Leas Theatergruppe „ Na ja. Ich habe ein bisschen Angst. Ich weiß zwar etwa, wie man Theater macht, ich habe schon eine Vorstellung, wie man es anpacken sollte [*1] , bin aber gespannt, ob ich das alles schaffe. Weißt du, ich kenne die Studenten zwar, bin mir aber nicht sicher, ob sie so begeistert sein werden.“, sagte Lea ihrem Freund. Sie musste ihn einfach anrufen, denn sie war so aufgeregt. Ihre erste Stunde mit der Theatergruppe stand ihr bevor und obwohl sie sich darauf sehr gefreut [*2] hat, wurde sie plötzlich unsicher. Ihr Freund, der jetzt zu Hause in Regensburg war, hat ihr einfach gesagt, dass sie es bestimmt schafft. Das war genau das, was sie von ihm hören wollte. Tief durchatmen und es geht los. Sie trat in den Raum und auf einmal fühlte sie sich viel besser. Alle saßen gelassen auf Tischen und Stühlen und lachten. Ein paar Ahojs und Hallos und dann die gewöhnliche Frage Leas: „So liebe Kinder. Wie geht´s euch?“ Und wie immer fast keine Antwort. Nur Markéta antwortete: „ Immer besser.“ Und sie lachte dabei so herzlich und ehrlich, dass man wusste, dass es ihr Ernst war. Diese Stunde sollte ein bisschen anders sein als die a[*3] nderen. Und sie sollte auch eine andere Atmosphäre haben. Alle waren so gelassen und es war gut so. Dann sagte Lea allen Anwesenden, wie sie sich eigentlich die Aufführung [*4] vorstellt. Manche waren verblüfft, manche nahmen das als eine gute Idee an, entschlossen sich aber blitzschnell nicht mitzumachen und manche nahmen das halt an. Begeistert waren nur Wenige. Lea teilte den Anwesenden mit, dass sie eigentlich ein Stück auswählen will, das am Ende des Schuljahres gezeigt wird. Und wenn es klappt, könnte die Gruppe sogar an einem Theaterfestival in Budweis teilnehmen. Was gespielt wird, wer was spielt und wie das alles zu machen ist, das war noch allen sehr unklar, [*5] aber alle wussten, dass es überhaupt nicht klappen muss. Aber es ist wenigstens eines[*6] Versuchs wert. Die erste Aufgabe Leas war, die Leute ein bisschen mehr kennen zu lernen. Man kann nicht Regisseurin sein, ohne zu wissen, mit wem man zu tun hat. Ja sie kennt die Mehrheit der Studenten. Mit vielen hatte sie schon in den sprachpraktischen Übungen [*7] oder in einem anderen Seminar unterrichtet. Manche waren neu. Es waren überwiegend [*8] Mädels aus dem ersten Studienjahr. Anfangs stellte Lea jedem dieselbe Frage: „Hast du schon irgendwelche Erfahrungen mit Theater?“ Die Meisten hatten keine, aber das macht nichts. Es ist wichtig, dass alle genug engagiert sind. Und unter denen, [*9] die heute kamen, waren hauptsächlich diejenigen, die sich schon im letzten Jahr irgendwie und irgendwo engagiert haben. Die erste Stunde war endlich vorbei und Lea hatte ziemlich gemischte Gefühle. Einerseits wusste sie, dass sie ein gutes Team hatte. Es waren dort [*10] Leute, die genau wie sie dieses Seminar für etwas Besonderes hielten, es und spannend fanden und wirklich mitmachen wollten [*11] . Anderseits wusste sie, dass es nicht so einfach sein wird. Es steht der ganzen Gruppe ziemlich viel Arbeit bevor und alle müssen viel mehr Energie aufwenden, als in normalen Unterrichtsfächern, um alles zu schaffen. Lea zweifelte. Sind die Studenten wirklich so einsatzbereit? Sind sie [*12] genug begeistert? Es ist eine Teamarbeit. Ans Ziel kommen wir erst in dem zweiten Semester. Sind alle teamfähig? Was