Wort flektierbar nicht flektierbar nach Person, Numerus, Modus, Tempus, Genus verbi flektiert Unterschiede zwischen Wörtern · Die Veränderlichkeit und Unveränderlichkeit der Wörter hängt mit ihren unterschiedlichen syntaktischen Funktionen zusammen. BEISPIEL: Gustav Aschenbach oder von Aschenbach, wie seit seinem fünfzigsten Geburtstag amtlich sein Name lautete, hatte an einem Frühlingsnachmittag des Jahres 19…, das unserem Kontinent monatelang eine so gefahrdrohende Miene zeigte, von seiner Wohnung in der Prinzregentenstraße zu München aus allein einen weiteren Spaziergang unternommen. Gustav Aschenbach oder von Aschenbach, wie seit seinem fünfzigsten Geburtstag amtlich sein Name lautete, hatte an einem Frühlingsnachmittag des Jahres 19…, das unserem Kontinent monatelang eine so gefahrdrohende Miene zeigte, von seiner Wohnung in der Prinzregentenstraße zu München aus allein einen weiteren Spaziergang unternommen. sein Name lautete sein Name lautete nicht z.B. lauteten · Das Verb zeigte regiert ein Pronomen im Nominativ das (das wiederum auf das Substantiv des Jahres Bezug nimmt: das Jahr deswegen das Relativpronomen das. Durch dieses Relativpronomen ist der Attributsatz an den überordnenden Satz angeknüpft). Zugleich fungiert das Pronomen im Nominativ das als (formales) Subjekt des Attributsatzes: das unserem Kontinent monatelang eine so gefahrdrohende Miene zeigte. · Das Verb zeigte regiert ein Substantiv im Akkusativ d.h. den Objekt im Akkusativ. * Das Verb zeigte regiert ein Substantiv im Dativ d.h. den Objekt im Dativ . Ein Unterschied zwischen Wörtern zeigt sich bei dem Versuch, ihre Bedeutung unabhängig von ihrer Verwendung im Kontext zu erklären: BEISPIELE: nach © Duden - Deutsches Universalwörterbuch der deutschen Sprache: Geburtstag Ge|burts|tag, der [mhd. geburttac, ahd. giburt(i)tag(o), LÜ von lat. dies natalis]: 1. Jahrestag der Geburt 2. (Amtsspr.) Geburtsdatum: Ihr G.?ÿþ 17.ÿ4. 23. oder Wohnung Woh|nung, die; -, -en [mhd. wonungeÿÿ= Wohnung, Unterkunft; Gegend; Gewohnheit]: a) meist aus mehreren Räumen bestehender, nach außen abgeschlossener Bereich in einem Wohnhaus, der einem Einzelnen oder mehreren Personen als ständiger Aufenthalt dient oder lautete – Infinitivform lauten lauten lau|ten [mhd. luten, ahd. (h)luten, zu ^1laut]: a) einen bestimmten Wortlaut haben: das Gesetz lautet: ...; c) einen bestimmten Inhalt haben: die Anklage lautet auf Mord; das Urteil lautet auf 18 Monate Gefängnis; usw. Wörter, die eine kontextunabhängige, selbständige Bedeutung haben (Substantive, Verben oder Adjektive) sind AUTOSEMANTIKA. · Autosemantika bilden offene Klassen von Wörtern, das heißt, der Wortbestand an Autosemantika verändert sich kontinuierlich. Es können immer wieder neue Substantive, Verben oder Adjektive entstehen. Anders verhalten sich Wörter wie z.B. an, , von b bzw. oder an: an der Wand (räumlich) an dem Tag (zeitlich) an Krücken gehen (mit Hilfe von) oder von: von Norden (räumlich) von zu Hause lösen (Trennung) von nun an (zeitlicher Ausgangspunkt) z.B.: von Freitag bis Montag einer von euch (Menge, zu der der genannte Teil gehört ) Lehrer von Beruf (in Bezug auf) der Hut von meinem Vater (Besitzer einer Sache) Post von einem Freund (Urheber) Derartige Wörter, die bei isoliertem Auftreten keine selbständige lexikalische Bedeutung tragen, werden SYNSEMANTIKA genannt. In der Regel handelt es sich dabei um Funktionswörter wie Präpositionen, Konjunktionen oder Partikeln. · SYNSEMANTIKA bilden geschlossene Klassen von Wörtern. Ihr Wortbestand verändert sich kaum. Es entstehen fast keine neuen Präpositionen, Konjunktionen und Partikeln. laut Wortart: Adjektiv Wort mit gleicher Schreibung: laut (Präposition) Bedeutung Beispiele 1. weithin hörbar, mit kräftigem Klang 2. geräuschvoll, lärmerfüllt Herkunft mittelhochdeutsch lūt, althochdeutsch (h)lūt, ursprünglich = gehört und Partizipialbildung zu einem Verb mit der Bedeutung »hören« weithin hörbar, mit kräftigem Klang Beispiele weithin hörbar, mit kräftigem Klang * laute Worte * laute Musik * lautes Rufen, * lauter Jubel, Beifall * der Motor, das Radio ist zu laut geräuschvoll, lärmerfüllt · eine laute Gegend, Straße · laute (häufig Lärm verursachende) Nachbarn · hier ist es mir zu laut, geht es immer laut zu · seid doch nicht so laut laut Wortart: Präposition Gebrauch: Amtssprache Wort mit gleicher Schreibung: laut (Adjektiv) nach jemandes Angaben; dem Wortlaut von etwas gemäß, entsprechend; Abkürzung: lt. Bedeutung Beispiele * laut amtlicher Mitteilung * laut unserem Schreiben, (auch:) unseres Schreibens * laut beiliegenden, (auch:) beiliegender Rechnungen * laut Berichten der Polizei * laut dpa * laut Radio Bremen * laut Grundgesetz * laut Anlage * laut § 51 Synonyme zu laut entsprechend, gemäß, in Entsprechung zu, nach [Maßgabe], zufolge Herkunft mittelhochdeutsch nach lūt = nach dem Inhalt, (Wort)laut Grammatik Präposition mit Dativ, auch mit Genitiv: * laut unserem Schreiben, auch laut unseres Schreibens * laut ärztlichem Gutachten, auch laut ärztlichen Gutachtens * laut amtlichen Nachweisen, auch laut amtlicher Nachweise Ein allein stehendes, stark gebeugtes Substantiv steht im Singular gewöhnlich ungebeugt; im Plural aber mit Dativ: * laut Befehl, laut Übereinkommen; aber * laut Befehlen, laut Berichten FRAGE zum Nachdenken: Sind Pronomina Autosemantika oder Synsemantika? BEISPIEL: Gustav Aschenbach oder von Aschenbach, wie seit seinem fünfzigsten Geburtstag amtlich sein Name lautete, an einem Frühlinsnachmittag des Jahres 19…, das unserem Kontinent monatelang eine so gefahrdrohende Miene zeigte, von seiner Wohnung in der Prinzregentenstraße zu München aus allein einen weiteren Spaziergang unternommen. seinem fünfzigsten Geburtstag sein Name des Jahres 19…, das unserem Kontinent seiner Wohnung Auf wen bezieht sich jeweils das Pronomen sein in verschiedenen flektierten Formen im Satz? seinem fünfzigsten Geburtstag sein Name seiner Wohnung · Kann die Bedeutung von sein unabhängig vom Kontext festgelegt werden? · Vergleichen wir seine Bedeutung mit der Definition von Wohnung. · Bezieht sich der Ausdruck sein zu einem außersprachlichen Referenten/ zu einem Denotat? DEFINITIONSVERSUCH: Pro|no|men, das; -s, - u. ...mina [lat. pronomen, aus: proÿ= vor u. nomen, Nomen] (Sprachw.): (deklinierbares) Wort, das ein [im Kontext vorkommendes] Nomen vertritt od. ein Nomen, mit dem es zusammen auftritt, näher bestimmt; Fürwort. © Duden - Deutsches Universalwörterbuch, 5. Aufl. Mannheim 2003 [CD-ROM]. Mit anderen Worten: Pronomina haben keine selbständige, von jeweiligem Kontext unabhängige lexikalische Bedeutung. Ihre Funktion besteht darin, andere Wörter im Text zu vertreten bzw. zu anderen Wörtern im Text Bezug zu nehmen. Das Pronomen wird dadurch zu einem der wichtigsten Mittel des „Text-Zusammenhalts“ – der sog. Text-Kohärenz. · Ändert sich der Wortbestand an Pronomina? Entstehen neue Pronomina? http://www.christianlehmann.eu/ling/elements/index.html?http://www.christianlehmann.eu/ling/element s/deixis.html Exkurs – Deixis Diese Flaschenpost muß übermorgen an mich zurückgeschickt werden. * übermorgen (dazu müßte man wissen, an welchem Datum der Zettel geschrieben wurde) * mich (dazu müßte man wissen, wer der Schreiber ist) * zurück (dazu müßte man wissen, an welchem Ort