STUDIENSTART IM CHAOS Odyssee der Erstsemester Von Sebastian Knauer Auf die Plätze... Bei der Vergabe von Studienplätzen regiert das Chaos. Es macht Studienanfänger zu superflexiblen Umzugsexperten und treibt der Bahn Kunden zu: Wenn die Wunsch-Uni verspätet zusagt, heißt es binnen Tagen die Stadt wechseln. Muss das wirklich sein? Der Studienanfänger Alexander Schröter, 23, war im rheinland-pfälzischen Trier gerade auf dem Weg zum Möbelladen, als ihn die frohe Botschaft erreichte. Kurz bevor er ein Bett, einen Schrank und einen Schreibtisch für seine neue Bude erwerben konnte, teilte ihm die Universität seiner Wahl im fernen Kiel mit, dass er doch noch einen Studienplatz in Politikwissenschaften bekommen hatte. Mit einem Abi-Notendurchschnitt von 2,8 war Schröter zunächst im Nachrückverfahren in Trier gelandet. Jetzt sollte alles wieder anders werden - obwohl das Semester schon begonnen hatte. Eilig packte Schröter den elterlichen Volvo wieder mit seinem Umzugsgut voll. Das Studentenwohnheim in Trier zeigte sich kulant und verzichtete auf die vertraglich zustehenden drei Monatsmieten. Schon am folgenden Tag zwischen 9 und 12 Uhr lief die letzte Frist zur Einschreibung in Kiel ab. Vor dem Erstsemester lagen über 700 Straßenkilometer auf dem Weg zur neuen Alma Mater. "Das war ein ganz schöner Parcours, ich bin die ganze Nacht durchgebrettert und um 4 Uhr morgens in Kiel angekommen", so Schröter. Lieber auf Nummer sicher mehrfach bewerben Zahlreiche Studienanfänger müssen sich mit ähnlichen Startproblemen herumschlagen. Das Bewerbungssystem für Erstsemester an deutschen Universitäten erweist sich in weiten Teilen als ineffizient, bürokratisch und kostentreibend, für Bewerber wie für die Hochschulen. Noch bis weit ins Semester hinein erhalten Studienbewerber Zu- oder Absagen verschiedener Unis. Dabei ist es für die Novizen schon schwierig genug, überhaupt das passende Fach zu wählen. Eine Übersicht der Hochschulrektorenkonferenz im Internet (mehr...) verzeichnet über 8800 unterschiedliche Fächer, von "Abfallwirtschaft und Altlasten, Bachelor, Dresden TU" bis zu "Zoologie, Magister, Kiel". Noch schlimmer: Jeder dieser Studiengänge hat seine eigenen Bewerbungsanforderungen, die Hälfte davon mit Zulassungsbeschränkungen. Da gehen viele Interessenten lieber auf Nummer Sicher und verschicken ihre Unterlagen gleich mehrfach. Für das vergangene Wintersemester waren etwa im Fach Jura 11.549 Studienplätze zu vergeben. Einschließlich der Mehrfachbewerbungen wurden 45.278 Zulassungsanträge eingereicht, von denen 34.600 positiv beantwortet wurden. Tatsächlich wurden schließlich nur 10.382 Studenten endgültig eingeschrieben. In anderen Fächern sieht es ähnlich aus. Die Novizen irren durch den Uni-Dschungel "Schon diese Zahlen belegen", sagt Bernhard Scheer, Sprecher der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund, "dass dieses Verfahren dringend verbessert werden muss." Ganze Generationen von Erstsemestern verirren sich im Dschungel des föderalen Bewerbungswahnsinns. Dabei war alles so gut gemeint, als die Monopolposition der vielgescholtenen ZVS auf Wunsch der 16 Kultusminister nach und nach aufgebrochen wurde. Fortan sollten sich die Unis ihre Studenten selbst aussuchen dürfen. Doch die Hochschulleitungen sind mit der neugewonnenen Freiheit vielfach überfordert - zum Nachteil der Studenten. Ein Opfer ist die Hamburgerin Lea-Sophie Borgmann, 