passiert, wenn jemand im Dezember aussteigt? Was wenn es der Hauptdarsteller macht? Jemand kann sich überfordert fühlen und gibt ´s auf. Oder die Studenten fahren oft ins Ausland. Was soll ich tun, wenn plötzlich zwei oder drei Leute im nächsten Semester abreisen, um irgendwo am anderen Ende Europas zu studieren. Es waren Fragen, [*13] die Lea immer im Kopf hatte,[*14] und wenn sie mit irgendjemandem von ihren Kollegen ins Gespräch kam, stellte sie sie ihm oder ihr. Alle versuchten sie zu beruhigen. Aber sie hatte immer Angst, dass sie sich nicht auf alle verlassen kann. Eine Woche war vorbei und die zweite Stunde rückte heran [*15] . Diesmal sollten sich alle kennen lernen. Alle saßen in einem Zirkel und warfen sich einem Ball zu [*16] . Und jeder, der[*17] warf[*18] , sagte seinen Namen. Das war eigentlich das allerwichtigste, dass sich alle mit dem Namen kennen. Diese Übungen mit Ball praktizierte die Gruppe auch bei den nächsten Sitzungen, bis sich die Leute endlich nicht mehr nur mit Du ansprechen mussten. Die Zeit vergeht ziemlich schnell. Alle kennen sich schon und jetzt entscheiden sie über das Stück, das sie spielen wollen. Lea hat drei ausgesucht und die Kopien in der Zentralbibliothek deponiert. So machen das fast alle Pädagogen an der Germanistik. Die Studenten können sich die Kopien ausleihen, kopieren und geben sie wieder in die Bibliothek zurück. Jetzt droht der erste Krach, befürchtete Lea. [*19] Man muss endlich ein Stück auswählen. Es sind doch so unterschiedliche Typen in der Gruppe. Die können[*20] sich nicht auf ein Stück einigen. Sollte nicht sie die Wahl treffen, um potentielle Konflikte zu vermeiden? Lea hatte nämlich einen Favoriten. Er war genau wie sie aus Regensburg und sein Werk fand sie ziemlich gut. Sie wollte aber, dass [*21] doch die Studenten selbst entscheiden, was sie spielen wollen. Sie ist zwar die Regisseurin, aber will nicht zu autoritär sein. Das ist nicht ihr Stil. Sie will es mit a[*22] nderen besprechen und dann im Einklang mit der Mehrheit eine Entscheidung treffen. Sie darf nicht allzu streng sein und muss die Meinung der a[*23] nderen berücksichten[*24] , denn sonst könnte sie die Leute verlieren und mit einem neuen Team anzufangen, dafür hatte sie keine Zeit mehr. Gegen Leas Erwartungen tat das überhaupt nicht weh. Die Entscheidung ist gefallen. Sie war glücklich, dass ihr Favorit gewann. Aber sie hatte auch ein bisschen Angst. Denn war es wirklich der Wille[*25] der Mehrheit genau dieses Stück zu proben und dann auch aufzuführen? War es nicht so, dass sie diesen Autor durchsetzte, nur weil er Beziehungen zu ihrem beliebten Regensburg hatte. Sicherheitshalber entschloss sie sich, das nächsten mal, alle noch ein mal zu fragen, ob sie damit wirklich einverstanden sind. Wieder war eine Woche vorbei. Die Gruppe wusste auch, dass es langsam ernst wird. Alle saßen wieder im Zirkel und lasen die Texte. Wer sollte wen spielen? Wer sollte der Hauptdarsteller sein? Der Lea und den andren war es immer klarer, dass die Hauptdarstellerin Markéta und Ivan sein müssen. Die a[*26] nderen waren erleichtert, als sie sahen, dass diese zwei Adepten für die zwei größten Rollen sind. Keiner wollte so viel Text lernen und so viel proben. Und ehrlich gesagt, alle wussten zwar, dass sie auf die Bühne müssen. Dabei wollten sie aber, dass ihr Auftritt möglichst kurz ist. Die Ausnahme