© VEB Verlag Enzyklopädie Leipzig, 1970 3., unveränderte Auflage 1975 Verlagslizenz Nr. 434 - 130/182/75 - LSV 0874 Einbandgestaltung: Rudolf Uhliseh, Leipzig Printed in the German Democratic Republic Satz: VEB Druckerei "Gottfried Wilhelm Leibniz", 445 Gräfenhalnlchen/DDR IV/2/14 Druck: Druckwerke Zwickau III/29/2 Einband: VOB Buchbinderei Südwest, Leipzig Best.-Nr.: 575 435 9 EVP 42, - Mark Vorwort zur ersten Auflage Das vorliegende Lehrbuch der modernen hebräischen Sprache ist als Hochschullehrbuch gedacht, das den Benutzer in die Lage versetzen soll, hebräische Texte lesen zu können. Die bisher dem deutschsprachigen Benutzer zugänglichen Lehrbücher ') beschränken sich entweder auf die Sprache der Bibel, oder sie dienen ? allein dem praktischen Erwerb von Sprachkenntnissen, wenden sich also nicht speziell an Studenten, die nach wissenschaftlichem Ver- -ständnis der Sprache und ihrer Struktur streben. Es versteht sich, daß Lehrbücher für biblisches Hebräisch kein geeignetes Material für das Erlernen der modernen Sprache darstellen, da sich die hebräische Sprache seit den Tagen der Antike in nicht unerhebliAemMaße umgestaltet hat. Trotzdem ist es notwendig zu betonen, daß das moderne Hebräisch in einem inneren Zusammenhang mit der Sprache der Bibel steht, die in Israel auch heute noch weitgehend verstanden wird, und daß die hebräische Sprache sich kontinuierlich durch die Zeiten entwickelt hat. Weder ist „Althebräisch" eine tote Sprache wie das Lateinische oder das Akkadische, noch gibt es eine in der Neuzeit „neugeschaffene" Sprache, die gelegentlich, weil der Begriff „Neuhebräisch" bereits zur Bezeichnung der Sprache der Mischna dient, „Iwrith" genannt wird. Die Sprache der Mischna als „Neuhebräisch" zu bezeichnen ist wohl keine sehr glückliche Wahl. Eine Sprachstufe, die fast zweitausend Jahre alt ist, dürfte kaum als neu zu klassifizieren sein. Ganz und gar unpassend ist aber für die moderne Sprache die Benennung „Iwrith", was ja auf Hebräisch nichts anderes als eben „Hebräisch" heißt. Man sollte also besser vom Hebräisch der Bibel, dem der Mischna und schließlich von der modernen hebräischen Sprache, die freilich jederzeit auf älteres Sprachgut zurückgreifen kann, sprechen. 6 Vorwort Die zweite Gruppe der Lehrbücher des Hebräischen setzt.sich meist das Ziel, die Grundlagen für die Befähigung zu hebräischer Konversation zu schaffen. Der Benutzer derartiger Lehrbücher soll — ohne sich zu sehr mit grammatikalischem Ballast abmühen zu müssen — mit der Umgangssprache so weit vertraut gemacht werden, daß er imstande ist, sich auf Hebräisch zu verständigen. Auf dem Wege über die praktische Sprachanwendung wird er dann im Laufe der Zeit dahin kommen, die Sprache nicht nur sprechen, sondern auch lesen zu können. Der Weg, die Lesefähigkeit nach der Sprechfertigkeit durch die Praxis zu erlangen, entspricht nicht der Zielsetzung des vorliegenden Buches, sondern es soll den Lernenden befähigen, Texte zu lesen und zu verstehen. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es der systematischen sukzessiven Abhandlung der grammatischen Erscheinungen der Sprache. Dabei ist versucht worden, die Regeln der Sprache so knapp undJklar zu bieten, wie es nur möglich ist, andererseits aber nichts auszulassen, was notwendig ist, um moderne Prosastücke mit Hilfe eines Wörterbuchs verstehen zu können. Absichtlich wurde davon abgesehen, die Anfügung von Objektsuffixen an Verbalformen zu behandeln, da diese Formen nur noch gelegentlich im gehobenen literarischen Stil auftreten > und ihre Bildung manche Schwierigkeiten bietet. Hingegen wird der Lernende solche Formen, wenn sie auftreten, in jedem Fall ohne Mühe identifizieren und verstehen können, selbst wenn er die Gesetze ihrer Bildung nicht aktiv beherrscht. Die sukzessive systematische Abhandlung der verschiedenen grammatikalischen Erscheinungen der hebräischen Sprache ermöglicht es dem Lernenden auch, das vorliegende Buch zum Nachschlagen zu benutzen. Innerhalb der in den einzelnen Lektionen gebotenen Übungssätze ist ein relativ geringer Wortschatz verwendet worden, wobei es darauf ankam, soweit wie möglich gängige Vokabeln zu benutzen und Sätze zu formulieren, die dem modernen Sprachgebrauch entsprechen. Zur Vorwort 7 Kontrolle der Übersetzungen aus dem Deutschen ist dem Buch ein Schlüssel beigefügt. Die darin enthaltenen hebräischen Versionen sind als Vorschläge zu betrachten, da vielfach auch andere Übersetzungsmöglichkeiten bestehen. Die gebotenen Übersetzungen sind so abgefaßt, wie sie der Lernende jeweils auf Grund seiner Vokabel- und Grammatikkenntnisse formulieren könnte. Es steht natürlich im Ermessen des Lehrenden, den grammatischen Stoff durch weitere Übungssätze zu festigen; wir haben uns auf ein Minimum an Übungssätzen beschränkt. Bei den im Anhang zusammengestellten Lesestücken handelt es sich um leichte Zeitungstexte, Aufsätze aus Zeitschriften und dergleichen. Die ersten Artikel sind parallel in vokalisierter und unvokalisierter Schreibung gegeben, um den Lernenden allmählich an die unvokali-sierte Schreibung zu gewöhnen. Die Texte sind — abgesehen