Von Männern, Frauen und ihren Kindern .....______............_______ lypiscli Frau; - lypisch Vorurteil! Typisch Frau heißt's, wenn sie falsch einparkt. Typisch Frau, wenn sie im Bad wieder Stunden braucht FÜR SIE sagt, was wirklich typisch weiblich ist - und was einfach nicht stimmt. pieglein, Spieglein an der Wand ... Julia ziehen sie magisch an. Sie muß ständig hineingucken, prüfen, ob alles an ihr stimmt. Wenn Sie z.B. im Auto zum Fitneß-Studio fährt, guckt sie an jeder roten Ampel in den Rückspiegel. Freut sich über ihren neuen Lidschatten, zieht noch mal die Lippen nach. Überrascht ihr Mann Lutz sie dabei, sagt er immer: „Typisch Frau." Er hat recht: Drei von vier Frauen kommen an keinem Spiegel vorbei. Insgesamt schauen Sie sogar 110 Stunden, also fast fünf Tage im Jahr, hinein. Das ergab eine neue Studie des Bundesverbandes der Glasindustrie. Ist ja auch verständlich: Frauen müssen von Zeit zu Zeit das Makeup auffrischen, ihre Frisur kontrollieren. Gut auszusehen ist ihnen eben „anerzogen". Und wie sieht's bei den Männern aus? Der Hamburger Psychologe Michael Thiel behauptet: „Männer sind genauso eitel wie Frauen - aber heimlich. Sie würden nie offen den Spiegel aus der Tasche holen und sich den Scheitel ziehen, denn das finden sie unmännlich." Logisch, daß Frauen sich auch im Bad länger aufhalten. Dort sind sie wahre Künstler: Für ein perfektes Styling inklusive Zähneputzen und Dusche brauchen sie 27 Minuten. Männer sind zwar fünf Minuten schneller, schaffen aber in dieser Zeit (22 Minuten) erheblich weniger. Ihre Morgentoilette besteht schließlich nur aus Duschen, Rasieren, Kämmen und Zähneputzen. Daß Frauen eitler sind als Männer ist nicht das einzige Klischee: Wir haben die häufigsten Vorurteile für Sie aufgelistet: • Frauen sind Weltmeister im Zuspätkommen Falsch. Sie sind sogar einen Tick pünktlicher (48 Prozent) als Männer (45 Prozent). Das ergab eine Allensbach-Umfrage. Die Hamburger Psychologin Sybille Weber erklärt, woran es liegt: „Wer pünktlich ist, hat gelernt, sich zu organisieren. Und das können Frauen einfach besser." • Frauen sind „Quasselstrippen" Stimmt. Die Telekom hat die Zeit pro Gespräch mitgestoppt: Frauen hängen durchschnittlich 10,4 Minuten in der Leitung. Männer dagegen nur 7,8 Minuten. Zudem greifen Frauen viel öfter zum Telefonhörer. 90 Prozent von ihnen führen mehr als 20 Gespräche pro Woche. Grundverschieden sind auch die Gesprächsinhalte. Frau- en trösten eine Freundin, plaudern über Gott und die Welt und tuscheln gern. Dagegen beschränken sich Männer auf den Austausch von Informationen. • Frauen haben nah am Wasser gebaut Richtig. Sie vergießen fünfmal mehr Tränen als Männer. Denen ist das Weinen vor anderen peinlich (82 Prozent), wie eine Studie der Münchner Gesellschaft für Rationelle Psychologie ergab. Daß Frauen leichter weinen, liegt nicht an einer labilen Psyche, sondern an dem Hormon Prolaktin. Es ist im Körper der Frau um 60 Prozent höher als beim Mann. • Frauen vertragen weniger Alkohol Stimmt. Der Mediziner Dr. Arthur Güthner aus Tübingen erklärt: „Bei Frauen geht der Alkohol ungefiltert ins Blut. Bei Männern sorgt ein Enzym schon im Magen für den Abbau des Alkohols." Zudem haben Frauen meist weniger Körpergewicht als Männer, so daß zwei Gläser Wein bei ihnen so wirken wie drei Gläser beim Mann. • Frauen fahren schlechter Auto Irrtum. Frauen fahren nicht schlechter, sie fahren nur anders - defensiver. Das Bundesamt für Statistik belegt: 71 Prozent aller Autounfälle