Věra Janíková, Alice Brychová MASARYK-UNIVERSITÄT BRNO FOCUS ON EUROPE 2012 KPH GRAZ Sprachen Seit wann? Wo? Mit wem? Muttersprache/n Zweitsprache L2 L3 L4 ..... } }„Mehrsprachigkeit bedeutet die Verfügung über drei oder mehr Sprachen für gezielte kommunikative Zwecke innerhalb einer oder mehrerer Domänen.“ } }Viele Facetten von der Mehrsprachigkeit (gesellschaftliche, individuelle) } } } } Jeder Bürger Europas sollte neben seiner Muttersprache zwei weitere europäische Sprachen beherrschen. }(Europäische Kommission 2006) } } } die Sprachkenntnisse sind integriert und unterstützen sich gegenseitig } } Sprachenpolitik und FSU müssen darauf reagieren } }vgl. GERR, 2000,s. 17) }MS und 2 FS (internationale Verkehrssprache + Nachbarschafts- oder Kontaktsprachen) } }Früher FSU }strategisches Lernen (Lernen lernen) }Sachlernen in der Fremdsprache (CLIL) }Unterschiedliche Niveaus in einzelnen FS }Migranten-, Minderheitensprachen (-kulturen und ihre Werte) } } } }Untersuchung an 4 Schulen in Brno } }Ziel : Festellung der natürlichen Mehrsprachigkeit } }Instrument zur Datenerhebung: Fragebogen } }Stichprobe: 1546 Befragte } } MUTTERSPRACHE UMGANGSSPRACHE Mit VERWANDTEN Slowakisch 42 43 196 Vietnamesisch 18 21 11 Russisch 14 10 21 Deutsch 11 20 112 Ukrainisch 6 4 6 Englisch 6 30 210 Romanes 5 6 7 Französisch 2 2 19 Italienisch 2 4 5 Arabisch 1 0 4 Kroatisch 1 1 7 Türkisch 1 1 2 Serbisch 1 1 1 }In der EU: eine große Vielfalt von Sprachen }gegenseitige Verständigung, Sprachbarrieren abbauen }Die Union achtet die Vielfalt der Kulturen, Religionen und Sprachen (Artikel 22) }Charta der Regional- und Minderheitensprachen des Europarates }Das Ziel : Mehrsprachigkeit der EU-Bürger } }Empfehlungen vom Europarat (2002): } - bessere Kenntnis moderner Fremdsprachen } - Vielfalt von Sprachen und Kulturen schützen } } Jeder Bürger Europas sollte neben seiner Muttersprache zwei weitere europäische Sprachen beherrschen. }(Europäische Kommission 2006) }die letzten 200 Jahre in Europa: } }- Sprachenpolitik in den meisten europäischen Staaten: jeder Staat sollte über ein sprachlich homogenes Staatsvolk verfügen; - }- viele Nationen definierten sich über ihre Sprache (Ehlich/Schubert, 2008) } }zum Einen: die offizielle und zumindest teilweise explizite Sprachenpolitik (Grundsätze, Regelungen, Gesetze und finanzielle Mittel, die für die Verbreitung von Sprachen eingesetzt werden) } }zum Anderen: die personelle, individuelle Dimension (das Agieren der Menschen, die Sprachen lernen, Sprachen benutzen wollen oder auch ablehnen) (Krumm 2011) } } - Mehrsprachigkeit x Vielsprachigkeit } Plurilingvismus x Multilingvismus } } - Definition der Mehrsprachigkeit: } } die Sprachkenntnisse sind integriert und } unterstützen sich gegenseitig }(vgl. GERR, 2000,s. 17) } }MS und 2 FS (internationale Verkehrssprache + Nachbarschafts- oder Kontaktsprachen) } }Frühbeginn des Fremdsprachenlernens }Lebenslanges Lernen }Sachlernen in der Fremdsprache (CLIL) }Beschränkung auf Teilkompetenzen }Migranten-, Minderheitensprachen (-kulturen und ihre Werte) } Sprache/Jahr 2000/2001 2005/06 2008/09 2009/10 Englisch 432 920 503 215 616 632 618 142 Deutsch 298 285 166 808 117 721 111 196 Französisch 7 890 7 250 7 369 6 897 Russisch 1 035 5 657 13 763 19 378 Spanisch 553 1 235 1 538 1 805 Italienisch 22 44 156 169 } }Instrument zur Datenerhebung: Fragebogen }2 Grundschulen (1. bis 9. Schulstufe) + } 2 Gymnasien (mit 4-, 6- und jährigen Ausbildungsformen (6. – 13. Schulstufe) }1546 Befragte }Früher - natürliche Mehrsprachigkeit } }Sprachliche Durchläufigkeit (Koexistenz und Kooperation mehrerer Sprachen und Kulturen in einer Region) } }Nach 1945 tschechische Kultur monolingual }Fremdsprachen nur in der Schule gelernt } }begrenzte Benutzung in der Praxis }bis 1918: D, Tsch. + FS }20er und 30er Jahre des vorigen Jh.: Französisch populär, }im 2. Weltkrieg: Deutsch zum Pflichtfach }seit der 50er bis Anfang der 90er Jahre überwiegt der Russischunterricht (Russisch obligatorisch als erste FS, die anderen Sprachen - wie z.B. D, E, F erst an den Mittelschulen und Gymnasien bzw. an den Sprachenschulen) }Nach der polit. Wende (1989)-erste Fremdsprache ab der 4. Klasse (Deutsch und Englisch ausgewogen) } }1991 }Der Rahmenbildungsstandard für Grundschulbildung: }1. Fremdsprache obligatorisch in der 3. Klasse (Englisch); }nach Möglichkeiten mit dem Fremdsprachenunterricht schon in der ersten Klasse anfangen; }2. Fremdsprache als Wahlfach } (andere Wahlfächer werden bevorzugt); }Ausnahmen: die Grundschulen mit erweitertem Fremdsprachenunterricht, zwei Fremdsprachen werden obligatorisch unterrichtet } } }... „Über den FSU in der Tschechischen Republik wird kräftig diskutiert: eine verbreitete Meinung: „ das schulische Lernen einer zweiten Fremdsprache sei unnötig/vergeblich “. } }. ..“Statt die europäische Sprachenpolitik zu reflektieren und durchzusetzen, d.h. den Unterricht von mehreren Sprachen zu fordern und fördern, gewinnen hier [TR] die Ansichten, dass man alles mit dem Englischen „erledigen“ kann: Englisch - only – Politik ...“ (Nekvapil 2011) } ·Zukunftsbild für die Realisierung eines der Ziele der EU-Mehrsprachigkeitspolitik: ·MS + 2 FS an der Grundschule (1.-9. Klasse) }J } - Plan des tschechischen Bildungsministeriums: } ab dem Schuljahr 2012/2013 die zweite Fremdsprache (L3) als Pflichtfach an den Grundschulen ab dem 7. Schuljahr einführen }L ·diese Entscheidung wurde LEIDER noch nicht getroffen. } }„Mehrsprachigkeit bedeutet die Verfügung über drei oder mehr Sprachen für gezielte kommunikative Zwecke innerhalb einer oder mehrerer Domänen.“ } }Kriterien für die Sprachenwahl, Hierarchie } }Migrant/-innensprachen in Europa: ein Potenzial } MUTTERSPRACHE UMGANGSSPRACHE Mit VERWANDTEN Slowakisch 42 43 196 Vietnamesisch 18 21 11 Russisch 14 10 21 Deutsch 11 20 112 Ukrainisch 6 4 6 Englisch 6 30 210 Romanes 5 6 7 Französisch 2 2 19 Italienisch 2 4 5 Arabisch 1 0 4 Kroatisch 1 1 7 Türkisch 1 1 2 Serbisch 1 1 1 }Konstruktive Kritik der Sprachenpolitik } }Fremdsprachenlehrer/-innen Aus- und Fortbildung in der Mehrsprachigkeitsdidaktik } }Öffentlichkeit über Ziele und Formen der Mehrsprachigkeit informieren }Ehlich, Konrad / Schubert, Venanz (Hg.): Sprachen und Sprachenpolitik in Europa, Tübingen: Staufenburg, 2008. }GERR: Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen: http:www.goethe.de/z/50/commeuro/deindex.htm (27.10.11). }Janíková, Věra/Sorger, Brigitte (Hg.): Didaktik des Deutschen als Fremdsprache im veränderten sprachenpolitischen Kontext nach der Bologna-Reform, Brno: Tribun, 2011. ØJaníková, Věra /Sorger, Brigitte (Hg.): Mehrsprachigkeit in der Tschechischen Republik am Beispiel Deutsch nach Englisch, Brno: Tribun, 2011. ØNeuner, Gerhard/ Hufeisen, Britta /Kursiša, Anta / Marx, Nicole u.a.: Deutsch als zweite Fremdsprache, München: Langenscheidt, 2009. ØKrumm, Hans, Jürgen: Mehrsprachigkeit und Politik – Mehrsprachigkeitspolitik. Øhttp:://www.goethe.de/ges/spa/prj/sog/mup/de2984045.htm. (19.9. 2011). Ø }