20. In einem stetig wachsenden Leitz-Ordner hat die Abiturientin mit einem Gesamtdurchschnitt von 2,3 ihren Leidensweg dokumentiert. Ihre Bewerbung für einen Studienplatz in Kulturwissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg berücksichtigte alle Anforderungen der Verwaltung. Borgmann hatte selbst das Kleingedruckte gelesen und mit ordentlichen Häkchen ihre Checkliste abgearbeitet: "Datenerhebungsbogen", "Nachweis der gesetzlichen Krankenversicherung für die Einschreibung", "Zahlungsnachweise für Studentschaftsbeitrag (82,59 Euro), Studentenwerksbeitrag (41 Euro), Verwaltungskostenbeitrag, (75 Euro) sowie Studienbeiträge (500 Euro)." 2. Teil: Die Rein-und-Raus-Bewerber verstehen die akademische Welt nicht mehr Dazu kamen noch die schriftlichen Nachweise der praktischen Ausbildung und ehrenamtlichen Tätigkeiten, die bei der Bewerbung entscheidende Vorteile beisteuern können. Als ehemalige Schulsprecherin eines Hamburger Gymnasiums und Preisträgerin in einem Sprachenwettbewerb für Latein hoffte Borgmann auf Extrapunkte. Tatsächlich lag das erlösende Schreiben mit dem offiziellen Zulassungsbescheid für die Leuphana Universität Mitte August im Briefkasten. "Ich habe begonnen, mein zukünftiges Leben auf Lüneburg auszurichten", erzählt Borgmann. "Da gibt es ja einiges zu organisieren." Doch die Vorfreude wähnte nicht lange. Keine zehn Tage später kam die Mitteilung der Universität, dass die Zulassung wieder einkassiert werde, wegen einer "Neuberechnung Ihres Rangplatzes". Die Uni-Verwaltung habe festgesellt, dass die "außerschulischen Leistungen nicht vollständig nachgewiesen" seien. Düpierte Erstsemester Borgmann und rund 50 weitere Rein-und-Raus-Bewerber in Lüneburg verstanden die akademische Welt nicht mehr. Nach mehreren Telefonaten mit der Immatrikulationsstelle wurde präzisiert, dass die Mitgliedschaft in einem "Schulsprecher-Gremium" keine Punkte bringe, ebenso wenig wie ein "Gruppenpreis" für Fertigkeiten in Latein. "Woher soll ich das denn wissen?", ärgert sich Borgmann. Erst als sie sich bundesweit nach Alternativen umsah, bekam sie doch noch eine Zusage für das Wintersemester, da die Unterlagen jetzt ausreichend seien. In dem undurchsichtigen Bewerbungsparcours könnten nur noch "unbürokratische Lösungen" für die düpierten Erstsemester helfen, fordert Björn Glüsen, Sprecher des Allgemeinen Studentenausschuss in Lüneburg. Lange in der Warteschleife hing auch die Hamburger Abiturientin Clara Neumann. Trotz eines Abi-Durchschnitts von 1,2 und eines Praktikums bei der Deutschen Lufthansa wollte ihre Wunsch-Uni Freiburg zunächst keine Zusage für das Fach Psychologie aussprechen. Neumann erkundete alternative Studienorte wie Münster und Heidelberg, die verzögert einen Platz zusagten. Die Eltern mobilisierten den Freundeskreis für kurzfristige Unterkünfte und Wohnungstipps. Alles für die Katz, denn eine Woche vor Semesterbeginn gab es für Neumann einen Nachrückerplatz in Freiburg. Die Handlungsreisende in Sachen Studienplatz vermutet scherzhaft, dass "die Deutsche Bahn mit den Unis gemeinsame Sache macht" - sie profitiert von der Deutschland-Rallye der Studienbewerber. Wir können es besser, sagt die ZVS Wie das zersplitterte Bewerbungssystem übersichtlicher gemacht werden könnte, erläutert ZVS-Sprecher Scheer. Durch Beschluss der Kultusminister ließe sich die einst ungeliebte Zentralstelle in eine Stiftung umwandeln, die dann