1. Bald (Salieris Zimmer) Salieri sinnt über sein Leben nach, über seine erste Begegnung mit der Musik in seinen jungen Tagen. Die Musik hatte ihn bezaubert, und er begann sie zu studieren. Durch anstrengende Arbeit und schöpferische Suche erreichte er seine ersten Erfolge. Endlich genoss er das Wonnegefühl, als er zu weltlichem Ruhm kam. Nie hatte er seine Kollegen beneidet, erst jetzt tat er es, nachdem er sich bewusst geworden war, dass unsterbliche Genialität einem solchen leichtlebigen Stutzer wie Mozart gegeben war! Aus seinem Nachdenken wird Salieri durch Mozarts Ankunft gerissen. Dieser bringt einen blinden Geiger aus einer Kneipe mit, welcher Mozarts Stücke spielt. Salieri empört sich über das Fiedeln des Musikanten, Mozart hingegen lacht. Als der Geiger weggeht, spielt Mozart Salieri einige seiner musikalischen Ideen, wobei Salieri sich wieder Mozarts göttliche Begabung vergegenwärtigt. Salieri lädt Mozart zum Mittagessen in das Gasthaus Zum goldenen Löwen ein. Mozart geht seiner Frau zu sagen, dass sie ihn zum Mittagessen nicht erwarten solle. Der einsame Salieri grübelt wieder über Mozarts Genialität, und er kommt auf den Gedanken, Mozart zu vergiften. 2. Bild (Gästeraum im Gasthaus) Nach dem Mittagessen erzählt Mozart Salieri, wie er zum Komponieren des „Requiem" gelang. Es sei ein Unbekannter mit dem Auftrag zu ihm gekommen und wieder verschwunden. Nun sei Mozart mit der Arbeit fast fertig, aber der Mann sei nicht mehr erschienen. Mozart sehe ihn allerdings ständig in seinen Vorstellungen, werde von ihm ständig begleitet. Salieri tropft heimlich Gift in Mozarts Weinglas. Mozart spielt sein „Requiem", Salieri ist berührt von der Tiefe des Werkes. Mozart, von dem Glas Wein bestärkt, sinnt über die Kraft der Kunst und über die Auserwählten nach, welche dieser einmaligen Schönheit dienen dürfen. Er fühlt sich krank, verabschiedet sich von Salieri und geht fort. Salieri bleibt mit seinem Gewissen allein zurück.