Ivan Peškař FIBELN aus der römischen Kaiserzeit in Mähren Academia / Praha 1972 Ivan Peškař FIBELN aus der römischen Kaiserzeit in Mähren Academia / Praha 1972 ivan peškař, 1972 Einführung Die Fibeln aus der römischen Kaiserzeit, die vor allem wegen ihrer Bedeutung als wichtigstes Datierungsmittel eine der markantesten Fundkategorien darstellen, wurden in Mähren bisher noch nicht zusammenfassend bearbeitet. Die einzelnen Funde wurden in Mitteilungen angeführt, die in verschiedensten Zeitschriften verstreut sind, welche heute dem breiten Forschungskreis oft schwer oder nicht zugänglich sind, eine Reihe von Funden blieb unveröffentlicht, sodass die Kenntnis des Auftretens dieses Fundmaterials ziemlich lückenhaft ist. Diese Tatsache macht sich auch ungünstig bei Publikationen bemerkbar, die sich mit der Verbreitung bestimmter Formen im gesamten Raum des freien Germaniens befassten, in dessen Rahmen dann Mähren ein unbekanntes Land blieb (vgl. z. B. G. Kossack, 1962, 135, Abb. 1). Diesen Mangel bemüht sich die vorliegende Arbeit durch Erfassung des möglichst gesamten Materials, das aus mährischen Fundorten etwa bis zum Jahre 1969 bekannt wurde, zu beseitigen, und in einer Zusammenfassung, ergänzt durch Bildbeilagen, eine Übersicht des Auftretens der einzelnen Fibeltypen in der gegebenen Region zu bieten. Aus Gründen der Vollständigkeit wurden auch Exemplare aus unbekannten Fundorten angeführt, von welchen man nur einige in einen gewissen Zusammenhang mit dem einheimischen Milieu bringen kann, und als Materialbeispiele, die in den heutigen Sammlungen in Mähren aufbewahrt sind, wurden ebenfalls Spangen von namentlich bezeichneten fremdländischen Lokalitäten berücksichtigt. Die Grundlage dieser Arbeit ist also der Fundkatalog, der die wichtigsten Angaben über den Fundort und in Kürze über die Fundumstände enthält, bei geschlossenen Funden Aufzählung der gemeinsam geborgenen Gegenstände, eingehende Beschreibung der Fibeln mit Angabe ihrer Länge, Verbleib der Gegenstände, sowie ein Verzeichnis der wichtigsten, auf die Funde bezüglichen Literatur, an dessen Anfang immer die erste publizierte Nachricht angeführt wird. In den begleitenden Kapiteln über die einzelnen in Mähren vertretenen Fibeltypen sind einführend immer die wichtigsten Ansichten über Entstehung und Datierung der betreffenden Gattung, die Erkenntnisse über ihre gesamte Verbreitung, Bemerkungen über das Auftreten in Mähren und der Vergleich der mährischen Exemplare mit bekannten Analogien und ihre zeitliche Zuweisung angegeben. Was die Bildbeilage anbelangt, scheint es wichtig darauf aufmerksam zu machen, dass die Mehrzahl des angeführten Materials nach den Originalen gezeichnet wurde und die vorliegenden Abbildungen eine getreue Wiedergabe der vorgeführten Gegenstände darstellen. Einige deutliche Abweichungen gegenüber früheren Abbildungen sind einerseits durch ältere, unvollkommene Zeichnungen bedingt, andererseits dadurch, dass bei der neuen, zusammenfassenden Bearbeitung alle erreichbaren Fundstücke zuerst gereinigt und konserviert wurden, sodass manche Details sichtbar wurden, die einer früheren Beschreibung entgingen. Nur bei einigen wenigen Exemplaren, die verloren oder nicht zugänglich sind, wurden diese von solchen Bildvorlagen überzeichnet, die zur Verfügung standen. Zum Abschluss dieser Publikation, die im Archäologischen Institut der tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften in Brno entstand, erachte ich es als meine Pflicht, dem Direktor dieser Anstalt, Herrn Prof. Dr. J. Poulik, DrSc, für seine volle Unterstützung meiner Bestrebungen zu danken, weiters allen Forschern und Verwaltern der musealen und privaten Sammlungen, die mir das erforderliche Material für die Bearbeitung zugänglich machten. In besonderer Dankbarkeit bin ich Frau B. Ludikovskä verbunden, deren Werk die meisterhaft ausgeführten, absolut zutreffenden Zeichnungen sind und auch Frau A. P. Löwen-steinovä, die sich der Übersetzung ins Deutsche annahm. Brno, Dezember 1970. Ivan Peikaf KATALOG DER FIBELN IN MÄHREN I. FIBELFUNDE AUS MAHREN 1. BEŇOV, Bez. Přerov Prusy, heute Teil der Gemeinde Beňov. F. S.: Závrbky, Bršlůvky. F. U.: In der Siedlung wurde eine Bronzefibel (a) gefunden. a) Tf. 13:y. — Bronzene eingliedrige Trompetenfibel mit S-förmig geschwungenem Körper, durch einen Knoten mit zwei umlaufenden Kantenrillen geteilt. Oberer Bügclteil trompetenförmig verbreitert, Kopf mit einer Randnut versehen. Aus der gerade abgeschnittenen Kopfbasis läuft ein Sehnenhaken und ein Drahtstück der abgebrochenen Spiralrollc aus. Der oben dachförmig gestaltete, durch scheibenförmige Sohle mit umlaufender Kantenrille und konischem Endknopf abgeschlossene Fuss trägt einen vollen trapezförmigen Nadelhalter mit beschädigter Nadelrast. Verzierung: unsymmetrische Kerben an den Seiten des oberen Bügelteils und an den Fusskanten, senkrechte Reihen von fein eingeritzten Strichen längs der Ränder und in der Mitte an beiden Seiten des Nadelhalters. L. 44 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 9188. Lit.: V. Havelková, 1891, 91, 93, Abb. 1:3 (die Fibel irrtümlich unter den Gegenständen der Lausitzer Kultur in dem Sammelfund aus einem anderen Fundort angeführt). 2. BÍLOVICE, Bez. Uherské Hradiště F. S.: Ploština F. U.: Einzelfund einer Bronzefibel (a). a) Tf. 47:2. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel mit achtkantigem, durch zwei Knöpfe mit scheibenförmigem Ansatz abgeschlossenem Querbalken. Ein ähnlicher dritter Knopf mit zweigliedrigem Ansatz sitzt auf der Stirn des bogenförmig gewölbten, im Querschnitt trapezförmigen Bügels, der durch einen verjüngten, leicht facettierten Ansatz mit dem rechteckigen Fuss verbunden ist. Nadelscheide mit einem nach unten gebogenen Fussabschluss und einem erhöhten Rand des Nadelrastendes geschlossen. Scharnierkonstruktion, Nadel mit verbogener Spitze auf die Bronzeachse aufgehängt. Verzierung: zwei Felder mit seitlichen Hohlkehlen beiderseits des Bügels auf der oberen Fläche des Querbalkens, auf dem Fuss mit schmalem Rücken und schrägen Facetten im Mittelteil Paare von entgegenstehenden seitlichen Kerben an beiden vollkantigen Endfeldern und fünf Einkerbungen an der Abschlusskante. L. 68 mm. Verbl.: OVM Kroměříž, Inv.-Nr. 515a. Lit.: unpubliziert. 3. BISKUPICE, Bez. Prostějov F. S.: Dvorské. F. U.: In der Siedlung wurde eine Bronzefibel (a) aufgefunden. a) Tf 22:1. — Deformierte bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, oben gewölbtem, unten flachem Bügel, am Ansatz zweimal mit Drähtchen umwickelt. Von der Spiralrolle nur eine Windung an der Linksseite erhalten, übrige Teile und Nadel fehlen. Der Fuss facettiert, auf der Rückenfläche mit einer Längsrille, auf dem Ansatzfeld mit Kreuz-rillung, einer Querrille und zwei seitlichen Hohlkehlen verziert. Erh. L. 40 mm. Verbl.: VÚ Olomouc, Inv.-Nr. A 9145. Lit.: A. Gottwald, 1930, 40; derselbe, 1931a, 104; E. Beninger - H. Freising, 1933, 35. BISKUPSTVÍ, siehe 47. NÁMÉŠT NA HANÉ, Bez. Olomouc. 4. BLAŽOVICE, Bez. Brno-venkov. I. F. S.: Na dílech. F. U.: In der Siedlung wurden Bruchstücke von vier Bronzefibeln (a—d) geborgen. a) Tf. 20:3. — Deformierte broázene zweigliedrige Fibel mit hohem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter und stabförmigem, oben gewölbtem und unten verflachtem Bügel. Kopfteil zu einem durchlochten scheibenförmigen Spiralhalter seitlich zusammengedrückt, Vorderseite des Sehnenhakens mit einem Knopf versehen. Der Fuss am Ansatz und Ende mit je einem niedrigen Querwulst be- 7 grenzt und durch einen schräg nach aufwärts ragenden kegelförmigen Knopf abgeschlossen. Spiralrolle, Achse und Nadel fehlen. Erh. L. 28 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67730. Lit.: A. Procházka, 1903b, 148, Tf. XVI: 7; A. Rzehak, 1918, 237, 240, Abb. 39; E. Beninger - H. Freising, i933> iß- b) Tf. 40:6. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter, bandförmigem Bügel und zwei unvollständigen Windungen an der linken Seite der Spiralrolle. Rechte Hälfte der Spirale, Sehne und Nadel fehlen. Verzierung: ein durch zwei Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen am Bügelkopf, Paare von Querrillen am Bügelansatz und am Fussende, ein Querstrich am Fussansatz. Deformiertes Stück, erh. L. 27 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67729. Lit.: A. Procházka, 1903b, 148, Tf. XVI:2; E. Beninger - H. Freising, 1933, 18; J. £eman, 1961a, 202. c) Tf. 40:4 — Bruchstück einer bronzenen eingliedrigen Fibel mit bandförmigem, am Kopf mit drei Querrillcn verziertem Bügel und einer Windung an der linken Seite der Spiralrolle. Grösster Teil der Spirale, obere Sehne, Nadel und Fuss mit Nadelhalter fehlen. Erh. L. 30 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67728. Lit.: A. Procházka, 1903b, 148, Tf. XVI:3; E. Beninger - H. Freising, 1933, 18. d) Bruchstück einer Bronzefibel mit bandförmigem Bügel und niedrigem festem Nadclhalter unter dem Fuss. Verbl.: MM Brno? (das Stück in der Musealsammlung unfeststellbar). Lit.: A. Procházka, 1903b, 148, Tf. XVI: 1. II. F. S.: Hrubé dvoje. F. U.: In der Siedlung wurde eine Bronzefibel (a) aufgefunden. a) Tf. 35:9. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss, Nadelscheide mit beschädigter Nadelrast, bandförmigem, gegen den Kopf sich verbreiterndem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Wir. durigen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Verzierung: an beiden Bügelenden je ein durch Querrillcn begrenztes Feld mit seitlichen Hohl-kc hlen, zwei randbegleitende Linien und eine Reihe von acht eingeprägten quergeriefelten Dreiecken auf dem Bügelrücken; drei Querrillen am Ende des Fasses mit flachem Rücken und schrägen Facetten. L. 57 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67727. Lit.: /. L. Červinka, 1902, 282; A. Procházka, 1903b, 149, Tf. XVI:6; A. Rzehak, 1918, 242—243, Abb. 46; J. Zjeman, 1961a, 189—191, Abb. 87c, g (beide Zeichnungen sind Abbildungen desselben Exemplars). 5. BLUČINA, Bez. Brno-venkov F. S.: Dolní Kolberky. F. U.: Siedlung, in welcher bei Forschungsarbeiten im Jahre 1959 eine Reihe von Objekten abgedeckt wurde. Objekt Nr. 84: Scherben eines Drehscheibengefässes, Bronzefibel (a). a) Tf. 43:7. — Deformierter Teil einer bronzenen zweigliedrigen Fibel mit rechteckigem Fuss, festem Nadelhalter und bandförmigem, facettiertem Bügel, am Kopfende verengt, beiderseitig abgesetzt und nach unten zu einer Öse mit abgebrochenem Rest der Eisenachse gebogen. Spiralrolle und Nadel fehlen. Der Fuss mit flachem Rücken, schrägen Facetten und nach unten gebogenem Ende durch je eine Querrille auf beiden Enden begrenzt. Erh. L. 59 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 55/1 -1233/59. Lit.: unpubliziert. 6. BOJKOVICE, Bez. Uherské Hradiště F. S.: Hradská niva. F. U.: Im Jahre 1936 wurde eine Bronzefibel (a) aufgefunden. a) Tf. 18:3. — Bronzene zweigliedrige provinzial-römische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, oben gewölbtem und unten flachem Bügel, abgesetztem, halbzylinderförmigem Kopf, halbkreisförmiger, am Rand und Ansatz mit Tremolierstich verzierter Kopfplatte, durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter und Spiralrolle mit drei Windungen an jeder Seite, innerer Obersehne und bronzener Achse. Der verschmälerte Fuss mit verbreitertem, mittels schräger Einschnitte geschmücktem Rand und einem Abschlussknopf, trägt einen hohen, unten nach rechts rastenden Nadelhalter, in der Mitte der beiden Seiten mit Tremolierstich verziert. L. 45 mm. Verbl.: Místní museum Bojkovice. Lit.: unpubliziert. 7. BRNO, Bez. Brno-město F. S.: Masarykova ulice. F. U.! Beim Bau eines Hauses wurde ein Skelettgrab zerstört, in welchem das Bruchstück eines Bronzegegenstandes, eine Bronzeschnalle und eine Bronzefibel (a) aufgefunden wurden. a) Tf. 36:3. — Fragment einer eingliedrigen Bronzefibel mit bandförmigem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne, Nadel fehlt. Von dem — wahrscheinlich spitz zulaufenden — Fuss mit flachem Rücken und schrägen Facetten nur der Ansatz mit dem Rest eines festen Nadelhalters erhalten. Erh. L. 36 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 68336. Lit.: E. Beninger - H. Freising, 1933, 23; /. L. Červinka, 1937, ll7lJiZtmm> !96ia» '90> Abb. 87b. 8 8. BRNO-CERNOVICE, Bez. Brno-mesto F. S.: Unterfeld. F. U.: Im Jahre 1927 wurde in der Siedlung aus dem Inhalt der Abfallgrube 1 ausser Keramikscherben und einem eisernen Gegenstand auch eine Bronzefibel (a) ausgehoben. a) Tf. 21:11 (nach H. Freising, 1931). — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, stabförmigem, am Ansatz fünfmal mit Drähtchen umwickeltem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 56 mm. Verbl.: Privatsammlung — Ing. H. Freising. Lit.: H. Freising, 1931, 65—66, Abb. 2; E. Beninger, 1940, Tf. 295:6. 9. BRNO-LÍŠEN, Bez. Brno-město I. F. S.: Staré Zámky. F. U.: Burgwall mit Schichten mehrerer Kulturperioden. Bei der Erforschung in den Jahren 1953—56 wurden vier Bronzefibeln (a—d) entdeckt, die dem Fundhorizont der spätrömischen Kaiserzeit angehören. a) Tf. 21 .-5. — Bruchstück einer bronzenen eingliedrigen Fibel mit umgeschlagenem Fuss und hohlgewölbtem, oben durch zwei feine Längsgrate facettiertem, am Ansatz dreimal mit Drähtchen umwickeltem Bügel. Spiralrolle, Nadel, Fuss und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 30 mm. Verbl.: AÚ Brno, Inv.-Nr. 105.0-99/53. Lit.: Č. Stana, 1963, III., Tf. 11:2; derselbe, 1970, 539—540, Abb. 5:3. b) Tf. 32:8. — Deformierte bronzene zweigliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Der stabförmige, im Querschnitt halbkreisförmige, am Ansatz zweimal mit Drähtchen umwickelte Bügel übergeht vorne in einen runden Draht, dessen zwei Windungen eine Öse bilden, durch die eine Bronzeachse der Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, umgelegter Sehne und Nadel führt. Fuss mit kleinem Querwulst am Ansatz, am Ende gerade abgeschnitten und mit abgesetztem Verbindungs-bogen versehen. Nadelhalter fehlt. Erh. L. 62 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 105.0-27/55. Lit.: Č. Stana, 1963, III., Tf. 11:5; derselbe, 1970, 539, Abb. 5:4. c) Tf. 34:2. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter, bandförmigem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und hoher oberer Sehne. Nadel fehlt. Verzierung: je ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen an beiden Bügelenden, eine Reihe von sieben eingeschlagenen Punktgrübchen auf dem Bügelrücken und zwei randbegleitende Linien. Fuss mit schmaler Rückenfläche, schrägen Facetten und sechs Querrillen am Ende. L. 58 mm. Verbl.: AÚ Brno, Inv.-Nr. 105.0-65/54. Lit.: Č. Stana, 1963, III., Tf. 11:3; derselbe, 1970, 539, Abb. 5:1. d) Tf. iy:i2. — Bronzene zweigliedrige provinzial-römische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem facettiertem Bügel von trapezförmigem Querschnitt, halbkreisförmiger, am Rand und Ansatz mit Tremo-lierstich verzierter Kopfplatte, scheibenförmigem Spiralhalter mit abgebrochenem Bruchstück der Bronzeachse in der Öffnung und mit einem Rest der oberen Sehne im Haken. Spiralrolle mit Nadel fehlt. Der verbreiterte Fuss mit gerade abgeschnittenem Ende trägt einen hohen Nadelhalter, der sich gegen die nach rechts gebogene Nadelrast mit leistchenförmig verstärktem vorderem Rand massig verbreitert. L. 39 mm. Verbl.: AÚ Brno, Inv.-Nr. 105.0-74/56. Lit.: Č. Stana, 1963, III., Tf. 11:4; derselbe, 1970, 538, Abb. 5:2. II. Einzelfunde. Unter unbekannten Fundumständen wurden aus Brno-Líšeň neun Bronzefibeln aus der römischen Kaiserzeit geborgen, darunter auch eine Armbrustfibel mit hohem Nadelhalter und eine Zwiebelknopffibel. Verbl.: MM Brno? (Funde verschollen). Lit.: E. Beninger - H. Freising, 1933, 20. 10. BRNO-SLATINA, Bez. Brno-město F. S.: Bauplatz für Schule. F. U.: Im Jahre 1903 wurde eine Bronzefibel (a) ausgegraben. a) Tf. 34:11 (nach A. Procházka, 1903a). — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem, durch einen kugeligen Endknopf abgeschlossenem Fuss, Nadelscheide, fein längsfacettiertem, gegen die Spirale sich verbreiterndem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Verzierung: Gruppe von Querstrichen am Bügelansatz, ein Zierfeld mit seitlichen Hohlkehlen am Ansatz des facettierten Fusses. L. 56 mm. Verbl.: Privatsammlung —J. Stávek. Lit.: A. Procházka, 1903a, 152, 155—156, Abb. 1; A. Rzehak, 1918, 242—243, Abb. 47; E. Beninger-H. Freising, 1933, 23; J. Zeman, 1961a, 189—190, Abb. 87h. 11. BŘECLAV, Bez. Břeclav F. S.: Flugplatz. F. U.: Im Jahre 1935 wurde ein Brandgrab abgedeckt, in welchem sich eine Aschenurne, Bruchstücke eines Bronzegeschirrs — einer Kasserolle, einer Kelle und eines Siebes, eisernes Messer mit gerader Klinge, sichelförmiges Messer, zerschmolzenes Glas und zwei Bronzefibeln (a, b) befanden. a) Tf. 2:1. — Bronzene Rollenkappenfibel mit geschwungenem Körper, dreiteiligem Knoten, breitem Bügel mit gewölbten Kappen, schlingenartig zurückgebogenem, vorne schwach abgekantetem Sehnenhaken und langer Spiralrolle mit sechs Windungen an jeder Seite, oberer Sehne, bronzener Achse und Nadel. Der massig sich verbreiternde Fuss mit dachförmig gestalteter Oberseite trägt einen vollen trapezförmigen, nach rechts rastenden Nadelhalter. Verzierung: je sieben durch Einstiche gekerbte Querrippen auf der Oberseite der beiden Kappen, zehn — abwechselnd glatte oder durch Doppelreihen von Punkteinstichen geschmückte Längsrippen auf dem Bügel; Kerbung der Kanten der niedrigen Randglieder und eine umlaufende Nut mit teilweise erhaltener Zierdrahteinlage im Rande der mittleren Scheibe des dreiteiligen Bügelknotens ; rand- und gratbegleitende Linien auf dem Fuss, ein Paar von eingestempelten Punktkreisen am Fussansatz; eingravierte feine Zickzacklinien, welche die Fusskante, den hinteren Rand und die Kante der Nadelrast an beiden Seiten des Nadelhalters begleiten; drei Gruppen mit je drei Querstrichen an beiden Enden und in der Mitte der Nadelrast. L. 54 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. Pa 135/35. Lit.: J. Skutil, 1941, 178; R. Al. Pernička, 1966, Tf. II:5; J. Tejral, 1968, 499, Abb. 4:5, 6; B. Dostál, 1968, 23, Tf. IX: 8. b) Tf. 2:2. — Bronzene Rollenkappenfibel, ähnlich der vorstehenden, defekt. Beschädigte Spiralrolle mit fünf Windungen an der rechten und zwei Windungen an der linken Seite, rechter Sehnenhälfte und bronzener Achse, Nadel fehlt. Angebrochene rechte Kappe (die linke fehlt) auf der oberen Seite mit abwechselnd glatten oder stichpunktierten Querrippen versehen, der bandförmige obere Bügelteil mit sechs glatten und fünf durch Doppelreihen von Punkteinstichen gekerbten Längsrippen verziert. Die eingravierten feinen Zickzacklinien sind längs der Fusskante, in der Mitte des Nadelhalters und an der Grenze der Nadelrast appliziert. L. 58 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. Pa 135/35. Lit.: K. Schirmeisen, 1938,109, Abb. 6; J. Skutil, 1941, 178, Abb. 20; R. Al. Pernička, 1966, Tf. II: 4; J. Tejral, 1968, 499, Abb. 4:4; B. Dostál, 1968, 23, Tf. IX17. 12. BUČOVICE, Bez. Vyškov Vícemilice, heute Teil der Gemeinde Bučovice. F. S.: Přední půllány. F. U.: In der Siedlung wurden drei Bronzefibeln (a—c) gefunden. a) Tf. 11:6. — Bronzene zweigliedrige kräftig profilierte Fibel mit S-förmig geschwungenem, durch einfachen Bügclknoten geteiltem Körper, verbreitertem, auf der Oberseite facettiertem Kopfteil, Stütz- platte und durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken. Spiralrolle und Nadel fehlen. Stabförmiger Bügelunterteil mit konischem, zapfenförmig auslaufendem Endknopf und vollem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter. L. 50 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67533. Lit.: F. Kalousek - R. M. Pernička, 1956, 53, Abb. 5:2. b) Tf. 55:8. — Spiralrolle mit sechs Windungen an jeder Seite, oberer Sehne, bronzener Achse und Nadel von einer zweigliedrigen Bronzefibel. L. 46 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 68187. Lit.: Al. Chleborád, 1914, 2 74, Tf. VI 1:5; F. Kalousek -R. Al. Pernička, 1956, 53. c) Tf. 21:2. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Hohlgewölbter Körper durch feine Längsgrate facettiert, Bügelansatz dreimal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 56 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67532. Lit.: A. Procházka, 1909, 211, 213, Abb. 20; /. L. Červinka, 1914, 168, 172, Abb. 15; A. Rzehak, 1918, 244—245, Abb. 52; E. Beninger - H. Freising, 1933, 21; F. Kalousek - R. Al. Pernička, 1956, 53, Abb. 5: r; J. J^eman, 1961b, 424, Abb. 1:2. 13. BULHARY, Bez. Břeclav F. S.: Ehemalige Czapkas Ziegelei. F. U.: Einzelfund einer Bronzefibel (a). a) Tf. 14:7. — Bronzene zweigliedrige Trompetenfibel. Körper durch einen einfachen einseitigen Knoten geteilt. Oberer Bügelteil oben gewölbt, unten verflacht, mit verbreitertem Trompetenkopf, durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken und langer Spiralrolle mit sechs Windungen an jeder Seite, oberer Sehne, bronzener Achse und Nadel. Der zum Ende mit einem konischen, zapfenförmig auslaufenden Knopf sich verjüngende untere Bügclteil ist auf der Oberseite dachförmig gestaltet. Nadelhalter voll, ohne abgebrochene Nadelrast. L. 49 mm. Verbl.: OVM Mikulov, Inv.-Nr. IV 820. Lit.: unpubliziert. 14. ČEJČ, Bez. Hodonín F. U.: Einzelfunde zweier Bronzefibeln (a} b). a) Tf. 30:3. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss vom „ungarischen Typus", mit schwachen Spuren der Versilberung. Der geschweifte Körper hohlgcwölbt, mit fünf Perldrahtringen, die an beiden Seiten des Bügelscheitels, der vierfachen Drahtumwicklung des Bügelansatzes und in der Mitte des Fusses angelegt sind, geschmückt. Fussende mit einem Sparrenmuster aus Doppelrillen verziert. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und einem Nadclbruchstück. L. 49 mm. 10 Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. Pa 13248/40. Lit.: J. Zeman, 1961b, 424, Abb. 1:3. b) Tf. 35:1. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss, beschädigter Nadclscheide, facettiertem, bandförmigem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Verzierung: auf dem Bügel am Kopfende ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen, im Mittelteil mit seitlichen Abschrägungen eine schmale Rückenfläche mit eingravierter kleiner Zickzacklinie, und am Ansatz zwei ungleich lange Felder mit Hohlkehlen. Auf dem Fuss in der*vorderen Hälfte ein glattes Feld, schmale Rückenfläche und schräge Facetten, in der hinteren Hälfte zwei entgegengesetzte Gruppen zu je fünf Einkerbungen, zwei Hohlkehlen und am Ende drei Querrillen. L. 50 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. Pa 13249/40. Lit.: J. Zeman> l9&la> l9°—l9l> Abb. 8ji; derselbe, 1961b, 427, Abb. 3:3. 15. DAMBORICE, Bez. Hodonín F. S.: Klenky. F. U.: Aus einem Grab (?) wurde eine Bronzefibel (a) geborgen. a) Tf. 34:5. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss, tütenförmiger Nadelscheide, bandförmigem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Nadel fehlt. Verzierung: auf dem Bügel zwei rand-bcgleitende Längsrillen, am Ansatz ein durch zwei Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen; Fuss facettiert, mit einem kleinen, durch umlaufende Querrille getrennten Knöpfchen abgeschlossen. L. 50 mm. Verbl.: MM Brno, ohne Inv.-Nr. Lit.: J. Zeman, 1961a, 189—190, Abb. 87c; derselbe, 1961b, 427, Abb. 3:1. 16. DOBROČKOVICE, Bez. Vyškov F. U.: Einzclfunde von Bronzefibeln (a—c). a) Tf. 10:2. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit S-förmig geschwungenem, durch dreiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, verbreitertem, auf der gewölbten Oberseite facettiertem oberem Bügelteil, Stützplatte mit Sehnenhaken, Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Der stabförmige, oben abgekantete Fuss mit doppelkonischem, zapfenförmig auslaufendem Knopf an abgesetzter Sohle, trägt einen zweimal mit Rundlöchern durchbrochenen, unten nach rechts rastenden Nadelhalter. L. 58 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67886. Lit.: unpubliziert. b) Tf 12:8— Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit hoch gewölbtem Körper, durch einen doppclkonischen Bügelknoten geteilt. Der kürzere Oberteil des Bügels mit engem Hals und sackförmig verdicktem Kopf verjüngt sich gegen die Stützplatte mit Sehnenhaken und verbogenem Stück des Spiralrollendrahts. Spirale und Nadel fehlen. Stabförmi-ger abgekanteter unterer Bügelteil mit abgesetzter Sohle und doppelkonischem, zapfenförmig auslaufendem Knopf abgeschlossen. Nadelhalter voll, Nadelrast abgebrochen. L. 51 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67888—67889. Lit.: A. Rzehak, 1899b, 418, Abb. 12a; /. L. Červinka, 1902, 280, 282, Abb. 139; A. Rzehak, 1918, 238, 240, Abb. 41; E. Beninger - H. Freising, 1933, 21. c) Tf. 1:3. — Bruchstück einer provinzialrömischen bronzenen gestreckten Scharnierfibel. Der Körper ist durch einen stufenartig abgesetzten Querwulst in einen flachen, nach rückwärts sich verjüngenden Bügel mit je drei randbegleitenden Rippen, und in einen glatten, trapezförmig sich verbreiternden, am Ende gerade abgeschnittenen Fuss geteilt. Trapezförmiger Nadelhalter voll, mit beschädigter Nadelrast. Bügelkopf und Funktionseinrichtung fehlen. Erh. L. 28 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67890. Lit.: unpubliziert. DOMČICE, siehe 20. HORNÍ DUNAJOVICE, Teil IL: 21. Domčice 17. DRSLAVICE, Bez. Uherské Hradiště F. S.: Pod Oborou (Nivky). F. U.: In der Siedlung wurden bei Ausgrabungen im Jahre 1950 dreizehn Gruben abgedeckt, in welchen Keramikscherben und Reste eiserner Gegenstände, unter ihnen Bruchstücke einer Fibel (a) gefunden wurden. a) Tf 40 :g. — Bruchstück einer eisernen eingliedrigen Fibel mit rechteckigem, am Ende durch ein Feld mit seitlichen Hohlkehlen verziertem Fuss, unter dem sich ein niedriger, trapezförmiger, nach rechts rastender Nadelhalter befindet. Vom stabförmigen Bügel blieben nur der Ansatz und der abgebrochene Kopfteil mit zwei unvollständigen Windungen der linken Hälfte der Spiralrolle erhalten. Vorausgesetzte ursprüngliche Länge der Fibel ca. 47 mm. Verbl.: Museum J. A. Komenského, Uherský Brod, Inv.-Nr. 6696. Lit.: J. Pavelčík, 1950; V. Hrubý, V. Hochmanová, F. Kalousek, J. a J. Pavelčík, 1956, 123. 18. HEVLÍN, Bez. Znojmo F. S.: Schinderei-Äcker. F. U.: Im Jahre 1887 wurden neun Brandgräber ausgegraben. Gr. 6: topflormige Aschenurne, eiserner Beschlag, Bronzeblechbruchstücke, zwei eiserne Fibeln (a, b). a) Tf 16:5. — Beschädigte eiserne Einsprossenfibel mit S-förmig gebogenem, breitem, oben gewölbtem und unten flachem Bügel. Unter dem verbreiterten Fuss mit gerade abgeschnittenem Ende befindet sich ein Bruchstück des vollen Nadelhalters mit abgebrochenem Unterteil. Von der Spiralrolle blieb nur ein kleiner Rest der linken Seite erhalten, Nadel fehlt. Erh. L. 33 mm. Verbl.: Naturhistorisches Museum Wien, Inv.-Nr. 19441. Lit.: 0. Almgren, 1923, 176; A. Rzehak, 1918, 240, 242, Abb. 40; E. Beninger, 1930, 125, Tf. XX:3; E. Beninger - H. Freising, 1933, 26; E. Beninger, 1934a, 100; E. Beninger, 1940, Tf. 294:5. b) Tf. 16:6. — Bruchstück einer eisernen Einsprossenfibel mit S-förmig gebogenem breitem Bügel, der in der Mitte auf der gewölbten Oberseite eine Gruppe von Querfurchen trägt. Unter dem verbreiterten, am Ende gerade abgeschnittenen Fuss befindet sich ein hoher, trapezförmiger, nach rechts rastender Nadelhalter. Spiralrolle und Nadel fehlen. Erh. L. 36 mm. Verbl.: Naturhistorisches Museum Wien, Inv.-Nr. 19442. Lit.: 0. Almgren, 1923, 176; A. Rzehak, 1918, 242; E. Beninger, 1930, 125, Tf. XX:4; E. Beninger- H. Freising, 1933, 26; E. Beninger, 1934a, 100; derselbe, 1940, Tf. 294:5. Gr. 7: beschädigte Aschenurne, Urnenharz, doppelkonischer Spinnwirtel, eisernes Messer, eiserne Bruchstücke und Bronzefibel (a). a) Geschmolzene Restchen einer bronzenen, aus Blech und Draht zusammengesetzten Fibel, wahrscheinlich mit nach oben gebogenem Fuss, der mit einem Knöpfchen abgeschlossen ist; die Teile des hohen Nadelhalters fehlen (nach E. Beninger, 1930). Verbl.: Naturhist. Museum Wien, Inv.-Nr. 19449. Lit.: E. Beninger, 1930, 125, Tf. XX:5. 19. HODONÍN, Bez. Hodonín F. S.: Ziegelei. F. U.: Aus einer nicht festgestellten Anzahl zerstörter Brandgräber wurden ausser Keramik und einigen Glasperlen auch zwei Bronzefibeln (a, b) geborgen. a) Tf. 34:10, — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem, durch ein Knöpfchen abgeschlossenem Fuss und nach rechts rastender Nadelscheide. Geschweifter Körper unten flach, oben gewölbt, durch feine Längsgrate facettiert. Deformierte kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 53 mm. Verbl.: OVM Hodonín, Inv.-Nr. 236/e. Lit.: /. Peškař, 1962a, 80. b) Tf 33:4. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Der stab-förmige, achtkantige Bügel im Kopfteil zum durchlochten scheibenförmigen Spiralhalter seitlich zusammengedrückt, am Ansatz zweimal mit Drähtchen umwickelt. Lange Spiralrolle mit fünf Win- dungen an jeder Seite, unterer Sehne, eiserner, mit bronzenen manschettenförmigen Knöpfen abgeschlossener Achse und Nadel. Fussansatz mit zwei Querrillen verziert. L. 42 mm. Verbl.: OVM Hodonín, Inv.-Nr. 236/f. Lit.: /. Peškař, 1962a, 80. 20. HORNÍ DUNAJOVICE, Bez. Znojmo I. F. S.: Stará hora. F. U.: Einzelfund einer Bronzefibel (a). a) Tf. 35:5 (nach M. R. PerniČka, 1958). — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss, tüten-förmiger Nadelscheide, bandförmigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit vier Windungen, oberer Sehne und Nadel. Bügel am Kopf und Ansatz mit Querrillen und in der Mitte mit einer Zickzacklinie verziert. L. 58 mm. Verbl.: KP UJEP Brno, Inv.-Nr. 20388. Lit.: M. R. Pernička, 1958, 70, 72 mit Abb. IL 21. Domčice, heute Teil der Gemeinde Horní Dunajovice F. S.: Dolní loučky. F. U.: In der Siedlung wurde eine bronzene provin-zialrömische Fibel aufgefunden. Verbl.: unbekannt. Lit.: J. Palliardi, 1894, 29; /. L. Červinka, 1902, 294; F. Vildomec, 1931, 5; E. Beninger - H. Freising, !933> 435 J- Zema"> i96la> i9°— l9h Abb- 87d (das in dem Verzeichnis angeführte und abgebildete Exemplar ist die Fibel aus dem 3. Brandgrab von Hrubčice, aufbewahrt im MM Brno, Inv.-Nr. 67366 — vgl. Tf. 35:10). 22. HOSTIM, Bez. Znojmo. F. S.: Nad hájkem. F. U.: Im Jahre 1940 wurde aller Wahrscheinlichkeit nach ein Brandgrab zerpflügt, aus dessen Inhalt Scherben eines Gefässes und eine Bronzefibel (a) verzeichnet wurden. a) Tf 44:5. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit langem parallel begrenztem Fuss und bandförmigem, oben dachförmig abgekantetem Bügel, der am Kopf und Ansatz mit je einem vollkantigen Feld mit Querrillenbegrenzung und seitlichen Kerben verziert ist. Ahnliches Motiv schmückt auch das Ende des dachförmig gestalteten Fusses, welcher eine beschädigte Nadelscheide trägt. Das Bügelkopfende bildet ein kreisrunder scheibenförmiger Spiralhalter mit Öffnung, in welcher der Rest einer eisernen Spiralrollenachse erhalten blieb. Spiralrolle, Sehne und Nadel fehlen. L. 69 mm. Verbl.: Die Fibel, mit der Nummer 358 signiert, war im Jahre 1955 vorübergehend im Museum von Znojmo aufbewahrt; heute verschollen). Lit.: unpubliziert. 12 23- HRADČOVICE, Bez. Uherské Hradiště F. S.: Cáhlův grunt. F. U.: In der Siedlung wurde eine Bronzefibel (a) aufgefunden. a) Tf. 21 :<"-. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, stabförmigem achtkantigem Bügel, am Ansatz zehnmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Den Fuss mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten schmückt am Ansatz ein durch Querrillen begrenztes Feld mit Hohlkehlen. Linksseite der Nadelrast so erhöht, dass zwischen ihr und dem Fuss nur ein winziger Schlitz beibt. L. 69 mm. Verbl.: Museum J. A. Komenského, Uherský Brod, Inv.-Nr. 652. Lit.: unpubliziert. 24. HRUBČICE, Bez. Prostějov F. S.: Košíky. F. U.: Im Jahre 1900 wurden im Gräberfeld bei der Ziegelei acht Brandgräber ausgegraben. Gr. 2: Drehscheibenschale, fünf Lanzenspitzen, eisernes Messer, eiserner Sporn, eiserne Fibel (a). a) Tf. 28:11. — Bruchstück einer eisernen Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz elfmal mit Drähtchen umwickelt. Vorderer Bügelteil mit Spiralrolle und Nadel fehlt. Erh. L. 58 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 68303. Lit.: /. Červinka, 1900, 71—72, Tf. VIII: 13; A. Rzehak, 1918, 232—233, Abb. 23; E. Beninger- H. Freising, 1933, 36; K. Marešová, 1966, 44—45, Abb. i: 16, Tf. 13:2. Gr. 3: Drehscheibenschale, Perle aus hellblauem Glass, Bronzefibel (a). a) Tf. 35:10. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss, Nadelscheide, bandförmigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Verzierung: auf dem Bügelrücken sieben vertiefte rechteckige Felder, aus welchen je drei plastische Scheibchen in dreieckiger Anordnung hervortreten; zwei Querrillen am Ende des facettierten Fusses. L. 56 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67366. Lit.: /. L. Červinka, 1900, 72, Tf. VIII: 14; A. Rzehak, 1918, 232, Abb. 24; E. Beninger - H. Freising, 1933, 36; J. Zeman, 1961a, 190—191, Abb. 87tí (die Fibel fehlerhaft als Fund von Domčice bezeichnet); k. Marešová, 1966, 44—45, Abb. 1 :q. Gr. 5: topfförmige Urne, eiserne Beschläge, eiserne Nadel, vier blaue Glasperlen, zerschmolzenes Glas, eine bronzene (a) und zwei silberne Fibeln (b, c). a) Tf. 46:6 (nach I. L. Červinka, 1900). — Bronzene zweigliedrige Fibel mit langer Armbrustspiralrolle, bandförmigem, am Ansatz mit zwei Querrillen verziertem Bügel, trapezförmig sich verbreiterndem Fuss und festem Nadelhalter. L. ca. 41 mm (?). Verbl.: Fund verschollen. Lit.: /. L. Červinka, 1900, 72, Tf. VIII:7; A. Rzehak, 1918, 234, Abb. 25; E. Beninger - H. Freising, 1933, 36; K. Marešová, 1966, 45—46, Abb. 1:19. b) Tf. 46:3. — Silberne zweigliedrige Fibel mit Armbrustkonstruktion. Hohlgewölbter Bügel auf der Oberseite durch feine Längsgrate facettiert, an beiden Enden mit je einem Paar von Perldrahtringen verziert, im Kopfteil durch einen scheibenförmigen Spiralhalter mit Öffnung für die Achse abgeschlossen. Lange Spiralrolle mit acht Windungen an jeder Seite, unterer Sehne und Nadel mittels einer eisernen, an beiden Enden mit gegliederten Silberknöpfen abgeschlossenen Achse befestigt. Der stufenartig abgesetzte, auf der Oberseite flachdachförmig abgekantete Fuss verbreitert sich markant und schliesst dreieckig ab, fester Nadelhalter in der Mitte des Fusses fehlt. L. 41 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 68307. Lit.: /. L. Červinka, 1900, 72, Tf. VIII:8; A. Rzehak, 1918, 234, Abb. 26; E. Beninger - H. Freising, 1933, 36; K. Marešová, 1966, 45—46, Abb. 1:18. c) Tf. 46:2. — Fragment einer silbernen Fibel, wahrscheinlich desselben Typus wie die vorstehende (b). Von der durch Feuereinwirkung stark beschädigten Fibel blieb nur ein Stück des hohlgewölbten Bügels mit einem Perldrahtring am Ansatz erhalten. Erh. L. 20,5 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 68308. Lit.: /. L. Červinka, 1900, 72; E. Beninger - H. Freising, i933> 36; K- Marešová, 1966, 46. 25. HULÍN, Bez. Kroměříž F. S.: Nivky za dráhou. F. U.: In der Siedlung wurden bei Oberflächenabsuchen in Jahren i960 und 1964 zwei Bronzefibeln (a, b) aufgefunden. a) Tf. 37:2. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, stabförmigem, oben dachförmig abgekantetem, unten abgeplattetem, am Ansatz zweimal mit Drähtchen umwickeltem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Der dachförmige Fuss ist mit drei Gruppen von Querrillen verziert, am Ende gerade abgeschnitten und mittels eines abgesetzten Bogen mit der Nadelrast verbunden. L. 67 mm. Verbl.: Privatsammlung—-J. Kryl, Hulín. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 33:3. — Bronzene eingliedrige Fibel mit halbkreisförmig gewölbtem rundstabigem Bügel, der vorne in die Spiralrolle mit drei Windungen an jeder Seite, innerer Sehne, eiserner Achse und Nadel übergeht. Fuss mit Nadelhalter fehlt. Erh. L. 50 mm. 13 Verbl.: Privatsammlung —J. Kryl, Hulín. Lit.: unpubliziert. 26. CHRLICE, Bez. Brno-venkov F. S.: Niva. F. U.: In der Siedlung wurden drei Bronzefibcln (a—c) aufgefunden. a) Tf. 3:3. — Bronzene Rollenkappenfibel der östlichen Serie. Breiter Bügel hohlgewölbt, im Kopfteil zu zwei Kappen verbreitert. Lange Spiralrolle mit vierzehn Windungen an jeder Seite, oberer, teilweise in einer beschädigten Hülse verborgener Sehne und eiserner Achse. Nadel fehlt. Der obere Bügelteil durch gekerbte Längs- und Querrippen in zwei Felder mit Sparrenmustern mit Punktkreis an der Spitze eingeteilt, niedriger Bügelwulst durch eine Rille in zwei gekerbte Kantenrippen gegliedert. Der leicht geschwungene untere Bügelteil mit schwachem Grat trägt unter dem gerade abgeschnittenen, längs der Abschlusskante mit einer Querrille verzierten Fuss einen hohen, nach rechts rastenden Nadelhalter. L. 37 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 83463. Lit.: J. Tejral, 1970, 195, 196, Abb. 4:8. b) Tf 20:2. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit hohem Nadelhalter, schmalem, abgekantetem, durch zwei Querwülste begrenztem und mit einem schräg nach aufwärts ragenden kegelförmigen Knopf abgeschlossenem Fuss, stabförmigem, oben dachförmig gestaltetem und vorne zu einem durchlochten, scheibenförmigen Spiralhalter mit Knopfansatz und rinnenförmigen Sehnenlager seitlich zusammengedrücktem Bügel und langer Spiralrolle mit sechs Windungen an der rechten und sieben Windungen an der linken Seite, oberer Sehne, eiserner Achse mit einem manschettenförmigen Knopf am linken Ende, und Nadel. Unterteil des Nadelhalters mit Nadelrast abgebrochen. L. 35 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 83464. Lit.: unpubliziert. c) Tf. 32:1. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, stabförmigem, oben gewölbtem, unten flachem Bügel, am Ansatz siebenmal mit Drähtchen umwickelt, und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 60 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 83462. Lit.: unpubliziert. 27. JABLOŇANY, Bez. Blansko F. S.: Velké Lopaty. F. U.: Einzelfund einer Bronzefibel (a). a) Tf. 21:4. — Deformierte bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, auf der Rückseite mit Spuren schwacher Versilberung. Bügel hohlgewölbt, auf der oberen Seite durch feine Längsgrate facettiert, am Ansatz dreimal mit Dräht- chen umwickelt. Von der Spiralrolle nur eine Windung der linken Hälfte erhalten, übrige Windungen, Sehne und Nadel fehlen. Erh. L. 63 mm. Verbl.: VM Boskovice. Lit.: unpubliziert. 28. KOBERICE, Bez. Vyškov F. S.: Přední. F. U.: In der Siedlung wurde eine Bronzcfibel (a) aufgefunden. a) Tf. 20:4. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit hohem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter. Stabförmiger, gegen den Kopf sich verbreitender Bügel oben gewölbt, unten verflacht und vorne zu einem durchlochten scheibenförmigen Spiralhalter seitlich zusammengedrückt. Spiralrolle, Sehne und Nadel fehlen. Grenze zwischen Bügel und Fuss durch einen Rippenwulst betont, dachförmig abgekanteter Fuss mit gerade abgeschnittenem Ende durch einen tropfenförmigen Knopf abgeschlossen. Erh. L. 34 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 68346. Lit.: E. Beninger • H. Freising, 1933, 18. 29. KOMORANY, Bez. Vyškov F. S.: Za humny. F. U.: Siedlung. Ausgrabung im Jahre 1956. Hütte Z-9: Scherben germanischer und provinzial-römischer Keramik, Bruchstück eines eisernen Gegenstandes, Fragment einer Bronzefibel (a). a) Tf. 12:4. — Abgebrochener oberer Teil einer bronzenen zweigliedrigen kräftig profilierten Fibel mit Kopfgrat. Der sich verbreiternde Kopf ist dachförmig gestaltet, vorne zu einer schrägen Stirnfläche abgeschnitten und mit einem durchlochten scheibenförmigen Spiralhalter mit Sehnenhaken versehen. Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und bronzener Achse. Nadel und übrige Fibelteile fehlen. Erh. L. 18 mm. Verbl.: AÚ Brno, Inv.-Nr. 442-230/56. Lit.: unpubliziert. 30. KOSTELEC NA HANÉ, Bez. Prostějov F. S.: Prostřední pololány. F. U.: Gräberfeld mit 448 Brandgräbern, die in den Jahren 1924—1938 ausgegraben wurden. Gr. i: Tonspinnwirtel, eisernes Messer, Eisengegenstand, zwei eiserne Fibeln (a, b). a) Tf 23:1. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, im Querschnitt sechseckigem Bügel, am Ansatz elfmal mit einem von dem Nadelhalter ausgehenden Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fuss mit glattem Ansatzfeld, schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten. L. 56 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/1. Lit.: A. Gottwald, 1927, 4; J. pentan, 1961a, 15, 16, Abb. 3A/c. b) Tf 23:2. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabfbrmigcm, im Querschnitt sechseckigem Bügel, am Ansatz achtmal mit Drähtchen umwickelt. Grösster Teil des Fusses, Nadelhalter und die Nadelhälfte mit Spitze fehlen. Erh. L. 56 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/2. Lit.: A. Gottwald, 1927, 4; J. pentan, 1961a, 15, 16, Abb. ßA/b. Gr. 2: Bronzemünze des Kaisers Probus (276—282), drei Bronzefibeln (a—c). a) Tf. 3g: 12. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem facettiertem Fuss und abgekantetem stabförmigem Bügel. Von der kurzen Spiralrolle nur zwei unvollständige Windungen der Linkshälfte erhalten, rechte Hälfte, obere Sehne und Nadel fehlen. Fester Nadelhalter mit beschädigter Nadelrast. L. 58 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/6. Lit.: A. Gottwald, 1927, 4; J. ^eman, 1961a, 15, 16, Abb. 3B/b. b) Tf. 44:1. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit gleichmässig breitem, rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter und stabförmigem facettiertem Bügel, im Kopfteil nach unten zu einer Öse gebogen. Spiralrolle (linke Hälfte fehlt) mit sieben Windungen an der rechten Seite, unterer Sehne, eiserner Achse und Nadel. Verzierung: ein Paar von Querrillen und ein durch Rillen begrenztes Feld mit Hohlkehlen an beiden Bügelcnden, längeres Feld mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten und zwei Querrillen am Fuss. L. 55 mm- Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/7. Lit.: A. Gottwald, 1927, 4, Abb. 2:1, 2; E. Beninger -H. Freising, 1933, 84, Abb. 12:3; J. J^eman, 1961a, 15, 16, Abb. 3B/a. c) Tf. 31:5. — Fragment einer bronzenen zweigliedrigen Fibel mit fächerförmig verbreitertem, umgeschlagenem Fuss. Am Kopfende des Bügels mit trapezförmigem Querschnitt der Rest eines abgesetzten Spiralhalters erkennbar. Spiralrolle, Achse, Nadel und Nadelhalter fehlen. Von der Umwicklung blieb ein Drähtchenstück auf der Rückseite des Bügelansatzes erhalten. L. 63 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/8. Lit.: A. Gottwald, 1927, 4; J. £eman, 1961a, 15, 16, Abb. 3B/c. Gr. 4: verbrannte Knochen und eine Eisenfibel (a). a) Tf. 23:8. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem abgekantetem Bügel, am Ansatz sechsmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 97 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/11. Lit.: A. Gottwald, 1927, 6, Abb. 1:12; J. £eman. 1961a, 17, Abb. 3D/a. Gr. 10: unverzierte Schalenurne, knöcherne Perle, Bronzeschnalle, eisernes Messer, eiserne Lanzenspitze und eiserne Fibel (a). a) Tf. 24:4. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und verflachtem stabförmigem Bügel, am Ansatz siebenmal mit Drähtchen umwickelt. Spiralrolle und Sehne fehlen, von der Nadel ein Stück erhalten. Facettierter Fuss mit einem abgesetzten glatten Feld am Ansatz, Nadelhalter abgebrochen. Erh. L. 46 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/14. Lit.: A. Gottwald, 1927, 6; J. Zeman, 1961a, 17—19. Gr. 21: topfformige Urne, Bronzeschnalle, Bruchstück einer Eiscnschnalle, eiserne Fibel (a). a) Tf. 2j :y. — Zwei Teile einer eisernen eingliedrigen Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und verflachtem stabförmigem Bügel, am Ansatz mit drei erhaltenen Windugnen des umwickelten Drähtchens. Spiralrolle beschädigt, zwei Windungen und eine Hälfte der oberen Sehne an der rechten Seite, von der linken Seite nur eine Windung erhalten. Unterer Bügelteil, vorderes Stück des Nadelhalters und eine Hälfte mit Spitze der Nadel fehlen. Ursprüngliche Länge der Fibel ca. 70 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/25. Lit.: A. Gottwald, 1927, 7; J. £eman, 1961a, 20—21. Gr. 22: Schalenurne, Eisenschnalle und eiserne Fibel (a). a) Tf. 24:i. — Zwei Teile einer eisernen eingliedrigen Fibel mit umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, am Ansatz achtmal mit Drähtchen umwickeltem Bügel."Von der kurzen Spiralrolle mit oberer Sehne nur zwei Windungen der rechten Hälfte und Nadel ohne Spitze erhalten. Fuss mit Nadelhalter fehlt. Erh. L. 47 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/28. Lit.: A. Gottwald, 1927, 7; J. £eman, 1961a, 20—21. Gr. 36: Schalenurne und Silberfibel (a). a) Tf 46:1. — Silberne zweigliedrige Armbrustfibel; Spiralrolle, Sehne und Nadel aus Bronze. Hohl-gewölbter Bügel mit feinen randbegleitenden Facetten am Kopfende verjüngt und nach unten zu einer Öse umgebogen. Lange Spiralrolle mit neun Windungen an jeder Seite, unterer Sehne und eiserner, durch silberne kegelförmige, an der verbreiterten Basis gekerbte Knöpfe abgeschlossener Achse. Der massig sich verbreiternde, flachdachförmige Fuss ist am winkelig abschliessenden Ende durch Feuercin-wirkung beschädigt, Nadelhalter abgebrochen. Fussverzierung : randbegleitendes Tannenzweigmuster aus feinen Winkeleinstichen. L. 49 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/40. Lit.: A. Gottwald, 1927, 9, Abb. 2:9; E. Beninger-II. Freising, 1933, 82—83, Abb. 11:2; J. ^eman, 1961a, 23—24, Abb. 6F/b. 15 Gr. 47: verzierte doppelkonische Urne, Urnenharz, Bruchstücke von Glasperlen, Tonspinnwirtel, eiserne Schnalle, zwei Eisennbein (a, b). a) Tf. 23:4. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem, im Mittelteil facettiertem Fuss. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Stabförmiger Bügel am Ansatz sechsmal mit einem von dem Nadelhalter ausgehenden Drähtchen umwickelt, Verbindungsstück zwischen Nadelrastrand und Bügelumwicklung fehlt. L. 58 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/46. Lit.: A. Gottwald, 1927, 9; J. geman, 1961a, 27—28, Abb. 8A/f. Tf. 23:3. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und sechskantig stab-förmigem, am Ansatz achtmal mit Drähtchen umwickeltem Bügel. Kurze Spiralrolle mit vier Windungen und oberer Sehne. Nadel, grösster Teil des Fusses und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 48 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/47. Lit.: A. Gottwald, 1927, 9; J. £eman, 1961a, 27—28, Abb. 8A/g. Gr. 49: Schalenurne, zwölf Stück Glas, Glasperlen, Tonspinnwirtel, zwei eiserne Messer und zwei Bronzefibeln (a, b). a) — Bronzene eingliedrige Fibel mit umgeschlagenem Fuss und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/54 (verschollen). Lit.: A. Gottwald, 1927, 10; J. ^eman, 1961a, 28. b) Tf. 32:5. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Stabförmiger, im Querschnitt trapezförmiger Bügel, vorne verjüngt und nach oben zu einer Öse umgebogen, am Ansatz fünfmal mit verflachtem Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, unterer Sehne und eiserner Achse; Nadel fehlt. Verzierung: eingeritzte Zickzacklinie auf der Bügelrückenfläche und vier schräge Einkerbungen am Fussansatz. L. 65 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 92/55. Lit.: A. Gottwald, 1927, 10, Abb. 2:3, 4; E. Beninger - H. Freising, 1933, 82, Abb. 8:1, 2; J. £eman, 1961a, 27—30, Abb. 8B/d. Gr. 52: Schalenurne, Ring aus Geweih, zwei eiserne Fibeln (a, b). a) Tf. 24:2. — Beschädigte eiserne eingliedrige Fibel mit umgeschlagenem Fuss und verflachtem stab-förmigem Bügel mit Drahtumwicklung am Ansatz. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und verbogener Nadel. Fuss und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 44 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N91/1. Lit.: A. Gottwald, 1927, 10; J. Zeman, 1961a, 29—30, Abb. 9B/b. b) Tf. 24:3. — Bruchstück einer eisernen eingliedrigen Fibel mit umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel mit Drahtumwicklung am Ansatz. Deformierte kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne, Nadel abgebrochen. Fuss und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 39 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 91/2. Lit.: A. Gottwald, 1927, 10; J. ^eman, 1961a, 29—30, Abb. gB/a. Gr. 53a: Schalenurne, eisernes Messer, eiserner Nagel, eiserne Bruchstücke, eiserne Fibel (a). a) Tf. 41:j. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, stabförmigem, im Querschnitt rhombischem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel ohne Spitze. Fussverzierung: an beiden Enden schmale Felder mit Querrillen und seitlichen Kerben, Mittelteil mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten. L. 65 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 91/4. Lit.: A. Gottwald, 1927, 10, Abb. 1114, 15; E. Beninger - H. Freising, 1933, 82—83, Abb. 10:1; J. Zeman> 1961a, 29—32, Abb. gC/b. Gr. 53b: Schalenurne, zwei Stück Urnenharz, beinerne Ringe, acht Glasperlen, Bronzeblechstück, Eisenschnalle, eisernes Messer, bronzene Fibel (a). a) Tf. 30 :j. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, an beiden Enden mit je einem gekerbten Drahtring verziert. Bügel facettiert, am Ansatz fünfmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 63. mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 91/11. Lit.: A. Gottwald, 1927, 10, Abb. 1:2, 3; E. Beninger - H. Freising, 1933, 79, Abb. 4:1; J. £eman, 1961a, 31—32, Abb. ioA/b; J. £eman, 1961b, 424, Abb. 1:7. Gr. 54: Schalenurne, Tonspinnwirtel, Bronzefibel (a). a) Tf 22:6. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Bügel von trapezförmigem Querschnitt, am Ansatz siebenmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 55,5 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 91/26. Lit.: A. Gottwald, 1927, 10, Abb. 1:1; J. %eman> 1961a, 32—33, Abb. nA/a. Gr. 55: Schalcnurne, Bronzefibel (a). a) Tf. 33:6. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit langem, schmalem, umgeschlagenem Fuss. Grosser Fibelkörper der ganzen Länge nach facettiert, Bügel am Kopfende zu einem durchlochten scheibenförmigen Spiralhalter seitlich zusammengedrückt, aus dessen stufenförmig gekerbter Oberseite ein Zapfen mit profiliertem bronzenem Knopf ausläuft. Bügclansatz zweimal mit Drähtchen um- 16 wickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, unterer Sehne und eiserner Achse, durch profilierte bronzene Knöpfe abgeschlossen. Der nach rechts rastende Nadelhalter ist durch einen ganz schmalen Schlitz von der Rückseite des Fusses getrennt. Verzierung: an beiden Enden des Bügels und Fusses je ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen. L. 87 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 91/28. Lit.: A. Gottwald, 1927, 11, Abb. 2:5; E. Beninger-H. Freising, 1933, 82—83, Abb. 9:1; J. Zeman> 1961a, 32—34, Abb. iiB/b. Gr. 61: doppelkonische Urne, Urnenharz, Tonspinn-wirtel, zwei Glasperlen, zerschmolzenes Glas, Anhänger aus Stein, Bruchstücke von verzierten beinernen Ringen, eiserner Eimeranhänger, zwei Eisenfibeln (a, b). a) Tf. 23:5. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, stabförmigem, im Querschnitt sechskantigem Bügel mit zehnfacher Drahtumwicklung am Ansatz, und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Grösster Teil des Fusses, Nadelhalter und Spitze der Nadel fehlen. Erh. L. 51 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 91/32. Lit.- A. Gottwald, 1927. 12; J. Zeman, 1961a. 36—37, Abb. i3B/f. b) Tf. 23:6. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, stabförmigem, am Ansatz zehnmal mit Drähtchen umwickeltem Bügel von rundlich verflachtem Querschnitt und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und einem Nadelteil. Grösster Teil des Fusses, Nadelhalter und zwei Drittel der Nadel fehlen. Erh. L. 55,5 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 91/33. Lit.: A. Gottwald, 1927, 12; J. Zeman, 1961a, 36—37, Abb. 13B/C Gr. 62: Unterteil einer Urne, eisernes Messer, Eisen-Abel (a). a) Tf. 29:1. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem, im Mittelteil dachförmig abgekantetem, umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, am Ansatz zwölfmal umwickeltem Bügel. Kopfteil des Bügels, Spiralrolle und Vorderteil der Nadel fehlen. Erh. L. 43 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 91/43. Lit.: A. Gottwald, 1927, 12; J. Zeman, r9Öia, 36, 38, Abb. i4A/b. Gr. 63: verbrannte Knochen und zwei Bronzefibeln (a, b). a) Tf. 36:4. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss und bandförmigem, mit sehr feinem Tremolierstich verziertem Bügel. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Nadel gebogen. Fuss mit schmaler Rückenfläche, schrägen Facetten und drei Querillen am Ende. Fester Nadclhalter nach rechts zu einer Nadelrast gebogen. L. 46 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 91/45. Lit.: A. Gottwald, 1927, 12; J. Zeman, 1961a, 36, 38, Abb. i4B/a. b) Tf 36:5. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem, an beiden Enden mit Paaren von Querrillen verziertem Fuss, sonst ähnlich der vorstehenden, deformiert. L. 46 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 91/46. Lit.: A. Gottwald, 1927, 12; J. Zeman> '961a, 36, 38, Abb. i4B/b. Gr. 64: Urne, Urnenharz, Metallbeschläge von Holzkästchen, Bronzefibel (a) und Bronzenadel, wahrscheinlich von einer anderen Fibel (b). a) Tf. 39:13. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, durch Feuereinwirkung beschädigt. Bügel mit dachförmig abgekanteter Oberseite und vollkantigen, je ein Zicrfeld mit Querrillen und seitlichen Hohlkehlen tragenden Stücken an beiden Enden. Ahnliches Feld schmückt das Fussende. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fester, nach rechts rastender Nadelhalter mit nach unten gebogenem Fussende abgeschlossen. L. 58 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 91/47. Lit.: A. Gottwald, 1927, 12, Abb. 1:6, 7; J. Zeman> 1961a, 38—39» Abb- 14C/0. b) Tf 55:11. — Abgebrochene Bronzenadel mit gebogenem Ende, wahrscheinlich Teil einer Fibel. L. 52 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 91/48. Lit.: A. Gottwald, 1927, 12; J. Zeman> '961a, 38—39, Abb. 14C/J. Gr. 65: beschädigte Urne, eisernes Messer, Eisenschnalle, eiserner Nagel, eiserne Fibel (a). a) Tf. 2g:8. —■ Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem, umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz fünfmal mit Drähtchen umwickelt. Oberseite der ersten unteren Windung beim Fussansatz mit schrägen Einschnitten verziert. Von der kurzen Spiralrolle zwei Windungen an der rechten Seite und eine Windung der linken Hälfte erhalten, obere Sehne abgebrochen. Fuss mit dachförmig abgekantetem Mittelteil, an beiden Enden mit je einem kreuzgerillten Feld begrenzt. Nadelrast und Nadelspitze fehlen. L. 71 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 94/1. Lit.: A. Gottwald, 1927, 12;J. Zeman> !96ia, 39—40, Abb. i5A/g. Gr. 68: Tonspinnwirtel, Glasperle, zwei Bronzefibeln (a, b). a) Tf. 30:5. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss vom „ungarischen Typus". Bügel mit trapezförmigem Querschnitt, am Ansatz viermal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Hohlgewölbter Fuss im Ansatz abgebrochen, Nadelhalter fehlt. Verzierung: drei Drahtringe — zwei an beiden Enden des Bügelscheitels, einer an der unteren Seite der spiralförmigen Drahtumwicklung. Erh. L. 57 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 94/10. Lit.: A. Gottwald, 1927, 12, Abb. 1:4, 5; J. ^eman, 1961a, 40—41, Abb. i5B/d. b) Tf. 30:4. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss vom „ungarischen Typus", ähnlich der vorstehenden. Der zweite Drahtring vom Bügel abgefallen, am Bügelansatz drei Windungen der Drahtumwicklung erhalten. Erh. L. 56 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 94/11. Lit.: A. Gottwald, 1927, 12; J. Zeman> '961a, 40—41, Abb. 15B/c. Gr. 73: Urne, zwei Tonspinnwirtel, Reste eines Glasgefässes, Glasperle, bronzene Blechstücke, eiserne Fibel (a). a Tf. 2gig. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und verflachtem stabförmi-gem Bügel, am unteren Ansatz siebenmal mit Drähtchen umwickelt. Oberseite der ersten unteren Windung beim Fussansatz mit schrägen Einschnitten verziert. Von der kurzen Spiralrolle mit oberer Sehne nur zwei Windungen an der linken Seite erhalten, rechte Hälfte fehlt. Abgebrochene Nadelspitze blieb in der Nadelrast stecken. Fussverzierung: an beiden Enden je ein Feld mit zwei Querrillen und seitlichen Hohlkehlen, Mittelteil dachförmig abgekantet. L. 57 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 94/14. Lit.: A. Gottwald, 1927, 13; J. ^eman, 1961a, 41—42, Abb. i6A/a. Gr. 78: topfförmige Urne, Bruchstück einer Bronzeschnalle und Bruchstück einer Bronzefibel (a). a) Tf. 55:5. — Rest einer bronzenen zweigliedrigen Fibel mit Armbrustkonstruktion: beschädigte Spiralrolle mit sechs Windungen an der rechten und fünf unvollständigen Windungen mit einem Sehnenteil an der linken Seite. Eiserne Achse mit bronzenen Knöpfen abgeschlossen. L. 38 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 94/28. Lit.: A. Gottwald, 1927, 13; J. ^emati, 1961a, 42—43, Abb. 16C/c. Gr. 80: Urne, eiserne Schnalle, Eisenfibel (a). a) Tf. 28:6. — Eiserne eingliedrige Fibel mit umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz sechsmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an .Jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fuss und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 38 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 94/33. Lit.: A. Gottwald, 1927, 13; J. £eman, 1961a, 43—45, Abb. i7B/a. Gr. 89: Drehscheibenschale, Urnenharz, zwei Eisen- schnallen, Eisenmesser, Fragment einer eisernen Fibe (a) und gebogenes eisernes Blechstück (b), vielleicht Teil des Nadelhalters einer anderen Fibel. a) Tf. 55:13. — Bruchstück des hohlgewölbten Fusses mit abgesetztem glattem Feld am Ansatz. Erh. L. 14 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 94/51. Lit.: A. Gottwald, 1927, 14; J. ^ernan, 1961a, 47. b) Tf. 55:17. — Abgebrochene, auf der Aussenseite mit Gruppen von Querrillen verzierte Nadelrast (?) einer eisernen Fibel. Erh. L. 27 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 94/52. Lit.: A. Gottwald, 1927, 145,7. Zeman> ^61 a, 46—47, Abb. i8A/b. Gr. 93: Unterteil einer Urne, eiserne Fibel (a). a) Tf. 23:7. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, sechskantigem Bügel, am Ansatz elfmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Vorderteil der Nadel fehlt. Facettierter Fuss mit glattem Feld am Ansatz. L. 61 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 94/58. Lit.: A. Gottwald, 1927, 15, Abb. 1:8; J. £eman, 1961a, 46, 48, Abb. i8C/a. Gr. 94: topfförmige Urne, eisernes Messer, eiserne Fibel (a). a) Tf. 28: i. — Bruchstück einer eisernen eingliedrigen Fibel, wahrscheinlich mit umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel. Von der kurzen Spiralrolle nur zwei Windungen der linken Seite und ein Teil der oberen Sehne erhalten. Rechte Spiralrollenhälfte, Nadel, Fuss und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 32 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 94/59. Lit.: A. Gottwald, 1927, 15;,7- Zeman> '961 a, 48—49, Abb. igA/b. Gr. 97: Unterteil einer Urne, Tonspinnwirtel, zwei Eisenfibeln (a, b). a) Tf. 28:2. — Eiserne eingliedrige Fibel mit umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel von halbrundem Querschnitt, am Ansatz zehnmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Fuss mit Nadelhalter und Nadelspitze fehlen. Erh. L. 41 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 94/62. Lit.: A. Gottwald, 1927, 15; J. Zeman, 1961a, 48—49, Abb. igC/a. b) Tf. 28:3. — Eiserne eingliedrige Fibel mit umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel. Von der Drahtumwicklung des Bügelansatzes acht Windungen erhalten. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Fuss, Nadelhalter und Nadel fehlen. Erh. L. 40 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 94/63. Lit.: A. Gottwald, 1927, \$,J- Zeman> '961a, 48—49, Abb. igC/b. 18 Gr. 98: zwei Tonspinnwirtel, zwei unvollständige Ringe aus bronzenem Draht und Blech, Bronzefibel (a). a) Tf. 38:7. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss und stabförmigem, im Querschnitt achtkantigem Bügel. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fester, nach rechts rastender Nadelhalter mit geschweiftem vorderem Rand. Fussverzierung: an beiden Enden je ein durch Querrillen abgegrenztes Feld mit seitlichen Kerben, Mittelteil mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten. L. 49,5 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 94/65. Lit.: A. Gottwald, 1927, 15, Abb. 1:13; E. Beninger-H. Preising, 1933, 84, Abb. 12:1; J. Zeman> I9&ISLi 48—50, Abb. igD/e. Gr. 113: topfförmige Urne, eisernes Messer, eiserne Schnalle, eiserner Beschlag und Eisenfibel (a). a) Tf. 2^:3. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz zehnmal mit Drähtchen umwickelt. Fuss mit verbreitertem, durch seitliche Kerben und eine Querrille verziertem Ansatz, flachem Rücken, schrägen Facetten und zwei Querrillen am Ende. Spiralrolle und grösster Teil der Nadel fehlen, abgebrochene, in der Nadelrast eingesteckte Nadelspitze erhalten. Erh. L. 63 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14685. Lit.: A. Gottwald, 1927, 16; J. ^eman, 1961a, 53—54, Abb. 2iD/d. Gr. 114: Unterteil einer Urne, Bronzefibel (a). a) Tf 32:4. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Bügel von halbrundem Querschnitt, vorne nach oben zu einer Öse umgebogen, am Ansatz zweimal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, eiserner Achse und Nadel. Fuss mit verbreitertem, durch seitliche Kerben und eine Querrille verziertem Ansatz, flachem Rücken und schrägen Facetten. L. 65 mm. Verbl.: VÚ Olomouc, Inv.-Nr. A 14689. Lit.: A. Gottwald, 1927, 16; Abb. 2:6, 7; E. Beninger -H. Freising, 1933, 85, Abb. 15:1; J. Zeman> 1961a, 54—55, Abb- 22A/a. Gr. 116: Scherben einer topfförmigen Urne, geschmolzene Glasperle, bronzenes Drähtchen (a). a) Tf 55:7. — Stück eines bronzenen Drähtchens, vielleicht Fragment der Fibelnadel. L. 16 mm. Verbl.: VÚ Olomouc, Inv.-Nr. G 4129. Lit.: A. Gottwald, 1927, 16; J. Zeman> !96ia, 54—55, Abb. 22ß/a. Gr. 120: Keramikscherben, Glasperle, zwei Eisenfibeln (a, b). a) Tf. 27:5. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz sechsmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel, deren Mittelteil fehlt. L. 68 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14698. Lit.: A. Gottwald, 1927, ij;J. Zeman> '961a, 56—57, Abb. 23A/c. b) Tf. 27:4. — Eiserne eingliedrige Fibel mit umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz achtmal mit Drähtchen umwickelt. Von der kurzen Spiralrolle nur zwei unvollständige Windungen an der linken Seite und Rest der oberen Sehne erhalten. Fuss, Nadelhalter und Nadel fehlen. Erh. L. 42 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14699. Lit.: A. Gottwald, 1927, 17; J. Zeman> '961a, 56—57, Abb. 23A/a. Gr. 121: Urne, Bruchstück einer bronzenen Fibel (a). a) Tf 3g: 4. — Facettierter Bügel einer bronzenen Fibel. Verzierung: an beiden Bügelenden je ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen. Spiralrolle, Nadel und Fuss mit Nadelhalter fehlen. Erh. L. 29 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14702. Lit.: A. Gottwald, 1927, ij;J. Zeman> !96ia, 56—57, Abb. 23B/a. Gr. 124: unverzierte Urne, Tonspinnwirtel, zwei Eisenfibeln (a, b). a) Tf 26:1. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz siebenmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Nadelhalter und grösster Teil der Nadel fehlen. L. 64 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14706. Lit.: A. Gottwald, 1927, 17; J. Zeman> ^ßia, 58—59, Abb. 24A/d. b) Tf. 26:2. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz zehnmal mit Drähtchen umwickelt. Fuss mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten, am Ansatzfeld durch eine Querrille und zwei seitliche Hohlkehlen verziert. Spiralrolle und Nadel fehlen. Erh. L. 53 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14707. Lit.: A. Gottwald, 1927, 17; J. Zeman> '961a, 58—59. Abb. 24A/C Gr. 129: Schalenurne, Bronzefibel (a). a) Tf. 3g:6. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss und festem Nadelhalter. Stabförmiger abgekanteter Bügel mit zwei Quereinkerbungen am Kopfteil und einer am Ansatz. Kurze Spiralrollc mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fuss mit schmaler Rückenfiäche, schrägen, durch zwei Quereinkerbungen begrenzten Facetten, und einem Zierfeld mit seitlichen Hohlkehlen am Ansatz. L. 46 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14715. 19 Lit.: A. Gottwald, 1927, 18; J. £eman, 1961a, 58, 60—61, Abb. 25B/b. Gr. 134: Schalenurne, Eisenfibel (a). a) Tf 33:2. — Eiserne zweigliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Stabförmiger Bügel im Kopfteil nach oben zu einer Öse umgebogen, am ■ Ansatz neunmal mit Drähtchen umwickelt. Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, eiserner Achse und Nadel. L. 60 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14720. Lit.: A. Gottwald, 1927, 18; J. ^eman, 1961a, 60—61, Abb. 25D/a. Gr. 135: Schalenurne, Scherben eines Glasgefässes, sechs Glasperlen, zerschmolzenes Glas, zwei Tonspinn-wirtel, eiserner Kästchenbeschlag, Bronzedraht, eiserne Fibel (a). a) Tf. 27:8. — Eiserne eingüedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, am Ansatz einmal mit Drähtchen umwickeltem Bügel. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 65 mm. Verbl.: ÜV Olomouc, Inv.-Nr. A 14722. Lit.: A. Gottwald, 1927, 18; J. £eman, 1961a, 61—64, Abb. 26A/e. Gr. 148: topfförmige Urne, zwei Stück Urnenharz, vier Glasperlen, Tonspinnwirtel, eiserner Eimeranhänger, zwei eiserne (a, b) und eine bronzene Fibel (c). a) Tf. 31:3. — Eiserne eingliedrige Fibel mit fächerförmig verbreitertem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, am Ansatz sechsmal mit Drähtchen umwickeltem Bügel. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 54 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14747. Lit.: A. Gottwald, 1927, 19—20; J. Zeman> 19^ia> 66—68, Abb. 2gB/a. b) Tf. 31:2. — Zwei Teile einer eisernen eingliedrigen Fibel mit trapezförmigem, am Ansatz sechsmal mit Drähtchen umwickeltem Bügel. Von der Funktionseinrichtung nur rechte Hälfte der Spiralrolle mit einer Windung, einem Teil der oberen Sehne und Nadel erhalten. Fuss unverziert, grösster Teil der Nadelrast abgebrochen. Länge der Fibel ca. 51 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14748, A 14749. Lit.: A. Gottwald, 1927, 19—20; J. £eman, 1961a, 66—68, Abb. 29B/b. c) Tf 36:1. — Zwei Teile einer bronzenen eingliedrigen Fibel mit rechteckigem Fuss und festem Nadelhalter. Verzierung: schräge Facetten am Bügel und Fuss, und je ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Kerben am Bügelansatz und Fussende. Von der Funktionseinrichtung nur abgebrochene Nadel erhalten. Erh. L. des Fibelkörpers 36,5 mm, L. der Nadel 37,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14750, A 14751. Lit.: A. Gottwald, 1927, 19—20; J. Zeman> l9&ia-> 66—68, Abb. 29B/C Gr. 153: Unterteil einer Urne, Glasperle, zwei Eisenfibeln (a, b). a) Tf 42:5. — Deformierte eiserne eingliedrige Fibel mit viereckigem, gegen das Ende sich massig verbreiterndem Fuss und bandförmigem, mit randbegleitenden Rillen verziertem Bügel. Kurze Spirale mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und gekrümmter Nadel. Fussverzierung: an beiden Enden je ein Feld mit zwei Querrillen und seitlichen Kerben, im Mittelteil ellipsenförmige Rückenfläche und seitliche Abschrägungen. Nadelrast teilweise abgebrochen. L. 69 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14762. Lit.: A. Gottwald, 1927, 20; J. geman, 1961a, 68—70, Abb. 3oA/a. b) Tf 42:6. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss und bandförmigem Bügel, ähnlich der vorstehenden. Abschlusskante des Fusses mit drei Kerben verziert. L. 68 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14763. Lit.: A. Gottwald, 1927, 20; Abb. 11 :i; J. ^eman, 1961a, 68—70, Abb. 3oA/b. Gr. 154: Unterteil einer Urne, Glasperle, Bronzefibel (a). a) Tf. 45:8. —Bronzene zweigliedrige Bügelknopffibel mit verbreitertem, winkelig abschliessendem Fuss. Der oben gewölbte, unten verflachte Bügel trägt am Kopf einen seitlich gekerbten Zapfen. Spiralrolle mit fünf Wendungen an jeder Seite, unterer Sehne, eiserner, durch bronzene Knöpfe abgeschlossener Achse und Nadel. Fester, von der linken Fusskante abgesetzter Nadelhalter in der Mitte ellipsenförmig durchbrochen. L. 61 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14765. Lit.: A. Gottwald, 1927, 20, Abb. 2:8; derselbe, 1931b, Tf. V:38; J. £eman, 1961a, 70, Abb. 3oB/a. Gr. 158: topfförmige Urne, Tonspinnwirtel, zwei Bronzefibeln (a, b). a) Tf. 36:7. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, bandförmigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fuss mit schmaler Rückenfläche, schrägen Facetten, einer Querrille am Ansatz und zwei Querrillen am Ende. Fester Nadelhalter von der linken Fusskante abgesetzt. L. 58 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14770. Lit.: A. Gottwald, 1927, 21, Abb. 1:9; E. Beninger-H. Freising, 1933, 79—80, Abb. 4:3; J. Z«man> 1961a 70—71, Abb. 3iA/a. b) Tf. 22:7. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Bügel im Querschnitt trapezförmig, am Ansatz siebenmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fuss facettiert, ohne abgebrochenen Nadelhalter. L. 54 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14771. 20 Lit.: A. Gottwald, 1927, 21; J. £eman, 1961a, 70—71, Abb. 3iA/b. Gr. 159: Schalenurne, zerschmolzenes Glas, drei eiserne Lanzenspitzen, eisernes Messer, eiserne Fibel (a). a) Tf. 24:5. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem sechskantigem Bügel, am Ansatz zehnmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und verbogener Nadel. Fuss mit einem Zierfeld mit seitlichen Kerben am Ansatz, dachförmig abgekantetem Mittelteil und unverziertem abgesetztem Feld am Ende. L. 65 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14774. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 4; J. Zeman, 1961a, 70—72, Abb. 3iB/b. b) Tf. 55:9. — Zwei Teile einer bronzenen zweigliedrigen Fibel: Bruchstück des stabförmigen, achtkantigen Bügel (L. 31 mm); Spiralrolle mit drei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne, bronzener Achse und Nadel (L. 63 mm). Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14775. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 4; J. ^eman, 1961a, 70—72, Abb. 31B/c, d. Gr. 161 : Schalenurne, eisernes Messer, eiserne Lanzenspitze, Eisenschnalle, eiserne Fibel (a). a) Tf. 41:3. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, Nadelscheide und stabförmigem, abgekantetem Bügel. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fussverzierung: an beiden Enden je ein Feld mit seitlichen Hohlkehlen, längeres Mittelfeld mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten. L. 65 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14784. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 4, Abb. 1:17; E. Beninger -II. Freising, 1933, 84, Abb. 13:1; J. £eman, 1961a, 72, Abb. 32B/c Gr. 165: topfförmige Urne, Eisenstab, eiserne Fibel (a). a) Tf. 2g:y. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz dreimal mit Drähtchen umwickelt. Fussverzierung: an beiden Enden je ein Feld mit zwei Querrillen und seitlichen Hohlkehlen, in der Mitte längeres Feld mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten. Spiralrolle und Nadel fehlen. Erh. L. 46 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14789. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 5; J. £eman, 1961a, 74—75, Abb. 33A/c. Gr. 167: Rest einer Urne, eisernes Messer, Eisenfibel (a). a) Tf. 26:3. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, verflachtem Bügel, am Ansatz elfmal mit Drähtchen umwickelt. Von der kurzen Spiralrolle zwei Windungen der linken Hälfte und ein Bruchstück oberer Sehne erhalten. Nadel, Fussende und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 52 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14792. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 5; J. %eman, 1961a 74—75, Abb. 33C/b. Gr. 169: Unterteil einer Urne, zerschmolzenes Glas, eisernes Messer, zwei Eisenpfriemen, eiserne und bronzene Schnalle, bronzene (a) und eiserne (b) Fibel. a) Tf. 44:3. — Bronzene zweigliedrige Bügelknopffibel mit Armbrustkonstruktion. Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, bronzener Achse mit bronzenen Endknöpfen, und Nadel. Achtkantiger Bügel mit abgesetztem Kopf, aus dem siebenkantiger Zapfen mit platt verbreitertem Ende ausläuft, rechteckiger Fuss mit festem, nach rechts rastendem Nadelhalter. Verzierung: je ein Feld mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten am Bügelansatz und Fuss, drei Querrillen am Kopf. Fussansatz und Fussende und drei kleine Kerben an der Abschlusskante des Fusses. L. 70,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14798. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 5, Abb. 1:10, 11; J. ^eman, 1961a, 76—77, Abb. 34B/a. b) Tf. 42:7. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss. Bügel mit hochrechteckigem Querschnitt, an beiden Seiten mit randbegleitenden Punktreihen und am Rücken des Ansatzes mit sechs Einkerbungen verziert. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fussverzierung: zwei Querrillen am Ansatz, längeres Feld mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten, eine Querrille und kürzeres Feld mit seitlichen Hohlkehlen. Fester, nach rechts rastender Nadelhalter mit nach unten gebogenem Fussende abgeschlossen, auf der Aussenseite längs des vorderen Randes mit einer Rille verziert. L. 73 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14799. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 5, Abb. 1:3; J. £eman, 1961a, 76—77, Abb. 34B/g. Gr. 170: beschädigte Urne, Tonspinnwirtel, Glasperle, Eisenfibel (a). a) Tf. 23:9. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz zwölfmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Bruchstück einer Nadel. Fuss mit Nadelhalter und grösster Teil der Nadel abgebrochen. Erh. L. 62 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14805. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 6; J. Zeman> '961a, 76. Gr. 171: Scherben einer Urne, Bronzefibel (a). a) Tf. 34:6. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss und tütenförmiger Nadelscheide. Bandförmiger Bügel mit zwei randbegleitcnden Rillen und einem Zierfeld mit seitlichen Einkerbungen am Ansatz. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und verbogener Nadel. Fussverzierung: schmale Rückenfläche und 21 schräge Facetten, am Ende drei Querrillen und kleines Abschlussknöpfchen. L. 52 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14808. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 6; J. £eman, 1961a, 80 (die Fibel Abb. 35B/a stellt das Exemplar aus Grab 178 dar). .Gr. 172: Schalenurne, Wetzstein, kleiner Stab mit bronzenem Draht, Eisenmesser, eiserne Pfeilspitze, vier eiserne Lanzenspitzen, Eisenpfriem, eiserne Fibel (a) und Rest einer anderen Fibel (b). a) Tf. 25:4. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und dachförmig abgekantetem Bügel, am Ansatz siebenmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel, deren Spitze fehlt. L. 61,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14810. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 6; J. £eman, 1961a, 78, 80, Abb. 35C/a. b) Längeres Stäbchen mit aufwickeltem Bronzedräht-chen von einer zweigliedrigen Fibel (Gegenstand in der Fundkollektion nicht identifizierbar). Lit.: A. Gottwald, 1931b, 6; J. £eman, 1961a, 80. Gr. 173: Scherben einer Urne, eiserne Schnalle, eiserne Fibel (a). a) Tf. 25:8. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und verflachtem Bügel, am Ansatz achtmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fussverzierung: glattes Feld am Ansatz, schmale Rückenfläche und schräge Facetten. L. 64 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14821. Lit.: A. GotUvald, 1931b, 6; J. £eman, 1961a, 80, 82, 37A/b. Gr. 175: Rest einer Urne, Urnenharz, Glasperle, silberne Fibel (a). a) Tf. 46:4. — Durch Feuereinwirkung vernichtete silberne zweigliedrige Fibel mit zerschmolzenem stabförmigem Körper. Von der Spiralrolle nur eiserne Achse mit dem Rest einer Windung an der linken Seite erhalten. Andere Fibelteile fehlen. Erh. L. 26 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14824. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 6; J. £eman, 1961a, 81—82, Abb. 37C/a (unrichtig als Rest einer bronzenen Fibel angeführt). Gr. 176: Glasperle, zerschmolzenes Glas, Bronzenadel, Rest einer Bronzefibel (a). a) Tf. 55:3. — Von der bronzenen zweigliedrigen Fibel blieb nur der Rest einer Spiralrolle mit zwei Gruppen von sechs und zehn Windungen und bronzener Achse mit rechtsseitigem Knopfabschluss erhalten. Erh. L. 29 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14828. Lit.: A. Gottwald, 1931 b, 6; J. £eman, 19613,81—82, Abb. 37 D/c. Gr. 178: Scherben einer Urne, Bronzefibel (a). a) Tf. 35:2. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel, deren Hälfte mit Spitze fehlt. Bandförmiger Bügel in der Mitte mit längs eingeritzter Zickzacklinie und am Ansatz mit zwei Querrillen verziert. Der Fuss mit schrägen Facetten trägt einen festen, nach rechts rastenden Nadelhalter. L. 37 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14835. Lit: A. Gottwald, 1931b, 7; J. gemärt, 1961a, 81, Abb. 35B/a (das Exemplar irrtümlich als Fund aus Grab 171 angeführt). Gr. 182: topfförmige Urne, Bronzefibel (a). a) Tf. 22:g. — Durch Feuereinwirkung deformierte bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Bügel mit trapezförmigem Querschnitt am Ansatz siebenmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 54 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-N. A 14840. Lit.: A. Gottwald, 1931b, y;J. £eman, 1961a, 83—84, Abb. 38B/a. Gr. 184: Schalenurne, Tonspinnwirtel, zwei Bronzefibeln (a, b). a) Tf. 45:6. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit verbreitertem, dreieckig abschliessendem Fuss. Lange Spiralrolle mit acht Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, bronzener, durch Knöpfe abgeschlossener Achse und Nadel. Facettierter, im Querschnitt trapezförmiger Bügel auf der Oberseite mit je drei Querrillen am Kopf und Ansatz verziert. Stufenförmig abgesetzter, flachdachförmiger Fuss mit festem, verkürztem Nadelhalter. L. 47 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14845. Lit.: A. Gotlwald, 1931b, 7, Abb. 1:16; E. Beninger -H. Freising, 1933, 88, Abb. 21:1; J. £eman, 1961a, 83, 85—86, Abb. 39A/b. b) Tf. 45:5. — Durch Feuereinwirkung deformierte bronzene zweigliedrige Fibel mit verbreitertem, dreieckig abschliessendem Fuss, ähnlich der vorstehenden. Spiralrolle mit sieben Windungen an der linken und acht Windungen an der rechten Seite. L. 44 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14846. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 7; J. £eman, 1961a, 85—86, Abb. 39A/C Gr. 185: Unterteil einer Urne, Urnenharz, eisernes Messer, eiserne Fibel (a). a) Tf. 38:10. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter und stabförmigem, achtkantigem Bügel. Kurze Spiralrolle beschädigt, an jeder Seite nur eine Windung und die Nadel erhalten; Sehne fehlt. Fussverzierung: an beiden Enden je ein Feld mit seitlichen Hohlkehlen, in der Mitte schmale Rückenfläche und schräge Facetten. L. 51 mm. 22 Vcrbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14848. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 7; J. Zeman> 1961a, 85—86, Abb. 39B/b. Gr. 186: topfförmige Urne, Bronzeblech, Bronzefibel (a). a) Tf. 36:6. — Zwei Teile einer bronzenen Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter und Bügel von rechteckigem Querschnitt. Verzierung: in der ganzen Länge des Körpers abwechselnd kürzere und längere Felder mit seitlichen Hohlkehlen und drei kleine Kerben an der Abschlusskante des Fusses. Spiralrolle mit Sehne fehlt, abgebrochene verbogene Nadel erhalten. Erh. L. 48 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14852, A 14853. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 75,7- Zeman> '9^Ia> ^5—86, Abb. 39C/b, d. Gr. 188: Schalenurne, eiserner Pfriem, eisernes Messer, Bronzefibel (a). a) Tf — 45'-3- — Bronzene eingliedrige Fibel mit verbreitertem, winkelig abschliessendem Fuss und massig verkürztem festem Nadelhalter. Fibelkörper facettiert, Grenze zwischen Bügel und Fuss mit winzigem Querwulst betont. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 54 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14859. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 7, Abb. 1:8, 9; E. Beninger -H. Freising, 1933, 87—88, Abb. 20:1; J. %eman, 1961a, 85, 87—88, Abb. 4oA/b; J. Zeman> l(ifiib, 428, Abb. 4:1. Gr. 190: Schalcnurne, vier Stück zerschmolzenes Glas, Bruchstücke einer Glasperle, eisernes Messer, Bronzering, bronzene Fibel (a). a) Tf. 39:/. — Fragment des achtkantigen Bügels einer bronzenen Fibel. Erh. L. 23 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14863. