Ohnutý roh: Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer. Sokrates 3. Kinder- und Jugendhilfe Frage: Wie sind die Kinder heut zu Tage? Sammeln Sie noch ein paar Zitate oder auch eigene Gedanken und tauschen Sie die im Seminar aus. LESETEXT 1: Lesen Sie den folgenden Text und ergänzen Sie folgenden Wörter. Persönlichkeit Unterschieden Angeboten Weltbilder Lebensformen Zukunft Behinderung Konfliktpotenziale Lebensentwürfen Mit unserer Zukunft spielt man ... nicht! Kinder und Jugendliche sind die _______ unserer Gesellschaft, doch angesichts der Vielzahl von möglichen und widersprüchlichen _______________ ist es für sie schwierig geworden, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Das eigene Leben zu planen und selbstständig zu gestalten ist zur Herausforderung geworden - unabhängig davon, ob mit oder ohne ______________. Die Kinder- und Jugendhilfe ist heute mehr denn je gefragt, auf unterschiedliche ____________ und ___________ einzugehen und auf _______________ zu antworten, die aus den zunehmenden sozialen ____________ entstehen. Doch es fehlt immer häufiger an ____________ und Möglichkeiten, junge Menschen auf ihrem Weg zu einer eigenständigen ______________ zu begleiten. Frage: Nehmen Sie Stellung zu diesen Aussagen und diskutieren Sie dies in der Gruppe. · Bereiteten Sie sich kurze Notizen zu folgenden Schwerpunkten der Förderung, damit Sie sie dann in der Gruppe erläutern und besprechen können. Spektrum der Förderung Kinder- und Jugendhilfe * Jugendsozialarbeit * Prävention * Aufklärung * Persönlichkeitsbildung * Förderung der Erziehung in der Familie * Inklusion bzw. Integration junger Menschen mit und ohne Behinderungen * Vorhaben zugunsten junger Menschen mit Migrationshintergrund * Stärkung der Geschlechtergerechtigkeit * Gestaltung sozialer Nahräume * Vernetzung benachbarter Aufgabenfelder und Institutionen * Förderung des sozialen Engagements * Qualifizierung haupt- und ehrenamtlicher Kräfte * Evaluation mit unmittelbaren Erkenntnissen für die soziale Arbeit LESETEXT 2 Eine große Idee - gestern wie heute HermannGmeiner.gif Manchmal sind es die kleinen Ideen, die es schaffen, die Welt zu verändern: Vor 60 Jahren gründete Hermann Gmeiner in Imst in Tirol das erste SOS-Kinderdorf. Seitdem ist über den ganzen Globus verteilt ein Netzwerk entstanden, das Kindern, Jugendlichen und Familien in Not hilft. Gmeiners Grundidee damals war ebenso einfach wie genial: Eine SOS-Kinderdorfmutter lebt gemeinsam mit fünf bis sieben Kindern in einer SOS-Kinderdorffamilie. In dieser familiären Umgebung erfahren die Kinder Vertrauen, Halt und Geborgenheit, bis sie irgendwann auf eigenen Beinen stehen und ein selbst bestimmtes Leben führen können. Jedes Kind soll in einer Familie aufwachsen – geliebt, beachtet, gefördert und behütet: so lautet das zentrale Anliegen von SOS-Kinderdorf und der Wunsch von Gründer Hermann Gmeiner. Die vier Grundprinzipien sollten Kindern und Jugendlichen helfen, zu lebensfrohen, selbstständigen und verantwortungsvollen Menschen heranzuwachsen. Frage 1: In welchem Land ist das erste SOS-Dorf entstanden? Frage 2: Welche Werte sind für die Kinder am Wichtigsten, um die bessere Chancen auf ein selbstständiges Leben haben zu können? Frage 3: Welche vier Grundprinzipien werden als Leitbilder von einem SOS-Dorf? Lesetext 3 Ergänzen Sie die fehlenden Teile der Wörter im Text: Kinderdorfmütter und Kinderdorfväter Kinderdorfmütter und Kinderdorfväter haben ein gemein________ Ziel: Kindern, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, ein Zuh_______ und Geborgenheit schen_______. Sie begleiten und stärken auf dem We_____ in ein selbs__________ Leben. SOS-Kinderdorfmütter und –väter wid______ sich dieser Aufgabe mit viel Li______, Fürsorge und großem persönlichem Enga____________. Wortschatzquiz 3: Kinder- und Jugendhilfe 1. Wie heißen die Gegenteile? schwierig - lebensfroh - ehrenamtlich - unabhängig - familiär - liebevoll - vetrauenswert – 2. Wie kann man zu einer Kinderdorfmutter/ einem Kinderdorfvater werden? (5-10 Sätze) 3. Finden Sie im Internet ein SOS-Kinderdorf in Tschechien und beschreiben Sie es näher. 