüssel vergessen, durch Viele meinen, die Präposition durch sei ein „Joker-Wort", das man überall verwenden kann. Oft kommt es dabei zu stilistischen Fehlgriffen. In welchem der folgenden Sätze sollte statt durch eher aufgrund oder infolge von verwendet werden - da eine Ursache oder ein Grund angegeben werden soll? 1. Durch sein junges Alter hat er einige Vorteile bei der Jobsuche. 2. Im letzten Jahr sind sie durch ganz Frankreich gefahren. 3. Sie haben sich stundenlang durch ein Dickicht hindurchgekämpft. 4. Durch Alkoholkonsum hatte er einen Unfall. 5. Sie ist durch offene Schnürsenkel gestolpert. 6. Durch seine Unerfahrenheit ist er in eine Falle getappt. Verbesserungen: 1. Aufgrund seines jungen Alters ... 4. Infolge von Alkoholkonsum ... 5. Sie ist aufgrund offener Schnürsenkel... 6. Infolge seiner Unerfahrenheit... © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Literarische Gattungen und ihr Beschreibungsvokabular Ein heilloses begriffliches Durcheinander entsteht oft, wenn Schüler ein Gedicht, Auszüge aus einem Roman oder Teile eines Dramas beschreiben sollen und ihnen nicht klar ist, dass jede Gattung ein besonderes Beschreibungsvokabular erfordert. Vokabular zuordnen g-12 Die Lehrperson liest die folgenden Begriffe, die in Textbeschreibungen verwendet werden können, ungeordnet vor und fordert die Schüler dazu auf, die Wörter den drei Gattungen zuzuordnen. C Häufige Fehlerquellen 181 Lyrik Dramatik Epik Gedicht Stück Geschichte Roman/Novelle Vers/Zeile Vers/Zeile Zeile Strophe Akt Szene/Auftritt Redepartie Monolog Dialog Protagonist/Antagonist Person/Gestalt Abschnitt Episode/Erzählpassage innerer Monolog erlebte Rede wörtliche Rede Held/Antiheld Person/Gestalt lyrisches Ich Rolle Spiel/Handlung Erzähler Geschehen/Handlung Einige der Begriffe (Episode auch für Teil des Dramas, Szene auch für Teil eines epischen Textes) sind nicht eindeutig zuzuordnen. Zitate einbinden Weit bis in die Sekundarstufe II hinein fällt es Schülern schwer, Zitate sachgerecht in den eigenen Text einzubinden. Hier einige Übungen dazu: Zitatbeispiele sammeln und untersuchen 7-12 In der Schulbibliothek (Sekundärliteratur, Interpretationssammlungen usw.) - oder in mitgebrachten Büchern - suchen die Schüler Texte, in denen Zitate verwendet wurden. Jeder schreibt fünf Zitateinbindungen heraus, die er für besonders gelungen hält. Dabei sollen möglichst verschiedene Typen von Einbindungen festgehalten werden. Anschließend werden die Beispiele vorgestellt und nach Gruppen sortiert: a) Beispiele, in denen ein Zitat in einen Satz integriert wurde. b) Beispiele, in denen ein ganzer Satz, mehrere Sätze oder ein ganzer Abschnitt als Zitat übernommen wurden. 1°2___4 Ideen zur Schreibkultur Verschiedene Zitateinleitungen einsetzen 9-12 Die Schüler erhalten die Aufgabe, das folgende Arbeitsblatt neben ihr Heft zu legen und möglichst viele der Zitateinleitungen in einem zu schreibenden Text zu verwenden. Kurzzitate in eigene Sätze einbauen Auf Seite 12 deutet er/sie dies mit dem Wort....." an. Der Autor/in verwendet auf S. 12 einige Metaphern wie „...", „..." und.....". Für längere Zitate Einleitungssätze verwenden Aufschlussreich ist z. B. der erste Abschnitt auf S. 12:.....(Zitat)." Ein weiterer Textbeleg ist auf S. 12 zu finden, wo es heißt: „... (Zitat)." Auf S. 12 schreibt der Autor/die Autorin z. B.: „... (Zitat)." „... (Zitat)", erklärt der Autor/die Autorin auf S. 12. Eine gedankliche Parallele/einen gedanklichen Kontrast dazu bilden die folgenden Verse/Zeilen auf S. 12: „... (Zitat)." „... (kurzer erster Teil des Zitats)", so formuliert der Autor/die Autorin im ersten Abschnitt der S. 12, „... (zweiter längerer Teil des Zitats)." Der Autor/die Autorin lässt seinen Protagonisten entgegnen: „... (Zitat)." Und weiter: „... (Zitat)." Zitate gedanklich vorbereiten Geübte Autorinnen und Autoren benötigen oft keine Einleitungssätze für Zitate. Sie entwickeln einen Sachverhalt bis hin zu einer gedanklichen Zuspitzung, an die sich das Zitat - ohne formelle Einleitung - bruchlos anschließt. Ein Beispiel (zu Goethes „Faust"): Im höchsten Augenblick der Gefahr, als Faust der Versuchung durch die junge Hexe zu erliegen droht, spiegelt sein Gewissen ihm die Vision des armen G retchens vor: „Mephisto, siehst du dort/Ein blasses, schönes Kind allein und ferne stehen?/ Sie schiebt sich langsam nur vom Ort,/sie scheint mit geschlossenen Füßen zu gehen" (Verse 4183-4186). Versuche an mindestens einer Stelle deines Textes eine solche gedankliche Einbindung eines Zitats ohne formellen Einleitungssatz. 183 5 Rechtschreibung und Grammatik Edmund Wild und Gerd Brenner A Lustige Rechtschreibung und Zeichensetzung Im Rechtschreibtraining geht es oft darum, die Wahrnehmung zu verbessern. Wenn es an der Genauigkeit der Wahrnehmung mangelt, wird die Buchstabenfolge von Wörtern nicht hinreichend registriert; das Schriftbild prägt sich nicht ein. In solchen Fällen ist es sinnvoll, die Wahrnehmung spielerisch zu verlangsamen und zugleich die Wahrnehmungsintensität der Schüler zu steigern. Die folgenden Übungen legen ein solches „genaueres Hinsehen" nahe. Orthografie-Schieber 5-7 Wörter, die Schüler immer wieder falsch schreiben, werden in einer Liste zusammengestellt. Diese Wörter sollen so in ein kariertes Feld übertragen werden, dass ihre Buchstaben an einer bestimmten Stelle von oben nach unten gelesen ein neues, ebenfalls schwieriges Wort ergeben. Aus der Prozesslogik des Spiels ergibt sich, dass die Schüler die Wörter länger und genauer ansehen. Beispiel: Suche eine Nadelbaumart. nämlich Pärchen vorübergehen vielleicht ein bisschen detailliert © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch i&4_5 Rechtschreibung und Grammatik Auflösung: n ä m 1 i c h P a r c h e n v 0 r ü b e r g e h e n v i e 1 1 e i c h t e i n b i s s c h e n d e t a i 1 1 i e r t Kopflose Wörter 5-7 In diesem Fall sind Wörter, denen der erste Buchstabe fehlt, vertikal angeordnet. Die fehlenden Buchstaben ergeben zusammen ein neues Wort. Die Schüler müssen die Wörter genau studieren, um herauszufinden, wie sie lauten. Außerdem verlangsamt und intensiviert die vertikale Schreibung den Wahrnehmungsprozess. Ist das neue Wort gefunden, werden alle Wörter einer Übung in normaler Schreibweise abgeschrieben. Beispiel 1: Beispiel 3: e h t s a u r h n r n ä h e I r i 0 j n e e v a d e a r e e I y 0 u u a k i n r e e i n z m 1 t z m i a ä u a i 0 a n I s n d r n e g e t Beispiel 2. Beispiel 4: e u h r a a f u h d P ü 0 b i e r s e z i i f p r r i r b 0 1 r f n t t b c e i I e 0 e b n a r e a 0 h k n i s n e y n a k h r tec s a e s t m i h e g n s e k e t e Auflösungen: 1 gesamt; 2. Para lele; 3. kritisch; 4. Asphalt © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch A Lustige Rechtschreibung und Zeichensetzung 185 Silbenrätsel 5-7 Die Silben von Wörtern, deren Rechtschreibung sich für die Schüler als schwierig erweist, werden von der Lehrperson getrennt und vermischt. Die Aufgabe der Schüler besteht darin, die Ursprungswörter wieder zusammenzusetzen. Beispiel 1: Beispiel 2: wi er Leer ken Wi Leh der re ta der wi wie stel lauf ling her ver der spen der stre Lehr de Leer spre Lehr stig trag wicht wie ge der der neu ste chen mer rer bend wi be kom wie men der len Leer zim Beispiel 3: Beispiel 4: wi lieh der t'g ren Wi leer Lehr aus auf Wie eher rung burt der Wie be Wi Lehr der Lehr ste der Wi bau der lee Wie wil kraft wi der ren bü der wi hend le Stoff der ga der ruf war wort ge fah Lee Auflösungen: Beispiel v. Beispiel 2: Beispiel 3: Beispiel 4: widersprechen widerstrebend Wiederaufbau Wiedergeburt widerspenstig Widerrede Wiedergabe Widerwille wiederbekommen wiederherstellen widerwärtig Widerwort wiedererkennen Leerlauf widerlich widerfahren Leertaste Leergewicht Widerruf leerstehend Lehrvertrag Lehrerzimmer ausleeren Leerung Lehrling Lehrbü eher Lehrkraft Lehrstoff © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch 186 5 Rechtschreibung und Grammatik Silbenrätsel - getrennt oder zusammen? 6-9 Silbenrätsel können auch dazu genutzt werden, Probleme der Getrennt-und Zusammenschreibung aufzugreifen. Beispiel v. Beispiel 2: vor des der in rü zu von be da te te de al gu bei sei ge ren fern kom lern Wei En hin lau stat hen ten vor fen aus zu so ber men Aufösungen: Beispiel v. vor allem, zu Ende, des Weiteren, derselbe, vonstatten gehen Beispiel 2: insofern, darüber hinaus, zugute kommen, vorbeilaufen © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Such rätsei 5-7 In Suchrätseln können Wörter, mit denen die Schüler Schwierigkeiten haben, ohne großen Aufwand versteckt werden. Zunächst werden Wörter, die geübt werden sollen, in Großbuchstaben waagerecht, senkrecht oder diagonal in einen Suchrätselvordruck (z.B. ein kariertes Blatt) geschrieben. Dann werden alle leeren Felder mit beliebigen Buchstaben aufgefüllt. Die Schüler sollen in einer vorgegebenen Zeit in Einzelarbeit so viele Wörter wie möglich finden und in richtiger Schreibweise in ihr Heft übertragen. p P Ä R C H E N PQRTPÄRCHENLS A A Ä APHDAÖBWÄÖTSQ A U ACKER R AUKHACKERLFDR R G R U C SEE RHGJ RKUNCJ SEE E LEHM D MGDELKLEHMÖÄD U N 1 E E LHUYNXI MEKHKE S H L M N S S L HÄXL MKNQYMS AHR E 1 S A A T ÄHRE M D 1 KWSAAT EHR E N D 1 E HREXGNDKL FÖI N B E S E N S T 1 E L NKHBESENSTI EL © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch A Lustige Rechtschreibung und Zeichensetzung 187 Kimspiel 5-8 Zehn schwierige Wörter werden von einem Schüler an die Tafel geschrieben. Die übrige Klasse schaut aufmerksam zu, korrigiert evtl. und prägt sich die Schreibweise ein. Sind alle Wörter notiert, hat die Klasse noch eine Minute Zeit, sich alles genau anzuschauen. Anschließend wird die Tafel zugeklappt und alle sollen die Wörter aus der Erinnerung richtig in ihr Heft schreiben. Wer bekommt noch alle zusammen? Und wer schreibt alles richtig? Der Nachbar korrigiert das Geschriebene, wenn die Tafel wieder aufgeklappt wird. Zurufspiel 5-7 Dieses Spiel dient dazu, in relativ kurzer Zeit möglichst viel Wortmaterial für Rechtschreibübungen an die Tafel zu bekommen. Vier bis fünf Schüler stehen an der Tafel, auf die Spalten in entsprechender Anzahl gezeichnet werden. Jeder von ihnen bekommt einen Wortbereich zugeteilt, z.B. Wörter mit a + h, e + h, 0 + h, u + h und ä + h. Alle anderen können nun einen Schüler an der Tafel aufrufen und ihm ein Wort diktieren, das in seine Spalte passt. Sind die Schreiber an der Tafel nicht sicher, ob das Wort tatsächlich in ihre Spalte gehört, so können sie es einklammern. Drei Schüler erhalten je einen Rechtschreib-Duden, mit dem sie die Wortlisten, die sich an der Tafel aufbauen, korrigieren können. Beispiel für eine Wortliste: a + h e + h 0 + h u + h ä + h Mahl Mehl Lohn Uhr Ähre Wahl Kehle Mohn Stuhl Zähne Rahmen mehr Sohn Kuh Mähne Fahne nehmen ohne Ruhm zählen strahlen dehnen Ohr Fuhre Hähne Zahl Lehm Mohr Huhn Fähre mahlen Lehrer roh Kuhle zäh Bahn Fehler Hohn Zufuhr gähnen i88 5 Rechtschreibung und Grammatik A Lustige Rechtschreibung und Zeichensetzung 189 Buchstabensalat 5-6 Die Lehrperson schreibt Wörter mit vertauschter Buchstabenfolge in Großbuchstaben verdeckt an die Tafel und klappt diese dann auf. Die Schüler schreiben die Wörter richtig ins Heft. 1. ILCHM ENBOG KEHAC BENAR ERKAT TETAN UERMA Milch Bogen Hacke Narbe Kater Tante Mauer 2. CHDEI EGKRI ITERL SIPAR AFSCH OLKEW UTBRA ELHOT Deich Krieg Liter Paris Schaf Wolke Braut Hotel 3- DFEIN GENMA OCKEL RANZK INDEL UZKRE UNGEL FLUGP Feind Magen Locke Kranz Linde Kreuz Lunge Pflug 4- ERHAF ACKEB ICKTR UCHEB USTFA ZEKAT ERFAS EBLUS Hafer Backe Trick Buche Faust Katze Faser Bluse Wortfelder: 5- DREFP TSGNEH ETUTS NELHOF EPPAR LEMMIHCS Pferd Hengst Stute Fohlen Rappe Schimmel 6. NEMULB ESOR EKLEN EPLUT NEHCLIEV ENOMENA Blumen Rose Nelke Tulpe Veilchen Anemone 7- FPOK E SAN RHO DNUM EGUA RAA H NNIK NRITS EGNAW Kopf Mase Ohr Mund Auge Haar Kinn Stirn Wange 8. CNUDIELK ESOH ESULB DMEH EKCOS HUHCS REVOLLUP Kleidung Hose Bluse Hemd Socke Schuh Pullover 9. CDEHIRT EEGHOT CEHILLRS BECHRT BLLÖ CFHIRS ELNZ Dichter Goethe Schiller Brecht Boll Frisch Lenz 10. EEHIN EEKLLR AM NN AGRSS EIKLST MORST EIKMÖR Heine Keller Mann Grass Kleist Storm Mörike n. OPRST AABDHLLN ENNRTU ACEEHHIIKLLTTT EEINRT Sport Handball Turnen Leichtathletik Reiten 12. CEHIINNSSTT FGLO BENOX CEHIMMNSW CEHKOY Tischtennis Golf Boxen Schwimmen Hockey © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Die Vertauschungen folgen unterschiedlichen Systemen: Falscher Wortanfang (1-4), Von hinten lesen (5-9), Buchstaben in alphabetischer Reihenfolge (10/11). Groß oder klein 5-7 Die Lehrperson diktiert Sätze mit Begriffen, die sowohl klein- als auch großgeschrieben werden können. Die Schüler schreiben die Sätze in den richtigen Versionen auf und erklären die Unterschiede. 1. DER GEFANGENE FLOH Der Gefangene floh. Der gefangene Floh. 2. DER BRAUERMEISTER HEIDENREICH IST BRÄUTIGAM UND BRAUT ZUGLEICH. Der Brauermeister Heidenreich ist Bräutigam und braut zugleich. 3- FÜHRE DEN ALTEN DICHTER! Führe den alten Dichter! Führe den Alten dichter! 4- DEM UNGLÜCKLICHEN IST ES EIN TROST, EINEN GENOSSEN ZU HABEN. Dem Unglücklichen ist es ein Trost, einen Genossen zu haben. Dem Unglücklichen ist es ein Trost, einen genossen zu haben. 5- DIE GEFÄHRLICHE SUCHT Die Gefährliche sucht. Die gefährliche Sucht. 6. WIR HÖREN WEISE REDEN. Wir hören weise Reden. Wir hören Weise reden. 7- SIND SIE SCHÜCHTERN? WERDEN SIE DOCH FORSCHER! Sind Sie schüchtern? Werden Sie doch forscher! Sind Sie schüchtern? Werden Sie doch Forscher! 8. SCHAU, DIE SCHÖNE NAHT! Schau, die schöne Naht! Schau, die Schöne naht! 9- HOLE DEN JUNGEN NÄHER! Hole den jungen näher! Hole den jungen Näher! © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch 190 5 Rechtschreibung und Grammatik A Lustige Rechtschreibung und Zeichensetzung 191 Onkel Orthos Rechtschreibsprüche 5-8 Bei passender Gelegenheit werden die Rechtschreibregeln diktiert und durch Beispiele ergänzt. Die Schüler können ein Regelheft führen. 1. Auf einmal schreibt man auf zweimal. 2. Car nicht wird gar nicht zusammengeschrieben. 3. Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich. 4. Aus viel und leicht wird bestimmt vielleicht. 5. Wer ver- und vor- nicht schreibt mit v, der wird sein Leben lang nicht schlau. 6. Vokale merkt man sich im Nu; sie heißen a, e, i, o, u. 7. Nach /, m, n, r, (das merke ja!) steht nie tz und nie ck. 8. Ein Verb als Nomen (glaub mir das!) steht in der Grundform und nach „das". 9. Nach kurzem Selbstlaut (präg dir's ein!) erscheint der Mitlaut meist zu zwei'n. 10. Das ist dir doch sicher schon lange bekannt: nach langem Vokal folgt nur ein Konsonant. n. Nach etwas, alles, wenig, nichts, nach mancherlei, viel, allerhand schreibt man die Adjektive groß. Geht dir das über den Verstand? 12. Ein Substantiv erkennt man gleich: Man sieht, schmeckt, riecht und hört den Fall, man stellt es sich auch vor vielleicht und schreibt es groß. Versteht ihr's all? 13. -tung, -sal, -tum, -nis, -schafi, -heit, -keit: Substantiv wird angezeigt. 14. Endet ein Wort mit langem -ie, vergiss das e am Ende nie! 15. Ein Dehnungs-to nach langem 1 steht im Pronomen und sonst nie. Schlangensatz 6-8 Die Wörter mehrerer Sätze werden ohne Interpunktion in Form einer Schlange notiert und als Arbeitsblatt ausgegeben. Die Schüler schreiben die Sätze ab, versuchen das jeweilige Satzende zu ermitteln und setzen die Satzzeichen. Das Komma entscheidet 7/8 Vorgegeben werden Sätze ohne Satzzeichen, zu denen die Schüler zwei Versionen der Zeichensetzung finden sollen, die beide richtig sind. 3 Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch 1. Tante Gertrud die Schwester meiner Mutter und Onkel Wilhelm kamen gestern zu Besuch. Wie viele Personen waren es? a) Tante Gertrud, die Schwester meiner Mutter und Onkel Wilhelm kamen gestern zu Besuch, (drei Besucher) b) Tante Gertrud, die Schwester meiner Mutter, und Onkel Wilhelm kamen gestern zu Besuch, (zwei Besucher) 2. Wir raten ihm zu helfen. Wem wird hier geholfen? a) Wir raten, ihm zu helfen. (Ihm wird geholfen.) b) Wir raten ihm(,) zu helfen. (Er soll helfen.) 3. Hans erbt den Bauernhof nicht aber Heinrich. Wer erbt den Hof? a) Hans erbt den Hof, nicht aber Heinrich. (Hans erbt) b) Hans erbt den Hof nicht, aber Heinrich. (Heinrich erbt) 4. Die Lehrerin sagte der Schüler ist ein Esel. Wer ist der Esel? a) Die Lehrerin sagte: „Der Schüler ist ein Esel." b) „Die Lehrerin", sagte der Schüler, „ist ein Esel." © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch 5 Rechtschreibung und Grammatik A Lustige Rechtschreibung und Zeichensetzung Onkel Orthos Rechtschreibsprüche 5-8 Bei passender Gelegenheit werden die Rechtschreibregeln diktiert und durch Beispiele ergänzt. Die Schüler können ein Regelheft führen. 7. Auf einmal schreibt man auf zweimal. 2. Car nicht wird gar nicht zusammengeschrieben. 3- Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich. 4- Aus viel und leicht wird bestimmt vielleicht. 5- Wer ver- und vor- nicht schreibt mit v, der wird sein Leben lang nicht schlau. 6. Vokale merkt man sich im Nu; sie heißen a, e, i, 0, u. 7- Nach /, m, n, r, (das merke ja!) steht nie tz und nie ck. 8. Ein Verb als Nomen (glaub mir das!) steht in der Grundform und nach „das". 9- Nach kurzem Selbstlaut (präg dir's ein!) erscheint der Mitlaut meist zu zwei'n. 10. Das ist dir doch sicher schon lange bekannt: nach langem Vokal folgt nur ein Konsonant. Ii. Nach etwas, alles, wenig, nichts, nach mancherlei, viel, allerhand schreibt man die Adjektive groß. Geht dir das über den Verstand? 12. Ein Substantiv erkennt man gleich: Man sieht, schmeckt, riecht und hört den Fall, man stellt es sich auch vor vielleicht und schreibt es groß. Versteht ihr's all? 13- -tung, -sal, -tum, -nis, -schaft, -heit, -keit: Substantiv wird angezeigt. H- Endet ein Wort mit langem -ie, vergiss das e am Ende nie! 15- Ein Dehnungs-/i nach langem /' steht im Pronomen und sonst nie. © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Schlangensatz 6-8 Die Wörter mehrerer Sätze werden ohne Interpunktion in Form einer Schlange notiert und als Arbeitsblatt ausgegeben. Die Schüler schreiben die Sätze ab, versuchen das jeweilige Satzende zu ermitteln und setzen die Das Komma entscheidet 7/8 Vorgegeben werden Sätze ohne Satzzeichen, zu denen die Schüler zwei Versionen der Zeichensetzung finden sollen, die beide richtig sind. 1. Tante Gertrud die Schwester meiner Mutter und Onkel Wilhelm kamen gestern zu Besuch. Wie viele Personen waren es? a) Tante Gertrud, die Schwester meiner Mutter und Onkel Wilhelm kamen gestern zu Besuch, (drei Besucher) b) Tante Gertrud, die Schwester meiner Mutter, und Onkel Wilhelm kamen gestern zu Besuch, (zwei Besucher) 2. Wir raten ihm zu helfen. Wem wird hier geholfen? a) Wir raten, ihm zu helfen. (Ihm wird geholfen.) b) Wir raten ihm(,) zu helfen. (Er soll helfen.) 3- Hans erbt den Bauernhof nicht aber Heinrich. Wer erbt den Hof? a) Hans erbt den Hof, nicht aber Heinrich. (Hans erbt) b) Hans erbt den Hof nicht, aber Heinrich. (Heinrich erbt) 4- Die Lehrerin sagte der Schüler ist ein Esel. Wer ist der Esel? a) Die Lehrerin sagte: „Der Schüler ist ein Esel." b) „Die Lehrerin", sagte der Schüler, „ist ein Esel." © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch 192 5 Rechtschreibung und Grammatik B Grammatik-Spiele 193 B Grammatik-Spiele Anbauen und abreißen 5-7 Das Anbau-Spiel macht Schülern klar, wie Sätze in der deutschen Sprache konstruiert werden, und es hilft ihnen, die Satzteile zu identifizieren. Notiert wird zunächst ein kurzer Satz, der nur aus Subjekt und Prädikat besteht. Im Anschluss an entsprechende Fragen werden weitere Satzteile angefügt. Beispiel: Klaus rechnet. Was? Akk.-Objekt Klaus rechnet eine Multiplikationsaufgabe. Wem? Dat.-Objekt Klaus rechnet seinem Freund eine Multiplikationsaufgabe. Wo? Adv. Bestimmung des Ortes Klaus rechnet seinem Freund im Wohnzimmereine Multiplikationsaufgabe. Womit? Adv. Bestimmung des Mittels Klaus rechnet seinem Freund im Wohnzimmer mit seinem Taschenrechner eine Multiplikationsaufgabe. Mit was für einem Taschenrechner? Attribut Klaus rechnet seinem Freund im Wohnzimmer mit seinem neuen Taschenrechner eine Multiplikationsaufgabe. Auch das umgekehrte Verfahren ist möglich: Aus längeren Sätzen mit vielen Satzteilen werden einzelne Elemente nach und nach herausgenommen, bis nur noch Subjekt und Prädikat übrig sind. Bingo 6-8 Die Schüler richten Bingofelder ein (s. S. 193) und schreiben zu jeder Zahl die Abkürzung für eine Wortart. Anschließend tragen sie Wörter, die die Lehrperson vorliest, in die passenden Wortart-Felder ein. Wer eine Zeile oder Spalte gefüllt hat, ruft „Bingo!". Sieger ist, wer zuerst alle fünf Zeilen gefüllt hat. Wortarten-Bingo S = Substantiv V = Verb A = Adjektiv At = Artikel P = Pronomen N = Numerale Pp = Präposition K = Konjunktion Av = Adverb 1 = Interjektion Beispiel: 1. A schön 2. V laufen 3. S Baum 4. A grün 5. 1 oh! 6. Pp auf 7. S Liebe 8. V denken 9. N viele 10. Av unten Ii. P er 12. At den 13. A freundlich 14. S Löwe 15. K und 16. Pp neben 17. S Maria 18. At das 19. K weil 20. V ärgern 21. Av gestern 22. 1 pfui! 23. V spielen 24. N keine 25. S Maschine Substantive Singular und Plural 7-10 Die Schüler schreiben die diktierte Singularform ins Heft und ergänzen die Pluralform. Beispiele: 1. das Büro, das Thema, der Doktor, der Abt, der Globus Büros, Themen, Doktoren, Äbte, Globen 2. das Echo, der General, das Karussell, der Bischof, das Juwel Echos, Generale (Generäle), Karussells, Bischöfe, Juwelen 3. das Insekt, das Lexikon, das Datum, der Typ, der Omnibus Insekten, Lexika, Daten, Typen, Omnibusse 4. das Drama, das Komma, das Museum, der Zirkus, das Album Dramen, Kommata (Kommas), Museen, Zirkusse, Alben 5. das Aquarium, das Denkmal, der Rhythmus, das Fossil, der Krokus Aquarien, Denkmäler (Denkmale), Rhythmen, Fossilien, Krokusse 6. der Atlas, der Balkon, das Material, der Organismus, der Altar Atlanten, Balkons (Balkone), Materialien, Organismen, Altäre 7. der Kaktus, der Ballon, das Konto, das Sofa, das Genie Kakteen, Ballons (Ballone), Konten, Sofas, Genies ig2 5 Rechtschreibung und Grammatik B Grammatik-Spiele_193 B Grammatik-Spiele Anbauen und abreißen 5-7 Das Anbau-Spiel macht Schülern klar, wie Sätze in der deutschen Sprache konstruiert werden, und es hilft ihnen, die Satzteile zu identifizieren. Notiert wird zunächst ein kurzer Satz, der nur aus Subjekt und Prädikat besteht. Im Anschluss an entsprechende Fragen werden weitere Satzteile angefügt. Beispiel: Klaus rechnet. Was? Akk.-Objekt Klaus rechnet eine Multiplikationsaufgabe. Wem? Dat.-Objekt Klaus rechnet seinem Freund eine Multiplikationsaufgabe. Wo? Adv. Bestimmung des Ortes Klaus rechnet seinem Freund im Wohnzimmer eine Multipiikationsaufgabe. Womit? Adv. Bestimmung des Mittels Klaus rechnet seinem Freund im Wohnzimmer mit seinem Taschenrechner eine Multiplikationsaufgabe. Mit was für einem Taschenrechner? Attribut Klaus rechnet seinem Freund im Wohnzimmer mit seinem neuen Taschenrechner eine Multiplikationsaufgabe. Auch das umgekehrte Verfahren ist möglich: Aus längeren Sätzen mit vielen Satzteilen werden einzelne Elemente nach und nach herausgenommen, bis nur noch Subjekt und Prädikat übrig sind. Bingo 6-8 Die Schüler richten Bingofelder ein (s. S. 193) und schreiben zu jeder Zahl die Abkürzung für eine Wortart. Anschließend tragen sie Wörter, die die Lehrperson vorliest, in die passenden Wortart-Felder ein. Wer eine Zeile oder Spalte gefüllt hat, ruft „Bingo!". Sieger ist, wer zuerst alle fünf Zeilen gefüllt hat. Wortarten-Bingo S = Substantiv V = Verb A = Adjektiv At = Artikel P = Pronomen N = Numerale Pp = Präposition K = Konjunktion Av = Adverb 1 = Interjektion Beispiel: 1. A schön 2. V laufen 3. S Baum 4. A grün 5. 1 oh! 6. Pp auf 7. S Liebe 8. V denken 9. N viele 10. Av unten li. P er 12. At den 13. A freundlich 14. S Löwe 15. K und 16. Pp neben 17. S Maria 18. At das 19. K weil 20. V ärgern 21. Av gestern 22. 1 pfui! 23. V spielen 24. N keine 25. S Maschine Substantive Singular und Plural 7-10 Die Schüler schreiben die diktierte Singularform ins Heft und ergänzen die Pluralform. Beispiele: 1. das Büro, das Thema, der Doktor, der Abt, der Globus Büros, Themen, Doktoren, Abte, Globen 2. das Echo, der General, das Karussell, der Bischof, das Juwel Echos, Generale {Generäle), Karussells, Bischöfe, Juwelen 3. das Insekt, das Lexikon, das Datum, der Typ, der Omnibus Insekten, Lexika, Daten, Typen, Omnibusse 4. das Drama, das Komma, das Museum, der Zirkus, das Album Dramen, Kommata (Kommas), Museen, Zirkusse, Alben 5. das Aquarium, das Denkmal, der Rhythmus, das Fossil, der Krokus Aquarien, Denkmäler (Denkmale), Rhythmen, Fossilien, Krokusse 6. der Atlas, der Balkon, das Material, der Organismus, der Altar Atlanten, Balkons (Balkone), Materialien, Organismen, Altäre 7. der Kaktus, der Ballon, das Konto, das Sofa, das Genie Kakteen, Ballons (Ballone), Konten, Sofas, Genies 194 5 Rechtschreibung und Grammatik B Grammatik-Spiele 195 Homonyme 7-10 Die Schüler schreiben die diktierte Singularform ins Heft und ergänzen beide Pluralformen. Beispiele: Bank - Bänke/Banken; Mutter - Mütter/Muttern; Band - Bände/ Bänder; Kiefer - Kiefer/Kiefern Nomen ohne Plural 7-10 Die Schüler schreiben alle Substantive ohne Pluralform auf, die ihnen einfallen. Beispiele: Eis, Gold, Milch, Fleisch, Obst, Vieh, Jugend, Regen, Asche, Rauch, Hitze, Streit, Ruhe, Schutz, Leid, Treue, Geduld, Nähe; außerdem alle substantivierten Verben Nomen ohne Singular 7-10 Die Schüler schreiben alle Substantive ohne Singularform auf, die ihnen einfallen. Beispiele: Ferien, Kosten, Leute, Spesen, Tropen, Gliedmaßen, Eingeweide, Geschwister Kollektiva 7-10 Die Lehrperson nennt Substantive, für die es Sammelbegriffe gibt. Die Schüler schreiben beide Begriffe auf. Beispiele: viele Berge - Gebirge / viele Tiere - Getier / viele Büsche - Gebüsch / viele Knochen - Gebeine / viele Äste - Geäst / viele Federn - Gefieder / viele Wasser - Gewässer / viele Wolken - Gewölk / viele Balken - Gebälk Vorsilben 6-8 Die Schüler suchen zu einem Verb möglichst viele passende Vorsilben. Beispiele: kommen ver , her, vor-, hin-, be-, ent-, nach-, weg-, zu-, an- sagen ver , her- , vor , hin-, be-, ent-, nach-, zu-, an-, auf- laufen ver , her- , vor , hin-, be- (refl.), ent-, nach-, weg-, zu-, an-, auf- Verben „Vor- und Familiennamen" 6-8 Die Lehrperson schreibt die Buchstabenreihe an und die Schüler raten, a) wie der fehlende gemeinsame Wortteil heißt (Nr. 1: -agen), b) wie ein weiterer „Vorname" heißen könnte (Nr. 1: schl). w s tr kl j z fr r pl schl -agen wr s spr dr kl schw schl r d br -ingen w s st bl h z tr -inken w s st fl g dr -ehen w s 1 kr b schm fl -iegen w sch gr ver vern m -einen w sch f h ver SP -alten w kl n 1 m ankr sehn -eiden w b kn sehn pr h sch kr 1 f -allen w k f -ühlen w schm kl -ettern w n d r str st -ecken w sp bl verschw be ver s -enden © Cornelsen Verla 5 Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Imperative 6-8 Die Schüler notieren den diktierten Infinitiv und ergänzen den Imperativ Singular. geben - gib messen - miss lesen - lies essen - iss sprechen - sprich werden - werde sterben - stirb nehmen - - nimm sein - sei helfen - hilf brechen - -brich stehlen - stiehl werfen - wirf stechen - stich haben - hab(e) sehen - sieh werben - wirb vergessen - vergiss befehlen - befiehl © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch 196 5 Rechtschreibung und Grammatik C Sprachwitze und Rätsel 197 Wortarten Versteckte Adjektive, Adverbien, Artikel, Präpositionen, Pronomen 7-9 Die folgenden spielerischen Übungen können einzeln eingesetzt werden, wenn das jeweilige grammatische Phänomen durchgenommen wurde. Etwa ab Klasse 7, wenn die Schüler einen Überblick über alle Wortarten haben, kann man sie kombiniert einsetzen, um Kenntnisse zu festigen. Versteckte Wortarten Sucht Wörter mit • mindestens acht versteckten Präpositionen; z. B.: Amsel, stumpf, Mitte, beißen, raufen, übernachten, verbissen, Maus, vermindern, Mandeln (leichte Aufgabe) • mindestens fünf versteckten Adjektiven; z. B.: verlangen, Schrotkugeln, Schwärm, er blieb, ablaufen, scheißen (leichte Aufgabe) • mindestens fünf versteckten Adverbien; z. B.: verschlimmern, Datum, Softeis, niedlich, labern, Docht (relativ leichte Aufgabe, wenn der Unterschied zwischen Adjektiv, Adverb und Präposition hinreichend geklärt ist) • mindestens sechs verschiedenen Personalpronomen im Nominativ; z. B.: Estrich, Dusche, Erde, sjeben, Wirsing, Sieger (schwer zu finden ist ein Wort mit ihr; Aufgabe insgesamt relativ leicht) • mindestens fünf verschiedenen Personalpronomen im Akkusativ; z. B.; Wunsch, verscheuchen, dichten, siegen, Westen (relativ leichte Aufgabe) • zwei verschiedenen Reflexivpronomen im Dativ; z. B.: Mirabellen (schwer zu finden), Dirigent, beleuchten • zwei verschiedenen Reflexivpronomen im Akkusativ; z. B.: Michael, Dichtung, Keuchhusten • drei verschiedenen Possessivpronomen; z. B.: gemeinsam, teuer, auseinander, Abendeinkauf • drei verschiedenen Frageadverbien; z. B.: Wertung, Wasser, Wogen © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Zum Ablauf: Jeweils vier Schüler setzen sich zusammen. Alle Gruppen erhalten gleichzeitig eine der folgenden Aufgaben. Der Auftrag besteht darin, in möglichst kurzer Zeit Wörter zu suchen, in denen verschiedene Wortarten in bestimmter Anzahl enthalten sind. Die drei Gruppen, die eine Aufgabe als Erste gelöst haben, melden sich nacheinander und präsentieren dann ihre Ergebnisse. Ist die Aufgabe tatsächlich richtig gelöst, gibt es für jede dieser Gruppen einen Punkt. Dann wird die nächste Aufgabe gestellt. Es empfiehlt sich, die Übungen auf mehrere Schulstunden zu verteilen. Variation: Sucht innerhalb von ... Minuten ... versteckte Adjektive, Adverbien usw. in Texten eures Lesebuches. C Sprachwitze und Rätsel Palindrome 1 7-10 Ein Zweizeiler wird vorgelesen und die Schüler erraten das Anagramm. 