Das Pronomen Wörter wie die folgenden werden Pronomen genannt: du, sich, meiner, dieser, welcher, andere, keiner, jemand, man Ein Pronomen ist nach der klassischen Definition ein Wort, das für ein anderes Wort, ein Nomen, stehen kann. Die deutsche Bezeichnung für „Pronomen“ ist „Fürwort“. Die Pronomen ermöglichen es dem Sprecher/Schreiber, schwerfällige Wiederholungen zu vermeiden und verschiedene Verhältnisse zu und zwischen verschiedenen Nomen zu verdeutlichen: Die Mutter sagt ihrem Kind, dass es ihr helfen soll. Ich will nicht dieses Buch, sondern das, von dem ihr mir gestern erzählt habt. Die (meisten) Pronomen dienen als Platzhalter oder Stellvertreter für ein Nomen. Der Hund bellt Er bellt. Willst du ein Vanilleeis? Nein, ich will ein anderes. Bestimmte Pronomen können auch als Artikelwort vor einem Nomen stehen: Dieser Hund bellt. Ich will ein anderes Eis. Die Pronomen werden nach ihrer Bedeutung und ihrer Funktion in verschiedene Klassen eingeteilt: Personalpronomen, Possessivpronomen, Reflexivpronomen, Demonstrativpronomen, Relativpronomen, Interrogativpronomen und Indefinitpronomen. Pronomen können flektiert werden. Sie werden je nach Klasse und Stellung des Pronomens ähnlich wie Adjektive oder wie Nomen flektiert. Einige Pronomen sind unveränderlich. Wie ein Pronomen flektiert wird, ist für jedes Pronomen einzeln angegeben. Flexion Wie werden Pronomen flektiert? Klassen Welche Klassen von Pronomen gibt es? Flexion der Pronomen Die meisten Pronomen werden flektiert. Einige wie etwas, nichts, man sind unveränderlich. Deshalb werden die Flexionstabellen bei der Beschreibung der einzelnen Pronomen aufgezeigt. Wie die Wortformen gebildet werden ist also bei den einzelnen Pronomen ersichtlich (siehe Pronomen, Klassen). Allgemein gilt: Attributiv verwendete Pronomen: Die meisten attributiv verwendeten Pronomen richten sich wie die Artikel und die attributiv verwendeten Adjektive nach dem Nomen, vor dem sie stehen: Kongruenz zwischen Pronomen und Nomen Genus männlich dieser/welcher/mein Stoff sächlich dieses/welches/mein Kissen weiblich diese/welche/meine Einladung Numerus Singular dieser/welcher/mein Stoff Plural diese/welche/meine Stoffe Kasus Nominativ dieser/welcher/mein Stoff Akkusativ ohne diesen/welchen/meinen Stoff Dativ mit diesem/welchem/meinem Stoff Genitiv statt dieses/welchen/meines Stoffes Stellvertretend verwendete Pronomen: Die stellvertretend verwendeten Pronomen richten sich nach dem Nomen, auf das sie sich beziehen: Genus männlich Der Mann – Er spricht. sächlich Das Kind – Es spricht. weiblich Die Frau – Sie spricht. Sachverhalt Es – Das erstaunt mich... Numerus Singular Das Kind – Es spricht. Plural Die Kinder – Sie sprechen Der Kasus richtet sich nach der Rolle des Pronomens im Satz. Bei den Personal-, Reflexiv- und Possessivpronomen richtet sich die Form des Pronomens auch nach der Person des Bezugswortes: 1. Person ich, mich, mein; wir, uns, unser 2. Person du, dich, dein; ihr, euch, euer 3. Person er/es/sie, sich, sein/sein/ihr; sie, sich, ihr Besonderheiten: Unter Besonderheiten stehen bestimmte Eigenschaften der Flexion von Pronomen, die eine Gruppe von Pronomen aus verschiedenen Klassen betreffen Unter Besonderheiten stehen bestimmte Eigenschaften der Flexion von Pronomen, die eine Gruppe von Pronomen aus verschiedenen Flexionsklassen betreffen. e-Tilgung Pronomen Bei einigen Pronomen kann das e der Endung es des Nominativ und Akkusativ Neutrum Singular getilgt werden, wenn sie als Stellvertreter für ein Nomen verwendet werden. Pronomen Endung es, Nom. u. Akk. Neutrum Singular mein meines meins dein deines deins sein seines seins einer eines eins irgendein irgendeines irgendeins kein keines keins Bei den Possessivpronomen unser und euer kann das e des Stammes vor den Endungen e, es und er getilgt werden. Pronomen Endung e Endung es Endung er unser unsere unsre unseres unsres unserer unsrer euer euere eure eueres eures euerer eurer Werden unser und euer mit den Endungen em und en kombiniert, kann das e des Stammes aber auch das e der Endung wegfallen. Pronomen Endung em Endung en unser unserem unserm unsrem unseren unsern unsren euer euerem euerm eurem eueren euern euren Genitiv es und en Einige Pronomen, die im Genitiv Singular Maskulin und Neutrum die Endung es haben, können vor männlichen und sächlichen Nomen wie ein Adjektiv mit der Endung en stehen. Dies geschieht nur, wenn das Nomen den Genitiv mit der Endung s oder es bildet. In allen anderen Stellungen verwendet man für den Genitiv Maskulin und Neutrum die Pronomenform mit der Endung es. Pronomen Genitivform vor Maskulinum oder Neutrum mit Genitivendung s oder es all meistens allen statt alles die Ursache allen Übels die Grundlage allen geistigen Lebens aber ein Bewunderer alles Schönen irgendwelche meistens irgendwelchen, selten irgendwelches (Genitiv ist selten) statt irgendwelchen unnützen Unsinns aber die Meinung irgendwelches Typen jeder häufig jeden statt jedes im Leben jedes/jeden Mannes die Erfüllung jedes/jeden Wunsches aber im Leben jedes Menschen Meistens jedes, wenn eine Adjektiv folgt: im Leben jedes einzelnen Mannes am Anfang jedes neuen Schuljahrs Immer jeden in der Verbindung eines jeden (ein jeder): im Leben eines jeden Mannes am Anfang eines jeden Jahres jedweder meistens jedweden statt jedwedes (veraltet) das Vermeiden jedweden Risikos das Fehlen jedweden/jedwedes eigenen Denkens aber die Unterdrückung jedwedes Individualismus jeglicher nur jeglichen statt jegliches (veraltet) das Vermeiden jeglichen Risikos aber die Unterdrückung jegliches Individualismus manch meistens manchen statt manches die Lösung manchen Problems der größte Wunsch manchen kleinen Kindes aber der größte Wunsch manches Menschen welcher häufig welches statt welchen welches/welchen Kindes Eltern die Geschichte welches/welchen Abenteurers aber die Abenteuer welches großen Helden Klassen von Pronomen Die Pronomen werden nach ihrer Bedeutung und Funktion in verschiedenen Klassen eingeteilt. Wir folgen hier der klassischen Einteilung in die folgenden Klassen: Personalpronomen Reflexivpronomen Reziprokpronomen Possessivpronomen Demonstrativpronomen Relativ- und Interrogativpronomen Indefinitpronomen Pronominaladverbien Personalpronomen Persönliche Fürwörter Die Personalpronomen stehen stellvertretend für den Sprecher (1. Person), den Angesprochenen (2. Person) und den oder das Besprochene (3. Person). Formen (Flexion) Bei den Formen der Personalpronomen unterscheidet man nach Person, Numerus und Kasus. In der dritten Person Singular wird auch nach dem Genus unterschieden. Singular Plural 1. Person 2. Person 3. Person 1. Person 2. Person 3. Person Maskulin Feminin Neutrum Nominativ ich du er sie es wir ihr sie Akkusativ mich dich ihn sie es uns euch sie Dativ mir dir ihm ihr ihm uns euch ihnen Genitiv meiner deiner seiner ihrer seiner unser * euer * ihrer Beispiele: Ich sehe dich. Sie wollen euch etwas fragen. Ihr macht uns Sorgen. Es kommt mir nicht in den Sinn. Er hat von ihr geträumt. Erbarme dich unser. Wir wollen seiner gedenken. Genitiv: uns(e)rer statt unser und eu(e)rer statt euer: Im Genitiv kommen neben unser und euer auch die Formen unserer/unsrer und eurer/euerer vor: Vielleicht ist sie unserer (statt unser) überdrüssig. Ich werde eurer (statt euer) gedenken. NB: Diese Formen werden nicht von allen Grammatiken als korrekt angesehen, obwohl sie auch in der Standardsprache relativ häufig vorkommen. Sie sollten in jedem Fall zusammen mit aller vermieden werden: nur: unser aller Freund nur: mit euer aller Hilfe Funktion Die Personalpronomen beziehen sich auf den Sprecher (1. Person), den Zuhörer (2. Person) und den oder das Besprochene (3. Person). 1. Person: ich, wir Die Pronomen der ersten Person beziehen sich auf den Sprecher oder Schreiber. Mit ich usw. ist ein einzelner Sprecher/Schreiber gemeint. Mit wir usw. sind in der Regel mehrere Sprecher/Schreiber gemeint. Mit wir kann gelegentlich auch (meist in herablassender Weise) eine angesprochene Person gemeint sein: Wie geht es uns denn heute? Was haben wir denn da wieder angestellt! Die erste Person Plural wird manchmal auch von einer Einzelperson verwendet: * Der Pluralis Majestatis (Majestätsplural) wird gewöhnlich von regierenden Fürsten in offiziellen Reden und Schriften verwendet: Wir, Beatrix, Königin der Niederlande von Gottes Gnaden [...] geben bekannt... * Der Pluralis Modestiae (Bescheidenheitsplural) wird von Rednern und Autoren verwendet, um aus Bescheidenheit die eigene Person zurücktreten zu lassen: Wir kommen damit ans Ende unserer Ausführungen. 