waren gerade Markéta, Ivan, Daniel jedenfalls auch und vielleicht auch Tereza. Aber die a[*27] nderen? Die Rollen wurden verteilt und kurz vor Weichnachten wusste schon jeder, was er über Weihnachtsferien lernen soll. Lea war klar, dass nicht alle ihre Rolle nach Weihnachten auswendig kennen, aber wenigstens einige schon und dem Rest wird es langsam peinlich immer ins Papier zu gucken [*28] . Alle waren sich dessen bewusst, dass zwei Stunden Proben wöchentlich zu wenig sind. Und das war auch der Grund, warum keiner dagegen hatte, als Lea mit folgendem Plan kam. Sie schlug vor, dass die Gruppe eine Woche vor dem Semesteranfang zusammenkommt [*29] und drei Tage in einem [*30] Stück probt. Nur so kann man endlich einen Fortschritt machen, um das alles zu schaffen. Denn die Gruppe nimmt an dem Theaterfestival in Budweis teil und am 22. April muss die Vorstellung fertig sein. Normalerweise kamen die Studenten oder besser gesagt Schauspieler und Menschen [*31] aus der Crew zu den Proben sehr gelangweilt und ohne Energie. Alle waren nach dem ganztägigen Sitzen in den Seminaren und Vorlesungen fix und fertig. In dieser Woche mussten[*32] sie in die Schule noch nicht und deswegen, waren sie so frisch und einsatzbereit. Diese Woche hatte noch einen Vorteil. Die Gruppe probte jeden Mittwoch in einem kleinen und ziemlich engen Raum. In dieser Woche waren die Räume noch frei. Die Gruppe konnte die ganzen drei Tage in einem der größten Hörsäle verbringen. Alle waren aufgeregt und sehr begeistert. Da war sich Lea schon sicher, dass sie es mit diesen Leuten schafft. Sie war sich endlich sicher, dass dieses Team genug Engagement hat. Denn es geht nicht nur um das Proben und Spielen. Das ist in Anführungszeichen “das Kleinste“. Man muss auch an die Kostüme und Requisiten denken. Und auch an die Beleuchtung und vielleicht auch an die Musik. Und das alles muss jemand ausdenken und besorgen. Und das ist nicht umsonst. Deshalb braucht man einen, oder lieber mehr Sponsoren. Lea hatte schon Erfahrungen mit Sponsoren. Sie kannte sogar ein paar Leute, die Geld spenden konnten, aber das Problem war, dass sie sich an diese Bekannten in der letzten Zeit mehrmals wandte und manche jetzt, obwohl ungern, ablehnen. Die Studenten waren aber toll. Denn sie haben nicht nur geprobt und gespielt, aber auch bei dem Organisatorischen geholfen. Z. B. die Ilona und Daniel. Ilona hatte zwar keine Rolle, aber sie war die wichtigste Helferin Leas und die “Hauptdarstellerin“ hinter den Kulissen. Und Daniel hatte sehr viele Kontakte und Freunde. Diese zwei kümmerten sich um das Organisatorische. Sie handelten sehr günstige Bedinungen für die zwei in Brünn geplanten Vorstellungen aus . [*33] Lea wusste, dass auf diese zwei Verlass ist und fühlte sich sehr erleichtert. Endlich wusste sie, dass sie sich nicht um alles kümmern muss, dass ihr die “Kinder“, wie sie ihre Studenten oft nannte, helfen und dass sie selbst im Stande sind ziemlich viel zu schaffen. Die Halbzeit ist hinter uns. Die Zeit nähert sich schon. Die dreitägige Probe war gut. Man hat Fortschritte gemacht, aber es war hier wieder die Schule und das wirkte sich negatiov auch auf der Atmosphäre aus[*34] . Alle waren wieder müde und die Begeisterung war weg. Na ja, alle kamen zu den Proben, probten, auch mit den Requisiten machten sie Fortschritte und allmählich war hier auch das