1. Von vorne preist es jedermann, REBE von hinten grunzt es alle an. EBER 2. Von vorne ist's dein höchstes Glück, LEBEN von hinten trübt es dir den Blick. NEBEL 3- Von vorn erinnert's dich ans Ende, SARG von hinten wächst es sehr behende. GRAS 4- Von vorne ist's die erste Frau, EVA von hinten klingt's im Kirchenbau. AVE 5- Von vorne stört's beim Kuss, REDE von hinten ist's ein Fluss. EDER 6. Von vorne wächst's dem Mann am Kinn, BART von hinten läuft das Pferd so hin. TRAB 7- Von vorne kann's nur „Sprich!" bedeuten, SAG von hinten kann es Licht verbreiten. GAS 8. Von vorn ist's eine Felderfrucht, MAIS von hinten man's in Asien sucht. SIAM 9- Von vorne ist's ein störrisch Tier, ESEL von hinten tu ich's grade hier. LESE 10. Von vorn ist's, was die Ritter haben, BURG von hinten eine Form von „graben". GRUB ii. Von vorn gelesen, geht's uns schlecht, NOT von hinten ist's der Musik recht. TON 12. Von hinten schmückt es jedes Haus; ZIER von vorn übt's Wirkung auf mich aus. REIZ 13- So sollst du stets im Leben sein, LIEB und damit hau dir nicht ins Bein! BEIL 14- Das Erste drückt die Liebe aus, ROT das Zweite führt in unser Haus. TOR 15- Von vorne heißt's; „Das Geld gut hüte!" SPAR Von hinten: Pflanz mit gelber Blüte. RAPS 16. Das Erste meint wohl: „Sattle auf!", REIT und setz dich auf das Zweite drauf! TIER Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch 198 5 Rechtschreibung und Grammatik C Sprachwitze und Rätsel 199 Befremdliche Fremdwörter 7-9 Die Lehrperson diktiert die „Verdeutschungen" und die Schüler ergänzen die entsprechenden Fremdwörter. beobachten observieren den Aufschlag breaken treffstücken argumentieren durchbrechen vervollständigen - komplettieren überprüfen - checken vervielfältigen - kopieren Gesichtskreis Horizont üben - trainieren Tagleuchter Fenster Nahrohr Mikroskop Schauburg Theater Fernrohr Teleskop Beizimmer - Kabinett Tonfänger Mikrofon Hochschule Universität Lichtbild Foto Bücherei Bibliothek Briefwechsel Korrespondenz Irrgarten Labyrinth Kunstbutter Margarine Schauglas Spiegel Röstbrot Toast Lehrart - Methode Spielzeit Saison Trauerspiel Tragödie Argwille - Schikane Lustspiel Komödie Cesichtserker Nase Schauspiel Drama Kraftwagen- Garage Letzter Wille Testament einstellhalle Verfasser Autor Viertopfzer- Vierzylinder- Sinngedicht Epigramm knalltreibling motor Dichter Poet Dörrleiche Mumie Zweikampf Duell Wirrwarr Konfusion Sternwarte Observatorium Vertrag Kontrakt Gehsteig Trottoir Tupfstrich Semikolon Verständigung Kommunikation Tupf Punkt Blutzeuge Märtyrer Doppeltupf Doppelpunkt Geschlechts- Artikel Beistrich Komma wort Anschrift - Adresse Fürwort Pronomen Mundart - Dialekt Zahlwort Numerale Wörterbuch Lexikon Bindewort Konjunktion Zeitwort Verb Umstandswort Adverb Hauptwort - Substantiv Verhältniswort Präposition Eigenschaftswort - Adjektiv Ausruf Interjektion Befreiung Emanzipation Mittelwort Partizip Gleichheit Parität Satzgegenstand - Subjekt Brüderlichkeit Solidarität Satzaussage Prädikat Erdkunde Geographie Bahnhof Station Sprachlehre Grammatik Schnellzug Express anständig fair Schranke Barriere abgeklärt - cool Wagen Waggon restlos total Fahrkarte Billet © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Kuckuckseier 5-7 Die Schüler schreiben eine diktierte Wortreihe ins Heft und unterstreichen das Wort, das nicht zu den anderen passt. Wo steckt das Kuckucksei? Salzhering - Matjeshering- Ehering Türke/ - Mongole/ - Frühstückse/ Hunderude/ - Wolfsrude/ - Apfelstrude/ Ahne - Urahne - Schlagsahne Fettauge - Falkenauge - Seifenlauge Engländer - Niederländer - Treppenge/ä'nder Walzertanz - Volkstanz - Distanz Hasenwc/cen - Rehrücken - Perücken Taschenuhr- Standuhr - Müllabfuhr Unterte//er- Wandteller - Weichensteller Seilwinden - Motorwinden - Verschwinden Stehlampe - Deckenlampe - Schlampe Luftpost - Briefpost - Kompost Fußballtor - Gartentor - Inspektor Pfeifton - Hupton - Karton Kuhstall - Schweinesta// - Krista// Ringfinger - Langfinger - Mittelfinger - Zeigefinger Blasmusik - Popmusik - Zukunftsmusik - Hausmusik Gartenhaus - Kartenhaus - Wohnhaus - Krankenhaus Nahverkehrszug - Eilzug - Luftzug - Schnellzug Lärchenholz - Eichenholz - Fichtenholz - Kerbholz Sündenregister - Taufregister - Strafregister - Sterberegister Husten - Schnupfen - Kopfweh - Lampenfieber Leberwurst - Mettwurst - Extrawurst - Blutwurst Fliegenpilz - Glückspilz - Steinpilz - Schimmelpilz Handtuch - Taschentuch - Spültuch - Hungertuch Laubwald - Blätterwald - Nadelwald - Mischwald Laufpass - Reisepass - Impfpass - Unfallpass Eichelhäher - Pechvogel - Blaumeise - Buchfink Plattfuß - Tennisarm - Dickschädel - Krampfadern Tintenfisch - Flusspferd - Fischotter - Wasserratte Zitronengelb - Eigelb - Honiggelb - Sonnengelb Zierfisch - Walfisch - Backfisch - Haifisch Mückenstich - Dolchstich - Messerstich - Bienenstich Bücherwurm - Bandwurm - Spulwurm - Regenwurm Feldhase - Stallhase - Angsthase - Schneehase © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch 200 5 Rechtschreibung und Grammatik C Sprachwitze und Rätsel 201 Palindrome 2 5-7 Die Schüler ziehen einen senkrechten Strich ins Heft und schreiben die diktierten Wörter und Sätze symmetrisch auf. Wörter EHE ELLE NEBEN REITTIER NUN EBBE STETS MARKTKRAM UHU EGGE NENNEN LAGERREGAL RAR ANNA RENNER RELIEFPFEILER TAT OTTO RETTER TOT RADAR TRABART BOB KAJAK RENTNER ESSE GNUDUNG Sätze Sagt Gas! Ts! Ein Rentner niest. Egale Lage. Die liebe Tote! Beileid! So lege los! Ella rüffelte Detlef für alle. Tiere bereit? Tunk nie Anna ein, Knut! Spart Raps! Ein Examen? Ne, Maxe, nie! Einehe? Ehe nie! Regal mit Sirup pur ist im Lager. Ein Esel lese nie! Neuer Dienst mag Amtsneid reuen. Bei Liese sei lieb! Leg in eine so helle Hose nie 'n Igel! Er habe nie eine Bahre. Eine treue Familie bei Lima feuerte nie. Regine, wette weniger! Tat er alkoholfrei? Er floh. O klare Tat! Trug Tim eine so helle Hose nie mit Gurt? Nie fragt sie: „Ist gefegt?" Sie ist gar fein. © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Redensarten darstellen 5-7 Die Lehrperson schreibt die Redensart auf eine Karte und gibt sie einem Schüler. Der stellt die Redensart pantomimisch (oder zeichnerisch) dar. Die Klasse errät die Redensart. (Auch als Gruppenwettkampf - auf Zeit - möglich.) Redensarten 1. Die Welt aus den Angeln heben 2. In den sauren Apfel beißen 3. Jemandem unter die Arme greifen 4. Jemanden auf den Arm nehmen 5. Etwas aus dem Ärmel schütteln 6. Das Kind mit dem Bade ausschütten 7. Jemandem einen Bären aufbinden 8. Jemandem etwas auf die Nase binden 9. Ein Brett vorm Kopf haben 10. Unter einer Decke stecken 11. Mit der Tür ins Haus fallen 12. Aus allen Wolken fallen 13. Sich mit fremden Federn schmücken 14. Das Geld zum Fenster hinauswerfen 15. Lange Finger machen 16. Etwas an die große Glocke hängen 17. Der Groschen ist gefallen. 18. Jemandem das Wort im Munde herumdrehen 19. Etwas auf die hohe Kante legen 20. Die Katze im Sack kaufen 21. Mit dem linken Bein aufstehen 22. Aus einer Mücke einen Elefanten machen 23. Den Nagel auf den Kopf treffen 24. Sich etwas hinter die Ohren schreiben 25. Der Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten sein 26. Sich eine Scheibe abschneiden 27. Etwas auf die lange Bank schieben 28. Jemandem Beine machen 29. Einen Streit vom Zaun brechen 30. Nicht von schlechten Eltern sein © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch 202 B Methoden zur Gruppenaufteilung 203 6 Methodische Bausteine Schulischer Unterricht droht immer wieder in eine Monokultur des bloßen Redens abzugleiten. Wenn Schüler unruhig und unkonzentriert sind, ermahnen Lehrer sie meist mit Worten. Dabei gäbe es spielerische Alternativen, mit denen man auf das Problem effektiver reagieren könnte. Und auch wenn es um die eigentlichen Inhalte des Unterrichts geht, wie um das Erzählen, Beschreiben oder Erörtern, erweisen sich - neben dem Reden -spielerische, aktionale und visuelle Mittel der Unterrichtsgestaltung oft als sehr hilfreich. Hier sind einige methodische Bausteine zusammengestellt, die fast überall einsetzbar sind. A Konzentrationsspiele Pimperle 5-7 Dieses Konzentrationsspiel ist für den Stundenanfang in jüngeren Klassen geeignet, um alle möglichst rasch auf eine gemeinsame Sache zu konzentrieren. Es kann insbesondere dann eingesetzt werden, wenn in den ersten Minuten in der Klasse eine große Unruhe herrscht. Die Lehrperson stellt sich so, dass sie von allen Schülern gut gesehen werden kann; ein Tisch muss in der Nähe sein. Die Klasse soll sich zunächst auf das konzentrieren, was die Lehrperson mit den Händen macht. Die Spielelemente: • „Pimperle": mit beiden Zeigefingern wird leicht und in hohem Tempo auf den Tisch getrommelt. • „Flach": beide Hände werden flach auf den Tisch geschlagen. • „Huf: die Hände werden zur Faust geballt auf den Tisch geschlagen. • „Doppelhuf': die linke Faust wird auf den Tisch geschlagen, die rechte Faust gleichzeitig auf die linke gesetzt. Diese Spielelemente werden in raschem Wechsel vom Spielleiter angesagt und ausgeführt. Die Schüler ahmen alles möglichst rasch nach. Wer zu lange zögert, scheidet aus dem Spiel aus. Spannend wird es, wenn der Spielleiter nicht mehr das tut, was er sagt, wenn er also z.B. die Hände auf den Tisch schlägt und „Pimperle" sagt. Hier sollen die Schüler nur das tun, was der Spielleiter sagt, und sich nicht von dem irritieren lassen, was er tut. In dieser Phase des Spiels ist eine starke Konzentration der Schüler gefordert. Wieder scheiden diejenigen aus, die die falschen Bewegungen machen. Nach einigen Minuten wird das Spiel abgebrochen; der Unterricht beginnt. Eine Ente 5-7 Auch dieses Spiel eignet sich dazu, zu Beginn der Stunde rasch eine Konzentration auf die Gesamtgruppe zu bewirken. Die Schüler sprechen der Reihe nach Elemente eines Satzes, der in variierter Form wiederholt wird. Er lautet (Sprecherwechsel an den markierten Stellen): „Eine Ente,/zwei Beine,/fallen ins Wasser,/plumps!" Weiter geht es mit: „Zwei Enten,/vier Beine./fallen ins Wasser,/plumps, plumps!" „Drei Enten,/sechs Beine,/fallen ins Wasser./plumps,/plumps,/plumps!" Die Lehrperson geht durch die Klasse und zeigt in möglichst rascher Folge auf denjenigen Schüler, der das nächste Satzelement sagen soll, ohne dass eine Pause entsteht. Wer sich vertut, wer ein Element des Satzes auslässt, die falsche Zahl oder ein „plumps" zu viel sagt, scheidet aus. Besonders bei höheren Zahlen („Fünf Enten ...") gibt es in jedem Satz zwei Elemente, bei denen die Schüler ganz besonders aufpassen müssen, um nicht etwas Falsches zu sagen: Sie müssen den ganzen Prozess genau verfolgen, um im ersten Satzelement die richtige Zahl zu treffen. Tückisch ist auch der Schluss des Satzes; hier ist bei höheren Zahlen in der Eile manchmal nicht mehr schnell genug nachzuvollziehen, ob die nötige Anzahl von „plumps" bereits gesagt worden ist, ob also ein neuer Satz begonnen werden muss. Wenn hierbei ein Fehler gemacht wurde, beginnt das Spiel wieder von vorne: „Eine Ente, zwei Beine ..." Nach einigen Minuten, wenn die Klasse insgesamt konzentriert mitspielt, kann das Spiel beendet werden; der Unterricht beginnt. B Methoden zur Gruppenaufteilung Gruppenarbeit schön und gut - aber wenn die Schüler sich aus eigenen Stücken zusammenfinden, gibt es oft problematische Zusammensetzungen. Hier einige Vorschläge zur Gruppenaufteilung, die zugleich Dynamik ins Unterrichtsgeschehen bringen: 204 6 Methodische Bausteine Tierfamilien 5~~8 Der folgende Zettel wird so ergänzt, dass die Anzahl der Schüler in der Klasse genau erreicht wird. Anschließend wird er in die einzelnen Elemente zerschnitten. Hund Hund Hund B. Hund Katze Katze Katze B. Katze Schwein Schwein Schwein B. Schwein Pferd Vogel Pferd Vogel Pferd B. Vogel B. Pferd Vogel Jeder zieht ein Element, nimmt den Inhalt kurz zur Kenntnis und verharrt schweigend. Auf ein Kommando hin machen sich alle „Tiere" mit den ihnen eigenen Lauten bemerkbar. In möglichst kurzer Zeit sollen sich die jeweiligen Tiergruppen gefunden haben. Alle „Hunde" bilden eine Gruppe, alle „Katzen" ebenfalls usw. Wer einen Zettel mit einem „B." gezogen hat, ist verpflichtet, über die Ergebnisse der Gruppenarbeit im anschließenden Plenum zu berichten. Gruppen riechen 5_1° Jeder Schüler zieht einen Streifen Papier. Außer den Gruppenaufträgen tragen die Streifen eine weitere Information: Sie sind an einer Stelle mit Gerüchen versehen (Essig, Deo, Maggi usw.). Alle mit ein und demselben Geruch gehören in eine Gruppe. Die Schüler erriechen ihre Gruppe. Moleküle 5~io Alle bewegen sich nach Musik durch den Raum. Sobald die Musik stoppt, ruft die Lehrperson eine Zahl, z.B. vier. Dann müssen sich alle so schnell wie möglich - wie Atome - zu einer Gruppe mit entsprechender Größe zusammenschließen. Wird die Musik