Tomáš Stříbný Die Tochter als Stürmer? Na, und ob! Anfang: „Hier bist du, meine kleine Prinzessin. Aber was hast du mit der Hand gemacht? Schon wieder Fußball mit dem Vater gespielt?!“ Auch dieses müssen einige Frauen durchleiden. Aber muss man unbedingt aus dem kleinen netten Mädchen wirklich einen großen aggressiven Stürmer erziehen? Warum kommt es dazu, dass der Vater aus seiner eigenen Tochter einen Jungen machen muss? Männliche Eitelkeit, dass er einen Buben nicht „bewältigt“ hat? Schluss: Lieber Vati, sei nicht enttäuscht, wenn deine Tochter lieber mit Puppen, als mit einem Ball spielt, sie versteht auch nicht, warum du sie dazu zwingst. Sei bitte auch nicht enttäuscht und eifere nicht, wenn sie lieber mit ihrer Mutti über das erste Verhältnis oder über die Verwendung einer Slipeinlage spricht. Hand aufs Herz - hätte es dich doch nicht in Verlegenheit gebracht? Freue dich ja, wenn sie einen netten und reichen Burschen findet, oder wärest du glücklicher, wenn deine zwanzigjährige Tochter lieber mit dir auf ein Bier ginge und dort über Fußball sprechen würde? Ich meine schon, aber dafür müsstest du in eine Traumwelt umziehen. Deine Tochter bleibt ein Mädchen, mit allem, was dazu gehört. Leider. Oder zum Glück? Mittelteil (verändert von Katrin Uhlig): 1. Konflikte in den Vater-Mutter-Tochter-Beziehungen: der Vater kommt mit Fußballkleidung und Knieschützern für seine Tochter nach Hause. Die Mutter ist entsetzt, denn sie hat ein rosa Kleidchen und Stiefel mit Blümchen für die Tochter gekauft, um eine kleine Prinzessin aus ihrem Mädchen zu machen. 2. Gründe, warum der Vater aus seiner Tochter einen Sohn machen will: er hat keinen Sohn bekommen, wünscht sich aber ein Kind, das seine Begeisterung für Fußball teilt, mit dem er bei seinen Fußballfreunden angeben kann, ... 3. Ein Freund - erschwerte Bedingungen: die Tochter will sich lieber für den Freund hübsch machen und mit ihm spazieren gehen, als mit dem Vater Fußball spielen 4. Tochter bleibt Mädel: irgendwann geraten die lackierten und verlängerten Fingernägel der Tochter, ihr Make-up und ihre Angst vor hässlichen blaue Flecken in einen ständigen Konflikt mit dem Fußballspielen. Das Fussballspiel geht aus diesem Konflikt als Verlierer hervor. Anmerkung von Katrin Uhlig: Für den Mittelteil habe ich die Gedanken von Tomáš aufgegriffen, konkretisiert und mit eigenen Ideen ergänzt, d.h. der Mittelteil entspricht nur teilweise den Gedanken und Zielen des Verfassers. Ich möchte damit erreichen, dass Sie einen Eindruck bekommen, wie so ein Mittelteil aussehen kann.