Das Vorstellungsgespräch Elf gängige Fragen, elf typische Reaktionen, elf richtige Antworten. DCf erste Erfolg: Ihre Bewerbungsunterlagen waren gut, es kommt zum Vorstellungstermin. Regel eins: Natürlich bleiben. PcrsonaJmana-gcr wollen einen Menschen kennen lernen, keine Maschine. Ultimativ richtige Antworten auf die Fragen vom Personalcxperten gibt es nicht. Aber viele Fragen, die so oder ähnlich in fast jedem Vorstellungsgespräch auftauchen. Kienbaurrv-Pcrsonalbcrater Thomas Lehmcnt hat die typischsten zusammengestellt, kommentiert häufige, schlechte Antworten (X) und sagt, welche besser (■) waren. Am meisten profitieren Sir, wenn Sie zunächst jede Frage für sieh beantworten und erst dmn weiterlesen. Warum bleiben Sie nicht bei Ihrer jetzigen Firma? Typisch: »Mit meinen Vorschlägen komme ich nicht durch. Mein Chef gibt mir keine Chance. Außerdem werde ich schlechter bezahlt aJs die meisten Kollegen." ^^Kein Durchsetzungsvermögen, Nörgler, kommt mit Vorgesetzten nicht zurecht. Neid auf Kollegen, die wahrscheinlich besser sind. Besser: »Ich suche neue Perspektiven. Die Möglichkeiten bei Ihnen bestehen bei meinem jetzigen Ar-" beitgeber nicht." ■ Perfekt. Will weiter kommen, hat Ehrgeiz und wird Einsatz zeigen. 5Ergreifen Sie bei Meetings das Wort, oder sind Sie eher ein guter Zuhörer? Typisch: »Ich höre lieber zu und möchte herausfinden, was die anderen denken. Es hat keinen Sinn, dauernd selbst zu reden.-XEfa Kriecher, der nicht anecken will. Sein Kreativitätspoteniial dürfte gegen null gehen. Besser: .Ich versuche schon, meine Meinung prägnant vorzutragen. Ich kann aber auch zuhören, aus dein Gesagten Schlüsse ziehen und die in die Diskussion einbringen."" ■ ■Vertritt eine Ware Auflassung ohne zu monologisieren. Berücksichtigt andere Meinungen, ist vermut-lieh tcamfähie. mr Uns ist Sozialkom-I petenz wichtig. Wie schätzen Sie sich in diesem Punkt ein? Projekt schief. Aber ich habe daraus gelernt. ■ Übernimmt Verantwortung für Fehler, ist selbstkritisch und lern« fähig. Wie reagieren Sie auf Kritik? Typisch: „Wenn Sic unberechtigt ist. bin ich natürlich sauer. Mir berechtigter Kritik kann ich aber ganz tut umgehen. X^ürftig. Drückt sich vor einer klaren Antwort, ist wahrscheinlich eine Mimose. Besser: .Jeder macht Fehler. Kritik verstehe ich eher als Hille, auch wenn ich manchmal daran zu kauen habe. Oft kommen dadurch nicc Ideen zustande. ■ Einwandfrei. Ist nichr gleich beleidigt und versucht, aus Kritik utzen zu ziehen. Wie stellen Sie sich Ihre Arbeit vor? Typisch: .Eigentlich habe ich noch keine konkreten Vorstellungen. Aber Sie werden mich ja jetzt über Einzelheiten informieren." ^Personalmanagcr erwarten, dass sich Bewerber über Firma und Aufgabe informiert haben. Wer das nicht tut, ist dumm oder faul. Besser „Ich habe mich im Internet über Ihre Firmenphilosophie informiert. Sic verlangen selbstständiges Arbeiten, das liegt mir. Ich war auch in viele Pro- habe i>pa(i am Arbeiten im Team gefunden." ■ Sie zeigen, dass Sic sich mit dem Unternehmen beschäftigt haben, arbeiten eigenverantwortlich, ohne alles allein machen zu wollen. Typisch: .Sic haben völlig Recht. Sozialkompetenz ist heute das Wichtigste. Meine Softskills halte ich für gut ausgeprägt." ^(Geschwätz! Der Kandidat hat keine Ahnung, worum es eigentlich geht. - ^ _ Besser „Unternehmen sind komplizierte soziale Gefüge. Ich hatte bei meinet jetzigen Firma den Eindruck, dass ich damit gut klar komme. Allerdings fehlt es mir noch an sicherem