SubstantivII/Canoon Im Plural lassen sich fünf Flexionstypen unterscheiden: Typ 1 Typ 2 Typ 3 Typ 4 Typ 5 Nominativ Segel Äpfel Menschen Omas Tage Gäste Kinder Häuser Akkusativ Segel Äpfel Menschen Omas Tage Gäste Kinder Häuser Dativ Segeln Äpfeln Menschen Omas Tagen Gästen Kindern Häusern Genitiv Segel Äpfel Menschen Omas Tage Gäste Kinder Häuser Typ 1: zahlreiche Maskulina und Neutra, Umlaut kann auftreten: alle Nomina mit den Wortausgängen oder Wortbildungssuffixen -chen, -el, -en, -er, -lein, -le(r), -sel, -tel Kindchen, Äpfel, Zacken, Kater, Kindlein, Wissenschaftler, Anhängsel, Drittel... Typ 2: Feminina auf -and, -ant,-anz, -arium, -ast, -at, -e, -ei, -ent, -enz, -esse, -euse,-heit, -in,-keit, -lei, -or, -rei,-schaft, -t, -ung, -ur Maskulina und Feminina auf -e Gleichheit, Freundin, Einsamkeit, Keilerei, Einerlei, Feindschaft, Zumutung, Kirchen, Glocken, Decken, Paten, Boten, Enden, Interessen...; Freiheiten, Neuigkeiten, Richterinnen, Gemeinschaften, Beratungen, Schmeichlereien, Doktoranden, Studenten, Demonstranten, Päderasten, Decken, Friseusen, Rektoren, Schweinereinen, Nörgeleien, Aquarien (!), Essenzen, Fahrten... Typ 3: Wörter auf Vokal (außer auf Schwa); Abkürzungen, Kurzwörter; Neubildungen, einige nicht-einheimische Wörter; Eigennamen; Omas, Autos, Cafés, Wessis, Ossis, Schlaffis, PKWs, Nazis, Wracks, Müllers... Typ 4: die meisten Maskulina und Neutra; ein Viertel der Feminina; alle Nomina auf -erich, -ich, -icht., -ig, -ling, -nis, -sal Umlaut kann auftreten. Säle, Tänze, Hände, Wände, Töpfe, Nöte, Boote, Kraniche, Könige, Feiglinge, Finsternisse, ... Typ 5: viele Neutra; einige Maskulina; -tum wo immer möglich, tritt hier Umlaut auf Reichtümer, Männer, Münder, Kinder, Länder, Weiber, Väter... Flexion Nomen Die Flexion der Nomen – auch Deklination genannt – beschreibt, wie die einzelnen Wortformen eines Nomens gebildet werden. Flexionsklassen Die Nomen sind in verschiedene Flexionsklassen eingeteilt. Die Einteilung in eine Flexionsklasse erfolgt aufgrund der Endung des Genitiv Singular und des Nominativ Plural. So hat ein Wort aus der Klasse s/e im Genitiv Singular die Endung s und im Nominativ Plural die Endung e. Eine besondere Stellung nehmen die Flexionsklassen mit Fremdelementen, Personennamen und geographischen Namen ein. Sie werden teilweise anders flektiert als die „gewöhnlichen“ Nomen. Besonderheiten Unter Besonderheiten werden verschiedene Eigenschaften der Nomenflexion erklärt, die nur bestimmte Untergruppen von Nomen betreffen. Es geht dabei vielfach um Phänomene, die mit der Aussprache und der Betonung von Wortformen verbunden sind. Flexionsklassen Die Einteilung in eine Flexionsklasse erfolgt aufgrund der Endung des Genitiv Singular und des Nominativ Plural. So hat ein Wort aus der Klasse s/e im Genitiv Singular die Endung s und im Nominativ Plural die Endung e. Flexionsklasse Genitiv Singular Nominativ Plural (e)s/e Berg(e)s Berge s/e Lehrlings Lehrlinge s/- Fahrers Fahrer (e)s/en Staat(e)s Staaten (e)s/er Bild(e)s Bilder en/en Menschen Menschen s/s Radios Radios -/e Kraft Kräfte -/- Tochter Töchter -/en Zeitung Zeitungen -/s Kamera Kameras [e]ns/[e]n Herzens Herzen (e)s/e Regel | Stamm+Endung | Vollformen -[e]ns/-[e]n Singular Plural Stamm Endung Stamm Endung Nominativ Stamm - Stamm [e]n Akkusativ [e]n [e]n Dativ [e]n [e]n Genitiv [e]ns [e]n Alle Nomen dieser Flexionsklasse Diese Flexionsklasse hat nur wenige Vertreter, die meist durch Doppelformen gekennzeichnet sind. Außer Herz (und Ableitungen) haben die Nomen dieser Klasse im Nominativ Singular zwei Formen: eine mit und eine ohne Schluss-n. gebräuchlich gehoben, seltener der Frieden der Friede der Funke der Funken der Gedanke der Gedanken der Glaube der Glauben der Name der Namen der Samen der Same Besonderheiten Unter Besonderheiten werden verschiedene Eigenschaften der Nomenflexion erklärt, die nur bestimmte Untergruppen von Nomen betreffen. Es geht dabei vielfach um Phänomene, die mit der Aussprache und der Betonung von Wortformen verbunden sind * Umlaut im Plural Welche Nomen im Plural umgelautet werden, lässt sich formal kaum bestimmen. Es gilt jedoch, dass folgende Gruppen den Plural wenn möglich mit Umlaut bilden: * alle weibliche Nomen mit e-Plural (außer Fremdwörter) * alle Nomen mit er-Plural Genitiv Singular mit s oder es Bei den Nomen, die den Genitiv Singular mit s oder es bilden, unterscheiden wir drei Gruppen: * Genitiv nur mit es * Genitiv nur mit s * Genitiv mit s und es Die Zugehörigkeit zu einer der drei Gruppen lässt sich nicht immer einfach vorhersagen. Genitiv nur es: * Bei Nomen, die auf s, ß, x oder z enden Nominativ Genitiv Glas Glases Strauß Straußes Schluss Schlusses Reflex Reflexes Sturz Sturzes Alle Beispiele Wörter mit ausschließlich es-Genitv sind in den folgenden Flexionsklassen zu finden: * (e)s/e * (e)s/en * (e)s/er Genitiv nur s : * Viele Nomen, die auf eine unbetonte Silbe enden: Nominativ Genitiv Abend Abends Käfig Käfigs Nachbar Nachbars Reichtum Reichtums * Immer nur mit s stehen Nomen, die auf unbetontes e, el, er, en, chen, lein und ling enden. Nominativ Genitiv s Gelübde Gelübdes r Vogel Vogels r Arbeiter Arbeiters r Boden Bodens s Häuschen Häuschens s Zicklein Zickleins r Lehrling Lehrlings * Ebenfalls nur mit s stehen die meisten Fremdwörter: Nominativ Genitiv s Adjektiv Adjektivs s Textil Textils r Doktor Doktors r General Generals * insbesondere Fremdwörter, die auch den Plural mit s bilden: Nominativ Genitiv s Team Teams s Hotel Hotels s Gourmet* Gourmets s Feuilleton Feuilletons * Gour|met [§Š²'Û, ...'me:], der; -s, -s [frz. gourmet, afrz. gormet = Gehilfe des Weinhändlers]: jmd., der aufgrund seiner diesbezüglichen Kenntnisse in der Lage ist, über Speisen u. Getränke, bes. Wein, ein fachmännisches Urteil abzugeben, u. der gern ausgesuchte Delikatessen verzehrt, ohne jedoch unmäßig dabei zu sein; Feinschmecker: ein Restaurant für -s. Alle Wörter der folgenden Flexionsklassen haben ausschließlich s-Genitiv: * s/e * s/- * s/s * s/en fremd * s/fremder PL Ebenfalls nur s-Genitiv haben die meisten Fremdwörter aus der folgenden Flexionsklasse * (e)s/en Genitiv es und s * Alle anderen Nomen, die den Genitv mit es/s bilden: Nominativ Genitiv Das Blut Blutes Bluts Das Kamel Kameles Kamels Der Staat Staates Staats Das Insekt Insektes Insekts Das Buch Buches Buchs Alle Beispiele Nomen mit (e)s-Genitiv sind in den folgenden Flexionsklassen zu finden: · (e)s/e · (e)s/en · (e)s/er Dativ Singular mit und ohne e Die Endung e des Dativ Singular muss in der Gegenwartssprache nicht gesetzt werden. Sie kann aus rhythmischen oder stilistischen Gründen verwendet werden. dem Mann Manne im Gras Grase meinem Enkelkind Enkelkinde vom Berg Berge zum letzen Mal Male Das Dativ-e kommt – grob gesagt – nur bei Nomen vor, die den Genitiv Singular auch mit es bilden. Sie gehören den folgenden Flexionsklassen an: * (e)s/e * (e)s/en * (e)s/er e-Tilgung bei Endung -en Wenn ein Nomenstamm, der auf e, unbetontes el oder unbetontes er endet, mit der Endung en kombiniert wird, muss ein e getilgt werden: Rose + en = Rosen Auge + en = Augen Idee + en = Ideen Phobie + en = Phobien Bote + en = Boten Muskel + en = Muskeln Regel + en = Regeln Bauer + en = Bauern Feder + en = Federn s-Verdoppelung vor e Bei Nomen, die auf einen kurzen Vokal und ein einfaches s enden, kommt es vor e zu einer Verdoppelung des s. Dies geschieht insbesondere bei Nomen auf -nis. Nominativ Singular Genitiv Singular Nominativ Plural das Geheimnis des Geheimnisses die Geheimnisse die Kenntnis der Kenntnis die Kenntnisse der Bus des Busses die Busse n-Tilgung im Dativ Plural Das n des Dativ Plural wird getilgt, wenn es direkt auf einen Stamm folgt, der auf n endet. Nominativ Sing. Dativ Plural der Boden den Böden der Laden den Läden das Hündchen den Hündchen n-Verdoppelung bei -in Bei allen Nomen mit dem weiblichen Suffix -in wird vor der Pluralendung en das n verdoppelt: Singular Plural Lehrerin Lehrerinnen Ärztin Ärztinnen Autofahrerin Autofahrerinnen Bärin Bärinnen -mann/-leute Viele zusammengesetzte Nomen auf –mann haben im Plural eine Ersatzform auf –leute (z.B. Kaufmann - Kaufleute). Einige dieser Nomen wechseln im Plural zwischen –männer und –leute. Dabei wird der Plural auf –leute im Allgemeinen eher ohne Geschlechtsbezug für Berufe, Stände und Menschengruppen verwendet. Der Plural auf –männer betont stärker das Geschlecht. Singular Plural Plural Stamm Endung Stamm Endung Stamm Endung Nominativ -mann - -leut e -männ er Akkusativ - e er Dativ (e) en ern Genitiv (e)s e er [LINK] 241 Einträge der Flexionsklasse -mann/-leute von insgesamt 169687 Nomen im Canoo Wörterbuch Eine besondere Stellung nehmen die folgenden Flexionsklassen ein, da sie teilweise anders flektiert werden als „gewöhnliche“ Nomen: Starke, schwache und gemischte Flexion Traditionell werden in der Nomenflexion die Bezeichnungen stark, schwach und gemischt verwendet. Dabei gelten die Endungen -en und -n als schwach und alle anderen Endungen sowie die Endungslosigkeit als stark. * Schwache Nomen haben im Singular und im Plural die schwachen Endungen -en oder -n. Sie gehören der en/en-Klasse an. * Nomen der gemischten Flexion haben im Singular keine oder starke Endungen und im Plural schwache Endungen. Sie gehören der (e)s/en-Klasse oder der -/en-Klasse an. * Starke Nomen haben sowohl im Singular als auch im Plural keine oder starke Endungen. Sie gehören einer der anderen Flexionsklassen an. Adjektivisch flektierte Nomen Flexionsklassen mit Fremdelementen Personennamen Geographischen Namen Flexionsklassen mit Fremdelementen Diese Klassen beschreiben die Flexion von Fremdwörtern, die teilweise oder ganz nach einem fremdsprachlichen Muster flektiert werden. Bei einigen Substantiven fremdsprachlicher Herkunft wird vor der deutschen Pluralendung der Stamm verändert. In vielen Fällen wird dabei der Teil des Singularstammes gestrichen, der in der Ursprungssprache dem Singularsuffix entspricht. * s/en * -/en Einigen Substantive fremdsprachlicher Herkunft bilden den Plural ganz wie in der Ursprungssprache: * s/fremder PL * -/fremder PL Fremdwörter s/en mit Veränderung des Stammes im Plural Regel | Stamm+Endung | Vollformen Singular Plural Stamm Endung Stamm Endung Nominativ Stamm - Pluralstamm en Akkusativ - en Dativ - en Genitiv s en Alle Nomen dieser Flexionsklasse [LINK] 1335 Einträge der Flexionsklasse s/en fremd von insgesamt 169687 Nomen im Canoo Wörterbuch Bei diesen Substantiven fremdsprachlicher Herkunft wird vor der Pluralendung en der Stamm verändert. In vielen Fällen wird dabei der Teil des Singularstammes gestrichen, der in der Ursprungssprache dem Singularsuffix entspricht. Typische