von der stillschweigenden Verbesserung einiger Druckfehler und gelegentlichen Kürzungen — in ihrer originalen Form abgedruckt worden und entsprechen daher nicht immer unbedingt den Regeln für die unvokali-sierte Schreibung und die Interpunktion, die von der Hebräischen Sprachakademie in Jerusalem ausgearbeitet wurden und deren Anwendung empfohlen wird. So finden sich z.B. die Formen TW8 (S. 177) und Tip*! (ebendort) an Stelle der „richtigen" Schreibung "Höö bzw. Tipl. Ebenso kommt die Form ""KVia (S. 178), die die übliche ist, vor, obwohl die Lexika infolge ihrer normativen Funktion allein das etymologisch korrekte "Tna bringen. Auch lOTlTtn (S. 173) ist heute durchaus die gebräuchliche Form, wenn auch die Lexika nach wie vor an £, der Form TOinn festhalten. Der Artikel von Goitein über das Buch jV\.-v> Ruth ist Materialien der Hebräischen Universität in Jerusalem entnommen, die für die Abschlußprüfungen des Sprachunterrichts für ausländische Studenten zusammengestellt wurden. Alle in den Texten und in den grammatischen Erläuterungen vorkommenden Vokabeln sind in einem Glossar zusammengefaßt, auch diejenigen, die in den zu den einzelnen Lektionen gehörigen Wortlisten 8 Vorwort aufgeführt sind, so daß der Lernende zunächst auf die für den Anfänger zeitraubende Benutzung eines Wörterbuches verzichten kann. Von der Möglichkeit der Verweise ist im Glossar ausgiebig Gebrauch gemacht worden, sofern der Stamm für den Ungeübten schwer zu finden ist bzw. mehrere Möglichkeiten der Aufführung in der alphabetischen Reihenfolge bestehen. So ist z. B. von Q^J auf H^K verwiesen; 1? VT? *?? ist sowohl unter ?8 als auch unter "P und "P registriert. Demgegenüber findet man Wörter wie "^B1? und "^tfa unter dem jeweiligen Anfangsbuchstaben, denn es ist nicht anzunehmen, daß man sie unter Q,,?B bzw. '*?# suchen würde. In Zweifelsfällen der Einordnung habe ich mich an die Wörterbücher von Ben-Yehuda und Even-Shoshan gehalten. Es bleibt mir die angenehme Pflicht, dem Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen der Deutschen Demokratischen Republik zu danken, ohne dessen tatkräftige Unterstützung dieses Buch nicht hätte ausgearbeitet werden können. Fachlicher Rat und wertvolle Unterstützung wurden mir durch meinen Kollegen Prof. C. Rabin zuteil, der nicht müde wurde, meine Arbeit zu fördern, und dessen kompetentes Urteil mir über viele Klippen hinweggeholfen hat. Da ein Buch mit der Zielsetzung wie das vorliegende bisher — zumindest im deutschsprachigen Bereich — nicht vorhanden ist, stellt diese Arbeit — dessen bin ich mir bewußt — einen ersten Versuch dar. Darum werde ich für alle kritischen Hinweise von Lehrenden und Lernenden dankbar sein. HEINRICH SIMON Berlin, April 1970 Inhaltsverzeichnis Einleitung........................... 11 Das hebräische Alphabet (§ 1) — Die Vokale (§ 2) — Die matres lee-tionis (§3) — Das Schwa (§4) —Dagesch (§5) — Patach furtivum (§6) — Betonung (§ 7) — Kamaz katan (§ 8) 1. Lektion: Der Artikel.................... 20 2. Lektion: Genus und Numerus................ 23 3. Lektion: Personalpronomina — Aktives Partizip — Präsens .... 29 4. Lektion: Deklination — Status constructus........... 31 5. Lektion: Personalsuffixe................... 36 6. Lektion: Personalsuffixe (Forts.) — Status constructus (Forts.) — Negation des Präsens — Interrogativa — Vokalisierung des Fragewortes HS.................. 39 7. Lektion: Die Präposition ]S — Komparation.......... 47 8. Lektion: Das Verb (Allgemeines) — Vergangenheit des Kai .... 51 9. Lektion: Das Verb (Forts.) — Verben pa'el und pa'ol — Futur des Kai — Imperativ, Partizip, Infinitiv ......... 54 10. Lektion: Das Verb (Forts.) — Die übrigen Binjanim — Verbalnomina 60 11. Lektion: Das Demonstrativpronomen — Das Fragepronomen — Der Lokativ...................... 73 12. Lektion: Das Adverb — Relativsätze............. 78 13. Lektion: Das Zahlwort................... 84 14. Lektion: Das Verb (Forts.) — Verba tertiae laryngalis...... 93 15. Lektion: Die Verben T\"b (ý?) ............... 97 16. Lektion: Die Verben N"1? ^.................. 101 17. Lektion: Die Verben rClVTJ'»................ 104 18. Lektion: Die Verben rrtlTJ'D................ 107 19. Lektion: Die Verben K"B.................. 111 10 Inhaltsverzeichnis 20. Lektion: Die Verben 1"D .................. 114 21. Lektion: Die Verben ""'S .................. 119 22. Lektion: Die Verben V» und ""'» .............. 125 23. Lektion: Die Verba mediae geminatae (S"V).......... 133 24. Lektion: Die Verben «"Píl und «ITT — Der Jussiv — Waw ha-Hippuch 142 25. Lektion: Bemerkungen zur Syntax.............. 147 Wortstellung — Zum Gebrauch der Tempora — Bedingungssätze Die unvokalisierte Schreibung.................. 151 Abkürzungen......................... 161 Interpunktion.......................•. . 163 Lesestücke.......................... 167 Schlüssel zu den Übersetzungsübungen aus dem Deutschen..... 189 Glossar............................ 