2. Person: du, ihr (Höflichkeitsform Sie) Mit den Personalpronomen der 2. Person wird der Angesprochene oder der Leser bezeichnet. Mit du usw. ist ein einzelner Zuhörer/Leser gemeint. Mit ihr usw. sind mehrere Zuhörer/Leser gemeint. Die Formen du und ihr sind vertraulich. Sie werden im Familien- und Freundeskreis, unter Jugendlichen aber auch in Vereinen, Organisationen, am Arbeitsplatz unter Kollegen verwendet. Man duzt normalerweise Kinder, Tiere aber auch Heilige und göttliche Wesen. Die höfliche Form der Anrede ist die dritte Person Plural Sie usw., die immer großgeschrieben wird. Dieses Sie wird sowohl für eine einzelne Person als auch für mehrere Personen verwendet. 3. Person: er, sie, es; sie Die Personalpronomen der 3. Person beziehen sich auf den oder das Besprochene/Beschriebene. Sie bezeichnen nicht nur Personen, sondern Lebewesen aller Art sowie Dinge und abstrakte Begriffe. Sie stehen stellvertretend für ein Nomen und werden dann verwendet, wenn ein Nomen im Satz oder in der Rede nicht wiederholt werden soll: Hans kam herein. Er (statt: Hans) war ganz aufgeregt. Wo ist mein Tabak? Ich habe ihn (statt: meinen Tabak) soeben noch gehabt. Ich habe an meine Eltern gedacht und sie (statt: meine Eltern) gleich angerufen. Die Pronomen er, sie, es stehen stellvertretend für ein Nomen im Singular. Bei der Wahl zwischen er, sie und es ist in der Regel das grammatische Geschlecht und nicht das natürliche Geschlecht maßgebend: Siehst du das Mädchen? Ja ich sehe es. Die Versuchsperson ist männlich. Sie wird zuerst ärztlich untersucht. Das Pronomen es Das Pronomen es hat im Satz verschiedene Funktionen, die hier zusammengefasst dargestellt werden: Fürwort Wo ist das Papier? Es liegt in der Schublade. Ihre Mutter ist Ärztin, und sie wird es auch. Platzhalter für Nebensatz (Korrelat) Es freut mich, dass ihr gewonnen habt. Wir bedauern es, Sie enttäuschen zu müssen. Platzhalter für Subjekt Es steht ein Schrank im Gang. Es wurden viele Exemplare gestohlen. Formales Subjekt (unpersönliche Verben) Es regnet. Es handelt sich um ein Missverständnis. Formales Objekt Sie hat es weit gebracht. Wir meinen es gut mit euch. es als Fürwort Das Personalpronomen es steht stellvertretend: für ein sächliches Nomen als Subjekt oder Akkusativobjekt Wo ist das Telefon? Es steht auf dem Tisch. Kauf dieses Hemd! Es wird ihm bestimmt gefallen. Kauf es! für ein Nomen oder ein Adjektiv als Prädikativ (mit sein, werden usw.) Das Verb richtet sich nach dem Subjekt, nicht nach es: Sie ist Ärztin und ihre Tochter wird es auch. Ihr seid sicher erschöpft. Wir sind es auch. für einen Infinitiv oder einen ganzen Satz Ich rauche nicht mehr. Ich habe es (= das Rauchen) aufgegeben Hat er dich ausgescholten? Du wirst es wohl verdient haben. Wenn es als Fürwort verwendet wird, kann es nicht weggelassen werden: Wo ist das Papier? Es liegt in der Schublade NICHT: Liegt in der Schublade. NICHT: In der Schublade liegt. Wenn es als Akkusativobjekt oder als Prädikativ verwendet wird, kann es im Satz nicht an erster Stelle stehen: Das ist ein schönes Hemd – Ich habe es gestern gekauft. NICHT: Es habe ich gestern gekauft. Ich rauche nicht mehr. – Ich habe es aufgegeben. oder Das habe ich aufgegeben. NICHT: Es habe ich aufgegeben Ihr seid erschöpft. – Wir sind es auch. oder Das sind wir auch. NICHT: Es sind wir auch. es als Platzhalter für Nebensatz oder Infinitivkonstruktion (Korrelat) Das Pronomen es kann auch als Platzhalter für einen Nebensatz oder eine Infinitivkonstruktion stehen. Es kann dabei die Rolle des Subjekts oder des Akkusativobjekts übernehmen: als Subjekt Es freut uns, dass unsere Mannschaft gewonnen hat. Es ist erstaunlich, dass ihr gekommen seid. Wenn es im Satz an erster Stelle steht, ist es obligatorisch. NICHT: Freut uns, dass unsere Mannschaft gewonnen hat. NICHT: Ist erstaunlich, dass ihr gekommen seid. Wenn ein anderes Wort an erster Stelle steht, erscheint es im Satzinnern (oft fakultativ): Natürlich freut (es) uns, dass unsere Mannschaft gewonnen hat. Mir fällt es schwer, ihm seine Lügen zu verzeihen. Erstaunlich ist (es), dass ihr gekommen seid. Wenn der Nebensatz oder die Infinitivkonstruktion an erster Stelle steht, fällt es weg. Fakultativ kann das eingefügt werden. Dass unsere Mannschaft gewonnen hat, (das) freut uns sehr. Ihm seine Lügen zu verzeihen, (das) fällt mir schwer. Dass ihr gekommen seid, (das) ist erstaunlich. als Akkusativobjekt (Objektsatz) Wenn es als Akkusativobjekt einen Nebensatz vertritt, steht es im Satzinnern. Es kann meistens weggelassen werden: Wir bedauern (es), dass das Restaurant geschlossen ist. Wir bedauern (es) sehr, sie enttäuschen zu müssen. Er begreift (es) nicht, dass sie ihn verlassen hat. Es kann nicht an erster Stelle stehen: NICHT: Es begreift er nicht, dass sie ihn verlassen hat. Wenn der Nebensatz oder die Infinitivkonstruktion an erster Stelle steht, fällt es weg. Fakultativ kann das eingefügt werden Dass das Restaurant geschlossen ist, (das) bedauern wir sehr. Sie enttäuschen zu müssen, (das) bedauern wir sehr. Dass sie ihn verlassen hat, (das) begreift er nicht. nicht als Präpositionalobjekt es kann nicht als Präpositionalobjekt erscheinen. Anstelle der Fügung Präposition + es wird ein Pronominaladverb verwenden: Ich freue mich darüber (nicht über es), dass ihr gekommen seid. Denk daran (nicht an es), die Pflanzen zu bewässern! es als Platzhalter für das Subjekt Das Pronomen es kann anstelle des Subjekts an erster Stelle im Satz stehen. Es steht ein Schrank im Gang. (Subjekt = ein Schrank) Es wartet jemand auf Sie. (Subjekt = jemand) Es strahlten die Sterne am Himmel. (Subjekt = die Sterne) Das Verb richtet sich nicht nach es, sondern nach dem eigentlichen Subjekt. Es steht ein Schrank im Gang. Es stehen Schränke im Gang. Das Pronomen kann durch das eigentliche Subjekt des Satzes oder eine anderes Satzglied ersetzt werden: Ein Schrank steht im Gang. Jemand wartet auf Sie Am Himmel strahlten die Sterne. Das Platzhalter-es kommt auch an erster Stelle bei Sätzen im Vorgangspassiv vor: Es wurden viele Exemplare gestohlen. Es wird den Schülern geholfen Es wurde getanzt und gesungen. Wenn ein anderes Satzglied an erster Stelle steht, fällt das es weg: Viele Exemplare wurden gestohlen. Den Schülern wird geholfen. Von den Leuten wurde getanzt und gesungen. es als formales Subjekt (bei unpersönlichen Verben) Das Pronomen es steht als rein formales, d.h. bedeutungsloses Subjekt bei unpersönlichen und unpersönlich verwendeten Verben. Es kann in der Regel nicht weggelassen oder ersetzt werden: Es regnet stark. Stark regnet es. Es schneit schon den ganzen Tag Den ganzen Tag schon schneit es. Es handelt sich um ein Missverständnis. Handelt es sich um ein Missverständnis? Wie geht es dir? Mir geht es gut. es als formales Objekt In festen Wendungen kann es als formales Akkusativobjekt auftreten: Lass es dir gutgehen! Wir hatten es eilig. Sie haben es im Leben sehr weit gebracht. Weitere Verbkonstruktionen sind zum Beispiel: es jemandem angetan haben = jemandem gefallen* es auf etwas abgesehen haben = etwas wollen, sich etwas wünschen** etwas hat es in sich = etwas hat eine verborgene, unerwartete Eigenschaft es gut mit jemandem meinen = jemandem gut gesinnt sein *in den Wendungen es jmdm. a. haben (jmdn. bezaubern, entzücken; jmdn. für sich einnehmen): er, sein Geigenspiel hat es ihr a. **es auf etw. abgesehen haben (etw. als Ziel im Auge haben); es auf jmdn., etw. abgesehen haben (auf jmdn., etw. begierig sein; jmdn., etw. gerne für sich haben wollen): die Frau hat es auf ihn, [nur] auf sein Geld abgesehen; es auf jmdn. abgesehen haben (jmdn. fortgesetzt schikanieren): der Chef hat es heute auf dich abgesehen. Reflexivpronomen Rückbezügliche Fürwörter Das Reflexivpronomen bezieht sich „zurück“ auf das Subjekt des Satzes. Das mit einem Reflexivpronomen