Geld von Sponsoren. Es kam aber die erste Krise. Lea ist eine sehr nette Frau, die immer lächelt und nie böse ist. Und sie mag nicht jemandem etwas vorzuwerfen. Und mit ihrem Lächeln auf den Lippen erinnerte sie immer die Studenten, dass es schon an der Zeit, die Texte zu lernen. Aber sie sah sie immer mit den Papieren in der Hand und wusste, dass die Mehrheit von ihnen keinen blassen Schimmer davon hatte, was in den Papieren steht. Das machte sie nervös. Und sie zerbrach sich damit den Kopf, wie sie die Kinder anspornen sollte, ohne böse zu sein und ohne jemanden zu beleidigen. Es war ihr auch klar, dass sie alle auch andere Sorgen haben. Es sind ja Leute, die bis auf ein paar Ausnahmen zwei Fächer studieren und immer Essays schreiben, Referate vorbereiten und dann manchmal auch etwas lernen. Dazu haben manche auch einen Job und Lea hatte plötzlich ein sehr starkes Schuldgefühl. Sie raubt den armen Mädchen und Jungen ihre [*35] wertvolle [*36] Freizeit. Sie kapierte, dass es nicht einfach ist. Aber anderseits so knapp vor dem Festival kann man nicht einfach aussteigen. Es ist schon zu spät. Diese Stunde war eine der schwierigsten in dem ganzen Jahr. Es standen da alle auf der improvisierten Bühne und in den Händen hielten sie wieder diese verflixten Papiere. Und diesmal hatte es Lea satt. Ihr war das unangenehm, aber es musste schon raus. Ihre Stimme zitterte ein bisschen. Man wusste, [*37] dass sie jetzt erbost war und dass sie es sehr ernst meinte. Dabei war es ihr so peinlich es zu sagen. Denn sie war zwar die Regisseurin, die Chefin, aber hat alle immer für gleichwertige Partner gehalten. Und diesmal musste sie, was ihr sehr unangenehm war, doch [*38] zeigen, dass es so nicht weiter[*39] geht. Dass man die Texte halt lernen muss. Alle sahen Lea zum ersten mal so erbost. Und es war ihnen auch unangenehm, dass zu hören. Aber manchmal geht´s nicht anders, als einmal Krachzu machen. Nach diesem Abend hatten viele ein schlechtes Gewissen, das sie endlich dazu brachte[*40] , die Texte gründlich und aufmerksam durchzulesen und sie auch auswendig zu lernen. [*41] Lea hatte kein gutes Gefühl nach [*42] dieser Stunde. Üblicherweise endete der Abend [*43] nach der Probe in einer Kneippe. Diesmal konnte sie mit den Studenten nicht gehen. Sie war schon mit ihren Kollegen verabredet. Als sie in die Kneippe gingen, war es voll. Sie suchten deshalb eine andere. Bis sie eine mit noch ein paar freien Plätzen fanden. Wie überrascht war sie, als sie dort Markéta noch mit ein paar Leuten traf. Lea und andere Lektoren setzten sich zu einem Tisch mit den Studenten und plauderten über alles Mögliche. Lea saß gegenüber Markéta. Die hatte schon seit ein paar Jahren Erfahrung mit Studententheater. Und sie sah, wie besorgt Lea war. Deswegen fing sie an, über das Theater zu erzählen. Ihre Rede hat Lea beruhigt. Markéta erzählte ihr, dass normalerweise alle den Text erst eine Woche vor der Premiere lernen. Denn die Profis sagen immer, dass n[*44] ur Feiglinge den Text lernen. Sie beruhigte sie, dass man so wieso die größten Fortschritte erst in der letzten Woche macht. „In der letzten Woche schaffst du mehr, als in den acht oder mehr Monaten zuvor. Und wir haben einen groß[*45] en Vorsprung. Wir gingen alle Szenen durch. Ich habe erlebt, dass es eine Woche vor der Premiere noch Auftritte gab, die wir nie geprobt hatten. Und erst in der letzen Woche kümmerten wir uns um die Requisiten und Kostüme. Wir haben schon fast alles. Hab keine Angst. Das Lampenfieber und der natürliche Stress verwandeln auch die größten Phlegmatiker zu brauchbaren Schauspielern.