195 Einleitung § 1 Das hebräische Alphabet Das hebräische Alphabet umfaßt 22 Buchstaben. Alle Buchstaben sind Konsonanten. Die Buchstaben stehen unverbunden nebeneinander. Die Schrift ist linksläufig.. Es gibt eine Druckschrift (Quadratschrift) und eine Kursivschrift. Name des Buchstabens ! Druck Schreibung Kursiv Lautwert (im Deutschen) Alefi *Ů? K K Ic fester Stimmeinsatz 2 Bet (Wet) (rca) rva (3)3 te) 75 b(w) Oimmel ■??» 3 i g Dalet V T T 1 d He NH n Q h Waw n T \ 1 w Sajin [xa.i.< "j n T í> s CUt rľ'n n t) ch 3 Tet rve Q 6 t 1 Die Tonsilbe ist durch einen Punkt unter dem Vokal gekennzeichnet. Da es eine allgemein anerkannte Transkription nicht gibt, werden die deutschen Äquivalente benutzt. 2 Entsteht von selbst im Deutschen vor jedem anlautenden Vokal. 3 Kehllaut wie im Wort „aoh". 12 Das hebräische Alphabet Name des Buchstabens Schreibung Druck Kursiv Lautwert (im Deutschen) Jod, Jud TV ,TV i i j Kaf(Chaf) (1?) 1? (D) 3 O) 3 k (ch 4) Lamed V T b í 1 Mem Q!? a N m Nun 1« a J n Ssqmech 199 0 0 ß Ajin r? 27 5 kehliger Stimmeinsatz Pe (Fe) (kd) xb (B) B Í3) c) P (f) Zade lýta- &/ n? 3 3 z >W Kof, Kuf Tip -TP P Z ? k Resch ^T "1 r Schin (Ssin) (rfr) XV (ty) 0 (•e) e- seh (ß) Taw (vi) in T T (n) n (í)) jí t Anmerkung: Nur Juden aus orientalischen Ländern unterscheiden in der Aussprache zwischen S und *?, n und 3. Zwischen 0 und f, 3 und P besteht heute kein phonetischer Unterschied mehr. 4 Kehllaut wie im Wort „ach". Die Vokale 13 Zur Wiedergabe von Fremdwörtern verwendet man: '1 für ťjí (englisches j bzw. g): WBTWJ (Jiu-Jitsu) 'flVJ (George) '' für á (russ. HC, franz. j): ^i?'* (Journal) 'S für 6 (russ. nf engl, ch): "ifVS (Charter) Die Buchstaben S D 1 a D haben besondere Formen als Endbuchstaben des Wortes: Druck Kursiv Schluß-CAa/ ? -Mem D -Nun -Fe -Zade t §2 Die Vokale In einer Zeit, als das Hebräische nicht mehr als gesprochene Sprache benutzt wurde, fügte man den Konsonanten, um die korrekte Aussprache zu fixieren, Vokalzeichen hinzu. Man unterschied lange und kurze Vokale (x steht in der folgenden Tabelle und in den Lektionen für einen beliebigen Konsonanten). 14 Die Vokale — Die ma třes lectionis Lange Vokale j Kurze Vokale a X T (Vna) ?!3j? í a x nno T - e X «tv? ' e, ä x *?iao i "x Vnj i?Tn T ■ V * L i x M PT* o Cx) ix DVin T 0 0 x T i?pT m u i 1 s a- u X \ fiap, Ein langer Vokal schließt inmitten des Wortes die Silbe ab, bildet eine offene Silbe; ein kurzer Vokal schließt die Silbe nicht ab, steht in einer geschlossenen Silbe. Falls die Silbe betont ist, können kurze Vokale in offenen Silben stehen, z. B. 0??, tf?f (der Ton liegt auf der ersten Silbe); in einer betonten geschlossenen Silbe ist auch ein langer Vokal möglich, z. B. ™7P?^ (der Ton liegt auf der vorletzten Silbe), langer Vokal in betonter geschlossener Endsilbe ist sehr häufig, z. B. ■'tin. Der Längenunterschied zwischen langen und kurzen Vokalen ist — zumindest in der heute gesprochenen Sprache — unbeträchtlich und hat nur theoretische Bedeutung. In geschlossenen Silben werden Kamaz und Cholam kurz gesprochen. Auch in unbetonten offenen Silben sind die langen Vokale kürzer als im Deutschen. Chirek gadol und Zere mit folgendem Jod werden immer lang gesprochen. Betontes Segol in offener Silbe wird wie ä gesprochen. Auch Zere wird heute meist wie ö gesprochen. § 3 Die matres lectionis (nK-ipJD niaK) Die hebräische Schrift war zunächst unvokalisiert. Als Hilfe- zur richtigen Lesung wurden schon früh die Konsonanten , 1 fl N benutzt. Diese Buchstaben haben dann keinen konsonantischen Lautwert, sondern dienen als Lesestützen (matres lectionis), und zwar N in der Hauptsache für a, z. B. s?? n für a oder e am Wortende, z. B. ^ regelgetreu katawt ausgesprochen. <]' í Wenn am Anfang des Wortes zwei Schwa aufeinander folgen müßten, so wird das erste meist zu Chirek, z. B. 1^ statt Tb"?1?» ™$P statt natfl1?. Müßte ein mit Schwa versehener Buchstabe einem, mit Schwa voran- / gehen, so wird das erste zu Chirek, während das zweite verschwindet und das , zur mater lectionis wird, z.B. na^J + 3 = nT^3. Vorgesetztes 1 ) v\(„und") wird vor Schwa zu \ z. B. ">» (VT + 1 wird zu TTl). p;, Auch vor den Lippenlauten D a 1 3 (Merkwort 1^3) wird ) zu 1, z. B. "H^? + ) wird zu JÚM. Dagesch 17 Vor einer betonten Silbe steht statt ) häufig J, und zwar in der Regel am Ende des Satzes, bei Wortpaaren auch mitten im Satz, z. B. nV'-Vi ai\ n-im r? tni *ifc3 T :-T í I V T I 'T-í TT TT' Kehllaute (»nriN) können kein bewegtes Schwa annehmen, weil die Aussprache schwierig wäre. Darum tritt ein Hilfsvokal (IBt!) hinzu, meistens Chataf-Patach X, manchmal auch Chataf-Kamaz X (Aussprache = o) oder Chataf-Segol x, z. B. 'l?, aber Tin« (statt ^inK), nax, •'Vn. Tritt vor einen Konsonanten, der mit CAate^vokalisiert ist, ein anderer, der eigentlich ein bewegtes Schwa tragen müßte, so tritt statt des Schwa der. dem Chataf-Lemt entsprechende volle Vokal ein, z. B. rii1?» + *? = ni'?»'?, nax + a = naxs, ^n + V = ^VnV (h-choli). Muß der dem CAato/-Laut folgende Konsonant mit Schwa versehen sein, so tritt statt des Chataf der entsprechende volle Vokal ein, z. B. "li»!, aber ttj»l. § 5 DageschT) ŕ- H Ein Punkt in einem Buchstaben heißt Dagesch. Wir unterscheiden Dagesch chasak (pjn «fr*) und Dagesch kál (Vj? tfH). Dagesch chasak bezeichnet die Verdoppelung eines vokalisierten Konsonanten. Gewöhnlich steht Dagesch chasak nach einem kurzen Vokal, denn durch die Verdoppelung ist die voraufgehende Silbe geschlossen, z. B. T?1? = "I?"