die Flasche abgeschickt wurde). Deixis ist Referenz unter Bezugnahme auf die Sprechsituation. Ein deiktischer Ausdruck ist ein Ausdruck, der dadurch referiert, daß er den Referenten auf eine Komponente der Sprechsituation bezieht. Man kann daher seine Referenz nur feststellen, wenn man die Sprechsituation kennt. Die ersten beiden oben genannten Ausdrücke sind von sich aus deiktisch; der dritte (zurück) wird in deiktisch verwendet. Da jegliche Semiose, also Konstruktion von Sinn, notwendigerweise in einer Sprechsituation stattfindet, ist es natürlich, diese auch als Anker für die Referenz zu benutzen. Es wäre sogar sehr aufwendig, Deixis zu vermeiden. Statt ich z.B. müßte der Sprecher seinen Namen nennen, statt jetzt müßte er das jeweils aktuelle Datum mit Uhrzeit nennen usw. Daher ist Deixis für die Konstruktion von Referenz in jeglicher menschlichen Sprache fundamental. Wortarteneinteilung nach den Flektionsverhältnissen: · Flektierbare Wörter ändern im Satz (bzw. Text) ihre Form. Sie werden gebeugt (flektiert). Die flektierbaren Wörter werden nach den für sie zutreffenden Flexionskategorien eingeteilt: Flexionskategorien der nominalen Wortarten des Deutschen sind: (das) Genus, (der) Kasus und (der) Numerus. · Zu den nominalen Wortarten werden Substantiv, Adjektiv und Pronomen einschließlich Artikel gezählt. In der dt. Gegenwartssprache werden in der Flexion der nominalen Wortarten folgende grammatische Kategorien unterschieden: drei Genera Maskulinum Neutrum Femininum vier Kasus Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Zwei Numeri Singular Plural · Die nominale Flexion wird DEKLINATION genannt. Flexionskategorien des Verbs sind: Person, Numerus, Modus, Tempus und Genus verbi. Diese Kategorien drücken die Flexionsmorpheme am Verb aus. In der dt. Gegenwartssprache werden in der Flexion des Verbs folgende grammatische Kategorien unterschieden: drei Personen 1. Person (Sprecher) 2. Person (Angesprochener) 3. Person (Besprochenes) zwei Numeri Singular Plural drei Modi Indikativ Konjunktiv Imperativ zwei Tempora* Präsens Präteritum zwei Genera verbi Aktiv Pasiv zwei Tempora* - gemeint sind synthetische Tempora, das heißt diejenigen, die ohne Hilfsverben (auxiliare Verben) gebildet werden. Im Gegensatz zu synthetischer Formenbildung unterscheidet man ferner die analytisch gebildeten Tempora, das heißt diejenigen, die mit Hilfsverben sein, haben und werden gebildet werden. http://www.deutschegrammatik20.de/verbformen/der-gebrauch-der-tempora-zeiten/ Im Deutschen kann man sechs Tempora (Zeitformen) unterscheiden: Präsens: Er schreibt seine Diplomarbeit. Präteritum: Er schrieb seine Diplomarbeit. Perfekt: Er hat seine Diplomarbeit geschrieben. Plusquamperfekt: Er hatte seine Diplomarbeit geschrieben. Futur I: Er wird seine Diplomarbeit schreiben. Futur II: Er wird seine Diplomarbeit geschrieben haben. Allerdings werden die Tempora nicht immer benutzt um eine bestimmte Zeitstufe auszudrücken. Zum Beispiel kann man Präsens für verschiedene Zeitstufen verwenden: Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Durch das Futur kann man neben Zeit auch eine Vermutung zum Ausdruck bringen. Bei Perfekt und Präteritum variiert der Gebrauch je nach Situation. http://www.deutschegrammatik20.de/verbformen/der-gebrauch-der-tempora-zeiten/gebrauch-futur/ Der Gebrauch des Futurs I Zukunft In seiner Grundbedeutung bezeichnet das Futur I ein Ereignis oder eine Aktionen, die in der Zukunft liegt. Zur Bezeichnung von zukünftigen Ereignissen oder Aktionen wird das Futur I aber eher selten benutzt. Oft wird das Futur I durch das Präsens ersetzt. Beispiel: Futur I: Nächste Woche