4. „Kleine Ideen ändern die Welt“. Beschreiben Sie Ihre Ansicht dazu. (max. 5 Sätze). Mutter legt Arm um Jugendliche / Foto von fotolia - Galina Barskaya HAUSAUFGABE Bringen Sie den Text in die richtige Reihenfolge und schreiben Sie zwischen jeden Abschnitt eine Überschrift. Am Ende schreiben Sie aus dem ganzen Text Schlüsselwörter aus und fassen Sie den Text zusammen. Familienstärkung: Probleme entschärfen bevor sie eskalieren Wenn ein Kind in ein SOS-Kinderdorf kommt, hat es meist Schlimmes durchlebt und mehrere Stationen hinter sich. Irgendwann hat das Jugendamt die Notbremse gezogen und entschieden, dass sich die leiblichen Eltern nicht mehr um ihren Nachwuchs kümmern dürfen. E Alkoholprobleme, der Verlust des Arbeitsplatzes, Geldsorgen, Überforderung, Vernachlässigung – die Gründe sind vielschichtig. Damit es erst gar nicht so weit kommt, bieten viele SOS-Kinderdorfeinrichtungen Familienstärkungsprogramme an. Die SOS-Mitarbeiter wollen helfen, bevor Familien von ihren Sorgen erdrückt werden. A Viele kleine Schritte – die am Ende meist zum Ziel führen. Mittlerweile hat sich der Aktionsradius der Familienhelfer stark vergrößert, die Zusammenarbeit mit Schulen, Ärzten, der Polizei oder anderen sozialen Beratungsstellen ist intensiver geworden. So besuchen in einem Modellprojekt zwei Sozialarbeiter aus dem SOS-Kinderdorf die nahe gelegenen Haupt- und Förderschulen und diskutieren dort über Probleme wie Mobbing, fehlende Zukunftsaussichten oder Gewalt. „Die Schüler sehen uns nicht als Spione der Lehrer, sondern als echte Helfer in Konfliktsituationen“, berichtet Inga Martensen von der SOS-Familienhilfe Raisdorf über den Erfolg des Projekts. C "Die Arbeit in den SOS-Kinderdörfern hat sich zum Teil stark gewandelt. Waren es zu Beginn hauptsächlich Waisenkinder, die ein neues Zuhause bekommen sollten, kamen nach und nach immer mehr Kinder zu uns, deren Eltern ihren Fürsorge- und Erziehungsaufgaben nicht mehr nachkommen konnten", erzählt Familiendienstleiter Torsten Heinzel aus dem SOS-Kinderdorf Schleswig-Holstein. "Der Gedanke, dass wir einen Bruch der Familie vermeiden können, wenn wir den Familien nur frühzeitig genug helfen, wurde immer wichtiger." B Die Jugendlichen lernen auf eigenen Beinen zu stehen "Jede Familie, der wir helfen können, ist ein Erfolgserlebnis", freut sich SOS-Kinderdorfleiter Andreas Kimpel. Sofern es der Einzelfall verlangt, werden die Kinder natürlich auch in Zukunft im Kinderdorf ein neues Zuhause finden. Neben den SOS-Kinderdorffamilien gibt es im SOS-Kinderdorf Schleswig-Holstein aber auch weitere betreute Wohnprojekte, die eine kurz- oder mittelfristige Unterbringung ermöglichen. "Die Betreuung in den Jugendwohngruppen erleichtert den Jugendlichen den Weg in eine selbständige Zukunft. Je nach Alter oder Bedarf können sie auf das soziale Netzwerk zurückgreifen und bekommen Halt, Hilfe und Orientierung. Schritt für Schritt lernen sie allerdings auch auf eigenen Beinen zu stehen und ihr Leben mit allen Höhen und Tiefen in den Griff zu bekommen." D Im Mittelpunkt des Familienstärkungs-Programms steht immer das Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe". In Schleswig-Holstein besuchen SOS-Mitarbeiter mit speziellen Zusatzausbildungen in enger Abstimmung mit dem Jugendamt regelmäßig Familien, die alleine nicht klarkommen. "Wir helfen bei Erziehungsfragen, stellen individuelle Organisations- oder Finanzpläne auf und greifen bei Beziehungsproblemen ein. Im Grunde versuchen wir, jede bedrohliche Situation zu entschärfen", sagt Torsten Heinzel. DIE RICHTIGE REIHENFOLGE: ________________________________