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 8; J. Zeman> 196'a, 87—88, Abb. 40B/C Gr. 191: Schalenurne, zwei Tonspinnwirtel, zwei Bruchstücke von Bronzefibeln (a, b). a) Tf. 3g: 10. — Fragment einer bronzenen Fibel mit rechteckigem Fuss, festem Nadelhalter und stab-förmigem, im Querschnitt rhombischem Bügel. Fussansatz mit zwei Qucrrillen verziert. Spiralrolle und Nadel fehlen. Erh. L. 41,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14874. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 8; J. Zeman> 1961a, 87—88, Abb. 4oC/b. b) Tf. 3g.'7- — Fragment einer bronzenen eingliedrigen Fibel mit achtkantigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Nadel, Fuss (wahrscheinlich rechteckig) und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 26 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14875. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 8; J. Zeman> l9^ia> 87—#8, Abb. 40C/C Gr. 192: topfförmige Urne, Urnenharz, Tonspinn-wirtcl, Bruchstücke eines Kammes, beinerner Ring, vier Bronzeblechstücke, Fragment eines Bronzeringes, eisernes Messer, zwei Eisenfibeln (a, b). a) Tf. 2g:5. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz achtmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fuss mit dachförmig abgekantetem Mittelteil an beiden Enden durch je ein flaches Feld mit Kreuzrillung verziert. L. 60 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14878. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 8; J. Zeman> 1961a, 89—90, Abb. 4iA/b. b) Tf. 2g:4- — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, ähnlich der vorstehenden. L. 64 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14879. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 8, Abb. 1:15; E. Beninger - H. Freising, 1933, 81, Abb. 6:1; J. Zerium, 1961a, 89—90, Abb. 4iA/a. Gr. 195: Schalenurne, eisernes Messer, zwei Bronzefibrin (a, b). a) Tf. 3g:8. — Bruchstück einer bronzenen eingliedrigen Fibel mit stabförmigem, auf der Oberseite facettiertem Bügel, der an beiden Enden je ein Feld mit zwei Querrillcn und seillichen Hohlkehlen trägt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel res t. Untere Bügelhälfte, Fuss (wahrscheinlich rechteckig), Nadelhalter und grösster Teil der Nadel fehlen. Erh. L. 29 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14893. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 8; J. Zeman> ^9» 91—92> Abb. 42B/C b) Tf. 3g:5. — Bruchstück einer bronzenen eingliedrigen Fibel, ähnlich der vorstehenden. Erh. L. 23,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14894. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 8; J. Zema,l> 1961a, 91—92, Abb. 42B/b. Gr. 196: Schalenurne, Urnenharz, Eisenfibel (a). a) Tf. 28:5. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss mit Grat und stabförmigem Bügel, am Ansatz zehmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Nadel fehlt. L. 52 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14897. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 8; J. Zeman> 1961a, 91—92, Abb. 42C/c; derselbe, 1961b, 424, Abb. 1 Gr. 199: Drehscheibenurne, Bronzeschnalle, eisernes Messer, eiserne Fibel (a). a) Tf. 28:10. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz dreizehnmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder 23 Seite, oberer Sehne und Nadelteil. Grösster Teil des Fusses und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 53 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14903. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 9; J. Z/man, 1961a, 92—94, Abb. 43C/a. Gr. 201: Drehscheibenurne, Tonspinnwirtel, versilberte Bronzefibel (a). a) Tf. 46:7. — Versilberte bronzene Schildfibel mit nierenförmig verbreiterten Enden des bandförmigen Bügels. Von der ursprünglichen Verzierung des Kopf- und Fußschildcs mit randumlaufenden Drähtchen nur unscheinbare Reste vorhanden. Kreisrunder, auf der erhöhten Bügclmitte mittels Niet befestigter Schild ursprünglich vermutlich mit feinen Perl-drähtchen und zwei gegeneinanderliegenden, bogenförmigen, radial gerillten Feldern verziert. Beide Bügelarme zwischen Bügelschild und Kopf- und Fußschild mit je einem Paar von Perldraht ringen geschmückt. Von der Funktionseinrichtung nur tropfenförmig geschmolzenes Gußstück an der Rückseite einer der Bügelcndplatten erhalten. L. 66 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14911. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 9, Abb. 1:13, 14; E. Beninger - H. Freising, 1933, 81, Abb. 6:6; J. £eman, 1961a, 94—95, Abb. 44B/b. Gr. 203: Unterteil einer Urne, Bronzearmring, zwei bronzene Fibeln (a, b). a) Tf. 20:12. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit einem direkt in den Nadelhalter übergehenden Bügel. Lange Spiralrolle mit acht Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, eiserner Achse mit spulenförmigen bronzenen Endknöpfen und Nadel. Bandförmiger, mit randbegleitenden Doppellinien verzierter Bügel, vorne von der streifenartigen, nach unten gebogenen Öse, hinten vom Rücken des dreieckigen, nach rechts rastenden Nadclhalters abgesetzt. L. 42 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14920. Lit.: A. Goltwald, 1931b, 9; Abb. 1:5, 6; J. Zeman> 1961a, 97—98, Abb. 46A/a. b) Tf. 20:10. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibcl mit einem direkt in den Nadelhalter übergehenden Bügel, ähnlich der vorstehenden. L. 37 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14921. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 9; J. Zeman> 1961a, 97—98, Abb. 46A/b. Gr. 204: Schalenurne, Tonspinnwirtel, Bronzefibel (a). a) Tf. 45:7. — Durch Feuereinwirkung deformierte bronzene zweigliedrige Fibel mit verbreitertem, plattem, winkelig abschliessendem Fuss, Nadelscheide und bandförmigem, an beiden Enden durch je ein Feld mit seitlichen Hohlkehlen und Doppelstrichabgrenzung verziertem Bügel. Von der Spiralrolle nur rechte Hälfte mit fünf Windungen, unterer Sehne, bronzener, durch manschettenförmigen Knopf abgeschlossener Achse und gekrümmter Nadel erhalten. L. 47 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14924. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 9; J. Zeman> 1961a, 97—98, Abb. 46B/b. Gr. 205: topfförmige Urne, eiserne (a) und bronzene (b) Fibel. a) Tf. 25:1. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem sechskantigem Bügel, am Ansatz elfmal mit Drähtchen umwickelt. Von der kurzen Spiralrolle nur linke Hälfte mit zwei Windungen, einem Teil der oberen Sehne und ein Nadelbruchstück erhalten. Fuss mit glatten unverzierten Feldern an beiden Enden im Mittelteil dachförmig. L. 64 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14926. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 9; J. Zeman, IO«6ia, 97—98, Abb. 46C/b. b) Tf. 44:2. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit trapezförmig verbreitertem Fuss, festem, verkürztem Nadelhalter und bandförmigem, vom Kopfteil sich verjüngendem Bügel, vorne von der bandförmigen, nach unten umgebogenen Öse abgesetzt. Lange Spiralrolle mit sieben Windungen an der linken und sechs Windungen an der rechten Seite, unterer Sehne, eiserner, durch bronzene Knöpfe abgeschlossener Achse und Nadel. Hinten beschädigter Fuss mit schräg facettierten Rändern und durch Qucrrillen abgegrenzten Feldern mit seitlichen Hohlkehlen am Ansatz und Ende. Ähnliches Zierfeld am Bügelkopf. L. 52 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14927. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 9, Abb. 1:12; E. Beninger - H. Freising, 1933, 85, Abb. 14:4; J. Zeman> '961a, 97-98, Abb. 46C/a. Gr. 206: Schalenurne, Tonspinnwirtel, zwei Bronze-drähtchen, Bronzefibel (a). a) Tf. 36:8. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss und festem, auf der Aussenseite mit eingeritzter Zickzacklinie verziertem Nadelhalter. Facettierter, im Querschnitt trapezförmiger Bügel mit einem durch Querrillen begrenzten Feld mit seitlichen Hohlkehlen am Kopf. Ahnliche Felder auch als Abgrenzung des Fussmittelteils mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten appliziert. Gerade Abschlusskante des Fusses mit drei kleinen Kerben. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 58 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14929. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 9, Abb. 1:1, 2; E. Beninger - H. Freising, 1933, 87, Abb. 19:1; J. Zeman> 1961a, 99—100, Abb, 47A/c; derselbe, 1961b, 425, Abb. 2:4. Gr. 209: Unterteil einer Urne, eiserne Fibel (a). a) Tf. 41:5. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter und stabförmigem, kantigem Bügel. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadelteil. Eine Nadelhälfte mit 24 Spitze fehlt. Fuss mit je einem durch Querrillen begrenzten Feld mit seitlichen Hohlkehlen an beiden Enden und facettiertem Mittelteil. L. 70,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14937. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 10, Abb. 1:7; E. Beninger -H. Freising, 1933, 85, Abb. 14:1; J. Zeman, '961a, 99—100, Abb. 47D/a. Gr. 210: doppelkonische Urne, Urnenharz, Bronzefibel (a). a) Tf. 38:11. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss und stabförmigem achtkantigem Bügel. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fester, nach rechts rastender Nadelhalter mit nach unten gebogenem Fussende abgeschlossen. Fussverzierung: zwei kürzere Felder mit seitlichen Hohlkehlen an beiden Enden, in der Mitte längeres Feld mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten. L. 63 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14939. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 10; J. Zeman> 1961a, 99, 101 —102, Abb. 48A/b. Gr. 216: Rest einer Urne, Bronzefibel (a). a) Tf. 39:9. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem Nadelhalter und stabförmigem, facettiertem, an beiden Enden durch je ein Feld mit seitlichen Hohlkehlen verziertem Bügel. Kurze Spiralrollc mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Facettierter Fuss am Ende durch ein Feld mit seitlichen Kerben geschmückt. L. 48 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14943. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 14; J. Zeman> 1961a, 101— 102, Abb. 48C/a. Gr. 218: Rest einer Urne, Perle, Bronzefibel (a). a) Tf. 43:3. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter und bandförmigem, vorne zu einem durchlochten scheibenförmigen Spiralhalter seitlich zusammengedrücktem Bügel. Spiralrolle mit drei Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, bronzener, an der rechten Seite mit einem ringförmigen Knopf versehener Achse und Nadel. L. 39 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14944. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 14; J. Zeman> 1961a, 102— 103, Abb. 48D/a, b. Gr. 225: Schalenurne, zwei Stück Urnenharz, Eisenfibel (a). a) Tf 26:9. — Eiserne eingliedrige P'ibel mit schmalem umgeschlagenem, am Ende durch drei Qucrril-len verziertem Fuss. Stabförmiger Bügel mit neunfacher Drahtumwicklung am Ansatz. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 61 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14950. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 16; J. Zeman> !96ta, 103— 105, Abb. 4gA/b. Gr. 234: beschädigte topfförmige Urne, zwei Stück Urnenharz, Bronzefibel (a). a) Tf. 21:12. — Bronzene eingliedrige Fibel mit facettiertem, schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem achtkantigem Bügel, am Ansatz siebenmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 64 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14964. Lit.: A. Gottwald, 1931b. 17; J. Zeman> 1961a, 106—107, Abb. 5oD/a. Gr. 242: topfförmige Urne, eisernes Messer, Eisenfibel (a). a) Tf. 41:6. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadcl-haltcr und stabförmigem Bügel. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Facettierter Fuss mit zwei Querrillen auf dem Endfeld. L. 61 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14978. Lit.: A. Gotlwald, 1931b, 17; J. Zeman> '961a, 108—109, Abb. 5iD/a. Gr. 244: Schalenurne, zwei Glasperlen, Eisenmesser, Bronzefibel (a). a) Tf. 37:6. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadcl-halter und stabförmigem, auf den schrägen Flächen der Oberseite mit eingepunzten Reihen von S-Mus-tern verziertem Bügel. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fussverzierung: zwei kürzere, durch Qucrrillen begrenzte Felder mit seitlichen Hohlkehlen an beiden Enden, in der Mitte längeres Feld mit schrägen Facetten. L. 47 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14981. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 17, Tf. V:i5; E. Beninger-H. Freising, 1933, 86, Abb. 16:1; J. Zeman> 1961a. 110—in, Abb. 52A/b. Gr. 248: Unterteil einer Schalenurne, Tonspinn- wirtel, Bronzefibel (a). a) Tf 21:9. — Beschädigte bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und sechskantigem stabförmigem Bügel, am Ansatz fünfmal mit flachem Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Rest einer Nadel. Von hohlgewölbtem Fuss nur Ansatz erhalten, Nadelhalter und grösster Teil der Nadel fehlen. Erh. L. 65 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14989. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 18; J. Zeman> '961a, 110—in, Abb. 52C/a. Gr. 250: Scherben einer Drehscheibenurne, Scherben eines Glasbechers, vier Glasperlen, Tonspinnwirtel, verschiedene Metallbeschläge, eiserner Löffel, eisernes Messer, eiserne Schnalle, eiserne Fibel (a). a) Tf. 26:7. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, am 25 Ansatz elfmal mit Drähtchen umwickeltem Bügel. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und unvollständiger Nadel. L. 64 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 14994. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 18; J. Zeman> 1961a 112—114, Abb. 53A/b. Gr. 252: Schalenurne, Bronzefibel (a). a) Tf. 35:3. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem, facettiertem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter und bandförmigem, durch randbeglcitende Rillen und feinen Tremolierstich in der Mitte verziertem Bügel. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 58 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15011. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 18; J. %eman, 1961a, 115—116, Abb. 55A/b. Gr. 253: topfförmige Urne, Eisenstäbchen, eisernes Messer, eiserne Fibel (a). a) Tf. 27:1. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz elfmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Wendungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Facettierter Fuss mit einem Ansatzfeld mit seitlichen Hohlkehlen verziert. L. 57 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15013. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 19; J. Zeman> 1961a, 115—116, Abb. 55B/c. Gr. 255: topfförmige Urne, Tonspinnwirtel, Bronzeblech, Eisendraht, eiserne Fibel (a). a) Eiserne eingliedrige Fibel mit umgeschlagenem Fuss, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. (Fund verschollen). Lit.: A. Gottwald, 1931b, 19; J. Zeman> 1961a, 116. Gr. 277: Scherben einer Schalenurne, Urnenharz, Bronzefibel (a). a) Tf. 43:4. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter und stabförmigem Bügel von fünfkantigem Querschnitt, vorne nach oben zu einer Öse umgebogen. Spiralrolle mit drei Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, bronzener Achse und Nadel. Der Fuss mit langem, durch Qucrrillen begrenztem Feld mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten ist an der Abschlusskante mit drei klainen Kerben verziert. L. 45,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 1502g. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 20, Tf. V:33; J. Zeman> 1961a, 118, 120, Abb. 5ÖF/b. Gr. 285: Silberfibel (a). a) Tf 30:8. — Silberne eingliedrige Fibel mit rechteckigem umgeschlagenem Fuss und flachem facettiertem Bügel, am Ansatz achtmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Facettierter Fuss mit schmalem, seitlich gekerbtem Feld am Ansatz und zwei entgegengesetzten Gruppen von drei Schrägstrichen am Ende. Nadelrast unten schwach abgekantet, am vorderen Rand mit einem Paar von Qucrrillen geschmückt. Fibelkörper mit acht kantigen Drahtringen verziert — drei am oberen, drei am unteren Bügelteil und zwei am Fussansatz. L. 70,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15032. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 21, Tf. V:8; J. Zeman> 1961a, 121 —122, Abb. 57B/a; derselbe, 1961b, 424, Abb. 1:6. Gr. 290: Schalenurne, zwei Eisensporen, Eisenstäbchen, Bronzeschnalle, Eisenfibel (a). a) Tf 25:2. — Bruchstück einer eisernen Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, im Querschnitt rhombischem Bügel, am Ansatz sechsmal mit Drähtchen umwickelt. Spiralrolle, Nadel und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 65 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15034. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 21; J. Zeman> '961a, 122— 124, Abb. 57C/b. Gr. 292: Schalenurne, zwei eiserne Messer, Eisenfibel (a). a) Tf 25:6. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, oben gewölbtem Bügel, am Ansatz neunmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 68 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15041. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 22; J. Zeman> 1961a, 123— 124, Abb. 58A/b. Gr. 293: Schalenurne, eiserner Pfriem, eisernes Messer, Eisenfibel (a). a) Tf. 27:2. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz zehnmal mit Drähtchen umwickelt. Am Fussansatz ein Zierfeld mit seitlichen Hohlkehlen. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Vorderteil der Nadelrastmit Verbindungsdrähtchenfehlt.L.öomm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15045. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 22; J. Zeman> 1961a, 123—124, Abb. 58B/a. Gr. 295: Schalenurne, Bronzedrähtchen, acht Stück Eisenblech, drei Eisennagel, Eisenschnalle, Eisenfibel (a). a) Tf 41 :g. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter und stabförmigem, im Querschnitt rhombischem Bügel. Kurze Spiralrolle mit vier Windungen oberer Sehne und Rest einer Nadel. Fussverzierung: an beiden Enden kürzere Felder mit seitlichen Kerben, in der Mitte längeres Feld mit schmaler Rük-kenfläche und schrägen Facetten. L. 72 mm. 26 Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15048. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 22; J. ZeTnan> J96ia, 124—125, Abb. 59A/n. Gr. 299: Schalenurne, Urnenharz, Eisenfibel (a). a) Tf. 33:1. — Eiserne zweigliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, vorne nach oben zu einer Öse umgebogen, am Ansatz vierzehnmal mit Drähtchen umwickelt. Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, Achse und Nadel. Fuss mit langem, durch Querrillen begrenztem Feld mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten. L. 66 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15060. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 22, Tf. V:34; J. Zeman, 1961a, 128—129, Abb. 6iB/a. Gr. 301: Schalenurne, eiserne Pfeilspitze, Bronzefibel (a). a) Tf. 21:6. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem achtkantigem Bügel, am Ansatz neunmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Verbindung zwischen Nadelrast und Drahtumwicklung durchbrochen. L. 68 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15065. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 23; J. %/tman, 1961a, 128—129, Abb. 6iD/c. Gr. 306: Schalenurne, Eisenfibel (a). a) Tf. 2j:g. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und verflachtem Bügel, am Ansatz neunmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 71 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15073. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 23; J. Zeman> l9^12L^ 130—131, Abb. 62B/b. Gr. 307: Unterteil einer Urne, Bronzefibel (a). a) Tf. 20:8. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit einem direkt in den Nadelhalter übergehenden Bügel. Lange Spiralrolle mit fünf Windungen an jeder Seite, unterer Sehne und eiserner Achse mit bronzenen Endknöpfen, Nadel fehlt. Im Querschnitt rechteckiger Bügel vorne von der nach unten gebogenen Kopföse, hinten vom Rücken des hohen, nach rechts rastenden Nadelhalters abgesetzt. Bügelverzierung: an beiden Enden je ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen, Rücken mit Tremolierstich zwischen zwei Längsrillen geschmückt. L. 52 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15074. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 23; J. Zeman> 1961a 130—131, Abb. 62C/a, b. Gr. 309: Unterteil einer Schalenurne, zwei Bronzefibeln (a, b). a) Tf. 20:11. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit einem direkt in den Nadelhalter übergehenden Bügel. Stabförmiger, oben gewölbter, unten flacher Bügel vorne nach unten zu einer Öse umgebogen. Lange Spiralrolle mit acht Windungen an der linken und neun Windungen an der rechten Seite, unterer Sehne, eiserner Achse und Nadel. L. 44 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15076. Lit.: A. Gottwald, 1931b, Tf. V:28; J. Zeman> 1961a, 130—131, Abb. Ö2D/a. b) Tf. 34:1- — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss und bandförmigem Bügel mit je einer Querrille am Ansatz und Kopfteil. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Stark beschädigter Fuss mit einem Feld mit seitlichen Hohlkehlen am Ansatz, Nadelhalter fehlt. Erh. L. 52 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A. 15077. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 23; J. Zeman> J96ia, 130—131, Abb. 62D/b. Gr. 310: Schalenurne, Glasperle, zerschmolzenes Glas, Bronzeschnalle, Bronzefibcl (a). a) Tf 45:4. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit langem, dachförmigem, winkelig abschliessendem Fuss und sechskantigem Bügel, vorne zu einem scheibenförmigen Spiralhaltcr zusammengedrückt. Grenze beider Fibelteile durch niedrigen Querwulst betont. Lange Spiralrolle mit fünf Windungen an der linken und sechs Windungen an der rechten Seite, unterer Sehne, eiserner Achse mit bronzenen Endknöpfen und Nadel. Fester, verkürzter Nadelhalter von der linken Fusskantc abgesetzt. L. 49 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15078. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 23, Tf. V:i3; J. Zeman> 1961a, 130—132, Abb. Ö2E/b. Gr. 311: Schalenurne, Urnenharz, eiserner Eimeranhänger, eiserne Pfeilspitze, eisernes Messer, Bronzefibel (a). a) Tf. 31 :y. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit viereckig verbreitertem umgeschlagenem Fuss. Bügel mit hochrechteckigem Querschnitt, auf dem Rücken zweimal längsgerillt und am Ansatz sechsmal mit Drähtchen umwickelt, geht vorne in einen runden, nach oben zu einer Öse gebogenen Draht über. Breite Seitenflächen des Bügels mit je zwölf gestempelten quergeriefelten Dreieckmustern. Kurze Spiralrolle mit einer Windung an der linken und zwei Windungen an der rechten Seite, unterer Sehne, eiserner Achse und Nadel. Fussverzierung: an beiden Enden je ein Feld mit Kreuzrillung und seitlichen Hohlkehlen, in der Mitte ein durch Querrillen begrenztes glattes Feld mit schrägen Facetten. Fussende durch einen schmäleren, facettierten, kleinen Bogen mit der Nadelrast verbunden, deren vorderen Rand eine Rille begleitet. L. 61 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15083. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 23—24, Tf. V:35, 36; J. Zeman> '961a, 132—133, Abb. Ö3A/b. Gr. 312: Schalenurnc, Eisenschnalle, Bronzefibel (a). 27 a) Tf. 44:4. — Bronzene zweigliedrige Bügelknopffibel mit rechteckigem Fuss. Bügel mit abgesetztem, oben gekerbtem Kamm und kurzem Kopfzapfen, am Ansatz mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten. Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, bronzener Achse und Nadel. Fussverzierung: drei Querrillen am Ansatz, längeres Feld mit schrägen Facetten und am Ende durch Querrillen begrenztes kürzeres Feld mit seitlichen Hohlkehlen. Massive Nadelscheide hinten geschlossen und mit rechteckigem Loch durchbrochen. L. 68 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15088. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 24, Tf. V:39, 40; J. gemärt, 1961a, 132—133, Abb. 63B/b. Gr. 315: Schalenurne, Eisenfibel (a). a) Tf. 26:8. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz sechsmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel ohne Spitze. L. 61 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15093. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 24; J. £eman, 1961a, I34—I35- Gr. 317: Schalenurne, Bronzeschnalle, Bronzefibel (a). a) Tf. 55:4. — Rest einer bronzenen Fibel: zwei Teile der Spiralrolle mit sechs und sieben Windungen und bronzener Achse. L. 19 mm und 20 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15097. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 24; J. £eman, 1961a, «34— !35- Gr. 320: Schalenurne, drei Bronzefibeln (a—c). a) Tf. 31:4. — Bronzene eingliedrige Fibel mit fächerförmig verbreitertem Fuss und hohlgewölbtem dachförmigem Bügel, am Ansatz zweimal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und einer Hälfte der Nadel. Kleiner Verbindungsbogen zwischen Fussende und Nadelrast bildet einen abgesetzten schmalen Abschlussfortsatz. L. 53,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15101. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 24; J. %eman, 1961a, 136. b) Tf. 31:3. — Bruchstück einer bronzenen Fibel, wahrscheinlich desselben Typus, wie die vorstehende. Bügel am Kopfteil mit zwei gegenüberliegenden Randkerben versehen. Fuss und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 45 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15102. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 24; J. £eman, 1961a, 136. c) Tf. 37:3. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter und stabförmigem, facettiertem Bügel. Von der kurzen Spiralrolle nur zwei Windungen an der linken Seite erhalten, rechte Hälfte, Sehne und Nadel fehlen. Verzierung: an beiden Bügelenden je ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Kerben, eine Reihe von Punkteinstichen auf der Rückenfläche. Fuss in ähnlichem Schema geschmückt, nur Rückenfläche im Mittelteil blieb glatt. Erh. L. 50,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15103. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 24; J. £eman, 1961a, 136. Gr. 338: Schalenurne, Tonspinnwirtel, drei Eisenfibeln (a—c). a) Tf. 26:5. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz siebenmal mit Drähtchen umwickelt. Verbindung zwischen Nadelrast und Drahtumwicklung abgebrochen, grösster Teil der Nadel fehlt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Rest einer Nadel. L. 64,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15117. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 26; J. %eman, 1961a, 139—140, Abb. 66C/d. b) Tf. 26:6. — Bruchstück einer eisernen eingliedrigen Fibel mit umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz siebenmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadelteil. Fuss, Nadelhalter und Nadelspitze fehlen. Erh. L. 49 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15118. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 26; J. J^eman, 1961a, 139—140, Abb. 66C/c. c) Tf. 26:4. — Bruchstück einer eisernen eingliedrigen Fibel, wahrscheinlich desselben Typus, wie die vorstehende. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Rest einer Nadel. Unterteil des Bügels, Fuss, Nadelhalter und Nadel fehlen. Erh. L. 23 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15119. Lit.: A. Gottwald, 1931b, 26; J. ^ernan, 1961a, 139. Gr. 351: Schalenurne, Bronzestreifen, Eisenspange (a) und zwei Bronzefibeln (b, c). a) Tf. 24:g. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und verflachtem stabförmigem Bügel, am Ansatz dreimal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 67 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15124. Lit.: A. Gottwald, 1932, 27; J. ^eman, 1961a, 142—143, Abb. 67B/a. b) Tf. 37:8. — Bronzene eingliedrige Fibel mit abgesetztem, verbreitertem, gegen das Ende sich verjüngendem, viereckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter und stabförmigem Bügel von achtkantigem Querschnitt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Verzierung: beide schräge Flächen der Bügeloberseite mit je einer Reihe von Punkteinstichen, Fuss am Ansatz und Ende mit je einem durch Querrillen begrenzten Feld mit seitlichen Hohlkehlen und im Mittelteil mit flachem Rücken und schrägen Facetten. L. 59 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15123. 28 Lit.: A. Gottwald, 1932, 27, Tf. III:21; J. ^eman, 1961a, 142—143, Abb. 6713/b. c) Tf. 55:10. — Rest einer bronzenen Fibel: deformierter Teil der Spiralrolle mit zwei Windungen, oberer Sehne und angebrochener Nadel. Erh. L. 32 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15125. Lit.: A. Gottwald, 1932, 27; J. Zeman> '96ia> 142—143, Abb. 67B/d. Gr. 358: Schalenurne, Eisenfibel (a). a) Tf 37:7. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem Nadelhalter, stabförmigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Verzierung: Bügel abwechselnd mit fünf Gruppen von Querrippen und vier trapezförmig facettierten Zonen ornamentiert, Fuss an beiden Enden mit kürzeren Feldern mit Querrillen und seitlichen Einkerbungen, in der Mitte mit längerem facettiertem Feld geschmückt. L. 69 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15129. Lit.: A. Gottwald, 1932, 29, Tf. III: 10; J. Zeman> 1961a, 142, 144, Abb. 67E/a; derselbe, 1961b, 425, Abb. 2:3. Gr. 365: Schalenurne, Bruchstück eines Kammes, bronzener und eiserner Ring, Bronzegegenstand, Eisenschnalle, Eisenfibel (a). a) Tf 42:1. — Eiserne eingliedrige Fibel mit deformiertem rechteckigem Fuss, stabförmigem verflachtem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Von der Nadel nur Anfang und in der Nadelrast gesteckte Spitze erhalten. L. 65 mm. Verbl.: VÜ Olomouc. Inv.-Nr. A 15132. Lit.: A. Gottwald, 1932, 29; J. geman, 1961a, 144— 146. Gr. 372: topfförmige Urne, zwei Glasperlen, zerschmolzenes Glas, Eisenmesser, Bronzenadcl, zwei Bronzefibcln (a, b). a) Tf. 22:2. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Fibelkörper mit dachförmig abgekanteter Oberseite, Bügelansatz zehnmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 65 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15139. Lit.: A. Gottwald, 1932, 30; J. Zeman> l9^l&> 145— 146, Abb. 68C/a. b) Tf 22:3. — Zwei Teile einer bronzenen eingliedrigen Fibel, wahrscheinlich desselben Typus, wie die vorstehende: Bruchstück eines dachförmigen Bügels mit zwei Windungen an der linken Seite (L. 16,5 mm) und Nadel mit einer Windung der rechten Hälfte der Spiralrolle (L. 52 mm). Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15140, A 15141. Lit.: A. Gottwald, 1932, 30; J. geman, 1961a, 145—146, Abb. 68C/b, c. Gr. 377: Schalenurne, flaschenförmiges Miniatur- gefäss, Tonspinnwirtel, zwei Glasperlen, Bronzeblech-röhrchen, kleines Eisenblech mit bronzenen Nägeln, Eisenmesser, eine eiserne (a) und zwei bronzene Fibeln (b, c). a) Tf. 38:3. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, Nadelscheide, stabförmigem achtkantigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fussverzierung: am Ansatz ein Feld mit Querrillen und seitlichen Kerben, im Mittelteil längeres Feld mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten, am Ende vier Querrillen. L. 59 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15150. Lit.: A. Gottwald, 1932, 30—31; J. Zeman, l9^ia> 147—148, Abb. 6gA/f. b) Tf 38:1. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, stabförmigem achtkantigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit vier Windungen, oberer Sehne und Nadel. Fuss mit festem Nadelhalter mit drei, durch Querrillen getrennten Feldern verziert: an beiden Enden kürzere Felder mit seitlichen Hohlkehlen, längeres Mittelfeld mit schmaler Rücken-fiäche und schrägen Facetten. L. 47 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15151. Lit.: A. Gottwald, 1932, 30—31; J. Zeman> 1961a, 147—148, Abb. 69A/L c) Tf. 38:2. — Rest einer bronzenen eingliedrigen Fibel, wahrscheinlich desselben Typus wie die vorstehende: Bruchstück eines stabförmigen, im Querschnitt achtkantigen Bügels mit einer Windung der Spiralrolle. Erh. L. 33 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15152. Lit.: A. Gottwald, 1932, 30—31; J. Zeman> 1961a, 147—148, Abb. 69A/C Gr. 378: Schalenurne, Eisenmesser, eiserne Pinzette, zwei Eisenschnallen, Eisenfibel (a). a) Tf. 27:7. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz zehnmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fuss durch drei Felder mit seitlichen Hohlkehlen und je eine Querrille an beiden Enden verziert. Nadelrast fehlt. L. 67,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15160. Lit.: A. Gottwald, 1932, 31; J. Zeman> '961a, 149—150, Abb. 7oA/a. Gr. 379: Schalenurne, Eisenmesser, Eisenfibel (a). a) Tf. 24:6. — Zwei Teile einer eisernen eingliedrigen Fibel mit facettiertem, schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, achtkantigem Bügel, am Ansatz achtmal mit Drähtchen umwickelt. Nadelhalter und Spiralrolle fehlen, abgebrochene Nadel erhalten. Erh. L. 52,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15166, A 15167. Lit.: A. Gottwald, 1932, 31; J. Zeman> '961a, 149—150, Abb. 7oB/b. 29 Gr. 380: Schalenurne, Bronzefibel (a). a) Tf. 22:4. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Fibelkörper mit dachförmig abgekanteter Oberseite, Bügelansatz mit siebenfacher Drahtumwicklung. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 65 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 1516g. Lit.: A. Gottwald, 1932, 31, Tf. III:20; J. ^eman, 1961a, 150—151, Abb. 7iA/a; derselbe, 1961b, 424, Abb. 1:8. Gr. 383: topfförmige Urne, eiserner Eimeranhänger, Bronzefibel (a). a) Tf. 38:8. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, hinten geschlossenem Nadelhalter, stabförmigem, achtkantigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und verbogener Nadel. Fussverzierung: an beiden Enden je ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Kerben, im Mittelteil längeres Feld mit schmaler Rückenfiäche und schrägen Facetten. L. 47 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15171. Lit.: A. Gottwald, 1932, 31; J. Zeman> J96ia, 151 —152, Abb. 7iB/b. Gr. 386: Drehscheibenurne, Tonspinnwirtel, eiserner Pfriem, Fibelrest (a). a) Tf. 55:2. — Rest einer zweigliedrigen Fibel: Teil einer bronzenen Spiralrolle mit zwei Gruppen von neun und vier Windungen und eiserner Achse. Erh. L. 32 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15176. Lit.: A. Gottwald, 1932, 32; J. £eman, 1961a, *52—153> Abb. 72A/b. Gr. 390: Unterteil einer Schalenurne, Bronzelöffel, eiserne Pinzette, Eisenschnalle, Eisenfibel (a). a) Tf. 27:6. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, stabförmigem Bügel, am Ansatz zwölfmal mit Drähtchen umwickelt, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fussverzierung: an beiden Enden je ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen, im Mittelteil ein längeres, dachförmig abgekantetes Feld. L. 61,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15183. Lit.: A. Gottwald, 1932, 32; J. £eman, 1961a, !54— 155» Abb. 73B/c. Gr. 396: Schalenurne, Tonspinnwirtel, kubooktaedri- sche Glasperle, zwei Bronzefibeln (a, b). a) Tf. 3g:11. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter, facettiertem, mit zwei Querrillen am Kopf versehenem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Nadel fehlt. Fuss mit drei durch Querrillen begrenzten Feldern mit seitlichen Hohlkehlen. L. 49,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15194. Lit.: A. Gottwald, 1932, 32; J. ^eman, 1961a, 156—'57, Abb. 74C/d. b) Tf. 43:5. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem Nadelhalter, stabförmigem, mit seitlichen Einkerbungen am Kopf und Ansatz versehenem Bügel, langer Spiralrolle mit sechs Windungen an jeder Seite, unterer Sehne und verbogener Nadel. Fussverzierung: eine Querrille am Ansatz, im Mittelteil ganz schmale Rückenfläche und schräge Facetten und am Ende ein Feld mit seitlichen Kerben. L. 45,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15193. Lit.: A. Gottwald, 1932, 32; J. %eman, 1961a, r56—157, Abb. 74C/f. Gr. 398: Aschenurne, fünf Bruchstücke eines Dreilagenkammes, Bronzebeschlag, Eisenschlüssel, Eisenhaken, eiserne Fibelnadel (?) (a). a) Tf. 55:12. — Eisernes Stäbchen, nach A. Gottwald vielleicht Nadel einer Fibel. L. 42 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15199. Lit.: A. Gottwald, 1932, 33; J. %eman, 1961a, l58~!59> Abb. 75B/i. Gr. 400: Scherben einer Schalenurne, eisernes Messer, Eisenschnalle, Eisenfibel (a). a) Tf. 2g: 6. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz zwölfmal mit Drähtchen umwickelt. Von der spiralrolle nur ein kleiner Rest an der linken Seite und die Nadel erhalten. Fussverzierung: am Ansatz kreuzgerilltes Feld, im Mittelfeld schräge Facetten und am Ende ein durch zwei Paare von Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen. L. 61 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15207. Lit.: A. Gottwald, 1932, 33; J. £eman, 1961a, 159—160, Abb. 76B/c. Gr. 401: Schalenurne, drei eiserne Pfeilspitzen, Eisenmesser, Eisenfibel (a). a) Tf. 2g:3. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem, facettiertem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, verflachtem Bügel, am Ansatz zehnmal mit Drähtchen umwickelt. Nadelhalter und Spiralrolle mit Sehne und Nadel fehlen. Erh. L. 49 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15211. Lit.: A. Gottwald, 1932, 33; J. ^eman, 1961a, 159, 161, Abb. 77A/C Gr. 402: Schalenurne, sieben Glasperlen, Eisenmesser, Eisenfibel (a). a) Tf. 28:4. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Stabförmiger Bügel von rundlichem Querschnitt fehlt. L. 53 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15216. Lit.: A. Gottwald, 1932, 33—34; J. £eman, 1961a, 161—162, Abb. 77B/a. 30 Gr. 403: Schalenurne, Urnenharz, Tonspinnwirtel, Glasperle, Bruchstück eines Kammes mit Eisenniet, drei Bronzefibeln (a—c). a) Tf. 38:4. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem Nadelhalter, stabförmigem achtkantigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fussverzierung: längeres Feld mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten, kürzeres, vorne durch zwei und hinten durch eine Querrille begrenztes Feld mit seitlichen Einkerbungen, und zwei kleine Kerben an der Abschlusskante. L. 46,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15228. Lit.: A. Gottwald, 1932, 34, Tf. III: 16, 19; E. Beninger - H. Freising, 1933, 86, Abb. 17:1, 2; J. ^eman. 1961a, 162—163, Abb. 78A/C b) Tf. 38:5. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, mit der vorstehenden übereinstimmend durchgeführt. L. 47 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15229. Lit.: A. Gottwald, 1932, 34; J. Zeman> ,0-6'a> •62. c) Tf. 43:2. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter und facettiertem Bügel, der vorne in einen runden, nach oben zu einer Öse umgebogenen Draht übergeht. Bügelkopf mit einem durch Qucr-rillen begrenzten Feld mit Kreuzrillung geschmückt, dachförmig abgekanteter Fuss mit unscheinbarem Querwulst am Ansatz und einem kreuzgerillten Feld am Ende verziert. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, eiserner Achse und Nadel. L. 49 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15227. Lit.: A. Gottwald, 1932, 34, Tf. 111:23; Beninger-H. Freising, 1933, 86, Abb. 17:3; J. Zeman, 1961a, 162—163, Abb. 78A/d. Gr. 407: Schalenurnc, Urnenharz, Bronzefibel (a). a) Tf. 2o:g. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit einem direkt in den Nadelhalter übergehenden Bügel von dreikantigem Querschnitt, vorne zu einem scheibenförmigen Spiralhalter, hinten zu einem hohen dreieckigen Nadelhalter vertikal zusammengedrückt. Unsymmetrische Spiralrolle mit vier Windungen an der linken und sieben an der rechten Seite, unterer Sehne, bronzener Achse und Nadel. L. 37 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15242. Lit.: A. Gottwald, 1932, 34, Tf. III:31; J. £eman, 1961a, 164—165, Abb. 7gA/a. Gr. 413: Unterteil einer Urne, Eisenmesser, zwei Bronzefibeln (a, b). a) Tf. 37:1. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter, sechskantigem stabförmigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Beide schräge Flächen der Bügeloberseite mit Tremolierstich, facettierter Fuss am Ende mit einem Feld mit seitlichen Hohlkehlen verziert. L. 49 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15248. Lit.: A. Gottwald, 1932, 35; J. £eman, 1961a, 165—166, Abb. 7gD/a. b) Tf. 37:2. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, mit der vorstehenden übereinstimmend durchgeführt. Von der Spiralrolle nur das Stück einer Windung erhalten, übriger Teil, Sehne und Nadel fehlen. Erh. L. 45,5 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15249. Lit.: A. Gottwald, 1932, 35; J. ^eman, 1961a, 165— 166, Abb. 79D/b. Gr. 415: Drehscheibenurne, Eisenmesser, eiserne Pinzette, Eisenfibel (a). a) Tf. 44:6. — Eiserne zweigliedrige Fibel mit facettiertem schmalem, durch einen wulstförmig gegliederten Knopf abgeschlossenem Fuss und halbkreisförmig gewölbtem, im Querschnitt hochrechteckigem Bügel mit vier Querrillen am Ansatz. Lange Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, unterer Sehne und Achse mit Endknöpfen. Nadel fehlt. Der feste Nadelhalter verkürzt, von der linken Fusskante abgesetzt. L. 80 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15252. Lit.: A. Gottwald, 1932, 35, Tf. III: 11; E. Beninger -H. Freising, 1933, 82, Abb. 7:1; J. £eman, 1961a, 166— 167, Abb. 8oA/d. Gr. 422: Rest einer Schalenurne, Scherben eines anderen Gefässes, Urnenharz, Tonspinnwirtel, Bruchstücke eines Glasbechers, Eisenmesser, Eisenfibel (a). a) Tf. 25:3. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, im Querschnitt rhombischem Bügel, am Ansatz fünfmal mit Drähtchen umwickelt. Spiralrolle, Nadel und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 63 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15264. Lit.: A. Gottwald, 1932, 36; J. ^eman, 1961a, 169— 170, Abb. 8iD/f. Gr. 423: "^pil einer Schalenurne, Eisenmesser, zwei Bronzefibeln (a, b). a) Tf. 34:8. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss, bandförmigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Bügeloberseite längs der Mitte mit zwei fein eingedrückten Punktreihen verziert. Facettierter Fuss am Ende mit zwei Querrillen geschmückt, die auf die Aussenseite der tüten-förmigen Nadelscheide übergehen. L. 46 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15269. Lit.: A. Gottwald, 1932, 36, Tf. III:22; E. Beninger-H. Freising, 1933, 87, Abb. 18:5; J. Zeman> i96la> 170— 171, Abb. 82A/a. b) Tf- 35-'6- — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem, facettiertem Fuss, tütenförmiger Nadelscheide, bandförmigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer 31 Sehne und Nadel. Bügeloberseite in der Mitte mit einer aus verbundenen S-Mustern entstandenen Wellenlinie verziert. L. 50 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15270. Lit.: A. Gottwald, 1932, 36, Tf. III: 18; E. Beninger - H. Freising, 1933, 87, Abb. 18:4; J. £eman, 1961a, 170—171, Abb. 82A/b. Gr. 424: Schalenurne, Urnenharz, Tonspinnwirtel, Glasperle, eiserne (a) und zwei bronzene Fibeln (b, c). a) Tf. 25:5. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, oben gewölbtem Bügel, am Ansatz sechsmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fussverzierung: ein längeres, durch Querrillen begrenztes Feld mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten, und am Ende ein kürzeres Feld mit seitlichen Kerben. L. 66 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15274. Lit.: A. Gottwald, 1932, 36; J. £eman, 1961a, 170—171, Abb. 82B/b. b) Tf. 30:9. — Bronzene eingliedrige Fibel mit facettiertem schmalem umgeschlagenem Fuss von „ungarischem Typus". Dachförmig profilierter, stab-förmiger Bügel auf beiden schrägen Flächen der Oberseite mit Zickzacklinien verziert, am Ansatz neunmal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Verbindung zwischen Fuss und Nadelrast abgebrochen. Fibelkörper mit Perldrahtringen verziert: einer sitzt am oberen Rand der umwundenen Drahtspirale am Bügelansatz, zwei begrenzen eine Zone am Fussansatz. L. 64 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15275. Lit.: A. Gottwald, 1932, 36, Tf. III:9; E. Beninger-H. Freising, 1933, 81, Abb. 5:1; J. £eman, 1961a, 170—171, Abb. 82B/a. c) Tf. 55:6. — Rest einer bronzenen eingliedrigen Fibel, von der nur ein Teil der Spiralr^le mit zwei Windungen an der rechten Seite und Nadelbruchstück erhalten blieben. Erh. L. 14 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15276. Lit.: A. Gottwald, 1932, 36; J. £eman, 1961a, 170. Gr. 427: Unterteil einer Urne, Glasperle, zwei Eisenfibeln (a, b). a) Tf. 24:8. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, stabförmigem achtkantigem Bügel, am Ansatz zehnmalit m Drähtchen umwickelt, und Spiralrolle mit vier Windungen, oberer Sehne und Nadel. Fuss mit glattem Ansatzfeld, schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten. Verbindung zwischen Nadelrast und Drahtumwicklung durchbrochen. L. 63 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15281. Lit.: A. Gottwald, 1932, 37; J. Zeman> 1961a, 172—173, Abb. 83A/a. 32 b) Tf. 24:7. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, stabförmigem, sechskantigem, am Ansatz elfmal mit Drähtchen umwickeltem Bügel und kurzer Spiralrollc mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Facettierter, spitz zulaufender Fuss mit einem Knöpfchen abgeschlossen. L. 63 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15282. Lit.: A. Gottwald, 1932, 37; J. Zeman> 1961a, 172—173, Abb. 83A/C. Gr. 429: Unterteil einer Schalenurne, zerschmolzene Glasperlen, Silberdrähtchen (a). a) — Stück eines silbernen Drähtchens bezeichnete A. Gottwald als Fibelnadel. Lit.: A. Gottwald, 1932, 37; J. Zeman> 1961a, 172—173, Abb. 83C/b. Gr. 430: Teil einer Schalenurne, Bronzeblechstücke, Eisenstäbchen, Eisenschnalle, Eisenfibel (a). a) Tf. 41:8. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter, stabförmigem, kantigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fuss mit drei verschieden langen, durch Querrillcn getrennten Feldern mit seitlichen Hohlkehlen. L. 86 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15288. Lit.: A. Gottwald, 1932, 37, Tf. 111:8; J. Zeman, 1961a, 172—174, Abb. 83D/h. Gr. 431: Schalenurne, Urnenharz, Anhänger aus Bernstein, Glasperle, zerschmolzene Glasperle, Eisenmesser, Bronzefibel (a). a) Tf. 19:8. — Bruchstück einer bronzenen Scheibcn-fibel. Von der Scheibe unbestimmbarer ursprünglicher Form blieben nur ein deformiertes Blechstück mit nietartig angeschlossenem achteckigem Spiralhalter und Spiralrolle mit drei Windungen an jeder Seite, innerer Obersehne, eiserner Achse und Nadel erhalten. Erh. L. 48 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15294. Lit.: A. Gottwald, 1932, 37, Tf. III: 14; J. Zeman> 1961a, 173—174, Abb. 83E/d; S. Thomas, 1967, 144. Gr. 441: Scherben einer verzierten vasenförmigen Urne, zwei Tonspinnwirtel, Glasperle, drei Eisenfibeln (a—c). a) Tf. 28:8. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, am Ansatz sechsmal mit Drähtchen umwickeltem Bügel. Von der kurzen Spiralrolle nur die rechte Seite mit zwei unvollständigen Windungen und entzweigebrochener Nadel erhalten. L. 53 mm. Verbl.: Privatsammlung — JUDr. F. Trčala, Prostějov. Lit.: unpublizicrt. b) Tf. 28:9. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem Bügel, am Ansatz sechsmal mit Drähtchen umwickelt. Von der Spiralrolle nur eine Windung an der linken Seite und in der Nadelrast gesteckte Nadelspitze erhalten. L. 62 mm. Verbl.: Privatsammlung — JUDr. F. Trčala, Prostějov. Lit.: unpubliziert. c) Tf. 28:7. — Eiserne eingliedrige Fibel mit umgeschlagenem Fuss, stabförmigem, am Ansatz umwickeltem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen, oberer Sehne und Nadel ohne Spitze. Fuss und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 46 mm. Verbl.: Privatsammlung — JUDr. F. Trčala, Prostějov. Lit.: unpubliziert. Ohne Angabe der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Grab stammt aus Kostelecer Gräberfeld eine Bronzefibel (a). a) Tf. 35:7. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss, bandförmigem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Bügeloberseite in der Mitte mit einem aus verbundenen S-Motivem entstandenen Kettenmuster, facettierter Fuss mit zwei Querrillen am Ende verziert. Nadelhalter fehlt. L. 56 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 15300. Lit.: A. Gottwald, 1931b, Abb. 1:4; J. Zeman, 1961a, 175—176, Abb. 84B/a. 31. KŘENOVICE, Bez. Přerov I. F. S.: Friedhof. F. U.: In einem Frauenskelettgrab befanden sich ausser einem Faltenbecher, zwei eisernen Bruchstücken und einer Halskette aus Glasperlen auch zwei versilberte Bronzefibeln (a, b). a) Tf. 30:6. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, auf der Oberfläche mit schwachen Spuren der Versilberung. Hohlgewölbter, fein facettierter Körper mit Drähtchen verziert: ein Ring sitzt am Bügelscheitel, zwei Ringe an beiden Enden der Drahtumwicklung des Bügels (der untere Ring ist nicht erhalten, aber seine Spuren sind deutlich erkennbar), und ein Ring am Fussende. Bügelansatz zehnmal mit haardünnem Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und vorderem Teil der Nadel. L. 54 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67932. Lit.: /. L. Červinka, 1914, 200; A. Rzehak, 1918, 207; /. L. Červinka, 1931, 65, Abb. 16:4; E. Beninger -H. Freising, 1933, 27, 94—95, Abb. 22:4; /. L. Červinka, 1937, 117, Abb. 14:3; J. Zeman> I96ib, 424, Abb. 1:5. b) Tf. 46:5. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit schwachen Versilberungsspuren am Bügel. Bandförmiger Bügel, an beiden Enden mit Paaren von glatten Drahtringen verziert, vorne verjüngt und nach unten zu einer Öse umgebogen. Lange Spiralrolle mit acht Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, eiserner Achse mit bronzenem Endknopf an der linken Seite und Nadel. Platter, rautenförmig verbreiterter und gerade abschliessender Fuss, Nadclhalter fehlt. L. 67 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67931. Lit.: /. L. Červinka, 1914, 200; A. Rzehak, 1918, 207; /. L. Červinka, 1931, 65, Abb. 16:2; E. Beninger-H. Freising, 1933, 27, 94—95» Abb- 22:2 '> L L-Červinka, 1937, 117, Abb. 14:2. II. F. U.: Einzelfunde zweier Bronzefibeln (a, b). a) Tf 11:3. — Durch Feuereinwirkung stark beschädigte bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit einfachem Bügelknoten. Deformierter oberer Bügelteil mit Stützplatte, Sehnenhaken und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fuss mit abgesetztem, zapfenförmig auslaufendem, konischem Endknopf, Nadelhalter voll, rechteckig. L. 50,5 mm. Verbl.: OVM Kroměříž, Inv.-Nr. 632b. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 17:9. — Bronzene zweigliedrige provinzial-römische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, oben gewölbtem, unten flachem Bügel, abgesetztem halbzylindrischem Kopf und halbkreisförmiger, am Rand und Ansatz mit Tremolierstich verzierter Kopfplatte, die einen scheibenförmigen Spiralhalter mit Sehnenhaken deckt. Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel ohne Spitze. Der verbreiterte Fuss mit gerade abgeschnittenem Ende trägt einen hohen schmalen Nadelhalter mit nach rechts gebogener, am vorderen Rand leistchenförmig verstärkter Nadelrast. L. 36 mm. Verbl.: OVM Kroměříž, Inv.-Nr. 632a. Lit.: unpubliziert. 32. KŘEPICE, Bez. Břeclav F. S.: Záhumenice. F. U.: Siedlung. Ausgrabungen in den Jahren 1958 bis 1961. Hütte VII: Scherben germanischer und provinzial-römischer Keramik, ein Terra sigillata-Bruchstück, Tonspinnwirtel, beinerne Pfrieme, Blechfragment, Bronzestück, eisernes Messer, Eisenschnalle, Eisennadel, Bronzefibel (a). a) Tf. 19:1. — Bronzene gleichseitige Scharnierfibel mit halbkreisförmig gewölbtem Bügel in Form eines annähernd viereckigen, an längeren Seiten zur Mitte sich schwach verbreiternden, durch Längsrinnen und Rillen eingefassten Plättchens. Die erhabene Bügelmitte auf dem Bogenscheitel bildet ein quergestelltes rechteckiges Plättchen, dessen Kanten, ebenso wie die Bügelränder mit feinen Schrägstrichen verziert sind. Von den kürzeren Bügel- 33 Seiten laufen gleichgeformte Randfortsätze aus, von welchen einer, den Kopf vertretender den Backenscharnier mit eiserner Achse und abgebrochener Nadelöse aus Bronze verdeckt, der zweite, den Fuss darstellende Fortsatz, den niedrigen, mit einem kreisrunden Loch durchbrochenen Nadelhalter trägt. Die Randfortsätze sind gestaltet als stilisierte Tierköpfe mit zungenförmigem, stufenartig abschliessendem Vorsprung, angedeuteten Augen und dreieckigem, durch zwei schräge Einkerbungen begrenztem, mit Reihen von feinen winzigen Bögen bedeckten Nacken. An den Hälsen, die dem Bügel anliegen, treten zwischen quergestellten Riefen zwei Rippen auf. Zwischen der erhabenen Bügelmittelplatte und den stufenartig abgesetzten Basen der Randfortsätze entstanden zwei trapezförmige Felder, in welchen in Niellotechnik die gleichen Muster ausgeführt waren, und zwar längs der in der Mitte geführten Achse zwei gegenüberliegende Gruppen von drei Dreiecken, auf welchen Spuren von rotem Email haften blieben. Kaum wahrnehmbare Reste von rotem Email waren auch in vier lappenförmig gegliederten Grübchen erhalten, deren Aussehen an stilisierte Blätter erinnert, die in Kreuzform in die rechteckige Bügelplatte eingetieft sind. L. 43 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 483-910/59. Lit.: /. PeSkaf, 1960a, 83. Hütte X: Scherben germanischer und provinzial-römischer Keramik, Tonspinnwirtel, tönernes Webgewicht, beinerne Werkzeuge, Pfrieme, Nadeln, Bronzefibel (a). a) Tf. 1:8. — Bronzene zweigliedrige ungegliederte Fibel mit unsymmetrisch gewölbtem, gegen das gerade abgeschnittene Ende sich verjüngendem Körper, am kräftigeren Kopfteil durch eine Stützplatte mit scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken abgeschlossen. Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne, bronzener flacher Achse und Nadel. Dachförmig profilierter, auf beiden schrägen Flächen der Oberseite mit Tremolierstich verzierter stabförmiger Bügel geht in schwacher Biegung ununterbrochen in den kurzen Fuss über, unter dem sich ein höher, nach rechts rastender Nadelhalter befindet. L. 47 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 483-175/60. Lit.: /. PeSkaf, 1961a, 81, Tf. 32:4. In der Siedlung wurden bei Oberflächenabsuchung zwei Bronzefibeln (a, b) aufgefunden. a) Tf 34:4. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss, bandförmigem, am Ansatz mit Querrille versehenem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Nadel fehlt. Facettierter Fuss mit knopfartigem, durch eine Querrille gekennzeichnetem Abschluss, fester tütenförmiger Nadelhalter mit von der linken Fusskante abgesetztem Vorderteil. L. 49 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 483—1376/58. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 19:3. — Bronzene, gegossene, runde, konzentrisch gegliederte Scheibenfibel mit horizontalem, auf der Oberseite leicht gewölbtem Rand und tutulusförmigem Zentralbuckel mit kreisrunder, die konische Spitze begrenzender Wulstrippe. Waagrecht ausladender Rand, eingefasst mit äusserem glattem und innerem quergestricheltem Ringwulst, verdeckt einerseits das Bruchstück des Backenscharniers, andererseits einen winzigen Rest des Nadelhalters. Nadel fehlt. Durchmesser 22 mm; erh. Höhe 13,5 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 483-1377/58. Lit.: unpubliziert. 33. KŘEPICE, Bez. Znojmo F. S.: Hradisko. F. U.: In der Siedlung wurde eine kleine profilierte Bronzefibel aufgefunden. Verbl.: MM Brno (Fund verschollen). Lit.: E. Beninger - H. Freising, 1933, 25. 34. LADNÁ, Bez. Břeclav F. S.: Na Kerchových. F. U.: In der Siedlung wurde im Jahre 1969 ein Objekt abgedeckt, in dessen Inhalt ausser germanischen und provinzialrömischen Keramik auch eine Eisenfibel (a) aufgefunden wurde. a) Tf. 16:2. — Eiserne zweigliedrige Einsprossenfibel mit S-förmig gebogenem, breitem, oben gewölbtem, unten flachem, gegen den Fuss sich verjüngendem Bügel, halbzylinderförmigem, mit"randbegleitenden Rillen versehenem Kopf und durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken. Lange Spiralrolle mit elf Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und eiserner Achse. Rechte Sehnenhälfte und Nadel fehlen. Der Fuss mit verbreitertem, gerade abgeschnittenem Ende trägt einen höheren, trapezförmigen, nach rechts rastenden Nadelhalter. Verzierung: Bügel mit bogenförmigen Rillen, Fuss mit sieben Querrillen auf der oberen Seite und mit kurzen Schrägrillen am abgeschnittenen Ende geschmückt, ursprüngliche Silberdrahteinlagen verlorengegangen. L. 32 mm. Verbl.: AÜ Brno. Lit.: J. Tejral, 1970, 186, 189, Abb. 2:1. 35. MALÉ HRADISKO, Bez. Prostějov F. S.: Staré Hradisko. F. U.: Unter den Funden aus dem keltischen Oppidum sind auch drei Bronzefibeln (a—c) aus der römischen Kaiserzeit angeführt. a) Tf 1:4— Bronzene zweigliedrige Aucissafibel mit bogenförmigem, oben profiliertem Bügel und facettiertem, am abgesetzten Ansatz mit zwei Querrillen und am Ende mit spulenförmigem Knopf versehe- 34 nem Fuss, der einen trapezförmigen Nadelhalter mit beschädigter Nadelrast trägt. Bügel mit dreifach geripptem, in der Mitte perlartig gekerbtem Rük-ken, durch zwei Längsrinnen von erhöhten, mit je einer Längsrille geteilten Rändern abgesetzt. Der Plattenkopf mit drei durch je eine kleine Nute (die erste fein gekerbt) gegliederte Quef rippen trägt eine Blechhülse für die Achse mit spulenförmigen Endknöpfen. Nadel mit Dornsperre bei der Öse. L. 57 mm. Verbl.: VM Boskovice, Inv.-Nr. 602-3176. Lit.: J. Meduna, 1961, 72, Tf. 50:1. b) Tf. 14:4. — Bronzene zweigliedrige Sonderform der Trompetenfibel. Breiterer Bügel S-förmig geschwungen, auf der Oberseite beiderseits abgeschrägt und am Ende massig verbreitert. Kegelförmiger facettierter Trompetenkopf mit durchloc.htem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken, Spiralrolle mit fünf Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Voller höherer Nadelhalter mit beschädigter Nadelrast. L. 40 mm. Verbl.: VM Boskovice, Inv.-Nr. 602-3174. Lit.: J. Meduna, 1961, 72, Tf. 50:2. c) Tf. 18:5. — Bronzene zweigliedrige provinzial-römische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, hohlgcwölbtem, oben facettiertem Bügel, halbkreisförmigem Kopf und zylinderförmiger, an beiden Seiten durchlochter Spiralrollenhülse. Spirale, Achse und Nadel fehlen. Der massig verbreiterte, am Ende gerade abgeschnittene und mit facettiertem Zapfen versehene Fuss trägt einen hohen, nach rechts rastenden Nadelhalter. L. 39 mm. Verbl.: VM Boskovice, Inv.-Nr. 602-3175. Lit.: J. Meduna, 1961, 72, Tf. 50:3. 36. MENIN, Bez. Brno-venkov F. S.: Beim Albrechtshof. F. U.: Im Jahre 1849 wurde unter Funden aus zerstörten, vermutlich Brandgräbern eine Bronzefibel (a) verzeichnet. a) Tf. 38:12 (nach A. Rzehak, 1918). — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, achtkantigem stabförmigem Bügel, kurzer Spiralrollc mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Der verzierte Fuss mit zwei längeren, durch Querrillen und seitliche Kerben getrennten Feldern mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten trägt einen festen, nach rechts rastenden Nadclhalter. L. ca. 62 mm. Verbl.: MM Brno (?) (Fund verschollen). Lit.: J. Eder, 1859, 222—223, 228 Abb. A; 0. Alm-gren, 1923, 187; A. Rzehak, 1899b, 413; derselbe, 1918, 232, Abb. 22; E. Beninger - H. Freising, 1933. 24; J. %tman, 1961b, 425, Abb. 2:1. MEZICE, siehe 45. NÁKLO, Teil II. = 46. Mezice 37. MIKULČICE, Bez. Hodonín I. F. S.: Padčlíky. F. U.: Siedlung. Ausgrabung im Jahre 1955. Hütte VII: Scherben germanischer handgemachter und scheibengedrehter Keramik, Bruchstücke von provinzialrömischem Geschirr, Tonspinnwirtel, bearbeitete Steine und Knochen, bronzene Nadel, kleine tordierte Bronzenadel, Eisenpfriemen und andere eiserne Stücke, Eisenfibel (a). a) Tf. 42:8. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter, stabförmigem, im Querschnitt halbrundem und auf der Oberseite mit seitlich gekerbten Feldern verziertem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fussverzierung: an beiden Enden je ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen, im Mittelteil ein längeres Feld mit schrägen Facetten. L. 82 mm. Verbl.: AÚ Brno, Inv.-Nr. 594/2-1005/55. Lit.: unpubliziert. II. F. S.: Valy. F. U.: Bei der Erforschung des slawischen Burgwalles wurden einige Spangen (a—e) aus der römischen Kaiserzeit gefunden. a) Tf. 29:2. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, stabförmigem, am Ansatz dreizehnmal mit Drähtchen umwickeltem Bügel und kurzer Spiralrolle, von der nur die linke Seite mit zwei Windungen und einer Hälfte der oberen Sehne erhalten ist. Nadel fehlt. Fuss mit kaum sichtbarem Rest der Facettierung, grösster Teil der Nadelrast abgebrochen. L. 63 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 594-14760/62. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 41:2. — Eiserne eingliedrige Fibel mit stabförmigem Bügel vom rhombischen Querschnitt mit schmal abgeschnittenen Kanten. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Nadel, Fuss (wahrscheinlich rechteckig) und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 43 mm. Verbl.: AÚ Brno, Inv.-Nr. 594-121/56. Lit.: unpubliziert. c) 'Tf. 40:7. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, stabförmigem Bügel und kurzer Spiralrolle, von der nur zwei Windungen der linken Seite und Rest der oberen Sehne erhalten blieben. Fester Nadelhalter mit abgebrochener Nadelrast. Erh. L. 47 mm. Verbl.: AÚ Brno, Inv.-Nr. 594-2017/64. Lit.: Z- Klanica, 1965, 59, Tf. 27:1. d) Tf. 37:4. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, stabförmigem, im Querschnitt rhombischem Bügel und kurzer Spiralrolle, von 35 der nur eine Windung an der linken Seite erhalten ist, übrige Teile und Nadel fehlen. Beide schräge Flächen der Bügeloberseite mit je einer Reihe von keilförmigen Grübchen verziert. Fussverzierung: an beiden Enden je ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen, im Mittelteil ein längeres Feld mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten. Fester, nach rechts rastender Nadelhalter beschädigt. Erh. L. 55 mm. Verbl.: AÚ Brno, Inv.-Nr. 594-779/65. Lit.: Z- Klanica, 1966, 55, Tf. 15:10. e) Tf. 37:5. — Deformierte bronzene zweigliedrige Fibel mit Rest eines rechteckigen, am Ansatz mit zwei Querrillen verzierten Fusses. Stabförmiger Bügel vorne nach oben zu einer Öse umgebogen. Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, bronzener Achse und nach vorne gekehrter Nadel. Nadelhalter fehlt. Gesamtlänge mit umgekehrter Nadel 63 mm. Verbl.: AÚ Brno, Inv.-Nr. 594-767/65. Lit.: unpubliziert. 38. MIKULOV, Bez. Břeclav F. S.: Na rybníkách (Teichäcker). F. U.: Birituelles Gräberfeld, in welchem in den Jahren 1950—1959 16 Skelettgräber und 19 Brandgräber abgedeckt wurden. Skelettgr. 6: zwei bronzene Stuhlsporen, bandförmiger Bronzeblechbeschlag mit Nieten, Bronzedrahtring, einige Bronzebeschläge, drei eiserne Bruchstücke, silberner, durch bronzene Drahteinfassung zu einem Anhänger verarbeiteter Denar des Vespasianus, bronzene (a) und eiserne (b) Fibel. a) Tf. 12:1. — Bronzene zweigliedrige kräftig profilierte Fibel mit trapezförmigem Fuss, einseitigem, zweiteiligem Bügelknoten, verbreitertem Kopfteil, Stützplatte, durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne, bronzener flacher Achse und kleinem Stück der abgebrochenen Nadel. Massig verbreiterter Kopf oben gewölbt und längsfacettiert, unten stark abgeflacht und durch einen lappenförmigen, zum Nadelhalter gekehrten Rand abgeschlossen. Der Fuss in Form einer trapezförmigen, mit randbegleitendem Tremolierstich verzierten Platte trägt einen vollen, viereckigen, unten nach rechts rastenden Nadelhalter. L. 40 mm. Verbl.: AÚ Brno, Inv.-Nr. 34/1950-7. Lit.: J. Řihovský, 1951, 38—39, 49, Abb. 43. b) Tf. 15:3. — Eiserne eingliedrige Fibel mit S-förmig gebogenem, breitem, beiderseitig geschweiftem Bügel, dessen Oberseite leicht gewölbt und mit schwach angedeutetem Grat versehen ist. Unter dem Kopf befindet sich ein scheibenförmiger Spiralhalter mit langer Spiralrolle mit neun Windungen an jeder Seite, oberer Sehne, eiserner Achse und Rest der Nadel. Der Fuss mit verbreitertem, gerade abge- schnittenem Ende trägt einen hohen trapezförmigen Nadelhalter mit abgebrochener Nadelrast. L. 32 mm. Verbl.: AU Brno, Inv.-Nr. 34/1950-6. Lit.: J. Movsky, 1951, 38—39, 49, Abb. 43. Skelettgr. 7: Bronzefibel (a). a) Tf. g:g. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit dreiftiligem Bügelknoten, kürzerem oberem Bügelteil, Stützplatte mit Sehnenhaken und Draht der Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Kopf unten flach, oben gewölbt und in der breitesten Stelle leicht quer abgekantet, stabförmiger Fuss mit einem nach rechts rastenden, durch zwei runde Löcher perforierten Nadelhalter. Am abgesetzten Fussende sitzt ein doppelkonischer Knopf mit Zapfen. L. 66 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 32/1950-1. Lit.: J. Movsky, 1951, 38, 47, Abb. 37. Skelettgr. 13: br. Drahtarmring, drei Bruchstücke eines Eisendrahtarmringes, Eisenmesser, silberner Ket-tenschliesshaken mit Spiralenden, kleiner Silberblech in Rundform, Traians Silberdenar, Eisenfibel (a). a) Tf 16:7. — Stark beschädigtes Fragment einer eisernen Einsprossenfibel mit breitem, S-förmig gebogenem Bügel und kleinem Rest des Nadelhalters unter dem Fuss. Kopf, Spiralrolle und Nadel fehlen. Erh. L. 32 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 405/1951-8. Lit.: J. Movsky, 1951, 38—39. Skelettgr. 21: drei Eisenbruchstücke, Bronzebeschlag mit Nieten, Bronzefibel (a). a) Tf. 10:1. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit geschwungenem, durch dreiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, kürzerem oberem Bügelteil, Stützplatte mit Sehnenhaken und Draht der Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Kopf unten flach, oben gewölbt und leicht facettiert. Der stabförmige Fuss mit Grat und doppelkonischem Endknopf trägt einen beschädigten Nadelhalter mit zwei kleinen runden Löchern. Hinterteil der Nadelrast und Nadelspitze abgebrochen. L. 50,5 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 410/1951-1. Lit.: J. Movsky, 1951, 38. Brandgr. 1: Bronzeschnalle, zwei Bronzefibeln (a, b). a) Tf. 3:8. — Bronzene eingliedrige Augenfibel mit bogenförmigem Bügel, niedrigem einseitigem Kamm und trapezförmig verbreitertem Fuss, unter dem sich ein niedriger Nadelhalter befindet. Bügel unten flach, oben dachförmig mit leistchenförmigen Rändern und quer gekerbtem Grat, vorne zu einem unverzierten Kopf mit Seitenzapfen verbreitert. Spiralrolle mit drei Windungen aus viereckig verflachtem Draht an jeder Seite, oberer, mittels eines bandförmigen Hakens gehaltener Sehne und Nadel. Flachdachförmiger Fuss mit randbegleitenden Rillen und einem Sparrenmuster am gerade abgeschnittenen Ende. L. 46 mm. 36 Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 415/195i-i. Lit.: J. Rihovsky, 1951, 39. b) Tf. 10:6. — Bruchstück einer bronzenen eingliedrigen kräftig profilierten Fibel mit dreiteiligen Knoten, verbreitertem facettiertem Kopfteil mit Stützplatte, Sehnenhaken, achtwindiger Spiralrolle und oberer Sehne. Nadel fehlt. Bügelunterteil stab-förmig, Fuss mit Nadelhalter abgebrochen. Erh. L. 35 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 415/1951-2. Lit.: J. Rihovsky, 1951, 39. Brandgr. 4: Scherben einer Urne, Urnenharz, bronzene und eiserne Teile von Bronzegeschirr, Eisenmesser, Eisenschere, verschiedene Eisenbeschläge, Bronzeschnalle, zwei Bruchstücke eines Kammes, vier Eisenfibeln (a—d). a) Tf. 13:10. — Eiserne eingliedrige Trompetenfibel mit S-förmig geschwungenem, unten verflachtem, oben gewölbtem und am Fuss dachförmig abgekantetem Körper, durch drei, mit umlaufenden Rillen versehene Scheibenglieder geteilt, welche den Rand des trompetenförmig verbreiterten Kopfes, den zweiteiligen Knoten und die Fußsohle mit kleiner Kugel bilden. Kopfbasis mit Sehnenhaken und Draht der Spiralrolle mit dreizehn Windungen an der rechten und zwölf Windungen an der linken Seite, oberer Sehne und Nadel. Trapezförmiger Nadelhalter voll, unten nach rechts zu einer Nadelrast umgebogen. Der ganze Fibelkörper mit Querfurchen bedeckt, der ursprünglich eingelegte Silberdraht durch Feuereinwirkung zerschmolzen, sodass nur kleine runde Schmelztropfen an einigen Stellen des Bügels haften blieben. L. 41 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 418/1951-5. Lit.: J. Rihovsky, 1951, 39, 48, Abb. 41. b) Tf. 14:1. — Eiserne eingliedrige Trompetenfibel mit flachem rechteckigem, den trapezförmigen Nadelhalter tragendem Fuss, einfachem, unten verflachtem Bügelknoten, knieförmig gebogenem, unten abgeplattetem, am Ende trompetenförmig verbreitertem oberem Bügelteil, langer Spiralrolle mit neun Wingungen an jeder Seite, oberer, mittels Hakens gehaltener Sehne, eiserner Achse und Nadel. L. 28 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 418/1951-18. Lit.: unpubliziert. c) Tf. 15:7. — Eiserne Einsprossenfibel mit S-förmig geschwungenem, breitem, oben gewölbtem Bügel, halbzylinderförmigem Kopf, Spiralrollenhülse, Spirale mit zehn Windungen an der rechten und zwölf Windungen an der linken Seite, oberer, in der Sehnenhülse geborgener Sehne und Nadel. Unter dem Fuss befindet sich ein trapezförmiger, nach rechts rastender Nadelhalter. Verzierung: eingelegte Silberdrähtchen in den Querfurchen auf der Bügeloberseite und in den schräg- und quergruppierten Rillen auf der Spiralrollenhülse; silberner Pressblechbelag des Kopfes, durch eine Reihe von Perlbuckeln geschmückt und am Kopfmantel mit zwei Silberdrahtflechten zwischen zwei Perldräht-chen ergänzt. L. 34 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 418/1951-6. Lit.: J. Říhovský, 1951, 39, 48, Abb. 39. d) Tf 15:8. — Eiserne Einsprossenfibel mit S-förmig geschwungenem Bügel, halbzylinderförmigem Kopf und Spiralrollenhülse, ähnlich der vorstehenden, durch Feuereinwirkung beschädigt. Unterteil des Nadelhalters mit Nadelrast und Nadel fehlen. Von der silbernen Verzierung des Kopfes zerschmolzene Gußstücke und Perldrahtreste, auf der Spiralrollenhülse eine Gruppe der quereingelegten Silberdrähtchen längs des rechten Randes erhalten. L. 36 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 418/1951-7. Lit.: J. Říhovský, 1951, 39, 48, Abb. 40. Brandgr. 12: topfförmige Urne, provinzialrömische Scherbe, Eisenmesser, Eisenfibel (a). a) Tf 42:4. — Eiserne eingliedrige (?) Fibel mit rechteckigem Fuss und Bügel mit hochrechteckigem Querschnitt. Spiralrolle mit Sehne fehlt, Nadel erhalten. Facettierter Fuss mit ganz schmaler, an beiden Enden durch Querstege mit Rillen begrenzter Rückenfläche. Scheidenförmiger, nach rechts rastender Nadelhalter an beiden Enden mit randbegleitenden Rillen verziert. Erh. L. 55 mm. Verbl.: AÜ Brno. Lit.: R. Tichý, 1957, 63, Abb. 37:1. Brandgr. 16: Terrine, zwei Fussbecher, Urnenharz, Eisenschere, gerades Eisenmesser, lanzettenförmiges Messer, sichelförmiges Messer, Eisenschlüssel, Schloss-bestandteile, Bronzebeschlag, Bronzenadel, Bronzedrahtstück, zwei Bronzefibeln (a, b). a) Tf. 13:2. — Bronzene eingliedrige Trompetenfibel, durch Feuereinwirkung beschädigt. Körper S-förmig geschwungen, durch zwei zweigliedrige Knoten mit umlaufenden Kantenrillen geteilt. Oberer Bügelteil trompetenförmig verbreitert und mit Randnut versehen, unten abgeplattet, oben gewölbt, beim Knoten abgekantet. Lange Spiralrolle mit acht Windungen an jeder Seite, umgelegter Sehne, Nadel und eiserner Achse. Fuss mit dachförmiger Oberseite, durch scheibenförmige Sohle mit umlaufender Kantenrille und einem Endknopf abgeschlossen. Nadelhalter mit Rest einer Nadelrast trapezförmig. L. 54 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 608-10/56. Lit.: /. Peskaf, 1959, 44. b) Tf. 13:3. — Durch Feuereinwirkung beschädigte bronzene eingliedrige Trompetenfibel mit S-förmig geschwungenem, unten verflachtem, oben gewölbtem und am Fuss dachförmig gestaltetem Körper, durch einen dreiteiligen Bügelknoten mit umlaufender Kantenrille geteilt. Trompetenförmig verbreiterter Kopf mit randbegleitender Nut, in der Rest eines eingelegten Silberdrahts erhalten blieb. 37 Lange Spiralrolle mit acht Windungen an jeder Seite, umgelegter Sehne, Achse und Nadel. Den Fuss mit trapezförmigem, nach rechts rastendem Nadelhalter beendet eine scheibenförmige, mit Randnut und kleinem Endknopf versehene Sohle. L. 43 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 608-11/56. Lit.: /. Pelkar, 1959, 44. Brandgr. 19: Terrinenurne, Fussbecher, Urnenharz, Eisenmesser, zwei Bronzefibeln (a, b). a) 7*f 2:6. — Bronzene eingliedrige Rollenkappenfibel mit hochgewölbtem Körper, durch einen einseitigen Kamm mit Silberdrahtbelag geteilt. Breiter bandförmiger Bügel mit gewölbten Kappen, schlingen-artig zurückgebogenem Sehnenhaken, langer Spiralrolle mit sieben Windungen an der linken und neun Windungen an der rechten Seite, oberer Sehne, bronzener Achse und Nadel. Der Fuss mit dachförmiger Oberseite trägt einen vollen trapezförmigen, unten nach rechts rastenden Nadelhalter. Verzierung: auf dem Bügel in der Mitte in eine Längsfurche zwischen Sehnenhaken und Kugelknopf beim Kamm eine Silberdrahtflechte eingelegt und längs der Ränder zwei Doppelpunktreihen ein-gepunzt. Je zwei ähnliche Doppelreihen auch an jeder quergerippte Rollenkappe. Sehnenhaken an beiden Enden des äusseren Streifens mit je einem Paar von Querrillchcn und am Bug mit zwei kurzen Längsrillchen geschmückt. Fuss mit einem Paar von Punktkreisen in ein durch Kamm und Winkel-muster aus Doppellinien begrenztes Dreieckfeld eingestempelt und mit einem Doppelrillendreieck am Ende. L. 45 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 608-3/59. Lit.: /. Pelkar, 1960b, 167. b) Tf. 2:y. — Bronzene eingliedrige Rollenkappenfibel mit bandförmigem Bügel, einfachem, einseitigem Kamm und dachförmigem Fuss, ähnlich der vorstehenden, durch Feuereinwirkung beschädigt. Lange Spiralrolle mit acht Windungen an der linken und neun Windungen an der rechten Seite. Aussenseite der Nadelrast mit drei Paaren von Qucrrillchen verziert. Silberdrahtflechte aus der Bügelmittelfurche und Silberdrahtbclag aus der Kantenrille des Bügelkammes verlorengegangen. L. 47 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 608-4/59. Lit.: /. PeSkaf, 1960b, 167. Aus zerstörten Gräbern wurden in den Jahren 1954 bis 1955 fünf Bronzefibeln (a—e) und im Jahre 1957 eine eiserne Spange (f) gerettet. a) Tf 3:7. — Bronzene eingliedrige Augenfibcl mit geschwungenem, auf der Oberseite dachförmig gestaltetem Körper, durch einfachen einteiligen Bügelknoten geteilt. Kurzer bogenförmiger Bügel mit abgesetztem, zu Seitenzapfen verbreitertem und vorne mit zwei eingestempelten kreisrunden Augen verziertem Kopf, bandförmigem Sehnenhaken und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Der gegen das gerade abgeschnittene Ende sich trapezförmig verbreiternde Fuss mit Dreieckmuster aus Doppellinien trägt einen vollen, trapezförmigen, unten nach rechts rastenden Nadelhalter. L. 64 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 608-10/55. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 10:8. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit geschwungenem, durch dreiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, facettiertem oberem Bügelteil, Stützplatte mit Sehnenhaken, Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und verbogener, an der Spitze zerschmolzener Nadel. Der stabförmige Fuss mit doppelkonischem Endknopf an abgesetzter Sohle trägt einen vollen trapezförmigen, unten nach rechts rastenden Nadelhalter. L. 86 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 608-11/55. Lit.: unpubliziert. c) Tf 10:5. — Durch P'euereinwirkung beschädigte bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit geschwungenem, durch dreiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, verbreitertem, auf der gewölbten Oberseite facettiertem oberem Bügelteil, Stützplatte mit Sehnenhaken, langer Spiralrolle mit acht Windungen an der linken und mit sechs erhaltenen Windungen an der gebogenen, beschädigten rechten Seite, linker Sehnenhälfte, bronzener Achse und Nadel. Der stabförmige, gerade abgeschnittene Fuss mit Grat trägt einen nach rechts rastenden Nadelhalter, mit zwei winzigen Rundlöchern durchbrochen. L. 48 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 608-12/55. Lit.: unpubliziert. d) Tf. 10:4. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit S-förmig geschwungenem, durch dreiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, verbreitertem, auf der gewölbten Oberseite facettiertem oberem Bügelteil, Stützplatte mit Sehnenhaken, Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Der stabförmige, oben abgekantete Fuss mit doppelkonischem, zapfenformig auslaufendem Knopf an abgesetzter Sohle trägt einen zweimal mit kleinen Rundlöchern durchbrochenen, unten nach rechts rastenden Nadelhalter. L. 53 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 608-13/55. Lit.: unpubliziert. e) Tf. 13:5. — Teil einer bronzenen Spange, wahrscheinlich Trompetenfibel. Von dem abgebrochenen oberen Bügelteil nur stabförmiger, oben abgekanteter Ansatz erhalten, Kopf mit Spiralrolle und Nadel fehlen. Kreisförmige Bügelscheibe mit umlaufender Nut. Der Fuss mit dachförmiger Oberseite, durch eine kleine Rippe zwischen zwei Quer-rillen bei der Bügelscheibe und eine wulstartig ab- 38 gesetzte scheibenförmige Sohle mit Kugelknopf am Ende begrenzt, trägt einen trapezförmigen Nadelhalter mit beschädigter, auf der Aussenseite mit drei Strichpaaren verzierter Nadelrast. Erh. L. 30 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 608-41/55. Lit.: unpubliziert. f) Tf. 16:12. — Eiserne Einsprossenfibel mit sehr breitem, hohlgewölbtem, auf der Oberseite abgekantetem und in der Mitte mit einem Querrillen-bündel verziertem Bügel, verbreitertem, gerade abgeschnittenem, einen hohen, schmalen, nach rechts Testenden Nadelhalter tragendem Fuss, niedrigem Kopf mit scheibenförmigem Spiralhaltcr und Sehnenhaken. Lange Spiralrolle mit zehn Windungen an der linken und neun Windungen an der rechten Seite, oberer Sehne, eiserner Achse und Nadel. L. 32,5 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 608-12/57. Lit.: unpubliziert. 39. MISTRICE, Bez. Uherské Hradiště F. U.: Einzelfund einer Bronzefibel (a). a) Tf. 51:4. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel mit einem auf der Oberseite reliefiertem Querbalken, halbkreisförmig gewölbtem, im Querschnitt trapezförmigem, auf der Rückenfläche mit einer Reihe von schrägen Rillen verziertem Bügel, leistchenförmigem Kamm an der Grenze des Bügelansatzes, langem, rechteckigem Fuss und niedrigem scheidenförmigem Nadelhalter. Drei Zwiebelknöpfe mit konischen Ansätzen sitzen an beiden Enden des Querbalkens und an der Bügelstirn. Fuss mit flachem Rücken und schrägen Facetten im Mittelteil, an beiden Enden durch vollkantige Felder mit je zwei Paaren von Punktkreisen begrenzt. In dem vorderen Teil des Nadelhalters befindet sich kleiner, aus dem Bügelansatz geschobener Rundstift der Vorrichtung zur Sicherung der Nadel. Nadel fehlt. L. 82 mm. Verbl.: Slovácké museum Uherské Hradiště, Inv.-Nr. 2630. Lit.: unpubliziert. 40. MORAVSKY KRUMLOV, Bez. Znojmo F. U.: Aus der Umgebung der Stadt wurden unter unbekannten Umständen sechs Bronzefibeln (a—f) verzeichnet. a) Tf. g:2. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit dreiteiligem Bügelknoten, kurzem, verbreitertem, oben gewölbtem Kopfteil, Stützplatte, Sehnenhaken und Linkshälfte der Spiralrolle mit vier Windungen und oberer Sehne. Rechte Spiralrollenhälfte und Nadel fehlen. Der lange stab-förmige Fuss mit kleinem Wulst und konischem Knopf am Ende trägt einen trapezförmigen, mit zwei rechteckigen Öffnungen durchbrochenen Na- delhalter mit beschädigter Nadelrast. L. 57 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 58809. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 10:7. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit S-förmig geschwungenem, durch dreiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, facettiertem, verbreitertem oberem Bügelteil, Stützplatte mit Sehnenhaken und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Der stab-förmige, im Querschnitt rhombische Fuss mit abgesetztem, zapfenförmig auslaufendem Endknopf trägt einen trapezförmigen, zweimal mit runden Löchern durchbrochenen, unten nach rechts rastenden Nadelhalter. L. 56 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 58810. Lit.: unpubliziert. c) Tf 14:8. — Bronzene zweigliedrige provinzialrömische Trompetenfibel mit einseitigem, konischem, gitterförmig gerilltem Bügelknoten. Der trompetenförmig verbreiterte Kopf mit durchloch-tem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken. Spiralrolle mit Nadel fehlt. Fuss mit abgesetztem Endknopf oben dachförmig gestaltet und mit schrägen Rillen in einem verdoppelten und einem einfachen Winkelmuster verziert. Hoher schräger Nadelhalter unten nach rechts zur Nadelrast gebogen. L. 55 mm. Verbl.: NM Praha Inv.