Seite 1 H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Übersetzungskritik: Systematik und Kriterien Seite 2 1 Ausgangspunkt und Problemstellung 2 Postulate an eine systematische Übersetzungskritik 3 Allgemeine Kriterien zur Bewertung von Übersetzungen 3.1 Wissenschaftliche Modelle 3.2 Problematik 4 Die Triade der textbasierten Kriterien 4.1 Die Einzelperspektive (atomistische Sicht) 4.2 Die Musterperspektive (hol-atomistische Sicht) 4.3 Die ganzheitliche Perspektive (holistische Sicht) 5 Anwendung 5.1 Original und Textbasis 5.2 Kriterien aus atomistischer, hol-atomistischer und holistischer Perspektive 5.3 Systematisierung & Homogenisierung 5.4 Werteprädikate bezogen auf die angelegten Kriterien 5.5 Pauschalierte Kritik 6 Schlussbemerkung 7 Literatur (in Auswahl) H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 3 1 Ausgangspunkt und Problemstellung In der feuilletonistischen Übersetzungskritik treten immer wieder Beurteilungen von Literaturübersetzungen auf, die völlig unterschiedlich sind, sodass beim Leserpublikum kein einheitliches Bild von der Güte einer Übersetzung entstehen kann. Folgende Merkmale sind dafür typisch: • Gleichsetzung des Originals mit der Übersetzung • Gleichschaltung des Lesertyps der Kritik • Pauschalierung von einzelnen ‚Fehlern’ • fehlende homogene Kriterien für die Übersetzungskritik • fehlende allgemeine Werteprädikate Am Beispiel der kontroversen Haefs-Übersetzung von Norfolks Lempriere’s Dictionary tauchen z.B. folgende Beurteilungen auf: H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 4 „Diese „Übersetzung“ ist das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wurde.. „ Europäisches Übersetzer-Kollegium, Straelen Dez. 1992 „ganz erstaunlich gut... (macht) die eigene Sprache reicher... Rolf Vollmer, Zit. im Börsenblatt 08.01.1993 „Eine Übersetzung mit hoher Klopsdichte“ Stuttgarter Zeitung 17. April 1993 „Intelligente Sprachschöpfungen und ungewöhnliche Metaphern“ Literatur, Oktober 1992 H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 5 „Ein glänzend unterhaltendes Mammutwerk“ Hamburger Morgenpost 11.8. 1992 zur deutschen Ausgabe „Eine verlegerische Fehlleistung“ Offener Brief von elf literarischen Übersetzern, Straelen „Ein Disneyland der Phantasie“ DIE ZEIT, 2. 10.1992 „Ein gewaltiges Fälschungsprojekt“ Die Weltwoche, Zürich 1.10.1992 H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 6 Zur Leistung des Lektors Klaus Bittel – Bertelsmann Verlagsgruppe „Der Lektor hat das Buch wohl nur aus der Ferne betrachtet“ Der Tagesspiegel 25.10.1992 Lektor Hans Bittel zur Kritik von Dieter E. Zimmer in DIE ZEIT vom 4.2.93: Dieter E. Zimmer ...verstößt gegen das erste der von ihm erhobenen Prinzipien: Übersetzungskritik zu üben, steht nur dem zu, der Text und Original verglichen hat.“ Und zwar „Wort für Wort, Satz für Satz, im Zusammenhang....“ Das sei zuviel verlangt? So schikanös ist das Leben: Nichts gibt es umsonst, auch ein Urteil nicht.“ (Brief des Bertelsmann Verlags vom 4.2.1992) H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 7 2 Postulate an eine systematische Übersetzungskritik Angabe der Bewertungsbasis homogene Kriterien systematische Überprüfung jedes Kriteriums/jeder Textstelle allgemeine Werteprädikate potenzielle Pauschalierung H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 8 3 Allgemeine Kriterien zur Bewertung von Übersetzungen 3.1 Wissenschaftliche Modelle Katharina Reiß Vorgabe von Kriterien in Form eines (eklektischen) Rasters (‚top-down’) aus: 1. TEXT-INTERNEN FAKTOREN („Instruktionen“) (semantische, lexikalische, grammatische, stilistische) und 2. TEXT-EXTERNEN FAKTOREN („Außersprachliche Determinanten“) wie der situationelle Kontext, der