Bezeichnete ist identisch mit dem Subjekt. Bei den „echten“ reflexiven Verben ist das Reflexivpronomen eine nicht weglassbare aber meist bedeutungslose Ergänzung des Verbs (Er schämt sich). Bei den reflexiv verwendeten Verben gibt das Reflexivpronomen an, dass das Objekt des Satzes mit dem Subjekt des Satzes identisch ist (Er wäscht sich). Formen (Flexion) Bei den Formen des Reflexivpronomens unterscheiden wir nach Person, Numerus und Kasus. In der 1. und 2. Person sowie im Genitiv der 3. Person Singular stimmen die Formen mit den Formen des Personalpronomens überein. Die Reflexivpronomen stehen nicht im Nominativ. Singular Plural 1. Person 2. Person 3. Person 1. Person 2. Person 3. Person Maskulin Feminin Neutrum Nominativ - - - - - - - - Akkusativ mich dich sich sich sich uns euch sich Dativ mir dir sich sich sich uns euch sich Genitiv meiner deiner seiner ihrer seiner unser euer ihrer Beispiele: Ich schäme mich sehr. Er hat sich verletzt. Du solltest dir nicht so viele Sorgen machen. Sie hat sich diese Kenntnisse schnell angeeignet. Sie war sich ihrer (selbst) sehr sicher. Ihr seid euer (selbst) nicht mehr mächtig. Das haben wir immer bei uns. Er/sie/es denkt nur an sich. Der Kasus richtet sich nach der Rolle des Pronomens im Satz. Reflexivpronomen können die Rolle aller Arten von Objekten übernehmen: * Akkusativobjekt: Ich wasche mich. Du hast dich verletzt. * Dativobjekt: Ich kaufe mir einen DVD-Spieler. Er gönnt sich eine Pause. * Präpositionalobjekt: Achtet gut auf euch!. Sie adressieren den Brief an sich. * Genitivobjekt (gehoben, selten): Damit spotten sie sich ihrer. Numerus und Person richten sich nach Numerus und Person des Subjekts. Sie sind identisch: Ich schäme mich. Du schämst dich. Er schämt sich. Sie schämt sich. usw. Funktion Bei den reflexiv verwendeten Verben gibt das Reflexivpronomen an, dass das Objekt des Satzes mit dem Subjekt des Satzes identisch ist (Er wäscht sich). Wenn das Objekt mit dem Subjekt identisch ist, ist die Verwendung der Reflexivpronomen obligatorisch. Der Mann wäscht sich. Nicht: Der Mann wäscht den Mann. Nicht: Der Mann wäscht ihn. (Diese beiden Sätze sind nur dann korrekt, wenn den Mann resp. ihn nicht identisch ist mit der Mann; also zum Beispiel: Der Mann wäscht den Wagen - Der Mann wäscht ihn). Sonst haben die Reflexivpronomen im Satz grundsätzlich die gleiche Funktion wie die Personalpronomen. Sie beziehen sich auf den Sprecher (1. Person), den Angesprochenen (2. Person) oder den oder das Besprochene (3. Person). Sie werden oft als besondere Art Personalpronomen bezeichnet. Besonderheiten bei der Wahl des Reflexivpronomens: Erweiterte Infinitive und erweiterte Partizipien Im Allgemeinen bezieht sich das Reflexivpronomen auf das Subjekt des Satzes. Subjekt und Objekt sind identisch. Bei erweiterten Infinitiven und erweiterten Partizipien wird von dieser Grundregel (scheinbar) abgewichen. Erweiterte Infinitive (Infinitivkonstruktionen) und erweiterte Partizipien (Partizipgruppen) können zu einem Hauptsatz umgeformt werden. Bei erweitertene Infinitiven und Partizipien wählt man das gleiche Reflexivpronomen wie im Hauptsatz, in den sie umgeformt werden können. Satz mit erweitertem Partizip Satz mit erweitertem Infinitiv zu Hauptsatz umgeformter Teilsatz Er hütet das sich ärgernde Kind. Er bittet das Kind, sich nicht zu ärgern. Das Kind ärgert sich (nicht). Er hütet das ihn ärgernde Kind Er bittet das Kind, ihn nicht zu ärgern. Das Kind ärgert ihn (nicht). Das hat zur Folge, dass bei erweiterten Infinitiven und Partizipien das Reflexivpronomen sich nicht auf das Subjekt des Satzes, sondern auf das zum Infinitiv oder Partizip gehörende Subjekt bezieht. Im Allgemeinen gilt für die Verwendung von Reflexivpronomen bei erweiterten Infinitiven und Partizipien: Verben, die einen Akkusativ mit Infinitiv fordern (sehen, hören, fühlen, lassen usw.) Das Reflexivpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Infinitivs: Ich höre ihn sich duschen. Er duscht sich. Er lässt die Kinder sich ankleiden. Die Kinder kleiden sich an. Das Personalpronomen hingegen kann sich auf das Subjekt des Gesamtsatzes beziehen: Sie sah ihren Mann ihr zuwinken. Ihr Mann winkte ihr zu. Er hörte das Publikum ihn auslachen. Das Publikum lachte ihn aus. Ausnahme: Dies gilt nicht für das Reflexivpronomen nach einer Präposition. Es kann sich sowohl auf das Subjekt des Gesamtsatzes als auch auf das Subjekt des Infinitivs beziehen. Welche Beziehung gilt, bestimmt der Satzzusammenhang: Sie ließ ihn auf sich warten Er wartete auf sie. (Unwahrscheinlich: Er wartet auf sich) Er hörte das Publikum über sich lachen. Das Publikum lachte über sich. Das Publikum lachte über ihn. Bei Undeutlichkeit wählt man am besten eine Umschreibung statt der Infinitivkonstruktion: Er hörte, wie das Publikum über ihn lachte. Erweiterte Infinitive Das Reflexivpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Infinitivs: Er bat sie, sich nicht zu ärgern. Sie ärgert sich nicht. Sie verbietet dem Kind, sich zu kratzen. Das Kind kratzt sich. Das Personalpronomen kann sich auf das Subjekt des Gesamtsatzes beziehen: Er bat sie, ihn nicht mehr zu ärgern. Sie ärgert ihn nicht mehr. Sie verbietet dem Kind, sie zu kratzen. Das Kind kratzt sie. Erweiterte Partizipien Das Reflexivpronomen bezieht sich auf das zum Partizip gehörende Subjekt: Er heitert das sich langweilende Publikum auf. Das Publikum langweilt sich. Das Personalpronomen kann sich auf das Subjekt des Gesamtsatzes beziehen: Er bricht das ihn langweilende Gespräch ab. Das Gespräch langweilt ihn. Reflexivpronomen als Reziprokpronomen Die Reflexivpronomen des Plurals werden auch als Reziprokpronomen verwendet: Wir gaben uns die Hand. = Wir gaben einander die Hand. Ihr habt euch gestern getroffen. = Ihr habt einander gestern getroffen. Sie begrüßten sich höflich. = Sie begrüßten einander höflich. Reziprokpronomen Wechselseitige Fürwörter Reziproke Pronomen drücken eine wechselseitige Beziehung aus. Im Deutschen verwendet man dafür das unveränderliche Pronomen einander. Plural 1. Person 2. Person 3. Person Nominativ - - - Akkusativ einander einander einander Dativ einander einander einander Genitiv einander einander einander Beispiele: Wir trafen einander am Bahnhof. Ihr verachtet einander. Sie gaben einander die Hand. Oft werden auch die Reflexivpronomen des Plurals verwendet. Zur Verdeutlichung der Wechselseitigkeit kann gegenseitig verwendet werden: Wir trafen uns am Bahnhof. Ihr verachtet euch (gegenseitig). Sie gaben sich (gegenseitig) die Hand Falsch: sich einander und einander gegenseitig Als falsch gelten die doppelten Formen einander gegenseitig und sich einander: NICHT: Wir trafen einander gegenseitig am Bahnhof. NICHT: Ihr verachtet einander gegenseitig. NICHT: Sie gaben sich einander die Hand. Bei bestimmten Verben (nur reziproke Verben und reziproke Verbvarianten) kann allerdings sich mit miteinander kombiniert werden: Sie verkrachten sich miteinander. Sie haben sich miteinander angefreundet. Präposition + einander In Verbindung mit einer Präposition verwendet man meist einander. Die Präposition und das Pronomen werden zusammengeschrieben: Sie warten aufeinander. Wir gingen miteinander aus. Ihr wisst nicht viel voneinander. Die Pferde trabten nebeneinander her. Sie dachten viel aneinander. Possessivpronomen und Possessivartikel Besitzanzeigende Fürwörter und Artikel Mit den Possessivpronomen und -artikeln mein, dein, sein, ihr, unser und euer wird ein Besitz im engen (Eigentum) und im weiteren Sinn (Zugehörigkeit, Zuordnung, Verbundenheit) ausgedrückt. Wahl des Possessivpronomens Welches Possessivpronomen gewählt wird, hängt von der Person, dem Numerus und – in der 3. Person Singular – dem Genus des „Besitzenden“ ab. Wie bei den Personalpronomen bezieht sich die 1. Person auf den Sprecher/Schreiber, die 2. Person auf den Zuhöhrer/Leser und die 3. Person auf den oder das Besprochene Die Höflichkeitsform ist die dritte Person Plural Ihr. Personal- pronomen Possessiv- pronomen ich mein du dein er sein es sein sie ihr wir unser ihr euer sie ihr Sie Ihr Die Possessivpronomen verteilen sich also wie folgt über Person, Numerus und Genus: 1. Person 2. Person 3. Person Maskulin Neutrum Feminin Singular mein dein sein sein ihr Plural unser euer ihr Höflichkeitsform Singular Ihr Plural Ihr Formen (Flexion) Possessivartikel: Die Possessivpronomen können als Possessivartikel vor einem Nomen stehen: Mein Wagen ist schneller als dein Wagen. Ihr Auto ist schneller als euer Auto. Wir leihen euch unsere Bücher. Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Mask./Neut./Fem. Stamm Endung Stamm Endung Stamm Endung Stamm Endung Nominativ Stamm - Stamm - Stamm e Stamm e Akkusativ en - e e Dativ em em er en Genitiv es es er er Stellvertretend, ohne Artikel: Die Possessivpronomen können ohne Artikel stellvertretend für ein Nomen stehen. Die endungslose Form Maskulin Singular erhält dann die Endung –er, die endungslosen Formen des Neutrum Singular die Endung –es. Meiner ist schneller als deiner. Ihres ist schneller als eures. Wir leihen euch unsere. Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Mask./Neut./Fem. Stamm Endung Stamm Endung Stamm Endung Stamm Endung Nominativ Stamm er Stamm es Stamm e Stamm e Akkusativ en es e e Dativ em em er en Genitiv es es er er Stellvertretend, mit Artikel: Wenn die Possessivpronomen stellvertretend für ein Nomen stehen, können sie durch den bestimmten Artikel begleitet werden. Nach dem bestimmten Artikel werden sie wie ein Adjektiv schwach gebeugt Der meine ist schneller als der deine Der ihre ist schneller als der eure. Wir leihen euch die unseren. Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Mask./Neut./Fem. Artikel Stamm Endung Artikel Stamm Endung Artikel Stamm Endung Artikel Stamm Endung Nominativ der Stamm e das Stamm e die Stamm e die Stamm en Akkusativ den en das e die e die en Dativ dem en dem en der en den en Genitiv des en des en der en der en Nach dem bestimmten Artikel werden häufig auch die Formen auf –ig verwendet: Der meinige ist schneller als der deinige. . Das ihrige ist schneller als das eurige. Wir leihen euch die unsrigen. Flexion des nachfolgenden Adjektivs: Adjektive folgen nach einem Possessivartikel der gemischten Flexion. Siehe Gemischte Flexion. Das nachfolgende Adjektiv wird im Singular stark dekliniert: Dein lieber Bruder; ihre gute Freundin, Mein neues Haus und im Plural schwach: meine neuen Autos Possessivpronomen auf -ig Die Possessivpronomen auf -ig werden nur als Stellvertreter eines Nomens und nur mit Artikel verwendet: Mein Wagen ist schneller als der deinige. Ihr Auto ist schneller als das eurige. Wir leihen euch die unsrigen. Sie werden häufiger verwendet als die einfachen Possessivpronomen mit Artikel. Wie bei diesen hängt die Wahl des Pronomens von der Person, dem Numerus - und in der 3. Person Singular - dem Genus des "Besitzenden" ab: 1. Person 2. Person 3. Person Maskulin Feminin Neutrum Singular meinige deinige seinige ihrige seinige Plural unsrige eurige ihrige Sie werden wie ein Adjektiv nach dem bestimmten Artikel schwach gebeugt (vgl. Adjektive, schwache Flexion) Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Mask./Neutr./Fem. Artikel Pronomen Artikel Pronomen Artikel Pronomen Artikel Pronomen Nominativ der ihrige das ihrige die ihrige die ihrigen Akkusativ den ihrigen das ihrige die ihrige den ihrigen Dativ dem ihrigen dem ihrigen der ihrigen der ihrigen Genitiv des ihrigen des ihrigen der ihrigen der ihrigen Demonstrativpronomen und -artikel Hinweisende Fürwörter und Artikel Die Demonstrativpronomen und -artikel sind: der, die, das dieser, jener derjenige derselbe selbst, selber derlei, dergleichen Mit den Demonstrativpronomen wird nachdrücklich auf ein Lebewesen, ein Ding, etwas Abstraktes oder einen Sachverhalt hingewiesen. Sie können stellvertretend für ein Nomen oder als Artikelwörter vor einem Nomen verwendet werden. Sie können sich rückweisend auf etwas vorher Erwähntes (= anaphorisch) oder vorausweisend auf etwas noch zu Erwähnendes (= kataphorisch) beziehen: rückweisend: Wer ist der Mann? Den habe ich hier noch nie gesehen. <<< vorausweisend: Wir laden diejenigen ein, die wir gut mögen. >>> Demonstrativpronomen: der/das/die Die Demonstrativpronomen der, die, das werden stellvertretend für ein Nomen verwendet. Formen (Flexion) Die Formen des Demonstrativpronomens der/die/das sind zum Teil identisch mit den Formen des bestimmten Artikels. Sie unterscheiden sich von diesem durch eine stärkere Betonung und durch besondere Endungen im Genitiv sowie im Dativ Plural. Die Wahl des Demonstrativpronomens wird vom Genus und Numerus des Nomens, das es vertritt, bestimmt. Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Maskulin/Neutrum/Feminin Nominativ der das die die Akkusativ den das die die Dativ dem dem der denen Genitiv dessen dessen deren (derer) deren derer Beispiele: Das Buch? Das habe ich schon gelesen. Die Nachbarn? Die haben uns auch noch nie eingeladen. Wer ist der Mann? Den habe ich hier noch nie gesehen. Gib denen kein Geld! Diese Klatschtante! Der erzähle ich nie mehr etwas. Ich bin mir dessen noch nicht sicher. Wir können uns dessen nicht erinnern Die Anwältin. An die solltest du dich wenden. Joe? Ihr lasst euch doch von dem nicht beeindrucken. deren und derer: Die Genitivform deren steht bei Rückweisungen: unsere Freunde und deren Kinder Er liebt nicht die Frau, sondern deren Geld. Die Genitivform derer steht bei Vorausweisungen: die Liste derer, die ich gerne einladen würde Erinnert euch derer, die nicht mehr unter uns sind. Im Feminin Singular ist derer unüblich, da derer im Allgemeinen als Pluralpronomen verstanden wird. Man verwendet dann besser ein Substantiv mit Artikel: Erinnert euch der Frau derer, die nicht mehr unter uns ist. Funktion Mit der/die/das wird auf etwas hingewiesen, ohne dass der Sprecher/Schreiber etwas über die Lage aussagt. Dies im Gegensatz zu dieser, das Nähe ausdrückt, und jener, das Entfernung ausdrückt. der/die/das kann vorausweisend oder rückweisend verwendet werden: Vorausweisend (kataphorisch): Wenn das Demonstrativpronomen vorausweisend verwendet wird, wird das mit ihm Bezeichnete in einem ihm folgenden Relativsatz genauer bestimmt: Wir warten auf die, die ihre Aufgaben noch abgeben müssen. die Liste derer, die ich gerne einladen würde. Nun kommen wir zu dem, worauf alle gewartet haben. Rückweisend (anaphorisch): Wenn das Demonstrativpronomen rückweisend verwendet wird, bezieht es sich in der Regel auf ein einzelnes Wort, das bereits erwähnt wurde. Im Neutrum Singular kann es sich auch auf einen Satz beziehen: Das Buch? Das habe ich schon gelesen. Die Nachbarn? Die haben uns auch noch nie eingeladen. Wer ist der Mann? Den habe ich hier noch nie gesehen. Zu Hause bleiben? Das kommt nicht in Frage. Nicht zur Schule gehen? hättest du wohl gerne. In einem Gleichsetzungssatz (mit sein) kann das sich auch auf nicht sächliche, nicht im Singular stehende Nomen beziehen: Wen hat er bei sich? Das ist seine neue Freundin. Und das sind seine Kinder. Das ist mein Wagen. Demonstrativpronomen und -artikel: dieser/jener Die Demonstrativpronomen dieser und jener werden als Demonstrativartikel oder allein stehend als Stellvertreter eines Nomens verwendet. Dieser weist auf etwas hin, das räumlich oder zeitlich näher ist. Jener weist auf etwas hin, das räumlich oder zeitlich entfernter ist. Formen (Flexion) Dieser und jener werden gleich flektiert: Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Maskulin/Neutrum/Feminin Nominativ dieser dieses dies diese diese Akkusativ diesen dieses dies diese diese Dativ diesem diesem dieser diesen Genitiv dieses dieses dieser dieser gleiche Flexion: jener, ebendieser, ebenjener Beispiele: Dieses Buch ist spannend. Jenes Buch ist langweilig Dieses ist spannend. Jenes ist langweilig. Diesen Wein mag ich nicht. Ich ziehe jenen Wein vor. Diesen mag ich nicht. Ich ziehe jenen vor. Schließe die Tür mit diesem Schlüssel. Mit jenem Schlüssel geht es nicht. Schließe die Tür mit diesem. Mit jenem geht es nicht. Das Rätsel kann mit Hilfe dieser Hinweise gelöst werden. Das Rätsel kann mit Hilfe dieser gelöst werden. dieses und dies: Neben dieses kann im Nominativ und Akkusativ Neutrum auch dies stehen, vor allem wenn das Pronomen nicht für ein Wort, sondern für eine Aussage steht: Ich wollte euch besuchen, aber dies war mir leider nicht möglich. Sie