Der kursächsische Geschichtsschreiber Petrus Albinus hält (1580) das Meißnische "vor [für] die zierlichste [beste] und reichste Sprach in gantz Germanien". Der Pfarrer Christian Gerber schreibt 1717 in Würdigung der internationalen Ausstellungswaren der Leipziger Messe in lokalpatriotischem Superlativ: "An Edelsteinen ist ein Überfluss zu sehen, aber die schöne und zierliche Sprache, die in Leipzig geredet wird, übertrifft alle Edelsteine". Goethe während seiner Weimarer Zeit: "Bei diesen [den Schauspielern] entstehen die lächerlichsten Mißgriffe daraus, daß sie in den hiesigen Schulen nicht angehalten werden, das B vom P und das D vom T durch eine markierte Aussprache zu unterscheiden [...]. Gleicherweise wird hier das Ü häufig wie I ausgesprochen. [...] Statt Küstenbewohner -- Kistenbewohner [...]. So auch wird hier das G und das K häufig miteinander verwechselt [...]." Philipp von Zesen (1685): Es sind die "fürnehmen Frauenzimmer zu Leipzig", bei denen man "das beste Hochdeutsch lernen konnte" Johann Michael von Leon (1718): "[...] die schönen, zärtlichen, feurigen, holdseligen, liebreizenden Sächsinnen [sind] mit einem lieblichen Klang in ihrerer Stimme ausgestattet". Thaddäus Troll (1970) schreibt, dass der "Dialekt [der Sächsinnen] im krassen Widerspruch zu ihrer erotischen Fähigkeit" stehe. "Die Dresdnerinnen sind hübsch -, aber wenn sie den Mund aufmachen, ist der Zauber weg". Aus: G. Stickel: Zur Sprachbefindlichkeit der Deutschen: Erste Ergebnisse einer Repräsentativumfrage. In: Sprache-Sprachwissenschaft-Öffentlichkeit. Hrsg. v. Gerhard Stickel. Berlin u. a. 1999.