werde ich nach Berlin fahren. Präsens (oft:) Nächste Woche fahre ich nach Berlin. Vermutung Das Futur wird dagegen oft zum Ausdruck einer Vermutung über die Gegenwart(!) oder die Zukunft benutzt. Beispiel: Vermutung über die Gegenwart Warum ist Martin heute nicht da? – Er wird krank sein. (=Ich vermute, dass er krank ist.) Beispiel: Vermutung über die Zukunft: Wann kommt Martin? – Er wird gleich kommen. (=Ich vermute, dass er gleich kommt/kommen wird.) Zwei deutsche Genera verbi werden mit Hilfe des auxiliaren Verbs werden gebildet. http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Wort/Verb/Genera/Aktiv-Passiv.html Einleitung Aktiv und Passiv werden in der Fachsprache die beiden Genera Verbi (Einzahl = Genus Verbi) genannt. Das Aktiv kommt viel häufiger vor als das Passiv. Es ist sozusagen der „Normalfall“. Beim Passiv werden zwei verschiedene Typen unterschieden: das Vorgangspassiv und das Zustandspassiv. Von diesen beiden Typen kommt das Vorgangspassiv häufiger vor. http://www.udoklinger.de/Deutsch/Grammatik/Aktiv-Passiv.htm Aktiv : Sie öffnet das Fenster. Vorgangspassiv Das Fenster wird geöffnet. Zustandspassiv Das Fenster ist geöffnet. Einleitung Mit dem Passiv betonen wir eine Handlung (Vorgangspassiv) oder einen Zustand (Zustandspassiv). Wer/Was die Handlung oder den Zustand verursacht hat, ist unwichtig, unbekannt oder wird als allgemein bekannt vorausgesetzt. Ein Mann wurde angefahren. Er ist verletzt. Dem Verletzten wurde ein Verband angelegt. Jetzt wird der Mann ins Krankenhaus gebracht. Verwendung Das Vorgangspassiv verwenden wir, wenn wir eine Handlung betonen wollen (Was passiert?). Wer die Handlung ausübt, ist nicht so wichtig oder unbekannt. Beispiel: Ein Mann wurde angefahren. Dem Verletzten wurde ein Verband angelegt. Jetzt wird der Mann ins Krankenhaus gebracht. Die wichtigsten Informationen dieser Sätze sind also, dass jemand angefahren wurde, man ihm einen Verband angelegt hat und der Mann jetzt ins Krankenhaus gefahren wird. Wer den Mann angefahren hat, wer ihm den Verband angelegt hat und wer ihn ins Krankenhaus fährt, ist in diesem Fall nicht so wichtig oder nicht bekannt. Mit dem Zustandspassiv beschreiben wir den Zustand nach einer Handlung. Beispiel: Er ist verletzt. Während der Handlung wurde der Mann verletzt – jetzt ist er verletzt. Bildung Vorgangspassiv Subjekt + Form von werden (+ Objekt) + Partizip II Zeitform Beispielsatz im Vorgangspassiv Präsens Der Mann wird verletzt. Perfekt Der Mann ist verletzt worden. Präteritum Der Mann wurde verletzt. Plusquamperfekt Der Mann war verletzt worden. Futur I Der Mann wird verletzt werden. Futur II Der Mann wird verletzt worden sein. Zustandspassiv Subjekt + Form von sein + Partizip II Zeitform Beispielsatz im Zustandspassiv Präsens Der Mann ist verletzt. Perfekt Der Mann ist verletzt gewesen. Präteritum Der Mann war verletzt. Plusquamperfekt Der Mann war verletzt gewesen. Futur I Der Mann wird verletzt sein. Futur II Der Mann wird verletzt gewesen sein. Info Einige Zeiten im Aktiv ähneln dem Zustandspassiv. Wenn wir wissen wollen, ob ein Satz Aktiv oder Passiv ist, versuchen wir hier einfach, das Vorgangspassiv zu bilden. Ist dies nicht möglich, handelt es sich um eine Aktivform. Beispiel: Ein Unfall ist passiert. (Aktiv Perfekt; kein Zustandspassiv!) nicht möglich: [DEL: Ein Unfall wird passiert. :DEL] Aktiv oder Passiv Aktiv verwenden wir, um zu betonen, wer/was die Handlung ausführt. Beispiel: Der Lehrer erklärte uns das Passiv. Passiv verwenden wir, um die Handlung an sich zu betonen. Wer/was die Handlung ausführt, wird in vielen Passivsätzen weggelassen. Beispiel: Das Passiv wurde