fortgesetzt, müssen sich die Mitglieder einer Gruppe wieder trennen und in verschiedene Richtungen in den Raum laufen. Die Gruppen können sich mehrmals neu finden, bis die Lehrperson eine günstige Zusammensetzung entdeckt. Namen ziehen (nur für Partnerarbeit geeignet) 5-13 Eine Hälfte der Klasse/des Kurses schreibt ihre Namen einzeln auf Zettel. Jeweils einer aus der zweiten Hälfte zieht einen Zettel. C Ideen zur Gesprächs- und Erzählkultur 205 C Ideen zur Gesprächs- und Erzählkultur Vermieter usw. - Argumentieren/überzeugen 7-10 Argumentationsübungen lassen sich oft sinnvoll als Rollenspiele gestalten. Dazu können folgende Situationen vorgegeben werden: • Ein Ehepaar, etwa 50, vermietet eine frei gewordene Wohnung. Nacheinander erscheinen - eine alleinerziehende, berufstätige Mutter mit einem vierjährigen Kind; - ein Rentnerehepaar mit einem Hund; - ein leitender Angestellter mit Frau und Kind; - drei Studentinnen, die eine Wohngemeinschaft bilden wollen; - eine 30-jährige Frau, die in einem Zimmer der Wohnung ein Nagelstudio betreiben will; - der Vertreter eines kirchlichen Heims für leicht behinderte Jugendliche, der Raum für eine betreute Wohngemeinschaft sucht. • In einer Zeitungsredaktion ist die Stelle eines Reporters frei geworden. In einem Gespräch mit dem Verlagsleiter bewerben sich mehrere Personen, deren Rollen von der Klasse selbst überlegt werden können. • Acht Schüler aus einer Klasse bewerben sich darum, an einer Austauschfahrt der Schule nach Frankreich/England teilnehmen zu dürfen. Es können aber nur fünf mitfahren. In Gesprächen mit der verantwortlichen Lehrkraft versuchen sie, sich einen Platz zu sichern. Reporter - Beschreiben/Sprachflüssigkeit fördern 5-7 Das Verfahren trainiert die Sprachgewandtheit und Sprachflüssigkeit. Es ist besonders dann sinnvoll, wenn in der Klasse viele Schüler „den Mund nicht aufbekommen". Die Lehrperson besorgt Videoaufzeichnungen von Fernsehsendungen, die aktionsorientiert sind: am besten Spielfilme, schwieriger sind Sportreportagen. Die Klasse geht in einen Videoraum. Dort werden die Aufzeichnungen präsentiert - jedoch ohne Ton. Ein Schüler kommt nach vorne und kommentiert das Geschehen. Dazu kann er ein - imitiertes - Mikrofon in der Hand halten. Es geht darum, die am Bildschirm zu sehenden Abläufe möglichst genau und anschaulich in Worte zu fassen. Die übrige Klasse kann ab und zu die Augen schließen, um zu prüfen, ob das Geschehen wirklich präzise genug beschrieben wird. Nach wenigen Minuten werden die Rollen gewechselt: Der Reporter setzt sich und ein anderer tritt in Aktion. In einem Gespräch wird geklärt, was die „Repor- 2o6 6 Methodische Bausteine C Ideen zur Gesprächs- und Erzählkultur_ 207 ter" an ihrer Darstellungsweise noch verbessern könnten. Bleibt noch etwas Zeit, können zum Schluss Ausschnitte aus den Spielfilmen, Sportreportagen usw. mit Originalton präsentiert werden. Literaturhinweis: Jürgen Fritz: Mainzer Spielkartei. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz. Eine einfache Zeichnung - Beschreiben 6-8 Mit diesem Verfahren lässt sich genaues Beschreiben mündlich trainieren. Ein Schüler kommt vor die Klasse und erhält eine relativ einfache Zeichnung, die er zunächst keinem zeigen darf. Diese soll er seinen Mitschülern, die mit Blatt und Bleistift versorgt an ihren Tischen sitzen, möglichst genau und möglichst vollständig beschreiben. Die Zeichnung soll nämlich „kopiert" werden, ohne dass die Zeichner die Vorlage zu Gesicht bekommen. Ist die mündliche Beschreibung beendet, werden Original und „Kopien" miteinander verglichen. Die Lehrperson wirft die Frage auf, wie die erkennbaren Abweichungen zustande gekommen sind und durch welche zusätzlichen Beschreibungsanstrengungen sie hätten vermieden werden können. Die Beschreibungsübung kann - mit jeweils neuen Zeichnungen -mehrmals wiederholt werden. In sich versunken - Gespräche anfangen 5-8 Diese Übung ist besonders in den Klassen 7 und 8, aber auch bereits in 5 und 6 sinnvoll. Es geht darum, jemanden gesprächsbereit zu machen, der völlig in sich versunken ist, der - die Augen geschlossen - am Boden kauert, den Kopf auf die Knie gelegt hat, mit den Armen die Beine umklammert und von der Welt nichts mehr hören und sehen will. Dies kann aus ver- schiedenen Gründen so sein: Man ist enttäuscht, beleidigt, man trauert. Lehrer und Klasse einigen sich zunächst auf ein Gefühl (z.B. Enttäuschung). Dazu wird gemeinsam eine konkrete Situation ausfantasiert, in der jemand sehr enttäuscht sein könnte. Drei Schüler setzen sich dann in der oben beschriebenen Körperhaltung vor die Klasse. Drei Rollenspiele beginnen. Jeweils einer aus der Klasse hat die Aufgabe, mit einem der drei „Enttäuschten" (Beleidigten, Trauernden) ein Gespräch anzufangen. Diese sollen so lange in sich versunken bleiben, wie sie auch in einer entsprechenden Realsituation nicht auf das Gesprächsangebot reagieren würden. Die Gesprächsanbahnungen können durchaus mehrere Minuten dauern. Kommt ein Gespräch in Gang, wird es nach zwei, drei Minuten abgebrochen. Nach den drei Vorführungen zu einem „Fall" werden die Ergebnisse miteinander verglichen. Im Unterrichtsgespräch kann geklärt werden, warum es vielen Menschen nicht gelingt, solche Situationen angemessen zu bewältigen. Meine Figur - Sich in ein Thema hineinerzählen 8-10 Nehmen wir an, Lehrperson und Klasse haben sich für die nächsten Wochen auf ein aktuelles Problemfeld geeinigt, mit dem sie sich lesend, schreibend und diskutierend auseinandersetzen wollen. Als Einstieg eignet sich das Verfahren „Meine Figur soll Hauptfigur werden": Alle Schüler der Klasse werden aufgefordert, in Stichworten eine Figur für eine Kurzgeschichte zu entwerfen, die mit dem vereinbarten Problemfeld etwas zu tun haben soll. Diese Figuren werden dann anhand der Stichworte mündlich vorgestellt. Hieran schließt sich ein ausführliches Gespräch über die Erzählanreize an, die in verschiedenen Figurenentwürfen stecken. Die Vorschläge werden in diesem Gespräch z.T. erheblich weiterentwickelt. Schließlich wählt sich jeder einender vorgestellten Figuren aus, macht sie zur „Hauptfigur" und schreibt - evtl. als Hausaufgabe - zu ihr eine Geschichte. Dabei können durchaus mehrere Schüler ein und denselben Vorschlag wählen. Dies ist sogar besonders spannend, da man anschließend die ganz unterschiedlichen Ausführungen vergleichen kann. Die Geschichten werden vorgelesen und sind Ausgangspunkte für thematische Erörterungen. Vgl. dazu: Mechthild Uhle: Elemente geselliger Bildung beim kreativen Schreiben. In: Praxis Deutsch, H. 119 (1993) S. 43. 220 7 Im Internet fündig werden regungen zu geben, die Chancen des Internets zu nutzen. Als nationaler Knotenpunkt im europäischen Netzwerk will diese Initiative sowohl Eltern und Lehrern als auch Heranwachsenden selbst praktische Hilfestellung zum Surfen im Netz geben und wissenswerte Links vermitteln. Recherche Die folgenden Internetadressen können an (ältere) Schüler weitergegeben werden, die im Rahmen von Projekten, Facharbeiten usw. selbst umfangreich außerliterarische Sachbereiche recherchieren möchten. Die aufgelisteten Adressen weisen einen zunehmenden Spezialisierungsgrad auf. ► www.suchfibel.de/ Verzeichnet sind über 2000 Suchmaschinen. Angeboten werden auch ein Lehrgang mit Hilfen und Tipps für eine gezielte Informationssuche im Internet. ► www. ub. uni-bielefeld. de/biblio/search/index.htm Diese Website enthält Links zu verschiedenen Suchmaschinen mit Informationen und Nutzungshinweisen. ► www.wikipedia.de Diese kostenlose Web-Enzyklopädie wird von Tausenden Freiwilliger getragen; die Einträge werden nicht von einer Lexikonredaktion kontrolliert. Angeboten werden Hunderttausende deutschsprachiger Artikel; besonders bei ganz aktuellen Themen wird man hier fündig. Außer deutschsprachigen Einträgen gibt es Angebote in über 60 weiteren Sprachen. ► www.netzcheckers.de Das vom Bundesjugendministerium eingerichtete Jugendportal vernetzt bestehende Angebote der Jugendinformation, des Online-Lernens und der Online-Beratung für Jugendliche. Einsteiger und Profis können hier nicht nur recherchieren, sondern auch Texte, Fotos und Videos zu allen jugendrelevanten Themen selbst einstellen. Das Jugendportal bietet zudem die Möglichkeit, sich Textinhalte akustisch wiedergeben zu lassen. Junge Menschen mit eingeschränkter Sehkraft, Legastheniker, Nicht-Muttersprachler oder auch funktionale Analphabeten profitieren von der Möglichkeit, sich die Inhalte des Jugendportals durch eine computergestützte Stimme vorlesen zu lassen. ► www.wissen.de Dieser Dienst des Bertelsmann-Konzerns ist kostenlos und eröffnet den Internetzugang zu einem umfangreichen digitalisierten Lexikon, einigen Wörterbüchern, einigen Spezialnachschlagewerken, Foren und Chatrooms. A Nützliche Internetadressen 221 ► http://xipolis.net/suche/suche_profi Jorm.php Erreicht wird ein einbändiges Brockhaus-Lexikon, das nicht kostenpflichtig ist. ► www.bessereweltlinks.de/ Angeboten werden Links für „eine bessere Welt", ein Themenkomplex, an dem viele Schüler interessiert sind. Insgesamt wurden mehr als 50000 gut sortierte Links auf Deutsch und Englisch zu globalen Themen wie Frieden, Abrüstung, Gewaltfreiheit, Militär, Rüstung, Menschenrechte, Umwelt, Dritte Welt, Soziale Gerechtigkeit, Bildung, Wirtschaft, Demokratie oder Politik zusammengestellt. Recherche-Adressen für jüngere Schüler ► www.kindersache.de Das Deutsche Kinderhilfswerk veröffentlicht unter dieser Adresse nicht nur „Rabatz", eine Online-Zeitung für Kinder, sondern macht auch Informationen zu Aspekten wie Kinderrechte oder Spiele zugänglich. ► www.kinder-tierlexikon.de Die Texte in diesem Tierlexikon sind von Kindern geschrieben und daher leicht verständlich. Weitere nützliche Recherche-Adressen für jüngere Schüler sind: ► www.geo. de/geolino/ (Eine-Welt-Themen) ► www.emil-gruenbaer.de (Umweltthemen) ► www.greenpeace. de/kids/ (Umweltthemen) ► www.sowieso.de (Nachrichten für Kinder) ► www.blinde-kuh.de (Suchmaschine für Kinderseiten) Download-Angebote für Schüler Lehrkräfte können davon ausgehen, dass viele Schüler sich auf Seiten wie den folgenden Downloads besorgen und sie z.B. in Referaten und Facharbeiten verwenden - oft ohne die Quellen anzugeben. ► www.referate.de/ Über diese Website können Referate und Teile von Referaten heruntergeladen werden, u. a. auch Arbeiten aus dem Deutschunterricht. ► www.hausarbeiten.de/ Auch diese Website ermöglicht es Schülern, sich eigene Recherchen und Untersuchungen zu ersparen. Das Angebot ist nach Fächern sortiert und umfasst Tausende von Texten für schulische und universitäre Zwecke, die kostenlos heruntergeladen werden können. 228 A Noten finden und begründen 229 8 Bewerten, benoten A Noten finden und begründen Rolf Keuchen und Gerd Brenner Bei der Beurteilung von Aufsätzen ist es wichtig, dass den Schülerinnen und Schülern aller Altersstufen die Kriterien bekannt sind, nach denen ihre Arbeiten beurteilt werden. Diese Kriterien schreibe ich oft in der letzten Übungsstunde vor der Arbeit an die Tafel oder - noch besser - lasse sie von den Schülerinnen und Schülern selbst ermitteln. Das ist zugleich eine gute Lernerfolgskontrolle. Anhand solcher Kriterien lassen sich relativ leicht Notenbegründungen erstellen; vorgelesene Arbeiten können die Schülerinnen und Schüler selbst einstufen. Es ist auch möglich, Klassenarbeiten abtippen und detailliert korrigieren, beurteilen und benoten zu lassen (auch im Hinblick auf Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik). Beispiele für die Begründung von Aufsatznoten Im Folgenden sind einige Formulierungsbeispiele für Aufsatzbenotungen in der Sekundarstufe I zusammengestellt. Beispiele für Notenbegründungen in der Sekundarstufe I Claudia, es hat großen Spaß gemacht, deinen Aufsatz zu lesen. Du hast eine ganze Reihe interessanter Gedanken entwickelt und sie klar zum Ausdruck gebracht. Deine Arbeit zeigt, dass du dich intensiv auf den Text eingelassen hast. sehr gut Isabel, den vorgelegten Text hast du gut erfasst und weitgehend korrekt kommentiert. Deine Untersuchungsergebnisse hast du in der Regel angemessen in Worte fassen können. Die Gedankenfolge ist schlüssig aufgebaut. Im Schlussteil ist die Analyse etwas zu knapp geraten. gut Jochen, du bist zu einer Reihe guter Ergebnisse gekommen, du hast das Thema aber nicht erschöpfend behandelt. Viele deiner Gedanken sind überzeugend, aber du hast sie noch nicht immer sinnvoll miteinander verknüpft. Insgesamt solltest du die Darstellung (Stil, Rechtschreibung) noch verbessern und demnächst versuchen, deine Gedanken mehr zu entfalten. befriedigend Pascal, dein Aufsatz enthält einige korrekte Angaben; andere Stellen zeigen jedoch, dass du dich nur oberflächlich mit der Textvorlage beschäftigt hast. Auf Seite ... reihst du einiges bezugslos aneinander; hier bist du von der gewünschten Aufsatzform noch weit entfernt. Insgesamt hast du deine Einsichten noch nicht überlegt genug darstellen können. Versuche einmal, vor der Niederschrift deiner Arbeit die Gedanken auf einem Blatt stichpunktartig zusammenzustellen und zu ordnen. Nach wie vor machst du zu viele Formfehler. ausreichend Katrin, deine Kommentierung des Textes enthält einige - wenige - korrekte Ansätze; leider bist du über solche Denkansätze aber nicht hinausgekommen. Insgesamt verfährst du sehr sprunghaft. Du solltest dir einen groben Plan machen, bevor du mit dem Schreiben des Aufsatzes beginnst. Einige deiner Einsichten zeigen, dass du bei sinnvollerer Nutzung der Zeit zu besseren Ergebnissen kommen könntest. schwach ausreichend Nadine, dein Aufsatz ist relativ lang. Leider enthält er aber nicht genügend analytische Ergebnisse. Oft stellst du nur Behauptungen auf, ohne sie zu begründen. Viele deiner Aussagen bleiben zu oberflächlich, sind widersprüchlich oder unlogisch konstruiert. Demnächst solltest du deine Überlegungen mehr ordnen, bündeln und gedanklich miteinander verknüpfen. Manchmal verlierst du den Überblick über deine Satzkonstruktionen. Da dir sehr viele Rechtschreibund Zeichensetzungsfehler unterlaufen sind, musste ich zwei Punkte abziehen. mangelhaft Manchmal kommt es vor, dass eine Schülerin oder ein Schüler - schon nach kurzer Zeit - ein (fast) leeres Blatt