-Nr. 58812. Lit.: unpubliziert. d) Tf. 17:1. — Bronzene zweigliedrige provinzialrömische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, oben gewölbtem, unten flachem Bügel, halbkreisförmiger unverzierter Kopfplatte, scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken und Öffnung für die Spiralrollenachse, und verbreitertem, am Ende gerade abgeschnittenem Fuss mit hohem schmalem, nach rechts rastendem Nadelhalter. Spiralrolle und Nadel fehlen, von der Bronzeachse abgebrochener Rest in dem Loch des Spiralhalters erhalten. L. 31,5 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 58813. Lit.: unpubliziert. e) Tf. 17:2. — Bronzene zweigliedrige provinzialrömische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, oben gewölbtem, unten flachem Bügel, halbkreisförmiger unverzierter Kopfplatte, scheibenförmigem Spiralhalter mit Schnenhaken und Öffnung für die bronzene Achse der Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Nadel fehlt. Der Fuss mit verbreitertem, gerade abgeschnittenem Ende trägt einen hohen schmalen Nadelhalter mit nach rechts gebogener, am vorderen Rand leistchenförmig verstärkter Nadelrast. L. 30,5 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 58814. Lit.: unpubliziert. f) Tf. 17:8. — Bruchstück einer bronzenen zwei- 39 gliedrigen provinzialrömischen Kniefibel mit gebogenem, auf der Oberseite dachförmig gewölbtem Bügel, abgesetztem Kopf und halbkreisförmiger, den Rand entlang mit feinem Tremolierstich verzierter Kopfplatte, durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken, Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und bronzener Achse. Unterteil des Bügels mit Fuss und Nadelhalter fehlt. Erh. L. mit Nadel 36,5 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 58815. Lit.: unpubliziert. 41. MORAVSKÝ ŽIŽKOV, Bez. Břeclav F. S.: beim Hof Prechov. F. U.: Einzelfund einer Eisenfibel (a). a) Tf. 37:9. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss und stabförmigem, im Querschnitt rhombischem, auf beiden schrägen Flächen der Oberseite mit je einer Reihe von S-förmigen Motiven verziertem Bügel. Von der kurzen Spiralrolle nur die linke Hälfte mit zwei Windungen und Teil der oberen Sehne erhalten, rechte Seite mit Nadel fehlt. Fuss mit festem, nach rechts rastendem Nadelhalter in der Mitte facettiert, an beiden Enden durch je ein Feld mit seitlichen Kerben verziert. L. 72 mm. Verbl.: VÚ Přerov, Inv.-Nr. 9435. Lit.: J. Zeman> x96ib, 425> Abb. 2:2 (irrtümlich angeführt: Fund von Břeclav, aufbewahrt im MM Brno). 42. MORKOVÍCE-SLÍŽANY, Bez. Kroměříž F. U.: Einzelfund einer bronzenen Fibel. Verbl.: OVM Kroměříž (?) (Fund verschollen). Lit.: /. L. Červinka, 1902, 283; derselbe, 1914, 200; E. Beninger - H. Freising, 1933, 42. 43. MORKŮVKY, Bez. Břeclav F. U.: In einem Brandgrab aus der römischen Kaiserzeit wurde ausser Rest einer Aschenurne, einem Eisenmesser und einem Bronzebruchstück auch eine Bronzefibel gefunden. Verbl.: MM Brno (?) (Fund verschollen). Lit.: E. Beninger - H. Freising, 1933, 26. 44. MUŠOV, Bez. Břeclav I. F. S.: Saubründlluss. F. U.: Im Jahre 1934 wurde ein Brandgrab mit schwarz graphitierter Urne, Urnenharz, zwei Glasbruchstücken, eisernem Blechstück, eisernem Schüssel, eisernem Messer mit gerader Klinge, lanzettenförmi-gem Messer und einer Eisenfibel (a) ausgegraben, a) Tf. 15:6. — Eiserne zweigliedrige Einsprossenfibel mit S-förmigem, im Querschnitt halbrundem Bügel, halbzylinderformigem, durch zwei Kantennute gegliedertem Kopf, zweimal durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter und hohem, nach rechts rastendem Nadelhalter. Von der Spiralrolle nur rechte Hälfte mit ungefähr neun Windungen und Eisenachse erhalten, linke Seite, Sehne und Nadel fehlen. L. 38 mm. Verbl.: OVM Mikulov, Inv.-Nr. IV 134. Lit.: H. Freising, 1935, 3—4; K. Schirmeisen, 1936, 18; R. M. PerniČka, 1966, Tf. IX: 1. II. F. S.: Bruckäcker. F. U.: In der Siedlung wurde eine Bronzefibel (a) aufgefunden. a) Tf. 43:1 (nach H. Freising, 1936). — Bronzene zweigliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss und stabförmigem, im Querschnitt rhombischem, auf beiden schrägen Flächen der Oberseite mit je einer Reihe eingepunzter Häkchen verziertem Bügel, vorne nach oben zu einer Öse umgebogen. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, Achse und Nadel. Fuss mit hülsenförmigem Nadelhalter facettiert und am Ende mit einem Feld mit seitlichen Hohlkehlen verziert. L. 51 mm. Verbl.: Privatsammlung— Ing. H. Freising. Lit.: H. Freising, 1936, 139. III. F. S.: Na pískách. F. U.: Siedlung. Ausgrabung im Jahre 1958. Hütte II: germanische und provinzialrömische Keramikscherben, Tonspinnwirtel, beinerner Pfriem, Dreilagenkamm, Bronzenadel und Bronzefibel (a). a) Tf 45:2. — Bronzene eingliedrige Fibel mit verbreitertem, winkelig abschliessendem Fuss und hohlgewölbtem, auf der Oberseite fein längsfacettiertem und am Ansatz mit einer Gruppe von Querstrichen versehenem Bügel. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Flachdachförmiger Fuss mit schmalem, durch Querrillen begrenztem Feld mit seitlichen Hohlkehlen am Ansatz und mit randbegleitenden Rillen am dreieckigen Abschluss verziert. Nadelhalter schei-denförmig. L. 51 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 659-860/58. Lit.: /. Peškař, 1958, 105—106. 45. NÁKLO, Bez. Olomouc I. F. S.: Rybářky. F. U.: Aus derselben Fundstelle wie die Brandgräber aus der jüngeren römischen Kaiserzeit stammt auch eine Bronzefibel (a). a) Tf. 36:9. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter, bandförmigem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Verzierung: auf dem Bügel zehn durch eine Zickzackrille gebildete Dreieckfelder mit Hohlkehlen, auf dem Fuss im Mittelteil schmale Rückenfläche und schräge Facetten, an beiden Enden je 40 ein mit Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen und an der Abschlusskante sechs kleine Kerben. L. 71 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 9173. Lit.: A. Rzehak, 1918, 243—244, Abb. 49; E. Beninger-H. Freising, 1933, 28; £. Trfiäökovd, 1960b, 127 mit Abb. II. 46. Mezice, heute Teil der Gemeinde Náklo F. S.: Za kovárnou. F. U.: Ausser den Gegenständen aus latěnezeitlichen Gräbern wurden auch zwei Bronzefibeln aus der römischen Kaiserzeit (a, b) gefunden. a) Tf 20:7. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit hohem Nadelhalter, facettiertem, mit einem gegliederten Knopf abgeschlossenem Fuss und bandförmigem, vorne zu einem durchlochten scheibenförmigen Spiralhalter zusammengedrücktem Bügel. Armbrustspiralrolle mit Nadel fehlt. Verzierung: randbegleitender Tremolierstich an beiden Seiten des Nadelhalters und auf dem Bügel, dessen beide Enden je ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen schmückt. L. 43 mm. Verbl.: VM Litovel, Inv.-Nr. 3637. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 33:5. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit umgeschlagenem Fuss, bandförmigem, vorne zu einem durchlochten scheibenförmigen Spiralhalter zusammengedrücktem und am Ansatz zweimal mit Drähtchen umwickeltem Bügel und kurzer Spiralrolle mit neun Windungen an jeder Seite, unterer Sehne und bronzener Achse mit manschet-tenförmigen Endknöpfen. Nadel fehlt. Verzierung: drei durch Querrillen getrennte Felder mit seitlichen Abschrägungen — zwei längere am Bügel und Fuss, ein kürzeres Mittelfeld im Knick an der Grenze zwischen dem oberen und unteren Fibelteil. L. 57 mm. Verbl.: VM Litovel, Inv.-Nr. 3637. Lit.: K. FiSara, 1901, 66; E. Beninger - H. Freising, 1933. 28. 47. NÁMĚŠŤ NA HANÉ, Bez. Olomouc Biskupství, heute Teil der Gemeinde Náměšť na Hané. F. U.: Einzelfund einer Bronzefibel (a). a) Tf. 22:8. — Bronzene eingliedrige Fibel mit facettiertem schmalem umgeschlagenem Fuss und vierkantigem Bügel von trapezförmigem Querschnitt, am Ansatz dreimal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 64 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 68341. Lit.: A. Rzehak, 1918, 244, Abb. 50; E. Beninger-H. Freising, 1933, 32; /. L. Červinka, 1937, 114; J. Zeman, 1961b, 424, Abb. 1:9. 48. NEDAKONICE, Bez. Uherské Hradiště I. F. S.: Přidánky. F. U.: In den Jahren 1932—1935 wurden zwölf Brandgräber abgedeckt. Gr. 8 (IV/1935): verbrannte Knochen und Bronzefibel (a). a) Tf q:i. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit geschwungenem, durch dreiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, verbreitertem oberem Bügelteil, Stützplatte mit Sehnenhaken, Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Der lange stabförmige Fuss trägt einen beschädigten, ursprünglich vielleicht mit rechteckigen Öffnungen durchbrochenen Nadelhalter, teilweise abgebrochen. L. 66 mm. Verbl.: Slovácké museum Uherské Hradiště, Inv.-Nr. 264 Lit.: K. Schirmeisen, 1936, 18; V. Hrubý, V. Hoch-manová, F. Kalousek, J. a J. Pavelčík, 1956, 6; R. M. Pernička, 1966, Tf. XXI-.4. Gr. 9 (V/1935): verbrannte Knochen, Glasbruchstück und Bronzefibel (a). a) Tf. 7:4. —Bruchstück einer bronzenen zweigliedrigen provinziairömischen Spange, vielleicht einer norisch-panonischen Zweiknotenfibel, von der nur der abgebrochene verbreiterte Kopf mit randbegleitender Rille, durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter und Rest einer Sehnenkappe erhalten ist. Erh. L. 28 mm. Verbl.: Slovácké museum Uherské Hradiště, Inv.-Nr. 265. Lit.: K. Schirmeisen, 1936, 18; V. Hrubý, V. Hoch-manová, F. Kalousek, J. a J. Pavelčík, 1956, 6. Gr. 10 (VI/1935): profilierte Urne, eiserner Gegenstand und Eisenfibel (a). a) Tf. 16:11. — Eiserne Einsprossenfibel mit breitem, S-förmig geschwungenem Bügel, halbzylinderförmi-gem Kopf, langer Spiralrolle mit sieben Windungen an jeder Seite und oberer, mittels Hakens gehaltener Sehne. Nadel fehlt. Der Fuss mit drei und am Ende mit zwei Querrillen trägt einen trapezförmigen Nadelhalter mit abgebrochener Nadelrast. L. 31 mm. Verbl.: Slovácké museum Uherské Hradiště, Inv.-Nr. 271. Lit.: V. Hrubý, V. Hochmanová, F. Kalousek, J. a J. Pavelčík, 1956, 6; R. M. Pernička, 1966, Tf. XXI: 3. Gr. 11 (VII/1935): Gefässbruchstück und drei Teile einer eisernen Fibel. Verbl.: Slovácké mus. Uh. Hradiště, Inv.-Nr. 273. Lit.: V. Hrubý, V. Hochmanová, F. Kalousek, J. a J. Pavelčík, 1956,6 II. F. S.: Bahnhof. F. U.: In der Siedlung wurde im Jahre 1943 eine Bronzefibel (a) gefunden. 41 a) Tf. 31:6. — Bronzene eingliedrige Fibel mit viereckig verbreitertem umgeschlagenem Fuss und facettiertem, beiderseitig längs beider Kanten der Rückenfiäche mit fein eingravierten Zickzacklinien verziertem Bügel, am Ansatz viermal mit Drähtchen umwickelt. In der Mitte facettierter Fuss an beiden Enden durch je ein Feld mit zwei Querrillen und seitlichen Hohlkehlen verziert, schmaler Ver-bindungsbogen zwischen Fussende und Nadelrast facettiert. L. 60 mm. Verbl.: Slovácké museum Uherské Hradiště, Inv.-Nr. 4004. Lit.: unpubliziert. 49. NEJDEK, Bez. Břeclav F. S.: Ehemalige Czuczkas Ziegelei. F. U.: In der Siedlung wurde eine bronzene Fibel mit umgeschlagenem Fuss aufgefunden. Verbl.: MM Brno (?) (Gegenstand nicht identifizierbar, vielleicht Exemplar Tf. 21:3 ?). Lit.: E. Beninger - H. Freising, 1933, 31. 50. NĚMČÍCE NAD HANOU, Bez. Prostějov F. S.: Za hájkem. F. U.: Einzelfund einer Bronzefibel (a). a) Tf. 8:1. — Bronzene zweigliedrige Zweiknotenfibel mit langgestrecktem Körper, durch einen dreiteiligen und einen zweiteiligen Bügelknoten geteilt. Geneigter, verbreiterter Kopf mit durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter, Sehnenkappe, Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne, bronzener Achse und Nadel. Der Fuss mit dreieckigem Ausschnitt, durch einen gegliederten Knopf abgeschlossen, trägt einen rechteckigen, nach rechts rastenden Nadelhalter mit leistchenförmig verstärktem vorderem Rand der Aussenseite. Verzierung : Sehnenkappe mit zwei gegenüberliegenden keilförmigen Kerben an der Vorderseite und mit Furchen in Dreieckform, durch Zickzacklinien geschmückt. Am Kopf eine randbegleitende Querrille mit feinen Winkeleinstichen im Tannenzweig-muster. Aussenseite des Nadelhalters mit Tre-molierstich am Randleistchen und Nadelrastrand, wo er die Unterseite des fein eingravierten Rahmens bildet, in dessen Mitte sich eine auf gleiche Weise ausgeführte Wellenlinie mit herzförmigem Abschluss befindet. L. 70 mm. Verbl.: MM Brno Lit.: J. Knies, 1903, 72; A. Rzehak, 1908, 117, Abb. 10; derselbe, 1918, 234—235, Abb. 27; E. Beninger - H. Freising, 1933, 27. NEVOJICE, Bez. Vyškov (89.), siehe Anhang. 51. OLBRAMOVICE, Bez. Znojmo F. S.: Berg Leskoun. F. U.: Ausser Funden aus verschiedenen Kultur- perioden wurden auch zwei Bronzefibeln (a, b) aus der römischen Kaiserzeit gefunden. a) — Bronzene norisch-pannonische Flügelfibel mit langgestrecktem Bügel, geneigtem, verbreitertem Kopf, Sehnenkappe, Spiralrolle mit vier Windungen an der linken Seite und oberer Sehne. Der Bügel, im Unterteil mit Reihen von Punktgrübchen in zwei Längsrinnen verziert, trägt einen Knoten mit zwei beschädigten, durch Rillen und drei Knöpfe geschmückten lappenartigen Flügelauswüchsen. Fuss mit blechernem durchbrochenem Nadelhalter abgebrochen, rechte Hälfte der Spiralrolle und Nadel fehlen. Erh. L. 105 mm (nach Inventarbuch des NM in Prag). Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 77028 (Fund ver-scholen). Lit.: unpubliziert. b) — Bruchstück einer bronzenen norisch-pannoni-schen Flügelfibel desselben Typus wie die vorstehende. Erh. L. 84 mm (nach Inventarbuch des NM in Prag). Verbl.: NM Praha, In.-Nr. 77029 (Fund verschollen). Lit.: unpubliziert. 52. OSTROH, Bez. Uherské Hradiště F. U.: In einem Brandgrab wurde eine topfförmige Urne und eine Eisenfibel (a) gefunden. a) Tf. 30:1. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und breiterem, oben gewölbtem Bügel, mit einem Drahtring am Kopfteil und zwei ähnlichen Ringen dicht bei den Randwindungen der viermaligen Drahtumwicklung des Bügelansatzes verziert (der Drahtring beim Fussansatz mit feinen Querstricheln versehen). Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Nadel, Fussende und Nadelrast fehlen. Erh. L. 50 mm. Verbl.: MM Brno. Lit.: A. Rzehak, 1913, 307; derselbe, 1918, 244, Abb. 51; E. Beninger - H. Freising, 1933, 41; /. L. Červinka, 1937, 114, Abb. 7; J. Zeman> J96ib, 424, Abb. 1:1. 53. OTASLAVICE, Bez. Prostějov F. S.: Bažantnice — Luh. F. U.: In der Siedlung wurde im Jahre 1962 eine Bronzefibel (a) gefunden. a) Tf. 12:3. — Bronzene zweigliedrige kräftig profilierte Fibel mit trapezförmigem Fuss, einfachem, einseitigem Bügelknoten, verbreitertem Kopfteil, Stützplatte, durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne, bronzener Achse und Nadelbruchstück. Massig verbreiterter Kopf oben gewölbt und längsfacettiert, unten stark verflacht und durch einen lappenförmigen, zum 42 Knoten gekehrten Rand abgeschlossen. Der Fuss in Form einer trapezförmigen, mit randbegleitendem Tremolierstich verzierten Platte trägt einen vollen, viereckigen, unten nach rechts rastenden Nadclhalter. L. 41 mm. Verbl.: Privatsammlung — J. Stefek, Otaslavice. Lit.: unpubliziert. 54. PASOHLÄVKY, Bez. Bfeclav. F. S.: Bauplatz der landwirtschaftlichen Gebäude am nordöstlichen Gemeinderand. F. U.: Im Jahre 1959 wurde ein Brandgrab mit einer topfförmigen Urne, einem Eisenmesser und einer Bronzefibel (a) ausgegraben. a) Tf. 21:1. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Hohlgewölbter Körper durch feine Längsgrate facettiert, Bügelansatz zwölfmal mit Drähtchen umwickelt, Fussende mit einem Sparrenmuster aus Doppelrillen verziert. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 53 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 778-3/59. Lit.: /. Pelkaf, 1960c, 172; derselbe, 1961b, 172, 193, Abb. 89:2. 55. PAVLOV, Bez. Břeclav F. S.: Sauwasen. F. U.: In der Siedlung wurde im Jahre 1934 eine Ab-fallgrube durchgegraben, aus deren Inhalt Scherben germanischer und provinzialrömischer Keramik und eine Eisenfibel (a) geborgen wurden, a) Tf. 16:10 (nach E. Beninger, 1934a). — Eiserne Einsprossenfibel mit breitem, S-förmig geschwungenem Bügel, verbreitertem, an Ende gerade abgeschnittenem Fuss und hohem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter. Kopf mit Spiralrolle und Nadel fehlen. Erh. L. 32 mm. Verbl.: Privatsammlung — Ing. H. Freising. Lit.: E. Beninger, 1934a, 94, Abb. 2:2. 56. POHOŘELICE, Bez. Břeclav F. S.: Ufer des Jihlava-Flusses. F. U.: In der Siedlung wurden zwei Bronzefibeln (a, b) gefunden. a) Tf. 40:3. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem rechteckigem Fuss und stabförmigem, im Querschnitt rhombischem Bügel mit abgeschnittener unterer Kante. Von der Spiralrolle nur eine Windung an der linken Seite erhalten, übrige Teile mit Nadel fehlen. Dachförmig abgeschrägter Fuss am Ende mit einem durch Querrillen begrenzten Feld mit seitlichen Hohlkehlen verziert. Fester Nadelhalter mit einer im Vorderteil beschädigten Nadelrast. Erh. L. 46 mm. Verbl.: OVM Ivančice. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 40:2. — Bronzene eingliedrige Fibel mit recht- eckigem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter und stabförmigem Bügel, im Querschnitt rhombisch mit abgeschnittenen Kanten. Von der Spiralrolle nur eine Windung an der Unken Seite erhalten, übrige Teile mit Nadel fehlen. Fuss mit glattem Ansatzfeld, längerem, durch Querrillen begrenztem, facettiertem Mittelteil und kürzerem Abschlussfeld mit seitlichen Hohlkehlen. Erh. L. 41 mm. Verbl.: OVM Ivančice. Lit.: unpubliziert. 57. POSTOUPKY, Bez. Kroměříž F. U.: Einzelfunde zweier Bronzefibeln (a, b). a) Tf. 1:2. — Bruchstück einer bronzenen eingliedrigen Fibel mit breitem, an beiden Enden abgesetztem, bandförmigem Bügel mit Längsrippen auf den Rändern und in der Mitte der Oberseite. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, unterer Sehne und unvollständiger Nadel. Fuss mit Nadelhalter fehlt. Erh. L. 33 mm. Verbl.: OVM Kroměříž, Inv.-Nr. 503. Lt.: unpubliziert. b) Tf. 11:2. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit S-förmig geschwungenem, durch dreiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, verbreitertem, oben massig gewölbtem und facettiertem oberem Bügelteil, Stützplatte mit Sehnenhaken und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Der stabförmige, oben abgekantete Fuss mit doppelkonischem, zapfen-förmig auslaufendem Endknopf an der abgesetzten Sohle trägt einen vollen, trapezförmigen, unten nach rechts rastenden Nadelhalter. L. 47 mm. Verbl.: OVM Kroměříž, Inv.-Nr. 2378. Lit.: unpubliziert. PRUSY, siehe 1. BEŇOV, Bez. Přerov 58. PRÍTLUKY, Bez. Břeclav F. S.: Obecní pasuňky. F. U.: Bei der Erforschung des slawischen Hügelgräberfeldes wurden in den Jahren 1951—1952 auch zwei Bronzefibeln aus der römischen Kaiserzeit entdeckt, eine (a) im Inhalt eines slawischen Brandgrabes, die andere (b) auf der Oberfläche des Gräbefeldes, a) Tf 12:2. — Bronzene zweigliedrige kräftig profilierte Fibel mit trapezförmigem Fuss, einseitigem, zweiteiligem Bügelknoten, verbreitertem Kopfteil, kurzer Stützplatte und teilweise abgebrochenem durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter. Spiralrolle mit Nadel fehlt. Massig verbreiterter Kopf oben gewölbt und längsfacettiert, unten stark verflacht und durch einen zum Nadelhalter gekehrten Rand abgeschlossen. Der durch Feuereinwirkung beschädigte Fuss in Form einer trapezförmigen, mit randbegleitendem Tremolierstich verzierten 43 Platte, trägt einen vollen höheren Nadelhalter, unten nach rechts zu einer Nadelrast gebogen. Erh. L. 35,5 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. P-87/LXVIII-1. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 34:3. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem, facettiertem, am Ansatz mit einem durch zwei Querrillen begrenzten Feld mit seitlichen Hohlkehlen verziertem Bügel. Von der Spiralrolle nur eine Windung an der linken Seite erhalten, übrige Teile mit Nadel fehlen. Fester, nach rechts rastender Nadelhalter teilweise abgebrochen. L. 51 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. P-327-1. Lit.: unpubliziert. 59. RAKVICE, Bez Břeclav F. U.: In der Siedlung wurde eine Bronzefibel (a) gefunden. a) Tf. 20:6. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit hohem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter. Bogenförmiger Bügel oben gewölbt, unten verflacht, vorne zu einem scheibenförmigen Spiralhalter mit Öffnung für die Achse der verlorengegangenen Spiralrolle seitlich zusammengedrückt. Stufenförmig abgesetzter, fächerförmig verbreiterter Fuss mit einer die Abschlusskante mit sieben kleinen Kerben begrenzenden Querrille. L. 32 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 68103. Lit.: E. Beninger - H. Freising, 1933, 17. SELOUTKY, siehe 73. URČÍCE, Teil IL: 74. Seloutky 60. SENICKA, Bez. Olomouc F. U.: Einzelfund einer Bronzefibel (a). a) Tf 32:2. — Bronzene eingliedrige Fibel mit deformiertem schmalem, umgeschlagenem, am Ansatz mit vier schrägen Einschnitten verziertem Fuss, stabförmigem Bügel mit seitlichen Abschrägungen der Oberseite, und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Bügelansatz sechsmal mit dachförmig abgekantetem Drähtchen umwickelt. L. 61 mm. Verbl: VM Litovel, Inv.-Nr. 3477. Lit.: unpubliziert. 61. SKALICE NAD SVITAVOU, Bez. Blansko F. U.: In der Siedlung wurde Rest einer Bronzefibel (a) aufgefunden. a) Tf. 55:14. — Von einer Bronzefibel nur deformierte kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel erhalten. Erh. L. 64 mm. Verbl.: VM Boskovice. Lit.: unpubliziert. 62. SKORONICE, Bez. Hodonin F. S.: P'eld beim Weinberg. F. U.: Im Jahre 1951 wurde ein Brandgrab mit einer Drehscheibenurne, Urnenharz, drei handgemachten Keramikscherben, einem Tonspinnwirtel, drei Glasperlen, einem Eisenbeschlag und einer Bronzefibel (a) ausgeackert. a) Tf. 21:7. — Durch Feuereinwirkung zerschmolzene bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Erh. L. 44 mm. Verbl.: VM Kyjov, Inv.-Nr. 285. Lit.: J. Filip, 1956, 406—407 (unrichtig als latene- zeitlicher Fund angeführt). 63. SLATINTCE, Bez. Olomouc F. S.: Padělky. F. U.: Im Jahre 1933 wurde eine Bronzefibel (a) gefunden. a) Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss und stabförmigem, am Ansatz siebenmal mit Drähtchen umwickeltem Bügel. L. 58 mm (nach K. Schirmeisen). Verbl.: VM Litovel (?), (Fund verschollen). Lit.: K. Schirmeisen, 1934, 39; derselbe, 1936, 18. 64. SLAVONÍN, Bez. Olomouc F. S.: Marchablagerungen. F. U.: Einzelfund einer Bronzefibel (a). a) Tf. ig: 6 (nach K. Schirmeisen, 1938). — Bronzene durchbrochene Scheibenfibel mit kreisförmigem, am Rand gekerbtem Rahmen um das Hakenkreuzmuster, Armbrustspiralrolle und quergestelltem Nadelhalter. Durchmesser 30 mm. Verbl.: unbekannt. Lit.: K. Schirmeisen, 1938, 109, 110, 112, Abb. 10. 65. ŠAKVICE, Břeclav F. S.: Kopce. F. U.: In der Siedlung wurde im Jahre 1957 eine Eisenfibel (a) gefunden. a) Tf. 15:10. — Eiserne zweigüedrige Einsprossenfibel mit S-förmig gebogenem, oben gewölbtem, unten flachem, gegen den Fuss sich verjüngendem Bügel und halbzylinderförmigem, durch eingelegten gewellten Silberblech verziertem Kopf mit Rest eines scheibenförmigen Spiralhalters. Unter dem Fuss befindet sich ein unvollständiger Nadelhalter mit abgebrochener Nadelrast. Spiralrolle und Nadel fehlen. Erh. L. 35 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 1046-1/57. Lit.: unpubliziert. 66. ŠARATICE, Bez. Vyškov F. S.: Padělky za humnama. 44 F. U.: Gräberfeld mit 153 Brandgräbern, im Jahre 1947 entdeckt. Gr. 50: S-förmig profilierte Urne, kleine Scherben eines anderen Gefässes, Eisenfibel (a). a) Tf 40:8. — Bruchstück einer eisernen Fibel mit rechteckigem Fuss, von der nur Rest eines stabförmi-gen, im Querschnitt halbkreisförmigen Bügels, verzierter Fuss mit festem, hinten geschlossenem und unten nach rechts rastendem Nadelhalter und Teil der Nadel erhalten sind. Fussverzierung: drei durch Querrillen begrenzte Felder — an beiden Enden zwei kürzere mit seitlichen Hohlkehlen, in der Mitte ein längeres Feld mit Facetten. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. SAU 310/48. Lit.: Z- Trňáčková, 1960a, 567. Gr. 125: Urnenscherben, Bronzefibel (a). a) Tf. 43:9. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit rechteckigem Fuss, im Querschnitt hochtrapezförmigem und vorne nach oben zu einer Öse umgebogenem Bügel und Spiralrolle mit drei Windungen an jeder Seite, unterer Sehne und eiserner Achse. Nadel fehlt. Der in der Mitte facettierte Fuss, unter dem sich ein fester, nach rechts rastender Nadelhalter befindet, ist an beiden Enden durch je ein Feld mit zwei Querrillen und seitlichen Kerben verziert. L. 55,5 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. SAU 385/48. Lit.: Z- Trňáčková, 1960a, 577, 586, Abb. 2:2. Gr. 133: Unterteil einer Urne, Tonspinnwirtel, beinernes Bruchstück mit Bronzeniet, Bronzefibel (a). a) Tf. 43:8. — Bruchstück einer bronzenen Fibel mit rechteckigem Fuss und stabförmigem, achtkantigem Bügel. Der Fuss mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten, am Ansatz mit einem durch Querrillen begrenzten Feld mit seitlichen Hohlkehlen und am Ende mit einer Querrille verziert, trägt einen festen, nach rechts rastenden Nadelhalter. Fibelkopfteil mit Spiralrolle und Nadel fehlen. Erh. L. 42,5 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. SAU 393/48. Lit.: Z- Trňáčková, 1960a, 578, 586, Abb. 2:1. Gr. 138: topfförmige Urne, Bronzeniet, zerschmolzene Glasperle, Bronzefibel (a). a) Tf. 55:15. — Bruchstück einer bronzenen zweigliedrigen Fibel, von der nur ein Teil des dachförmigen Bügels mit Rest eines abgesetzten, durchlochten, scheibenförmigen Spiralhalters erhalten ist. Erh. L. 17 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. SAU 398/48. Lit.: Z- Trňáčková, 1960a, 578, 586. 67. ŠITBORICE, Bez. Břeclav F. S.: Padělky od Moutnic. F. U.: Gräberfeld, in welchem vom Jahre 1932 bis heute mehr als 20 Brandgräber erforscht wurden. Gr. i: topfförmige Urne, Eisenmesser, Nadelfragment, Bronzenadel, Bronzefibel (a). a) Tf. 45:1. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem, winkelig abschliessendem,.auf der Oberseite dachförmig abgekantetem Fuss, Nadelscheide, bandförmigem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Grenze zwischen Bügel und Fuss durch kleinen Querwulst betont. Verzierung: randbegleitende Rillen auf der Bügeloberseite, ein durch Paare von Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Hohlkehlen am Bügelansatz und Paare von Querrillen an beiden Enden des Fusses. L. 56,5 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67981. Lit.: J. Skutil, 1939, 60, Abb. 9; J. Zeman> ^öia, 189—190, Abb. 87Í; derselbe, 1961b,-$27, Abb. 3:1; R. M. Pernička, 1966, Tf. IV:5. Gr. 2: Unterteil einer Urne, Eisenschlüssel, zwei Eisenbeschläge, Eisenbruchstück, rechteckige Eisenschnalle, eiserne Riemenzunge, zwei Eisenfibeln (a, b). a) Tf 16:8. — Eiserne Einsprossenfibel mit S-förmig gebogenem, breitem, oben gewölbtem, unten flachem Bügel, halbzylinderformigem Kopf und am gerade abgeschnittenen Ende verbreitertem, einen teilweise abgebrochenen Nadelhalter tragendem Fuss. Spiralrolle mit Nadel fehlt. Erh. L. 36 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67978. Lit.: J. Skutil, 1939, 60, Abb. 9; R. M. Pernička, 1966, Tf. IV: 7. b) Tf. 16:g. — Beschädigte eiserne Einsprossenfibel mit breitem, oben gewölbtem, unten flachem Bügel, am Ende verbreitertem Fuss und hohem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter. Kopf mit Spiralrolle und Nadel fehlen. Erh. L. 32 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67979. Lit.: J. Skutil, 1939, 60; R. M. Pernička, 1966, Tf. IV: 8. Gr. 14: beschädigte Urne mit Rädchenverzierung, Eisenfibel (a). a) Bruchstück einer eisernen Einsprossenfibel mit breitem, gegen den Fuss sich verjüngendem Bügel und Rest eines Nadelhalters. Spiralrolle und Nadel fehlen. Verbl.: KP UJEP Brno. Lit.: R. M. Pernička, 1966, Tf. VII:3. Gr. 20: Urne, Bruchstücke eines Bronzesiebes, Bronzefibel (a). a) Bronzene zweigliedrige provinzialrömische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, oben gewölbtem, unten flachem Bügel, abgesetztem halbzylinderformigem Kopf und halbkreisförmiger Kopfplatte, die einen scheibenförmigen Spiralhalter und Spiralrolle mit oberer Sehne deckt. Der Fuss mit einem Endknopf trägt einen hohen Nadelhalter. Verbl.: KP UJEP Brno. Lit.: R. M. Pernička, 1966, Tf. VII:4. 68. Š VÁBEN ICE, Bez. Vyškov F. S.: Za kostelem. 45 F. U.: Aus Brandgräbern, die bei Erdarbeiten im Jahre 1935 zerstört wurden, konnten Keramik, Ton-spinnwirtel, Glasperlen, vier bronzene (a—d) und eine eiserne Fibel (e) gerettet werden. a) Tf 32:3. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, hohldachförmigem Bügel, am Ansatz dreimal mit Drähtchen umwickelt, und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Von der Verzierung nur entgegengesetzte feine, keilförmige Kerben an Seitenkanten der beiden Enden des Bügels und Fusses sichtbar. L. 58 mm. Verbl.: Schule, Švábenice. Lit.: /. L. Červinka, 1937, 113 (unrichtig als Funde aus der älteren römischen Kaiserzeit angeführt); /. PeSkař, 1962b, 78. b) Tf. 32:6. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, hohldachförmigem, vorne verjüngtem und nach unten zu einer Öse gebogenem Bügel, am Ansatz dreimal mit Drähtchen umwickelt, und langer Spiralrolle mit acht Windungen an jeder Seite, unterer Sehne, Nadel und eiserner Achse. Von der Verzierung feine Kerben an den Fußseitenkanten erkennbar. L. 58 mm. Verbl.: Schule, Švábenice. Lit.: /. L. Červinka, 1937, 113; /. Peškař, 1962b, 78. c) Tf. 39:2. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, beschädigtem festem, nach rechts rastendem Nadelhalter, stabförmigem, sechskantigem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Facettierter Fuss an beiden Enden durch je ein schmales Feld mit einer Querrille verziert. L. 48 mm. Verbl.: Schule, Švábenice. Lit.: /. L. Červinka, 1937, 113; /. Peškař, 1962b, 78. d) Tf. 39:3. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem, flachdachförmigem Fuss, stabförmigem, oben facettiertem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fester Nadelhalter beschädigt, Nadelrast abgebrochen. Verzierung: durch Querrillen begrenztes Feld mit Hohlkehlen am Bügelkopf, zwei Querrillen am Bügelansatz und eine Querrille am Fussansatz, ein Feld mit seitlichen Kerben am Fussende. L. 51 mm. Verbl.: Schule, Švábenice. Lit.: /. L. Červinka, 1937, 113; /. Peškař, 1962b, 78. e) Tf 41:4. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, stabförmigem, oben gewölbtem, unten flachem Bügel und kurzer Spiralrolle, von der nur die linke Hälfte mit zwei Windungen und Rest einer oberen Sehne erhalten ist. Nadel, Fussende und grösster Teil des Nadelhalters fehlen. Erh. L. 58 mm. Verbl.: Schule, Švábenice. Lit.: /. L. Červinka, 1937, 113; /. Peškař, 1962b, 78. 69. TASOV, Bez. Hodonín. F. S.: Na drahách. F. U.: Einzelfund einer Bronzefibel (a). a) Tf. 34:9. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem, vor dem Ende zusammengedrücktem Fuss, halbrund gewölbtem, am Ansatz mit einer Gruppe von Querstrichen verziertem Bügel und deformierter kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Nadel fehlt. Fester trapezförmiger Nadelhalter unten nach rechts zu einer Nadelrast gebogen. L. 50 mm. Verbl.: Slovácké museum Uherské Hradiště. Inv.-Nr. 3665- Lit.: unpubliziert. 70. TULESlCE, Bez. Znojmo F. U.: Einzelfund einer Bronzcfibel (a). a) Tf. 40:1. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, rundstabigem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Fester Nadelhalter unten nach rechts zu einer Nadelrast gebogen. Fussverzierung: an beiden Enden je ein Feld mit seitlichen Hohlkehlen, in der Mitte schmale Rückenfläche und schräge Facetten. L. 48 mm. Verbl.: Naturhistorisches Museum Wien, Inv.-Nr. 46701. Lit.: E. Beninger, 1940, Tf. 297:8; J. ^eman, 1961a, 203. 71. UHERSKÉ HRADIŠTĚ, Bez. Uherské Hradiště F. U.: Im Massenfund von Bronzegegenständen aus der römischen Kaiserzeit befand sich auch eine Reihe (a—t) von Fibeln aus dem 1.—4. Jahrhundert u. Z. a) Tf. 1:1. — Bronzene eingliedrige geschweifte Fibel vom Spätlatenetypus mit deformierter kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, unterer Sehne und einer Hälfte der Nadel. Fibelkörper durch kleinen Querwulst geteilt, kürzerer Bügeloberteil am Rücken mit einer durch Längsrillen begrenzten Reihe von Schrägstrichen verziert, längerer, gegen das Ende sich verjüngender Unterteil mit gefülltem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter. L. 54 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89968. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 3:6. — Deformierte bronzene eingliedrige Augenfibel mit breitem Körper, durch dreiteiligen Bügelknoten mit zwei Kantenrillen geteilt. Auf der Oberseite gewölbter Bügel mit leistchenförrnigen Rändern ist durch rand- und rückenbegleitende Rillen verziert. Abgesetzter, verbreiterter Kopf mit zwei geschlossenen, durch Kreise eingefassten Augen, zwei Scitenknöpfen, breitem Sehnenhaken und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und verbogener Nadel. Dachförmiger, 46 zum Abschluss sich verbreitender Fuss ist durch randbegleitende Rillen und ein Dreieckmuster aus Doppellinien am gerade abgeschnittenen Ende geschmückt. Nadelhalter mit zwei Ausschnitten im vorderen Rand voll, Nadelrast beschädigt. L. 55 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89966. Lit.: A. Rzehak, 1918, 239, Abb. 37; E. Beninger-H. Freising, 1933, 41. c) Tf. 4:2. — Bronzene eingliedrige norisch-panno-nische Flügelfibcl mit langgestrecktem Bügel, Bügelknoten mit zwei fragmentarischen Flügeln, geneigtem verbreitertem Kopf, Sehnenkappe und linker Seite der Spiralrolle mit vier Windungen. Rechte Hälfte der Spiralrolle, Sehne und Nadel fehlen. Fussende mit durchbrochenem verbreitertem Teil des Nadelhalters abgebrochen, schmaler Vorderteil des Nadelhaltcrs mit nach links umgeschlagenem unterem Rand erhalten. Verzierung: eine Furche den Kopfrand entlang, randbcgleitende Rillen an der durch eine senkrechte Mittellinie geteilten Sehnenkappe, die auch, ebenso wie beide Seiten des Nadelhalters, mit Tremolierstich geschmückt wurde. Erh. L. 64 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89960. Lit.: unpubliziert. d) Tf. j:2. — Fragment einer bronzenen eingliedrigen norisch-pannonischen Flügelfibel mit Teil eines gestreckten, beiderseitig durch eine Längsrille und eine Furche mit Punktgrübchen verzierten Fusses, Bügclknoten, zwei Stummel der Flügel, geneigtem, verbreitertem Kopf und Rest des Sehnenhakens und Spiralrollendrahts. Erh. L. 49 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89961. Lit.: unpubliziert. e) Tf. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit grossem, durch dreiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, verbreitertem, unten lappenför-mig auslaufendem Kopf, Stützplatte, Sehnenkappe und linker Hälfte der Spiralrolle mit vier Windungen, oberer Sehne und eiserner Achse. Stabförmiger, oben verflachter Fuss mit gegliedertem Endknopf und grossem, vollem Nadelhalter, dessen Vorderrand nach der äusseren, durch eingeritzte Wellenlinien verzierten Seite umgeschlagen wurde. Beschädigte Nadelrast nur teilweise erhalten. L. 99,5 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89956. Lit.: A. Rzehak, 1918, 238—239, Abb. 31; E. Bemn- ger-H. Freising, 1933, 41. f) Tf. 0:7. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit geschwungenem, durch zweiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, verbreitertem, oben rund gewölbtem Bügelkopftcil, Stützplatte, Sehnenhaken und Draht einer Spiralrolle, von der nur zwei Windungen der linken Hälfte erhalten sind. Der stab-förmige Fuss mit gegliedertem Endknopf trägt einen beschädigten, zweimal mit Rundlöchern durchbro- chenen Nadclhalter. Nadelrast teilweise abgebrochen. L. 59,5 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89959. Lit.: unpubliziert. g) Tf. 10:3. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit S-förmig geschwungenem, durch dreiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, verbreitertem, auf der gewölbten Oberseite facettiertem Kopfteil, Stützplatte, Sehnenhaken und linker Hälfte der Spiralrolle mit vier Windungen und oberer Sehne. Rechte Seite der Spiralrolle und Nadel fehlen. Der stabförmige Fuss mit Grat, durch einen gegliederten Endknopf abgeschlossen, trägt einen nach rechts rastenden Nadelhalter mit zwei kleinen Rundlöchern. L. 53 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89957. Lit.: A. Rzehak, 1918, 238—239, Abb. 36; E. Beninger - H. Freising, 1933, 41. h) Tf. 11:5. — Bronzene zweigliedrige kräftig profilierte Fibel mit S-förmig geschwungenem, durch dreiteiligen Bügclknoten geteiltem Körper, verbreitertem, auf der gewölbten Oberseite facettiertem Kopfteil, Stützplatte und durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken. Spiralrolle und Nadel fehlen. Stabförmiger Bügelunterteil mit gegliedertem Endknopf und vollem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter. L. 63 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89958. Lit.: unpubliziert. i) Tf. 11 :j. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit deformiertem, durch dreiteiligen einseitigen Bügelknoten geteiltem Körper, trompetenförmig verbreitertem Kopfteil, langer Spiralrolle mit sieben Windungen an jeder Seite, oberer, mittels Hakens gehaltener Sehne und bronzener Achse. Nadel fehlt. Rundstabiger Bügelunterteil mit zapfenförmig auslaufendem Endknopf und ziemlich hohem, vollem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter. L. 55 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89963. Lit.: A. Rzehak, 1918, 238—239, Abb. 32; E. Beninger - H. Freising, 1933, 41. j) Tf. 14:5. — Bronzene zweigliedrige Trompetenfibel mit dreiteiligem Bügelknoten, trompetenförmig verbreitertem Kopfteil, durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken, stabförmigem, im Querschnitt rhombischem Bügelunterteil mit grosser, gegliederter, knopfförmiger Fußsohle und höherem, vollem, nach rechts rastendem Nadelhalter. Kopfrand, Bügel- und Sohlenschcibe mit umlaufender Nut versehen. Spiralrolle und Nadel fehlen. L. 54 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89962. Lit.: unpubliziert. k) Tf. 18:1. — Bronzene zweigliedrige provinzial-römische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, oben rundgewölbtem, unten flachem Bügel, halbkreisförmiger unverzierter Kopfplatte, durchlochtem 47 scheibenförmigem Spiralhalter, zapfenförmig auslaufendem Endknopf an der Fußsohle und hohem Nadelhalter. Spiralrolle und Nadel fehlen. L. 41 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89976. Lit.: unpubliziert. 1) Tf 18:2. — Bronzene zweigliedrige provinzial-römische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, facettiertem, im Querschnitt trapezförmigem Bügel, kleinem abgesetztem Kopf, halbkreisförmiger, mit Tremolierstichbogen verzierter Kopfplatte, durch-lochtem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken und Spiralrolle, von der nur eine Windung an der linken Seite und Rest einer Eisenachse erhalten sind. Der verbreiterte Fuss mit kleinem Zapfen an der gerade abgeschnittenen Sohle trägt einen hohen, schmalen Nadelhalter mit leistchenförmig verstärktem vorderem Nadelrastrand. L. 41 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89965. Lit.: unpubliziert. m) Tf. 18:4. — Bronzene zweigliedrige provinzial-römische Kniefibel mit dachförmig gestaltetem Bügel, niedrigem dreieckigem Kopf, halbkreisförmiger, mit eingepunzten Bögen- und Kreuzmustern verzierter Kopfplatte, durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken und Spiralrolle, von der nur vier Windungen an der rechten Seite, Bronzeachse und verbogene Nadel erhalten sind. Massig verbreiterter Fuss mit gerade abgeschnittenem Ende und plattenförmiger, ursprünglich dreilappiger (linke Seite abgebrochen), durch sich kreuzende Rillen und feine Randkerben verzierter Sohle. Nadelhalter hoch, unten nach rechts zu einer Nadelrast mit leistchenförmig verstärktem vorderem Rand gebogen. L. 48 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89964. Lit.: A. Rzehak, 1918, 238—239, Abb. 34; E. Beninger - H. Freising, 1933, 41. n) Tf. 18:9. — Fragment einer bronzenen provinzial-römischen Scharnierfibel mit walzenförmigem, durch längliche Endknöpfe (der linke fehlt) abgeschlossenem und in der Mitte mit einem Schlitz versehenem Querbalken. Der stabförmige Bügel mit gekerbtem Rückenkamm trägt auf der Oberfläche schwache Spuren der Versilberung. Bügelunterteil, Fuss, Nadelhalter und Nadel fehlen. Erh. L. 38 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89969. Lit.: unpubliziert. o) Tf. 47:4. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel mit rechter Hälfte des kantigen, im Ansatz stufenförmig abgesetzten und durch zwei umlaufende Rippen und einen Knopf abgeschlossenen Querbalken. Im Querschnitt trapezförmiger Bügel bogenförmig gewölbt, auf dem Rücken mit eingepunzten S-Mustern und an beiden Seitenflächen mit kreisförmig umrahmten Grübchen verziert, an der Stirn mit einem Knopf derselben Form wie jene an den Balkenenden versehen. Abgesetzter Bügel- ansatz verjüngt, rechteckiger, im Mittelteil facettierter Fuss an beiden Enden durch vollkantige Felder mit seitlichen Kerben und Hohlkehlen geschmückt. Nadelscheide bis zum Fussende offen. L. 65 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89974. Lit.: unpubliziert. p) Tf. 47:5. — Bronzene provinzialrömische Zwiebel-knopffibel mit linker Hälfte des kantigen, am Ende leistenartig verstärkten und durch einen Knopf abgeschlossenen Querbalken mit Rest einer Bronzeachse. Im Querschnitt trapezförmiger Bügel bogenförmig gewölbt, an der Stirn beiderseits des Schlitzes für die Nadel mit je drei schrägen Rillen verziert und mit einem auf konischem Zwischenstück sitzenden Kopfknopf versehen. Abgesetzter Bügelansatz verjüngt, rechteckiger, im Mittelteil facettierter Fuss an beiden Enden mit vollkantigen, seitlich gekerbten Feldern und an der Abschlusskante mit zwei schrägen Einkerbungen verziert. Nadelscheide verkürzt. L. 69 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89975. Lit.: unpubliziert. q) Tf. 48:1. — Bronzene provinzialrömische Zwiebel-knopffibel. Der auf der Oberseite beiderseitig abgeschrägte und reliefierte Querbalken an der Vorderseite mit zwei runden Grübchen versehen, an beiden Enden leistenartig verstärkt und durch länglichrunde Knöpfe abgeschlossen. Bogenförmig gewölbter, im Querschnitt trapezförmiger Bügel mit erhaltener Basis des abgebrochenen Kopfknopfes oberhalb des Stirnschlitzes. Rechteckiger Fuss mit langer Nadelscheide. Verzierung: auf der Bügelrückenfläche zwei randbegleitende Linien und in der Mitte eine quergestrichelte Längsrille, die auch die Rückenfläche des im Mittelteil facettierten Fusses schmückt. Vollkantige Felder an beiden Fussenden sind mit bogenförmigen Elementen verziert. L. 67 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89971. Lit.: unpubliziert. r) Tf. 48:2. — Bronzene provinzialrömische Zwiebel-knopffibel. Der kantige Querbalken, an beiden Enden durch zwei kreisrunde Rippen und sechskantig facettierten Knopf abgeschlossen, trägt auf der Oberseite hakenförmige Zieraufsätze. Der halbkreisförmig gewölbte, im Querschnitt trapezförmige Bügel mit abgebrochenem Kopf knöpf ist durch einen verjüngten, zweimal gerillten Ansatz mit dem rechteckigen, eine offene Nadelscheide tragenden Fuss verbunden. Fuss mit flachem Rücken und schrägen, trapezförmigen, durch winkelige, gekerbte Zwischenstücke getrennten Facetten verziert, Abschlusskante mit drei Kerben versehen. An die bronzene Achse aufgehängte Nadel verbogen. L. 68 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89972. Lit.: unpubliziert. s) Tf. 49:1. — Bronzene provinzialrömische Zwiebel-knopffibel mit rechter Hälfte des vertikal ver- 48 flachten, auf der Oberseite reich reliefierter und am Ende durch zwei umlaufende Rippen und einen sechskantig facettierten Knopf abgeschlossenen Querbalkens. Bogenförmig gewölbter, im Querschnitt trapezförmiger Bügel mit abgesetztem, verjüngtem Ansatz und einem doppelkonischen, sechskantig facettierten, am schmalen zweigliedrigen Hals sitzenden Kopfknopf. Bügelrückenfläche mit einer gekerbten Längsrinne verziert. Im Bügelstirnschlitz abgebrochene, an die Achse aufgehängte Nadelöse erhalten. Der rechteckige Fuss mit verkürzter Nadelscheide ist flachdachförmig gestaltet, beide schräge Flächen durch quergerillte Zwischenstücke in kürzere und längere Felder geteilt, Grat mit Längsrille und Ende mit randbegleitenden und winkeligen Rillen versehen. L. 82 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89973. Lit.: unpubliziert. t) Tf. 52:3. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel mit vertikal verflachtem, durch gekerbte Rippen und zwiebelförmige Knöpfe abgeschlossenem, in der Vorderseite mit vier runden Grübchen versehenem Querbalken, bogenförmig gewölbtem, im Querschnitt trapezförmigem Bügel, verjüngtem, durch gekerbten leistenförmigen Kamm getrenntem Bügelansatz, viereckigem, gegen das Ende massig sich verbreiterndem Fuss und verkürzter Nadelscheide. Bügel auf der Rückenfläche durch randbegleitende Rillen und mittlere gekerbte Längsrinne verziert und im abgesetzten, an den Rändern gekerbten Kopf mit rundem Loch für einen Stift des herausgefallenen Mittelknopfes versehen. Fuss im Mittelteil facettiert, auf vollkantigen Feldern mit zwei (Ansatz), bzw. drei (Ende), durch seitliche Einkerbungen abgesetzen Paaren von Punktkreisen und auf dem Rücken mit einer gekerbten Längsrille verziert. L. 91 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 89970. Lit.: unpubliziert. 72. UHERSKÝ BROD, Bez. Uherské Hradiště I. F. S.: U Kučovské lávky. F. U.: In der Siedlung wurde eine Bronzefibel (a) gefunden. a) Tf 20:5. — Bronzene zweigliedrige Armbrustfibel mit hohem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter. Bogenförmiger Bügel oben gewölbt und mit feinem Grat versehen, unten verflacht, vorne zu einem durchlochten scheibenförmigen Spiralhalter seitlich zusammengedrückt. Armbrustspiralrolle und Nadel fehlen. Grenze zwischen Bügel und massig sich verbreiterndem Fuss mit konischem Endknopf durch Rippenwulst betont. Erh. L. 35 mm. Verbl.: M. J.A.Komenského Uh. Brod, Inv.-Nr. 641. Lit.: J. Kučera 1902, 96, Tf. VI: 18; /. L. Červinka, 1902, 293; E. Beninger - H. Freising, 1933, 40. II. F. S.: Zběsné. F. U.: In der Siedlung wurden drei Bronzefibeln (a—c) gefunden. a) Tf g:8. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit S-förmig geschwungenem, durch dreiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, verbreitertem, oben gewölbtem Bügelkopfteil, Stützplatte, Sehnenhaken und linker Hälfte der Spiralrolle mit vier Windungen und oberer Sehne. Rechte Seite der Spiralrolle und Nadel fehlen. Stabförmiger Fuss mit abgesetzter Sohle und doppelkonischem, zapfenförmig auslaufendem Knopf am Ende. Trapezförmiger Nadelhalter mit zwei Rundlöchern durchbrochen, unten nach rechts zu einer Nadelrast gebogen. L. 54 mm. Verbl.: Museum J. A. Komenského Uherský Brod, Inv.-Nr. 659. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 7:1. — Bronzene zweigliedrige norisch-panno-nische Flügelfibel mit bogenförmig gewölbtem, durch sattelförmigen Knoten mit verkümmerten Flügeln geteiltem Körper, verbreitertem, oben gewölbtem und an der Stirn zu einer kleinen dreieckigen Fläche schräg abgeschnittenem Kopf, scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne, bronzener Achse und Nadel. Unter dem stabförmigen Fuss nur der Rest eines vollen Nadelhalters erhalten, abgebrochener Unterteil mit Nadelrast fehlt. L. 43 mm. Verbl.: Museum J. A. Komenského Uherský Brod. Lit.: unpubliziert. c) Tf. 40:5. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter, stabförmigem, siebenkantigem, oben dachförmig gestaltetem Bügel, deformierter kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und verbogener Nadel. Fussverzierung: am Ansatz glattes Feld, im Mittelteil schmale Rückenfläche und schräge Facetten, am Ende ein Feld mit zwei Querrillen und seitlichen Kerben. L. 50 mm. Verbl.: Museum J. A. Komenského Uherský Brod. Lit.: unpubliziert. 73. URČÍCE, Bez. Prostějov I. F. S.: Zámezný. F. U.: Im Jahre 1938 wurden bei der Rekonstruktion der Staatsstrasse einige Brandgräber zerstört. Gr. 1: Drehscheibenurne, bronzene Fibel (a). a) Tf. 46:8. — Abgebrochener Unterteil der bronzenen Schildfibel mit schwachen Spuren der Versilberung. Stabförmiger Fuss mit flachem Rücken und abgeschrägten Seitenflächen an beiden Enden durch je ein Paar von Pcrldrahtringen verziert. Von 49 der Fussansatzzier nur ein aus der Querfurche abgefallenes und an die Linksseite des grossen viereckigen, nach rechts rastenden Nadelhalters angeschmolzenes Perldrahtstück erhalten. Vom Fussende läuft eine Platte in der Form eines Dreipasses mit Abschlussfortsatz aus, welche drei kreisrunde Scheiben mit Perldrahteinfassung und Glasflussauflagen trägt: eine grosse Mittelscheibe, deren Metallzelle mit erhöhtem Rand das bläulich gefärbte Glas ausfüllt, und zwei kleinere Seitenscheiben mit konvexen, durch je einen gezackten Metallring gehaltenen Auflagen, vielleicht aus farblosem Glas. Erh. L. 44 mm. Verbl.: Privatsammlung — JUDr. F. Trčala, Prostějov. Lit.: F. Trčala, 1946, 55. Aus dem Inhalt anderer Gräber wurden Reste handgemachter Gefässe, Tonspinnwirtel, eine Glasperle und Metallgegenstände, unter denen eine silberne (a) und vier bronzene (b—e) Fibeln vorhanden waren, geborgen. a) Tf. 43:6. — Bruchstück einer silbernen Fibel mit fehlendem, wahrscheinlich rechteckigem Fuss und bandförmigem, mit zwei randbeg'eitenden Rillen verziertem, am Kopfende abgesetzt verengtem und nach unten zu einer Öse umgebogenem Bügel. In der Bügelkopföse Rest einer eisernen Achse erhalten. Spiralrolle mit Sehne und Nadel, Fuss und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 27 mm. Verbl.: Privatsammlung — JUDr. F. Trčala, Prostějov. Lit.: F. Trčala, 1946, 55. b) Tf. 35:8. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss, Nadelscheide, bandförmigem, gegen den Kopf sich verbreiterndem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Bügel mit eingcpunzter Verzierung — elf liegende, abwechselnd gewendete quergeriefelte Dreiecke mit kleinen Kreisen an der Spitze, Fuss mit schmaler Rückenfläche, schrägen Facetten und zwei Querrillen am Ende. L. 66 mm. Verbl.: OVM Prostějov, luv-Nr. N 145/1. Lit.: RMP XVI 1939, 141. c) Tf. 36:2. — Deformiertes Bruchstück einer bronzenen eingliedrigen Fibel mit rechteckigem, facettiertem Fuss, bandförmigem, gegen den Kopfsich verbreiterndem und mit zwei randbegleitenden Rillen verziertem Bügel, festem, durch ein nach unten gebogenes Fussende geschlossenem, am Vorderrand beschädigtem Nadelhalter mit teilweise abgebrochener Nadelrast. Spiralrolle und Nadel fehlen. Erh. L. 32 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 145/2. Lit.: RMP XVI 1939, 141. d) Tf. 38:6. — Bronzene eingliedrige Fibel mit stab-förmigem achtkantigem Bügel, kurzer Spiralrollc mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel mit abgebrochener Spitze. Fuss mit Nadelhalter fehlt. Erh. L. 39 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 145/3. Lit.: RMP XVI 1939, 141. e) Tf 30:2. — Fragment einer bronzenen Fibel, wahrscheinlich des Typus mit umgeschlagenem Fuss, von der ein Stück des dachförmig gestalteten Bügels mit Resten eines Drahtringes und eines angeschmolzenen abgebrochenen Teiles mit Drahtumwicklung erhalten blieb. Erh. L. 26 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 145/4. Lit.: RMP XVI 1939, 141. II. 74. Seloutky, heute Teil der Gemeinde Určice F. S.: Tenisky. F. LI.: Einzelfund einer Bronzefibel (a). a) Tf. 21:10. — Bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, stabförmigem, achtkantigem, am Ansatz viermal mit Drähtchen umwickeltem Bügel und kurzer Spiralrolle, von der nur zwei unvollständige Windungen der linken Hälfte erhalten sind, übrige Teile und Nadel fehlen. Fussverzierung: an beiden Enden je ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Kerben, im Mittelteil schmale Rückenfläche und schräge Facetten. Erh. L. 50 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. N 47/1. Lit.: A. Gottwald, 1924, 122; E. Beninger - H. Freiing, 1933, 34- 75. VÁVROVICE, Bez. Opava F. S.: Bauplatz für Schule. F. U.: In Jahren 1921 —1924 wurden sieben Brandgräber der Przeworsk-Kultur entdeckt. Gr. II.: beschädigte Urne, Eisenmesser, Bronzefibel (a). a) Tf. 3:1. — Beschädigte Rollenkappenfibel der östlichen Serie mit breitem hohlgewölbtem Bügel, niedrigem Kamm mit zwei Kantenrillen und einer gekerbten Rippe, leicht geschwungenem Fuss mit schwachem Grat und Rest eines vollen Nadelhalters. Bügeloberseite durch zwei gratbegleitende Punktreihen in zwei mit je ein Sparrenmuster aus Doppellinien verzierte Felder geteilt. Von der langen Spiralrolle mit eiserner Achse nur die abgebrochene rechte Hälfte mit vierzehn Windungen und zwei Windungen der linken Seite erhalten. Rest einer Rollenkappe am rechten Spiralende bemerkbar. Erh. L. 34 mm. Verbl.: Slezské museum Opava, Inv.-Nr. P 1009. Lit.: V. Karger, 1922, Tf. IV:5; L. Franz, 1930, 56, 58; R. M. Pemička, 1966, Tf. LXIV:g. Gr. V: Fußschale, halbkugelige Schale, Scherben von rillenverzierten Gefässen, Bruchstück eines Bronzebeschlages, Eisenmesser, Eisenfibel (a). 1 a) Tf. 16:1 (nach L. Franz, 1930). — Eiserne Ein- 50 sprossenfibel mit breitem, oben gewölbtem Bügel, verbreitertem Fuss, vollem nach rechts rastendem Nadelhalter, halbzylinderförmigem Kopf und langer Spiralrolle mit oberer Sehne. L. 34 mm. Verbl.: Slezské museum Opava (Fund während der Kriegsereignisse verlorengegangen). Lit.: L. Franz, 1930, 62, Abb. 7:1; R. M. Pernitka, 1966, Tf. LXVI: 4. 76. VELATICE, Bez. Brno-venkov F. S.: Zadní půllány. F. U.: Birituelles Gräberfeld mit grösserer Anzahl abgedeckter Gräber. Brandgr. 1/1923: eiserne Messer, Eisenschnalle, eiserne Riemenzunge und drei Eisenfibeln (a—c). a) Tf. 16:3. — Eiserne zweigliedrige Einsprossenfibel mit S-förmig gebogenem, breitem, oben gewölbtem Bügel, verbreitertem, am Ende gerade abgeschnittenem Fuss, hohem Nadelhalter mit abgebrochener Nadelrast, halbzylinderförmigem, mit zwei randbegleitenden Rillen versehenem Kopf, durchloch-tem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken und langer Spiralrolle mit zehn Windungen an der rechten und neun Windungen an der linken Seite, oberer Sehne und Achse. Nadel fehlt. L. 33 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. SAU 1302. Lit.: E. Beninger - II. Freising, 1933, 21. b) Tf 16:4. — Eiserne zweigliedrige Einsprossenfibel desselben Typus, wie die vorstehende. Spiralrolle mit zehn Windungen an jeder Seite und beschädigter oberer Sehne. Nadel fehlt, Nadelhalter grösstenteils abgebrochen. L. 35 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. SAU 1303. Lit.: E. Beninger - H. Freising, 1933, 21. c) Tf. 15:4. — Eiserne zweigliedrige S-förmig gebogene Fibel mit bogenförmig gewölbtem, bandförmigem Bügel, auf dem durch eine Querrille der Kopf angedeutet wird, geradem Fuss, hohem trapezförmigem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter, durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter und langer Spiralrolle, von der nur die rechte Hälfte mit zwölf Windungen, oberer Sehne und eiserner Achse erhalten blieb. Nadel fehlt. L. 38 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. SAU 1304. Lit.: E. Beninger - H. Freising, 1933, 21. Brandgr. 2/1923: Henkel eines Bronzeeimers, Bruchstücke einer bronzenen Kelle und eines Bronzesiebes, Bronzeschere, kleines Messer, Pinzette und Bronzefibel (a). a) Tf 1:6. — Deformierte bronzene eingliedrige Soldatenfibcl mit stabförmigem, im Querschnitt rhombischem, gegen das gerade abgeschnittene Fussende sich verjüngendem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen aus kantigem Draht an jeder Seite, unterer Sehne und Nadel. Trapezförmiger Nadelhalter voll, unten nach rechts zu einer Nadelrast gebogen. Bügel mit gekerbten Seitenkanten an beiden schrägen Flächen der Oberseite durch je zwei Reihen von Punkteinstichen verziert. Erh. L. ca. 39 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. SAU 1310. Lit.: E. Beninger - H. Freising, 1933, 21. Brandgr. 1/1943: verzierter konischer Topf mit eingezogenem Rand, Bronzefibel (a). a) Tf. 9:5. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit dreiteiligem Bügelknoten, verbreitertem, oben gewölbtem Bügelkopfteil, Stützplatte mit Sehnenhaken und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Rundstabiger Bügelunterteil mit doppclkonischem, zapfenförmig auslaufendem Endknopf. Nadelhalter trapezförmig, mit zwei runden Löchern durchbrochen und unten zu einer Nadclrast gebogen. L. 66 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. SAU 123/48. Lit.: unpubliziert. Brandgr. 6/1943: Scherben einer Urne, Reste einer zerschmolzenen Glasschale, Bruchstücke eines Bronzegeschirrs, Eisenmesser mit gerader Klinge, sichelförmiges Messer, Eisenschere, eiserner Fingerring, norisch-pannonische Gürtelbeschläge, bronzene Nadeln, eine silberne (a) und zwei Bronzefibeln (b, c). a) Tf. 2:3. — Silberne eingliedrige Rollenkappenfibel mit hochgewölbtem, dachförmig gestaltetem Körper, durch hohen, unten stark abgeflachten und mit einem in die Kantenrille eingelegten, schnurartig gestrichelten Bronzedrähtchen verzierten Bügelkamm geteilt. Breiter Bügel mit gewölbten, durch je fünf Riefen quergerippten Kappen, schlingen-förmig zurückgebogenem, unter dem Bug seitlich ausgeschweiftem Sehnenhaken, langer Spiralrollc mit acht Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Der leicht geschwungene Fuss trägt einen vollen, trapezförmigen, unten nach rechts rastenden Nadelhalter mit einem Zacken am vorderen Randansatz. Verzierung: eine, bzw. zwei kurze Querrillchen an beiden Seiten der Ausschweifung des äusseren Sehnenhakenstreifens, rand-und gratbegleitende Doppellinien auf der Bügeloberseite, drei Querstrichelpaare an der Aussenseite der Nadelrast, deren Rand auf der Linksseite des Nadelhalters eine eingeritzte Linie betont. L. 46 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. SAU 128/48. Lit.: J. Poulik, 1950, Abb. 71U, v, w. b) Tf. 13:8. — Bronzene eingliedrige Trompetenfibel mit S-förmig geschwungenem, durch Bügelknoten geteiltem Körper. Oberer Bügelteil trompetenförmig verbreitert, lange Spiralrolle mit sieben Windungen an jeder Seite, umgelegter Sehne und Nadel. Bügcl-unterteil im Querschnitt rhombisch, auf der Oberseite mit schrägen Furchen und am Ende mit Knopfsohle versehen. Unter dem Fuss befindet sich ein voller, trapezförmiger Nadelhalter mit eingeritzter Nadelrastgrenze an der äusseren Seite. Nadel- 51 rast mit zwei randbegleitenden Gruppen von drei Querrillchen und einem Band von Schrägstrichen verziert, Kopf-, Bügelknoten- und Sohlcnscheiben-rand mit umlaufenden Nuten versehen. L. 46 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. SAU 128/48. Lit.: J. Poulik, 1950, Abb. 71a, b. c) Tf. 13:4. — Bruchstück einer bronzenen Trompetenfibel. Oberer Bügelteil unten abgeplattet, oben gewölbt, abgekantet, am schmalen Hals bei der beschädigten Bügelscheibe mit kleinem Dreieck aus Doppellinien verziert und am verbreiterten Kopf mit einer Randnut versehen. Andere Fibelteile fehlen. Erh. L. 19 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. SAU 128/48. Lit.: J. Poulik, 1950, Abb, 71X. Skelettgrab (1943): kleine Schale, Knochennadel, Bronzebeschläge, Bronzefibel (a). a) Tf. g:6. — Kleine bronzene, eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit S-förmig geschwungenem, durch dreiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, verbreitertem, auf der gewölbten Oberseite facettiertem oberem Bügelteil, Stützplatte mit Sehnenhaken, Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Der stabförmige untere Bügelteil mit Grat und abgesetztem Endknopf trägt einen trapezförmigen, unten nach rechts rastenden Nadelhalter mit zwei kleinen Rundlöchern. L. 40 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. SAU 140/48. Lit.: J. Poulik, 1950, Abb. 70c, d. Aus dem Inhalt einiger zerstörter Gräber wurden drei Bronzefibeln (a—c) gerettet. a) Tf. g:4. — Abgebrochener unterer Bügelteil einer bronzenen kräftig profilierten Fibel. Unter dem Fuss mit abgesetztem doppelkonischem Endknopf befindet sich ein beschädigter, mit drei Rundlöchern durchbrochener Nadelhalter. Erh. L. 29 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67756. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 13:6. — Bronzene eingliedrige Trompetenfibel mit S-förmig geschwungenem, durch Bügelknoten mit zwei umlaufenden Randnuten geteiltem Körper. Oberer Bügelteil trompetenförmig verbreitert, Kopf mit einer Randnut versehen. Lange Spiralrolle mit zehn Windungen an jeder Seite, teilweise abgebrochener oberer, mittels Hakens gehaltener Sehne und Nadel. Unterer Bügelteil oben dachförmig gestaltet, mit randbegleitenden eingeritzten Linien umrahmt und durch mehrteilige scheibenförmige Fußsohle mit zwei umlaufenden Kantenrillen und einem kugeligen Endknopf abgeschlossen. Nadelhalter voll, trapezförmig, unten zu einer Nadelrast gebogen. L. 52 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67920. Lit.: unpubliziert. c) Tf. 17:3. — Durch Feuereinwirkung stark beschädigte bronzene, zweigliedrige provinzialrömi- sche Kniefibel mit deformiertem stabförmigem Bügel, unverzierter halbkreisförmiger Kopfplatte, durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken, Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne, bronzener Achse und Nadel. Der Fuss mit massig verbreitertem, gerade abgeschnittenem Ende trägt einen hohen Nadelhalter mit verstärktem Vorderrand der Nadelrast. L. 35 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67921. Lit.: unpubliziert. 77. VELKÉ HOSTĚRÁDKY, Bez. Břeclav F. S.: Podlipiny. F. U.: Gräberfeld mit 59 Brandgräbern, die bei den Ausgrabungen in Jahren 1929—1964 entdeckt wurden. Gr. i: Aschenurne, Bronzeeimer, Bronzemesser, Teile einer Bronzeschere, Bronzebruchstücke, Spiralarmring aus Bronzedraht, silberner Fingerring, Silbernadel, Bronzefibel (a). a) Tf. 15:5. — Bronzene zweigliedrige Einsprossenfibel mit S-förmigem, im Querschnitt rechteckigem Bügel, zylinderförmigem Kopf mit drei umlaufenden Furchen, durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken und langer Spiralrolle mit neun Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und bronzener Achse. Nadel fehlt. Der geschwungene Fuss, unter dem sich ein trapezförmiger, nach rechts rastender Nadelhalter befindet, trägt den Rest eines auf die Oberseite befestigten Pressblechs mit einer Reihe von kleinen Perlbuckeln in der Mitte und mit begleitenden Flächtbänden. In die Kopfnuten wurden an den Rändern silberne Perldrähte und in der Mitte ein Flechtband aus Silberdraht eingelegt. L. 28 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. Pa 1892/38. Lit.: E. Beninger - H. Freising, 1933, 26, 65—66, Tf. II:4; E. Beninger, 1934a, 92, 100; derselbe, 1940, Tf. 285:3; J. Skutil, 1939, 39. Im Jahre 1963 wurden im Gräberfeld unter Gegenständen aus zerstörten Gräbern zwei Bronzefibeln (a, b) gefunden. a) Tf. 14:3. — Durch Feuereinwirkung beschädigte bronzene eingliedrige Trompetenfibel mit gerade abgeschnittenem Fussende. Trompetenförmig verbreiterter Kopf und scheibenförmiger Bügelknoten mit umlaufenden Randnuten versehen. Rechteckiger, im Querschnitt dachförmiger Fuss massig geschwungen, Nadelhalter voll, beschädigt, ohne abgebrochener Nadelrast. Spiralrolle und Nadel fehlen. Erh. L. 43 mm. Verbl.: AÜ Brno, Inv.-Nr. 1185-87/64. Lit.: K. Ludikovský, 1964, 43, Tf. 22:11. b) Tf. 3:2. — Durch Feuereinwirkung beschädigte und stark deformierte bronzene Rollenkappenfibel der östlichen Serie. Fibelkörper breit, hohlgewölbt, durch einen einseitigen Bügelkamm mit fünffach 52 gerippter Kante geteilt. Bügel mit Rillenpaaren längs der Ränder und des Grates und mit zwei Querrillen vor dem Knoten. Die Rollenkappen, mit je sechs Querrillen verziert, vorne zu einer Sehnenhülse umgebogen, decken eine unsymmetrische Spiralrolle mit sechzehn Windungen an der linken und neun Windungen an der rechten Seite, oberer Sehne, bronzener Achse und Nadel. Der gegen das gerade abgeschnittene Ende sich massig verjüngende Fuss trägt einen vollen Nadelhalter. Erh. L. ca. 33 mm. Verbl.: AÚ Brno, Inv.-Nr. 1185-88/64 Lit.: K. Ludikovský, 1964, 43, Tf. 22:10. 78. VELKÉ PAVLOVICE, Bez. Břeclav F. U.: Einzelfund einer Bronzefibel (a). a) Tf. 34:7. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss, Nadelscheide, bandförmigem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Verzierung: zwei fein eingeritzte Längslinien in der Mitte des Bügels, ein durch Querrillen begrenztes Feld mit seitlichen Kerben am Ansatz und ein durch eine umlaufende Querrinne abgesetzter gegliederter Knopf am Ende des facettierten Fusses. L. 52,5 mm. Verbl.: NM Praha, Inv.-Nr. 67500. Lit.: J. Zeman, 1961a, 190—191, Abb. 87a; derselbe, 1961b, 427, Abb. 3:4. 79. VESELÍ NAD MORAVOU, Bez. Hodonín F. S.: Bauplatz für Bürgerschule. F. U.: Bei Bauarbeiten wurden zwei Bronzefibeln (a, b) aufgefunden. a) Tf. 50:2. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel mit vertikal verflachtem, auf der Oberseite reliefiertem und an den Enden durch zwei Zwiebelknöpfe abgeschlossenem Querbalken. Bogenförmig gewölbter, im Querschnitt trapezförmiger Bügel an der abgesetzten schlitzigen Stirn mit dem dritten Zwiebelknopf und an der Grenze des Ansatzes mit leistchenförmigem Kamm versehen, und auf der Rückenfläche durch randbegleitende Linien und eine Reihe von Schrägrillen mit Mittelpunkt verziert. Rechteckiger Fuss am Ende beschädigt, an den Seitenkanten durch Reihen von gegeneinanderliegenden trapezförmigen Einkerbungen und zwei Längsrillen auf dem Rücken geschmückt. Nadelscheide teilweise abgebrochen, Nadel fehlt. Bügelansatz mit einer Öffnung für den beweglichen Rundstift der Vorrichtung zur Nadelsicherung. L. 66,5 mm. Verbl.: VM Veselí nad Moravou, Inv.-Nr. 46. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 50:3. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel mit vertikal verflachtem, auf der Oberseite gewölbtem und an den Enden durch zwei Zwiebelknöpfe abgeschlossenem Querbalken. Bo- genförmig gewölbter, im Querschnitt trapezförmiger Bügel an der abgesetzten schlitzigen Stirn mit einem Zwiebelknopf und an der Grenze des Ansatzes mit leistchenförmigem Kamm versehen, und auf der Rückenfläche durch randbegleitende Linien und eine Reihe von bogenförmigen Motiven verziert. Rechteckiger Fuss an den Seitenkanten durch Reihen von gegeneinanderliegenden trapezförmigen Einkerbungen, ein Leitermuster aus Rillen in der Mitte, und drei Kerben an der Abschlusskante geschmückt. Unter dem Fuss befindet sich eine Nadelscheide, Nadel fehlt. Bügelansatz mit einer Öffnung für den beweglichen Rundstift der Vorrichtung zur Nadelsicherung. L. 66 mm. Verbl.: VM Veselí nad Moravou, Inv.-Nr. 47. Lit.: unpubliziert. VÍCEMILICE, siehe 12. BUČOVICE, Bez. Vyškov 80. VLČNOV, Bez. Uherské Hradiště F. S.: Drinky. F. U.: In der Siedlung wurde im Jahre 1957 eine Eisenfibel (a) gefunden. a) Tf. 42:3. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem, trapezförmigem, nach rechts rastendem Nadelhalter, bandförmigem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und verbogener Nadel. Verzierung: am Kopf-, Mittel- und Ansatzteil des Bügels je ein Feld mit seitlichen Hohlkehlen, durch Gruppen von Querstrichen getrennt; ähnliche, durch einfache Querrillen begrenzte Felder an beiden Enden des facettierten Fusses. L. 52 mm. Verbl.: Museum J. A. Komenského, Uherský Brod, Inv.-Nr. 9244. Lit.: J. Pavelčík, 1957, 11. 81. VRACOV, Bez. Hodonín F. U.: Bei Eisenbahnbau wurde im Jahre 1888 vermutlich ein Brandgrab zerstört, in welchem sich eine Aschenurne, br. Trinkhornbeschläge, Bronzenadel, Bronzering und vier Bronzefibeln (a—d) befanden, a) Tf. 3:5. — Abgebrochener, leicht geschwungener, gegen das beschädigte Ende sich massig verbreitender Fuss einer bronzenen Augenfibel mit vollem trapezförmigem Nadelhalter. Dachförmig gestaltete Fussoberseite mit randbegleitenden Rillen, einem Dreieckmuster am gerade abgeschnittenen Ende und zwei Paaren eingestempelter Doppelkreise verziert. Erh. L. 40 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67877. Lit.: 0. Almgren, 1923, 153; A. Rzehak, 1899b, 416—417, Abb. ud; /. L. Červinka, 1902, 282, 283, 299, Abb. 140; A. Rzehak, 1918, 236—237, Abb. 29; E. Beninger - H. Freising, 1933, 22; /. L. Červinka, 1937, in, Abb. 2:10; R. M. Pernička, 1966, Tf. II:9. 53 b) Tf. 2:4. — Bronzene eingliedrige Rollenkappenfibel mit hochgewölbtem Körper, dreiteiligem Knoten, breitem Bügel mit gewölbten Kappen, schlin-genförmig zurückgebogenem Sehnenhaken und langer Spiralrolle mit neun Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Der rechteckige Fuss mit dachförmig gestalteter Oberseite trägt einen vollen trapezförmigen Nadelhalter mit beschädigter Nadelrast. Verzierung: kleine Rillen in einem Sparrenmuster am unteren Bug und im Sternmotiv am oberen Bug des Sehnenhakens; fünf durch Einstiche gekerbte Querrippen auf der linken Kappe und vier gleiche Rippen auf der rechten Kappe, in beiden Fällen mit glatten Randrippen und am hinteren Rand mit einer Riefe begrenzt; gekerbte Längsrippen zwischen zwei eingeritzten Linien an den Rändern und in der Mitte des Bügels, an dessen Ende zwei eingestempelte kleine Kreise und eine Querrille vorhanden sind; Kerbung der Kanten der niedrigen Randglieder und eine umlaufende Nut mit teilweise erhaltener Silberdrahteinlage im Rande der mittleren Scheibe des dreiteiligen Bügelknotens; Rillenrahmen mit feinen Wrinkeleinstichen an beiden Seiten und Ende des Fusses und zwei kleine, fein schraffierte Dreiecke am Fussansatz; Reihen von feinen Winkeleinstichen, welche den oberen, vorderen und unteren Rand an der Aus-senseite des Nadelhalters begleiten; drei schlecht erkennbare Paare von Querstrichen auf der Nadelrast. L. 43 mm. Verbl.: MM Brno. Lit.: 0. Almgren, 1923, 139; A. Rzehak, 1899b, 416—417, Abb. 11a, b; derselbe, 1918, 236, Abb. 28; /. L. Červinka, 1902, 282—283, 299, Abb. 140; E. Beninger - H. Freising, 1933, 22. c) Tf 2:5. — Bronzene eingliedrige Rollenkappenfibel, ähnlich der vorstehenden, beschädigt. Spiralrolle mit acht Windungen an jeder Seite (Linkshälfte gebogen), obere Sehne und linke Rollenkappe abgebrochen. Rechte Rollenkappe mit fünf gekerbten Querrippen, durch zwei glatten Randrippen begrenzt. Fussumrahmung aus einfachen Linien, am Ende mit einer Querrille ergänzt. Innenseite des Nadelhalters mit kaum erkennbaren drei Paaren senkrechter Striche. L. 44 mm. Verbl.: MM Brno, Inv.-Nr. 67883. Lit.: 0. Almgren, 1923, 139; A. Rzehak, 1899b, 416; /. L. Červinka, 1902, 282—283, 299; derselbe, 1937, in, Abb. 2:5; E. Beninger - H. Freising, 1933, 22; R. M. Pernička, 1966, Tf. II: 10. d) Tf. 13:1 (nach A. Rzehak, 1899b). — Bronzene eingliedrige Trompetenfibel. Oberer Bügelteil trom-petenförmig verbreitert, mit Randnut versehen und mit zwei Paaren von kleinen Kreisen verziert. Von der abgebrochenen Spiralrolle nur ein aus der Kopfbasis auslaufendes Drahtstück erhalten. Scheibenförmiger Bügelknoten mit umlaufender Kanten- rille. Unterer Bügelteil oben dachförmig gestaltet, von randbegleitenden eingeritzten Linien umrahmt, am Ansatz mit zwei kleinen, fein schraffierten Dreiecken verziert und durch scheibenförmige Sohle mit Kugelknopf am Ende abgeschlossen. Nadelhalter voll, trapezförmig, unten zu einer Nadelrast gebogen. Erh. L. ca. 43 mm. Verbl.: MM Brno (?) (Fund verschollen). Lit.: 0. Almgren, 1923, 163; A. Rzehak, 1899b, 417, Abb. iic; derselbe, 1918, 236—237, Abb. 30; /. L. Červinka, 1902, 282—283, 299, Abb. 140; derselbe, 1937, Iii, Abb. 2:8; Ei Beninger - H. Freising, 1933, 22. 82. VRAHOVICE-ČECHUVKY, Bez. Prostějov F. U.: Einzelfund einer Bronzefibel (a). a) Tf 22:5. — Bruchstück einer bronzenen Spange, vermutlich Fibel mit umgeschlagenem Fuss. Stab-förmiger Bügel im Querschnitt dachförmig, kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Nadel, Fuss und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 35 mm. Verbl.: OVM Prostějov, Inv.-Nr. M 32/8. Lit.: unpubliziert. 83. VRANOVICE, Bez. Prostějov. F. U.: Einzelfund eines drahtförmigen Bügels einer bronzenen Fibel mit umgeschlagenem Fuss. Verbl.: unbekannt. Lit.: A. Gottwald, 1930, 43; E. Beninger - H. Freising, i933> 39- 84. VRBÁTKY, Bez. Prostějov F. S.: Za Stoškovým. F. U.: In einem von drei zerstörten Gräbern wurde ein Teil eines Gefässes und eine Bronzefibel (a) gefunden, a) Tf. 42:2. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem, facettiertem Fuss, festem, viereckigem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter, vierkantigem, im Querschnitt hochrechteckigem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 48 mm. Verbl.: VÚ Olomouc, Inv.-Nr. A 9199. Lit.: A. Gottwald, 1929, 138; derselbe, 1930, 43; E. Beninger - H. Freising, 1933, 39. 85. VRCHOSLAVICE, Bez. Prostějov F. U.: In der Siedlung wurden fünf Bronzefibeln (a—e) und eine Eisenspange (f) gefunden. a) Tf. t2:y. — Bronzene zweigliedrige kräftig profilierte Fibel mit Kopfgrat. Körper S-förmig geschwungen, dachförmig gestaltet, durch einen zweiteiligen, einseitigen, mit einer Querrille vom Kopfteil abgesetzten Bügelknoten geteilt. Verbreiterter oberer Bügelteil mit einem durchlochten scheibenförmigen Spiralhalter mit Sehnenhaken versehen. Von der Spiralrolle nur kleine, in der Öffnung und 54 dem Haken des Spiralhalters abgebrochene Reste der Sehne und Achse erhalten. Der Fuss mit einem Querwulst und einem doppelkonischen, zapfen-förmig auslaufenden Knopf am Ende, trägt einen grossen Nadelhalter mit abgebrochener Nadelrast. L. 51 mm. Verbl.: Gemeindesammlung, Němčíce nad Hanou. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 12:5. — Bronzene zweigliedrige kräftig profilierte Fibel mit Kopfgrat. Hochgewölbter Körper unten verflacht, oben dachförmig gestaltet, durch dreiteiligen einseitigen Bügelknoten geteilt. Verbreiterter oberer Bügelteil wurde mittels eines verschmälerten Zwischenstückes mit der Stützplatte oberhalb des durchlochten scheibenförmigen Spiralhalters mit Sehnenhaken verbunden. Von der Spiralrolle nur ein Teil der rechten Hälfte mit vier Windungen und Nadel erhalten. Unterer Bügelteil mit randbegleitenden Rillen und einer Reihe von zehn eingeschlagenen Punktgrübchen auf dem Grat verziert, durch einen abgesetzten doppelkonischen, zapfenförmig auslaufenden Knopf abgeschlossen. Unter dem Fuss befindet sich ein voller, trapezförmiger, nach rechts rastender Nadelhalter. L. 58 mm. Verbl.: VÚ Olomouc, Inv.-Nr. A 9483. Lit.: /. L. Červinka, 1902, 283; A. Rzehak, 1918, 241—242, Abb. 42; E. Beninger - H. Freising, 1933, 27- c) Tf. 55:1. — Rest einer bronzenen zweigliedrigen Fibel, von der nur eine beschädigte Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Achse erhalten blieb. Breite der Spirale 29 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 9485. Lit.: unpubliziert. d) Tf. 14:2. — Bronzene eingliedrige Trompetenfibel mit geradem Fussende. Oberer Bügelteil mit engem Hals und verbreitertem, mit Randnut versehenem Kopf, aus dessen Basis ein entzweites Drahtstück ausläuft. Spiralrolle und Nadel fehlen. Bügelknoten scheibenförmig mit umlaufender Kantenrille. Am Ende des facettierten Fusses befindet sich ein massig verbreitertes Glied mit seichter Kehle zwischen einem gut erhaltenen und einem abgewetzten Querwulst. Trapezförmiger Nadelhalter hoch, Nadelrast beschädigt. Erh. L. 27 mm. Verbl.: VÚ Olomouc, Inv.-Nr. 4664. Lit.: /. L. Červinka, 1902, 283; A. Rzehak, 1918, 241—242, Abb. 43; E. Beninger - H. Freising, 1933, 27. e) Tf. iy:6. — Bronzene zweigliedrige provinzial-römische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, oben gewölbtem, unten flachem Bügel, halbkreisförmiger, mit randbegleitendem Tremolierstich verzierter Kopfplatte, durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter mit Sehnenhaken. Unter dem massig verbreiterten, am Ende gerade abgeschnittenen Fuss befindet sich ein hoher schmaler Nadclhalter, dessen Nadelrast am vorderen Rand leistchenförniig verstärkt wurde. Spiralrolle und Nadel fehlen. L. 29 mm. Verbl.: VÚ Olomouc, Inv.-Nr. A 9484. Lit.: /. L. Červinka, 1902, 283; A. Rzehak, 1918, 241, Abb. 44; E. Beninger - H. Freising, 1933, 27. f) Tf. 15:9. — Eiserne zweigliedrige Einsprossenfibel mit breitem, oben gewölbtem, gegen das Ende sich verjüngendem und durch einen zapfenförmig auslaufenden Knopf abgeschlossenem Bügel, halb-zylinderförmigem Kopf mit gerillter Vorderseite, durchlochtem, scheibenförmigem Spiralhalter und langer Spiralrolle mit sieben Windungen an jeder Seite, oberer Sehne, Achse und Nadelrest. Nadelhalter hoch, unten zu einer Nadclrast gebogen. L. 48 mm. Verbl.: VÜ Olomouc, Inv.-Nr. A 9482. Lit.: /. L. Červinka, 1902, 283; A. Rzehak, 1918, 242, Abb. 45; E. Beninger - H. Freising, 1933, 27. 86. ZLECHOV, Bez. Uherské Hradiště F. S.: Padělky. F. U.: In der Siedlung wurden drei Eisenfibeln (a—c) gefunden. a) Bruchstück einer eisernen eingliedrigen Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, stabförmigem Bügel und kurzer Spiralrolle mit oberer Sehne. Nadel, Nadelhalter und Teile des Fusses und der Spiralrolle fehlen. Verbl.: MM Brno. Lit.: V. Hrubý, 1967, 654, 647, Abb. 214:3. b) Eiserne zweigliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, stabförmigem, vierkantigem, vorne nach oben zu einer Öse gebogenem Bügel und kurzer Spiralrolle mit einer Windung an der linken und zwei Windungen an der rechten Seite, unterer Sehne, Achse und Nadel. Am Fussansatz befindet sich ein Zierfeld mit seitlichen Hohlkehlen, Nadelhalter fehlt. Verbl.: MM Brno. Lit.: V. Hrubý, 1967, 654, 647, Abb. 214:2. c) Eiserne zweigliedrige Fibel mit spitz zulaufendem Fuss, festem, nach rechts rastendem Nadelhalter, stabförmigem, im Querschnitt vierkantigem, gegen den Kopf mit Öse sich verbreiterndem Bügel und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer, nur teilweise erhaltener Sehne, Achse und Nadel. Verbl.: MM Brno. Lit.: V. Hrubý, 1967, 654, 647, Abb. 214:1. 87. ŽAROSlCE, Bez. Hodonín F. S.: Díly u mlýna. F. U.: Im Jahre 1945 wurde ein Brandgrab abgedeckt, das den Unterteil einer Urne, eine Bronzeschnalle mit volutenartig eingerollten Bügelenden, eine bronzene Riemenzunge und Schleife, ein Bronzegußstück, eine 55 Münze des Kaisers Caligula, eine Eisenahle, zwei Eisenbeschläge und eine Eisenfibel (a) enthielt, a) Tf 13:9- — Fragment einer eisernen eingliedrigen Trompetenfibel. Oberer Bügelteil trompetenförmig verbreitert, auf der gewölbten oberen Seite abgekantet, unten abgeplattet. Aus der Kopfbasis läuft ein Stück des Spiralrollendrahts mit einem Rest der umgelegten Sehne aus, Spiralrolle und Nadel fehlen. Bügelknoten scheibenförmig, unterer Bügelteil im Querschnitt rhombisch, durch einen Knopf abgeschlossen. Nadelhalter abgebrochen. In den schrägen Furchen auf der Oberseite des Fusses und in den umlaufenden Kantenrillen des Kopfes, Bügelknotens und Fussknopfes Reste des eingelegten Bronze-drähtchen erhalten. Erh. L. 45 mm. Verbl.: OVM Gottwaldov, Inv.- Nr. 1952. Lit.: J. Tejral, 1961, 110—in, Abb. 1:6 (Fibel unrichtig als Bronzeerzeugnis angeführt). 88. ŽÁROVÍCE-HAMRY, Bez. Prostějov F. S.: Vinohrádky. F. U.: Im Jahre 1926 wurden ein provinzialrömisches Büstengefäss und eine Bronzefibel (a) zusammen aufgeackert. a) Tf. 17:4 (nach A. Gottwald, 1930). — Bronzene zweigliedrige provinzialrömische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, oben gewölbtem, unten flachem und im gerade abgeschnittenen Fuss verbreitertem Bügel, abgesetztem halbzylinderförmigem Kopf und halbkreisförmiger, am Rand und Ansatz mit Tremo-lierstich verzierter Kopfplatte, die einen scheibenförmigen Spiralhalter mit Spiralrolle und oberer Sehne deckt. L. ca. 32 mm. Verbl.: Privatbesitz — A. Růžička, Žárovice. Lit.: A. Gottwald, 1930, 41, Abb. 37. Anhang. 89. NEVOJICE, Bez. Vyškov F. S.: Pod lesem. F. U.: Im Jahre 1954 wurden unter verschiedenen, wahrscheinlich aus zerstörten Brandgräbern stammenden Gegenständen auch zwei Fibeln (a, b) aufgefunden. a) Abb. i. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit hohem, unten nach rechts rastendem Nadelhalter, abgesetztem, am Ende mit zwei Querfurchen versehenem und mit einem kugelförmigen Knopf abgeschlossenem Fuss, stabförmigem, im Kopfteil zu einem durchlochten scheibenförmigen Spiralhalter seitlich zusammengedrücktem Bügel. Spiralrolle mit Sehne fehlt, von der eisernen Achse ein kleiner Rest in der Öffnung des Spiralhalters feststellbar. Abgebrochene verbogene Nadel blieb in der Nadelrast haften. L. 42 mm. Verbl.: OVM Vyškov. Lit.: unpubliziert. b) Abb. 2. — Eiserne eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss, teilweise abgebrochener Nadelrast und geschweiftem Bügel. Hohlgewölbter Körper durch feine Längsgrate facettiert, Bügelansatz viermal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 57 mm. Verbl.: OVM Vyškov. Lit.: unpubliziert. O- Irl 5 cm / Nevojice (89): a); 2 Nevojice (89): b). 