uns (vom Lehrer) erklärt. Verben, die kein Passiv bilden können Verben ohne Akkusativobjekt können kein Passiv bilden. Dazu gehören: * Verben, deren Perfektform mit sein gebildet wird (z. B. fahren) Beispiel: Ich fuhr selber nach Berlin. Ich wurde selber nach Berlin gefahren. Passiv ist nicht möglich, weil ich selber gefahren bin. Aber: fahren kann auch mit haben + Akkusativobjekt verwendet werden. In diesem Fall ist ein Passivsatz möglich. Beispiel: Mein Vater fuhr mich nach Berlin. Passiv: Ich wurde (von meinem Vater) nach Berlin gefahren. * reflexive Verben Beispiel: Ich habe mich versteckt. ([DEL: Ich bin mich versteckt worden. :DEL] ) * andere Verben ohne Akkusativobjekt Beispiel: Er schläft. ([DEL: Er wird geschlafen. :DEL] ) Aber: In der Umgangssprache können wir von diesen Verben oft ein unpersönliches Passiv bilden (siehe Besonderheiten), z. B. als Aufforderung. Beispiel: Jetzt wird geschlafen! Info Auch mit Akkusativobjekt können nicht alle Verben das Passiv bilden. Dazu gehören zum Beispiel die Verben haben, kennen, wissen, es gibt. Beispiel: Ich habe einen Hund. ([DEL: Ein Hund wird gehabt. :DEL] ) Ich kenne die Frau. ([DEL: Die Frau wird gekannt. :DEL] ) Ich weiß die Antwort. ([DEL: Die Antwort wird gewusst. :DEL] ) Es gibt viele Museen. ([DEL: Viele Museen werden gegeben. :DEL] ) Umwandlung von Aktiv in Vorgangspassiv Bei der Umwandlung von Aktiv in Vorgangspassiv geschieht Folgendes: * Das Akkusativobjekt wird zum Subjekt. * Das Subjekt wird weggelassen oder mit „von (+ Dativ)“ eingesetzt. * Das Verb wird im Partizip II verwendet, zusätzlich benötigen wir das Hilfsverb werden in der konjugierten Form. Subjekt finites Verb Objekt infinites Verb Aktiv Jemand verletzt den Mann. Passiv Der Mann wird (von jemandem) verletzt. Beispiel für alle Zeitformen Zeit Aktiv Vorgangspassiv Präsens Jemand verletzt den Mann. Der Mann wird (von jemandem) verletzt. Perfekt Jemand hat den Mann verletzt. Der Mann ist (von jemandem) verletzt worden. Präteritum Jemand verletzte den Mann. Der Mann wurde (von jemandem) verletzt. Plusquamperfekt Jemand hatte den Mann verletzt. Der Mann war (von jemandem) verletzt worden. Futur I Jemand wird den Mann verletzen. Der Mann wird (von jemandem) verletzt werden. Futur II Jemand wird den Mann verletzt haben. Der Mann wird (von jemandem) verletzt worden sein. Besonderheiten Nur das Akkusativobjekt wird zum Subjekt. Gibt es im Aktivsatz ein Dativobjekt, das an die erste Stelle rutschen soll, bleibt es im Dativ. Aktiv: Man legte dem Verletzten einen Verband an. Passiv: Dem Verletzten wurde ein Verband angelegt. Auch Aktivsätze ohne Objekt können ins Passiv umgewandelt werden (unpersönliches Passiv). Wir verwenden dafür das Personalpronomen ‚es‘ oder eine adverbiale Bestimmung. Beispiel: Wir tanzten (gestern) viel. – Es/Gestern wurde viel getanzt. http://www.udoklinger.de/Deutsch/Grammatik/Aktiv-Passiv.htm Herbert wäscht seinen armen Hund. Der arme Hund wird von Herbert gewaschen. Das Subjekt im ersten Satz ist "Herbert". Herbert ist selbst aktiv, das heißt er übt eine Tätigkeit aus; deshalb wird die Aktivität auch sprachlich durch die "Tätigkeitsform", das Aktiv, zum Ausdruck gebracht. Im zweiten Satz ist "der arme Hund" das Subjekt. Allerdings ist er nicht selbst aktiv, sondern es wird etwas mit ihm gemacht; das heißt, er "erleidet" etwas; deshalb wird dieser Sachverhalt sprachlich durch die "Leideform", das Passiv, zum Ausdruck gebracht. Merke: Nicht alle Verben können ein Passiv bilden. Ein persönliches Passiv können nur transitive Verben bilden. Das Akkusativobjekt (aus dem Aktiv-Satz) wird dabei zum Subjekt (im Passiv-Satz). 