[*46] “ Mit diesen Worten [*47] beruhigte Markéta Lea. Lea fragte noch Markéta[*48] , wie lange sie eigentlich schon Theater spielt. Als sie erfuhr, dass schon seit zehn Jahren, war es ihr klar[*49] , dass Markéta weiß, was sie sagt und dass das alles nicht nur leerer Trost war. Markéta gab dann der Lea noch ein paar gute Ratschläge[*50] , die Lea häufig benutzte. Und fast nimmer vergaß sie zu erwähnen, dass es nicht aus ihrem eigenen, sondern aus Markétas Kopf ist. Die Zeit näherte sich und man konnte schon spüren, dass diese Probe am Dienstag und nicht an der Uni, sondern in einem Saal in einem Studentenwohnheim anders sein wird. Es war die vorletzte vor der Abfahrt nach Budweis. Alle waren müde, erschöpft, aber versuchten ihr Bestes zu tun. Es war alles, [*51] wie es Markéta damals in der Kneippe prophezeite. Die letzte Probe am nächsten Tag war ziemlich lang. Sie dauerte bis neun und der Pförtner an der Uni verbarg nicht, dass es eine Zumutung, ja eine recht verdächtige Angelegenheit ist, sich so spät in der Germanistik aufzuhalten. Lea und die anderen waren aber mit ihren Gedanken in einer anderen Welt. Sie hatten im Kopf Requisiten, Kostüme, Texte und andere Dinge, die sie vor der Abreise nicht vergessen durften[*52] . Es wäre nicht so lustig, wenn alles nach dem Plan verlaufen würde. Jitka, die eine kleinere Rolle spielen sollte, [*53] brach schon eine Woche vor der Abfahrt zusammen. Sie hatte nur eine winzige Rolle, aber war so nervös, dass sie dann nicht mitfahren konnte. Glücklicherweise, konnte einer der mitfahrenden deutschen Lektoren für Jitka einspringen. Aber Jitka hat es mindestens im voraus angemeldet, dass sie sich nicht fit fühlt und dass sie nicht mitfährt. Aber Lucie. Mit ihr war das komplizierter. Ihre Rolle war zwar nicht gross, aber keiner [*54] konnte für sie [*55] einspringen. Später lies Lea zu, dass es ohne Jitka viel besser wäre. Denn was sollte man mit ihr tun, wenn sie erst in Budweis zusammenbrechen würde. Gestern schaffte sie es zu der Probe nicht und diesmal und jetzt [*56] fehlte Lucie wieder. Obwohl der Zug in ein paar Minuten wegfahren sollte. Uuuuf. Alle, nicht nur Lea, waren erleichtert, als sie in der letzten Minute auftauchte. Die Fahrt nach Budweis verlief ziemlich schnell. Es wurde viel geplaudert und auch gesungen. Beim Singen fiel Lea ein, dass man am Anfang und am Ende der Vorstellung singen könnte. Zuerst war das eher als Witz gedacht, aber als sie darüber mehr nachdachte, war es ihr klar, dass es eine sehr gute Idee war. Nach der Ankunft hatte Lea endlich das Gefühl, dass sie das geschafft hat. Aber sie hat ein bisschen Angst, denn die Vorstellung stand ihr und ihren Kindern noch bevor. Endlich war Freitag. Der Tag der Vorstellung. Leas Kopf ist beinahe geplatzt. So eine Last der Verantwortung hat sie noch nie gespürt. Schnell ins Theater und noch einmal proben. Man muss noch das Singen [*57] üben. Und dann muss sich jemand auch um die Beleuchtung kümmer. Die Spannung war überall. In jedem Wort, das Lea sagte, in jeder ihrer Bewegung, in jedem ihrem Gedanken, in ihrem Atem. Auch die Studenten waren sehr gespannt. Riesige