Text durch Klicken hinzufügen Training des Hörverstehens im Fremdsprachenunterricht Ingeborg Kanz, 2007 ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 2 GERS: Rezeptive Aktivitäten •Lesen •Hören: –Öffentliche Ankündigungen und Durchsagen –Medien (Fernsehen, Radio, Kino,…) –Als Zuhörer/in im Publikum verstehen (Theater,…) –Gespräche usw. mithören ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 3 Hörverstehen •Im Fremdsprachenunterricht bisher eher vernachlässigt (L-S Gespräch, Schwierigkeit der Leistungsmessung) ABER: Zentrale Kompetenz im Sinne Handlungsorientierten Fremdsprachenunterrichts •Bisher hauptsächlich als Dialog mit L (nur bedingt authentisch)  Möglichst früh verschiedenste authentische Hörtexte einsetzen ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 4 Warum ist Hörverstehen wichtig? • Vorbild für die Imitation fremdsprachlicher Laute •Gewöhnung an die Unvollkommenheit des Verstehens (auch in der Muttersprache!) •Einüben und Testen von Verstehensstrategien •Hörverstehen zentrale Voraussetzung für authentische Kommunikation ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 5 Training des Hörverstehens •aktiver, konstruktiver Prozess •erfordert breites Repertoire an Strategien und Techniken •baut auf vorhandenem Wissen auf (top down) und verarbeitet neue Sinneseindrücke (bottom up) •entwickelt sich durch kontinuierliches Üben ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 6 Ziel des Fremdsprachenunterrichts Hörtexte in realen Kommunikationssituationen verstehen, Situationsadäquat verarbeiten und angemessen darauf reagieren können „Wer nicht versteht, was sein Gesprächspartner sagt, kann ihm auch nicht antworten.“ ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 7 Verschiedene Hörstile •Globales Hörverstehen (grobe Vorstellung vom Inhalt, Heraushören der Kernaussagen) •Selektives Hörverstehen (Herausfiltern einzelner wichtiger Informationen entnehmen, Text „scannen“) •Detailliertes Hörverstehen (Text in allen Einzelheiten verstehen, einem Text Details entnehmen, z.B. Zahlen, Fakten,… und die Gesamtaussage genau verstehen) •Selegierendes Hörverstehen (Ich höre, was ich hören will, was mich interessiert) •Schlussfolgerungen ziehen Siehe Deskriptoren je nach Niveaustufe ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 8 Training des Hörverstehens Empfehlungen der ARGE Steiermark •Progressiver und strukturierter Aufbau (Thematischer Zusammenhang, Schwierigkeitsgrad dem Lernniveau angepasst, Textlänge, Sprechtempo sukzessive steigern) •Vielfältige Handlungsebenen ansprechen (verschiedene mit dem Hörtext verbundene Aktivitäten) ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 9 Medien Audiocassette CD-Rom DVD, Video Tonwiedergabe über den PC + Fotos, Zeichnungen, Grafiken usw. ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 10 Hörtexte •Monologisch –Durchsagen –Meldungen auf Anrufbeantworter –Programmansage –leichte Lieder –Infos in verschiedenen Alltagskontexten –Nachrichten (B1) –Statement (B1) –Kurzvortrag (B1) –informativer nicht-fiktionaler Text Dialogisch Alltagsgespräch Reise/Urlaub Beratung/Verkauf (B1) Telefongespräch Interview Diskussion (B1) … ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 11 Kriterien der Textauswahl •akustische, sprachliche und inhaltliche Komponente •authentische vs. Authentisch-didaktische Texte (vereinfachter Originaltext) •Schwierige Originaltexte können gekürzt oder vereinfacht werden •Max. 3 -5 Minuten •Sprechtempo ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 12 Bei Textauswahl beachten ü Methode der Präsentation des Hörtextes ü Gesprächskonstellation ü Sprechgeschwindigkeit ü Pausen ü Standardsprache („geglättete Alltagssprache“ bzw. gemäßigte Umgangssprache) ü Wortschatz, Syntax, textinterne