56 II. FUNDORTLOSE FIBELN IN MÄHRISCHEN SAMMLUNGEN Moravské museum, Brno In der Sammlung des Museums ist eine Reihe (a—r) fundortloser Fibeln aus der römischen Kaiserzeit hinterlegt, von welchen der Grossteil als mährische Funde betrachtet werden können, ein erheblicher Teil dieser Gruppe stammt aber unzweifelhaft aus fremden Lokalitäten. Genauere Angaben wurden nur bei einigen wenigen Exemplaren angeführt. Eine eiserne Kniefibel (c) wurde aus unbekanntem Fundort in der Umgebung von Kyjov (Bez. Hodonín) erworben, eine Bronzefibel mit spitz zulaufendem Fuss (g) wurde aus einem unbekannten Fundplatz in der Umgebung von Břeclav gefunden und das Bruchstück einer provinzial-römischen Zwiebelknopffibel aus Bronze (k) wird als mährischer Fund erwähnt. Bei der Bronzefibel mit umgeschlagenem Fuss (e) ist nicht unwahrscheinlich, dass es sich um ein Exemplar aus der Siedlung in Nejdek (Bez. Břeclav) handelt, das zwar erwähnt, aber leider nicht näher in der Literatur beschrieben wurde (E. Beninger - H. Freising, 1933, 31), verlässliche Unterlagen fehlen auch für die Identifizierung von zwei provinzialrömischen Zwiebelknopffibeln aus Karlovice (vgl. 0. Almgren, 1923, 210). a) Tf 19:4. — Bronzene hohlgewölbte Scheibenfibel in Form eines langgestreckten Sechseckes. Fibelkörper mit horizontal umgebogener, schmaler, gekerbter Einfassung, schrägen Randseiten und erhabenem kleinerem, sechseckigem Feld, das eine zentrale quadratische, mit blauem Email ausgefüllte Rahmenzelle umschliesst. Von den Randansätzen an den Ecken der Plattenbasis blieb nur ein einziger, zungenförmiger, oberhalb des Backenscharniers mit bronzener Achse erhalten. Nadel und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 41 mm. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 20:1 — Bronzene eingliedrige Fibel mit stab-förmigem, unten flachem, oben gewölbtem und massig abgekantetem Bügel, aus dessen gerade abgeschnittenem Kopfende ein prismatisches, zum Spiralrollendraht übergehendes Stück mit kleiner Querrille ausläuft. Der Fuss ist durch schwache Biegung des geraden Bügelendes und leichte Verflachung der Oberseite ausgebildet. Unterer Teil des Nadelhalters abgebrochen, Spiralrolle und Nadel fehlen. Erh. L. 30 mm. — Inv.-Nr. 67928. Lit.: unpubliziert. c) Tf. 15:1. — Eiserne zweigliedrige Kniefibel mit dickem stabformigem, leicht abgekantetem und auf der Oberseite mit Querrillen verziertem Bügel, der unter dem geraden Fussteil einen hohen, trapezförmigen, nach rechts rastenden Nadelhalter trägt. Unter dem geneigten, an beiden Seiten mit profilier- ten Ansätzen versehenen Kopf befindet sich ein scheibenförmiger Spiralhalter mit einer Öffnung für die Achse und einer Einkerbung für die Sehne. Von der Spiralrolle nur Rest der rechten Hälfte mit einem Nadelstumpf erhalten, der andere Nadelteil blieb in der Nadelrast abgebrochen. L. 32 mm. Inv.-Nr. Pa 15401. Lit.: J. Skutil, 1947, 69. d) Tf 15:2. — Bronzene zweigliedrige Kniefibel mit dreikantigem, rechtwinkelig gebogenem Bügel, ab-gesetzem Kopf und prismatischem Fuss, mit einer Querrille und zwei seitlichen Hohlkehlen verziert. Nadelhalter hoch, trapezförmig verbreitert, scheibenförmiger Spiralhalter gegliedert, mitzwei Öffnungen für Achse und Sehne durchlocht. Spiralrolle, Nadel und Nadelrast fehlen. L. 35 mm. Inv.-Nr. 67925. Lit.: unpubliziert. e) Tf 21:3. — Deformierte bronzene eingliedrige Fibel mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Hohlgewölbter Körper durch feine Längsgrate facettiert, Bügclansatz viermal mit Drähtchen umwickelt. Kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. L. 55,5 mm. Lit.: unpubliziert. f) Tf. 55:76". — Bruchstück einer bronzenen eingliedrigen Fibel mit hohlgewölbtem, durch zwei Längsgrate facettiertem Bügel. Spiralrolle (ausser einer Windung der linken Hälfte), Nadel, Fuss und Nadcl-halter fehlen. Erh. L. 46 mm. — Inv.-Nr. 67923. Lit.: unpubliziert. g) Tf. 35:4. — Deformierte bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem, facettiertem und mit zwei Querrillen am Ende verziertem Fuss, Nadelscheide und bandförmigem, mit zwei randbegleitenden Rillen und einer aus verbundenen S-Motiven entstandenen Wellenlinie geschmücktem Bügel. Von der kurzen Spiralrolle nur eine Windung der linken Seite erhalten, übrige Teile und Nadel fehlen. Erh. L. 30 mm. Lit.: unpubliziert. h) Tf. 34:12. — Bronzene eingliedrige Fibel mit spitz zulaufendem, durch zwei seichten Querrillen und ein Endknöpfchen abgeschlossenem Fuss, Nadelscheide und facettiertem, im Querschnitt trapezförmigem, gegen den Kopf sich verbreiterndem Bügel mit gebogenem Drahtstück der abgebrochenen Spiralrolle. Erh. L. 45 mm. — Inv.-Nr. 67924. Lit.: unpubliziert. i) Tf. 38:9. — Bronzene eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem Nadelhalter mit abgebrochener Nadelrast und stabformigem achtkantigem Bügel 57 mit einem Drahtstück der verlorengegangenen Spiralrolle. Fussverzierung: am Ansatz ein Feld mit Querrille, Mittelteil mit schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten und am Ende ein Feld mit zwei Querrillen und seitlichen Kerben. Erh. L. 49,5 mm. Inv.-Nr. 67926. Lit.: unpubliziert. j) Tf. 4.1:1. — Eiserne eingliedrige Fibel mit rechteckigem Fuss, festem Nadelhalter mit beschädigter Nadelrast, stabförmigem achtkantigem Bügel und kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und verbogener Nadel. Fussverzierung: an beiden Enden je ein Feld mit zwei Querrillen und seitlichen Hohlkehlen, im Mittelteil schmale Rückenfläche und schräge Facetten. L. 59,5 mm. Lit.: unpubliziert. k) Tf. — 51:1- — Bruchstück einer provinzialrömi-schen Zwiebelknopffibel mit vertikal verflachtem, auf der Oberseite reliefiertem und an den Enden durch zwei Zwiebelknöpfe abgeschlossenem Querbalken und einem Teil des Bügels von trapezförmigem Querschnitt, auf der Rückenfläche mit einer Reihe schräger Striche zwischen zwei randbegleitenden Linien, an der abgesetzten Stirn mit dem dritten Zwiebelknopf verziert. Im Bügelkopfschlitz bewegt sich eine an die bronzene Achse aufgehängte Nadel. Unterer Bügelteil und Fuss mit Nadelhalter fehlen. Erh. L. (mit Nadel) 57 mm. — Inv.-Nr. 155. Lit.: 0. Almgren, 1923, 210; A. Rzehak, 1899a, 83; derselbe, 1918, 240—241, Abb. 38. 1) Tf 48:3. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel. Kantiger, auf der Oberseite mit durchbrochenen Zieraufsätzen verzierter Querbalken, an den Enden durch je zwei umlaufende Rippen und einen sechskantig facettierten Knopf abgeschlossen. Bügel vom trapezförmigen Querschnitt im Kopfteil mit Öffnung für einen Stift des herausgefallenen dritten Zwiebelknopfes versehen, auf der Rückenfläche mit einer in Kerbschnittechnik ausgeführten Wellenlinie verziert und durch einen verjüngten Ansatz mit rechteckigem, eine verkürzte offene Nadelscheide tragendem Fuss verbunden. Von der an die Achse aufgehängten Nadel eine Hälfte mit Spitze feht. Fussverzierung: quergestrichelte Längsrille auf dem Rücken, schräge Facetten im Mittelteil, seitliche Einkerbungen im vollkantigen Ansatz-und Endfeld und zwei Kerben in der Abschlusskante. Erh. L. 83 mm. — Inv.-Nr. 272. Lit.: unpubliziert. m) Tf. 4g:3. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel. Der auf der Oberseite abgeschrägte und reliefierte Querbalken an der Vorderseite mit zwei runden Grübchen versehen, an beiden Enden wulstartig verstärkt und durch Zwiebelknöpfe abgeschlossen. Der dritte Zwiebelknopf mit gekerbtem Rand der Ansatzbasis sitzt an der Bügelstirn oberhalb des Schlitzes für die Nadel. Der Bügel mit abgewetzter Rückenverzierung halbkreisförmig gewölbt, im Querschnitt trapezförmig, am Ende durch einen leistchenförmigen Kamm vom verjüngten Ansatz getrennt. Im Bügelstirnschlitz abgebrochene, an die Achse aufgehängte Nadelöse erhalten. Rechteckiger Fuss lang, ursprünglich vermutlich durch Felder mit seitlichen Hohlkehlen verziert, Nadelscheide verkürzt. L. 82 mm. — Inv.-Nr. 274. Lit.: unpubliziert. n) Tf. 4g:2. — Bruchstück einer bronzenen provinzial-römischen Zwiebelknopffibel mit vertikal verflachtem, auf der Oberseite abgeschrägtem, reliefiertem und an beiden Enden durch Zwiebelknöpfe abgeschlossenem Querbalken, bogenförmig gewölbtem, im Querschnitt trapezförmigem, an der schlitzigen Stirn mit drittem Zwiebelknopf versehenem und auf der Rückenfläche mit einer Reihe von schrägen Strichen zwischen zwei randbegleitenden Rillen verziertem Bügel. Leistchenförmiger Kamm oberhalb des abgebrochenen- Bügelansatzes auf der linken Seite durchlocht. Fuss, Nadelhalter und Nadel fehlen. Erh. L. 51 mm. — Inv. -Nr. 275. Lit.: unpubliziert. o) Tf. 53:1. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel. Querbalken mit reliefierter Oberseite, am rechten Ende durch einen Zwiebelknopf mit gekerbtem Ansatzrand abgeschlossen; Linksknopf fehlt, Mittelknopf mit glattem Ansatzrand. Bogenförmig gewölbter, im Querschnitt trapezförmiger Bügel mittels eines durch leistchenförmigen Kamm getrennten, facettierten Ansatzes mit dem massig sich verbreiterndem Fuss verbunden. Nadelscheide mit beschädigter Nadelrast verkürzt, Nadel verloren. Verzierung: auf der Balkenoberseite Querschraffierung der Querrippen, auf der Bügelrückenfläche in Kerbschnittechnik ausgeführte Flechte, am Fuss mit facettiertem Mittelteil drei Längsrillen auf dem Rücken, vier konzentrische Kreise am vollkantigen Ansatzfeld mit seitlichem Kerben und sechs konzentrische Kreise am vollkantigen Abschlussfeld mit Randeinkerbungen. L. 93 mm. — Inv.-Nr. 273. Lit.: unpubliziert. p) Tf. 52:2. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel mit vertikal verflachtem, auf der Oberseite abgeschrägtem, an den Enden durch Querrippen und Zwiebelknöpfe mit konischem Ansatz abgeschlossenem Querbalken. Halbkreisförmig gewölbter Bügel im Querschnitt trapezförmig, mittels eines verjüngten Ansatzes mit dem viereckigen, im Mittelteil facettierten Fuss verbunden. Bügelkopf abgesetzt, mit rundem Loch für den Stift des herausgefallenen Mittelknopfes oberhalb des Schlitzes für die Nadel versehen. In dem Bügelansatz befindet sich eine Öffnung für den beweglichen Rundstift 58 der Vorrichtung zur Nadelsicherung. Nadelscheide mit beschädigter Nadelrast, Nadel fehlt. Verzierung: gekerbte Ränder des abgesetzten Kopfes, abgewetzte randbegleitende Rillen auf dem Bügelrücken und am Fuss vier Punktkreise auf dem vollkantigen Ansatzfeld und sechs Punktkreise auf dem Abschlussfeld. L. 70 mm. — Inv.-Nr. 67918. Lit.: unpubliziert. q) Tf. 51:2. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel mit vertikal verflachtem, auf der Oberseite abgeschrägtem, an den Enden durch Querrippen und Zwiebelknöpfe mit konischem, am Rand schräg gestricheltem Ansatz abgeschlossenem Querbalken. Halbkreisförmig gewölbter Bügel im Querschnitt trapezförmig, mittels eines durch leist-chenförmigen Kamm getrennten verjüngten Ansatzes mit dem viereckigen, gegen das Ende sich massig verbreiternden Fuss verbunden. Bügelkopf abgesetzt, oberhalb des Schlitzes für die Nadel mit mittlerem Zwiebelknopf verziert. Von der an die bronzene Achse aufgehängten Nadel fehlt die Hälfte mit Spitze. In die Aushöhlung der verkürzten, am Ende durch erhöhten Rand der Nadelrast abgeschlossenen Nadclscheide ist aus dem Bügelansatz ein Rundstift zur Nadelsicherung herausgeschoben. Verzierung: eine Reihe von Quereinkerbungen auf dem Bügelrücken, schräge Rillen an den Seiten des Bügelkammes und Fussansatzes, am Fuss auf dem Rücken zwei Längsrillen, im Mittelteil schräge trapezförmige Facetten, auf dem Ansatzfeld zwei seitliche Einkerbungen und zwei Punktkreise, auf dem Abschlussfeld zwei Paare von Punktkreisen, durch seitliche Einkerbungen abgetrennt, und zwei Kerben an der Endkante. L. 76,5 mm. Lit.: unpubliziert. r) Tf. 54:2. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel. Querbalken auf der Oberseite rippenartig reliefiert, in der Vorderseite mit vier runden Grübchen versehen und an den Enden mit Zwiebelknöpfen abgeschlossen. Halbkreisförmig gewölbter Bügel im Querschnitt trapezförmig, mittels eines durch leistchenförmigen Kamm getrennten, verjüngten Ansatzes mit einem langen rechteckigen Fuss verbunden. Bügelkopf abgesetzt, oberhalb des Schlitzes für verlorengegangene Nadel mit mittlerem Zwiebelknopf verziert. Nadelscheide am Ende durch erhöhten Rand der Nadelrast abgeschlossen. Verzierung: schräg gekerbte Ränder der Ansätze von seitlichen Zwiebelknöpfen, schräge Einkerbungen an den Seiten des Bügelkammes, Kreuzrillung an den Seiten des Fussansatzes, eine Reihe von Querrillen zwischen zwei Längsrillen auf dem Bügelrücken, am Fuss eine quergestrichelte Rückenlinie, schräge Facetten im Mittelteil, zwei durch seitliche Einkerbungen getrennte Paare von Rundgrübchen auf dem vollkantigen Ansatzfeld und ähnliche drei Paare auf dem Abschlussfeld, das ausser den seitlichen noch vier Kerben an der Endkante aufweist. L. 101,5 mm. Lit.: unpubliziert. Vlastivědné museum, Jeseník In der Sammlung ohne Fundortangabe aufbewahrte Bronzefibel (a) aus der römischen Kaiserzeit dürfte nicht von mährischem Boden stammen. a) Tf. 53:2. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel mit vertikal verflachtem, auf der Oberseite gewölbtem, an den Enden durch gekerbte Querrippen und Zwiebelknöpfe abgeschlossenem Querbalken. Halbkreisförmig gewölbter Bügel im Querschnitt trapezförmig, mittels eines durch leistchenförmigen Kamm abgetrennten, verjüngten, facettierten Ansatzes mit langem viereckigem, gegen das Ende sich verbreiterndem Fuss verbunden. Bügelkopf abgesetzt, an den Rändern quergestrichelt, oberhalb des Schlitzes für verlorengegangene Nadel mit mittlerem Zwiebelknopf verziert. Verkürzte Nadelscheide mit einem aus dem Bügelansatz herausgeschobenen Rundstift zur Nadelsicherung. Nadel fehlt. Verzierung: Bügelrücken mit einer Reihe von schrägen Rillen mit Mittelpunkt zwischen zwei Längsrillen, am Fuss drei Längsrillen auf dem Rücken, schräge Facetten im Mittelteil, auf dem vollkantigen Ansatzfeld zwei Paare von Punktkreisen, auf dem durchlochten Abschlussfeld sechs Punktkreise, sechs Kerben an jeder Seitenkante und vier Kerben an der Endkante. L. 93,5 mm. — Inv.-Nr. 1079/63H. Lit.: unpubliziert. Museum Vysočiny, Jihlava Eine provinzialrömische Bronzefibel (a), die aus der ehemaligen Schloßsammlung von Budkov stammt, gehört anscheinend nicht zu den mährischen Fundstücken. a) Tf. 4:1. — Bronzene eingliedrige norisch-panno-nische Flügelfibel mit langgestrecktem Bügel, einfachem, unten verflachtem Knoten, zwei lappenartigen Flügeln mit Kreuzrillung und je einem gegliederten Knopf, geneigtem, verbreitertem Kopf, Sehnenhaken und Spiralrolle mit vier Windungen an der linken, drei Windungen an der rechten Seite und Nadel. Rechte Randwindung und obere Sehne abgebrochen. Unter dem Fuss befindet sich ein grosser Nadelhalter mit schmalem vorderem Streifen und verbreitertem, nach rechts rastendem Teil mit siebförmiger Perforierung und leistchenförmig verstärkter Aussenseite des Vorderrandes. Aussen-seite des Nadelhalters mit randbegleitendcm Tremo-lierstich verziert. L. 112 mm. Lit.: unpubliziert. Okresní vlastivědné museum, Kroměříž In der Sammlung ist eine Bronzefibel (a) von unbekanntem Fundort hinterlegt. 59 a) Tf. 8:2. — Bronzene eingliedrige norisch-panno-nische Zweiknotenfibel mit gestrecktem Körper, durch zwei dreiteilige Bügelknoten geteilt. Geneigter, verbreiterter Kopf mit Sehnenkappe und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und kleinem Rest der Nadel. Unter dem stabförmigen, im Querschnitt ellipsenförmigen Fuss mit abgebrochenem Ende befindet sich ein Bruchstück des verbreiterten Nadelhalters mit nach links umgeschlagenem unterem Rand. Verzierung: an der Sehnenkappe zwei senkrechte Strichel, zwei randbegleitende Rillen und Tremolierstich, der auch den Rand an der Aussenseite des Nadelhalters begleitet. Erh. L. 101 mm. Lit.: unpubliziert. Okresní vlastivědné museum, Mikulov Zwei fundortlose Bronzefibeln aus der römischen Kaiserzeit. Eine (a) wurde in den dreissiger Jahren im ehemaligen Gerichtsbezirk Mikulov aufgefunden, die zweite (b), die sich früher in der Schloßsammlung von Mikulov befand, dürfte von keinem mährischen Fundort stammen. a) Tf. 17:10. — Bronzene zweigliedrige provinzial-römische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, oben gewölbtem, unten flachem Bügel, abgesetztem halbzylinderförmigem Kopf und halbkreisförmiger, am Rand und Ansatz mit doppelten Punktreihen verzierter Kopfplatte, die einen durchlochten scheibenförmigen Spiralhalter mit Sehnenhaken und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite und oberer Sehne deckt. Nadel mit abgebrochener Spitze. Der verbreiterte Fuss mit gerade abgeschnittenem Ende trägt einen hohen schmalen Nadelhalter mit nach rechts gebogener, am vorderen Rand leistchenförmig verstärkter Nadelrast. L. 37 mm. — Inv.-Nr. IV 180. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 6:1. — Bronzene eingliedrige norisch-panno-nische Flügelfibel mit langgestrecktem Bügel, scheibenförmigem Knoten, zwei fragmentarischen Flügeln, geneigtem verbreitertem Kopf, Sehnenkappe und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadelteil. Ende des rundstabigen Fusses mit verbreitertem Teil des Nadelhalters abgebrochen, schmaler Vorderteil des Nadelhalters mit nach links umgeschlagenem unterem Rand erhalten. Verzierung: Rillen am vorderen Flügelstumpf, randbegleitender Tremolierstich an der Sehnenkappe und Nadelhalter, eine Reihe von Punktgrübchen längs des Fussrandes. Erh. L. 107 mm. Lit.: unpubliziert. Vlastivědný ústav, Olomouc In der Musealsammlung sind acht (a—h) nicht näher bezeichnete Bronzefibeln aus der römischen Kaiser- zeit hinterlegt, die anscheinend nicht aus mährischen Fundorten stammen dürften. a) Tf. 4:3. — Bronzene eingliedrige norisch-panno-nische Flügelfibel mit langgestrecktem verbogenem Bügel, scheibenförmigem Knoten, zwei lappenför-migen, durch je zwei keulenförmige Knöpfe (der rechte aus dem vorderen Paar fehlt) verzierten Flügeln, geneigtem verbreitertem Kopf, Sehnenkappe mit randbegleitenden Rillen und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und verbogener Nadel. Ende des stabförmigen Fusses mit verbreitertem Teil des Nadelhalters abgebrochen, schmaler Vorderteil des Nadelhalters teilweise erhalten. Erh. L. 82,5 mm. Lit.: unpubliziert. b) Tf 11:4. — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit einem durch dreiteiligen Bügelknopf geteilten Körper, verbreitertem, oben gewölbtem und facettiertem, unten verflachtem und durch lappen-förmigen Rand abgeschlossenem Kopf, Stützplatte,. Sehnenhaken, Stück des Spiralrollendrahts und stabförmigem, im Querschnitt quadratischem Fuss mit scheibenförmigem, zapfenförmig auslaufendem Endknopf und beschädigtem viereckigem, nach rechts rastendem Nadelhalter. Erh. L. 48 mm. Lit.: unpubliziert. c) Tf. 12:9. — Bronzene zweigliedrige kräftig profilierte Fibel mit hochgewölbtem Körper, durch einen einseitigen Bügelknoten geteilt. Der kürzere Oberteil des Bügels mit engem Hals und sackförmig verdicktem Kopf verjüngt sich gegen die Stützplatte mit durchlochtem und hakenförmig ausgeschnittenem scheibenförmigem Spiralhalter. Unter dem Fuss befindet sich ein voller dreieckiger Nadelhalter mit Nadelrast. L. 54 mm. Lit.: unpubliziert. d) Tf 1:7. — Bronzene zweigliedrige ungegliederte Fibel mit unsymmetrisch gewölbtem, gegen das gerade abgeschnittene Ende sich verjüngendem Körper, am kräftigerem Kopfteil durch eine Stützplatte mit durchlochtem und hakenförmig ausgeschnittenem scheibenförmigem Spiralhalter abgeschlossen. Stabförmiger dreikantiger Bügel geht in schwacher Biegung ununterbrochen in den kurzen Fuss über, unter dem sich ein hoher Nadelhalter mit beschädigter Nadelrast befindet. Auf beiden schrägen Flächen der dachförmigen Bügeloberseite Spuren der ursprünglichen Tremolierstichverzie-rung erkennbar. L. 50 mm. Lit.: unpubliziert. e) Tf 17:7. — Bronzene zweigliedrige provinzial-römische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, im Querschnitt halbkreisförmigem Bügel, abgesetztem halbzylinderförmigem Kopf, halbkreisförmiger, am Rand, Ansatz und in der Mitte mit Tremolierstich verzierter Kopfplatte, durchlochtem scheibenförmigem Spiralhalter und Spiralrolle mit 60 vier Windungen an jeder Seite, bronzener Achse und oberer, mittels eines Hakens gehaltener Sehne ohne linke Hälfte. Nadel fehlt. Der verbreiterte Fuss mit gerade abgeschnittenem Ende trägt einen hohen schmalen Nadelhalter, der sich gegen die nach rechts gebogene Nadclrast mit leistchenförmig verstärktem vorderem Rand massig verbreitert. L. 34 mm. Lit.! unpubliziert. f) Tf 18:7. — Bronzene zweigliedrige provinzial-römische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem Körper, bandförmigem oberem Bügelteil und quergestelltem rechteckigem Kopf, unter dem sich ein durchlochter scheibenförmiger Spiralhalter und eine Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, bronzener Achse, innerer Obersehne und Nadel befindet. Abgesetzter unterer Bügelteil seitlich einschwingend, Nadelhalter hoch und schmal, unten zu einer Nadelrast mit leistchenförmig verstärktem vorderem Rand gebogen. L. 35 mm. Lit.: unpubliziert. g) Tf. 18:6. — Bronzene zweigliedrige provinzial-römische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, im Querschnitt trapezförmigem Bügel, quergestelltem prismatischem Kopf, durchlochtem, hakenförmig gestaltetem scheibenförmigem Spiralhalter und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und bronzener Achse. Nadel fehlt, Fuss massig verbreitert, am Ende gerade abgeschnitten und mit kleiner Spitze abgeschlossen. Nadelhalter hoch und schmal, unten zu einer Nadelrast mit leistchenförmig verstärktem vorderem Rand gebogen. L. 33 mm. Lit.: unpubliziert. h) Tf ig:5. — Bronzene provinzialrömische runde, konzentrisch gegliederte Scheibenfibel mit waagerecht auslandendem Rand und tutulusförmigem Mittelfeld, dessen Spitze mit konischem, kragenförmi-gem Besatz ein Kugelknöpfchen trägt. Die horizontale Basis mit verdicktem, in acht Ansätze auslaufendem Rand und schräg gekerbtem, das Mittelfeld umlaufendem Ringwulst, verdeckt einerseits den Backenscharnier, andererseits einen höheren Nadelhalter ohne Nadelrast. Maximaldurchmesser der Scheibe mit Randansätzen 39 mm, ohne Ansätze 35 mm. Lit.: unpubliziert. Slezské museum, Opava Bei sieben Bronzefibeln aus der römischen Kaiserzeit fehlen Angaben über ihren Fundort. Zwei Stücke (a, b) befanden sich ursprünglich im Museum von Ostrava, fünf Exemplare (c—g) stammen aus der ehemaligen Privatsammlung von Ing. H. Freising. Es scheint, dass es sich dabei um ein Material aus Fundorten ausserhalb des mährischen Gebietes handelt. a) Tf. 7:3. — Bronzene eingliedrige norisch-panno- nische Flügelfibel mit langgestrecktem Bügel, scheibenförmigem Knoten, zwei Flügeln mit je zwei Knöpfen, geneigtem verbreitertem Kopf, Sehnenkappe und linker Hälfte der Spiralrolle mit vier Windungen und oberer Sehne. Rechte Spiralhälfte und Nadel fehlen. Ende des stabförmigen Fusses mit verbreitertem Teil des Nadelhalters abgebrochen, schmaler Vorderteil des Nadelhalters mit umgeschlagenem unterem Rand erhalten. Verzierung: auf jedem Flügel Dreieckmuster aus Doppelrillen und zwei gegliederte Knöpfe mit scheibenförmiger Basis, schmälerem, walzenförmigem Hals und halbkugelförmigem Kopf; Reihen von Punktgrübchen auf der Knotenkante, um den Fussansatz und den unteren Fussrand entlang. Erh. L. 163 mm. — Inv.-Nr. 1962/2. Lit.: unpubliziert. b) Tf 6:2. — Beschädigtes Bruchstück einer bronzenen eingliedrigen norisch-pannonischen Flügelfibel mit langgestrecktem, unter dem unteren Fussrand beiderseitig mit einer Reihe von Punktgrübchen verziertem Körper, scheibenförmigem Bügelknoten, zwei fragmentarischen Flügeln, geneigtem verbreitertem Kopf, Rest einer Sehnenkappe und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite und oberer Sehne. Nadel, Fussende und Nadelhalter fehlen. Erh. L. 115 mm. — Inv.-Nr. 1962/2. Lit.: unpubliziert. c) Tf. 3:4. — Bronzene eingliedrige Augenfibel mit breitem Körper, durch dreiteiligen Bügelknoten mit gekerbten Kanten geteilt. Bügel mit verstärkten Rändern auf der Oberseite gewölbt, mit randbegleitenden Linien und drei Längsrillen auf dem Rücken verziert. Abgesetzter, verbreiterter Kopf mit zwei geschlossenen, durch Kreise eingefassten Augen, an deren äusseren Seite sich tiefe, spalten-förmige Einschnitte befinden, zwei gerillten Seitenknöpfen, breitem Sehnenhaken, dessen Mitte und Ränder die Doppelstriche einfassen, und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne und einem Nadelbruchstück. Der dachförmige, durch randbegleitende Rillen und ein Dreieckmuster aus Doppellinien am gerade abgeschnittenen Ende geschmückte Fuss trägt einen gefüllten Nadelhalter mit einem Ausschnitt im vorderen Rand, und beschädigter Nadelrast. L. 55 mm. — Privatsammlung— Ing. H. Freising, Inv.-Nr. 10274. Lit.: unpubliziert. d) Tf 17:5. — Bronzene zweigliedrige provinzialrömische Kniefibel mit S-förmig geschwungenem, oben gewölbtem, abgekantetem, unten flachem Bügel, im Fussteil mit gerade abgeschnittenem Ende stark verbreitert. Der abgesetzte kleine Kopf mittels eines verschmälerten Zwischenstückes mit einer halbkreisförmigen Kopfplatte verbunden. Unter der Kopfplatte mit zwei bogenförmig eingepunzten Zickzacklinien befindet sich ein durchlochter Scheiben- 61 förmiger Spiralhalter mit Sehnenhaken, Spiralrolle mit drei Windungen an der linken und vier Windungen an der rechten Seite und innerer Obersehne. Nadel fehlt. Nadelhalter hoch und schmal, unten nach rechts zu einer beiderseitig abgesetzten Nadelrast gebogen. L. 30 mm. — Privatsammlung — Ing. H. Freising, Inv.-Nr. 10278. Lit.: unpubliziert. e) Tf. 47:1. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel mit achtkantigem, an den Enden durch je zwei umlaufende Rippen und einen Kugelknopf abgeschlossenem Querbalken. Bogenförmig gewölbter Bügel im Querschnitt trapezförmig, vorne oberhalb des Schlitzes für Nadel mit einem kugeligen, am zweimal gerippten Ansatz sitzenden Knopf versehen und auf der Rückenfläche mit einer dreieckig gekerbten Längsrille verziert. Nadel an die bronzene Achse aufgehängt. Fuss rechteckig, im Mittelteil facettiert, an den vollkantigen Endfeldern mit seitlichen Einkerbungen und an der durch eine Querrille begrenzten Abschlusskante mit vier kleinen Kerben verziert. Nadelscheide verkürzt, Nadelrast abgebrochen. L. 63 mm. — Privatsammlung — Ing. H. Freising, Inv.-Nr. 10275. Lit.: unpubliziert. f) Tf. 51:3. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel mit erhaltener rechter Hälfte des vertikal verflachten, auf der Oberseite reliefierten und am Ende durch einen Zwiebelknopf mit konischem Ansatz abgeschlossenen Querbalkens. Linksseite des Querbalkens, Mittelknopf und Nadel fehlen. Bogenförmig gewölbter Bügel im Querschnitt trapezförmig, auf der Rückenfläche mit einer Reihe von schrägen Strichen zwischen zwei randbegleitenden Linien verziert, am Ende mit leistchenförmigem Kamm abgeschlossen und mittels eines verschmälerten Ansatzes mit dem viereckigen, gegen das Ende sich massig verbreiternden Fuss verbunden. In die Aushöhlung der ein wenig verkürzten Nadelscheide ist aus dem Bügelansatz ein Rundstift zur Nadelsicherung herausgeschoben. Fussverzierung: zwei Längsrillen auf der Rückenfläche, schräge Facetten im Mittelteil, auf dem vollkantigen Ansatzfeld ein Paar und auf dem Abschlussfeld zwei Paare von Punktkreisen. L. 67 mm. — Privatsammlung — Ing. H. Freising, Inv.-Nr. 10276. Lit.: unpubliziert. g) Tf. 52:1. — Bruchstück einer bronzenen provinzial-römischen Zwiebelknopffibel mit vertikal verflachtem, in der Vorderseite mit zwei runden Grübchen versehenem, auf der Oberseite abgeschrägtem, an den Enden mit je einer gestrichelten Querrippe und einem Zwiebelknopf mit gekerbtem Ansatzrand abgeschlossenem Querbalken. Im Querschnitt trapezförmiger Bügel auf der Rückenfläche mit drei quergestrichelten Längsrillen verziert. Kopfteil abgesetzt, an den Rändern gekerbt, mit rundem Loch für den Stift des herausgefallenen Bügelknopfes und einem Schlitz mit bronzener Achse der verlorengegangenen Nadel versehen. Abgebrochener Unterteil der Fibel fehlt. Erh. L. ca. 21 mm. — Privatsammlung— Ing. H. Freising, Inv.-Nr. 10277. Lit.: unpubliziert. Okresní vlastivědné museum, Prostějov Ein nicht näher lokalisiertes Bruchstück einer kaiserzeitlichen Bronzefibel (a) wurde in der Umgebung von Prostějov gefunden. a) Tf 12:6. — Bruchstück einer bronzenen zweigliedrigen kräftig profilierten Fibel mit Kopfgrat. Dachförmig gestalteter Bügel durch einseitigen Knoten geteilt. Oberer Bügelteil unten verflacht, am Kopfrand stufenförmig verstärkt, auf der Oberseite mit einem eingeritzten Sparrenmuster verziert. Unter dem Kopf befindet sich ein durchlochter scheibenförmiger Spiralhalter mit Sehnenhaken und Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite, oberer Sehne, bronzener Achse und Nadelbruchstück. Abgebrochener unterer Bügelteil mit Nadelhalter fehlt. Erh. L. 34 mm. — Inv.-Nr. N 47/2. Lit.: unpubliziert. Vlastivědný ústav, Přerov Eine Bronzefibel (a) aus unbekanntem Fundort. a) Tf. 17:11. — Bronzene zweigliedrige provinzialrömische Kniefibel mit dachförmig profiliertem Bügel, beschädigter halbkreisförmiger Kopfplatte, scheibenförmigem, hakenförmig ausgeschnittenem Spiralhalter mit einer Öffnung, in der die Linkshälfte der Bronzeachse erhalten blieb. Spiralrolle mit Nadel fehlt. Bügel beim Bug mit einem rhombischen Muster aus einfachen und an der rückwärtigen Seite aus verdoppelten Rillen verziert, scheibenförmig verbreitertes Fussende mit einer Kantenrille versehen. Unter dem Fuss befindet sich ein hoher, gegen die nach rechts gebogene Nadelrast sich massig verbreiternder Nadelhalter. L. 35 mm. Inv.-Nr. 336/64/24. Lit.: unpubliziert. Slovácké museum, Uherské Hradiště Eine Bronzefibel (a) aus der römischen Kaiserzeit vermisst die Fundortangabe. a) Tf. 14:6. — Bronzene zweigliedrige Trompetenfibel mit S-förmig geschwungenem, durch einfachen einseitigen Bügelkamm geteiltem Körper. Oberer Bügelteil mit trompetenförmig verbreitertem Kopf, unter dem sich ein scheibenförmiger Spiralhalter mit Sehnenhaken und Öffnung für die Achse befindet. Unterer Bügelteil oben dachförmig gestaltet, am Ende des Fusses, der einen hohen Nadelhalter ohne Nadelrast trägt, mit einem konischen, zapfen-förmig auslaufenden Knopf versehen. Spiralrolle mit Nadel fehlt. L. 31,5 mm. Lit.: V. Hrubý, 1948, 35 mit Abb. 62 Schloss, Üsov In der Schloßsammlung befinden sich zwei bronzene Flügelfibeln (a, b), die wahrscheinlich aus einem von den Fundorten auf dem Boden der ehemaligen römischen Provinz Noricum stammen dürften. a) Tf. 5:/. — Bronzene eingliedrige norisch-panno-nische Flügclfibel mit langgestrecktem Bügel, scheibenförmigem Knoten mit randbcgleitender Rille, zwei beschädigten Flügeln und geneigtem verbreitertem Kopf mit Resten einer Sehnenkappe, Spiralrollendrahts und oberer Sehne. Unter dem stab-förmigen Fuss befindet sich schmaler Vorderteil des Nadelhalters. Spiralrolle, Nadel und Fussende mit verbreitertem Teil des Nadelhalters fehlen. Verzierung: Dreieckmuster aus Doppelrillen auf dem vorderen Flügel, zwei gegliederte Knöpfe in den durch Doppelrillen begrenzten Dreieckfeldern auf dem hinteren Flügel, Reihe von Punktgrübchen an beiden Seiten des Fusses und Tremolierstich an beiden Seiten des Nadelhalters. Erh. L. 72 mm, und noch ein Bruchstück des Fusses, 40 mm lang. Lit.: unpubliziert. b) Tf. 5:2. — Bronzene eingliedrige norisch-panno-nische Flügelfibel mit langgestrecktem Bügel, scheibenförmigem Knoten mit Kantenrille, zwei beschädigten Flügeln, geneigtem verbreitertem Kopf, teilweise erhaltener Sehnenkappe und Linkshälfte der Spiralrolle mit vier Windungen und oberer Sehne. Fuss stabförmig, darunter ein schmaler Streifen vom Nadelhalter. Rechte Hälfte der Spiralrolle, Nadel, grösster Teil des Fusses mit Nadelhaltcr fehlen. Verzierung: eine Rille mit eingestochener Punktreihe längs des Kopfrandes, randbegleitende Linien, kurze senkrechte Mittelrille und Tremolierstich an der Sehnenkappe, eingeritzte Dreieckmuster aus Doppellinien auf den Flügeln, eine Reihe von Punktgrübchen an beiden Seiten des Fusses und Tremolierstich an beiden Seiten des Nadelhalters. Erh. L. 56 mm, und ein Bruchstück des Fusses, 28 mm lang. Lit.: unpubliziert. Vlastivědné museum, Veselí nad Moravou Eine fundortlose Bronzefibel (a) stammt anscheinend nicht aus mährischem Gebiet. a) Tf. ig:y. — Bruchstück einer bronzenen Scheibenfibel mit durchbrochener Platte, scheibenförmigem, durchlochtem und hakenförmig ausgeschnittenem Spiralhalter, Spiralrolle mit vier Windungen und einer Nadel an der Rechtsseite, drei erhaltenen Windungen an der Linksseite, innerer Obersehnc und bronzener Achse. Erh. L. 35 mm. Lit.: unpubliziert. Vlastivědné museum, Ždánice Eine provinzialrömische Bronzefibel (a) ohne Angabe des Fundortes. a) Tf. 50:i. — Bronzene provinzialrömische Zweibel-knopffibcl mit vertikal verflachtem, auf der Oberseite reliefiertem und an den Enden durch zwei Zwiebelknöpfe mit konischem Ansatz abgeschlossenem Querbalken. Bogenförmig gewölbter, im Querschnitt trapezförmiger Bügel an der schlitzigen Stirn mit dem dritten Zwiebelknopf und an der Grenze des facettierten Ansatzes mit leistchenförmigem Kamm versehen. Fuss rechteckig, Nadelschcide lang. Eiserne Achse erhalten, Nadel fehlt. Verzierung: eine dreieckig gekerbte Längsrille zwischen zwei randbegleitenden Linien auf der Bügelrückenfläche, drei Langsrillen auf dem Fussrücken, sieben trapezförmige Einkerbungen an der rechten Seite und sechs Einkerbungen an der linken Seite des Fusses und zwei Kerben an der Fussendkante. L. 66 mm. — Inv. Nr. i/i03d. Lit.: unpubliziert. III. AUSLÄNDISCHE FIBELFUNDE IN MÄHRISCHEN SAMMLUNGEN SLOVAKEI KRÍŽOV AN Y NAD DUDVÁHOM, Bez. Trnava In die Sammlungen des Prähistorischen Instituts an der Philosophischen Fakultät der J. E. Purkyné-Univer-sität in Brno gelangte in den dreissiger Jahren eine Bronzefibel (a) aus einem slowakischen Fundort, a) Tf. 9:3 (nach R. A4. Pernička, 1963). — Bronzene eingliedrige kräftig profilierte Fibel mit geschwungenem, durch dreiteiligen Bügelknoten geteiltem Körper, verbreitertem, oben gewölbtem Kopfteil, Stützplatte, Schnenhaken, Spiralrolle mit vier Windun- gen an jeder Seite, oberer Sehne und Nadel. Der stabförmige Fuss mit gegliedertem konischem, zap-fenförmig auslaufendem Endknopf trägt einen unten nach rechts rastenden Nadelhalter mit zwei rechteckigen Löchern. L. 63 mm. Verbl.: KP UJEP Brno, Inv.-Nr. 31945. Lit.: R. Al. Permika, 1963, 137—138, Abb. 12. ÖSTERREICH CARNUNTUM. Bei fünf Fibeln (a—e) aus der römischen Kaiserzeit, 63 die in den mährischen Museen hinterlegt sind, wird als Fundort die pannonische Stadt Garnuntum angeführt. a) Tf $:g. — Bronzene eingliedrige Augenfibel ohne charakteristische Verzierung. Körper flachdachförmig, durch niedrigen einseitigen Bügelkamm geteilt. Bogenförmiger Bügel vorne mit abgesetztem, zu den Seitenzapfen verbreitertem Kopf mit Sehnenhaken und Spiralrollendrahtstück abgeschlossen. Der gegen das Ende sich massig verbreiternde Fuss trägt einen niedrigen trapezförmigen Nadelhalter mit beschädigter Nadelrast. Spiralrolle mit Nadel fehlt. Erh. L. 50 mm. Verbl.: VM Veselí nad Moravou, Inv.-Nr. 1766. Lit.: unpubliziert. b) Tf ig:2. — Bronzene hohlgewölbte rhombische Scheibenfibel mit horizontal umgebogener, schmaler, gekerbter Einfassung, schrägen Randseiten und erhabenem, kleinerem rhombischem Feld mit Emailverzierung. Ecken der Plattenbasis in der Längsachse zu dreipassförmigen Ansätzen mit zentraler, durch konzentrische Kreise verzierter Rundscheibe und zwei seitlichen Ösen verbreitert, übrige zwei Ecken mit Spuren von abgebrochenen einfachen Ansätzen. Die erhaltenen Ansätze decken einerseits ein Backenscharnier mit bronzener Achse und aufgehängter Öse der abgebrochenen Nadel, andererseits einen trapezförmigen Nadelhalter ohne Nadelrast. Emailverzierung des rhombischen Mittelfeldes: in den Ecken vier hellrote Rauten, gegenüber zwei von ihnen in der Längsachse zwei blaue Dreiecke, eine dunkelrote Rundzelle in der Mitte; übrige helle, grünliche Fläche durch vier weisse Streifchen mit je zwei blauen Strichen in acht Felder mit zentralen blauen Notenkreuzmustern gegliedert. L. 47,5 mm. Verbl.: VM Moravský Krumlov, Inv.-Nr. 547. Lit.: unpubliziert. c) Tf 18:8. — Bronzene zweigliedrige Fibel mit breitem plattenförmigem, mittels einer länglichen Durchbrechung in zwei bandförmige Zweige mit je einem gekerbten Rückenkamm geteiltem Bügel, dessen schmaler Ansatz durch einen niedrigen Querkamm vom achtkantigen röhrenförmigen Fuss getrennt ist. Aus der Bügelkopfseite mit kleinem Buckel läuft ein scheibenförmiger, mit einem Fortsatz und einem Loch für die Achse der verlorengegangenen Spiralrolle versehener Spiralhalter aus. L. 56,5 mm. Verbl.: OVM Gottwaldov, Inv.-Nr. 2680. Lit.: unpubliziert. d) Tf 47:3. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel mit abgebrochenem Querbalken. Halbkreisförmig gewölbter Bügel im Querschnitt trapezförmig, im Kopfteil mit einem auf doppelkonischem Ansatz sitzenden Zwiebelknopf versehen, am Ende mittels eines verjüngten, durch leistchenförmigen Kamm getrennten Ansatzes mit dem viereckigen Fuss verbunden. Nadelscheide verkürzt. Verzierung: auf der Bügelrückenfläche eine Reihe von Querrillen; auf dem Fuss schräge Facetten im Mittelteil, ein Paar von seitlichen Kerben an dem vollkantigen Ansatzfeld, zwei ähnliche Kerben und zwei schräge Einkerbungen am Abschlussfeld. L. 64 mm. Verbl.: VM Veselí nad Moravou, Inv.-Nr. 1765. Lit.: unpubliziert. e) Tf 54:1. — Bronzene provinzialrömische Zwiebelknopffibel. Querbalken auf der Oberseite rippenartig reliefiert, in der Vorderseite mit vier runden Grübchen versehen und an den Enden mit Zwiebelknöpfen abgeschlossen. Halbkreisförmig gewölbter Bügel von trapezförmigem Querschnitt mittels eines durch leistchenförmigen Kamm getrennten, verjüngten Ansatzes mit einem rechteckigen Fuss verbunden. Bügelkopf abgesetzt, mit einer runden Öffnung für den Stift des herausgefallenen Mittelknopfes oberhalb des Schlitzes für die verlorengegangene Nadel durchlocht. In die Aushöhlung der verkürzten Nadelscheide ist aus dem Bügelansatz ein Rundstift zur Nadelsicherung herausgeschoben. Verzierung: gekerbte Kanten der Knopfansätze, des Bügelkammes und der Randfelder des Fusses, eine gekerbte Längsrinne zwischen zwei randbegleitenden Linien auf der Bügelrückenfläche; auf dem Fuss eine zentrale Längsrille, schräge Facetten im Mittelteil, je zwei randbegleitende Rillen und drei Paare von Grübchen auf den Randfeldern, nebstdem das Ansatzfeld mit zwei seitlichen Einkerbungen und das Abschlussfeld mit vier Kerben an der Endkante; Aussenséite am Ende des Nadelhalters mit sechs schrägen Einschnitten und am Ende der Nadelrast mit drei Querrillen versehen. L. 81 mm. Verbl.: OVM Gottwaldov, Inv.-Nr. 2679. Lit.: unpubliziert. JUDENAU Eine provinzialrömpche Bronzefibel (a), die sich in der Liechtensteinschen Sammlung auf Schloss Usov befindet, wird als Fund aus Judenau in Niederösterreich bezeichnet. a) Tf 1 :ß. — Bronzene eingliedrige Soldatenfibel mit stabförmigem, fünfkantigem, gegen das gerade abgeschnittene Fussende sich verjüngendem Bügel, kurzer Spiralrolle mit zwei Windungen aus kantigem Draht an jeder Seite, unterer Sehne und Nadel. Trapezförmiger Nadelhalter voll, unten nach rechts zu einer Nadelrast gebogen. Beide schräge Flächen der dachförmigen Bügeloberseite mit je einer eingestochenen Punktreihe, schräge Flächen der Bügelunterseite mit Reihen von bogenförmigen Einstichen verziert. L. 57 mm. Verbl.: Schloss Üsov. Lit.: unpubliziert. 