Sprache und Gesselschaft 21.10.2004 Diane Gierahn REFERAT 1: Sprachinsel -- Deutsch, Randdeutsch - Deutsch im Kontakt mit den Nachbarsprachen Referenten: Miroslav Pauer, Jiøí Skoupý Sprachinsel -- Deutsch Was ist eine Sprachinsel? Unter diesem Begriff kann man zwei Fälle verstehen. (unterscheiden) und zwar: 1. Es ist ein zusammenliegender Ort oder geschlossenes Sprachgebiet, wo Deutsch noch als Vollsprache gilt. 2. Es sind punktuell oder flächenhaft auftretende, relativ kleine geschlossene Sprach- und Siedlungsgemeinschaften in einem anderssprachigen größeren Gebiet ad.1. Es gibt nur wenige Inseln, die diesen Fall betreffen, eigentlich fast keine. Als Beispiel können wir Rumänien einführen. In Rumänien leben noch ungefähr über 3.Mill. Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben. ad.2.Wir können sagen, dass es solchen Inseln an vielen Stellen in der Welt gibt. Solche Gemeinschaften oder Gruppen leben meistens in größeren Städten oder in kleinen Gemeinden bei größeren Städten, bilden Kommunitäten und alle zusammen dann eine Minderheit. Sie haben natürlich verschiede Rechte, ihre Nationalität wird erkennen, sie gründen verschieden Instituten, veranstalten manche Aktionen, geben Zeitungen heraus. Zur Entstehung von Sprachinseln kam es aus vielerlei Gründen. Früher wurden z.B. Untertanen in ein frisch erworbenes Land gesandt, oder es kam zu einer Zwangsverschiebung. Heute gehen Menschen in ein anderes Land um bessere Lebensbedingungen zu erwerben Arbeit zu finden, andere emigrieren, flüchten. So entstehen Sprachinsel verschiedener Nationen. Auf unserem Gebiet lebten Thüringer, Sachsen, Baiern, Oberitalien, Slowenien - vom bairisch-österreichischen - mit vorwiegend Westtiroler Siedlern, In Ungarn und Jugoslawien siedelten die Donauschwaben Polen -- meistens Deutschsprachigen aus Nieder, - und Oberschlesien und aus Preußen In der Welt: Kanada, USA, Mexiko, Paraguay, Argentinien, Brasilien, Venezuela, Israel, Sprachinseldialekte halten oft an einem älteren Sprachzustand fest, wegen ihrer räumlichen Trennung vom Herkunftsland und weil sie nicht auf der Entwicklung des Dialekts mitgemacht haben Wörter für Währungs- und Maßeinheiten und andere landestypische Bedingungen für Tiere und Pflanzen sind auch meistens anders. Thema: Randdeutsch - Deutsch im Kontakt mit den Nachbarsprachen 1) Einleitung in die Problematik 2) Einige zusammenhängende Fachtermine - Dialektsprache - Untersprache - Vollsprache - Amtssprache - Haussprache 3) Allgemeine teritorialle Gliederung Die Außengrenzen des zusammenhängenden deutschen Sprachgebietes sind auf weite Strecken hin unscharf. Grenzen mit übergangslosem Nebeneinander zweier Vollsprachen gibt es eigentlich nur im Südwesten an der Deutsch-französischen Sprachgrenze in der Schweiz und im Südosten gegenüber den slawischen Sprachen. Die Ostgrenze, die früher mit allmählichen Übergängen und zahlreichen Sprachinseln kaum als Grenze zu bezeichnen war, ist als Folge der Bevölkerungsumsiedlung nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend schärfer geworden. 