wie im folgenden Textbeispiel aus dem Drama des zeitgenössischen österreichischen Dramatikers Wolfgang Bauer „Magic Afternoon"; (t-45) Magic Afternoon (1967) Die vier Personen Birgit, Monika, Joe und Charly sind 22 bis 30 Jahr© alt. Die Schauspieler sprechen eine österreichische Umgangssprache, manchmal vermischt mit Hochsprache. Die Schreibweise soll nicht dazu verführen, einen extremen Dialekt zu sprechen, Ein absichtlich ungeordnetes Zimmer. Ein großes Bett steht schief in der Mitte, Am Boden ein-Plattenspieler, Ein kleiner Tisch, Gartenstühle,.Hocker, Kasten. Zahlreiche. Schallplatten auf Stühlen und Tischen, am Boden. Gin-Flaschen, Wein-Flaschen, Bier-Flaschen, überall herumstehend. Ein großes Fenster.. Draußen ein herrlicher Sommernachmittag. Vogelgezwitscher. Im Zimmer ist die Luftzum Schneiden vom. Rauch. Man kann kaum herumgehen, ohne etwas umzustoßen. Die Unordnung ist nicht genial, nicht angenehm, sie ist nervös. Ein Spiegel. Vor ihm stehen Charly und Birgit. Sie. sind halbbekleidet und frisieren sich lange, rauchen eine.Zigarette. BIRGIT: Rauch'du dir auch eine an. CHARLY: (wirft sich aufs Bett, sucht nach Zigaretten) Wo sind die Marlboro?. BIRGIT: Schau her.;, wie ist die Frisur? CHARLY: Jaja... BIRGIT: Die andere besser? CHARLY: Viel besser. BIRGIT: Welche? CHARLY: Was? BIRGIT: Die andere war besser? CHARLY: Welche? BIRGIT: Die so heraus... CHARLY: Die ist fast besser... (findet die Marlboro-Schachtel) BIRGIT: Ich laß sie jetzt immer so... CHARLY:. Ja... BIRGIT: (mit sich unzufrieden) Die andere war doch besser...(sie frisiert-sich wiederum, ergeht, sich etwas streckend, im Zimmer'herum, hebt Plattenhülien auf, Bücher, wirft sie wieder weg, sieht sich in den Spiegel, reißt Birgit kurz an sich, geht ans Fenster* siebt durch die Vorhänge) CHARLY: Wenn ich net so faul war, tat ich jetzt spazierengehn... BIRGIT: Beider.Hitz... CHARLY: Eigentlich wahr. ' 1 |r BIRGIT: Was tun wir jetzt am Abend? (setzt sich neu frisiert aufs Bett und raucht eine neue an) CHARLY: Wie spät wirds jetzt sein? BIRGIT: Was weiß ich...?. CHARLY: Zwei? BIRGIT: Drei vielleicht. Um elf bin ich weg... vier Stunden... CHARLY:;.(hebt .den Telefonhörer ab,- wählt die Zeit) Halbdrei...(er steht auf, geht durchs Zimmer) 'Halbdrei...halbvier...halb/ünf...halbsechs... BIRGIT: Wir können ja abends gar net so viel machen... •' CHARLY: Gar nichts. BIRGIT: Hast du gar nichts mehr? CHARLY: (verneint) Glaubst, kriegst du von deiner Mutter ein Geld? BIRGIT: Eventuell zwanzig Schilling, - wenns viel ist CHARLY: (trinkt) Immerhin... von deiner Mutter zwanzig. BIRGIT: Da komm ma net weit. CHARLY: Der Herbert is mir noch zweihundert schuldig... aber der ist in Wien... BIRGIT: (will die Gin-Flasche) CHARLY: Baden gehn zahlt sich auch net aus... BIRGIT: Nein... außerdem hab ich gar keinen Badeanzug mit... CHARLY: Das wäre das wenigste... BIRGIT: Ohne Auto? CHARLY: Blödsinn... richtig...(lange Pause) BIRGIT/: Bei dir verblöde ich immer mehr.,. CHARLY: Ich auch... BIRGIT: Bei dir? CHARLY; Bei dir... aber... (schüttelt sich) Ahhh! BIRGIT: Hast du noch etwas zum Essen? CHARLY: Ja... irgendwelche Brote. BIRGIT: (verläßt das Zimmer, läßt die Tür offen) (Nach einer Zeit) Da ist noch so ein Käs:,, kann,ich den nehmen? CHARLY: Ja... aber nicht den ganzen! (Charly liest eine Zeitung) (Birgit kommt mit.einer Limonade zurück) BIRGIT:.lswasimKino? CHARLY: Was ist das? BIRGIT: Limonade... ich hab so einen Durstauf den Gin... CHARLY: (sieht sie mit halbgeöffneten Augen an) Fizz...Fizz...Ginfizz! BIRGIT: Jaja... is schon gut... (fährt ihm durch die Haare) (Pause) Du!. . CHARLY. Was? BIRGIT: Kino... CHARLY: Is nix. BIRGIT: Wo?... (entreißt ihm die Zeitung) .:. derJerry-Cotton-Film/;.