haben ihm den Eintritt verweigert. Dies kann er nicht verstehen. dieses/jenes im Genitiv Singular: Im Allgemeinen werden dieser und jener wie Adjektive ohne Artikel (starke Flexion) flektiert. Im Unterschied zu den Adjektiven wird aber der Genitiv Singular Maskulin und Neutrum mit –es statt –en gebildet: trotz schlechten Wetters trotz dieses Wetters statt groben Stoffes statt jenes Stoffes Flexion des nachfolgenden Adjektivs: Adjektive werden nach dieser und jener schwach flektiert. Siehe Schwache Flexion. Funktion Die Demonstrativpronomen dieser und jener werden als Demonstrativartikel oder allein stehend als Stellvertreter eines Nomens verwendet. Mit dieser wird auf etwas hingewiesen, das vom Sprecher/Schreiber aus gesehen zeitlich oder räumlich näher ist. Mit jener wird auf etwas hingewiesen, das vom Sprecher/Schreiber aus gesehen zeitlich oder räumlich entfernter ist: Dieser Baum hier ist größer als jener dort. Sie müssen an diesem Tag aufräumen, was sie an jenem Tag liegen gelassen haben. Die relative Entfernung kann sich auch darauf beziehen, was im Text zuletzt genannt wurde. Dabei bezieht sich dieser auf das zuletzt Genannte, jener auf das davor Genannte: Auf hohen Sesseln saßen der Herzog und die Herzogin, diese eine junges Mädchen, jener ein alter Greis. In der geschriebenen Sprache werden aber öfter ersterer und letzterer verwendet: Auf hohen Sesseln saßen der Herzog und die Herzogin, letztere eine junges Mädchen, ersterer ein alter Greis. Demonstrativpronomen und -artikel: derjenige und derselbe Die Pronomen derjenige (dasjenige, diejenige) und derselbe (dasselbe, dieselbe) können als Demonstrativartikel und als Stellvertreter eines Nomens verwendet werden. Formen (Flexion) Die Demonstrativpronomen derjenige und derselbe werden gleich flektiert. Bei beiden sind die Formen als Artikelwort und als Stellvertreter eines Nomens gleich. Der erste Teil des Pronomens entspricht dem bestimmten Artikel. Der zweite Teil wird gleich wie ein Adjektiv nach bestimmtem Artikel flektiert (schwache Flexion). derjenige/dasjenige/diejenige Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Mask./Neutr./Fem. Nominativ derjenige dasjenige diejenige diejenigen Akkusativ denjenigen dasjenige diejenige diejenigen Dativ demjenigen demjenigen derjenigen denjenigen Genitiv desjenigen desjenigen derjenigen derjenigen Beispiele: Sie ist diejenige Frau, die angerufen hat. Sie ist diejenige, die angerufen hat. Er verkauft zuerst diejenigen Früchte, die noch frisch aussehen. Er verkauft zuerst diejenigen, die noch frisch aussehen. mit derjenigen faulen Ausrede, die mich am meisten irritiert. mit derjenigen, die mich am meisten irritiert. das Gewissen desjenigen Menschen, der schuldig ist. das Gewissen desjenigen, der schuldig ist. derselbe/dasselbe/dieselbe Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Mask./Neutr./Fem. Nominativ derselbe dasselbe dieselbe dieselben Akkusativ denselben dasselbe dieselbe dieselben Dativ demselben demselben derselben denselben Genitiv desselben desselben derselben derselben Gleiche Flexion: derselbige (veraltet) Allein stehende Form selbe siehe unten. Beispiele: Es ist dieselbe Frau, die schon einmal angerufen hat. Es ist dieselbe, die schon einmal angerufen hat. Er trägt denselben Anzug wie gestern. Er trägt denselben wie gestern. mit derselben Ausrede wie das letzte Mal mit derselben wie das letzte Mal Drei Luftaufnahmen desselben Geländes werden übereinandergelegt. Flexion des nachfolgenden Adjektivs: Adjektive werden nach derjenige und derselbe schwach flektiert. Siehe Schwache Flexion. Funktion derjenige Mit derjenige, dasjenige, diejenige wird etwas angewiesen, das in einem folgenden Relativsatz genauer bestimmt wird: Er ist derjenige (Mann), der angerufen hat. Diejenigen (Bücher), die ihr nicht mehr lesen wollt, könnt ihr verschenken. Es hat die gleiche Funktion wie das Demonstrativpronomen der/die/das (vorausweisend), durch das es auch ersetzt werden kann. Obwohl derjenige schwerfälliger ist als der, ist es aus zwei Gründen nützlich: Aufeinanderfolgende Formen: Es wird verwendet, um zwei aufeinanderfolgende gleiche Formen zu verhindern: Er ist derjenige, der angerufen hat. Diejenigen, die ihr nicht mehr lesen wollt, könnt ihr verschenken. statt Er ist der, der angerufen hat. Die, die ihr nicht mehr lesen wollt, könnt ihr verschenken. Verdeutlichung: Das Artikelwort derselbe/dasselbe/dieselbe kann zur Verdeutlichung dienen, wenn eine Satzkonstruktion mit einem Relativsatz zweideutig ist. Der Satz Ich gebe die Zeitschriften, die ich gelesen habe, meinem Bruder. ist zweideutig: 1. Ich habe alle Zeitschriften gelesen und gebe sie meinem Bruder. 2. Ich gebe meinem Bruder nur die gelesenen Zeitschriften und behalte die ungelesenen. Wenn die zweite Interpretation gemeint ist, kann dies verdeutlicht werden, indem das erste die betont wird oder indem das erste die durch diejenige ersetzt wird: Ich gebe die Zeitschriften, die ich gelesen habe, meinem Bruder. Ich gebe diejenigen Zeitschriften, die ich gelesen habe, meinem Bruder. In der geschriebenen Sprache ist nur die Verdeutlichung mit diejenige möglich. derjenige, welcher Die Formen derjenige, welcher – dasjenige, welches – diejenige, welche gelten als schwerfällig und veraltet. Er ist derjenige, welcher angerufen hat. Funktion derselbe Mit derselbe, dasselbe, dieselbe wird Identität ausgedrückt. Es hat oft die gleiche Bedeutung wie der gleiche, das gleiche, die gleiche: Es ist dieselbe (Frau), die schon einmal angerufen hat. = Es ist die gleiche (Frau), die schon einmal angerufen hat. Er trägt denselben (Anzug) wie gestern. = Er trägt den gleichen (Anzug) wie gestern. Sie erzählen beide dieselben Lügen. = Sie erzählen beide die gleichen Lügen. Wenn allerdings zwischen Identität des Einzelnen und Identität der Art unterschieden werden soll oder muss, verwendet man derselbe usw. für Identität des Einzelnen und der gleiche usw. für Identität der Art: Sie fahren denselben Wagen = Sie teilen sich einen Wagen. Sie fahren den gleichen Wagen = Jeder hat einen eigenen Wagen, die beide vom selben Typ sind. Unbetontes derselbe, dasselbe, dieselbe kann sich auch wie ein Personal- oder Relativpronomen auf ein vorher erwähntes Nomen beziehen: Füllen Sie das Formular aus und senden Sie dasselbe (= es) an unten stehende Adresse. Der geneigte Leser dieser Seiten mag mir nach der Lektüre derselben (= nach deren Lektüre) eine gewisse Blauäugigkeit vorwerfen. Diese Verwendung von derselbe gilt als schwerfällig. selbe Die Form selbe steht: * nach mit einer Präposition verschmolzenem Artikel: am selben Ort (aber: an demselben Ort) im selben Team (aber: in demselben Team) vom selben Bäcker (aber: von demselben Bäcker) zur selben Zeit (aber: zu derselben Zeit) * * nach Demonstrativpronomen: diese selben Worte an diesem selben Ort in jener selben Nacht * ohne Artikelwort (veraltet) an selbe Adresse in selber Nacht Demonstrativpronomen: selbst und selber Die Demonstrativpronomen selber und selbst werden nicht flektiert. Selbst gehört zur Standardsprache, selber ist eher umgangssprachlich. Sie stehen immer hinter dem Wort, auf das sie sich beziehen (ein Nomen oder ein Personal- oder Reflexivpronomen). Beispiele: Der Fahrer selbst blieb unverletzt. Der Fahrer selber blieb unverletzt. die Importe aus dem Land selbst. die Importe aus dem Land selber. Die Leute machen alles selber. Die Leute machen alles selbst. Das hat er sich selbst zuzuschreiben. Er ist selber schuld. Es ging wie von selbst. Es ging wie von selber. Mit selbst und selber wird angegeben, dass nur das Wort gemeint ist, auf das sie sich beziehen. Andere oder anderes sind ausdrücklich ausgeschlossen. In Infinitivkonstruktionen und bei erweiterten Partizipien können selber und selbst auch ohne Bezugswort stehen: Es ist oft besser, selber etwas zu unternehmen. Selbst gebackener Kuchen schmeckt am besten. Demonstrativpronomen und -artikel: dergleichen und derlei Die Demonstrativpronomen dergleichen und derlei gehören zum gehobenen Sprachgebrauch. Sie können als Demonstrativartikel und als Stellvertreter eines Nomens verwendet werden. Sie werden nicht flektiert, d.h. sie haben in allen Stellungen die gleiche Form. Beispiele: Dergleichen Fragen stellt er häufig. und was dergleichen Unsinn mehr ist Wir haben genug von dergleichen Betragen. Dergleichen kommt immer wieder vor. und dergleichen mehr Derlei Unsinn hört man oft. Er stellt häufig derlei Fragen. Man wundert sich über derlei Betragen. Derlei kommt immer wieder vor. Als Artikelwort vor einem Nomen haben derlei und dergleichen die gleiche Bedeutung wie derartig, solch. Allein stehend haben sie die gleiche Bedeutung wie so etwas, solches. Dergleichen Fragen stellt er häufig. = Derartige/solche Fragen stellt er häufig. Derlei kommt immer wieder vor. = Solches/so etwas kommt immer wieder vor. Pronomen, Artikelwort und Adjektiv solcher, solche, solches Das Wort solch- kann sowohl als Pronomen/Artikelwort als auch als Adjektiv bezeichnet werden. * Es kann wie ein Pronomen stellvertretend für ein Nomen oder eine Nomengruppe stehen: Wer solches behauptet, ... Einen solchen will ich nicht! * Wie nach einem Artikelwort kann ein Adjektiv nach solch- schwach gebeugt werden: solche schönen Bilder mit solchem großen Eifer * Umgekehrt kann es wie ein Adjektiv nach unbestimmten Artikelwörtern wie ein, kein, einige stehen: ein solches Bild keine solchen Ausreden einige solche Ideen Aber anders als ein Adjektiv nur nach unbestimmten Artikelwörtern, also NICHT z. B. das/dieses/mein solches Bild. * Es kann wie gewisse ungebeugte Adjektive (z. B. absolut, enorm) als Gradpartikel vor einem Adjektiv stehen: ein solch großer Hund mit solch kleinen Summen Formen (Flexion) Solch- wird wie ein „gewöhnliches“ Adjektiv flektiert. Unflektiert: solch Starke Flexion ohne vorhergehendes Artikelwort Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Maskulin/Neutrum/Feminin solcher solches solche solche solchen solches solche solche solchem solchem solcher solchen solches solchen solcher solcher Gemischte Flexion nach ein, kein Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Mask/Neutr/Fem Nominativ ein solcher ein solches eine solche keine solchen Akkusativ einen solchen ein solches eine solche keine solchen Dativ einem solchen einem solchen einer solchen keinen solchen Genitiv eines solchen eines solchen einer solchen keiner solchen Schwache Flexion oder „schwankende“ Flexion nach anderen unbestimmten Artikelwörtern wie andere, einige, etliche usw. Flexion des nachfolgenden Adjektivs: Die Flexion von Adjektiven nach solch- schwankt zwischen starken und schwachen Formen. Verwendung Mit solch- weist man auf eine im Satzzusammenhang erwähnte Art oder Beschaffenheit hin: so beschaffen, derartig, so geartet. solcher, ein solcher und solch ein Im Singular wird neben solcher auch ein solcher oder solch ein verwendet: solches großes Glück oder ein solches großes Glück oder solch ein großes Glück ohne solchen Aufwand oder ohne einen solchen Aufwand oder ohne solch einen Aufwand mit solchem roten Stoff oder mit einem solchen roten Stoff oder mit solch einem roten Stoff trotz solchen Wetters oder trotz eines solchen Wetters oder trotz solch eines Wetters Bei zählbaren Nomen ist die Form ohne ein aber ungebräuchlich: ein solches gutes Hotel oder solch ein gutes Hotel einen solchen Tisch oder solch einen Tisch mit einer solchen Person oder mit solch einer Person solch + Nomen = veraltet Die Verwendung der unflektierten Form solch unmittelbar vor einem Nomen gilt als veraltet: solch Glück solch Verhalten solch Wetter solch als Gradpartikel Die unflektierte Form solch wird auch als Gradpartikel vor einem Adjektiv verwendet: solch großes Glück = so großes Glück ein solch großes Glück = ein so großes Glück mit solch roten Augen = mit so roten Augen trotz solch schlechten Wetters = trotz so schlechten Wetters Relativpronomen, Interrogativpronomen und Interrogativartikel Bezügliche Fürwörter, Fragefürwörter und Frageartikel Relativpronomen leiten Relativsätze ein. Die häufigsten Relativpronomen sind der, die, das. Die anderen Relativpronomen, welcher, wer und was, können auch Fragesätze einleiten. Sie werden dann Interrogativpronomen genannt. Welcher wird auch als Interrogativartikel verwendet. Ebenfalls als Interrogativpronomen und -artikel zu behandeln ist die feste Verbindung was für ein. der, das, die welcher, welche, welches wer, was was für ein Relativpronomen: der/das/die Die Relativpronomen der, das, die werden als Stellvertreter eines Nomens verwendet. Sie leiten Relativsätze ein. Die Wahl des Relativpronomens wird vom Genus und Numerus des Nomens, das es vertritt, bestimmt. Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Maskulin/Neutrum/Feminin Nominativ der das die die Akkusativ den das die die Dativ dem dem der denen Genitiv dessen dessen deren derer deren derer Beispiele: ein Benehmen, das nicht in Frage kommt die Nachbarn, die uns auch noch nie eingeladen haben ein Spielzeug, das du wohl gerne hättest ein Mann, den ich hier noch nie gesehen habe Leute, denen du kein Geld geben solltest eine Klatschtante, der ich nie mehr etwas erzähle etwas, dessen ich mir noch nicht sicher bin ein Umstand, dessen wir uns nicht erinnern die Toten, deren (auch derer) wir heute gedenken die Frau, deren (auch derer) wir heute gedenken die Anwältin, an die du dich wenden solltest ein Kerl, von dem ihr euch nicht beeindrucken lasst Attributiver Gebrauch des Genitivs Die Formen des Genitivs können auch attributiv vor einem Nomen stehen. Sie geben dann ein Besitzverhältnis an: der Nachbar, dessen Kinder mit unseren Kindern zur Schule gehen die Dame, deren roter Sportwagen vor dem Haus steht eure Vorschläge, deren Durchführbarkeit noch geprüft werden muss Relativpronomen, Interrogativpronomen, Interrogativartikel: welcher Welcher ist Begleiter oder Stellvertreter eines Nomens. Es kann sowohl als Interrogativ- als auch als Relativpronomen verwendet werden. Als Relativpronomen gilt es als stilistisch unschön. Formen (Flexion) Nicht flektierte Form welch Flektierte Formen Die Flexionen des Interrogativpronomens und des Reflexivpronomens unterscheiden sich darin, dass das Relativpronomen keine Genitivformen hat. Interrogativpronomen Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Maskulin/Neutrum/Feminin Nominativ welcher welches welche welche Akkusativ welchen welches welche welche Dativ welchem welchem welcher welchen Genitiv welches welchen welches welchen welcher welcher Relativpronomen Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Maskulin/Neutrum/Feminin Nominativ welcher welches welche welche Akkusativ welchen welches welche welche Dativ welchem welchem welcher welchen Genitiv - - - - Beispiele: Interrogativ Relativ Welcher Mann hat es getan? der Mann, welcher es getan hat Welches Buch hat er gelesen? das Buch, welches er gelesen hat Bei welcher Kreuzung müssen wir abbiegen? die Kreuzung, bei welcher wir abbiegen müssen Welchen Mannes Stolz wird so nicht gekränkt? der Mann, dessen Stolz so gekränkt wird Besonderheiten: * Genitiv welches und welchen Genitiv des Relativpronomens: Als Relativpronomen hat welcher keine Genitivformen. An deren Stelle werden die entsprechenden Formen der Relativpronomen der/die/das verwendet: dessen und deren. Nicht flektierte Form welch: In der festen Verbindung welch ein und manchmal auch vor attributiven Adjektiven steht die ungebeugte Form welch: Sie wunderte sich, welch ein dummer Mensch dies getan haben könnte. welch dummer Mensch Welch herrliche Aussicht! Welch eine herrliche Aussicht! Die feste Verbindung welch ein ist eine relativ selten vorkommende Variante von welcher. Flexion des nachfolgenden Adjektivs: Nach den flektierten Formen von welcher: Schwache Flexion. Nach der unflektierten Form welch: Starke Flexion. Funktion Relativpronomen Als Relativpronomen steht welcher stellvertretend für ein Nomen. Es leitet wie der, die, das Relativsätze ein, gilt aber stilistisch als weniger schön: der Mann, welcher es getan hat besser: der Mann, der es getan hat das Buch, welches er gelesen hat besser: das Buch, das er gelesen hat die Kreuzung, bei welcher wir abbiegen müssen besser: die Kreuzung, bei der wir abbiegen müssen Welcher wird manchmal verwendet, um das Zusammentreffen der Relativpronomen der, die, das mit einem gleichlautenden Artikel zu vermeiden: der Mann, der der Gruppe viel geholfen