direkt mit den Hochschulen Dienstleistungsaufträge abschließen würde. Abiturienten könnten sich dann direkt bei der neuen ZVS bewerben. Sie würde als Vermittlungsagentur anhand der Bewerberdaten und den angebenen Prioritäten des Interessenten überprüfen, welche Uni ihn nehmen könnte. Zeitnah zur letzten Schulprüfung erhielte der künftige Student eine Liste von Unis, die für den Notendurchschnitt in Frage kommen könnten. Nach der Entscheidung für eine dieser Hochschulen würde nach deren Auswahlkriterien dann ein Zulassungsbescheid folgen. In Nordrhein-Westfalen werden so probeweise an Universitäten wie Münster, Köln oder Aachen bereits einige Studienplätze vermakelt. "Wir könnten morgen bundesweit loslegen", sagt ZVS-Sprecher Scheer, "man muss es nur wollen." Dann blieben Studienanfänger wie Alexander Schröter Reisen quer durch Deutschland erspart. Der unfreiwillige Umzugsexperte ist mittlerweile selbst in die Politik gegangen. Für die Junge Union arbeitet er als Kreisgeschäftsführer im schleswig-holsteinischen Stormarn. Spätere Karriere als Kultusminister nicht ausgeschlossen. Vor dem Lesen Welche Assoziationen ruft bei Ihnen der Haupttitel des Artikels hervor? Odyssee der Erstsemester Die Odyssee ist neben der Ilias das zweite dem griechischen Dichter Homer zugeschriebene Epos. Die Odyssee gehört zu den ältesten und einflussreichsten Werken der abendländischen Literatur. Sie schildert die Abenteuer des Königs Odysseus von Ithaka und seiner Gefährten auf der Heimkehr aus dem Trojanischen Krieg. In vielen Sprachen ist der Begriff „Odyssee“ zu einem Synonym für lange Irrfahrten geworden. Während der Reise hatten Odysseus und seine Mannschaft zahlreiche Abenteuer zu bestehen und Unglücksschläge zu erleiden. Für einige waren sie selbst verantwortlich, andere hatten sie der Feindseligkeit namentlich des Gottes Poseidon zu verdanken. Was deutet nun das Wort Odyssee na? Das Erstsemester? Brainstorming: Brainstorming ist eine Methode zur Ideenfindung, die die Erzeugung von neuen, ungewöhnlichen Ideen in einer Gruppe von Menschen fördern soll. Der Name dieser Methode resultiert aus der Idee, nämlich "using the brain to storm a problem" (wörtlich: Das Gehirn verwenden zum Sturm auf ein Problem). Assoziogram: Wortschatz – Vorentlastung: Vergabe von Studienplätzen Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS): Die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) hat als Hauptaufgabe die „Studienplätze für das erste Fachsemester an staatlichen Hochschulen in Verteilungsverfahren oder Auswahlverfahren zu vergeben (Verfahren der Zentralstelle)“ (aus: Staatsvertrag über die Vergabe von Studienplätzen 1999). Sie hat ihren Sitz in Dortmund. Umzug Universität seiner Wahl Abi-Notendurchschnitt Nachrückverfahren: nach|rü|cken : 2. jmds. Posten, Amt einnehmen: auf den Posten des Direktors n. Die Humboldt-Uni verwies auf mangelnde Nachfrage besonders in den Naturwissenschaften, wo man trotz drei Nachrückverfahren nicht alles besetzt bekommen habe Studentenwohnheim die letzte Frist zur Einschreibung Das Studentenwohnheim in Trier zeigte sich kulant und verzichtete auf die vertraglich zustehenden drei Monatsmieten. INTERNATIONALISMUS ku|lant [frz. coulant, eigtl.ÿ= fließend, flüssig, adj. 1.ÿPart. von: coulerÿ= durchseihen; fließen < lat. colareÿ= durchseihen]: (bes. im Geschäftsverkehr als Geschäftsmann) entgegenkommend, gewisse Erleichterungen gewährend: ein -er Geschäftspartner; -e (annehmbare) Preise; die Geschäftsleitung war äußerst k.; jmdm. k. entgegenkommen. vstřícný Par|cours [...'