«?. Da eine betonte geschlossene Silbe auch einen langen Vokal haben kann, so kann eine solche Silbe auch durch einen verdoppelten Buchstaben geschlossen werden. Wenn also auf einen langen Vokal Dagesch chasak folgt, ist die Silbe betont, z. B. n^N; nattf, 13b. Die Verdoppelung ist in der Aussprache nicht hörbar. TS1? wird limed gesprochen (nicht lim-med). VTÖ1? spricht man limdü (= lim-dü), obwohl das Schwa bewegt ist (nicht lim-m'dü) [vgl. ^ro = kat-wü § 4]. Im Wortauslaut verschwindet das Dagesch chasak, z.B. i"iä?i?, aber 1^pT. Die Kehllaute S n n, ferner N und 1 können kein Dagesch annehmen. Falls ein Dagesch chasak in diesen Buchstaben stehen müßte, wird meist 2 Simon, Lehrbuch d. mod. hebräischen Sprache r ' .•' v 'i 18 Pataoh furtivum — Betonung der vorangehende Vokal gelängt (X zu X; ? zu K; X zu x). Diese Ersatzdehnung tritt immer ein bei S und *l, häufig bei s, gelegentlich bei n und n, z. B. "T»Y; aber 1«? (statt IN?), qVk, aber «TB (statt «h.n). Dagesch kal kommt nur in den Buchstaben n B 3 T J 3 (Merkwort Begadkefat) vor und verändert deren Aussprache. Dieser Unterschied ist in der heute üblichen Aussprache nur noch bei 3, 3 und B hörbar: 3 = b, 3 = w; 3= k, 3 = ch (wie in „Bach"); B = p, B = f. Dagesch kal steht a) am Anfang des Wortes, sofern nicht das vorhergehende Wort auf einen Vokal oder einen der Buchstaben '•ins als matres lectionis (Merkwort ahoi) ausgeht. (Diese Einschränkung wird allerdings heute meist unbeachtet gelassen.) b) in der Mitte des Wortes nach einer geschlossenen (mit ruhendem Schwa abgeschlossenen) Silbe. Muß in einem der Begadkefat ein Dagesch chasak stehen, so erfüllt dieses gleichzeitig die Funktion des Dagesch kal, d. h. es ändert die Aussprache. Wenn >t im Auslaut konsonantisch, nicht aber mater lectionis ist, so erhält es einen Punkt, der Mappik (p™) genannt wird, z. B. tä. § 6 Patach furtivum (n?ia n?») Stehen die Buchstaben S n n am Ende des Wortes und geht ihnen ein langer Vokal, der nicht Kamaz ist, voraus, so erhalten sie ein unbetontes Patach als Vokalisierung. Es ist ein Hilfsvokal, der die Aussprache erleichtert, und wird in der Aussprache vor dem Kehllaut eingeschoben, als ob sich ein N „eingeschlichen" hätte. Also 0r7 wird ausgesprochen wie n*?"1"}, ?3S wie nšas, sni1 wie »Niť. § 7 Betonung Wir unterscheiden Betonung der Ultima (^TP*?) und Betonung der Pänultima ('?',??,p'?). Weiter als auf die Pänultima kann der Ton nicht zurückgehen. Die Betonung der Ultima ist der häufigere-Fall. Kamaz katan 19 § 8 Kamaz katan Kamaz katan steht in der Regel in unbetonten geschlossenen Silben, z. B. nasri. Das Kamaz vor einem Chataf-Kamaz oder einem durch folgendes Schwa aus Chataf-Kamaz entstandenen Kamaz katan (vgl. § 4 Ende) ist ein Kamaz katan. Zur Ausnahme beim Artikel siehe S. 21. 2» 1. Lektion Der Artikel GRAMMATIK Der Artikel wird durch den Vorsatz von n gebildet, wobei der folgende Konsonant verdoppelt wird. Einen unbestimmten Artikel gibt es nicht, vielmehr ist ein Nomen als solches zunächst indeterminiert. Vor K und "l lautet der Artikel n. Ebenso vor V, wenn dieser Konsonant nicht mit Kamaz gadol vokalisiert ist oder wenn auf den Artikel eine betonte Silbe folgt, die mit Kamaz vokalisiert ist. Ebenso vor n in einer betonten mit Kamaz vokalisierten Silbe, z. B. T^?n der Herr, tfhn der Kopf, 3-jifn i der Abend, iViBSn der Bleistift, O»? das Volk, "inn der Berg. (Ausnahme: "•!!*?? der Blinde.) Vor unbetontem *?, n sowie immer vor n (mit Kamaz gadol) und fj lautet des" Artikel ľ}: tn?n die Berge, Vflsn die Zukunft, 0?nn der Weise, "n?™ die Stoffe, Materialien (aber: nMnn s.u.). Vor nicht mit Kamaz vokalisiertem n und n tritt keine Ersatzdehnung ein, sondern der Artikel lautet ü, ohne daß der folgende Buchstabe durch Dagesch verdoppelt werden kann, z. B. mnn der Faden, nVinn der Kranke, Ninn jener, na:?nn (Kamaz katan!) die Weisheit. Ausnahme: °nn jene (Plur, mask.), ]D? jene (Plur. fem.). Tritt der Artikel vor \ das mit Schwa versehen ist, sowie vor Wörter, die analog den Formen *????>? und "?V^!? gebildet sind, fällt das Dagesch aus, z. B. 1 Auf der Pänultima betonte Formen werden zunächst durch ' gekennzeichnet. Der Artikel — Übungen zur 1. Lektion 21 na^n die Sitzung, "^BSn der Befehlshaber, "»Mn der Erwachsene. Ausnahmen: CT^n die Juden, OTTm die Griechen, nnsrn die Wälder. Die Substantive FJ? „Land, Erde", in „Berg", in „Fest", D? „Volk", "•? „Stier" ändern nach dem Artikel ihre Vokalisation wie folgt: ■pán -inn jnn os;n nsn l V T T J T T 5 TVÍ T T J T - ' Der mit Kamaz versehene Artikel (!?) vor einem Kamaz katan oder Ghataf-Kamaz wird (entgegen § 8 der Lautlehre) dem o-Laut nicht angeglichen, sondern hat Kamaz gadol: njixn — ha-onija das Schiff. Werden dem Artikel die Präfixe ?, 3, 7 vorgesetzt, so verschmelzen sie mit ihm üblicherweise derart, daß das «1 elidiert wird, während das Präfix dessen Vokalisierung annimmt: fl + 3 = 3. Beachte: ^1X3 wird ba-onija gelesen, wenn es aus n^JXn -f 3 entstanden ist, aber bo-onija, wenn es indeterminiert, also njlX 4. 