1. Beispiel: lieben - liebte - geliebt (schwaches Verb) Präsens AKTIV PASSIV ich liebe werde geliebt du liebst wirst geliebt er/sie/es liebt wird geliebt wir lieben werden geliebt ihr liebt werdet geliebt sie lieben werden geliebt Präteritum AKTIV PASSIV ich liebte wurde geliebt du liebtest wurdest geliebt er/sie/es liebte wurde geliebt wir liebten wurden geliebt ihr liebtet wurdet geliebt sie liebten wurden geliebt Perfekt AKTIV PASSIV ich habe geliebt bin geliebt worden du hast geliebt bist geliebt worden er/sie/es hat geliebt ist geliebt worden wir haben geliebt sind geliebt worden ihr habt geliebt seid geliebt worden sie haben geliebt sind geliebt worden Plusquamperfekt AKTIV PASSIV ich hatte geliebt war geliebt worden du hattest geliebt warst geliebt worden er/sie/es hatte geliebt war geliebt worden wir hatten geliebt waren geliebt worden ihr hattet geliebt wart geliebt worden sie hatten geliebt waren geliebt worden Futur I AKTIV PASSIV ich werde lieben werde geliebt werden du wirst lieben wirst geliebt werden er/sie/es wird lieben wird geliebt werden wir werden lieben werden geliebt werden ihr werdet lieben werdet geliebt werden sie werden lieben werden geliebt werden Futur II AKTIV PASSIV ich werde geliebt haben werde geliebt worden sein du wirst geliebt haben wirst geliebt worden sein er/sie/es wird geliebt haben wird geliebt worden sein wir werden geliebt haben werden geliebt worden sein ihr werdet geliebt haben werdet geliebt worden sein sie werdet geliebt haben werden geliebt worden sein 2. Beispiel: waschen - wusch - gewaschen (starkes Verb) Präsens AKTIV PASSIV ich wasche werde gewaschen du wäschst wirst gewaschen er/sie/es wäscht wird gewaschen wir waschen werden gewaschen ihr wascht werdet gewaschen sie waschen werden gewaschen Präteritum AKTIV PASSIV ich wusch wurde gewaschen du wuschest wurdest gewaschen er/sie/es wusch wurde gewaschen wir wuschen wurden gewaschen ihr wuschet wurdet gewaschen sie wuschen wurden gewaschen Perfekt AKTIV PASSIV ich habe gewaschen bin gewaschen worden du hast gewaschen bist gewaschen worden er/sie/es hat gewaschen ist gewaschen worden wir haben gewaschen sind gewaschen worden ihr habt gewaschen seid gewaschen worden sie haben gewaschen sind gewaschen worden Plusquamperfekt AKTIV PASSIV ich hatte gewaschen war gewaschen worden du hattest gewaschen warst gewaschen worden er/sie/es hatte gewaschen war gewaschen worden wir hatten gewaschen waren gewaschen worden ihr hattet gewaschen wart gewaschen worden sie hatten gewaschen waren gewaschen worden Futur I AKTIV PASSIV ich werde waschen werde gewaschen werden du wirst waschen wirst gewaschen werden er/sie/es wird waschen wird gewaschen werden wir werden waschen werden gewaschen werden ihr werdet waschen werdet gewaschen werden sie werden waschen werden gewaschen werden Futur II AKTIV PASSIV ich werde gewaschen haben werde gewaschen worden sein du wirst gewaschen haben wirst gewaschen worden sein er/sie/es wird gewaschen haben wird gewaschen worden sein wir werden gewaschen haben werden gewaschen worden sein ihr werdet gewaschen haben werdet gewaschen worden sein sie werdet gewaschen haben werden gewaschen worden sein ___________________________________________________________________________________________________ Am Wahltag sagte der Kanzlerkandidat voller Überzeugung: "Heute werde ich gewählt!" Nach der Wahl verkündete er zufrieden: "Ich bin gewählt!" In beiden Fällen handelt es sich um Passiv-Formen. Im ersten Fall wird zum Ausdruck gebracht, dass ein Ereignis im Gange ist, in dessen Verlauf etwas mit dem Kanzler in spe geschieht. Man spricht hier vom Vorgangspassiv. NN N:: Na