Fälle sind: Singular Plural Nomen auf -a (sächlich) Thema Themen Nomen auf -o Risiko Risiken Nomen auf -um Museum Museen Fremdwörter -/en mit Veränderung des Stammes im Plural Regel | Stamm+Endung | Vollformen Singular Plural Stamm Endung Stamm Endung Nominativ Stamm - Pluralstamm en Akkusativ - en Dativ - en Genitiv - en Bei diesen Substantiven fremdsprachlicher Herkunft wird vor der Pluralendung en der Stamm verändert. In vielen Fällen wird dabei der Teil des Singularstammes gestrichen, der in der Ursprungssprache dem Singularsuffix entspricht. Typische Fälle sind: Singular Plural Nomen auf -a (weiblich) Villa Villen Nomen auf -is Praxis Praxen Nomen auf -ismus Anglismus Anglismen andere Nomen auf -us Globus Globen Nomen auf -os Epos Epen BEISPIEL Flexion von Algorithmus Wortklasse: Nomen Genitiv Singular: Algorithmus Nominativ Plural: Algorithmen Artikel: der Flexionsklasse: -/en fremd Fremdwörter s/fremdsprachlicher Plural Regel | Stamm+Endung | Vollformen Singular Plural Stamm Endung Stamm Endung Nominativ Stamm - Pluralstamm - Akkusativ - - Dativ - - Genitiv s - Abiturientenexamen Wortklasse: Nomen Genitiv Singular: Abiturientenexamens Nominativ Plural: Abiturientenexamina / Abiturientenexamen Artikel: das Flexionsklasse: s/fremder PL o. s/- Einige Substantive fremdsprachlicher Herkunft bilden den Plural wie in der Ursprungssprache. Diese Pluralformen entsprechen nicht dem deutschen Flexionssystem. Sie werden in der Regel nur in Fachsprachen verwendet. Typische Fälle sind: Singular Plural Nomen auf -um Visum Visa (auch: Visen) Nomen auf -on Lexikon Lexika (auch: Lexiken) (italienische) Nomen auf -o Inkasso Inkassi (auch: Inkassos) Nicht zu dieser Gruppe werden Wörter englischen, französischen oder anderen Ursprungs gerechnet, die den Plural mit -s bilden. Da das s als Pluralendung auch im Deutschen vorkommt, werden diese Wörter in die entsprechenden allgemeinen Flexionsklassen eingeteilt (z.B. Evergreen, Gourmet). Fremdwörter -/fremdsprachlicher Plural Einige Substantive fremdsprachlicher Herkunft bilden den Plural wie in der Ursprungssprache. Diese Pluralformen entsprechen nicht dem deutschen Flexionssystem. Sie werden in der Regel nur in Fachsprachen verwendet. Typische Fälle sind: Singular Plural Nomen auf -us Kasus Kasus Uterus Uteri Nomen auf -a Vita Vitae (auch: Viten) Signorina Signorine (auch: Signorinas) Nicht zu dieser Gruppe werden Wörter englischen, französischen oder anderen Ursprungs gerechnet, die den Plural mit -s bilden. Da das s als Pluralendung auch im Deutschen vorkommt, werden diese Wörter in die entsprechenden allgemeinen Flexionsklassen eingeteilt (z.B. Crew, Tortilla). Personennamen Regel | Singular: Personennamen haben im Genitiv Singular ein s, wenn sie ohne Artikel stehen. Mit Artikel sind sie endungslos. Zum Beispiel: Goethes Dramen die Dramen des jungen Goethe Enden sie auf -s, -x oder -z wird das s durch ein Apostroph ersetzt. Zum Beispiel Kopernikus’ Werke die Werke des Kopernikus Zur Flexion von mehrteiligen Namen (Johann Sebastian Bach, Onkel Anton, Doktor Müller), siehe Enge Apposition. Enge Apposition. Die Apposition Der Beisatz Eine Apposition ist eine besondere Art von Attribut zu einem Nomen. Sie besteht in der Regel aus einem Nomen oder einer Nomengruppe. Das Nomen der Apposition und das Nomen, das durch die Apposition näher bestimmt wird, stehen meistens im gleichen Kasus. Wir unterscheiden drei Arten von Appositionen: Lockere Apposition Frau Groesz, die Direktorin der Firma am Montag, dem/den 8. Mai Enge Apposition Henry Dunant, Iwan