Johannes Köck koeck@mail.muni.cz Sommersemester 2018 5. Einheit 20.03. 2018 Bildergebnis für herzlich willkommen witzig —4. 1 Definition —Hör-Sehverstehen ist die Fähigkeit fremdsprachliche Inhalte bildgestützt verstehend zu hören und zu sehen. —Gründe für den Einsatz von Film??? Film, Kino, Video, Kamera, Filmkamera, Filmen —2. Gründe für den Einsatz von Film —Das überlegene Gedächtnis für Bilder —Die schnelle Wahrnehmung und Verarbeitung von Bildern —Die effektive Aufmerksamkeitslenkung durch Bilder —Die emotionale Beteiligung und Beeinflussung durch visuelle Kommunikation —Die größere Garantie, doppelt codiert zu werden —Große Motivation bei Lehrenden und Lernenden —Impulsgeber für unterschiedliche Aktivitäten: —Integrierte Förderung der Fertigkeiten —Zur Erweiterung des Wortschatzes —Zur Anwendung grammatischen Wissens —Zur Thematisierung von: —Landeskunde —Transkulturalität —Literatur Auswahlkriterien für den Einsatz von Film ? — FAST TRACK YOUR CAREER —Segmentierbarkeit (Sequenzen von ca. 3-5 Minuten) —Wiederholbarkeit —Lehr- und Lernziele —Schwierigkeitsgrad —Ästhetische Qualität —Vom Rezipienten zum Produzenten —Repräsentativität: Ist Aussage des Films generalisierbar? —Wirkung: Wie wirkt der Film auf mich persönlich? Wie könnte er auf die lernenden wirken? Gefahr einer falschen Verallgemeinerbarkeit beim Rezipienten? —Vergleich: regt Film zu interkulturellen, anderen Vergleichen an? —Sensibilisierung: Ermöglicht der Film eine Sensibilisierung für Werte, Normen und Verhaltensweisen der „eigenen“ und „fremden“ Kultur —Sichtwechsel: Gibt es Themen, Darstellungen, Symbole, die befremdend auf Lernende wirken könnten? —Stereotypen: Gibt der Film eine Hilfestellung, um sich über Stereotypen bewusst zu werden, lädt zu deren Thematisierung ein? —Impressionen: Vermittelt der Film ein offenes, vielseitiges, komplexes Bild von A/D/CH… Typen Hör-Sehverstehen ??? — Bildergebnis für 2 bärenstarke typen —Orientierendes Hör-Seh-Verstehen („Worum geht es“?) —Kursorisches Hör-Seh-Verstehen („Nur das Wesentliche erfassen“) —Selektives Hör-Seh-Verstehen („Das was gerade wichtig ist, mich interessiert) —Totales Hör-Seh-Verstehen („Ganz genau hinhören, alles verstehen — Übungstypologien zur Arbeit mit narrativen Filmtexten —Vor dem Sehen: —Ziel: Motivation; Einstimmung, Vorentlastung, Vorwissen aktivieren, Wortschatz einführen…. —Einstieg über den Ton: Musik, Geräusche, Sprache —Einstieg über Wortigel, Assoziogramm, Akrostichon —Einstieg über Bildmaterial: Abbildungen; Bildkarten, Standphotos —Einstieg über schriftliches Material: Transkript, Paralleltext^^, Kurzzusammenfassung, etc.) — —Während des Sehens: —Ziel: Genaues Sehen, Verstehen —Aufgaben zu filmischen Aspekten (Einstellungen, Kameraperspektiven) —Zuordnungs- Ergänzungs- und Beobachtungsaufgaben (visuell, verbal, akustisch) —Notizen machen, Lückentexte, Rekonstruktion —Übungen mit getrennten Kanälen: —„silent viewing“ —„blind listening“ — —Nach dem Sehen: —Ziel: Weiterführende Übungen —Filmhandlung rekonstruieren —Filmfortsetzung schreiben —Vorgeschichte erfinden —Filmende umschreiben —Biografien zu Figuren schreiben —Filmkritiken verfassen —Rollenspiele — — —ARBEIT MIT LESETEXTEN/EIGENES NEUES BEISPIELE — Bildergebnis für birkenwald —Didaktisierung zu Wir lernen Deutsch von Nelli