«µ:Ð], der; - [...Ð(³)], - [...г; frz. parcours < spätlat. percursusÿ= das Durchlaufen, zu lat. percurrereÿ= durchlaufen]: 1. (Pferdesport) festgelegte Strecke mit verschiedenen Hindernissen für Jagdspringen od. Jagdrennen. 2. (Sport, bes. schweiz.): Lauf-, Rennstrecke. ZUSAMMENSETZUNGEN/ ABLEITUNGEN durchbrettern: brettern mit hoher Geschwindigkeit [mit dem Auto] fahren. durch|fah|ren : c) eine bestimmte Strecke, Zeit ohne Unterbrechung fahren: der Zug fährt bis München durch; bei dieser Zugverbindung können wir d. (brauchen wir nicht umzusteigen). sich he|rum|schla|gen : sich fortwährend mit jmdm., etw. abmühen, angestrengt auseinander setzen: sich mit Problemen, Zweifeln h. poprat se s čím kostentreibend, kost|spie|lig [2.ÿBestandteil zu mhd. spildec = verschwenderisch, volksetym. Umdeutung unter Anlehnung an »spielen«]: große Kosten verursachend; teuer: eine -e Angelegenheit. Alt|last, die: stillgelegte Müllkippe, Halde mit Produktionsrückständen, u.ÿÄ., die eine Gefahr für Umwelt und Grundwasser darstellt. oblast znečištěná jedovatými odpady Zulassungsbeschränkungen Einschließlich der Mehrfachbewerbungen wurden 45.278 Zulassungsanträge eingereicht žádost o přijetí Roter Faden, stichwortartige Zusammenfassung Alexander Schröter war in rheinland-pfälzischen Trier, als ihm die Universität seiner Wahl im fernen Kiel mitteilte, dass er doch noch einen Studienplatz in Politikwissenschaften in Kiel bekommen hatte. Mit seinem Abi-Notendurchschnitt war Schröter zunächst im Nachrückverfahren in Trier gelandet. Jetzt sollte alles wieder anders werden. Schröter musste sehr schnell umziehen, das Studentenwohnheim in Trier verzichtete auf die vertraglich zustehenden drei Monatsmieten. Schon am folgenden Tag zwischen 9 und 12 Uhr lief die letzte Frist zur Einschreibung in Kiel ab, er musste von Trier bis Kiel durchfahren. Um 4 Uhr morgens ist er in Kiel angekommen. Lieber auf Nummer sicher mehrfach bewerben Startproblemen über 8800 unterschiedliche Fächer Da verschicken viele Interessenten ihre Unterlagen gleich mehrfach Die Novizen irren durch den Uni-Dschungel dieses Verfahren muss dringend verbessert werden Die Unis dürfen ihre Studenten selbst aussuchen, aber viele Erstsemester-Studenten verirren sich im föderalen Bewerbungssystem. die Hamburgerin Lea-Sophie Borgmann, Abi-Notendurchschnitt 2,3, hat sich für einen Studienplatz in Kulturwissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg beworben und für die Gebühren sämtlicher amtlicher Dokumente insgesamt 698,59 Euro bezahlt. 2. Teil: Die Rein-und-Raus-Bewerber verstehen die akademische Welt nicht mehr In Bezug auf ihre frühere Tätigkeit am Gymnasium hoffte Borgmann auf Extrapunkte Borgmann hat den offiziellen Zulassungsbescheid erhalten und hat begonnen, ihr zukünftiges Leben auf Lüneburg auszurichten Zehn Tage später wurde die ursprüngliche positive Mitteilung der Universität, mit der Begründung wieder einkassiert, ihre außerschulischen Leistungen seinen nicht vollständig nachgewiesen. Düpierte Erstsemester Borgmann und rund 50 weitere Rein-und-Raus-Bewerber in Lüneburg verstanden die akademische Welt nicht mehr. In dem undurchsichtigen Bewerbungssystem könnten nur noch "unbürokratische Lösungen" für die düpierten Erstsemester helfen. Hamburger