3 ist. Das zu einem determinierten Substantiv attributiv tretende Adjektiv nimmt den Artikel an, in prädikativer Funktion ist es indeterminiert. Eine verbale Kopula gibt es im Hebräischen für das Präsens nicht. Beispiele: "?i*H? n?3H = das große Haus Vns n?3n = Das Haus ist groß. ÜBUNGEN Vokabeln l»i? klein nniin "3 in, an, mittels, mit, durch ■ *H.p Zimmer Tj? nB?1 Fußboden njwr» ~) und nVl n*lj?ri Decke (eines Baumes) 03 Lampe auf Wand, Mauer Bild Tür auch 22 Übungen zur 1. Lektion lV?n Fenster HO was? I "100 Buch n»N wo? yfä Tisch -llän Ofen NO? Stuhl bv .rnto rnpris .rnprn nsn mna ,nn n-33 M0p rrän • ■ Tl. *" Till TI" '.".' " V V * — ■" * T IT * — — •?? .flfttfn «?» *i?ón .tj?3 pVn d? .tj?3 n^n .rmaii Tj?n mann n»x nirna na .^na -nrta in^'m kdsh .xds nssin . . - - T v v : 1 t : ••, - : ■• - - n . T . . T Wo ist das Fenster? Das Fenster ist in der Wand. Was ist an der Decke? Die Lampe ist an der Decke. An der Decke ist eine Lampe. Was ist im Zimmer? Im Zimmer ist ein großer Tisch. An der Wand ist ein Bild. Der Ofen ist im Zimmer. Auf dem Fußboden sind ein Stuhl und ein Tisch. Die Interpunktionszeichen entsprechen den in europäischen Sprachen üblichen. Näheres s. S. 163ff. 2. Lektion Genus und Numerus GRAMMATIK Das Hebräische hat zwei Genera: Maskulinum und Femininum.. Wir unterscheiden bei Nomina zwei Numeri: Singular und Plural. Ein Dual ist nur noch in geringem Umfang vorhanden. Grammatische Feminina sind in der Regel durch ihre Endung kenntlich. Feminin sind Substantive und Adjektive, die 1. auf ein betontes nx auslauten, z. B. TlB2tn Fußboden, THia» Arbeit; 2. auf rw, TW, JVX auslauten, sofern das n nicht zum Stamm des Wortes gehört. Maskuline Nomina sind solche, die auf einen Konsonanten oder einen anderen Vokal als betontes TW bzw. nicht auf eine der anderen Femininendungen ausgehen. Ohne besondere Kennzeichnung weiblichen Geschlechts sind a) natürliche Feminina, d.h. solche Substantive, die weibliche Wesen bezeichnen, z. B. OK Mutter, Ti3 Tochter b) die meisten Körperteile der Lebewesen, besonders die paarweise vorhandenen, z. B. "?n Fuß, f*r Hand, 1# Zahn c) Städte- und Ländernamen und die Nomina "I'V „Stadt" Tli „Land" d) die Namen der Buchstaben und das Nomen rrtN in der Bedeutung „Buchstabe" e) verschiedene Substantive bloß dem Gebrauch nach (d. h. weder auf Grund ihrer Bedeutung noch ihrer Form). Dazu gehören u. a.: m Stein 0Í3 Glas, Becher «to Feuer öra Nadel 24 Genus und Numerus ^l v. Brunnen-j,- J h 4.2 tfW Seele *H.ä t Zaun o, "ft. 1 -,/? í D??? i Mal (zeitl.) Ai*->Mtui :,,;ui.c J??. ! Weinstock ;?"-; nax «-Zange - :h -:■■-< j'/í- >**5f;ť *■'■*' nať Sabbath f) einige Substantive, die in älterer Literatur auch als Maskulina vorkommen, heute aber meist als Feminina behandelt werden, z.B. i"1^ Tinte ľ?? s Messer s,~ im£' TU Weg nn^vfmf Geist ptf1? Sprache, Zunge WQti <> Sonne Das Femininum der Adjektive wird in der Regel durch die Anfügung von nx aus dem Maskulinum gebildet. Dabei verlagert sich der Ton nach hinten, und bei zweisilbigen Stämmen erhält in diesem Falle die erste Silbe, falls sie mit Kamaz vokalisiert ist, nun Schwa (bzw. Ghataf-Patach). Eigentlich ist diese Erscheinung so zu erklären, daß die erste Silbe ursprünglich einen kurzen Vokal hatte, der aber direkt vor der Tonsilbe gedehnt wird (Vortonvokal); bei Weiterrücken des Tones nach hinten verflüchtigt er sich: ^VilJ - "?nj groß, ^?R - l?j? klein, naitfn — aitfn wichtig. Nomina, die auf nx auslauten, werfen vor Antritt der Femininendung das n ab und fügen die Endung an den vorhergehenden Konsonanten an: nDT'-HpJ schön. Der maskuline Plural wird durch die Anfügung der Endung a.,x gebildet, der feminine Plural durch die Anfügung der Endung nix, die an die Stelle von nx tritt, z. B. trVna - Viia : t niVna - nVni I T i Feminina, die auf (nicht zum Stamm gehöriges) n auslauten, werfen dieses vor Antritt der Pluralendung ab: riishaa - ntfna» Bürste. Genus und Numerus 25 Die Feminina auf nix bzw. TW haben im Plural nřx DZW. ni»x: ni»jq - rvon Laden nviiaa - rrto» Auto Auf <"ix auslautende Nomina werfen vor dem Antritt der Pluralendung das H ab und fügen die Endung an den vorhergehenden Konsonanten an: * T VT Manche Feminina bilden Plurále auf B'x: D'tá - nitf jähr, trya - ns-3 Ei, orfa^ - rnia-r Biene. Manche Maskulina bilden Plurále auf nix: niax - ax Vater niTj? - TR Wand nixo? - KD? stuhl nijnVtf - jnft Tisch. Bei der Pluralbildung erleiden die Nomina häufig Veränderungen der Vokalisierung. Die Endung des Duals ist 0% z. B. Dvr - t * ~T T Hand D^n - Vn Fuß trk -1£ Zahn dtps - yx Auge 0?3tN [Kamaz katan!] - -n* Ohr Dinv - Dr Tag n^inatf - snatf Woche Bei den Bezeichnungen für die Körperteile dient die Dualform auch zum Ausdruck des Plurals. D?l^ bezeichnet sowohl die beiden Hände eines Menschen als auch Hände schlechthin. 32 Status construetus die einzelnen Wörter ein Bindestrich (li?.?) gesetzt werden. So können auch die Glieder des Status construetus durch Makkef verbunden werden, z. B. "IB? rP3 oder "l??"