4) Die einzelnen Grenzsgebiete und die Hauptgebiete, in dennen die Deutsche Sprache in einen Kontakt mit Nachbarsprachen eintritt - Die Westgrenze Deutschlands -- an Belgien - Die Westgrenze Deutschlands -- an Frankreich - Die Südgrenze Deutschlands -- an Italien - Die Südostgrenze Deutschlands und des deutschsprachigen Landgebietes -- an Österreich, Slowenien, Ungarn, die Tschechische Republik und Polen - Die Nordrenze Deutschlands -- an Dänemark 4.a) An der Westgrenze des deutschen Sprachgebietes gibt es Überlappungen verschiedener Art: Im Norden bildet die Staatsgrenze gegenüber den Niedelanden zwar die Scheide zwischen zwei Hauptsprachen, darunter liegt jedoch eine niederdeutsche Dialektsprache mit gleicher Merkmalsstruktur ohne merkliche Verstehensbarriere. Im Bereich der Untersprache ist die Sprachgrenze dort fließend. In Ostbelgien sind die Gebiete um Eupen und St. Vit noch deutschsprachig. 4.b) Besondere Verhältnisse liegen in Ostfrankreich vor: Im Elsaß und in Teilen Ostlohringens sprechen noch viele Einheimische ihren regionalen Dialekt, im Elsaß eine niederalemanische Variante und in Lothringen rheinfränkisch. Amts -- und Schulsprache und öffentliche Sprache in allen Bereichen ist das Französische. Als Haussprache werden die dialekte noch von der älteren Generation verwendet. Dabei ist der Dialekt seit langem regressiv. In der Schweiz ist die Grenze des Deutschen zu den Nachbarsprachen Fränzösisch und Italienisch auf Grund historischer Entwicklungen und einer eindeutigen territorial ausgerichteten Sprachregelung recht scharf ausgebildet. 4.c) Die Südgrenze des deutschen Sprachgebietes im Alpenraum ist gegenüber dem Französischem und Italienischem ebenfalls recht scharf ausgebildet. Lediglich ein halbes Dutzend Ortschaften auf italienischem Territorium südlich der Alpen haben die Deutsche Sprache auf der Basis der Walser Mundart, einem aus den Wallis ausgewanderten höchstalemanischen Dialekt, erhalten. Amtsprache. Nur noch in resten ist deutsche Mundart zu hören in den "Sieben Gemeinden bei Vicenza" und den "13 Gemeinden bei Verona".. 4.d) Im Südosten Österreichs gegenüber Slowenien und Ungarn sind in der Nachkriegszeit die Staatsgrenzen zu eindeutigen Sprachgrenzen geworden, nachdem zuvor durch Übelappungen und grenznahe Sprachinseln noch Übergänge vorhanden waren. Dasselbe gilt für die Polnischen Gebiete Schlesiens, wo ebenfals noch Reste deutschsprechender Bevölkerung anzutreffen sind. 4.e) Im Norden der Bundesrepublik reicht die deutsche Sprache ein stück auf dänisches Gebiet (Nordschleswig). Deutsch hat dort einen halbamtlichen Status. Ungefähr 20 000 Dänen sprechen Deutsch noch als Hochdeutsch, das sie in der Schule gelernt haben. 5) Der Absluß Die so skizzierten unscharfen Sprachgrenzen, die das Deutsche von seinen Nachbarstaaten trennen, sind offensichtlich noch nicht fest. Im nicht gesetztlich regelbarem Bereich der Untersprache ist noch eine Bewegung beobachtbar, die tendenziell vom Deutschen weg und hin zur jeweiligen Nationalen Hauptsprache geht. In manchen Randgebieten ist der amtliche Status der deutschen Minderheit gesetztlich geregelt, so in Ostbelgien, im Aostatal, in Südtirol und in Dänemark. 6) Die Quellen Grundlagen der Germanistik -- Heinrich Löffler, 1994 Geschichte von Deutschland und Österreich -- Josef Baják, 1997 Landeskunde der Deutschsprachigen Länder -- Dana Do¹ková, 1997 Sprachliche Variation im heutigen Deutsch -- Ulrich Ammon, 2004