Organisation ü Themenvertrautheit ü Wissenshorizont der Schüler/innen ü Visuelle Inputs (oft hilfreich) ü Abbau von frustrierendem Perfektionismus ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 13 Abprüfen des Hörverstehens •NUR das Hörverstehen wird abgeprüft, keine anderen Fertigkeiten (z.B. Schriftliche Produktion), daher: KEIN Resümee in der Fremdsprache auf den Niveaus A und B (Vermischen von 2 unterschiedlichen Kompetenzen) •Arbeitsaufträge vorher üben (evtl. auch in deutscher Sprache) •Wiederholung mit Pausen •Störungsfreie Arbeitsumgebung •Nicht in Notebookklassen oder EDV- Räumen, Handys vorher ausschalten! ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 14 Aufgabentypen 1 •Pre-listening (reading) tasks –Aktivierung von Vorwissen –Motivation, Erwartungshaltung –Aufgabe klären •While-listening (reading) tasks –Mehrmaliges Hören (Lesen) –Aufmerksamkeitssteuerung durch Aufgabenstellung •Post-listening tasks –Evaluation der Ergebnisse –Weitere Aufgaben (Textproduktion, Vokabel- oder Grammatikübung) ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 15 Aufgabentypen 2 •Offene Aufgaben: –Fragen zum Text – Kurzantwort, mehrere Antworten (G, S, D) –Richtige Reihenfolge festlegen –Zusammenfassung (Niveau C) •Geschlossene Aufgaben –Multiple Choice (D) –Ja/Nein, Richtig/Falsch (G,D) –Zuordnung (S) –Zusammensetzen von Textfragmenten –Aus Wortreihen auswählen Halboffene Aufgaben Lückentext (D) Raster ausfüllen (D) Transformationsaufgaben (D) Sätze beenden (D) Andere Weg in Plan einzeichnen (D) Diktat (D) Transkription (D) Kommentar zum Hörtext (Niveau C) (G,S,D) Aktives Handeln aufgrund gehörter Strukturen ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 16 Ablauf •Arbeitszeit beginnt nach dem Austeilen der Arbeitsblätter und dem Start der CD •Die Wiedergabe der Hörtexte und sämtlicher Arbeitsanweisungen und Pausen erfolgt über einen Tonträger. Cassette/CD wird nur einmal abgespielt. Die Wiedergabe der CD darf nicht unterbrochen werden. Während der Wiedergabe dürfen keine zusätzlichen Erläuterungen gegeben werden. •Prüfer/in überzeugt sich rechtzeitig vor der Prüfung von der Funktionstüchtigkeit des Tonträgers. ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 17 eLearning und Hörverstehen: Übungstypologie •Arbeitsblattgenerator: Lückentext, Zuordnung (Untertitel zu Absätzen), Textabschnitte in die richtige Reihenfolge bringen  Lehrerkorektur, gegenseitige Korrektur •Word: Offene Fragen, Multiple Choice, Drag & Drop, …  Lehrerkorrektur, gegenseitige Korrektur •Hot Potatoes (Sound): Lückentext, Drag & Drop, Offene Fragen  Autokorrektur •Textoys (Sound): Text komplett rekonstruieren (Rhubarb), Sätze in die richtige Reihenfolge bringen (Sequitur) Autokorrektur ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 18 Arbeitsblätter – Empfehlungen •sinnvolle Kombination von Texttyp und Aufgabentyp •Anfängerunterricht: eher Globalverstehen •nicht zu viele Aufgabentypen •Aufgaben orientieren sich am Ablauf des Textes •wohlüberlegte Auswahl der Distraktoren für Multiple-Choice •Lösungen müssen eindeutig sein ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 19 Arbeitsblätter - Empfehlungen •Niveaus A und B: Ausrichtung auf Reproduktion und Verständnis der Kerninformationen (C: Intentionen der Sprecher/innen, fachlicher Kontext,…) •Namen und schwierige Vokabeln eventuell angeben •ausreichend Platz für Antworten, bei Listen: Zeilen vorgeben •grafische Gestaltung (leicht lesbar) •Angabe der zu erreichenden Punkte •Quellenangabe ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 20 Tipps zur Contenterstellung •Einsatz •Niveau •Was wird vermittelt? •Medien •Tipps, Hinweise ‹#› (c) 2007, Ingeborg Kanz Hörverstehen 21 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!