Sachbezug, der Zeitbezug, der Ortsbezug, der Leserbezug, der Autorbezug. H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 9 Juliane House I Vorgabe eines Rasters (‘top-down’) nach dem systemischfunktionalen Modell Hallidays: A. Dimensions of Language User 1. Geographical Origin 2. Social Class 3. Time B. Dimensions of Language Use 1. Medium: simple/complex 2. Participation: simple/complex 3. Social Role Relationship 4. Social Attitude 5. Province beinhalten relativ stabile, nicht temporäre Eigenschaften des Sprachbenutzers (seine geographische und soziale Herkunft) und die zeitliche Provenienz des Textes beziehen sich auf die sprachlichen Eigenschaften der Texte H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 10 II. Vorgehensweise nach House 1. detaillierte Ausgangstextanalyse auf der Basis der oben genannten Kategorien (ergibt das A-Textprofil) 2. detaillierte Zieltextanalyse auf der Basis der oben genannten Kategorien (ergibt das Z-Textprofil) 3. Vergleich beider Texte bezogen auf ihren Übereinstimmungsgrad hinsichtlich der oben genannten Kategorien (= Befund) 4. Relativierung des Befundes hinsichtlich der Funktion des Zieltextes H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 11 3.2 Problematik I . Vorgabe eines Rasters = Top-Down Erfassung kollektiver Merkmale Individueller Text = Kollektive Merkmale + Individuelle Merkmale (Individuelle Merkmale sind nicht über ein Raster erfassbar) II. Problem der Relevanz für die Zieltexterstellung (Gewichtung der Kriterien nach dem Zweck des Zieltextes) H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 12 4 Die Triade der textbasierten Kriterien (bottom-up) Einzelperspektive (atomistische Sicht) Bsp.: Metaphern, Wortspiele Musterperspektive (hol-atomistische Sicht) Bsp.: Isotopien, Thema- Rhema-Gliederungen Ganzheitliche Perspektive (holistische Sicht) Bsp.: Fachwissens- und Kultursysteme Ausgangstext (AT) Zieltext (AT) H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 13 5 Anwendung am Textbeispiel 5.1 Original und Textbasis Bei der Übersetzung handelt es sich um eine authentische Übersetzung von J.K. Galbraiths ‘The Great Crash 1929’. Die folgende Übersetzungskritik bezieht sich auf den ersten Kapitelabschnitt (E:1961:158/D:1963:197), der wie folgt in Original und Übersetzung wiedergegeben wird: H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 14 5 Anwendung am Textbeispiel – Englisches Original Galbraith, J. K. (1961), The Great Crash 1929. Harmondsworth: Penguin. Men meet together for many reasons in the course of business. They need to instruct or persuade each other. They must agree on a course of action. They find thinking in public more productive or less painful than thinking in private. But there are at least as many reasons for meetings to transact no business. Meetings are held because men seek companionship or, at a minimum, wish to escape the tedium of solidarity duties. They yearn for the prestige which accrues to the man who presides over meetings, and this leads them to convoke assemblages over which they can preside. Finally, there is the meeting which is called not because there is business to be done, but because it is necessary to create the impression that business is being done. Such meetings are more than a substitute for action. They are widely regarded as action. H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 15 5 Anwendung am Textbeispiel – Deutsche Übersetzung Galbraith, J. K. (1961), The Great Crash 1929. Harmondsworth: Penguin. [Der große Krach]. Aus dem Amerikanischen übersetzt von R. Mühlfenzl/H. Roesler. Stuttgart 1963. Viele Gründe gibt es, warum sich Männer zu geschäftlichen Zwecken zusammensetzen. Sie wollen sich