abgibt. Nicht immer hat das mit fachlichem Unvermögen zu tun. Hier ein Formulierungsvorschlag für solche Fälle: Lieber Tobias, was hier passiert ist, verstehe ich zunächst nicht. Vermutlich hat es weniger mit dem Gegenstand der Klausur und auch nicht so viel mit dem Fach Deutsch zu tun. Wenn du möchtest, können wir uns einmal die Zeit nehmen und überlegen, wie du aus dem „Loch" wieder herauskommen kannst. Du weißt: Nach den Regeln, denen wir hier unterliegen, bleibt vorerst nichts anderes übrig als ungenügend Die folgenden Notenbegründungen und Arbeitshinweise wurden für Klausuren der Sekundarstufe II entwickelt. Sie sind vielleicht ausführlicher als üblich. Aber sie machen - auf Dauer gesehen - keineswegs mehr Arbeit, im 230_8 Bewerten, benoten Gegenteil. Da dieses Verfahren auf Textbausteinen beruht, erlaubt es eine vergleichsweise präzise und zugleich rasche Beurteilung. Und die Schule- > rinnen und Schüler, die solche Notenbegründungen und Hinweise erhalten, 1 wissen vielleicht eher, woran sie sind. 1 Beispiele für Notenbegründungen in der Sekundarstufe II 1 Liebe Melanie, I du hast dich mit dem Text kenntnisreich und gründlich auseinander gesetzt und ■ seine Aussageabsichten dabei voll erfasst. Das nötige Kontextwissen hast du ff ausführlich und textbezogen eingebracht. Die Ergebnisse deiner sehr reflektierten, fr den Textauszug gedanklich sehr gut rekonstruierenden, materialreichen Analyse j hast du in einer sinnvollen Gedankenfolge dargestellt. Dabei hast du eine meist m differenzierte, an wenigen Stellen noch ungeübte Sprache verwendet. Die im Unter- 1 rieht erarbeiteten Aspekte der Textgestaltung hast du bis auf eine Ausnahme an- ■ gemessen umsetzen können. Den Aufsatztyp, der sich aus der Aufgabenstellung I ergibt, hast du genau getroffen. f Note: l- f Dein persönliches Arbeitsprogramm für die nächste Zeit: § Du kannst dich verbessern, indem du I • einige Bereiche der Zeichensetzung (z.B. Komma bei der wörtlichen Rede) I übst (Titelliste bei mir erhältlich). (io)*. m Lieber Tobias, I du hast dich mit dem Text teilweise gründlich auseinandergesetzt und seine Aus- * sageabsichten dabei zufriedenstellend erfasst. Das nötige Kontextwissen hast du * noch ohne eine gedankliche Verknüpfung mit der Textvorlage eingebracht. Die Er- 'S gebnisse deiner den Text im Kern treffenden, gedanklich aber z. T. noch zu wenig jt entfalteten und zugespitzten Analyse hast du in einer weitgehend angemessenen, an mehreren Stellen jedoch noch sprunghaften Gedankenfolge dargestellt. Dabei hast du eine z. T. saloppe, aber auch die Fachterminologie sinnvoll nutzende Sprache verwendet. Die im Unterricht erarbeiteten Aspekte der Textgestaltung hast du zufriedenstellend umsetzen können. Den Aufsatztyp, der sich aus der Aufgabenstellung ergibt, hast du im Wesentlichen getroffen. Note: 3- Dein persönliches Arbeitsprogramm für die nächste Zeit: Du kannst dich verbessern, indem du • übst, den Anforderungen des verlangten Aufsatztyps (noch) besser zu entsprechen (vgl. Lehrbuch); (o) S. 235) A Noten finden und begründen 231 übst, analytische Einzelergebnisse gedanklich besser miteinander zu verknüpfen und Überleitungen zu formulieren, sodass ein Text „wie aus einem Guss" entsteht (Übungsmaterial zu gedanklichen „Gelenkstellen" bei mir erhältlich); (6b) » einige Bereiche der Zeichensetzung (z. B. Komma bei HS/NS) übst (Titelliste bei mir erhältlich); (10) • das Verfahren des Zitierens noch einmal übst (Titelliste bei mir erhältlich); (12) I vor Abgabe den Aufsatz intensiver auf Fehler durchsiehst. (14) Lieber Andreas, du hast dich mit dem Text nur ansatzweise auseinandergesetzt und seine Aussageabsichten dabei nicht immer genau genug erfasst. Das nötige Kontextwissen hast du leider nicht eingebracht. Die Ergebnisse deiner zu sehr auf einige Aspekte reduzierten, oft zu wenig auf den Punkt gebrachten, z. T. auch von der Textvorlage abschweifenden, z. T. auch redundanten Analyse hast du in einer manchmal eher stichpunktartigen, z. T. sprunghaften Gedankenfolge dargestellt. Dabei hast du eine nicht immer klare, syntaktisch z. T. defizitäre, die Fachterminologie leider zu sehr ausklammernde Sprache verwendet. Die im Unterricht erarbeiteten Aspekte der Textgestaltung hast du in Ansätzen umsetzen können. Den Aufsatztyp, der sich aus der Aufgabenstellung ergibt, hast du teilweise getroffen. Punktabzug wegen zu vieler Formfehler. Note: 5 Dein persönliches Arbeitsprogramm für die nächste Zeit: Du kannst dich verbessern, indem du übst, Texte (noch) gründlicher und umfassender zu analysieren; (1) übst, mehr Textbelege zu verwenden und die zitierten Textstellen intensiver auf einen übergeordneten Gedanken zu beziehen; (3) dich in Hausaufgaben und Unterrichtsgesprächen gezielt darum bemühst, die im Unterricht erarbeiteten analytischen Fachbegriffe (noch) intensiver und präziser anzuwenden; (4) durch das studierende Lesen entsprechender Fachtexte dein Darstellungsvermögen verbesserst (Lektüreempfehlungen für die Bibliothek bei mir erhält-lieh); (5) übst, analytische Einzelergebnisse gedanklich besser miteinander zu verknüpfen und Überleitungen zu formulieren, sodass ein Text „wie aus einem Guss" entsteht (Übungsmaterial zu gedanklichen „Gelenkstellen" bei mir erhältlich); (6b) bei der Verknüpfung von Aussagen mehr auf die logische Schlüssigkeit achtest (Übungsmaterial bei mir erhältlich); Übungen machst, um die Genauigkeit und Variation des Ausdrucks zu verbessern (-» z. B. Schüler-Duden „Die richtige Wortwahl"); (8) einige Bereiche der Rechtschreibung (z.B. das/dass, Groß- und Kleinschreibung) übst (Titelliste bei mir erhältlich); (9) 232_8 Bewerten, benoten Ii einige Bereiche der Zeichensetzung (z. B. Komma nach Apposition) übst (Titelliste bei mir erhältlich); (10) • einige Bereiche der Grammatik (z. B. Satzbau, Kasus) übst (Titelliste bei mir erhältlich); (11) ■ insgesamt die Klausur zu Hause besser vorbereitest; (13) ♦ vor Abgabe den Aufsatz intensiver auf Fehler durchsiehst. (14) Das Verfahren Diese Übungshinweise sind einer Liste entnommen, in der zentrale Fehlerbereiche zusammengestellt sind, die in Klausurtexten der Sekundarstufe II auftauchen. Die Angaben beruhen auf einer genauen Diagnose von Klausurtexten, die zu Beginn eines Kurses geschrieben wurden. Man verschafft sich damit einen Überblick, welche Defizite wie häufig im Kurs vertreten sind und welche gemeinsamen Übungen sinnvoll sind. Zugleich wird deutlich, welche speziellen Fehlleistungen bei einigen Schülern vorliegen. Viele Bereiche (z.B. Rechtschreibung oder Zeichensetzung) können in der Sekundarstufe II nicht mehr ausführlich im Unterricht thematisiert werden, sie müssen deshalb individuell nachgearbeitet werden. Dazu sollte man Auflistungen von Übungsmaterialien zur Verfügung stellen. Es ist aus Gründen der Arbeitsökonomie sinnvoll, bei der Korrektur der ersten Klausur in einem Kurs die „Liste der Fehlerbereiche" neben die Klausurbögen zu legen und auf einem Notizblatt für jeden Schüler lediglich die am rechten Rand stehenden Zuordnungsziffern zu notieren. Am Bildschirm werden dann die entsprechenden Textelemente eingegeben. Diese intensive Diagnose und Beratung eines Kurses kostet zu Beginn einige Zeit. Nachher ergibt sich jedoch eine Zeitersparnis, da Kopien der ersten Klausurbeurteilungen aller Schüler einschließlich der Übungstipps bei der Korrektur der folgenden Klausuren auf dem Schreibtisch liegen können. Man überprüft dann nur noch, welche der Defizite inzwischen (weitgehend) behoben sind; diese Bereiche werden in der Auflistung gestrichen und bei folgenden Beurteilungen nicht mehr mit ausgedruckt. Wer dieses Beurteilungsverfahren wählt, benötigt die folgenden Bausteine: Ein Basistext ist Grundlage aller Notenbegründungen. In ihn werden die der jeweiligen Note entsprechenden Formulierungen aus den Bausteinen Notenbegründung für jeden Schüler eingefügt. Daran schließt sich für jeden Schüler individuell eine Auswahl aus der Liste der Fehlerbereiche an. Das folgende Beispiel zeigt, wie diese Textelemente formuliert sein können. A Noten finden und begründen 233 Basistext Notenbegründung Liebe/r du hast dich mit dem Text (I) auseinandergesetzt und seine Aussageabsichten dabei (II) erfasst. Das nötige Kontextwissen hast du (III) eingebracht. Die Ergebnisse deiner (IV) Analyse hast du in einer (V) Cedankenfolge dargestellt. Dabei hast du eine (VI) Sprache verwendet. Die im Unterricht erarbeiteten Aspekte der Textgestaltung hast du (VII) umsetzen können. Den Aufsatztyp, der sich aus der Aufgabenstellung ergibt, hast du (VIII) getroffen. Note:... Bausteine Notenbegründung Liebe/r du hast dich mit dem Text (I) Notei sehr gründlich/kenntnisreich/umfassend/sehr kompetent 2 gründlich/kompetent 3 teilweise gründlich/teilweise kompetent/in einiger Länge/jedoch nicht umfassend 4 nur ansatzweise/knapp/eher nur punktuell 5 in spekulativer Weise/nicht gründlich genug/nicht ausreichend auseinandergesetzt und seine Aussageabsichten dabei (II) Notei voll/sehr gut 2 gut/weitgehend 3 zufriedenstellend/im Kern/z.T. jedoch in Form nicht abgesicherter Behauptungen/jedoch nicht vielschichtig genug/jedoch nicht immer genau genug 4 öfters nicht genau/nicht immer überzeugend/in Form nicht abgesicherter Behauptungen 5 kaum/nicht ausreichend erfasst. Das nötige Kon^extwissen hast du (III) Note i umfassend/vielschichtig/korrekt/in sachdienlicher Weise/immer mit Blick auf den Text 2 ziemlich umfassend/in mehreren Ansätzen 3 ziemlich umfassend, aber ohne die nötige gedankliche Verknüpfung mit der Textvorlage/z.T. ohne verarbeitende Gedanken 4 nur ansatzweise/nicht umfassend genug/nur in knappen Thesen/ nicht intensiv genug/eher platt parallelisierend 5 nicht eingebracht. Die Ergebnisse deiner (IV) Notei durchweg plausiblen/sehr reflektierten/eigenständigen/durch viele Textbelege abgestützten/den Text gedanklich sehr gut rekonstruierenden und deutenden/materialreichen/vielschichtigen/substanziellen/ präzisen/kritisch wertenden/zielgerichteten/schlüssigen/informativen 2ß4_8 Bewerten, benoten a Noten finden und begründen 235 meist reflektierten .../den Text gedanklich meist gut durchdringenden, aber nicht erschöpfenden/Details gut einordnenden im Kern treffenden, aberz. T. lediglich reproduktiven/z.T. kurzatmigen/ z.T. unklaren/nicht ganz fehlerfreien/z.T. jedoch zu knappen/manchmal zu wenig gedanklich zugespitzten/gedanklich nicht immer genügend entfalteten/manchmal etwas abschweifenden, von der Textvorlage gelösten/z. T. den Sachverhalt verkürzenden/manchmal pauschalisierenden/manchmal unklaren/nicht intensiv genug kommentierenden/konzeptionell zu wenig geschlossenen/auf einordnende Kommentierung z.T. verzichtenden/hier und da auf deutende Detailarbeit verzichtenden in weiten Teilen zu wenig reflektierten/meist reproduktiven/oft zu wenig auf den Punkt gebrachten/oft oberflächlichen/öfter abschweifenden, vom Text gelösten/zu wenig durch detaillierte Textarbeit abgestützten/eher summarisch kommentierenden/einige zentrale Aspekte ausklammernden/z. T. redundanten/die Textaussage bloß wiederholenden, aber nicht gedanklich erschließenden/zu wenig um Plausibili-tät von Thesen bemühten/eher additiven, den gedanklichen Zusammenhang zu wenig herausarbeitenden/zu wenig abgesicherten/eher auf Randaspekte des Textes konzentrierten/formale Strukturen des Textes zu sehr ausklammernden/oft kurzschlusshaften/langatmigen/ öfter fehlerhaften ergebnisarmen/zu oberflächlichen/zu oft abschweifenden/leider abbrechenden/oft spekulativ überzogenen/zu undifferenzierten/plaka-tiven/zu sehr auf einen Aspekt reduzierten/phrasenhaften/nicht plau-siblen/pauschalisierenden/den Text(auszug) gar nicht treffenden Analyse hast du in einer (V) Notei sinnvollen/überzeugenden/sorgfältig überlegten/an übergreifenden organisierenden Gesichtspunkten ausgerichteten weithin überzeugenden weithin angemessenen, z.T. aber wohl auch ungeplanten z.T. unübersichtlichen/Wiederholungen nicht vermeidenden/nicht immer sinnvoll geordneten/an mehreren Stellen sprunghaften/z.T. zu wenig vernetzten unübersichtlichen/ziemlich ungeordneten/sprunghaften/inhaltlich kaum verbundenen Gedankenfolge dargestellt. Dabei hast du eine (VI) Notei präzise/differenzierte/Fachterminologie sinnvoll nutzende 2 meist präzise/meist differenzierte 3 nur z.T. präzise/nur z.T. differenzierte/z.T. saloppe/z.T. noch ungeübte/nicht immer treffende 5 2 3 4 5 4 öfter unpräzise/öfter saloppe/nicht immer klare/Fachterminologie leider nursparsam einsetzende/im Bereich der Fachterminologiez.T. fehlerhafte 5 unklare/weitgehend unpräzise/unangemessene/syntaktisch defizitäre Sprache verwendet. Die im Unterricht erarbeiteten Aspekte der Textgestaltung [ hast du (VII) Notei angemessen/sehr gut 2 meist angemessen/gut 3 zufriedenstellend/nicht immer korrekt J 4 nur teilweise 1 5 nur in Ansätzen/nicht genügend umsetzen können. Den Aufsatztyp, der sich aus der Aufgabenstellung ergibt, hast du (VIII) I Notei genau l 2 ziemlich genau ; 3 im Wesentlichen * 4 nur teilweise/nur im Ansatz p 5 kaum getroffen. Liste der Fehlerbereiche Dein persönliches Arbeitsprogramm für die nächste Zeit: Du kannst dich verbessern, indem du übst, den Anforderungen des verlangten Aufiatztyps (noch) besser zu entsprechen (vgl. Lehrbuch) (o) übst, Texte (noch) gründlicher und umfassender zu analysieren; (1) übst, deine analytischen Ideen (noch) mehr zu entfalten; (2) übst, mehr Textbelege zu verwenden und die zitierten Textstellen intensiver auf einen übergeordneten Gedanken zu beziehen; (3) dich in Hausaufgaben und Unterrichtsgesprächen gezielt darum bemühst, die im Unterricht erarbeiteten analytischen Fachbegriffe (noch) intensiver und präziser anzuwenden; (4) durch das studierende Lesen entsprechender Fachtexte dein Darstellungsvermögen verbesserst (Lektüreempfehlungen für die Bibliothek bei mir erhältlich); (5) durch eine detaillierte Schreibplanung vor Beginn der Niederschrift deine Gedanken besser ordnest (Titelliste bei mir erhältlich); (6) lernst, dir die Zeit besser einzuteilen; (6a) übst, analytische Einzelergebnisse gedanklich besser miteinander zu verknüpfen und Überleitungen zu formulieren, sodass ein Text „wie aus einem Guss" entsteht (Titelliste bei mir erhältlich); (6b) bei der Verknüpfung von Aussagen mehr auf die