hat auch: der Mann, welcher der Gruppe viel geholfen hat das Vorgehen, das das Komitee vorschlägt auch: das Vorgehen, welches das Komitee vorschlägt die Tante, die die Kinder sehr bewundern auch: die Tante, welche die Kinder sehr bewundern Interrogativpronomen und -artikel Mit welcher kann eine Frage eingeleitet werden. Man fragt mit welcher nach einem oder mehreren einzelnen Wesen oder Dingen aus einer bestimmten Gruppe, Klasse, Gattung usw. Welche Straße führt ins Zentrum? Welchen der beiden Brüder kennst du besser? Ich habe hier drei Bücher. Welches möchtest du? Welchem Anwalt kann man noch vertrauen? Welches/Welchen Kindes Eltern sind Sie? Wenn die sächliche Form welches allein steht und durch das Verb sein mit einem Nomen im Nominativ verbunden wird, kann sie sich auf alle Genera und auch auf den Plural beziehen: Welches ist der richtige Lösungsweg? auch: Welcher ist der richtige Lösungsweg? Welches ist die beste Limonade? auch: Welche ist die beste Limonade? Welches sind die neuen Aufträge und welches die alten? auch: Welche sind die neuen Aufträge und welche die alten? Nach einer Beschaffenheit, einem Merkmal, einer Eigenschaft usw. fragt man nicht mit welcher, sondern mit was für ein: Auswahl: Welche Katze möchten Sie?. Die getigerte. Eigenschaft: Was für eine Katze möchten Sie? Eine getigerte. Ausrufe Welcher wird auch in Ausrufen verwendet. Es begleitet dann immer ein Nomen: Welche Ehre! Welch unerwartete Überraschung! Welch ein Glück! Die unflektierte Form welch kommt in Ausrufen relativ häufig vor Relativ- und Interrogativpronomen: wer und was Die Pronomen wer und was können als Relativpronomen und als Interrogativpronomen verwendet werden. Sie stehen stellvertretend für ein Nomen. Bei den Pronomen wer und was wird nicht nach Genus und Numerus unterschieden. Das Pronomen wer bezieht sich auf Personen. Das Pronomen was bezieht sich auf „Nicht-Personen“ (Dinge, Abstraktes, Handlungen usw.): Personen Dinge usw. Nominativ wer was Akkusativ wen was Dativ wem – Genitiv wessen wessen Beispiele: Interrogativ Relativ Wer hat die neueste CD schon gehört? Wer nicht hören will, muss fühlen. Wen ladet ihr ein? Wen ihr einladet, den müsst ihr auch empfangen. Wem gefällt diese Idee? Wem es nicht gefällt, der soll zu Hause bleiben. Wessen erinnert er sich noch? Das ist das Einzige, wessen er sich noch erinnert Was interessiert dich? Das ist das Schönste, was mir je passiert ist. Was willst du wissen? Das ist alles, was ich wissen will. Dativ von was: Die Dativform was kommt nur gelegentlich in der Umgangssprache vor: Mit was (Standard: womit) bezahlst du das? Von was (Standard: wovon) redet er? Wegen was (Standard: weswegen) ist er zu Hause geblieben? Attributiver Gebrauch des Genitivs Die Formen des Genitivs können auch attributiv vor einem Nomen stehen. Sie geben dann ein Besitzverhältnis an: Wessen Kinder machen so viel Lärm? Wessen roter Sportwagen steht vor dem Haus? Adjektive werden nach wessen stark flektiert. was oder das? Das Relativpronomen was steht in der Regel: * nach einem sächlichen substantivierten Superlativ: Das ist das Schönste, was ich je gesehen habe. Das Beste, was Sie tun können, ist... * nach sächlichen Demonstrativ- und Indefinitpronomen wie z.B. das, dasjenige, dasselbe; alles, einiges, nichts, vieles, manches, weniges, etwas u.a. Das, was du hier siehst... Ihr habt alles, was man sich nur wünschen kann. Es gibt einiges, was ich nicht verstehe. Das ist etwas, was ich nicht verstehe (seltener auch: etwas, das ich nicht verstehe). Nach sächlichen Nomen muss das stehen: das Buch, das ich gelesen habe NICHT: das Buch, was ich gelesen habe das Leben, das er führte NICHT: das Leben, was er führte Interrogativpronomen und -artikel: was für ein Mit dem Ausdruck was für ein fragt man nach der Beschaffenheit, einer Eigenschaft, einem Merkmal usw. Der Ausdruck kann wie ein Artikelwort ein Nomen begleiten oder als Pronomen stellvertretend für ein Nomen stehen. Formen (Flexion) Vor einem Nomen Der Ausdruck was für ein kann vor einem Nomen stehen. Das Wort ein wird wie der unbestimmte Artikel flektiert: Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Maskulin/Neutrum/Feminin Nominativ was für ein was für ein was für eine was für Akkusativ einen ein eine Dativ einem einem einer Genitiv eines eines einer – Beispiele: Was für ein Buch hast du gelesen? Einen Krimi? Was für eine Küchenwaage soll ich kaufen? Von was für einem Auto träumt er? In was für einer Welt leben wir eigentlich? Im Plural steht nur was für: Was für Leute besuchen einen solchen Club? In was für Kreisen verkehrt ihr? Auch bei Stoffbezeichnungen steht meistens nur was für: Was für Papier benötigen Sie für ihre Arbeit? Aus was für Stoff ist dieses Kleid gemacht? Stellvertretend Wenn was für ein allein steht, hat ein die gleichen Endungen wie das Pronomen dieser. Im Plural stehen die Formen von welche: Singular Plural Maskulin Neutrum Feminin Maskulin/Neutrum/Feminin Nominativ was für einer was für ein(e)s was für eine was für welche Akkusativ einen ein(e)s eine welche Dativ einem einem einer welchen Was für einer/eines/eine gefällt euch? Was für welche gefallen euch? Was für einen/eines/eine möchtest du? Was für welche möchtest du? Mit was für einem/einer kann man das reparieren? Mit was für welchen kann man das reparieren? Die Genitivformen kommen nicht oder nur äußerst selten vor. NB: Die Formen was für welch- sollten nicht attributiv verwendet werden: not: Was für welche Leute besuchen einen solchen Club? but: Was für Leute besuchen einen solchen Club? not: Was für welches Papier benötigen Sie? but: Was für Papier benötigen Sie? Funktion Mit was für ein fragt man nach der Beschaffenheit, einer Eigenschaft, einem Merkmal von jemand oder von etwas. Dadurch unterscheidet sich was für ein von welcher, das eine „auswählende“ Bedeutung hat. Mit welcher fragt man nach einem einzelnen Wesen, einem einzelnen Ding aus einer Gruppe, einer Klasse, einer Gattung usw: Eigenschaft: Mit was für einem Wagen bist du gekommen? – Mit einem Mercedes. Was für eine Katze möchten Sie? – Eine getigerte. Auswahl: Mit welchem Wagen bist du gekommen? – Mit dem kleinen. Welche Katze möchten Sie? – Die getigerte. Umgangssprachlich werden die Funktionen von welcher und was für ein allerdings häufiger verwechselt: Was für ein Kleid ziehst du heute Abend an? Das rote oder das schwarze? Welchen Wagen werdet ihr kaufen? Ein Sportmodell oder eine Limousine? Ausrufe Wie welcher wird was für ein auch in Ausrufen verwendet: Was für eine große Ehre! Was für ein Idiot! Die Pronominaladverbien Die Präpositionaladverbien Wörter wie davon, damit, darunter, hiervon, hiermit, hierunter, wovon, womit, worunter usw. werden Pronominaladverbien oder Präpositionaladverbien genannt. Es handelt sich um Verbindungen der Adverbien da, hier und wo mit einer Präposition. Die Pronominaladverbien stehen anstelle von Wortgruppen, die aus einer Präposition und einem Personal-, Demonstrativ- , Interrogativ- oder Relativpronomen bestehen. Das Pronomen bezieht sich dabei in der Regel auf ein Nicht-Lebewesen. Eure Unterstützung war sehr hilfreich. Wir möchten uns herzlich dafür (= *für es) bedanken. Wir möchten sie darauf (= *auf das) hinweisen, dass unser Geschäft morgen geschlossen ist. Das ist etwas, wobei (= bei dem) wir euch helfen könnten. Wovon (= Von was) hast du heute Nacht geträumt? Die Pronominaladverbien haben eine Stellung zwischen den Adverbien und den Pronomen. Da sie für die Verbindung einer Präposition mit einem Pronomen oder einem Nomen stehen, werden sie hier bei den Pronomen beschrieben. Die Pronominaladverbien: Zwischen da oder wo und einer mit Vokal beginnenden Präposition steht ein r. Zum Beispiel: da + auf = darauf da + unter = darunter wo + auf = worauf wo + über = worüber Auf dar- beginnenden Pronominaladverbien können umgangssprachlich zu dr- verkürzt werden: darauf – drauf darunter – drunter darüber – drüber Vollständige Liste der Pronominaladverbien: da(r)- dr- hier- wo(r)- an daran dran hieran woran auf darauf drauf hierauf worauf aus daraus draus hieraus woraus bei dabei - hierbei wobei durch dadurch - hierdurch wodurch für dafür - hierfür wofür gegen dagegen - hiergegen wogegen