Auch humorvolle Verse und Sprachspiele unterstützen die Motivation beim Üben: 'Mit dem kleinen Gurrmiball spielt ein riesengroßer Wal.' A: Wie unterscheidet man einen Bären und eine Bärin? B: Das ist sehr einfach. Du gibst ihnen ein paar Beeren. Frißt er sie, dann ist es ein Bär. Frißt sie sie, dann ist es eine Bärin. Visuelle und andere Hilfsmittel Die Sprechbewegungen des Lehrers sind eine wichtige visuelle Hilfe. Die Kinder müssen den Lehrer beim Hören und Nachsprechen also stets sehen. Auch hier kann man spielerisch arbeiten. Zum Beispiel kann der Lehrer lautlos bekannte Wörter oder Wortgruppen sprechen. Allein von seinen Mundbewegungen müssen die Schüler erraten, was er gesagt hat. Auch andere Hilfsmittel lassen sich einsetzen. Sehr anschaulich sind z.B. die Blatt- und Kerzenübung beim Einüben der aspirierten Konsonanten. Bei der Blattübung halten die Schüler ein Blatt Papier in einem Abstand von 10-15 cm vor ihren Mund und sprechen Worte mit den entsprechenden Lauten (z.B. p: Papagei, Papier, Pappkarton etc.; t: Tante, Tonne etc.; k: Kuckuck, Kuchen etc.), solange bis sich das Papier stark bewegt. Nach einem ähnlichen Prinzip verläuft die Kerzenübung. Man hält eine brennende Kerze in ca. 10-15cm Entfernung vor den Mund und spricht Wörter gegen die Flamme. Durch die richtige Aussprache des p,t oder k soll die Flaume ausgehen. Mskfiminations- und Identifikationsübungen * Eine korrekte Aussprache fängt, wie schon gesagt, beim richtigen Hören an. Bei den folgenden Übungen geht es darum, bestimmte Laute zu unterscheiden (Diskrimination) bzw. wiederzuerkennen (Identifikation). Eine einfache Diskriminationsübung wäre zum Beispiel eine Variation der Blattübung. Die Schüler sprechen abwechselnd die beiden Laute 'g' und 'k' gegen das Blatt und beobachten, was geschieht. Weitere Möglichkeit sind die folgenden: a) Die Schüler hören Wortpaare, sehen sie aber nicht. Sie müssen entscheiden, ob die Wörter gleich oder unterschiedlich sind, z.B.: 1. Höhle - Hölle; 2. könnt - könnt; 3. könnt - kennt; 4. Tür - Tier; 5. wir - wir b) Die Schüler hören eine Reihe von Wörtern. Sie markieren auf einem Blatt, welches der Wörter den gesuchten Laut enthält, z.B.: L: Wo hört ihr das Ü? Tier - Typ - vier - für - Tür Die Schüler kreuzen an: 12 3 4 5 X XX Anstelle eines Arbeitsblatts können die Schüler auch Handzeichen geben. *1 c) Die Schüler hören das gleiche Wort mehrmals und müssen ein Handzeichen geben, wenn ein falsches Wort kommt, z.B. : L: Löwe - Löwe - Löwe - Läwe => S: Handzeichen Alternativ dazu kann man dies auch als Wettbewerb durchführen. Je zwei Schüler stehen neben einem Stuhl. Wenn das falsche Wort auftaucht (oder der gesuchte Laut aus Übung b) setzen sie sich möglichst schnell auf den Stuhl. Wer zuerst sitzt, bekortmt einen Punkt. d) Das folgende Namensspiel von Evelyn Frey* eignet sich auch zum spielen sehen Sensibilisierung für Lautunterschiede. Alle Schüler erhalten eine Namenskarte, z.B. Müller, Mühler, Mieler, Möller etc. Der Lehrer ruft einen Schüler auf: 'Ich rufe Herrn (oder Frau) Miller.' Der betreffende Schüler hebt seine Namenskarte oder steht auf. Dieser Schüler ruft dann einen anderen Schüler auf. 'Ich rufe Frau Mieler' etc. Frey schlägt die folgende Namensliste vor: Mühler - Müller - Möller - Mahler - Maller - Mieler - Miller - Möhler -Mähler - Mehler - Meiler - Malier - Meiler - Möhler - Muller Dieses Spiel erfordert jedoch schon relativ gute Kenntnisse im phonetisch korrekten Lesen und ist in der Änfangsphase nur wenig sinnvol1. e) Für jüngere Kinder motivierender ist sicher die folgende Übung: Die Kinder erhalten ein Blatt mit mehreren Zeichnungen. Der Lehrer liest die Namen der abgebildeten Gegenstände vor. Die Kinder malen alle Gegen stände mit einem bestimmten Laut in einer bestimmten Farbe aus. z.B.: Zeichnet alle Dinge mit einen langen 'A' rot und alle mit einem kurzen 'A' grün. Affe (grün) - Apfel (grün) - Ameise (rot) Anschließend benennen die Kinder die abgebildeten Dinge noch einmal mit der richtigen Aussprache. Echoübungen Bei Äusspracheschwierigkeiten bei längeren Wörtern oder Wortgruppen empfiehlt es sich, ein Wort bzw. die Wortgruppe von hinten aufzubauen. Die Schüler sprechen jeweils nach: Wanne Badewanne in der Badewanne Auch bei deutschen Kinder ist sind die folgende Echoreime** sehr beliebt. Zwei Gruppen stehen sich gegenüber. Die erste ruft die Frage, die zweite Antwortet als Echo: Was ißt der Herr Meier? - Eier! Was essen die Studenten? - Enten! Was gibt es zum Reis? - Eis! Wie heißt der Bürgermeister von Wesel? - Esel! Wie ist hinten der Zeisig? - Eisig! Wer lacht da über mich? - Ich! Wer war in der Turnhalle? - Alle! Was wollen wir vergessen? - Essen! * Evelyn Frey, Kursbuch Phoneti k. Ismaning: Max }>ietx>; Verlag 1995 »•«Ines 8ose, "Spielerisches zum Rhythmus", Fremdsprache Deutsch, Heft 12, Aussprach- 1/'i'-^-'S. Hü riehen: Kiett )99S, S.39