logische Schlüssigkeit achtest (Titelliste bei mir erhältlich); (7) 236 8 Bewerten, benoten B Schüler bewerten den Unterricht 237 Übungen machst, um die Genauigkeit und Variation des Ausdrucks zu verbessern (z. B. Schüler-Duden „Die richtige Wortwahl"); (8) einige Bereiche der Rechtschreibung (z.B....) übst (Titelliste bei mir erhältlich); (9) einige Bereiche der Zeichensetzung (z. B....) übst (Titelliste bei mir erhältlich; (10) einige Bereiche der Grammatik (z. B....) übst (Titelliste bei mir erhältlich); (n) das Verfahren des Zitierens noch einmal übst (Titelliste bei mir erhältlich); (12) insgesamt die Klausur zu Hause besser vorbereitest; (13) vor Abgabe den Aufsatz intensiver auf Fehler durchsiehst. (14) B Schülerinnen und Schüler bewerten den Unterricht Am Ende eines Schuljahres, wenn Lehrer mit einer Zeugnisnote die Leistungen der Schüler bewerten, mag auch eine Beurteilung in umgekehrter Richtung sinnvoll sein: Die Klasse, der Kurs äußert sich über positive und negative Aspekte des Unterrichts und evtl. auch des Lehrerverhaltens. Eine solche metakommunikativ-bewertende Phase ist auch dann sinnvoll, wenn es im laufenden Schuljahr einmal Sand im Getriebe gibt. Eine Rückmeldung der Schüler kann folgendermaßen organisiert werden: Positiv und negativ S-13 Jeder Schüler erhält den unten abgebildeten Arbeitsbogen. In Einzelarbeit sollen alle überlegen, welche positiven und welche negativen Merkmale des Deutschunterrichts für sie im letzten Schuljahr besonders spürbar waren. Diese Merkmale werden dann gewichtet: Die wichtigsten Merkmale werden in den Zeilen 1 notiert, die zweitwichtigsten Positiv- und Negativmerkmale in den Zeilen 2 usw. In einem zweiten Schritt setzen sich Gruppen von fünf bis sechs Schülern zusammen, um sich auf einen gemeinsamen Beurteilungsbogen zu einigen. Dazu tragen sie sich zunächst ihre Einzelbewertungen wechselseitig vor. Die Beurteilungen und ihre Gewichtungen werden anschließend gründlich diskutiert und auf einem neuen Gruppenbogen eingetragen. Zum Schluss werden die Bewertungen aller Gruppen im Plenum vorgetragen und miteinander verglichen. Die Lehrperson hat nun Gelegenheit, zu den Bewertungen Stellung zu nehmen. Gemeinsam mit der Klasse/dem Kurs wird überlegt, ob und wie die positiven Aspekte des Unterrichts weiter verstärkt und die negativen abgebaut werden können. Deutschunterricht... positiv 5 -.-.______. 4 -.-._._.________. 3_____. 2______,________ l_________ ... in diesem Schuljahr 1________ 2________ 3 _._ 4 ——_______ 5 _ negativ © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Lehrer-Zeugnis Die Lehrperson bittet alle Schüler des Kurses/der Klasse, den unten abgebildeten Bogen anonym auszufüllen und am Ende der Stunde an einem vereinbarten Ort in der Klasse zu hinterlassen. Natürlich gehört einiger Mut dazu, sich mit den Schülerurteilen zu konfrontieren. Wird die Beurteilung einige Tage vor Schuljahresende angeregt, so können Sie in der Folge-slunde auf einige Ergebnisse noch näher eingehen. 238 8 Bewerten, benoten t B Schüler bewerten den Unterricht 239 Zeugnis für 1 phrpr/in im Srhnliahr Wie ich den Unterricht beurteile: positiv 1 2 3 4 5 6 negativ vielseitig eintönig anschaulich zu abstrakt zügig schleppend, langatmig ruhige Arbeitsatmosphäre zu viel Unruhe man weiß, um was es geht man verliert den Überblick, überfordert die Schüler unsystematisch geht auf Schülerinteressen unterfordert die Schüler ein klammert Schülerinteressen aus Wie ich das Verhalten des Lehrers/der Lehrerin beurteile: positiv 1 2 3 4 5 6 negativ freundlich unfreundlich baut Ängste ab, ist verständ- verbreitet Angst, ironisch, nisvoll zynisch, putzt Schüler ausgeglichen herunter ruhig launisch gerecht hektisch bezieht alle ein ungerecht, bevorzugt einige geduldig autoritär objektiv/neutral ungeduldig sicher voreingenommen nimmt Rücksicht auf Einzel- unsicher ne und die Klasse/den Kurs zieht den Unterricht stur hilfsbereit durch gut vorbereitet nicht hilfsbereit gewissenhaft, an der unvorbereitet Sache interessiert uninteressiert lässt sich kritisieren rechthaberisch ist tolerant will seine/ihre Meinung kann sich in der Klasse/im durchsetzen Kurs Respekt verschaffen Klasse/Kurs tanzt ihm/ihr auf der Nase herum Wenn du es für sinnvoll hältst, kannst du hier deinen Namen eintragen: © Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin • Fundgrube Deutsch Feedback-Brief 5-13 Jeder Schüler schreibt der Lehrperson einen Brief, in dem ein ernst gemeinter Rat, ein Lob und eine Rüge notiert werden. Diese Rückmeldungen sind oft fallbezogen, während das Lehrer-Zeugnis zu systematisch zusammenfassenden Urteilen anregt. Beide Verfahren können also kombiniert werden. Tiere als Metaphern 5-13 Die Schüler werden aufgefordert, die Lehrperson als ein Tier zu malen. Dabei sollen sie sich genau überlegen, welches Tier sie warum auswählen und in welcher Körperhaltung sie es darstellen. Die Zeichnungen können anschließend erläutert werden. Dabei werden die verschlüsselten Botschaften der Zeichnungen wohl nur zum Teil zur Sprache kommen. Votum-Ei 5-13 Wenn Lehrer sich am Ende einer Unterrichtsreihe danach erkundigen, wie diese bei den Schülern angekommen ist, beteiligen sich oft nur wenige Schüler an solchen bewertenden Gesprächen, denn viele trauen sich nicht, der Lehrperson offen etwas kartaft der Grenze des erträglichem uiAb&friediqeMd durchweg positiv okay Kritisches zu sagen. Als Ergänzung eines solchen Gesprächs bietet es sich deshalb an, ein Feedback mit einem „Votum-Ei" einzuholen. Dazu gehen zwei oder drei Blätter mit einem Votum-Ei durch die Reihen."Jeder macht auf einem der Eier ein Kreuz. Für die Anbringung der Kreuze gilt: • Kreuze im Eigelb bedeuten, dass einem die Unterrichtsreihe alles in allem gut oder sehr gut gefallen hat. • Kreuze im „Weißen" des Eis heißen, dass die Reihe insgesamt als gut bewertet wird, dass aber doch auch viele negative Aspekte aufgetreten sind. • Kreuze in der „Schale" besagen, dass der Unterricht zu ertragen war, aber nicht sehr anregend gewirkt hat. • Kreuze außerhalb des Eis signalisieren, dass man die Reihe alles in allem für unbefriedigend gehalten hat. 240 8 Bewerten, benoten C Notenbegründungen im Abitur_241 Die Ergebnisse werden von der Lehrkraft gesichtet und können Anlass eines neuen Gesprächs sein, wenn sich deutliche Abweichungen vom bisherigen Gesprächsverlauf ergeben. C Tipps für Notenbegründungen im Abitur Schriftliche Abiturarbeiten Bei Notenbegründungen im Abiturverfahren ist zu beachten, dass sie sich nicht mehr direkt an die Schüler richten - diese dürfen ihre Arbeiten erst einige Jahre später einsehen -, sondern an Zweitkorrektoren, Mitglieder von Prüfungskommissionen und evtl. Behördenvertreter, die die Arbeiten sowie ihre Bewertung kontrollieren. Die Begründungen sind daher ganz unpersönlich gehalten; vom Prüfling ist in der dritten Person die Rede. Mündliches Abitur Als Prüfer, als Fachbeisitzer und als Vorsitzender einer Prüfungskommission im mündlichen Abitur ist man oft in der Verlegenheit, in einer Pause zwischen stressigen Prüfungen oder am Ende eines Prüfungsmarathons nach manchmal langwierigen Prozeduren der Notenfindung das Ergebnis in knappen Formulierungen zusammenfassen zu müssen. Wenige Sätze müssen die Note möglichst adäquat ausdrücken und dabei verschiedene Begründungsebenen treffen. In solchen Situationen sind Formulierungen wie die folgenden hilfreich. Bemerkungen zum Schülervortrag Vortragsweise/Darstellungsleistung # Der Vortrag ließ einen sinnvollen Aufbau erkennen; die Analyseergebnisse wurden gedanklich schlüssig vorgetragen. Die Schülerin/der Schüler hat die Gedanken flüssig und geordnet/stockend vorgetragen. ...... Sie/er konnte den Vortrag nicht (hinreichend systematisch) aufbauen. Zum Beispiel traten viele Wiederholungen auf. Gedankengänge wurden abgebrochen und (nur in einigen Fällen) später wieder aufgegriffen. Sie/er verwendete häufiger saloppe Formulierungen; öfter fehlten fachliche Präzisierungen. Der Vortrag zeigte ein (zu wenig/nur teilweise) differenziertes Ausdrucks-I vermögen. Der Prüfling verfügte (nicht) über eine sachgerechte Fachterminologie. Verstehensleistung Interpretationsthesen/analytische Ansätze wurden schlüssig aus Textbelegen heraus entwickelt. Die Textaussage wurde im Kern erfasst und zum Teil auch detailliert in eigenen Worten reformuliert, sodass ein hinreichendes Verständnis des Textes nachgewiesen werden konnte. Die analytischen Ansätze wurden gedanklich (zum Teil) sorgfältig entwickelt. Die Schülerin/der Schüler kam über eine Paraphrase des Textes kaum hinaus; eine eigenständige gedankliche Verarbeitung war nur in Ansätzen erkennbar. Sie/er stellt ein (ausgeprägtes) kritisches Urteilsvermögen unter Beweis. Sie/er konnte kaum kritische Distanz zu dem vorgelegten Text aufbauen. Der Vortrag war nicht in allen Teilen/zu wenig/durchgängig auf die Themenstellung bezogen. Zum Teil wurde nur „Wissensgepäck abgeladen", das mit der Aufgabenstellung kaum in Zusammenhang zu bringen war. Eine gründliche/nicht sehr intensive/nur dürftige Textarbeit führte zu vielfältigen/einigen tragfähigen/ganz wenigen analytischen Ergebnissen. Die Kennzeichnung einiger/vieler Textelemente war fachterminologisch korrekt. Die Analyse ließ die nötige fachterminologische Präzision in einigen Fällen/ oft vermissen. Bemerkungen zum Prüfungsgespräch Gesprächsfähigkeit Die Schülerin/der Schüler zeigte sich sehr/nur bedingt gesprächsfähig. Fragen wurden sofort/nur selten/manchmal nicht erfasst und gedanklich verarbeitet. Sie/er antwortete nur stockend. Es waren viele Hilfen nötig. Nachweis von Kenntnissen und Einordnungskompetenz Um zu Ergebnissen zu kommen, waren viele Nachfragen notwendig. Mehrfach kam die Schülerin/der Schüler nicht/erst nach mehrmaligem Nachfragen/dann allerdings sofort zum Kern der Sache. Das Gespräch lässt auf lückenhafte/umfangreiche/ausgezeichnete Sachkenntnisse schließen. Zu den gestellten Fragen entwickelte der Prüfling gut abgesicherte/problematische/ziemlich ungesicherte/spekulative Thesen, die auch auf Nachfrage hin nicht weiter entfaltet und begründet werden konnten. Sie/er trug eine differenzierte und kritische Stellungnahme vor. Zum Teil fehlte die gedankliche Bündelung und Zuspitzung von Einzelaussagen. 252_9 Projekte und Fahrten wirkten hier auch Schiller, Wieland und Herder. Besonders produktiv war der Freundschaftsbund von Goethe und Schiller. So ging das Jahr 1797 als „Balladenjahr" in die Literaturgeschichte ein (Goethe: Der Zauberlehrling; Schiller: Die Kraniche des Ibykus; u.a.). Hoffmann von Fallersleben dichtete hier das „Deutschlandlied" und „Maikäfer flieg". Marie-Luise Kaschnitz machte in der Stadt eine Buchhändlerlehre, bevor sie - auf den Spuren Goethes - nach Rom übersiedelte. Im 20. Jahrhundert wurde das Weimarer Bauhaus weltberühmt; es beeinflusste auf Jahrzehnte die Architektur weltweit. Tipps für eine Litera-Tour: Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek (einstige Zentralbibliothek der deutschen Klassik, von Goethe geleitet, umfasst heute über eine Million Bände); Goethes Wohnhaus (am Frauenplan; Museum, u.a. Arbeitszimmer des Dichters, Bibliothek); Goethes Gartenhaus; Schillerhaus (Wohnhaus Schillers; Museum); Wieland-Museum (im Wittumspalais); Herderhaus; Deutsches Nationaltheater; Historischer Friedhof (mit Goethe-und Schiller-Gruft); Nietzsche-Archiv (Gedenkstätte). Weitere Sehenswürdigkeiten: Ständige Bauhaus-Ausstellung; Bauwerke des Bauhaus-Architekten Henry van de Velde (sein Wohnhaus; Villa Dürck-heim); Stadtschloss (Kunstsammlungen, u.a. Ikonen, Kunst des Mittelalters und der Renaissance); Deutschritterhaus; Cranachhaus; Museum für Ur-und Frühgeschichte Thüringens; Autonomes Kulturzentrum. In der Nähe: Schloss Belvedere (Rokokomuseum); Gedenkstätte des ehemaligen KZ Buchenwald; Kyffhäuser-Denkmal (Monument nationalistischen Deutschtums mit jährlich fast einer halben Million Besuchern). Unterkunft: Jugendherberge „Germania; Jugendherberge „Am Poseck-schen Garten"; Jugendherberge „Jugendgästehaus Maxim Gorki"; Jugendherberge „Jugendgästehaus Am Ettersberg". Literaturhinweise: Thomas Kopfermann/Dietrich Steinbach: Weimar - Jena. Epochenzentrum um 1800. Stuttgart 1993; Effi Biedrzynski: Goethes Weimar. Das Lexikon der Personen und Schauplätze. Zürich/München 1993; Paul Raabe: Spaziergänge durch Goethes Weimar. Zürich 1990; Ingrid und Lothar Burghoff: Reisen zu Goethe. Stuttgart 1988; dies.: Reisen zu Schiller. Stuttgart 1989; Gitta Günther/Manfred Salzmann: Weimar -Zentrum der Klassik. Ostfildern o.J.; Annette Seemann (Hrsg.): Weimar -ein Reisebegleiter, Frankfurt/M. 2004; Thomas Mann: Lotte in Weimar, (div. Ausgaben). 253 io Ideen zur Öffnung der Schule A Deutsch-Projekte in der Region Immer wieder sieht sich die Schule dem Vorwurf ausgesetzt, sie sei zu abgehoben, zu lebensfern, zu sehr abgeschottet vom Geschehen in ihrem sozialen Umfeld. Gerade im Deutschunterricht bieten sich viele Möglichkeiten, diesen Vorwurf zu entkräften, indem sich der Unterricht in die Stadt, die Gemeinde oder die Region hinein öffnet. Hier einige Vorschläge dazu: Projekte für einzelne Klassen und Kurse Zeitung 8-io • Im Rahmen eines Unterrichtsvorhabens zum Thema „Zeitung" wird ein Zeitungsredakteur/eine Zeitungsredakteurin in die Schule eingeladen, um über das Berufsfeld zu informieren und die jeweilige Zeitung vorzustellen. (Gibt es im Einzugsbereich der Schule konkurrierende Blätter, sollten - nacheinander - Redakteure mehrerer Blätter zu einem Gespräch gebeten werden.) • Die Klasse besucht im Rahmen einer Unterrichtsreihe zu diesem Thema die Lokalredaktion einer Zeitung. • Die Klasse/der Kurs vereinbart mit einer Lokalzeitung, dass - in einer einmaligen Aktion oder öfter - eine Seite der Wochenendausgabe mit Schülertexten (erzählenden Texten, Gedichten) gestaltet wird. Radio 8-io Die Klasse/der Kurs besucht im Rahmen eines Unterrichtsvorhabens zum Thema „Rundfunk" das Studio eines lokalen Rundfunksenders. In den letzten Jahren haben sich in vielen Regionen Lokalradios entwickelt, sodass die Anreise oft nicht sehr aufwendig ist. Auch mit Redaktionen solcher Radiosender kann vereinbart werden, dass Texte von Schülern publik gemacht werden. Ausstellung 5-13 Die Lehrperson vereinbart mit der Stadt- oder Gemeindeverwaltung, mit einer Bank, mit Geschäften oder einer Buchhandlung, dass interessante Texte von Schülern öffentlich präsentiert werden. Hierbei kann mit dem Fach Kunst kooperiert werden. 