Annotationen II - DaF Sabine E. Koesters Gensini: Der deutsche Grundwortschatz zwischen Lexikologie und Sprachdidaktik. DaF 4/2009, S. 195–202. In diesem Aufsatz wird eine weitere Untersuchung zum Thema „Der deutsche Grundwortschatz“ vorgestellt. Dabei wird ein zweifaches Ziel verfolgt. Zunächst geht es um das Problem der theoretisch-methodologischen Bestimmung des Grundwortschatzes sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht, wobei die existierende Forschungstradition zu diesem Thema kritisch diskutiert wird. Anschließend wird ein alternatives Grundwortschatzkonzept vorgestellt. Gabriella Gárgyán: Seid nicht am verzweifeln! Korpusbasierte Analyse bisher undokumentierter Formen des am-Progressiv-Gebrauchs im heutigen Deutsch. DaF 4/2009, S. 203–209. Auf der Basis eines Überblicks über die Forschungsliteratur zum am-Progressiv wird das Vorkommen dieser im Deutschen noch nicht standardisierten Verbform in Texten des Internets untersucht. Dabei steht im Mittelpunkt, ob am-Progressiv-Formen negiert vorkommen können, in welchen Tempora (außer dem verbreiteten Auftreten im Präsens), in welchen Modi (auch im Konjunktiv und Imperativ?) und in welchen Genera verbi (auch im Vorgangspassiv?) diese negierten Formen in dem genannten Textbereich gebraucht werden und ob sie als akzeptabel bewertet werden (können). Klaus Welke: Contra Invarianz – Tempus im DaF (I): Präsens und Futur. DaF 4/2009, S. 210–217. Der Beitrag wendet sich dagegen, dass für die Vermittlung im DaF-Kontext die Semantik polysemer Verbtempora mithilfe einer abstrakten invariablen Grundbedeutung beschrieben wird, aus der dann über Implikaturen pragmatische Lesarten abzuleiten wären, und plädiert für die Beschreibung und Vermittlung der (für den Erwerbsprozess jeweils notwendigen) Bedeutungsvarianten eines Tempus durch Ableitung von Varianten aus einem zu Grunde liegenden prototypischen Semem. Vedad Smailagić: Der Dativ als modaler Operator. DaF 4/2009, S. 218–224. Als modaler Operator werden in diesem Beitrag jene Phrasen verstanden, die im Sinne der Fillmore’schen Satzdefinition Satz = Modalität + Proposition nicht zur Proposition eines Satzes gehören, sondern die modale Satzkonstituente bilden oder modifizieren. Dabei gilt das Hauptaugenmerk den Dativphrasen, die in der germanistischen Literatur (unter anderem) „Dativus ethicus“ und „Dativus iudicantis“ genannt werden. Da sie nicht zur Proposition gehören, werden sie als adsententiale Satzkonstituenten betrachtet, mit denen der Sprecher epistemische, emotionale oder voluntative Modalität im Satz stärker betont oder ausdrückt.