gegenseitig informieren oder überzeugen. Im Laufe der Verhandlung müssen sie sich auch einmal einig werden. Für sie ist es oft viel produktiver und weniger anstrengend, gemeinsam zu denken als für sich allein. Aber es gibt auch genauso viele Gründe für Zusammenkünfte ohne geschäftliche Hintergründe. Man trifft sich, weil die Männer Gesellschaft lieben, oder auch, weil sie der Langeweile ihrer Pflichten entrinnen wollen. Sie sehnen sich nach dem Prestige, der Präsident einer Versammlung zu sein, und das bringt sie dazu, Versammlungen einzuberufen, bei denen sie dann präsidieren können. Und zuletzt entsteht dann die Versammlung, welche nicht einberufen werden kann, weil ein Geschäft zu machen ist, sondern weil es nötig ist, den Eindruck zu erwecken, dass Geschäfte gemacht werden. Solche Treffen sind gewissermaßen ein Ersatz für tatsächliches Handeln. H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 16 Men meet together for many reasons in the course of business. They need to instruct or persuade each other. They must agree on a course of action. They find thinking in public more productive or less painful than thinking in private. But there are at least as many reasons for meetings to transact no business. Viele Gründe gibt es, warum sich Männer zu geschäftlichen Zwecken zusammensetzen. Sie wollen sich gegenseitig informieren oder überzeugen. Im Laufe der Verhandlung müssen sie sich auch einmal einig werden. Für sie ist es oft viel produktiver und weniger anstrengend, gemeinsam zu denken als für sich allein. Aber es gibt auch genauso viele Gründe für Zusammenkünfte ohne geschäftliche Hintergründe. 5.2 Kriterien aus atomistischer, hol-atomistischer und holistischer Perspektive H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 17 Kriterien aus atomistischer Perspektive: „Übersetzungsfehler“ im Listenverfahren Denotatgewissermaßenwidely SinnbeziehungTreffenmeetings Denotatein Geschäft zu machen istbusiness is being done Denotatund zuletzt entsteht dannfinally there is the meeting which is called DenotatPräsident einer Versammlungpresides over a meeting Denotatauchat a minimum SinnbeziehungZusammenkünfte ohne geschäftliche Hintergründe meetings to transact no business Denotatauch genauso viele Gründeat least as many reasons Informationszusatzoft--- Informationszusatzauch einmal--- Informationszusatzim Laufe der Verhandlung--- Denotatinformiereninstruct Denotatzu geschäftlichen Zweckenin the course of business Fokussierungviele GründeMen DenotatMännerMen H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 18 Erläuterungen zu „Sinnbeziehungen“ (sense relations) Definition „certain subsets of the totality of lexemes in a language constitute a field and contract a variety of sense relations with one another…“ J. Lyons (1977): Semantics I:326 individuelle Eigenschaft dieses Textes, daher nicht über ein Raster ‚top-down’, sondern nur über eine Textanalyse ‚bottom-up’ erfassbar E D Men Männer Scholars Salesmen great business Gelehrte Geschäftsleute große & executives Manager sales executives E D business meeting no-business Verhandlung Zusammenkünfte ohne meeting Versammlung geschäftliche Hintergründe (=no-business gathering) Treffen außergeschäftliche Treffen Kohyponym-Beziehung Hyperonym- Hyponym- Beziehung H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 19 3b They must agree on a course of action. 2.11.1 3a Im Laufe der Verhandlung müssen sie sich auch einmal einig werden. 2b They need to instruct or persuade each other 2.11.3 2a Sie wollen sich gegenseitig informieren oder überzeugen. 1b Men meet together for many reasons in the course of business. 2.11.3 1a Viele Gründe gibt es, warum sich Männer zu gesellschaftlichen Zwecken zusammensetzen. 