Abiturientin Clara Neumann, ihre Wunsch-Uni Freiburg wollte ihr zunächst keine Zusage für das Fach Psychologie aussprechen. Neumann erkundete alternative Studienorte, die einen Platz zusagten. Eine Woche vor Semesterbeginn gab es für sie jedoch einen Nachrückerplatz in Freiburg. Neumann vermutet, dass die Deutsche Bahn mit den Unis von der Deutschland-Rallye der Studienbewerber profitiert. Wir können es besser, sagt die ZVS ZVS-Sprecher Scheer: Durch Beschluss der Kultusminister ließe sich die Zentralstelle in eine Stiftung umwandeln, die dann direkt mit den Hochschulen Dienstleistungsaufträge abschließen würde. Abiturienten könnten sich dann direkt bei der neuen ZVS bewerben. Der Abiturient erhielte eine Liste von Unis, die für seinen Notendurchschnitt in Frage kommen und er entscheidet sich für eine konkrete. In Nordrhein-Westfalen werden so probeweise an Universitäten wie Münster, Köln oder Aachen bereits einige Studienplätze vermittelt. Dann blieben Studienanfänger wie Alexander Schröter Reisen quer durch Deutschland erspart. Personen. – Text - Eigennamen Studienanfänger: Alexander Schröter Hamburgerin Lea-Sophie Borgmann, 20 Hamburger Abiturientin Clara Neumann Welche Angaben zu diesen Personen liefert der Artikel: Vorname, Nachname, Alter, Wohnort, Abi-Notendurchschnitt, Universität ( Wunschuniversität, Universität, wo sie sich letztendlich einschreiben konnten – UNI 1...UNI X) „Amtspersonen im Universitätswesen“ ZVS-Sprecher Scheer Bernhard Scheer, Sprecher der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund Vorname, Nachname, Funktion im Rahmen der Institution, der Sitz der Institution (Ort) In dem undurchsichtigen Bewerbungsparcours könnten nur noch "unbürokratische Lösungen" für die düpierten Erstsemester helfen, fordert Björn Glüsen, Sprecher des Allgemeinen Studentenausschuss in Lüneburg. Björn Glüsen, Sprecher des Allgemeinen Studentenausschuss in Lüneburg Vorname, Nachname, Funktion im Rahmen der Institution – Universität, Ort Die Junge Union (kurz: JU) ist die gemeinsame Jugendorganisation der beiden deutschen Parteien CDU und CSU. Sie ist die mitgliederstärkste Jugendorganisation einer politischen Partei in der Bundesrepublik Deutschland und sogar in ganz Europa. Alexander Schröter selbst in die Politik gegangen. Für die Junge Union arbeitet er als Kreisgeschäftsführer im schleswig-holsteinischen Stormarn. Funktion in der politischen Jugendorganisation – Kreisgeschäftsführer, Wo? schleswig-holsteinischen Stormarn parlamentarischer G. (Politik; Angehöriger einer parlamentarischen Fraktion, der für die organisatorischen u. taktischen Probleme seiner Fraktion zuständig istÿ). · Geschäftsführer, r - jednatel · Geschäftsführer, r - jednatel společnosti DUD: def Ge|schäfts|füh|rer, der: 1. Geschäftsleiter (1), besonders einer GmbH: sie beschwerte sich direkt beim G. 2. jmd., der damit beauftragt ist, für jmdn., einen Verein, Verband, eine Organisation o.