mit Verletzten gehen auf das Konto der Männer. Viele Auto-Versicherer haben darauf bereits reagiert, belohnen den vorsichtigeren Fahrstil der Frauen mit günstigeren Versicherungstarifen. • Rothaarige sind selten treu Jeder zweite Mann hält Rothaarige für besonders sexy, doch nur jeder fünfte glaubt an ihre Treue. Das ermittelte das Hamburger Gewis-Institut. Die Berliner Psychologin Konstanze Fakih erklärt, woran es liegt: „Rothaarige wirken auf Männer wie ein unberechenbares Geheimnis. Wo sie auftauchen, stehen sie im Mittelpunkt, also unterstellt man ihnen auch Abenteuerlust." Doch der Mythos von der männerverschlingenden rothaarigen Frau ist eben nur ein Mythos. Die Psychologin behauptet: „Sie sind sogar weniger untreu als andere Frauen. So wie sie als Kind lernten, ihre auffällige Haarfarbe zu akzeptieren, verhalten sie sich auch als erwachsene Frau. Wenn sie eine Beziehung eingegangen sind, setzen sie diese nicht leichtfertig aufs Spiel." Für Sie, Jahreszeilen - Verlag, Hamburg, 23.11.1994 Von Männern, Frauen und ihren Kindern Rollenbilder: Altes und Neues Die Weiber sind nie bei sich und wollen darum, daß auch die Männer nicht bei sich seien, sondern bei ihnen. Karl Kraus, österreichischer Schriftsteller, 1874 - 1936 Typisch für die Frau ist das viel zu geringe Selbstbewußtsein. Typisch für den Mann ist entsprechend die Selbstüberschätzung. Das hat häufig fatale Folgen. So sterben zum Beispiel im Haushalt mehr Männer als Frauen, weil sie elektrisches Gerät reparieren, ohne eine Ahnung davon zu haben, und sich dann einen tödlichen Schlag holen. Luise Pusch, feministische Sprachwissenschaftlerin Ich persönlich wollte mich mein ganzes Leben mal an einen starken Mann anlehnen, das hat nie richtig geklappt. In der Mode, in der Arbeit und in der Sexualität müssen wir euch Männern ja auch baid alles vormachen. Elisabeth Volkmann, Schauspielerin Liz Taylor und James Dean in „Giganten' Weiber lesen in fremden Herzen besser als im eigenen. jean Paul, deutscher Schriftsteller, 1763- 1825 Der Künstler darf still und einsam leiden, die Künstlerin muß trotzdem schauen, daß die Kinder in den Kindergarten kommen und mittags das Essen auf dem Tisch steht. Warum das so ist, weiß ich auch nicht. Doris Dörrie, Filmemacherin Männer stehen ja immer als die harten Typen da. Sie ziehen in den Krieg, robben durch Schützengräben, schießen aufeinander. Aber laß sie mal versuchen, zu Hause zu bleiben und drei Kinder großzuziehen. Das ist cool, das ist, was ich hart nenne. Tricky, Rap-Sänger Männer verlieben sich mit ihren Augen, Frauen mit ihren Ohren. Rita Mae Brown, Schriftstellerin Eine kluge Frau sagte mir einst: Die Männer sind sich ohne weiteres klar darüber, was sie bei uns erreicht haben; aber was sie alles bei uns nicht erreicht haben, davon haben sie meistens keine Ahnung. Arthur Schnitzler, österreichischer Schriftsteller, 1862- 1931 Das Herz hat kein Geschlecht. Oliviero Toscani, Fotograf Gibt's da überhaupt einen Unterschied? Ich habe immer g'ehört, es gebe zumindest einen gewissen kleinen, aber da bin ich mir auch nicht so sicher. Lothar C. Buchheim, Schriftsteller Daß Frauen im Schach noch nicht ganz das Niveau der Männer erreicht haben, liegt allein daran, daß wir noch nicht so lange spielen, noch nicht so viel Unterstützung bekommen und vor allem lange nicht an uns geglaubt haben. Die nötige Aggressivität für das Spiel ist eher eine Frage der Individualität, nicht des Geschlechts. Susan Poiqar, Schach-WM-Finalistin