der Schreckliche, die Stadt Frankfurt Partitive Apposition (Maß- und Mengenangaben) eine Flasche französischer Wein ___________________________________________________________________________________________________ Lockere Apposition Lockere Appositionen haben die folgenden Merkmale: * In der gesprochenen Sprache werden sie durch eine kurze Pause vom Rest des Satzes abgehoben. In der geschriebenen Sprache werden sie durch Kommas abgetrennt: Frau Groesz, die Direktorin der Firma, sprach die einleitenden Worte. * Sie stehen hinter dem Nomen, auf das sie sich beziehen. * Sie stimmen im Kasus mit dem Nomen, auf das sie sich beziehen, überein (Kongruenz hinsichtlich des Kasus): die einleitenden Worte Frau Hubers, der Direktorin der Firma Sie lud uns an ihrem Geburtstag, einem Donnerstag, zum Essen ein. Ausnahmen bei der Übereinstimmung im Kasus Grundsätzlich stimmt die Apposition im Kasus mit ihrem Bezugswort überein. Dies gilt dann, wenn das Nomen der Apposition von einem Artikel (oder Artikelwort) begleitet wird: Es sprach Herr Gruber, der Präsident des Vereins. NOMINATIV ein Brief an Herrn Gruber, den Präsidenten des Vereins DATIV die Worte Herrn Grubers, des Präsidenten des Vereins GENITIV Das ist Roland, mein Bruder. NOMINATIV Kennst du Roland, meinen Bruder? AKKUSATIV Es gehört Roland, meinem Bruder. DATIV Wird das Nomen der Apposition von einem flektierten Adjektiv, aber nicht von einem Artikel oder Artikelwort begleitet, steht die Apposition meistens im Nominativ: ein Brief an Herrn Morgenstern, stellvertretender Direktor die Worte Herrn Morgensterns, stellvertretender Direktor selten: ein Brief an Herrn Morgenstern, stellvertretenden Direktor die Worte Herrn Morgensterns, stellvertretenden Direktors Steht vor dem Nomen der Apposition kein flektiertes Wort, ist nur der Nominativ üblich: ein Brief an Herrn Morgenstern, Direktor der Firma die Worte Herrn Morgensterns, Direktor der Firma Datumsangaben Auch bei Datumsangaben wird der Kasus des Bezugswortes übernommen: Heute ist Montag, der 8. September. NOMINATIV wir kommen Montag, den 8. September AKKUSATIV bis Montag, den 8. September AKKUSATIV zu Beginn des Montags, des 8. September(s) GENITIV Bei Angaben mit am und zum wird der Kasus (Dativ) ebenfalls übernommen. Die Datumsangabe kann aber auch im Akkusativ stehen: am Montag, dem 8. September auch: am Montag, den 8. September bis zum Montag, dem 8. September auch: bis zum Montag, den 8. September Die Datumsangabe mit den ist dann keine Apposition, sondern eine reine Zeitangabe im Akkusativ. ___________________________________________________________________________________________________ Enge Appositionen Enge Appositionen sind fester mit ihrem Bezugswort verbunden. In der geschriebenen Sprache stehen sie ohne Komma. Sie können je nach Art vor oder nach dem Bezugswort stehen und stimmen im Kasus nur zum Teil mit dem Bezugswort überein. Vornamen Pieter Breughel Anredeformen, Titel Tante Klara, Doktor Attenhofer Personennamen deine Tante Klara, der Doktor Attenhofer Herrschernamen Elisabeth die Zweite Andere Eigennamen die Stadt Frankfurt Apposition = Vorname Vornamen stehen gewöhnlich vor dem Bezugswort (Familienname oder zweiter Vorname): Heinrich Schiller Johann Sebastian Bach Johann Sebastian Der Vorname wird nicht flektiert, d.h. nur der letzte Name wird flektiert: Heinrich Schillers Werke Johann Sebastian Bachs Kompositionen Johann Sebastians Frau Apposition = Verwandtschaftsbezeichnungen, Berufsbezeichnungen, Anredeformen, Titel