3 Sinnbeziehungen 3.1 Hyperonym-Hyponym-Relation 3.2 Ko-hyponym statt Hyperonym 3.3 Hyponym statt Hyperonym 2 Denotat 2.1 Denotatabweichung 2.2 Denotative Äquivalenz 1 Informationsmenge 1.1 Informationszusatz 1.2 Informationsreduktion 1.3 Informationsäquivalenz 5.3 Systematisierung und Homogenisierung H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 20 5b But there are at least as many reasons for meetings to transact no business. 3.32.1- . - 5a Aber es gibt auch genauso viele Gründe für Zusammenkünfte ohne geschäftliche Hintergründe. - . - 4b They find thinking in public more productive or less painful than thinking in private. 2.11.1 4a Für sie ist es oft viel produktiver und weniger anstrengend, gemeinsam zu denken als für sich allein 3 Sinnbeziehungen 3.1 Hyperonym-Hyponym-Relation 3.2 Ko-hyponym statt Hyperonym 3.3 Hyponym statt Hyperonym 2 Denotat 2.1 Denotatabweichung 2.2 Denotative Äquivalenz 1 Informationsmenge 1.1 Informationszusatz 1.2 Informationsreduktion 1.3 Informationsäquivalenz H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 21 Men meet together for many reasons in the course of business. They need to instruct or persuade each other. They must agree on a course of action. They find thinking in public more productive or less painful than thinking in private. But there are at least as many reasons for meetings to transact no business. Viele Gründe gibt es, warum sich Männer zu geschäftlichen Zwecken zusammensetzen. Sie wollen sich gegenseitig informieren oder überzeugen. Im Laufe der Verhandlung müssen sie sich auch einmal einig werden. Für sie ist es oft viel produktiver und weniger anstrengend, gemeinsam zu denken als für sich allein. Aber es gibt auch genauso viele Gründe für Zusammenkünfte ohne geschäftliche Hintergründe. Kriterien aus der Musterperspektive (T/R-Gliederung) H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 22 Meetings are held because men seek companionship or, at a minimum, wish to escape the tedium of solidarity duties. They yearn for the prestige which accrues to the man who presides over meetings, and this leads them to convoke assemblages over which they can preside. Finally, there is the meeting which is called not because there is business to be done, but because it is necessary to create the impression that business is being done. Such meetings are more than a substitute for action. They are widely regarded as action. Man trifft sich, weil die Männer Gesellschaft lieben, oder auch, weil sie der Langeweile ihrer Pflichten entrinnen wollen. Sie sehnen sich nach dem Prestige, der Präsident einer Versammlung zu sein, und das bringt sie dazu, Versammlungen einzuberufen, bei denen sie dann präsidieren können. Und zuletzt entsteht dann die Versammlung, welche nicht einberufen werden kann, weil ein Geschäft zu machen ist, sondern weil es nötig ist, den Eindruck zu erwecken, dass Geschäfte gemacht werden. Solche Treffen sind gewissermaßen ein Ersatz für tatsächliches Handeln. H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 23 Kriterien aus der holistischen Perspektive (System „Sitzungen“) H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 24 5.4 Werteprädikate bezogen auf die angelegten Kriterien Der Kritik werden bezogen auf die genannten textbasierten Kriterien die Werteprädikate gut – eher gut – eher schlecht – schlecht zugeordnet. Die Textbasis besteht aus 5 Äußerungen im Original und aus 5 Äußerungen in der Übersetzung. atomistische Sicht musterorientierte Sicht holistische Sicht H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 25 Aus atomistischer Sicht wurden bezogen auf die Kriterien Informationsmenge zwei Informationszusätze, fünf