hinter dahinter - hierhinter wohinter in darin/darein** drin/drein hierin/hierein worin/worein mit damit - hiermit womit nach danach - hiernach wonach neben daneben - hierneben woneben ob darob** drob - - über darüber drüber hierüber worüber um darum drum hierum worum unter darunter drunter hierunter worunter von davon - hiervon wovon vor davor - hiervor wovor wider dawider** - - - zu dazu - hierzu wozu zwischen dazwischen - hierzwischen wozwischen darob, dawider Die beiden Pronominaladverbien darob und dawider sind veraltet und kommen nur selten im gehobenen Sprachgebrauch vor. darin/darein, hierin/hierein, worin/worein Die Adverbien darin, hierin und worin beziehen sich auf das eine Lage bezeichnende, statische in (mit Dativ): die Schublade und alles, was darin liegt Der Schlüssel liegt hierin. das Haus, worin er wohnte Die Adverbien darein, hierein und worein beziehen sich auf das eine Richtung angebende in (mit Akkusativ): die Schublade und alles, was du darein gelegt hast Leg den Schlüssel hierein! das Haus, worein er geflüchtet war Die Formen mit –ein sind veraltet oder nur noch im gehobenen Sprachgebrauch üblich. In der Standardsprache verwendet man die Fügung Präposition + Pronomen oder andere Umschreibungen: die Schublade und alles, was du in sie hineingelegt hast Leg den Schlüssel hierhinein! das Haus, in das er geflüchtet war Funktion Die Pronominaladverbien stehen im Satz anstelle einer Verbindung Präposition + Pronomen: Adverb ersetzt Beispiele da(r)-, hier- Präposition + Personalpronomen Präposition + Demonstrativpronomen Wir sprechen darüber (*über es) Es begann damit (*mit dem), dass es regnete. wo(r)- Präposition + Interrogativpronomen Wonach (nach was) riecht es hier? wo(r)- Präposition + Relativpronomen Das ist alles, worum (um das) wir dich bitten. -: Pronominaladverb für Personal- und Demonstrativpronomen Die mit da(r)- und hier- beginnenden Pronominaladverbien stehen anstelle von Verbindungen zwischen einer Präposition und einem Personalpronomen der 3. Person oder den Demonstrativpronomen der, das, die. Wir sprechen über unsere Probleme Wir sprechen darüber. statt: Wir sprechen über sie. Hört mit dem Rauchen auf! Hört damit auf! statt: *Hört mit dem auf! Ich erinnere mich an die/jene Zeit. Ich erinnere mich daran. statt: Ich erinnere mich an sie. Es begann mit der Tatsache, dass es regnete. Es begann damit, dass es regnete. statt: *Es begann mit dem, dass es regnete Gebrauch und Einschränkungen Die folgenden „Regeln“ sind als grobe Faustregeln zu verstehen. Das Problem der Verwendung der Pronominaladverbien ist sehr komplex und noch nicht erschöpfend untersucht und beschrieben. Pronominaladverbien stehen nicht für Lebewesen, insbesondere nicht für Personen Anstelle des Pronominaladverbs verwendet man Präposition + Pronomen: Der neue Mitarbeiter. Wir sind mit ihm sehr zufrieden. NICHT: Wir sind damit sehr zufrieden. Haben Sie einen Arbeitsplatz für ihn? NICHT: Haben Sie einen Arbeitsplatz dafür? Die Katze. Ich habe Futter für sie gekauft. NICHT: Ich habe Futter dafür gekauft. Ausnahme: Wenn es sich um ein Personenkollektiv, eine Gruppe von Personen handelt, kann mit z. B. davon, darunter, dazu, dazwischen auf Personen verwiesen werden: Die Musiker standen auf der Bühne. Viele von ihnen kannte ich. auch: Viele davon kannte ich. Unter ihnen waren einige Stars. auch: Darunter waren einige Stars. Ich stellte mich zwischen sie. auch: Ich stellte mich dazwischen. Pronominaladverbien stehen für Nicht-Personen (Dinge, Abstrakta) Unsere Probleme, wir sprechen nicht gerne darüber. Hier ist das Haus meiner Eltern. Wir wohnen gleich daneben. Die Gaststätte auf der Rigi, hast du schon davon gehört? Vor allem (aber nicht nur) in der Umgangssprache wird anstelle des Pronominaladverbs oft auch die Fügung Präposition + Pronomen verwendet: Unsere Probleme, wir sprechen nicht gerne über sie. Hier ist das Haus meiner Eltern. Wir wohnen gleich neben ihm. Die Gaststätte auf der Rigi, hast du schon von ihr gehört? Die Fügung Präposition + es (Akkusativ) kommt allerdings nur sehr selten und ausschließlich in der Umgangssprache vor: Selten, umgangssprachlich: Unser Problem, wir sprechen nicht gerne über es. Pronominaladverbien stehen immer für Sachverhalte, Nebensätze, Infinitivkonstruktionen und Infinitive (immer für Präposition + unpersönliches es). Die Fügung Präposition + Pronomen kann nicht verwendet werden. Er ging weg und lachte dabei. NICHT: Er ging weg und lachte bei ihm. Rauchen, du solltest damit aufhören. NICHT: Rauchen, du solltest mit ihm aufhören. Es begann damit, dass es regnete. NICHT: Es begann mit ihm, dass es regnete. Wir freuen uns darüber, euch zu sehen. NICHT: Wir freuen uns über es, euch zu sehen. wo(r)-: Pronominaladverb für Interrogativpronomen Die Pronominaladverbien, die anstelle der Verbindung Präposition + Interrogativpronomen was stehen, werden mit wo(r)- gebildet: Womit kann ich Ihnen dienen? statt: Mit was kann ich Ihnen dienen? Worüber lacht ihr? statt: Über was lacht ihr? Wovon hast du geträumt? statt: Von was hast du geträumt? Gebrauch und Einschränkungen Pronominaladverbien stehen nicht für Lebewesen, insbesondere nicht für Personen Anstelle des Pronominaladverbs verwendet man Präposition + Pronomen: Ihr habt mit euren Nachbarn gesprochen. Mit wem habt ihr gesprochen? NICHT: Womit habt ihr gesprochen? Er lacht über seine Mitschüler. Über wen lacht er? NICHT: Worüber lacht er? Ich habe den Ring von meiner Großmutter geerbt. Von wem hast du den Ring geerbt? NICHT: Wovon hast du den Ring geerbt? Pronominaladverbien steht für Nicht-Personen (Dinge, Abstrakta, Sachverhalte, Nebensätze usw.) Worüber sprecht ihr nicht gerne? – Über unsere Probleme. Wonach riecht es hier? – Nach frisch gebackenem Brot. Womit sind Sie nicht zufrieden? – Damit, dass die Bedienung so langsam ist. In der Umgangssprache wird allerdings auch die Fügung Präposition + was verwendet: Über was sprecht ihr nicht gerne? Mit was sind Sie nicht zufrieden? wo(r)-: Pronominaladverb für Relativpronomen Die Pronominaladverbien, die anstelle der Verbindung Präposition + Relativpronomen stehen, werden mit wo(r)- gebildet: Das ist das Einzige, worum ich Sie bitten möchte. statt: das Einzige, um was ich sie bitten möchte das Buch, worüber am meisten geredet wird statt: das Buch, über das am meisten geredet wird Das ist das Interessanteste, woran ich mich erinnern kann. statt: das Interessanteste, an das ich mich erinnern kann Gebrauch und Einschränkungen Pronominaladverbien stehen nicht für Lebewesen, insbesondere nicht für Personen Anstelle des Pronominaladverbs verwendet man Präposition + Pronomen: der Mann, mit dem ich gesprochen habe NICHT: der Mann, womit ich gesprochen habe die Nachbarn, an die sie sich erinnern NICHT: die Nachbarn, woran sie sich erinnern die Frau, vor der sie sich fürchtet NICHT: die Frau, wovor sie sich fürchtet Pronominaladverbien können für Nicht-Personen (Dinge, Abstrakta) stehen In der Gegenwartssprache verwendet man aber häufiger die Fügung Präposition + Pronomen die Welt, in der wir leben Selten: die Welt, worin wir leben das Buch, über das am meisten geredet wird Selten: das Buch, worüber am meisten geredet wird der Aspekt, zu dem ich noch etwas sagen wollte Selten: der Aspekt, wozu ich noch etwas sagen wollte Pronominaladverbien stehen für unpersönliche Pronomen und substantivierte Adjektive im Neutrum, für Sachverhalte und Sätze. Das ist alles, worum ich Sie bitte. Etwas/Nichts, worüber wir redeten, war wichtig. das Schönste, woran ich mich erinnere Es gibt Einiges/vieles, wobei ich schmunzeln muss. Er ging weg, wobei er hämisch grinste. Du hast gewonnen, worüber sich alle freuen. Umgangssprachlich wird seltener auch die Fügung Präposition + das/dem oder Präposition + was verwendet: Das ist alles, um das/um was ich Sie bitte. Nichts, über das/über was wir redeten, war wichtig. das Schönste, an das/an was ich mich erinnere Es gibt Einiges/vieles, bei dem ich schmunzeln muss. Die Fügung Präposition + Pronomen ist aber nicht möglich, wenn das Pronominaladverb sich auf einen Satz bezieht: NICHT: Er ging weg, bei dem/bei was er hämisch grinste. NICHT: Du hast gewonnen, über das/über was sich alle freuen.