Auftreten vor größeren Gruppen. In dem Tunkt muss ich noch an mir arbeiten." ■ Selbstbewusst, aber nicht überheblich. Traut sich sogar. Schwächen anzusprechen. rWas waren Ihre größten Erfolge und Mißerfolge? Typisch: .Der größte Erfolg war mein gutes Examen. Ein Misserfolg ist, dass meine Fähigkeiten bisher verkannt wurden." ^Schiebt die Schuld anderen in die Schuhe. Wahrscheinlich war die Leistung für eine Beförderung unzureichend. Ein guter Studicnab-schluss sagt nach Jahren im Job wc-- _ • nig aus. . Besser: .Ich bin ein wenig stolz drauf, dass ich drei wichtige Aufträge für meine Firma akquitien habe. Der größte Misserfolg: Ich habe danach abgehoben, dachte, mir gelänge alles. Prompt ging das nächste Warum haben Sie j sich gerade bei uns beworben? Typisch: .Sie haben einen guten Namen, bieten anständige Bezahlung und Soziallcistungen. Auch die Pendelei hätte ein Ende." ^Beamtentyp. Ihm geht es um Status. Geld und Sicherheit. Jedenfalls nicht um Arbeitsinhalte. Er setzt seine Prioritäten im privaten Bereich. Besser „Ich möchte meine bisherigen Erfahrungen in einer verantwortlichen Position umserzen. Sie bieten mir diese Chance und ich passe gut auf Ihr Anfordcrungspro-f.l." ■ Gesundes Selbstvertrauen. Wo liegen Ihre Schwächen? Typisch: .Ich neige zur Ungeduld, versuche ort meine Position zu vehement durchzusetzen. Dadurch fühlen sich Kollegen gelegentlich überfahren." $(Heißc Luft. Hat ein Bewerbungsbuch gelesen und will Stärken wie Durchsetzungsvermögen als Schwäche verkaufen. Besser^-. Kol legen bemängeln, dass ich zu oft harmoniebedürftig bin und in Team-Diskussionen klarer Position beziehen sollte. Ich beobachte mich dabei jetzt intensiver und serze mich auch stärker durch." ■ Erkennt den Wert von Feedback, steht zu seinen Schwächen und arbeitet an sich. Q Was treibt Sie ' morgens aus dem Bett? Typisch: .Das frage ich mich auch manchmal. Aber letztlich kann ich im Schlaf kein Geld verdienen." ^Jlat keine gute Beziehung zu seinem Job. Arbeitet, um zu leben. Besser: _Als erstes unsere kleine Tochter Dann bin ich zwangsläufig hellwach und freue mich meist auf meine Arbeit, die mir.viel Spaß macht. Zugegeben - es gibtTagc. an denen ich am liebsten liegen bleiben würde." ■ Eleganter Mittelweg. Demonstriert positive Grundeinstellung zum Job. ohne zu dick aufzutragen. Zeigt Schlagfertigkeit und Humor. *1Q Was würden Sie mit einem Mitar- " beiter machen, der häufig zu spät kommt? Typisch: „Das weiß-ich nicht. Ich war noch nie in der Position eines Vorgesetzten. „ )Ost dem Personalchef bekannt. Bewerber fehlt Fantasie und Füh-rungsqualitat. Besser: »Ich spreche den Mitarbeiter an. frage nach Gründen, versuche mit ihm eventuelle Probleme zu lösen. Wenn das nicht hilft, drohe ich mit Konsequenzen." ■ Führungsqualität und Sozialkompetenz, mn Wie viele Meter Gartenschlauch werden jährlich in Deutschland verkauft? Typisch: »Ich verstehe nicht, was die Frage mit dem Job zu tun hat." J^Bei Verwirrfragen wird keine richtige Antwort erwartet, sondern Flexibilität und Kreativität. Beides fehle. Besser. .Keine Ahnung. Ich schätze, 40 Prozent aller 40 Millionen Haushalte besitzen eine Immobilie, die Hälfte mit Garten und folglich mit einem Schlauch. Macht erwa-acht Millionen Gaftcnschläuchc. Die halten im Durchschnitt etwa vier Jahre und sind 25 Meter lang. Also müssten jährlich zirka 50 Millionen Mctet Schlauch verkauft werden" ■ Alle Achtung. Die Zahlen spielen keine Rolle. Wichtig ist ein pfiffiger Lösungsansarz.