Verwandtschaftsbezeichnungen, Berufsbezeichnungen, Anredeformen, Titel u. Ä. stehen vor dem Bezugswort. Onkel Anton Malermeister Hugentobler Professor Morgenstern Fräulein Ruprecht Das Bezugswort ist ein Personenname, der flektiert wird. Die Apposition wird nicht flektiert: Onkel Antons Gemüsegarten Malermeister Hugentoblers Geschäft Professor Morgensterns Vorlesung Fräulein Emilie Ruprechts Lieblingsneffe Ausnahme: Die Anredeform Herr muss auch als Apposition flektiert werden: für Herrn Müller Ich habe es Herrn Müller gegeben. Herrn Albert Müllers Kinder Apposition = Personenname Personnenamen als Apposition stehen hinter dem Bezugswort. mein Onkel Anton die Krimiautorin Donna Leon dieser Herr Müller Sie werden nicht flektiert: der Gemüsegarten meines Onkels Anton der neueste Roman der Krimiautorin Donna Leon die Kinder dieses Herrn Müller Ob ein Personenname Apposition oder wie oben Bezugswort ist, hängt davon ab, ob ein Artikel(wort) verwendet wird. Wenn Verwandtschaftsbezeichnungen, Berufsbezeichnungen, Anredeformen oder Titel mit Artikelwort stehen, ist der Titel usw. Bezugswort und der Personenname Apposition. der Gemüsegarten meines Onkels Anton Stehen Verwandtschaftsbezeichnungen usw. ohne Artikelwort (Onkel Anton), ist der Personenname Bezugswort und der Titel usw. Apposition Onkel Antons Gemüsegarten Apposition = Erweiterung von Herrschernamen u. Ä. Die Apposition steht hinter dem Bezugswort und stimmt im Kasus mit ihm überein: Elisabeth die Zweite Iwan der Schreckliche mit Elisabeth der Zweiten ohne Iwan den Schrecklichen das Leben Elisabeths der Zweiten das Leben Iwans des Schrecklichen Apposition = andere Eigennamen (geographische Namen und Sachnamen) Die Apposition steht hinter dem Bezugswort: die Stadt Frankfurt der Kanton Aargau der Roman „Das Parfüm“ Die Apposition wird nicht flektiert: im Zentrum der Stadt Frankfurt die Regierung des Kantons Aargau der Autor des Romans „Das Parfüm“ Plural: Von vielen Personennamen kann ein Plural gebildete werden. In der Regel sind diese Pluralformen aber selten. Dabei kommen die folgenden vier Pluralendungen vor: e - s en Bei spontanen Pluralbildungen wird meist s verwendet. Die Endung en ist in den meisten Fällen veraltet. * Der partitive Genitiv Verhältnis Ganzes–Teil (Genitivus partitivus, partitiver Genitiv): Das Genitivattribut nennt das Ganze, von dem das Kernnomen einen Teil ausdrückt: der größte Teil des Weges die Mehrheit der Wähler * Geographische Namen Bei der Flexion geographischer Namen unterscheiden wir zwischen Namen, die mit Artikel gebraucht werden (die Schweiz, der Rhein), und solchen, die normalerweise ohne Artikel stehen (Deutschland, Wien). Siehe Artikel bei Eigennamen. Besonderheiten: * Apostroph im Genitiv: Bei Namen auf s, ß, x oder z wird im Genitiv das s durch Apostroph ersetzt. Diese Form ist sehr selten: Florenz’ Innenstadt, Paris’ Metro Häufiger verwendet man die Umschreibung mit von oder das entsprechende Adjektiv: die Innenstadt von Florenz, die Pariser Metro. * Genus = sächlich Alle geographischen Namen ohne Artikel sind sächlich. Dies ist zum Beispiel dann zu sehen, wenn sie von einem Adjektiv oder einer anderen Charakterisierung begleitet werden: das französischsprachige Belgien das moderne Zürich, das historische Rom das menschenleere Alaska; Europa, es hat in seiner Geschichte viele Kriege gesehen. * Endungsloser Genitiv bei Verwendung mit Artikel: Wenn sonst artikellose Eigennamen mit einem Artikelwort verwendet werden, fällt im Genitiv die Endung s häufig weg: die Geschichte des modernen Europas oder des modernen Europa