10 Punkte zu komparativen literarischen Essays 1. Jeder Essay hat ein Thema. Das Thema sollte nicht zu unbestimmt sein (Liebe, Glück, Gesellschaftskritik usf. sind falsch), sondern möglichst konkret (Identitätsspaltung, Verdrängungsmechanismen, Wissensdurst als Kompensation von ..., usf.). 2. In Essays im Kurs „Ewige Themen“ sollten jeweils zwei Texte im Hinblick auf ein gemeinsames Thema verglichen werden. Einer dieser Texte sollte (kann) dem Seminarplan entnommen werden, der andere nicht. 3. Das Thema zeigt sich im Titel des Essays, und in ausformulierter Form auch in der Einleitung und der Schlussfolgerung. Auch alle Abschnitte des Hauptteils müssen einen klaren Bezug zum Thema haben. 4. Jeder Essay hat eine These. Die These wird gleich in der Einleitung explizit formuliert. 5. Die These ist ein Aussagesatz, kein Fragesatz. Die These ist das, was der Essay zeigen, beweisen, belegen will. 6. Die These muss am Text (d.h. mit Zitaten aus Primär- oder Sekundärquellen) belegt werden können. Also nicht Was ich von ... halte oder Was die Autorin von ... hält, sondern was der Text von ... sagt. 7. Der Hauptteil besteht aus Absätzen. Jeder Absatz präsentiert ein Argument für die Richtigkeit der These. 8. Essays werden im Präsens verfasst, nicht im Präteritum. Wird Vorzeitigkeit gebraucht, verwenden Sie das Perfekt. 9. In Essays wird nicht erzählt, sondern argumentiert. Ihr Aufbau ist also nicht chronologisch (zuerst, dann, später usf. an Absatzanfängen sind falsch), sondern logisch (Ein weiterer Beweis ist..., Das wichtigste Argument..., Daraus folgt, dass..., Daraus ergibt sich, dass ..., Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ... usf.) 10. Verwendete Zitate müssen im Haupttext klar kommentiert werden, damit ihre Funktion für Ihre Argumentation deutlich wird.