Die Frage: „Was sollte man eigentlich lesen?“, könnte von Fausts Famulus Wagner stammen. Sie ist falsch. Denn „Man“ liest eigentlich überhaupt nichts. Eigentliches Lesen meint Auslesen. Der eigentliche Leser sucht, wählt und findet seine Lektüre höchstselbst. Den „Uneigentlichen“ aber empfehle man, was man schon immer empfohlen hat. Das ist zwar eigentlich noch nichts, aber dabei muss es ja nicht bleiben; denn erfolgreiche Leseempfehlungen können schließlich unversehens zur Initialzündung eigentlicher Lesebegeisterung werden. In diesem Sinne lege ich hier eine Sammlung von Primärtexten vor, anhand derer sich die historische Entwicklung der deutschsprachigen Literatur […] nachvollziehen lässt. Der Bezeichnung „Lesebuch“ würde etwas Einfältiges anhaften. Denn bis auf Bilderbücher und wenige Registerwerke ist doch wohl jedes Buch zum Lesen. Selbst Telefonbücher, Fahrpläne und die Hannoverschen Staatshandbücher sind schon mit Freude und persönlichem Gewinn gelesen worden. Statt „Lesebuch“ sagt man darum heute lieber Reader. (Kurt Rothmann: Die deutsche Literatur – Ausgewählte Texte. Reclam, 1999) Aufgabe Der Text enthält finite („konjugierte“) Verbformen und infinite („nicht konjugierte“) Verbformen. Können Sie sie unterscheiden? Tragen Sie alle Verbformen, die Sie im Text finden, in die Tabelle ein. Schreiben Sie in die letzte Spalte das Lexem, zu dem die Formen gehören. Finite Formen Infinite Formen Lexem