^? Schule. In der biblischen Literatur ist der Gebrauch des Makkef häufiger als in der modernen Sprache. Beispiele für Formen des Status construetus: Status construetus Status absolutus 3?n -m das Wort des Vaters 13^ Wort tf^n "l?n der Freund des Mannes ">3n Genosse, Freund nniaT tfa/T Bienenhonig tf?^ Honig -IDO rva Schule (eigtl.: Buchhaus) n?? Haus ■»£n "»»? das Kleid des Kindes "na Kleid Bei weiblichen Nomina, die auf 7\x auslauten, tritt im Status construetus statt des 7\ (ursprüngliches) 7\ ein; das Nomen endet dann meist auf ^: Status construetus Status absolutus r "lj?3 ns?lf (eine) Morgenstunde ™$ Stunde "lj?3n nstf die Morgenstunde T^ ^ die Tante des Kindes Ttfn Tante -l3Xn niia» die Arbeit des Bauern "Tta» Arbeit Zwischen das Regens und das Rectum kann kein anderes Wort treten. Attributive Adjektive stehen hinter dem Rectum. Wenn sie eine nähere Bestimmung eines Regens darstellen, das mit einem indeterminierten Rectum verbunden ist, bleiben sie indeterminiert; ist das Rectum determiniert, bekommt das Adjektiv den Artikel, z. B. pina onia'T tfan süßer Bienenhonig Enrtn "lV»n "T13 das neue Kleid des Kindes Das Adjektiv kann allerdings auch zum Rectum gehören: nnavn nsiPri n^T die Kenntnis der hebräischen Sprache Die Segolata 33 Die Segolata Als Segolata bezeichnet man zweisilbige, auf der Pänultima betonte Nomina, deren zweite Silbe im Regelfall mit Segol vokalisiert ist. Diese Nomina haben die Formen x.^, xxx oder xxx (entstanden aus xxx, xxx bzw. XXX). So wird ift? zu Í& König; aV? zu aV| Hund; ">?9 zu Iß? Buch; 13T zu "Dl Andenken, Erinnerung; Vß zu "7-li Größe; *ft zu tf#> Heiligkeit. Ursprüngliches Chirek wird auch zu Segol: "H? wird zu "H3 „Kleid". Wenn bei #e<7oiar-Formen der zweite Radikal ein Kehllaut ist, so wird dieser in der Regel mit Patach vokalisiert; sind sie aus der Form xxx entstanden, bleibt das Patach in der ersten Silbe erhalten. Beispiele: ■Wtf Tor, "IM Knabe, (aber gegen die Regel: DHľJ Mutterleib, orf? Brot); int Glanzj -1SÍ) Gestalt, Titel, (aber: tfP Daumen, "?nk Zelt). Ist der dritte Konsonant n, n oder », tritt gleichfalls in der zweiten Silbe Patach ein: snj. Same (ursprünglicher Vokal a) rn? Blume (ursprünglicher Vokal i) nú Glanz (ursprünglicher Vokal «). Im Status construetus „verändern Segolata ihre Form in der Regel nicht.3 3 Ausnahme; *>"MJ hat im Status construetus meist die Form "i"!t!. 3 Simon, Lehrbuch d. mod. hebräischen Sprache 34 Die Segolata Nomina, die auf «"IX auslauten und endbetont sind (d. h. nicht zu den Segolata gehören), haben im Status constructus nx: Status constructus Status absolutus n»in nsin Hirt Die auf EM auslautenden Pluralformen (ebenso die Dualform EM) bilden die Form "% für den Status constructus. Dabei treten Kürzungen in der Vokalisierung auf; z. B. -Fi| _ Q-řl3 Häuser ■nfin - nnnq Zimmer n_31 _ nnan Worte, Sachen «■"3^0 - tľoV» Könige '13 _ trn Söhne "'S? — EP» Wasser ^11 _ 0^1 Füße Die Pluralendung nix bleibt im Status constructus unverändert; Vokale können verkürzt werden: nil?»" - nisto Stunden nie?? - niö!? Betten nil3 _ nil? Töchter niBto _ nieto Sprachen niS» _ nix» Ratschläge niVato _ niVato Kleider nfri» _ nV?w. Wagen nipS - rtpTp Almosen 5ni3*l3 — ni3*i3 Segenssprüche, Glückwünsche 4 Die Begadkefat bilden diese Formen in der Regel ohne Dagesch; nur wenn der zweite Radikal ° oder " ist, tritt bei manchen Nomina ein Dagesch ein; O1?1?? „Gelder" bildet den Status constructus ,B0?. 5 Kein Dagesch im 3 I Übungen zur 4. Lektion 35 ÜBUNGEN Vokabeln VsiK Hin er ißt '£ in (mit Akk), zu nnriX Mahlzeit Ts Baum I nns nach (zeitl) "IB .Blume Dto dort (PI "Íl?) "H? Frucht n3Í» Kin er arbeitet H1?« diese 6ntoin n'? Fabrik Klip NW.er ruft, nennt, liest nV»3 Herrin ^V? Herr I Einn? * Mittag ',: ■"■'""'■''' n-- unter liin WH >er kehrt zurück V?] Zeit nnetoö Familie "TT tropin i|?än nnnx nnx .-ij?.an nnng nx ^Dix -»jg *ij?.äa .]3Í rraa ňia/to ,n?an' rfrga .rufhqn ivaa nnaiyn^sfišn nriN .onnsn ňnriřt nx n^i'x nnst^rn on^n nňpn an^sa .cb* d^i™ D^ai b^j? tf; btf .^n *?x bn^n o^ln nnriin ••SS W"l^' fri^xn D^s?n nxin'pxn b^s^Ym-is tf: D^rnSs? Die Arbeiter arbeiten in den Fabriken. Die Schüler und die Schülerinnen lernen in Schulen. Wir gehen in die Schule und lernen dort viel. Der Hausherr ist im Garten unter dem Obstbaum. Die Häuser der Stadt sind groß. Wo ist die Mutter des Kindes? Die Matter des Knaben ist im Zimmer. Wo sind die Kinder? Sie sind im Kindergarten; zur Zeit des Mittagessens kehren sie zurück. 0 Wenn Cholam ohne Waw vor Schin bzw. nach Ssin steht, fallen der Vokalpunkt und der diakritische Punkt zusammen; folgt es a\if Schin, bzw. geht es Ssin voraus, steht es auf dem jeweils freien Kopf des Buchstabens. 3« 5. Lektion Personalsufiixe GRAMMATIK Die Personalpronomina können nicht dekliniert werden. Die erforderlichen Kasus werden durch Suffixe ausgedrückt, die an Nomina, Präpositionen und Verben treten können.1 Die Personalsufiixe drücken bei Nomina das Possessivverhältnis aus und stehen folglich virtuell im Genitiv, so daß das Nomen durch das Suffix determiniert ist. Ein Nomen, das ein Personalsuffix annimmt, hat daher keinen Artikel.2 Ein Personalsuffix am Verb bezeichnet den Akkusativ des Personalpronomens. Die Suffixe am Verb werden in der modernen Sprache selten verwandt. f; <;■ * Die Formen der Suffixe, die an den Singular angefügt werden, sind wie folgt: Singular 1. Pers. mask. u. fem. ,x 2. Pers. mask. 1J (t[) fem. ijx 0s|) 3. Pers. mask. i G») fem. nx (n) Beispiel: "9^ Wort, Sache, Angelegenheit, S tat. constr.: *)?1 "H?"