254 io Ideen zur Öffnung der Schule A Deutsch-Projekte in der Region 255 Theater 5-8 Kleine Theaterstücke oder Szenen, die in der Klasse einstudiert worden sind, werden in Kindergärten, Jugendhäusern, bei Veranstaltungen von Pfarrgemeinden, in Altenheimen usw. vorgeführt. Der Erlös wird (in Teilen) für einen guten Zweck gespendet. Dialekt 8-13 Schüler erhalten den Auftrag, mit einem Kassettenrekorder auf die Suche nach Leuten zu gehen, die den Dialekt der Gegend noch richtig beherrschen. Diese werden gebeten, einige Dialektwörter zu nennen und zu erklären, die ihrer Meinung nach vom Aussterben bedroht sind. Das Bandmaterial wird im Unterricht gemeinsam angehört und in eine Unterrichtsreihe zum Thema „Sprachgeschichte" eingebracht. Rallye 7-10 An einem Wandertag findet eine Rallye statt, an deren Stationen Suchtexte in Form von selbst verfassten Schilderungen bzw. Beschreibungen verwendet werden. Darin werden markante Gebäude und Landschaftselemente der Region möglichst anschaulich dargestellt. Diese Punkte sind von einer Vorbereitungsgruppe vorher angefahren und beschrieben worden. Am Rallye-Tag soll die Vorbereitungsgruppe diese Beschreibungen an den Suchstationen gut verstecken. Sie erhält dazu eine halbe Stunde Vorsprung. Die Lehrperson fährt mit der Hauptgruppe. Für den Fall, dass die Klasse von den Beschreibungen nicht auf den anzusteuernden Ort schließen kann, hat sie von der Vorbereitungsgruppe eine Ortsangabe „im Klartext" erhalten, die in einem verschlossenen Umschlag steckt. Dieser darf jedoch erst nach eingehender Prüfung der zugehörigen Beschreibung (mind. 15 Minuten) geöffnet werden. Die Vorbereitungsgruppe darf an einem von ihr selbst gewählten Ziel jede halbe Stunde, die die Hauptgruppe überfällig ist, auf Kosten der Klassenkasse ein Eis essen oder ein Getränk bestellen. Stadterkundung 5-8 Die Schüler werden am Schulort in Gruppen auf Erkundungsreise geschickt. (Dabei können evtl. Eltern oder ältere Schüler als Aufsicht beteiligt werden.) Die Erkundung kann folgende Elemente umfassen: • In einem Stadtplan sind mehrere Kreuze eingezeichnet. An diesen Stellen sind markante Bauwerke oder sonstige Sehenswürdigkeiten zu finden. Diese sollen so interessant und genau wie möglich beschrieben werden. Die Gruppen, die die besten Beschreibungen zurückbringen, erhalten die meisten Punkte. • Die Gruppen sollen für zehn Cent etwas möglichst Originelles kaufen und darüber auch noch eine möglichst originelle Quittung vorlegen, deren Text sie zusammen mit der Verkäuferin/dem Verkäufer entwerfen sollen. • Die Gruppen betätigen sich als Reporterteams und bringen in Erfahrung, wie die älteste Bürgerin und der älteste Bürger des Ortes heißen, wer hinter einigen Straßennamen steckt (lokale Straßennamen, die nach Personen benannt wurden) und wo der Ortsname herkommt. • Die Gruppe soll mit älteren Einheimischen reden, sich interessante Ereignisse erzählen lassen, die früher einmal in dem Ort stattgefunden haben, und einige ausgewählte Ereignisse nach Ende der Erkundung für alle wiedergeben. Weitere Ideen in: Gerd Brenner/Martin Nörber (Hrsg.): Jugendarbeit und Schule. Kooperation statt Rivalität um die Freizeit. Juventa, Weinheim/ München 1992. Klassen- und schulübergreifende Projekte Einige Projekte lassen sich nur im Rahmen einer ganzen Schule oder in Kooperation mit anderen Schulen verwirklichen. Hier ein Vorschlag: Wettbewerb „Jugend schreibt" 8-13 In mehreren Städten und Regionen sind inzwischen solche Wettbewerbe durchgeführt worden. Mit ihnen sollen Kinder und Jugendliche motiviert werden, einiges von dem aufzuschreiben, was sie bewegt. Als Orientierung können Themen oder auch Textsorten (Lyrik, Limerick, Kurzgeschichte, Brief usw.) vorgegeben werden. Eine solche Aktion sollte, wenn sie zum ersten Mal durchgeführt wird, nicht zu viele Träger umfassen und sich auf wenige Schulen und evtl. Jugendhäuser beschränken. Sinnvoll ist eine Kooperation mit den zuständigen Stellen der Kommune (Kulturamt usw.). Der Wettbewerb wird in einer Gemeinde, Stadt oder Region öffentlich ausgeschrieben. Die Ausschreibung muss Angaben darüber enthalten, ob Textsorten oder Themen vorgegeben werden, welchen Umfang die einzureichenden Arbeiten maximal haben dürfen, an wen sie bis zu welchem Zeitpunkt zu schicken sind und was mit den Texten weiter geschieht (Beur- 26o io Ideen zur Öffnung der Schule D Schnupperstunde für Tage der offenen Tür 261 reicht werden können musikalische Kompositionen, bei denen Text und Musik von den Bewerbern selbst gedichtet und komponiert sein müssen. Muttersprachliche Texte werden bevorzugt. Alle Formen des Liedes sind zugelassen. Eine Reihe von Gruppen wird zum „Treffen junge Musik-Szene" nach Berlin eingeladen. Die Reise ist für die Teilnehmer kostenlos. Der Wettbewerb wird vom Bundesminister für Bildung und Forschung, der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung, dem Verband deutscher Musikschulen, dem Verband deutscher Schulmusikerzieher, dem Arbeitskreis für Jugendliteratur und von Kultusministerien der Länder gefördert. Veranstalter: Berliner Festspiele GmbH, Treffen junge Musik-Szene, Budapester Str. 30,10787 Berlin, www.treffen-junge-musik-szene.de. Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels 6 Träger dieses seit 1959 existierenden Wettbewerbes, der für die 6. Klassen aller Schularten jährlich neu ausgeschrieben wird, ist der Börsenverein des deutschen Buchhandels. Der Wettbewerb soll Kinder anregen, sich über schulische „Pflichtlektüren" hinaus mit Büchern zu beschäftigen. Er möchte bei denen, die vorlesen, und denen, die zuhören, die Lust am Lesen fördern und gleichzeitig auf die Vielfalt der Kinder- und Jugendliteratur hinweisen. Bundesweit werden sämtliche Schulen zur Teilnahme an dem Wettbewerb aufgefordert; insgesamt beteiligt sich etwa ein Drittel der Schulen. Angesichts der vielen Teilnehmer ist die Wettbewerbsorganisation hierarchisch: Auf Klassenentscheide, für die alle Schulen Beurteilungsbögen und sonstige Hilfen zugeschickt bekommen, folgen Schulentscheide. Weiter geht es mit Stadt- bzw. Kreis-, Landesentscheiden und dem Bundesentscheid. In den Schulen nehmen in der Regel die Deutschlehrer die Bewertung vor. Auf den anderen Ebenen sind auch Bibliothekare, Buchhändler, Schulamts- und Elternvertreter sowie Sieger von vorhergehenden Wettbewerben beteiligt. Es gibt Urkunden, Plaketten, Buchpreise und Bücherschecks. Zentrale Anschrift: Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Großer Hirschgraben 17-21, 60311 Frankfurt/Main (-> S. 40) Plattlesewettbewerb 5-13 Viele Schüler beherrschen den Dialekt ihrer Gegend nicht mehr. Andere jedoch wachsen durchaus noch „zweisprachig" auf. In manchen Regionen Deutschlands werden für diese Schüler schulübergreifende Plattlesewettbewerbe organisiert. An der Organisation sind oft die Redaktionen von Heimatbuchverlagen beteiligt. Das lesende Klassenzimmer 5-8 Mit wechselnden Themen wird der Wettbewerb „Das lesende Klassenzimmer" jährlich neu ausgeschrieben. Veranstalter ist der Börsenverein des deutschen Buchhandels (s.o.). Teilnehmen können ganze Schulklassen bis zum 8. Schuljahr. Die Schüler sind aufgerufen, Literatur zu einem angegebenen Jahresthema zu lesen und das Gelesene in einer frei gewählten Form kreativ in eine Gemeinschaftsarbeit umzusetzen. Zum Beispiel kann geschrieben, gemalt oder gebastelt werden. Film- und Tonkassetten sind allerdings ausgeschlossen. Der Wettbewerb beginnt jeweils im Oktober und läuft bis zum Internationalen Kinderbuchtag des Folgejahres (2. April). Als Preise winken Bücher, Bücherschecks und Autorenlesungen. Außerdem erhält jede teilnehmende Klasse eine Urkunde und einen Dokumentations-almanach zum Wettbewerb. Aufgrund der Zusammenarbeit der Veranstalter mit dem Buchhandel haben die Klassen z.T. Gelegenheit, Schaufenster zu gestalten. Die Teilnehmerzahl schwankt jährlich zwischen 600 und 2000 Klassen. Der Wettbewerb wird von den Kultusministerien der Länder unterstützt und gefördert. Zu jedem Wettbewerb erscheint ein Lehrerheft mit methodisch-didaktischen Einführungen und Lesetipps. Pädagogisch sinnvolle Wettbewerbe mit ihren aktuellen Ausschreibungen und Konditionen findet man unter: www.wegweiser-buergergesellschaft. de/Foerderpreise/index.php und www.bundeswettbewerbe.de. Informiert wird auf den ständig aktualisierte Datenbanken z.B. zu folgenden Fragen: Wann findet welcher Wettbewerb zu welchem Thema satt? Welche Förderpreise sind ausgeschrieben? Die erste Datenbank ist nach Wettbewerbsfristen gegliedert, die zweite nach Themenschwerpunkten. D Schnupperstunde für Tage der offenen Tür Seit Jahren sind Werbeveranstaltungen für Viertklässler und deren Eltern ein besonders sensibler Einsatzbereich für Deutschlehrer insbesondere von Gymnasien, Gesamtschulen und Realschulen. Aus der Sicht der Schulleitungen geht es an Tagen der offenen Tür darum, die Schule herauszuputzen und Einblicke in interessante Lernangebote zu eröffnen. Um das Fach Deutsch kommt man dabei nicht herum, denn schließlich gehen die meisten Bereiche, die in den Grundschulzeugnissen auftauchen (Rechtschreibung, Lesen, Aufsatz usw.), in der Klasse 5 im Fach Deutsch auf. Zugleich sind die Schüler aber stärker an neuen, bislang unbekannten Fächern 262_io Ideen zur Öffnung der Schule (Physik, Biologie usw.) interessiert als an bekannten. Ist über die Sprachwahl noch nicht entschieden worden, so gibt es in der Regel einen besonderen Ansturm auf die Angebote in Englisch, Latein, Französisch usw. In dieser Situation ist es nicht leicht, in einer meist nur kurzen Zeitspanne (20 bis 30 Minuten) mit völlig unbekannten Schülern einen Unterrichtskontakt im Fach Deutsch herzustellen und dabei auch noch die zuschauenden Eltern zu begeistern. Mit dem folgenden Programm ist dies mehrfach gelungen. Probeunterricht: „Kettenpantomime" Nach der Begrüßung von Schülern und Eltern bittet die Lehrperson die Viertklässler, sich an den bereitgestellten Tischen im Zentrum des Klassenraumes niederzulassen. Die Eltern sitzen in einem äußeren Karree und schauen zu, was nun geschieht. Die Lehrperson erklärt den Kindern einleitend, dass das Fach Deutsch in der Klasse 5 viele Lernbereiche der Grundschule miteinander verbinden wird: Lesen, mündlichen Sprachgebrauch, schriftlichen Sprachgebrauch und Rechtschreiben. Sie weist dann darauf hin, dass auch andere Bereiche wie das Theater und der Film eine Rolle spielen werden. „Das, was ich nun mit euch machen möchte, hat u.a. mit Theater zu tun, aber auch mit Schreiben und Sprechen. Es gibt eine Art des Theaters, die auf Worte verzichtet: die Pantomime." Die Lehrperson erklärt kurz, was eine Pantomime ist, und bittet fünf bis sechs Kinder, für ein Pantomimen-Spiel die Klasse zu verlassen und auf dem Flur zu warten. Sie werden vorgewarnt, dass es bei ihren bald folgenden Auftritten aus einem für sie unerklärlichen Grund erhebliches Gelächter geben könne, dass aber keineswegs sie persönlich Anlass des Lachens seien, dass sie nicht „ausgelacht" würden. Die Lehrperson ruft dann einen weiteren Schüler nach vorne und führt eine kurze Pantomime vor, und zwar das Wickeln eines Babys. Der Schüler, der alles aus der Nähe mitverfolgen konnte, hat nun die Aufgabe, die Pantomime an den nächsten, der von draußen hereingerufen wird, möglichst in allen Einzelheiten weiterzugeben. Während er die Pantomime möglichst genau wiederholt, soll ihn der Schüler von draußen aufmerksam beobachten. Die Kette setzt sich fort, indem immer einer von draußen hinzukommt und der Vorgänger das zuvor Gesehene zu wiederholen versucht. Dabei kommt es zunehmend zu meist lustigen Missverständnissen und Abwandlungen D Schnupperstunde für Tage der offenen Tür 263 der ursprünglichen Pantomime. Um diesen Effekt zu verstärken, kann den von draußen hereingerufenen Schülern gesagt werden, • sie hätten etwas weniger Zeit als der Vorgänger oder • es stehe etwas mehr Zeit zur Verfügung, sodass das Gesehene ausgestaltet werden könne. Jeder soll sich einen Reim auf den gesehenen Ablauf machen und sich merken, welche Handlung er nach der eigenen Vorstellung vorgeführt hat. Ist die Kette beim Letzten angekommen - und das Lachen der Zuschauer auf dem Höhepunkt -, werden alle vom Ende her aufgerufen zu erklären, was sie denn da vorgeführt haben. Dabei sind Erklärungen wie „Ich habe einen Kuchen gebacken" oder „Ich habe Salat gelesen und einen Wurm aus dem Fenster geworfen" zu erwarten. Zum Schluss wird den Mitspielern erklärt, was die ursprüngliche Pantomime darstellte. Die Lehrperson erklärt dann: „Im wirklichen Leben passiert manchmal etwas Ähnliches. Hier im Spiel war das lustig; im wirklichen Leben ist das manchmal gar nicht so lustig. Wie nennt man das, wenn etwas bei anderen ganz anders ankommt, als es ursprünglich gemeint war?" Die Schüler können sich dann miteinander und mit der Lehrperson kurz über „Gerüchte" unterhalten. Wie entstehen sie? Wie fühlen sich diejenigen, die davon betroffen sind? Warum erzählen Leute Gerüchte weiter? Anschließend kann die Lehrperson die Kinder noch anregen, das Spiel zu beschreiben. Vor Beginn der Stunde hat sie dazu die Stichpunkte (Personenzahl, Raum, Vorbereitung, Ablauf, Ziel) an die Tafel geschrieben. Nun fordert sie die Schüler auf zu überlegen, wie viele Personen mindestens benötigt werden, um eine Kettenpantomime spielen zu können, ob es eine Höchstgrenze gibt, wie die Räumlichkeiten beschaffen sein müssen, wie das Spiel vorbereitet werden muss, wie die Regeln für den Ablauf formuliert werden können und was wohl das Ziel des Spieles ist. Nach einer fra-gend-entwickelnden Klärung kann ein Kind die Regeln für das Spiel mithil-fe der Stichworte an der Tafel zusammenfassen. Damit ist der Probeunterricht beendet. Es ist - in ersten Ansätzen - Theater gespielt, ein Sachverhalt mündlich erörtert und ein Ablauf beschrieben worden. Anschließend steht die Lehrperson Eltern und Schülern für Fragen zur Verfügung, die erfahrungsgemäß hauptsächlich die Lerngegenstände der Klassen 5 und 6 betreffen. 