Freude und Glücksgefühle lösten [*58] die Sorgen erst nach der Aufführung ab. Jetzt waren alle endlich glücklich. Und konnten[*59] feiern. Die Feier dauerte bis zum Morgen[*60] . Nach der erfolgreichen Preemiere war Lea [*61] schon viel ruhiger. Sie wusste dass es auch in Brno klappt. Angst hatte sie nur, ob man alle Eintrittskarten verkauft, um die Miete in dem Theater bezahlen zu können. Auch das klappte. Hauptsächlich dank Ilona, die die Nummer 1 hinter den Kulissen war und dann Daniel, der so viele Freunde hat. Diesmal gab es nur ein paar technische Probleme. Der Techniker vergaß einmal [*62] das Licht auszumachen. Lea saß in der ersten Reihe. Alle waren stumm, denn die Szene war schon am Ende. Aber die Reflektoren schienen immer weiter. Und da plötzlich konnte man Leas Stimme hören, wie sie ruft: „Jetzt sollte das Licht aus…..“ Bis auf dieses kleine Problem klappte alles. Es kamen viele Germanistikstudenten und – was die Lea und ihre Kinder sehr gefreute –auch die Dozenten und Assistenten. Und wie gewöhnlich gab es nach der Vorstellung eine Feier. Auch nach der zweiten eine Woche später. Die Partys waren immer so nett. Alle waren glücklich, dass sie es endlich geschafft haben und dachten überhaupt nicht daran, dass ihnen jetzt die Prüfungen bevorstehen. Sie waren glücklich, dass die Arbeit hinter ihnen war. Wurden sich aber nicht dessen bewusst, dass es ein sehr schönes Jahr war, das sich nie wiederholen muss. . ------------------------------- [*1] vynechat nebo: mir schon eine Vorstellung gemacht. [*2] darauf gefreut [*3] a: viel, wenig, ein, ander werden klein geschrieben (nach der Rechtschreibungsreform von 1996, § 51: Sie hatte noch anderes zu tun. Unter anderem wurde auch über die finaziellen Angelegenheiten gesprochen). [*4] Aufführung [*5] r, [*6] eines [*7] Sprachübungen ? [*8] vynechat [*9] n, [*10] vynechat [*11] Entweder Hauptsatz: Sie fanden es spannend und wollten mitmachen. Oder die Wortfolge des Nebensatzes fortsetzen: und es spannend fanden und mitmachen wollten. [*12] Neben „einsatzbereit“ sollte „sie“ stehen. [*13] n, [*14] e, [*15] das a§chste Treffen [*16] einander den Ball zu. [*17] r, [*18] der den Ball warf [*19] Jetzt kommt der erste Krach, befürchtete Lea. [*20] en [*21] vynechat [*22] a [*23] a [*24] missachten [*25] der Wille [*26] a [*27] a [*28] sie gab die Hoffnung doch nicht ganz auf. [*29] sicht ..trifft/ …[ohne sich] zusammenttrifft [*30] an/in einem Stück (ugs.; ununterbrochen, ohne aufzuhören, ohne Unterbrechung): [*31] die Schauspieler und die Menschen aus der Crew/ [*32] en [*33] handelten … Bedingungen für die …Vorstellungen aus. [*34] wirkte sich negativ auch auf die Stimmung aus. [*35] vynechat: jen ihre [*36] vynechat: jen ihre wertvolle [*37] e, [*38] doch [*39] so nicht [*40] bewog/ dazu brachte [*41] sie auch auswendig lernen. [*42] nach [*43] der Abend [*44] den Text [*45] ß [*46] verwandeln auch die größten Phlegmatiker [*47] Mit diesen Worten [*48] noch Markéta [*49] sonnenklar [*50] ein Beispiel, wie man eitle Männer oder allzu schüchterne Damen zu einer perfekten Theatertruppe zusammenscheißt? [*51] s, [*52] durften [*53] e, [*54] niemand [*55] für sie [*56] Es handelt sich um die „spätere Narration“ [*57] nur üben [*58] lösten ….ab [*59] en [*60] zum Morgen [*61] Vor der Premiere in Brünn war Lea [*62] einmal, etwas anderes: ein anderes Mal