* mein Wort wrn unser Wort 1 Um die Casus obliqui des freien Personalpronomens auszudrücken, benutzt man für den Genitiv die Partikel ?? mit Suffixen (vgl. S. 42), finden Dativ die Präposition V mit Suffixen (vgl. S. 42), für den Akkusativ die Partikel "8 mit Suffixen (vgl. S. 42). 2 Wohl aber ein attributiv hinzutretendes Adjektiv: "l?n % sein großer Garten. Plural W Oll) DDX (DD) l?x (]?) ox (an). T V li (in) Personalsuffixe 37 TSI dein (m) Wort D?1?1 euer (m) Wort Ti^, dein (/) Wort T3^3<| euer (/) Wort i"9"T sein Wort D"m ihr (m) Wort aw ihr Wort fWI ihr (/) Wort Beachte: 1. Die Suffixe B, in, n sind unbetont. ;■■ / ' 2. Im Suffix BD bzw. 1? nimmt das 3 nie Dagesch an. 3. Das auslautende Patach im Status construetus von Nomina, die im Status absolutus auf Kamaz auslauten (z. B. 1?"T — líH), hält sich nur vor den schweren Suffixen 2?. und 1? (ö3"j?,T), sonst wird es zu Kamaz. Auf nx auslautende Nomina werfen vor Personalsuffixen den letzten Buchstaben ab: """liö „mein Lehrer" [neben iliö auch irnlö], Beispiel für das Femininum: mTi3» Arbeit, Stat. constr.: mta» Sing. 1. Pers. ^I^av Plur. 1. Pers. Wpv 2. Pers. mask. ^rria» 2. Pers. mask. ODrnia» fem. imb» fem. ]DrnÍ3S? 3. Pers. mask. 1rnÍ3V 3. Pers. mask. Q^t3?! fem. nrntiy fem. jrmj» Die in der Tabelle (S. 36) in Klammern stehenden Formen treten ein wenn der Status construetus eines Nomens vokalisch auslautet: 2N - Stat. constr.: ^K (oder 3K) Vater Sing. 1. Pers. "a« Phir. 1. Pers. VM 2. Pers. mask. T??3 2. Pers. mask. OD-'DK fem. T3? fem. !?'?« 3. Pers. mask. W3K Ct3N) 3. Pers. mask. on-rw fem. n-3N fem. ]H-aK Beachte die Vokalkürzung vor den schweren Suffixen D?, 1?. on, in. 3 Nach einem Vokal bleibt die Endung 1 unbetont 1 38 Übungen zur 5. Lektion Andere Nomina mit vokalisch auslautendem Status constructus sind: n? Bruder - Stat. constr. -rw (PI DVW) on Schwiegervater - Stat. constr. ''QU (PI B^ri) n? Mund - Stat. constr. ^ (PI ni»B) ÜBUNGEN Vokabeln n^j? schwer, schwierig "Tl1? Onkel 11 Sohn tfin neu (Pi nvnK) Din« Schwester HpiB Kin er öffnet aniN Sin er liebt i ariSÖ Brief .nghnn rras i3is; it:in:.-ido xiipi nnns 3#ř 7ö|?n ""rix .1503 rvos "jav? i33 .novi D5V3 .*?Wi laipg '.ntfj? *rn irnias? "'ul n^in nüüi^n "»nin« .íko?^» ňĚř nnan-pisa nVp ?*nĎpTrrN In eurem Zimmer sind schöne Bilder. Mein Onkel hat eine neue. Wohnung. Mein Onkel und meine Tante sind alt. Wo ist euer Vater? Unser Vater ist in seinem Garten. Ich öffne (mask.) meinen Mund. Sie schreibt einen Brief an ("?) ihren Freund. Mein Bruder und dein Bruder sind Freunde. Ihr Bruder hat eine kleine Tochter (drei Möglichkeiten!). 6. Lektion Personalsuttixe (Forts.) - Status constructus (Forts.) - Negation des Präsens -Interrogativs - Yokalisierung des Fragewortes na GRAMMATIK £ ľf Die Formen der Suffixe, die an den Plural angefügt werden, sind wie folgt: Singular Plural 1. Pers. mask. u. fem. "^ ^ 1 2. Pers. mask. T? D5,í! fem. "d m 3. Pers. mask. ™.' °W fem. n m Beispiel: nnan _ Stat. constr. "H?1! Worte, Sachen Sing. 1. Pers. ,1?1 Plur. 1. Pers. «,"J.?,| 2. Pers. mask. TI?"! 2. Pers. mask. 'BDnai fem. TTH fem. ]?n?1 3. Pers. mask. Tnyj 3. Pers. mask. Bnnai fern. nna-T fem. W"W Beispiel: ni3"ia - Stat, constr.: ^3*1? Segenssprüche, Glückwünsche Sing. 1. Pers. "n^l? Plur. 1. Pers. wtfßrp 2. Pers. mask. T£to*]a 2. Pers. mask. B^ntona fem. "n?nlD-ja fein, l?"^3"!3 3. Pers. mask, vnia-n 3. Pers. mask. arrnia-ia fem. rprta-ia fem. irrt»3"}3 Lies: aw. 40 Personalsuffixe (Forts.) — Status constructus (Forts.) Segolata erhalten ihre ursprüngliche Vokalisation (a, i, u), 1. wenn sie im Singular mit Personalsuffixen versehen sind, 2. wenn sie im Plural mit den schweren Suffixen der 2. und 3. Person Plur. versehen sind, 3. im Status constructus des Plurals. Beispiele: 1?D Stat. constr.: 1?? Buch tnjpo Stat. constr.: T.?? "HBO ">-)BD usw. usw. D?"]?0 Q2,1!?9 usw. usw. "f?.® Stat. constr.: : "^ö König D"?1?? Stat. constr.: •• i - 'S)1?»3 - T I usw. USW. D?3Va DS^Va USW. usw. Anstelle eines ursprünglichen u tritt meist o (Kamaz katan) ein: Beispiele: 1R.2 Morgen tHjft* Stat. constr.: r?R? "IPi? (lies: oofcn) Ti?? usw. usw. D3-!j?a usw. aal Höhe O'na? Stat. constr.: 'nai Tiaa * I T ILjai usw. 2 Wenn der dritte Radikal zu den Begadkefat gehört, nimmt er im Status constructus des Plurals und vor den schweren Suffixen im Plural kein Dagesch an (vgl. S. 34 Anm. 4). 3 Bei Substantiven der Form XXX tritt CJiataf-Patach an die Stelle des Schwa, z. B. "1»i. 4 Kann der erste Radikal der Substantive der Form XXX kein Schwa annehmen, so tritt dafür Chataf-Kamaz ein, z. B. D,"!9Í! '^IH- Personalsuffixe (Forts.) — Status constructus (Forts.) 