ÿÄ. die rechtsgeschäftlichen Interessen wahrzunehmen: parlamentarischer G. (Politik; Angehöriger einer parlamentarischen Fraktion, der für die organisatorischen u. taktischen Probleme seiner Fraktion zuständig istÿ). Ortsangaben: 1. Wohnorte der Studienanfänger 2. Universität – Sitz – Stadt, Bundesland Zeitangaben: 1. In Bezug auf die einzelnen Studienanfänger 2. In Bezug auf die Vergabe von Studienplätzen 3. Zukunftsorientiert im Hinblick auf die Transformation der ZVS- Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen Überschriften Lesen Sie kurz Überschriften und schreiben Sie kurz auf, was Ihnen die Überschriften sagen: STUDIENSTART IM CHAOS Odyssee der Erstsemester Lieber auf Nummer sicher mehrfach bewerben Die Novizen irren durch den Uni-Dschungel 2. Teil: Die Rein-und-Raus-Bewerber verstehen die akademische Welt nicht mehr Düpierte Erstsemester Wir können es besser, sagt die ZVS WORTSCHATZ-HILFE-PRAKT. Bei der Vergabe von Studienplätzen regiert das Chaos Ver|ga|be, die; -, -n: das Vergeben (2): die V. eines Auftrags, Stipendiums, Preises; die V. von Lizenzen, Subventionen. macht Studienanfänger zu superflexiblen Umzugsexperten –*Erkl* an veränderte Umstände anpassungsfähig, bei Entscheidungen wendig Ex|per|te, der; -n, -n [frz. expert < lat. expertus = erprobt, bewährt, adj. 2.ÿPart. von: experiri, Experiment]: Sachverständiger, Fachmann, Kenner: militärische -n; ein E. in, für Steuerfragen. – ein Fachmann für den Umzug treibt der Bahn Kunden zu: *WARUM?* Studienanfänger als ihn die frohe Botschaft erreichte *Erkl* Universität seiner Wahl im fernen Kiel *WARUM?* - *GR* einen Studienplatz in Politikwissenschaften Kurz bevor er ein Bett, einen Schrank… für seine neue Bude erwerben konnte, teilte ihm die Universität… mit, dass er doch noch einen Studienplatz in Politikwissenschaften bekommen hatte. *WARUM?* - *GR Mit einem Abi-Notendurchschnitt von 2,8 war Schröter zunächst im Nachrückverfahren in Trier gelandet. nach|rü|cken : 2. jmds. Posten, Amt einnehmen: auf den Posten des Direktors n. au}f|rü|cken : 1. vorrücken u. dadurch eine entstandene Lücke in einer Reihe schließen: bitte a.!; können Sie etwas weiter a.? postoupit, převzít místo Die Humboldt-Uni verwies auf mangelnde Nachfrage besonders in den Naturwissenschaften, wo man trotz drei Nachrückverfahren nicht alles besetzt bekommen habe Eilig packte Schröter den elterlichen Volvo wieder mit seinem Umzugsgut voll *Erkl* Das Studentenwohnheim in Trier zeigte sich kulant und verzichtete auf die vertraglich zustehenden drei Monatsmieten. ku|lant [frz. coulant, eigtl.ÿ= fließend, flüssig, adj. 1.ÿPart. von: coulerÿ= durchseihen; fließen < lat. colareÿ= durchseihen]: (bes. im Geschäftsverkehr als Geschäftsmann) entgegenkommend, gewisse Erleichterungen gewährend: ein -er Geschäftspartner; -e (annehmbare) Preise; die Geschäftsleitung war äußerst k.; jmdm. k. entgegenkommen. vstřícný ver|zich|ten [zu Verzicht]: den Anspruch auf etw. nicht [länger] geltend machen, aufgeben; auf [der Verwirklichung, Erfüllung von] etw. nicht länger bestehen: zu|ste|hen : 1. etw. sein, worauf jmd. einen [rechtmäßigen] Anspruch hat, was jmd. zu bekommen hat: dieses Geld steht ihr zu; der Partei stehen 78 Mandate zu; dieses Recht steht jedem zu. Schon am folgenden Tag zwischen 9 und 12 Uhr lief die letzte Frist zur Einschreibung in Kiel ab. "Das war ein ganz schöner Parcours, ich bin die ganze Nacht durchgebrettert und um 4 Uhr morgens in Kiel angekommen", so Schröter. Par|cours [...'«µ:Ð], der; - [...Ð(³)], - [...г; frz. parcours < spätlat. percursusÿ= das Durchlaufen, zu lat. percurrereÿ= durchlaufen]: 1. (Pferdesport) festgelegte Strecke mit verschiedenen Hindernissen für Jagdspringen od. Jagdrennen. 