Kossko (Quellen siehe Literaturverzeichnis) —1) Biographische Recherche (4er-Gruppen) —Recherchieren Sie biographische Informationen zu Nelli Kossko. —Ist ihre Biographie typisch für russlanddeutsche Autor_innen? —Stellen Sie auch Vergleiche zu anderen russlanddeutschen Lebensgeschichten an und informieren Sie sich in der Anthologie Der misstrauischen Sonne entgegen (Навстречунедоверчивомусолнцу). — —) Bildimpuls (2er-Gruppen) —Beschreiben Sie das nachfolgende Bild. —Was können Sie sehen? Aus welcher Zeit könnte das Schwarz-Weiß-Foto stammen? Was ist zu sehen? —Stellen Sie sich vor, Sie beschreiben das Bild einer „blinden“ Person, achten Sie auf die Details und machen Sie sich Notizen. —Bereiten Sie eine kurze Präsentation vor. Folgende Redemittel helfen Ihnen. —Auf dem vorliegenden Schwarz-Weiß-Foto (mit dem Titel…) ist/sind… zu sehen —Im Vordergrund/Hintergrund/Zentrum des Bildes /befindet sich, befinden sich, … ist/sind … zu sehen, kann man …sehen —In der oberen/unteren Bildhälfte Bildes /befindet sich, befinden sich, … ist/sind … zu sehen, kann man …sehen —Am rechten/linken/ Bildrand befindet sich, befinden sich, … ist/sind … zu sehen, kann man …sehen —Versuchen Sie nun, das Foto zu interpretieren. Wie ist die Stimmung/Atmosphäre? Was denken die Schüler_innen, was die Lehrerin? — — Bild —3. Assoziogramm Lernen —4) Lesen und Fortschreiben der Einleitung (Einzelarbeit und Gruppenarbeit) —Lesen Sie nun den Anfang des Textes Wir lernen Deutsch und machen Sie sich während des Lesens Notizen. In welcher Zeit könnte der Text handeln? —Diskutieren Sie in der Gruppe, wie der Text weitergehen könnte. Warum glauben Sie das? —Schreiben Sie den Text jetzt gemeinsam um. 1 Person schreibt, 2 Personen helfen beim Formulieren und 1 Person beobachtet den Prozess und macht sich Notizen. — — —Wir lernen Deutsch —von Nelli Kossko — — Es war wieder Herbst geworden. Wir mussten zur Schule, jetzt kam ich schon in die fünfte Klasse. Mir war bange davor, als ich am ersten September, dem ersten Schultag, frühmorgens einsam durch den Wald lief – das neue Fach Deutsch ließ mir einfach keine Ruhe. Ob sich nun die Russenkinder wieder daran erinnern würden, dass ich eine Deutsche bin? Jetzt, wo alle Deutschen außer uns weg waren, hatte sich die Lage etwas beruhigt, man hatte offensichtlich etwas vergessen, dass ich etwas anderes war als die übrigen, und schon fast ein ganzes Jahr hatte ich ein erträgliches, ja fast sorgloses Leben, was mein Deutschtum betraf. Und nun dieses Fach! Meine Vorahnungen erfüllten sich: […] — —5) Lesen und Besprechen des gesamten Textes —Wovon handelt der Text, was beschreibt die Autorin? Gefällt Ihnen der Text? Warum (nicht)? —Haben sich Ihre Vermutungen bestätigt (Wie geht der Text weiter?) —Warum lässt das neue Fach Deutsch der Hauptperson einfach keine Ruhe? —Was könnte die Protagonistin meinen, wenn sie sagt Schon fast ein ganzes Jahr hatte ich ein erträgliches, ja fast sorgloses Leben, was mein Deutschtum betraf? —Warum wollen die Kinder nicht Deutsch lernen? —Wie „überzeugt“ die Lehrerin sie schließlich von der Wichtigkeit, Deutsch zu lernen? Verwendet sie ein gutes Argument? —Warum lacht die Hauptfigur über den Satz Die Deutschen haben auf die Partisanen geschissen? Warum spricht sie plötzlich Deutsch? —Warum spricht sie bewusst