41 Einzelne Substantive der Form xxx bewahren auch im Status absolufcus des Plurals und in den Pluralformen mit leichten Suffixen den o-Laut (Kamaz katan): tf"I? „Heiligkeit" bildet den Plural CUBftj? (lies: kodaschlm) snW „Wurzel" bildet den Plural Dlihtf (lies: schoraschlm) *?öfc „Zelt" bewahrt im Status absolutus des Plurals und in den Pluralformen mit leichten Suffixen das Cholam: o-Vnk, -"rnk usw. Bei Segolata der Form xxx, deren zweiter Radikal ein Kehllaut ist, wird im Singular vor Suffixen der zweite Radikal statt mit Schwa meist mit Chataf-Kamaz vokalisiert: "i«* Gestalt, Titel TN? (lies: toori) *\1$$ (lies: to'orcha) Dasselbe gilt auch für den Plural im Status constructus und in Verbindung mit den schweren Suffixen: BTy*! (lies: farlm) n«i> (lies: to orě) Ty*» (lies: ťarai) a?~)$$ (lies: to'ořechem) ^nk „Zelt" bildet ^rw, ]- tö^pK, ]- oybm mit Kamaz katan, die übrigen Pluralformen aber mit Cholam (vgl. oben). "'S?. „Enkel" und einige andere Nomina des Typs xxx bewahren das Segol: Singular: HDJ usw. Plural: 0H31, HM usw. Auch die Nomina des Typs xxx, deren erster Radikal K, n oder B ist, bilden die entsprechenden Formen meist mit Segol: "73K „Trauer" bildet ^ax ?iü „Teil" bildet -R^ö "WS? „Kalb" bildet ^l» 42 Präpositionen mit Personalsuffixen Die Genitivverbindung läßt sich anstelle des Status constructus auch durch die Partikel *?8? ausdrücken: rieten lva oder nnian *?# rran Wenn der Genitiv durch ?# ausgedrückt wird, wird das regierende Nomen gern mit dem Suffix der dritten Person versehen. In Genus und Numerus muß das Suffix mit dem im Genitiv folgenden Nomen übereinstimmen, z. B. rnian Vtf irca rn*7«n Vtf rneo t : - - v t i • t i - v It:' Man verbindet nicht zwei Regentia mit einem Rectum. „Das Haus und der Garten des Mannes" heißt: %} tf-'Kn rV3 oder auch: tf Wi V? iöl in<3 Präpositionen mit Personalsuffixen Sing. 1. Pers. "V Plur. 1. Pers. »"? 2. Pers. mask, rf? 2. Pers. mask. O?1? fem. Í? fem. ]^ 3. Pers. mask. V? 3. Pers. mask. DD1? fem. nV fem. inV Ebenso z. B. 3 (bildet neben 10? 'D RT9 Merke: „zwischen . . . und" heißt pai...r,a „zwischen mir und dir" ^f 31 T? Negation des Präsens Die Gegenwart wird durch ľ$ = „es gibt nicht" (Stat. constr. von i 1?*? = Nichtsein) verneint, das vor einem Substantiv oder einem Pronomen steht, z. B. 5 Endbetont. 44 Intewogativa K-lip Nin ]-X Er liest nicht. rraa orjV f N Es ist kein Brot im Hause. * r T?? ich habe nicht (mir ist nicht) Die Negation T$ nimmt Personalsuffixe an: Sing. 1. Pers. "4,N oder TS Plur. 1. Pers. «j-K 2. Pers. mask. ^,« 2. Pers. mask. OSr« fem. ^P« fem. RTK 3. Pers. mask, läj^ oder fr« 3. Pers. mask, nrx fem. nai"K oder fO'S fem. ]TK So sagt man meist «Up -U'N anstelle von *nip "W TS rraa 1ä?.'X tf'rtn anstelle von n?as tf-sn r« Interrogativa Fragesätze werden eingeleitet a) durch Fragepronomina und Frageadverbien, z. B. 7? wer« n»_x wo R-n wo f? was ,CI? wann 1?''? wie TS wie í1!1!? warum ns"7 warum b) durch die affigierte Fragepartikel ÍJ, die dem Begriff, nach dem gefragt wird, vorangestellt wird: »n??n ns;q lst das Haus schön? ?rWN aptoq Schreibst du? n?? *ft "^ Hast du Geld? Die Partikel Ĺ} lautet vor Konsonanten, die mit Schwa vokalisiert sind, und vor Kehllauten (SmnX) n, z. ß. TNin 'qVinn Geht er? »apto nrixn Schreibst du? Vor unbetontem ¥ n n N und vor mit Chaiaf-Kamaz vokalisierten Kehllauten lautet die Fragepartikel 0; min rnnn i8t er fleißig? 6 „wen" = va riN; jedoch „was" (Akk) meist ft» Vokalisierung des Fragewortes HS 45 Die Fragepartikel wird häufig auch ausgelassen: ?*1ÖD3 T\m Klip ??I"]ia xm lpi oder wn ]p„t ífiia Anstelle der Fragepartikel tj wird auch — besonders in der modernen Sprache — axn verwandt. Während ĹJ unmittelbar vor demjenigen Begriff steht, nach dem gefragt wird, gilt diese Regel für OSD nicht. Bei der Doppelfrage wird das zweite Glied mit 0*5 eingeleitet oder auch mit IN [nach DKn immer mit IN]: ?X7 ox roan ns^q in-1??» IN tTTöVrirr Q'Snnn Sind die Schüler fleißig oder faul ? Vokalisierung des Fragewortes HO Die gewöhnliche Vokalisierung ist die mit Patach: ^a. Der erste Buchstabe des folgenden Wortes wird verdoppelt (erhält Dagesch), z. B. ?TöVnn ini1? na Außer der Grundform H» gibt es die Formen ^? und na, Ihre Anwendung entspricht den Regeln der Vokalisierung des Artikels, z. B. ľipaK "íaix no Was sagt dein Vater? ?nty na Was hast du getan? Merke: Die Regel, daß vor einem mit Kamaz vokalisierten unbetonten 1 Segol eintritt, gilt beim Fragepronomen HS nur, wenn das «1 stamin-haft ist, nicht aber vor einem mit Kamaz vokalisierten n des Artikels. Also: Htonn na Was soll der Lärm? In Verbindung mit Präpositionen ergeben sich u. a.: (naa) naa = na +.. a worin ? wodurch ? na? — na + ? wieviel? einige na? — na -j- 7 warum? na 75? = na + V» worauf? worüber? Vor dem Artikel, als einzelnes Wort und in Pausa steht na. 46 Übungen zur 6. Lektion ÜBUNGEN Vokabeln 7nfciJ? Xin er macht, tut 1J3 Kleid, Kleidungs- nein stück 'S denn ^»O-Mantel, Jackett WS - (freie) Zeit - HNÍI Hin er sieht itf?»-jetzt n^OnrmK Universität 'JB1? vor [vor mir ,3B17j 'rST -tüchtig . 1? so, ja finy- Zeitung davor, vorher HBÜ-Tischdecke; Land- '^ *1?i57 Hin er geht vorbei ■ ! karte tilÝ? Kin er zieht an