2. (Sport, bes. schweiz.): Lauf-, Rennstrecke. durch|fah|ren : a) sich mit einem Fahrzeug durch, zwischen etw. hindurch fortbewegen: durch einen Tunnel, unter einer Brücke, zwischen zwei Markierungen d.; b) fahrend, auf seiner Fahrt durchkommen (4): der Zug fährt in H. durch; c) eine bestimmte Strecke, Zeit ohne Unterbrechung fahren: der Zug fährt bis München durch; bei dieser Zugverbindung können wir d. (brauchen wir nicht umzusteigen). brettern 1, [wohl zu Bretter (4) u. urspr. = mit Skiern schnell zu Tal fahren] (ugs.): mit hoher Geschwindigkeit [mit dem Auto] fahren. he|rum|schla|gen : b) (ugs.) sich gezwungenermaßen fortwährend mit jmdm., etw. abmühen, angestrengt auseinander setzen: sich mit Problemen, Zweifeln h. Lieber auf Nummer sicher mehrfach bewerben Um ganz auf Nummer sicher zu gehen und den David auf Dauer sauber zu halten, will die Leitung der Accademia künftig außer-dem alle Besucher reinigen. auf N. Sicher/ (auch:) sicher gehen (ugs.; nichts unternehmen, ohne sich abzusichern); sázet na jistotu 2. a) (ugs.) sich fortwährend mit jmdm. schlagen: mit wem hast du dich denn wieder herumgeschlagen?; b) (ugs.) sich gezwungenermaßen fortwährend mit jmdm., etw. abmühen, angestrengt auseinander setzen: sich mit Problemen, Zweifeln h. *Erkl* Das Bewerbungssystem für Erstsemester an deutschen Universitäten erweist sich als ineffizient, bürokratisch und kostentreibend, für Bewerber wie für die Hochschulen. kostentreibend, kost|spie|lig [2.ÿBestandteil zu mhd. spildec = verschwenderisch, volksetym. Umdeutung unter Anlehnung an »spielen«]: große Kosten verursachend; teuer: eine -e Angelegenheit. Noch bis weit ins Semester hinein erhalten Studienbewerber Zu- oder Absagen verschiedener Unis. *Erkl* Eine Übersicht der Hochschulrektorenkonferenz im Internet (mehr...) verzeichnet über 8800 unterschiedliche Fächer, von "Abfallwirtschaft und Altlasten, Bachelor, Dresden TU" bis zu "Zoologie, Magister, Kiel". Alt|last, die: stillgelegte Müllkippe, Halde mit Produktionsrückständen, u.ÿÄ., die eine Gefahr für Umwelt und Grundwasser darstellt. : Jeder dieser Studiengänge hat seine eigenen Bewerbungsanforderungen, die Hälfte davon mit Zulassungsbeschränkungen - *Erkl* Da gehen viele Interessenten lieber auf Nummer Sicher und verschicken ihre Unterlagen gleich mehrfach. *JA* Einschließlich der Mehrfachbewerbungen wurden 45.278 Zulassungsanträge eingereicht *GR* FVG ei}n|schließ|lich: I. mitsamt, unter Einschluss: e. der Unkosten; e. aller Reparaturen; alle Beamten e. der Lehrer; die Kosten e. Porto; e. Brigitte; Brigitte e.; aller Besitz e. Büchern u. Kunstwerken. . *JA* II. das [Letzt]genannte einbegriffen, mitgerechnet: verreist bis zum 15.ÿJuli e.; verreist bis e. 15.ÿJuli; bis Seite 410 e. . *JA* Die Novizen irren durch den Uni-Dschungel Novize der; -n, -n [mlat. novicius < lat. noviciusÿ= neu, jung; Neuling, zu: novus, Novum] (kath. Kirche): jmd., der in einem Kloster eine Vorbereitungszeit verbringt, bevor er die öffentlichen Gelübde ablegt. *Erkl* . *WARUM?* ei}n|schließ|lich: Ganze Generationen von Erstsemestern verirren sich im Dschungel des föderalen Bewerbungswahnsinns. Wahn|sinn, der [rückgeb. aus wahnsinnig]: 1. (ugs.) psychische Störung, die von Wahn (2) (u. Halluzinationen) begleitet wird: er verfiel dem W., verfiel in W.; R es ist zwar W., doch es hat Methode (es ist zwar absurd [wird aber ernsthaft u. einer scheinbaren Logik folgend betrieben]); *des -s fette/kesse Beute sein; vom W. umzingelt sein (ugs., meist scherzh.; völlig verrückt sein). . *JA* Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) *Erkl* als