Basisdialekt: ländlich, stark lokal gebunden und deshalb entwicklungsgeschichtlich der konservativere Dialekt, der von der einheimischen, wenig mobilen, verkehrsmäßig hauptsächlich auf den Wohnort beschränkten Bevölkerung im alltäglichen privaten Gespräch unter Bekannten gesprochen wird und damit eine geringe kommunikative Reichweite besitzt. Verkehrsdialekt: regional verbreitet, städtisch beeinflusst; entwicklungsgeschichtlich moderner Dialekt; größeres Prestige, größere kommunikative Reichweite; von der mobilen, mit den Wirtschafts- und Verwaltungszentren der Umgebung verbundenen Landbevölkerung gesprochen; verwendet im alltäglichen, privaten bis halböffentlichen Gespräch vor allem von der mittleren und jüngeren Generation. Umgangssprache: noch deutliche regionale Bindung, meidet jedoch auf der phonetisch-phonologischen Ebene primäre Dialektmerkmale, während auf der syntaktischen und lexikalischen Ebene verkehrsdialektale Elemente beibehalten werden; alltägliche Sprache der mobilen mittleren und höheren Sozial- und Bildungschichten der Geschäftsleute, Beamten. Standard: mündliche Realisierung der Schriftsprache ohne Erreichen der Artikulationsnorm der Hochlautung; in phonetischer Hinsicht großräumig differenziert, öffentlicher bis offizieller Gebrauch in Schule, Kirche und bei öffentlichen Anlässen, größte kommunikative Reichweite aller Systemschichten. Die private und halböffntliche Verwendung ist regional und sozial sehr unterschiedlich. Wiesinger, 1980: "Sprache", "Dialekt" und "Mundart" als sachliches und terminologisches Problem.