Denotatabweichungen und eine Verletzung der Sinnbeziehungen festgestellt. Die Übersetzung wird daher aus atomistischer Sicht bezogen auf die untersuchte Textbasis nach dem Kriterium ‚Informationszusatz’ als eher schlecht, nach dem Kriterium ‚Denotatabweichung’ als schlecht und nach dem Kriterium ‚Sinnbeziehungen’ als eher gut beurteilt. Aus musterorientierter Sicht wurden bezogen auf das Kriterium ‚ThemaRhema-Gliederung’ vier Abweichungen festgestellt. Die Übersetzung wird daher aus musterorientierter Perspektive anhand des Kriteriums ‚ThemaRhema-Gliederung’ bezogen auf die untersuchte Textbasis als eher schlecht bewertet. Aus holistischer Sicht wurden bezogen auf das System ‚Sitzungen’ vier Abweichungen festgestellt. Die Übersetzung wird daher auch aus holistischer Perspektive anhand der genannten Kriterien bezogen auf die untersuchte Textbasis als eher schlecht eingestuft. H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 26 5.5 Pauschalierte Kritik Die Übersetzung wurde als ‚identifizierende’ Übersetzung (Funktionskonstanz) eingestuft. Abweichungen gegenüber dem Ausgangstext wurden von den Übersetzern nicht motiviert. Mit dieser Relativierung kann die Übersetzung bezogen auf die zu Grunde gelegte Textbasis und auf Grund der oben genannten Kriterien als ‚eher schlecht’ beurteilt werden. H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 27 5.5 Pauschalierte Kritik Die Übersetzung wurde als ‚identifizierende’ Übersetzung (Funktionskonstanz) eingestuft. Abweichungen gegenüber dem Ausgangstext wurden von den Übersetzern nicht motiviert. Mit dieser Relativierung kann die Übersetzung bezogen auf die zu Grunde gelegte Textbasis und auf Grund der oben genannten Kriterien als ‚eher schlecht’ beurteilt werden. H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 28 6 Schlussbemerkung Wir kommen zum Schluss auf die Aussage von Dieter Zimmer bzw. Lektor Hans Bittel zurück: Übersetzungskritik zu üben, steht nur dem zu, der Text und Original verglichen hat Und können hinzufügen: Nicht nur Wort für Wort, Satz für Satz, sondern im Zusammenhang, d.h. • Textperspektive für Textperspektive • Kriterium für Kriterium • unter Verwendung homogener Werteprädikate. Das sei zuviel verlangt? So schikanös ist das Leben: Nichts gibt es umsonst, auch ein Urteil nicht. H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 29 Fragen und Diskussion H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik Seite 30 7 Literatur (in Auswahl) House, Juliane (1997): Translation Quality Assessment. A Model Revisited. Tübingen: Narr. Gerzymisch-Arbogast, Heidrun (1994): Übersetzungwissenschaftliches Propädeutikum. Tübingen: Francke (= UTB 1782) -.- (1995): "Übersetzungskritik - ein Würfelspiel?". In: Haensch, Günther/Krollmann, Friedrich [Hrsg.] (1995): Lebende Sprachen 1/95, 1-5. (zusammen mit Ingrid Koch-Dubbers, Regina Keil, Klaus Mudersbach, Ursula Rinne = GEKO KEMURI). -.- (1996): "Holistic Evaluation Criteria for Translation Quality Assessment". In: Lauer, A, [Hrsg.] (1996): Perspectives on Translation Evaluation. Möglichkeiten der Übersetzungsevaluiemng Duisburg: LA.U.D. (- Series B: Applied and Jnterdisciplinary Papers; Paper No 271). 9-39 (Zusammen mit Sabine Blum u. Claudia Mannsperger). -.- (1997): "Wissenschaftliche Grundlagen für die Evaluierung von Übersetzungsleistungen". In: Fleischmann, E./Kutz, W./Schmitt; P. A [Hrsg.] (1997): Translationsdidaktik: Grundfragen der Übersetzungswissenschaft. Tübingen: Narr. 573-579. Koller, Werner (7/2001): Einführung in die Übersetzungswissenschaft. Tübingen: Francke (UTB). Reiss, Katharina (1971): Möglichkeiten und Grenzen der Übersetzungskritik. Muenchen-Hueber. H. Gerzymisch-Arbogast Systematische Übersetzungskritik