die Monopolposition der vielgescholtenen ZVS auf Wunsch der 16 Kultusminister nach und nach aufgebrochen wurde au}f|bre|chen [3:ÿeigtl. = das Lager aufbrechen (=ÿabbrechen)]: 1. a) (Verschlossenes) gewaltsam öffnen: ein Schloss, eine Tür, eine Kiste, einen Safe mit einem Stemmeisen a.; ein Auto a.; b) (eine geschlossene Fläche) auseinander brechen: den Asphalt mit dem Bohrer a.; das Schwarzwild hat die Erde aufgebrochen; Ü ein System, eine Situation a.; In einem stetig wachsenden Leitz-Ordner hat die Abiturientin mit einem Gesamtdurchschnitt von 2,3 ihren Leidensweg dokumentiert Ein Aktenordner ist ein Hebelordner mit Exzenterverschluss, der als Mittel zur Ordnung der Schriftgutverwaltung dient Borgmann hatte selbst das Kleingedruckte gelesen und mit ordentlichen Häkchen ihre Checkliste abgearbeitet: "Datenerhebungsbogen", "Nachweis der gesetzlichen Krankenversicherung für die Einschreibung", "Zahlungsnachweise für Studentschaftsbeitrag Check|list, die; -, -s [engl. check-list, aus: checkÿ= Kontrolle u. listÿ= Liste] (Technik): Kontrollliste, mit deren Hilfe die Funktionsfähigkeit komplizierter Apparate überprüft wird. * Fassung , Volkszählung, Zensus * ist Synonym von: Volkszählung, Zensus * Grundform: Datenerhebung * gehört zu Komplex: Daten * Form(en): Datenerhebung, Datenerhebungen Dornseiff-Bedeutungsgruppen: * 13.17 Statistik: Berechnungsgrundlage, Datenbasis, Datenbeschaffung, Datenerhebung, Erhebungsbogen, Repräsentativbefragung, Repräsentativerhebung, Repräsentativumfrage, Umfrageergebnis, Zählweise Beispiel(e): Gegen die Datenerhebung stimmte lediglich die FDP: Es lägen genügend Daten vor. Doch die Vorfreude wähnte nicht lange wäh|nen [mhd. wćnen, ahd. wan(n)en, zuWahn] (geh.): a) irrigerweise annehmen: er wähnte, die Sache sei längst erledigt; b) irrigerweise annehmen, dass es sich mit jmdm., einer Sache in bestimmter Weise verhält: ich wähnte dich auf Reisen, in Rom. Dazu kamen noch die schriftlichen Nachweise der praktischen Ausbildung und ehrenamtlichen Tätigkeiten, die bei der Bewerbung entscheidende Vorteile beisteuern können. die Zulassung wieder einkassiert werde Düpierte Erstsemester dü|pie|ren [frz. duperÿ= narren, täuschen, zu: dupeÿ= Narr, Tropf] (geh.): täuschen, überlisten, zum Narren halten: der angebliche Vertreter hat mehrere Geschäftsleute düpiert; sich düpiert fühlen. Rein-und-Raus-Bewerber Erst als sie sich bundesweit nach Alternativen umsah, bekam sie doch noch eine Zusage für das Wintersemester, da die Unterlagen jetzt ausreichend seien · Lange in der Warteschleife hing auch die Hamburger Abiturientin Clara Neumann. · Neumann erkundete alternative Studienorte wie Münster und Heidelberg, die verzögert einen Platz zusagten. · Alles für die Katz, · einen Nachrückerplatz in Freiburg. · Die Handlungsreisende in Sachen Studienplatz vermutet scherzhaft, dass "die Deutsche Bahn mit den Unis gemeinsame Sache macht" - sie profitiert von der Deutschland-Rallye der Studienbewerber · Durch Beschluss der Kultusminister ließe sich die einst ungeliebte Zentralstelle in eine Stiftung umwandeln, die dann direkt mit den Hochschulen Dienstleistungsaufträge abschließen würde · In Nordrhein-Westfalen werden so probeweise an Universitäten wie Münster, Köln oder Aachen bereits einige Studienplätze vermakelt · Dann blieben Studienanfänger wie Alexander Schröter Reisen quer durch Deutschland erspart. *GR*