30 I. KULTURWISSENSCHAFT ALS DETAILKUNDE \.A \ p Gradiva-Fiüur auf dem antiken Reliefbild, deren Fuß-TZ InZ.S5SČ^^ň^n^^onW.^- sen eine Deutung3ufuhrt: zum-e-men ^ Z ^^der Erinaerungbzw. als Abdruck eines Wahns, zum anderen als Em ^W ^—^fc^ Die Zeichen tur die rĽJHSienuug ^ -------"tr^nfp deutlich eeworden sem, rem Wege nid.tlÄver^ffen k^^Sger Verse mit der I ter Bewegung mundet uneinholbare Ideal Zugleich verkörpert dre Grad.aiur den Autor t ^ ^ e. einer Analysejlurch Uebesh >lung, dre denAr? J m im Traum emerAnalyse, so daß die 1 lazierung Wahlverwandt- schaft zwischen Kunst und Psychoanalyse - bestehend l» J£ stalteinerseitsdieBedeutung)dieder Liebe fur die ^^"^pS und die Genese des eigenen Forschungsprojekts f^^^uJl tion und Autorschaft in der Wissenschaft uber emeVerw - ^s ^ ř Objektes bzw. ^Liebesverhältnisses ^1^^^ undi aus der^uTnlwlclTer^ Arbeitsweise eine «lo^^J| eine Th^tkJ^ám^^ Autom^e^verbindeníann.In beiden y ren, der Gradiva micUer NympĚ^eTEolpcrt sich ^*™£Ä deutung von Litest und Kunst für die Entstehung der ,ew1.gen ^ J theorieľdie-rnnnerung daran, daß die Genese dereigenen ^"^J| Faszination für die Kunst-Figuren entspringt und die eigene Betrac 1, ENTSTEHUNG DER KULTURWISSliNSUtiAi-i .1 weise - Anschauung/řJbeon* - bei den Künsten in die Schule gegangen ist: die Gradiva/Nympha als Erinnerur^syjnbol. einer_ poetisch-ästhetischen Herkunft der Kulturtheorie. An äeTKreuzung, an der Warburgs Nymphe und Freuds Gradiva den Verkehr zwischen den Disziplinen, Methoden und ihren Zeichenregimen regeln, läßt sich aber ein gegenläufiger FahrbahnweclTsel1xöbachten. Während Warburg von der kunsthistorischen Stil- und Epochengeschichte kommend das Detail als Erinnerungsspur der Erregung und als Medium der Korrespondenz mit der Vergangenheit reformuliert, einen kunsthistorischen Befund also gedächtnistheoretisch umschreibt, wird im Kontext von Freuds Gedächtnistheorie das Detail in der Kunst in sein Register einer Sprache des Unbewußten integriert und damit als ein^rmnerüngs zeichen begriffen. Dieses kann nicht as Abdruck oder Indiz identlfizierrwerden, da ihm stets Momente einer Entstellung anhaften, die als Spuren der vorausgegangenen und darin eingegangenen psychischen Arbeit zu entziffern sind. Das Dämonische und das Göttliche am Detail Was aber ist das göttliche Moment am Detail, von dem in Warburgs vielzitiertem Motto „Der liebe Gott steckt im Detail" die Rede ist und das dem einzelnen Phänomen oder Zeichen im Kontext der Kulturwissenschaften gleichsam einen divinatorischen Erkenntniswert zuschreibt? Die Frage drängt sich um so mehr auf, als bislang vor allem vom Verworfenen, vom Nichts, vom Geringfügigen, dem Unbeachteten oder Untergeordneten, vom Abhub oder auch vom Heidnischen die Rede war. Tatsächlich tritt das Detail im Freudschen Archiv einer Sprache des Unbewußten neben ande^ejFořměn oft unbeachteter Zeichen, wieVersprechen7VeTlesen,die_Fehlleistung, den Witz u.a., deren ent-«ellte Darstellung sämtlich durch ihre Heraufkunft auÄ^em^aektudes Verbotenen, Vergessenen und Verworfenen erklärt wird. In Freuds Aufmerksamkeit für die^ecTmiken der Darstellung wird das unauffällige, klcineZ eichen Oner verbalen o deTanctěrs gearteten Äußerungzum Sitz einer gleichsařřT3íg_-„ boUschenBedeutungTSčľdémonstriert er in seiner Analyse der Techniken, mit denen3ě7Witz arbeitet, in Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten (1905), wie z.B. aus einer sprachlichen Operation, die „eigentlich nichts als * ynjsteUung" zweier Phrasen "oarstellt, „ein geradezu diabolisch guter ™** entsteht.4 Bei Freud ist es also die teuflische, kulturell zensierte, aber rSíT X lebl auf §roßem Fuße- Nac!l der Ansicht der einen soll der Mann viel verdient ■g**«'«»« zurückgelegt haben, nach anderen wieder soll sich die Frau etwas zurück-V«Bd dabei viel verdient haben." In: Freud 1970, S. 34f.