mit russischem Akzent und versteckt ihre Deutschkenntnisse? — — Am Ende des Textes wird noch ein anderes „Ereignis“ angesprochen: —Nach dem Unterricht wurden wir auf die Kolchosfelder getrieben, wo wir Ähren sammeln mussten. Keinen störte es, dass nicht nur diese Ähren, sondern der größte Teil des geernteten Getreides unter freiem Himmel verfaulte- wir mussten in jedem Fall unser Soll erfüllen. Aber auch nach Hause durften wir nicht einmal ein paar Ähren mitnehmen, denn diesbezüglich wurden schon lange vor dem Krieg Gesetze erlassen, die sehr strenge Strafen- bis zur Gefängnishaft auch für Kinder ab 14- vorsahen. So hungerten wir weiter, während Tausende von TonnenGetreide in der Kolchose verfaulten. —Was wird hier beschrieben? Warum dürfen die Kinder kein Getreide mit nach Hause nehmen, müssen hungern, während das geerntete Getreide verfault?! Stellen Sie auch Recherchen in Büchern und im Internet an. — —6.) Zusätzliche Aufgaben —Die Kinder in der Klasse haben Probleme mit der deutschen Aussprache. Überlegen Sie, was typische Ausspracheschwierigkeiten russischsprachiger Deutschlernender sind. Und was sind typische Probleme deutschsprachiger Russischlerner_innen bei der Aussprache? —Finden Sie alle (richtigen und falschen) Partizip II- Formen im Text und verbessern Sie diese notfalls. —Verwenden Sie eine Grammatik Ihrer Wahl und wiederholen Sie das Partizip II. —Verfassen Sie als Hausaufgabe einen Text Ich lerne …(Deutsch/Russisch/Englisch/Französisch, Spanisch, Arabisch…etc.), in dem Sie von Ihren Lernerfahrungen sprechen. Wie viele Sprachen werden in Ihrer Klasse/Ihrem Kurs gesprochen?! Finden Sie es heraus! Schreiben Sie einen Text auf Deutsch und einen in einer anderen Sprache. —Sie können auch zu weiteren Themen schreiben: Klavier spielen, wie sie Fahrrad fahren lernten, etc. Seien sie kreativ! J — —Machen Sie Interviews, die Sie aufzeichnen, in Ihrer Familie. Wenn Sie (noch) Großeltern haben, fragen Sie diese, ob sie ähnliche Erfahrungen wie Nelli Kossko gemacht haben. —Ansonsten können Sie einen russlanddeutschen Verein in Ihrer Stadt kontaktieren und um ein Interview bitten. Präsentieren Sie ihre Resultate in der nächsten Stunde und diskutieren Sie diese. —Interviewen Sie zum Vergleich auch ihre Eltern und Geschwister und fragen sie, welche Erinnerung sie an einen ersten Sprachunterricht haben (Deutsch, Englisch, Chinesisch, etc.). —Schreiben Sie gemeinsam einen kleinen Sketch zu einer Deutschstunde. Eine Gruppe verfasst ein Stück, das in der früheren Zeit spielt und die andere eines, das eine aktuelle Unterrichtssituation zeigt. —Sehen Sie das Video https://www.youtube.com/watch?v=11nA4fNwvBQ&t=86s —Schule früher vs. heute. Was hat sich verändert? War früher alles besser? Oder vielleicht alles schlechter? Vergleichen Sie das Video auch mit den Inhalten ihres Theaterstückes. — — —Marktplatz der Ideen §Überlegt euch Möglichkeiten der Didaktisierung: Erstellt in Gruppen Didaktisierungen zu einem Herz- und einem Zitronen-Text §Tauscht euch mit anderen Gruppen aus §Präsentiert (2 Personen) eure Ergebnisse — Bildergebnis für Marktplatz —Schickt mir eure Inhalte per Mail! Nächste Stunde —Grohova 11/byt 2 (Stunde im Freien) — Bildergebnis für Ostern — — — — — — — — — —… für die Aufmersamkeit! Bildergebnis für vielen dank loriot