264 f A Ideen für Weihnachtsprogramme 265 11 Jahreszeitliches A Ideen für Weihnachtsprogramme In Fortführung von Grundschultraditionen wünschen sich die Klassen 5 und 6 oft schulische Weihnachtsfeiern. Deutschlehrer sind dabei in beson- J derer Weise gefragt: Ein kleines Weihnachtsstück soll einstudiert, Gedichte 1 oder Erzählungen sollen vorgetragen werden. Alternativen werden von I Schülerinnen und Schülern selten vorgeschlagen. Dazu einige Ideen: I > Aktualisierung 5-10 «, Im Unterricht kann versucht werden, die Weihnachtsgeschichte des Neuen | Testaments zu aktualisieren. In einem Gespräch wird zunächst nach zeit- { genössischen Parallelen zu der Situation gesucht, in der sich Maria und Josef vor und während der Geburt Jesu befanden. Jeder Schüler schreibt dann eine Aktualisierung. Ausgewählte Texte können bei einer Weihnachtsfeier vorgetragen werden. Hier ein Beispiel: Weihnachten 92 Es begab sich aber zu unserer Zeit, dass Mate und Ivanka aus Bosnien flohen, da die Regierung befahl, Mate als Soldat einzusetzen. Nach langen Irrfahrten kamen sie nach Österreich, von wo aus sie abgeschoben wurden, obwohl Ivanka schwanger war. Als aber die Zeit ihrer Niederkunft gekommen war, fanden sie endlich Unterschlupf in einer überfüllten Turnhalle in Berlin-Lichterfelde. Umgeben von vielen Menschen sowie Hunden und Katzen gebar sie einen Sohn, dem sie den Namen Goran gab. Trotz aller Strapazen kamen die Eltern nicht zur Ruhe: Als Mate eines Tages vom Sozialamt zurückkehrte, traf er je einen Abgesandten des Roten Kreuzes, des Caritasverbandes und des Malteser-Hilfsdienstes. Sie brachten dem Kind eine Packung Windeln, eine Babydecke und einen Schnuller dar. Da aber ein paar haarlose Deutsche Angst vor einer Ausländerschwemme hatten, drohten sie öffentlich, alle ausländischen Babys umzubringen. Voll Panik ergriffen Mate und Ivanka die Flucht in der Hoffnung auf einen real existierenden Weltfrieden. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann flüchten sie noch heute... (Der Text wurde von Jugendlichen der Pfarrei „Heilige Familie" Berlin/ Lichterfelde entworfen.) Dokumentation 7-10 In einem arbeitsteiligen Weihnachtsprojekt werden Dokumente zusammengetragen und bei einer Weihnachtsfeier ausgestellt. Geschenke: Die erste Arbeitsgruppe befragt Geschäftsleute: Welche Weihnachtsgeschenke haben Sie in diesem Jahr besonders häufig verkauft? Wie interpretieren Sie dieses Kaufverhalten? Warum kaufen die Leute diese Waren gerade zu Weihnachten? Geschenke des letzten Jahres: Die zweite Gruppe befragt Mitschüler: Was habt ihr im letzten Jahr zu Weihnachten geschenkt bekommen? An was erinnert ihr euch noch? Was ist aus den Geschenken des letzten Jahres geworden? Weihnachtswerbung: Diese Arbeitsgruppe untersucht die Frage: Wie wird das Weihnachtsfest in der Werbung genutzt, um Käufer anzulocken? Sie schneidet Werbeanzeigen aus Illustrierten und Zeitungen aus und macht Fotos von Werbeflächen in der Stadt, über die ihrer Meinung nach diskutiert werden sollte. Gottesdienste: Weihnachten gehen viele Menschen in die Kirche. Die vierte Arbeitsgruppe besucht Pfarrer verschiedener Konfessionen und fragt sie, welche besondere Einsicht sie den Gläubigen in diesem Jahr mit auf den Weg geben wollen. Die Gruppe kann die Geistlichen evtl. um interessante Texte bitten. Weihnachtserlebnisse: Die fünfte Arbeitsgruppe fragt ältere Leute aus dem persönlichen Umfeld nach ihren schönsten Weihnachtserlebnissen. Die Erzählungen werden mit Kassettenrekorder aufgenommen. Einige werden abgeschrieben. Liegen gute Aufnahmen vor, können diese auch während einer Weihnachtsfeier in einer Ecke des Raumes oder in einem Nebenraum abgespielt werden. Wünschewürfel 5-8 Während der Weihnachtsfeier werden zwei große, aus Karton gebastelte und mit Papier beschichtete Würfel herumgegeben. Auf dem einen können Eltern und Lehrer, auf dem anderen Schüler „Weihnachtswünsche" notieren. Die Würfel gehen mehrmals durch den Raum, weil nachher alle lesen wollen, was notiert worden ist. 266 ii jahreszeitliches B Verrücktes und Satirisches für Karneval Im Karneval macht es Spaß, einmal so richtig aus der Rolle zu fallen, aus den Bahnen der Gewohnheit herauszuspringen, in völlig andere Kleider und damit in andere Rollen zu schlüpfen, schlummernde Talente zu entdecken und auch einmal das ganz „Verrückte" zu wagen. Es fördert die Vorstellungskraft, wenn man einmal „ein ganz anderer" ist. Im lustigen Rahmen kann vieles riskiert werden, was man im Alltag nie wagen würde. In vielen Schulen und Klassen finden Karnevalsveranstaltungen statt. Leider kommen sie vielerorts über die Vorführung vorgefertigter, gekaufter Kostüme und über Playback-Shows nicht mehr hinaus. Hier sind einige Anregungen für Karnevalsfeiern in den Klassen 5 bis 7, bei denen die Eigenaktivität der Schüler im Vordergrund steht. Verkleidungen Schon einige Wochen vor der Karnevalsfeier erhalten die Eltern der Schüler eine Mitteilung, dass eine Verkleidungsaktion geplant ist. Dafür sollen sie (möglichst ausgefallene) Kleidungsstücke, alte Unterhosen von Großmüttern und -vätern, Tücher, Hüte, Schirme, Schuhe, Aktentaschen usw. zur Verfügung stellen. Die Schüler erscheinen zur Karnevalsfeier ganz ohne Verkleidung. Zu Beginn der Feier werden alle mitgebrachten Verkleidungsgegenstände in großen Kisten deponiert oder auf Tischen (Hüte) ausgelegt. In kleinen Gruppen zu drei oder vier Schülern machen sich nun alle über die Kisten her, probieren vieles aus und stellen nacheinander für jeden ein möglichst interessantes Kostüm zusammen. Dabei können bewusst Rollen getauscht werden (Jungen in Frauenkleidern und umgekehrt-Junge Leute als „Alte"). Die Kleider werden angezogen (durchaus auch in der falschen Reihenfolge, also z.B. Unterhosen über Hosen), Hüte werden aufgesetzt, Schirme und Taschen in die Hand genommen. Zusätzlich können die Gesichter geschminkt werden. Sind die „Kreationen" fertig, werden sie allen präsentiert und einzeln oder in Gruppen mit einem Fotoapparat festgehalten. Anschließend kann ein Rundgang durch die Schule, den Ort oder den Stadtteil stattfinden. Tüten masken Aus Einkaufstüten fertigen die Schüler in Gruppen lustige, grimmige, bedrohliche oder chaotische Masken an. Dazu werden die Henkel der Tüten abgeschnitten und die Werbeaufdrucke mit Papier überklebt. Mit Stiften B Verrücktes und Satirisches für Karneval_ 267 werden zunächst Löcher für Augen und Mund markiert und ausgeschnitten. Anschließend stellen die Schüler mit Tuschefarben, Buntpapier, Stoffresten, Luftschlangen, Elementen von Eierschachteln usw. mithilfe von Klebstoff Maskenkreationen her. Diese werden auf Fotos festgehalten und evtl. ebenfalls in der Öffentlichkeit vorgeführt. Zeitungskreationen Gruppen zu je vier bis fünf Schülern werden mit Stapeln alter Zeitungen in verschiedene Räume geschickt. Sie haben die Aufgabe, aus diesen Zeitungen ein besonders ausgefallenes Kostüm herzustellen und anschließend mit einem möglichst witzigen Kommentar zu präsentieren. Jede Gruppe erhält als Hilfsmittel lediglich einen Tacker mit Heftklammern. Jeweils einer in der Gruppe stellt sich als Modell zur Verfügung und lässt sich mit glattem, gerolltem, geschichtetem, gefaltetem oder geknülltem Papier ein „Kostüm" oder einen „Anzug" anpassen. Bei einer abschließenden Modenschau werden die Kreationen wortreich angepriesen. Die beste Gruppenvorführung erhält einen Preis. Alle Kreationen werden fotografisch festgehalten. 268 Ii Jahreszeitliches Ein Vortrag siamesischer Zwillinge Zwei Schülerinnen oder Schüler wachsen zusammen wie ein siamesisches Zwillingspaar: Sie stellen sich dicht hintereinander (die größere Person vorn) und verschwinden in einer übergroßen Jacke, die verkehrt herum angezogen wird. Dazu sollte die vordere Person die Arme auf dem Rücken verschränken; und die hintere ihre Arme nach vorn in die Jackenärmel stecken, sodass es aussieht, als gehörten die Arme zur vorderen. Der Kopf der hinteren Person sollte unter der Jacke verschwinden. Die vordere Person trägt nun etwas Karnevalistisches vor, während die hintere mit ihren Armen eine dazu passende, intensive Gestik veranstaltet. Lustig wird es, wenn es zu Koordinationsproblemen kommt und die Gesten immer einige Sekunden zu spät kommen. Dekorationsidee: geladene Luftballons Prall aufgeblasene Luftballons werden an wollenen Kleidungsstücken gerieben. Drückt man sie dann leicht mit der Reibefläche an die Zimmerdecke, bleiben sie haften, da sie elektrisch aufgeladen sind. Nach längerer Zeit fallen sie wieder herunter. Luftballon-Lehrer Aufgeblasene Luftballons werden in Gruppen mit (angemaltem) Papier, Wolle usw. zu Lehrerköpfen gestaltet. Dabei sollen markante Lehrerinnen und Lehrer der Schule nachgebildet werden. Mit diesen Köpfen wird ein Rennen veranstaltet. Über eine Strecke mit Hindernissen (Tisch, Schnur usw.) soll jeder Mitspieler einen der Köpfe durch die Luft transportieren. Am leichtesten geht das, wenn man den Ballon leicht prellt. Die „Köpfe" dürfen nicht auf die Erde fallen (Minuspunkte). Die Spieler laufen einzeln; ihre Zeit wird gestoppt. Der Sieger darf sich drei „Lehrerköpfe", die ihm am besten gefallen, mit nach Hause nehmen. Ein Lehrer-Phrasen-Laufsteg Die Schüler sammeln in Gruppen typische Phrasen bestimmter Lehrer. Für die Karnevalsveranstaltung versuchen einige, sich wie ein Lehrer oder eine Lehrerin zu verkleiden. Sie laufen mehrfach über einen „Laufsteg" und geben dabei typische Phrasen der Lehrpersonen von sich. Dabei sollen möglichst auch die Gesten und die Mimik der karikierten Personen nachgeahmt werden. C Abschied nehmen_269 Kettenpantomime Dieses Spiel (-> „Schnupperstunde", S. 262) strapaziert die Lachmuskeln. C Abschied nehmen Jahrelang hat man mit der Klasse/dem Kurs zusammengearbeitet. Und dann naht das Ende. Das Auseinandergehen angemessen zu gestalten ist nicht einfach. Besonders schwierig ist die Trennung, nach der man sich in der Regel völlig aus den Augen verliert: das Schuljahresende nach der 12/13 oder nach der 10. Wie lassen sich solche Trennungssituationen bewältigen? Hier einige Vorschläge, die z.T. auch dann realisiert werden können, wenn man z.B. eine Klasse 7 oder 8 abgibt, die Schülerinnen und Schüler also noch an der Schule bleiben. Was ich dir immer mal sagen wollte In der vorhergehenden Stunde hat die Lehrperson darum gebeten, zur heutigen Stunde eine ungestempelte Briefmarke für einen Brief mitzubringen. An einem Platz auf dem Schulgelände, an dem sich alle gut konzentrieren können (großer Raum, Schulgarten usw.), schreibt nun jeder einen Brief. Er soll an eine Person in der Gruppe gerichtet sein. Man kann sich z.B. für etwas bedanken, für das es bisher in der Klasse oder im Kurs noch keinen Dank gegeben hat; man kann wichtige gemeinsame Erlebnisse in Erinnerung rufen usw. Bevor alle zu schreiben beginnen, wird bekannt gegeben, dass der Brief anschließend verschlossen und frankiert werden soll. Abgeschickt wird er erst in einigen Wochen, also mitten in den bald beginnenden Ferien. Damit keine Briefe verloren gehen, sammelt die Lehrperson alle ein und verspricht, die Briefe alle an einem Tag einzuwerfen: als die letzte Klassen- oder Kurspost. Kassette Jeder bringt eine Tonkassette mit. Die Lehrperson besorgt mehrere Kassettenrekorder mit Aufnahmemöglichkeit. Kleinere Gruppen von vier bis fünf Schülern nehmen einige Kassetten anderer an sich, setzen sich zusammen und sprechen zum Abschied möglichst persönlich gehaltene Bemerkungen „auf Band". Mögliche Satzanfänge: • Weißt du noch, als du ... • Weißt du noch, als ... und du ... • Vielleicht werde ich demnächst einen deiner Sprüche vermissen, z.B.... 270 Ii Jahreszeitliches i C Abschied nehmen 271 • Als ich dich zum ersten Mal im Kurs/in der Klasse gesehen habe, da dachte ich ... • Weißt du noch, wie wir einmal furchtbar gelacht haben, als ... Während der eine spricht, bedienen die anderen die Technik oder überlegen sich, was sie sagen wollen. Sind alle vorliegenden Kassetten besprochen, werden sie gegen die einer anderen Gruppe getauscht. Das geht so lange, bis alle Kassetten besprochen sind. Auch die Lehrperson kann sich eine Kassette besprechen lassen. Die „letzten Sätze" der Kurs- oder Klassenkameraden werden erst zu Hause abgehört. Zwiebel Dieses Verfahren erlaubt persönliche Gespräche zu zweit. Die Gruppe setzt sich in einem ausreichend großen Raum in zwei konzentrisch angeordnete Stuhlreihen. Die Stühle stehen so, dass sich jeweils zwei Personen paarweise gegenübersitzen. Etwa drei, vier Minuten lang hat jedes „Paar" Zeit, sich voneinander zu verabschieden. Dabei kann es gehen um • gemeinsame Erfahrungen an der Schule und in der Gruppe („Weißt du noch, als ..."), • bisher Unausgesprochenes („Was ich dir immer mal sagen wollte ...") • die eigene Rolle in der Gruppe („Ich habe den Eindruck, in letzter Zeit hast du die Rolle des ... gespielt."), • Zukunftspläne („Was willst du denn nun in den nächsten Jahren machen?"), • Zukunftsfantasien („Ich stelle mir vor, dass du in zehn Jahren ..."). Nach drei, vier Minuten sagt die Lehrperson Bescheid, dass die Zeit gekommen ist, im äußeren Kreis einen Platz nach links weiterzurücken. Zehn Jahre später Jeder - auch die Lehrperson - schreibt seinen Namen auf einen Zettel, knüllt ihn zusammen und wirft ihn in eine Schachtel. Anschließend zieht jeder ein „Los" und macht sich Gedanken über die gezogene Person. Was wird sie in zehn Jahren beruflich machen? Wie und mit wem wird sie leben? Was werden ihre Anschauungen, ihre Erfahrungen, ihre Träume sein? Anschließend findet ein Rollenspiel statt: Bei einem Klassentreffen in zehn Jahren stehen jeweils drei bis fünf Personen zusammen und erzählen sich etwas voneinander (Stehtisch, Theke in einer Kneipe). Vorweg gibt jeder bekannt, welche Person er darstellt. Klassentagebuch An manchen Schulen gibt es die Tradition, Klassentagebücher zu schreiben. Diese Praxis kann in den letzten vier Wochen vor Ende des Schuljahres intensiviert werden. Dabei schreibt jeder Schüler eine gemeinsame Erinnerung möglichst genau und detailliert auf. Die Erinnerungen werden in den letzten gemeinsamen Stunden vorgelesen und sind dann Gesprächsanlass. Teď budeš sledovat, co věci nebo lidé na obrázcích 77777 ~ 'etadlo VZLÉTÁ/ " MrJí Letadlo PŘISl antonyma, slovesa