64 ABHANDLUNG UBER DIE IN MAHREN AUFTRETENDEN FIBELTYPEN Geschweifte Fibel vom Spätlatenetypus mit kurzer Spiralrolle und unterer Sehne (Tf- m In der Gruppe der Spangen aus dem in Uherské Hradišté entdeckten Depotfund der Bronzegegenstände kommt eine Bronzefibel vom Spätlatenetypus mit geschweiftem Bügel, geteilt durch einen kleinen Wulst in einen kürzeren Oberteil mit kurzer Spiralrolle, die zwei Windungen an jeder Seite und eine untere Sehne hat, und einen längeren Unterteil mit gefülltem viereckigem Nadelhalter (Tf. 1:1) vor. Dieses Exemplar, welches seine Zugehörigkeit zur Variante N der Nomenklatur nach J. Kostrzewski (1919, 38, Abb. 24) aufweist, schliesst sich den Formen an, die in Mitteleuropa zum Ende der Latěnezeit verbreitet waren und bis in die frühe römische Kaiserzeit fortlebten (vgl. z. B. R. Bellz, 1911, 689—690; J. Kostrzewski, l9l9> 39—4°> Ä« Motyková-Sneidrová, 1963b, 389—390; dieselbe, 1965, 107; J. Tejral, 1968, 495—496). Zu den jüngeren Typen, welche in Fundzusammenhängen in der Periode nach Zeitweden auftauchen, reiht sich auch unser Exemplar, dessen Analogien aus Tišice in Böhmen aus geschlossenen Grabfunden stammen, welche dem Horizont der Augenfibeln im Rahmen der chronologischen Stufe B 1 angehören (Ä*. Motyková-Sneidrová, 1963b, 388—390, Abb. 29:4; 36:1; 40:12; dieselbe 1965, Tf. 29:3; 35:4; 40:66). Eine zusammenhängende Fundschicht dieses Zeitabschnittes des i. Jahrhunderts u. Z., ebenso wie der jüngste Latěne-horizont der Stufe D 2, fehlen bisher in Mähren (vgl. J. Meduna, 1968, 67; J. Tejral, 1968, 488 ff.), sodass der Einzelfund der Fibel vom Spätlatenetypus mit geschweiftem Bügel, zusammen mit einzelnen anderen Spangenarten, darauf hinweisen, dass in das Depot von Uherské Hradiště Gegenstände eingeschlossen wurden, deren Zugehörigkeit zu den ursprünglichen Funden aus dem mährischen Raum zweifelhaft ist. Fibel vom Spätlatenetypus mit abgesetztem bandförmigem Bügel, kurzer Spiralrolle und unterer Sehne (Tf. 1:2) Zu den Typen, welche von der Spätlatenezeit in die frühe römische Kaiserzeit übergehen, reihen sich auch eingliedrige Fibeln, die stets eine Spiralrolle mit vier Windungen und unterer Sehne aufweisen und einen bandförmigen, auf der Oberseite zumeist längsgerippten Bügel haben, der deutlich durch einen ringförmigen Knoten vom schmalen Fuss abgesetzt ist, der vom Rücken des Nadelhalters gebildet wird, meist durchbrochen von einem runden Loch und abgeschlossen durch eine aufwärts gebogene, am höchsten Punkt oft knopfartig verdickte Sohle wird. Funde solcher Fibeln sind aus Italien, Pannonien und besonders häufig aus Bosnien, im Westen weiters aus Franreich, Belgien und Holland bekannt (W. Radimsky, 1895, 77, Abb. 110; C. Truhelka, 1899, 362—363, Abb. 32; J. Szombathy, 1901, 323, 325, 343, 351, Abb. 123, 130a, 202; R. BiZic", 1951, 294, Tf. 111:41; V■ Lachtov, 1959, Tf. XII:3; XIX:4; J. Todorovit, 1968, 54, Tf. VI':4. XXV:9; LIII:2o; LIV:2; E. v. Patek, 1942, 98—99' 185, Tf. VII: 7, 8; VIII: 11, 12; B. Salin, 1935, 6—7,' Abb. 7; J. Werner, 1961a, 146, Abb. 2:1,2;/?. Gavelle, 1962, 206, Tf. 48, Abb. 7:2, 5, 6; T. Voigt, 1969, 35, 37). Nur selten treten ähnliche Spangen, von denen sich fundortlose Stücke in den Musealsammlungen "der Slowakei und Rumäniens befinden (E. v. Patek, 1942, 99, Anm. 3; M. Lamiovä-Schmiedlovd, 1961, Tf. X:4—6; D. Popescu, 1938, 241, Abb. 1:8), auch im freien Germanien auf. Vereinzelte Stücke werden aus Böhmen, aus der Altmark und aus der entfernten Gegend des ehemaligen Ostpreusscns angeführt (J. Bf eil, 1964, 219—220, Tf. 5:273; P. Kupka, 1910, 22—24, Tf. 1 ".24; F. Kuchenbüch, 1938, 115, Abb. 17c; W. Gaer-te, 1929, 219, Abb. 161 a). Den zuletzt erwähnten Beweis des Vordringens in den Norden kann man vermutlich mit den regen Handelsverbindungen auf der Bernsteinstrasse in Zusammenhang bringen, auf welcher auch ein Exemplar dieser Fibeln nach Mähren gebracht werden konnte, wo es als deformiertes Bruchstück ohne Fuss in Postoupky (Tf. 1:2) gefunden wurde. Nähere Umstände über diesen Fund sind un- 65 bekannt, sodass wir uns mit seiner Einreihung nach den Erkenntnissen von Funden aus anderen Gebieten begnügen müssen. Spangen dieser Form gehören zeitlich hauptsächlich zum Ende der Latenezeit und in die frührömische Kaiserzeit (E. v. Patek, 1942, 99), es scheint aber, wie uns besonders die Funde aus Gallien und Holland beweisen, dass mit dem Auftreten ähnlicher Formen im Verlaufe des ganzen 1. Jahrhunderts zu rechnen ist (R. Gavelle, 1962, 206). Auf bosnischen Friedhöfen treten sie in geschlossenen Grabfunden gemeinsam nicht nur mit Latcnefibcln auf, sondern auch mit provinzialrömischen Formen, wie z. B. die Zweiknotenfibel vom Typus A 237a {W. Radimsky, 1895, 127, Abb. 332; J. Garbsch, 1965, 44, 223; Z- Mario, 1968, 32—35, Tf. V:i— 22), die kräftig profilierte Fibel mit rechteckig durchbrochenem Nadelhalter (Z- Marli, 1968, 37, Tf. V:27, 31) oder die entwickeltere Form der südpannonischen kräftig profilierten Variante, datiert ungefähr in die siebziger Jahre des 1. Jahrhunderts (Z- Marli, 1968, 36—37, Tf. XXI: 7—10). Das vereinzelte Exemplar einer ostalpinen Blechbügelfibel aus der Altmark datierte Th. Voigt (1969, 37) in das zweite Drittel des 1. Jahrhunderts u. Z. In Belgien wurde eine verwandte Form, begleitet vom römischenTypus aus dem 1. Jahrhundert geborgen (B. Salin, 1935, 7), die französischen Funde stammen meistens aus der Periode zwischen Augustus und Neros Regierung, doch finden sich auch Beispiele aus flavischcr Zeit (R. Gavelle, 1962, 206—207). Aucissafibel (Tf. 1:4) Zu den charakteristischen Spangen der frühen römischen Kaiserzeit gehört Typus A 242, der gekennzeichnet ist durch eine zweigliedrige Konstruktion mit Scharnier, stark gewölbtem band- oder stabförmi-gem Bügel, welcher sich zu einem verhältnismässig kurzen Fuss mit dreieckigem Nadelhalter verjüngt, abgeschlossen meist durch einen grösseren Knopf. Der Kopf, an dessen unterem Rand eine Blechhülse für die Achse mit den Endknöpfen befestigt ist, bildet ein Querplättchen, welches in manchen Fällen der Namen des Erzeugers trägt (0. Almgren, 1923, 109, Tf. X:242; E. v. Patek, 1942, 108; G. Behrens, 1950, 6 ff.; R. Noll, 1952, 395 ff.; B. Svoboda, 1955, 175; G. Ulbert, 1959, 68; /. Marovic, 1961, 106—120). Aus der Reihe dieser Signaturen wurde am bekanntesten Aucissa, der Name des keltischen Meisters, welcher der ganzen Gruppe dieser Fibeln seinen Namen verlieh. Als Entstehungsgebiet der Aucissafibeln wird Oberitalien angesehen (0. Almgren, 1923, 109; E. v. Patek, 1942, 106; G. Behrens, 1950, 8; B. Svoboda, 1955, 176). Die Erzeugung verlagerte sich auch in die Provinzen und Fibeln dieser Form verbreiteten sich bald auf einem riesigen Gebiet, welches vom Atlantischen Ozean bis nach Sibirien und Vorderasien reichte, wobei der Schwerpunkt ihres Auftretens anscheinend in den südeuropäischen Gebieten lag (0. Almgren, 1923, 109; R. v. Uslar, 1938, 100; E. v. Patek, 1942, 106; G. Behrens, 1950, 6 f.; derselbe, 1954, 228; B. Svoboda, 1955, 173 ff.; M. Lamiová-Schmiedlová, 1961, 11 —12; /. Marovic, 1961, 106). In Pannonien, wo man Siscia als Erzeugungszentrum in Erwägung zieht, konzentrieren sich die Funde hauptsächlich im südlichen und südwestlichen Teil, wogegen sich nördlich der Drau das Auftreten verringert und im trans-danubischen Barbaricum finden wir nur vereinzelte Stücke (/. Kovrig, 1937, 115; E. v. Patek, 1942, 106 bis 107). Auf dem Gebiet unseres Staates sind Aucissafibeln am reichsten in der Slowakei vertreten, wo sie aus fünf Fundstellen gemeldet wurden. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass einige Exemplare, die in den Sammlungen der Museen von Bratislava ohne nähere Fundangaben hinterlegt sind, auch aus slowakischem Gebiet stammen (M. Lamiová-Schmiedlová, 1961,11—12, 33—34» 58—59» Tf- 1-8; II:I> 2; X:7; XII:22, 23). Aus Böhmen wurden in letzter Zeit vier Exemplare angeführt, unter denen auch der Name Durotix auftritt, und ausser diesen finden sich in Böhmen noch verwandte Formen vom Typus A 242, welche das Produkt gegenseitiger Beeinflussung und Übernahme gewisser Merkmale anderer Fibelarten darstellen (B. Svoboda, 1955^ r73 f«! Motyková-Šneidrová, 1965, 121; A. Rybová, 1959, 243—244, Abb. 35:11). In Mähren fand sich bisher nur eine einzige Aucissafibel, ähnlich dem böhmischen Fund aus Touchovice (/f. Motyková-Šneidrová, 1963a, Tf. XVI: 8), unter Gegenständen aus dem keltischen Oppidum Staré Hradisko (Tf. 1:4). Ihr Einzelauftreten in unserem Gebiet entspricht dem seltenen Vorkommen aller Formen, welche dem Horizont der frühen römischen Kaiserzeit angehören. Fundumstände und Begleitmaterial dieses Stückes sind unbekannt, sodass für eine genauere Datierung kein einheimisches Material herangezogen werden kann. Die Anfänge der Aucissafibeln datiert man zum Ende des 1. Jahrhunderts v. u. Z. und in die Periode nach Zeitwende, wo sie aus zahlreichen Fundplätzen in Gallien und Pannonien belegt sind {E. v. Patek, 1942, 108—109; B. Svoboda, 1955, 176; /. Marovic, 1961, 108). In den Beginn der römischen Kaiserzeit wurden diese Fibeln von H. Preidel (1930, I., 72), Th. Voigt (1940, 77), A. v. Müller (1957a, 26) und K. Motyková-Šneidrová (1965, 121, 170) datiert. R. v. Uslar (1938, 100) vertritt die Ansicht, dass diese Fibeln die Mitte des 1. Jahrhunderts u. Z. nicht überschreiten, andere Forscher rechnen mit ihren Auftreten noch zur Zeit der Regierung Neros und mit dem Ausklingen dieses Typus in flavischer Zeit (C. F. C. Hawkes - M. R. Hull, 1947, 322; R. Gavelle, 1962, 215), nach /. Kovrig (1937, 115) und /. Marovic (1961, 108) fanden die Aucissafibeln erst in diesem 66 späten Zeitabschnitt ihre stärkste Verbreitung. Auch M. Lamiová-Schmiedlová (1961, 12) gab die Möglichkeit einer längeren Fortdauer dieses Typus zu, indem sie auf slowakische Exemplare aus Devin und Púchov hinweist, welche ein Material begleitet, das eher für die Wende zwischen dem 1. und 2. Jahrhundert charakteristisch ist. E. v. Patek (1942, 109) weist auf die Tatsache hin, dass Aucissafibeln auch im Fundmaterial aus Limeskastellen vertreten waren und schliesst daraus, dass sich diese Form noch im Verlauf des 2. Jahrhunderts erhalten musste. Ihre Voraussetzung blieb nicht ohne Widerhall in anderen Arbeiten, die sich mit dieser Problematik befassten (z. B. JV. P. Toll, 1949, 48, Ann. 8; B. Svoboda, 1955, 176; K. Motyková-Sneidrová, 1965, 21). Zum Auftreten der Aucissafibeln im 2. Jahrhundert nahm G. Ulbert (1959, 68, Anm. 48) kritisch Stellung und verwies darauf, dass keines der angeführten Beispiele die Annahme einer so späten Datierung dieser Formen berechtige. Aucissafibeln sind besonders häufig in augusteisch-claudischer Zeit belegt und in ihrer klassischen Form wurden sie in flavischer Zeit nicht mehr verwendet. Das mährische Exemplar stammt aus dem keltischen Oppidum Staré Hradisko. In der publizierten Gruppe des Materials aus dieser Fundstelle finden wir nur wenige Gegenstände aus der Periode nach der Zeitwende (vgl. J. Meduna, 1961, Tf. 50). Zur Gruppe der Funde aus der frührömischen Kaiserzeit darf man u. a. Bruchteile eines Millcfioriglases und Scherben von Terra sigillata einreihen, unter den jüngeren Importen treten zwei Bronzefibcln auf, welche bereits in das 2. Jahrhundert gehören. Im Hinblick darauf, dass die Annahme von E. v. Patek über eine verhältnismässig lange Spannweite des Auftretens von Aucissafibeln nich bewiesen werden konnte, darf man nicht mit der Möglichkeit rechnen, dass dieses Einzelstück nach Staré Hradisko gemeinsam mit jüngeren Spangenformen kam. Vom typologischen Standpunkt ist unsere Fibel nahe den Formen mit etwas schmälerem Bügel, welche z. B. bei den Forschungsarbeiten in Kempten aus den Schichten der ersten zwei Perioden geborgen wurden, datiert in tiberisch-claudische Zeit (W. Krämer, 1957, 77, Tf. 15:1—5). Die Unkenntnis der Fundumstände in Staré Hradisko erlaubt uns keine andere Möglichkeit der Einreihung dieses Stückes als in die Gruppe der Funde vom Beginn der römischen Kaiserzeit. Gestreckte Scharnierfibel mit profiliertem Bügel (Tf. 1:3) Von der Fibel aus Dobročkovice, die unter unbekannten Umständen geborgen wurde, erhielt sich ein Fragment, welches uns nicht ermöglicht seine ursprüngliche Form zu erkennen und entsprechende Analogien zu suchen. Der Fund gehört vermutlich in die Gruppe der provinzialrömischen Scharnicr-fibeln mit schwach gewölbtem, profiliertem Bügel und vollem, manchmal rund durchbrochenem Nadelhaltcr von fast dreieckiger Gestalt. Für Spangen dieser Form ist ihre ungewöhnliche Vielfältigkeit der Bügelgestal-tung kennzeichnend, welche öfters in seitlich auslaufende Fortsätze erweitert sind. Der Fuss ist fast immer knopfartig abgeschlossen, aber auch gerade abgeschnittene, schmale oder verbreiterte Formen fehlen nicht (vgl. G. Behrens, 1954, 228, Abb. 7:4—20; W. Krämer, 1957, 77, Tf. 15:10—15; G. Ulbert, 1959, 68, Tf. 15:10—20; 16:2; 50:11—15; 60:1 —16). In letzter Zeit wurde durch spektralanalytische Untersuchungen erwiesen, dass diese Fibeln, welche grösstenteils Spuren von Zinnüberzug tragen, häufig nicht aus Bronze, sondern aus Messing oder Kupfer erzeugt wurden (W. Krämer, 1957, 77; G. Ulbert, 1959, 68, Anm. 52). Sie treten am häufigsten in den westlichen Provinzen auf, und bilden eine markante Gruppe, welche als Typus Hod Hill bezeichnet wird, auch unter Funden aus der römischen Kaiserzeit in Britannien (R. E. M. Wheeler - T. V. Wheeler, 1936, 204, Abb. 43:4—11; R. E. M. Wheeler, 1943, 262—263, Abb. 85:28, 29; C. F. C. Hawkes - M. R. Hull, 1947, 323—324, Tf. XCVII: 140—157). Die Fibel aus Dobrockovice (Tf. 1:3) reiht sich in diese Gruppe durch Form und Profil des Bügels und den typischen, gegen das Fussende sich verjüngenden Nadelhalter ein. Der gerade abgeschnittene, trapezförmig verbreiterte Fuss ohne knopfförmigen Abschluss stellt eine weniger häufige Form, die in verschiedensten Varianten auftritt, dar (z. B. G. Behrens, 1954, Abb. 7:4, 7; E. v. Patek, 1942, Tf. XIII: 14; G. Ulbert, 1959, Tf. 15:19; 60:8, 11; R. Gavelle, 1962, Tf. 53, Abb. 15:1). Einen näheren Vergleich erlaubt der fragmentarische Zustand des mährischen Exemplars nicht. Soweit es um seine Datierung geht, müssen wir uns damit begnügen, es im Rahmen der Erkenntnisse der Zeitstellung ähnlicher Fundstücke auf pro-vinzialem Boden einzureihen. In Rheinland wurden Funde dieser Form bereits im jüngeren Abschnitt der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts festgestellt, in Kempten treten sie in zweiter, claudischer Periode in Erscheinung und im gleichen Zeitraum drangen sie auch in Britannien ein. Das häufigste Auftreten hatten diese Fibeln in flavischer Zeit und erhielten sich bis in das 2. Jahrhundert (R. E. M. Wlieeler - T. V. Wheeler, 1936, 204; C. F. C. Hawkes - M. R. Hull, 1947, 323 bis 324; G. Ulbert, 1959, 68; derselbe, 1965, 43; N. Walke, 1965, 51). Das Bruchstück aus Dobrockovice kann man mit grösster Wahrscheinlichkeit zu den provinzialrömischen Fibeln aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts zählen. 67 Rollenkappenfibeln [Tf. 2:1-7; 3:1-3) Rollenkappenfibeln, welche 0. Almgrens (1923. 11 bis 20) Gruppe II repräsentieren, gehören zur Form der massiveren Spangen mit breitem Bügel, erzeugt aus Bronze, Silber und Eisen, grösstenteils ornamentiert durch Stich- oder Punzverzierung, manchmal er-* gänzt auch durch Filigranarbeit (Zur Frage der Herstellung und Verzierung der Rollenkappenfibeln vgl. H. Drescher, 1957, 80—95). Für die ältesten Formen (A 24, 25) mit kürzerem, bogenförmig gewölbtem oberem Teil und mit längerem, geschwungenem Fuss ist kennzeichnend einerseits die rundliche Bügclschei-be, am Rand häufig mit Silberdraht verziert, andererseits der Nadelhalter, der stufenartig durchbrochen oder mit einer Reihe von runden Löchern versehen ist. Die Rollenkappen sind kurz, der Sehnenhaken grösstenteils schmal, schlingenartig zurückgebogen. Bei den jüngeren Varianten ist der obere Bügelteil gerader, gleich lang, später sogar länger als der Fuss, die Grenze beider Teile ist durch einen einfachen Kamm betont, der auf der Oberseite der höchsten Stelle des Fibelkörpcrs angebracht ist, der Sehnenhaken verliert seine zurückgebogene Form, der gefüllte Nadclhalter verengt und erhöht sich allmählich. Bei den entwickelten Formen mit vollem Nadelhalter unterschied O. Almgren zwei Hauptserien: die westliche, welche die Typen mit Sehnenhaken vereint (A 26—30) und die östliche, welche die Spangen mit Sehnenhülse umfasst (A 37—41), und beide Serien gliedert er weiter in Gruppen älterer und jüngerer Formen. Westliche Serie der Rollenkappenfibeln (Tf. 2:1-7) Der Schwerpunkt und mit grösster Wahrscheinlichkeit auch das Ursprungsgebiet der westlichen Serie dieser Fibeln liegt im unteren Elberaum. Zahlreiche Funde wurden in der Altmark, Prignitz, Mecklenburg, Osthannover und Südholstein vermerkt, weiter nördlich drangen sie nach Jütland vor, auf die dänischen Inseln und nach Skandinavien bis Südnorwegen, in östlicher Richtung wurden nur vereinzelte Funde aus Polen registriert (0. Almgren, 1923, 15—16; A. v. Müller, 1957a, 2[i, 84—85). Nach Süden zu finden sich Rollenkappenfibeln in der Tschechoslowakei mit deutlicher Häufigkeit in Böhmen [H. Prei-del, 1930, L, 21 ff.; K. Motykovä-Sneidrovd, 1965, 116—117), selten in Mähren. Im Westen werden ähnliche Exemplare auch aus Holland (0. Almgren, 1923, 16) verzeichnet, im westdeutschen Raum aber überwiegen überraschenderweise die Formen mit Sehnenhülse. Auf Grund dieser Funde wies R. v. Uslar (1938, 102) darauf hin, dass die Umwandlung der breiten Sehnenhaken in Sehnenhülsen sich anscheinend auf einem ausgedehnteren Gebiet vollzog und dass man diese Formen weiterhin nicht mehr als spezifische Entwicklungsform des östlichen Raumes betrachten darf. Th. Voigt (1940, 68) bemerkte, dass Exemplare dieser Art auch im Mittelelbegebiet nicht unbekannt sind, sodass man auch hier mit der Existenz der besonderen Gruppe der Rollenkappenfibeln mit Sehnenhülse rechnen muss. 0. Almgren (1923, 11—13) leitete die Rollenkappenfibeln von den spätlatenezeitlichen Fibeln mit Deckkappen oberhalb der kurzen Spiralrolle und mit durchbrochenem Nadelhalter (A 23) ab, welche im Donauraum auftreten, und die Verbindungsglieder mit den Hauptfundgebieten im norddeutschen Elberaum und im Jütland sah er in den Funden aus Böhmen und Brandenburg. K. Motykovä-Sneidrovd (1965, 116—117) verlegt den Beginn der Erzeugung der Rollenkappenfibeln, die inspiriert sind durch norisch-pannonische Vorbilder, in das Gebiet, in dem Augenfibeln und die entsprechende Begleitindustrie hergestellt wurden, von wo sich dieser Typ dann nach dem Norden ausbreitete und dort erst zur vollen Entwicklung kam. Nach der geographischen Verbreitung der Varianten mit durchbrochenem und mit gefülltem Nadelhalter urteilt W. Wegewitz (1944, 109), dass vermutlich zwei selbständige Entwicklungslinien existierten, die aus zwei verschiedenen Zentren hervorgingen, von denen das eine, welche dem Typus A 24/25 venvandte Formen erzeugte, das Bereich der jütländischen Halbinsel, der dänischen Inseln, Mecklenburg und Brandenburg versorgte, während das zweite Zentrum im Elbegebiet, in welchem die Typen A 26—30 entstanden, seine Erzeugnisse nach Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Pommern und vereinzelt auch in das ehemalige Westpreussen lieferte. W. Wegewitz gibt allerdings zu, dass die Lage der Werkstätten bisher rein hypothetisch sei und auch für eine absolute Chronologie der Rollenkappenfibeln fehlen verlässliche Unterlagen, sodass man nur konstatieren kann, dass während des 1. und 2. Jahrhunderts verschiedene Typen im Umlauf waren. Dadurch kam er zur gleich breiten Datierung, wie sie für die Rollenkappenfibeln bereits O. Almgren (1923, 16—17) aufstellte, welcher hiebei das Auftreten der Typen A 28—30 auf die jüngere Phase der älteren römischen Kaiserzeit begrenzte. H. Preidel (1928, 84—87) versuchte eine mehr detailierte chronologische Gliederung der einzelnen Arten. Formen mit stufenartig durchbrochenem Nadelhalter (A 24) datierte er in das erste Drittel, Typ A 25 etwa in das zweite Drittel und Typ A 26 in das letzte Drittel des 1. Jahrhunderts u. Z. In den etwickel-teren Varianten A 28—30 sieht er Beweise für das 2. Jahrhundert. Seine Datierung leitete er in zahlreichen Fällen von dem gleichzeitigen Auftreten von Bronzegefässen aus geschlossenen Grabfunden ab. 68 Entgegen diesen Annahmen verwies R. v. Uslar (1938, 102, Anm. 15) auf die geringe Aussagekraft des gewählten Kriteriums und beurteilt die vorausgesetzte Zeitspanne der einzelnen Typen als zu kurz, dem Charakter des Materials nich entsprechend und wenig wahrscheinlich. Mit ähnlichen Einwendungen meldeten sich auch F. Tischler (1937, 39), Th. Voigt (1940, 62) und H. Schubart (1955, 110) zu Wort. A. v. Müller (1957a, 21) anerkennt die Giltigkeit von Almgrens typologischer Aufstellung der westlichen Serie der Rollenkappenfibeln und ihre Gliederung in ältere (A 26/27) und jüngere Formen (A 28—30), zum Unterschied von 0. Almgren reiht er aber Typus A 28 im Hinblick auf das gemeinsame Auftreten mit den Formen der Stufe B 1 bereits in die Mitte des i.Jahr-hunderts ein und setzt voraus, dass dieser Typus die Mitte der Stufe B 2 nicht wesentlich überdauerte, während sich die Spätformen A 29/30 anscheinend bis zum Ende der älteren römischen Kaiserzeit erhielten. Typus A 26 datiert er übereinstimmend mit W. Wegewitz (1944, 109) in die erste Hälfte des i. Jahrhunderts. Aus Mähren sind sieben Exemplare dieser Fibeln aus vier Komplexen bekannt, aufgedeckt in Vracov, Břeclav, Mikulov und Velatice, wo mit Ausnahme eines silbernen Stückes aus dem letztgenannten Fundplatz immer zwei Bronzespangen dieses Typus in den einzelnen Grabausstattungen gefunden wurden. Vom typologischen Standpunkt gehört zu den ältesten das Paar aus Břeclav (Tf. 2:1, 2), welches man im Hinblick auf den schmalen, schlingenförmig zurückgebogenen Sehnenhaken vom Typus A 31 a, die kurzen, fast quadratischen Rollenkappen, die ovale Bügelscheibe, welche am Rande mit Silberdraht verziert ist, und auf den langen, gefüllten Nadelhalter mit dem Typus A 26 vergleichen kann. Die meisten der angeführten typischen Merkmale weisen auch die Fibeln von Vracov auf, nur der Gesamtbau ihrer Körper, in der Mitte durch eine Bügelscheibe in zwei gleichlange Teile geteilt, ist bereits kürzer und der trapezförmige Nadelhalter ist verschmälert, angemessen der kürzeren Länge des Fusses (Tf. 2:4, 5). Die ähnlich geformten Fibeln aus Mikulov (Tf. 2:6, 7) behalten von älteren Elementen, die für Typus A 26 charakteristisch sind, die Ausführung des Sehnenhakens auf, die Form der Rollenkappen und den Silberdrahtbelag auf der Scheibe bei (vgl. O. Almgren, 1923, 14). Im gestreckten oberen Bügelteil, der länger ist als der Fussteil und im einseitigen Kamm äussern sich bereits fortgeschrittenere Kennzeichen, die für die späteren Formen von A 28/29 typisch sind. Bei dem silbernen Exemplar aus Velatice (Tf. 2:3) traten als Merkmale einer Fortentwicklung hauptsächlich die verschmälerten Rollenkappen auf. Alle Fundumstände erlauben uns, die Gruppe der Rollenkappenfibeln der westlichen Serie aus Mähren als Exemplare aus der ersten Hälfte der Stufe B 2 zu beurteilen. Die chronologisch ausgeprägteste Stellung nehmen die Funde von Vracov ein, welche von zwei weiteren Spangen begleitet sind — einer frühen Trompetenfibel A 75, deren Verzierung mit übereinstimmenden Motiven und ihre Applikation auf den gleichen Stellen wie bei den Rollenkappenfibeln sowohl auf das gleiche Entstehungsgebiet als auch auf die zeitliche Übereinstimmung beider Formen hinweisen, und von einem Bruchstück der älteren Form A 57/58 der östlichen Serie der Augenfibeln, — sodass wir auf Grund der Gesamtwertung aller Zeugnisse diesen Fundkomplex in die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts einreihen dürfen. Im gleichen Zeitraum hatte anscheinend auch das Grab mit dem Rollenkappen-fibelpaar in Břeclav seinen Ursprung, wie aus dem Vorhandensein von Bruchstücken eines Bronzesiebes und der entwickelten Form einer Kasserolle mit rundem Loch im scheibenförmigen Griffende geschlossen werden kann. Das Brandgrab 6/1943 aus Velatice, in welchem sich die silberne Rollenkappenfibel in Begleitung von verzierten Trompetenfibeln, weiters von Bruchstücken von Gelassen aus Glas und Bronzeblech und Teilen von norisch-pannonischen Gürtelbeschlägen fand, kann annähernd zum Ende des 1. Jahrhunderts datiert werden (vgl. J. Garbsch, 1965, 99; J. Tejral, 1967, 110). Eine ähnliche Datierung — etwa um das Jahr 100 — kann auch für die Rollenkappenfibeln aus dem Brandgrab 19 aus Mikulov erwogen werden, in welchem Keramik, ein eisernes Messer und ein Klümpchen Urnenharz zu den chronologisch wenig aussagenden Begleitfunden gehören, nur ein höherer, fast walzenförmiger Hals der Urne verrät eine typologisch bereits entwickeltere Form de% Ter-rinengefässes. Ostliche Serie der Rollenkappenfibeln (Tf. 3--'~3) Die Spangen dieser Serie treten in stärkster Konzentration im Gebiet östlich der Oder auf, hauptsächlich im unteren Weichselraum, welcher als ihr Entstehungsgebiet angenommen wird, weiters in Grosspolen, Schlesien un Pommern. Wenige Stücke kamen bis Mecklenburg, ins Havelland, nach Osthannover, Böhmen, Mähren und in die Slowakei (0. Almgren, 1923, 18; H. Schubart, 1955, 111; A. v. Müller, 1957a, 22; B. Svoboda, 1948, 81, Abb. 29:1; T. Kolník, 1956, 260, Abb. 9:4; derselbe, 1958b, 381—382, Tf. 1:2; V. Ondrouch, 1957, 54—55, Abb. 16). Mit den Exemplaren der westlichen Serie hat die meisten übereinstimmenden Merkmale der älteste Typus A 37, welcher in das 1. Jahrhundert datiert wird, während die jüngeren Formen des 2. Jahrhunderts, die bis zum Beginn der jüngeren römischen Kaiserzeit fortlebten, in ihren Form bereits deutlich abweichen (0. Almgren, 1923, 18—19). Zum Unter- 69 schied von der westlichen Serie, welche in Mähren durch ältere Varianten vertreten ist, wurden aus der östlichen Serie bisher nur Exemplare der späteren Typen verzeichnet. Der Form A 40 entspricht annähernd ein vom Feuer deformiertes Exemplar mit breitem, hohlgewölbtem Bügel, verziert mit Bündeln von Längsrillen, mit niedrigem, breitem, durch Rillen gegliedertem Kamm und mit gerillten Kappen oberhalb der langen unsymmetrischen Spiralrolle, deren obere Sehne in die Hülse gelagert ist. Diese Fibel (Tf. 3:2) wurde frei im Gräberfeld von Velké Hostě-rádky aufgefunden. Mit dem Typus A 41, für welchen der auffallend breite, hohlgewölbte Bügel, verziert mit Dreieck- und Kreismotiven, die verkümmerten Rollenkappen und — zum Unterschied von den vorhergehenden Typen — der schmälere, am Rande öfters gekerbte Bügelwulst kennzeichnend sind, kann man den Fund (Tf. 3:1) aus dem 2. Brandgrab aus dem Gräberfeld von Vávrovice bei Opava vergleichen, welcher durch seinen Charakter zum Bereich der schlesisch-polnischen Przeworsk-Kultur gehört, wie auch eine Fibel mit schmalem, hohem Nadelhalter aus der Siedlung in Chrlice (Tf. 3:3). Die Spätformen der östlichen Serie der Rol In 1-kappenfibeln treten am häufigsten in der zweiten Hälfte der 2. und zu Beginn des 3. Jahrhunderts auf (Ch. Pescheck, 193g, 25; B. Svoboda, 1948, 81; J. Szyd-lowski, 1964, 179), H. Preidel (1928, 89) erwähnt einige Funde bereits aus der ersten Hälfte der 2. Jahrhunderts. Die Fibel aus Velké Hostěrádky erinnert in ihrer Verzierung von Bügel und Rollcnkappen an die Bruchstücke analoger Spangen aus Mlodzikowo, welche i«i Inhalt des 40. Grabes von einer S-förmigen Bronzefibel mit Kopf- und Fußscheiben begleitet ist, ähnlich der Form Vb 6 nach H. Preidel, wonach dieser geschlossene Fund spätestens um die Mitte des 2. Jahrhunderts zu datieren wäre (A. Dymaczewski, 1958, 210—211, Abb. 69; H. Preidel, 1928, 99, Abb. 9). Das Exemplar von Vávrovice wurde im Grabe gemeinsam mit einem eisernen Messer und einer scharfprofilierten Fussurne mit Kniehenkeln aufgefunden. Nach Ch. Pescheck (1939, 108—109) treten ähnliche Formen am Ende des 2. Jahrhunderts auf, A. Dymaczewski (1958, 423, 439, Abb. 333) datiert sie in den Zeitraum von der Mitte des 2. bis in die Mitte des 3. Jahrhunderts, und das Gefäss aus Grab 190 aus Mlodzikowo, welches mit der Urne aus Vávrovice völlig übereinstimmend ist, legte er in die erste Hälfte des 3. Jahrhunáerts. Für das Grab von Vávrovice scheint eine Einreihung in die Wende zwischen 2. und 3. Jahrhunderts annehmbar zu sein (vgl. R. M. Per-niika, 1966, 94). Die Spange aus Chrlice dürfte nicht allzuviel vom Jahre 200 entfernt sein, ihre nächsten Analogien, von Ch. Pescheck (1939, 26, Abb. 15), R. Schindler (1940, 25, Abb. 11) und A. Dymaczewski (1958, 227, Abb. 102:12) publiziert, sind ähnlich datiert und für die Zugehörigkeit zu diesem Zeit- 70 abschnitt zeugt auch das Bruchstück einer verwandten Form, welches gemeinsam mit einer jüngeren Trompetenfibel und einer Einsprossenfibel aus dem Brandgrab 2 von Prag-Vysočany geborgen wurde (B. Svoboda, 1948, 81, 152, Abb. 29). Augenfibeln (Tf. 3:4-9) Von den Spangen der frühen römischen Kaiserzeit stand im Mittelpunkt des Interesses eine Form mit charakteristischen kreisförmigen Gebilden am Kopfstück, nach denen diese Gruppe als Augenfibeln benannt wurde. Eine grundlegende Gliederung dieser Fibeln führte O. Almgren (1923, 21—33) durch, welcher sie in seine Gruppe III einreihte, in der er ausser der Hauptserie noch zwei Nebenreihen aufstellt. Seine typologische Abstufung ist hauptsächlich auf der sich allmählich ändernden Form der Augen begründet. Als älteste Form betrachtete er die mit kreisförmigen Löchern mit nicht geschlossenem Rand (A 45), welche dann von solchen mit bereits geschlossenen Öffnungen abgelöst wurden, an deren ringförmigem Rand sieh anfangs noch schmale Furchen zeigten (A 46, 47), diese an die ursprünglich offenen Augen erinnernden Schlitze verschwanden bald ganz (A 48 bis 50). In der weiteren Entwicklung wurden die Löcher zuerst durch runde Grübchen ersetzt (A 51), später durch eingestempelte Kreise (A 52) und schliesslich fehlen bei den jüngsten Formen die Augen am Kopfstück völlig (A 53). 0. Almgren setzte voraus, dass die Folge der Umwandlungen im Verlauf des 1. Jahrhunderts beendet war, dessen Rahmen die Augenfibeln der Hauptserie nicht überschritten. An die Klassifikation von 0. Almgren knüpfte A. Kiekebusch (1908, 69 ff.) an, welcher auf Grund von Funden im Rheinland vier Haupttypen der Augenfibeln aufstellt, in die er auch Beispiele aus Almgrens Hauptserie einschloss (A 45—53) und setzte für diese eine absolute Datierung fest, gegliedert in Jahrzehnte vom Beginn unserer Zeitrechnung bis zur Mitte des 1. Jahrhunderts. Die zu detailierte chronologische Einteilung Kiekebuschs wurde mit Misstrauen aufgenommen (G. Schwantes, 1924, 138; W. Wegewitz, 1937, 113; /. Kovrig, 1937 112; Ch. Pescheck, 1939, 26), das Endresultat seiner Forschungen, dass die gesamte Entwicklung der Augenfibeln bis zum jüngsten Typus A 53 bereits in der 1. Hälfte des 1. Jahrhunderts verlief, wird heute schon allgemein anerkannt. 0. Almgren (1923, 22, Tf. 111:44) leitete die Augenfibeln von seinem Typus 44 ab, als welchen er eine Spätlatenefibel mit schmalem Fuss und Bügel bezeichnete, deren Kopfstück mit offenen Augen abgeschlossen ist. G. Schwantes (1924, 138) nahm eine geteilte Entwicklung der Augenfibeln in zwei parallelen Linien an, deren erste aus dem erwähnten Typus A 44 hervorging, die zweite von der Form A 54 mit kreis- förmigen Augen an beiden Seiten des Bügels, mit schmalem Fuss und mit durchbrochenem Nadelhaltcr. Er versuchte auch eine Reihe von Formen mit inneren Augen, die er den Hermunduren zuschreibt, von einer Reihe mit äusseren Augen zu unterscheiden, als deren Erzeuger er die Markomannen sieht, die Begrenzung dieser beiden Reihen ist aber wenig markant, sodass die Beurteilung der Zugehörigkeit in diese oder jene Gruppe in vielen Fällen problematisch ist. Mit der Frage des Ursprungs der „Augen" beschäftigte sich auch E. Frischbier (1922, 79 ff.), welcher zu der Erkenntnis kam, dass die Entstehung dieser charakteristischen Gebilden von der Verbreitung der Bügel spätlatenezeitlicher Fibeln mit schwibbogenförmiger Gestaltung des Querbalkens am Kopf beeinflusst war. Entgegen dieser Ansicht wies W. Schulz (1926, 110 bis 112) auf den provinzialen Ursprung dieser Kennzeichen hin, indem er den entscheidenden Anteil der Aucissa-fibeln bei der Gestaltung der Augenfibeln betonte, welche von diesen nicht nur die halbrunden Ausschnitte oder die eingestempelten Augen übernahmen, sondern auch die knopfförmigen Fortsätze am Kopfteil, die als Nachahmung der Seitenknöpfe anzusehen sind, welche die Scharnierachse abschliessen. In letzter Zeit brachte K. Motykovd-Sneidrovä (1959, 95; dieselbe, 1965, 115) noch kompliziertere Ansichten über die Entwicklung der Augenfibeln, bei der auch andere Formen von Spangen ihren Anteil haben. G. Ulbert (1959, 65) nimmt einen zurückhaltenden Standpunkt ein, wonach diese Frage erst dann zu lösen sei, bis alle Fibeln von provinzialrömischem Boden vereinigt werden. Er mächte auf die interessante Tatsache aufmerksam, dass Augendarstellungen auf römischen Spangen nicht nur ornamentale Zutaten waren, sondern eher Sinnbilder im Zusammenhang mit den magischen Vorstellungen der antiken Welt. Es bleibt also die Frage offen, ob die Germanen diesen Ornamenten gleiche Bedeutung beimassen oder ob sie diese nur als Zierelemente übernahmen. Zuletzt widmete den Augenfibeln R. Jamka (1964, 7—104) eine grössere spezielle Studie, in welcher er die Resultate seiner Vorgänger behandelte. Hauptsächlich auf Grund von böhmischem und deutschem Material versuchte er ein neues Klassifikationssystem nebst chronologischer Gliederung aufzustellen. Das Hauptkriterium seines Systems war nicht die Ausführung der Augen, sondern die Form des Bügels und Fusses, während er Konstruktion und Zierelemente als zweitrangige Merkmale ansah, die er erst bei der Charakteristik der einzelnen Varianten wertete. Die Augenfibeln, deren Prototyp er in den Latcncformen A 18 sah, teilte er in zwei Serien ein, deren Hauptserie A die Typen I—VII umfasste, für die er eine Entwicklung in annähernd fünfzehnjährigen Abschnitten annahm, die Serie B vom unteren Weichselgebiet umschloss die Typen I—IV und zwei Varianten, die dem Typus A 62 und A 63 entsprachen. Manche Forscher erwogen die Möglichkeit, dass sich die Augenfibeln in Böhmen entwickelten. Die erste Erwähnung finden wir bei 0. Almgren (1913, 270), welcher hiebei den Einfluss der norischen Industrie auf die Latěneformen betonte, die von den Markomannen mitgebracht wurden. Auch 0. Klindt-Jensen (1949, 36 ff.) erwog das gleiche Entstehungsgebiet für die Augenfibeln und kürzlich äusserte sich über diese Möglichkeit auch K. Molyková-Šneidrová (1959, 95; dieselbe, 1965, 115). Von der grossen Beliebtheit der Augenfibcln in Böhmen, die fast auf keinem Gräberfeld der frühröinischen Kaiserzeit fehlen, zeugt das überaus reiche Fundmaterial, welches mehr als 200 Exemplare zählt (vgl. B. Svoboda, 1948, 47; K. Motyková-Šneidrová, 1959, 95; dieselbe, 1965, 115). Von anderen Gebieten überragt das Rheinland durch reiches Vorkommen, eine grössere Anzahl von Exemplaren dieser Form wird auch aus dem Mittelelbegebiet, Brandenburg, Mecklenburg und aus den polnischen Gebieten verzeichnet. Seltener werden Augenfibeln in den nördlichen Teilen Deutschlands, in den nordischen Ländern, im ehemaligen Ost-preussen, in den baltischen Sowjetrepubliken, in der Ukraine und in Rumänien gefunden (0. Almgren, 1923, 25, 144—150; A. Plettke, 1921, 3—4; W. Wegewitz, 1937, 113—114; derselbe, 1944, 109—110; Ch. Pescheck, 1939, 26—27; Th. Voigt, 1940, 69 ff., 192 ff.; H. Schubart, 1955, 111 —112; A. v. Müller, 1957a, 22, 88; R. Jamka, 1964, 69, Anm. 436—437; Abb. 14, 16, 25, 35—37; A. K. Ambrož, 1966, 35, Tf. 6:20; 21/4). Aus dem Donauraum und den Alpenländern kennt O. Almgren nur einzelne Stücke von Augenfibeln, /. Kovrig (1937, 112) führte aus dem pannoni-schen Gebiet im gesamten 11 Exemplare an, aber E. v. Patek (1942, 195—196) brachte ein erheblich reicheres Verzeichnis. Im transdanubischen Barbari-cum fanden sich diese Spangen bisher nicht häufig. In Niederösterreich wurden drei Exemplare im Gräberfeld von Mistelbach und ein Stück in Thunau gefunden (E. Beninger, 1934, 57; H. Milscha - Märheim, 1956, 208, Abb. 1:10; 8), aus der Slowakei waren bis vor kurzem sechs Stück bekannt, diese Zahl erhöhte sich aber in letzter Zeit durch Ausgrabungen einer grossen Anzahl von Gräbern in Kostolná pri Dunaji (7~. Kolník, 1958a, 538; derselbe, 1961a, 825, Abb. 294; M. Lamiová-Schmiedlová, 1961, 12—13). Das Vorkommen der Augenfibeln auf einem so ausgedehnten europäischen Gebiet ist allerdings typo-logisch und chronologisch differenziert. In Mähren gehören Augenfibeln zu den Ausnahmen. Von den älteren Formen wird in der Literatur nur ein einziges Stück aus dem Depotfund aus Uherské Hradiště angeführt, welcher Bronzegegenstände aus der gesamten römischen Zeit umfasste, sodass infolge der Zusammensetzung des Inventars Zweifel entstanden, ob es sich um einen geschlossenen Fund handelt und daher kein verlässliches Zeugnis davon ablegt, dass alle Gegenstände aus dem mährischen Raum stammen (A. Rzehak, 1918, 238 ff., Abb. 37; E. Beninger-H. Freising, 1933, 41, 50; /. L. Červinka, 1937, 113; E. Šimek, 1953, 362, Anm. 17). Eine deformierte Fibel mit breitem, dachförmig abgekantetem Bügel, durch eine dreiteilige Scheibe geteilt in einen langen, zum gerade abgeschnittenen Ende sich massig verbreiternden Fuss mit gefülltem Nadelhalter und in einen kürzeren Oberteil mit Kopfstück, welches zwei geschlossene, durch Kreise eingefasste Augen und zwei Seitenknöpfe aufweist (Tf. 3:6), kann man mit dem Typus A 49 oder mit der i. Variante des Typus IV der Serie A nach R. Jamka vergleichen. Gleiche Formen, die zahlreich in Böhmen sind, aber auch im Rheinland, Sachsen, Mecklenburg, sowie in Polen gefunden wurden, werden in das erste Drittel des 1. Jahrhunderts datiert, R. Jamka erwägt ihre Erzeugung in der Zeit der Endphase des ersten Viertels bis zur Mitte des 1. Jahrhunderts (H. Preidel, 1930,1., 26; K. Motyková-Šneidrová, 1965, 115; R. Jamka, 1964, 42—44). Der Fund von Uherské Hradiště aus dem zweifelhaften Depot, welcher frühestens aus dem 4. Jahrhunderts stammen könnte, entzieht sich einer eingehenderen Beurteilung. Ein ähnliches, massives Exemplar mit breitem Bügel und geschlossenen Augen, an deren äusserer Seite sich tiefe, spalten-förmige Einschnitte befinden (Tf. 3:4) lässt die Kenntnis der Fundumstände vermissen, vermutlich dürfte es sich um keinen Fund aus Mähren handeln. Die Fibel, deren Analogien aus Deutschland, Böhmen und aus der Slowakei bekannt sind, entspricht dem Typus A 47 oder der 2. Variante des Typus IV der Serie A nach R. Jamka, welcher sie auf Grund ihres Auftretens in einem geschlossenen Fund für typologisch jünger hält als Variante 1 mit geschlossenen Augen ohne Querfurchen und datiert sie vom Ende des ersten Viertels, wo er ihre Entstehung vermutet, bis etwa zur Mitte des 1. Jahrhunderts u. Z. (R. Jamka, 1964, 45). Die ersten gesichert mährischen Funde von Augenfibeln der Hauptserie boten sich aus dem Gräberfeld von Mikulov, wo es gelang zwei Exemplare der jüngeren Entwicklungsform aufzufinden. Unter den Gegenständen aus den zerstörten Gräbern wurde ein Stück vom Typus 52 nach 0. Almgren oder Typus VI der Serie A nach R. Jamka gefunden, mit kennzeichnendem schmälerem Bau, kreisförmigen Punktaugen, eingestempelt in das verbreiterte Kopfstück, mit bandförmigen Haken zum Festhalten der oberen Sehne und mit niedrigem einseitigem Kamm an der Begrenzung zwischen oberem Bügelteil und Fussteil (Tf. 3:7). Ähnliche Formen treten in den deutschen Gebieten auf, im Rheinland, Hessen, Bayern, Schleswig-Holstein, weiters in Belgien, Holland, Britannien, auf Bornholm, Schweden, Polen, in den baltischen Sowjetrepubliken, in Westungarn, Jugoslawien und Norditalien {0. Almgren, 1923, 144—150; E. v. Patek, 1942, 195—196; C. 72 F. C. Hawkes - M. R. Hull, 1947, 320—321, Tf. XCVI: :i23; R. Jamka, 1964, 55—56, Abb. 36). Späte Augenfibeln vom Typus A 50—53 datierte H. Preidel (1928, 91) in das zweite Drittel des 1. Jahrhunderts, nach R. Jamka (1964, 56) ist beim Typus A 52, welcher gemeinsam mit älteren Varianten der Gruppe III nach 0. Almgren und mit einer kräftig profilierten Fibel des ^y^us^A^ö^aus geschlossenen Funden stammt, mit einer Hauptverbreitung im zweiten Viertel des 1. Jahrhunderts und mit dem allmählichen Aussterben in den nachfolgenden Jahrzehnten zu rechnen. Das Stück aus Mikulov, abgesondert vom geschlossenen Grabfund, kann man als gleichzeitig mit dem Fund aus dem 1. Brandgrab betrachten, in welchem ausser einer Schnalle mit halbkreisförmigem Rahmen und dem Bügelkopf einer kräftig profilierten Fibel, anscheinend nahe dem Typus A 69, auch eine Augenfibel gefunden wurde, welche alle Kennzeichen eines fortgeschrittenen Entwicklungsstadiums trägt, wie 0. Almgren (1923, 23—-34) sie charakterisiert: sie ist klein, trägt keinerlei Anzeichen von Augen, der Bügelknoten ist zum wenig ausgeprägten Kamm geworden, der Sehnenhaken verlor seine frühere Breite und der Draht der Spiralrolle ist viereckig abgeflacht (Tf. 3:8). Fibeln dieser Form (A 53), welche das letzte Glied in Almgrens Hauptserie der Augenfibeln darstellen, von R. Jamka als Typus VII der Serie A bezeichnet, haben eine räumliche Verbreitung ähnlich dem Typus A 52 und ausser den erwähnten Gebieten treten sie auch in der Slowakei, Österreich, Griechenland und in der Ukraine auf (0. Almgren, 1923, 144—150; I. Kovrig, 1937, 39, Tf. 111:20, 21; E. v. Patek, 1942, 196; M. Lamiová-Schmiedlová, 1961, Tf. 1:6; Ju. V. Kucha-renko, i960, 295, Abb. 5:10; R. Jamka, 1964, 57, Abb. 37; A. K. Ambrož, 1966, 35, Tf. 6:20; 21/4). In der gleichen oder nur unbedeutend abweichenden Ausführung wie in Mikulov sind solche Fibeln z. B. aus dem sächsischen Prositz (W. Coblenz, 1955, Tf. 13:3), aus Mecklenburg (H. Schubarl, 1955, Tf. 34:4), Schlesien (Ch. Pescheck, 1939, Tf. 1:52/53; Abb. 46:7), aus dem Kastell Risstissen (G. Ulbert, 1959, Abb. 13:1; Tf. 59:4), aus Britannien (C. F. C. Hawkes - M. R. Hull, 1947, Tf. XCVI: 120) und aus Pannonien (/. Kovrig, 1937, Tf. III:20, 21) bekannt. Nach dem Zeugnis der geschlossenen Funde darf man folgern, dass sich diese Form länger im Gebrauch erhielt als die übrigen Varianten der Augenfibeln. H. Preidel (1928, 91), welcher den Typus A 53 hauptsächlich in das zweite Drittel des 1. Jahrhunderts datierte, erwähnt auch das gemeinsame Auftreten mit einer Fibel, die dem Beginn des 2. Jahrhunderts angehört. Mit H. Preidels chronologischer Beurteilung bei der Wertung der Funde aus Mistelbach erklärte sich H. Mitscha-Märheim (1956, 209) konform, Ch. Pescheck (1939, Tf. 1:52/53), Th. Voigt (1940, 71) und A. v. Müller (1957a, 22) ordneten die jüngeren Augen- fibcln in den breiteren Zeitraum der ganzen zweiten Hälfte des i. Jahrhunderts ein. Zwei ausnahmsweise späte Funde der Form A 53 aus dem 2., bzw. Beginn des 3. Jahrhunderts, auf die auch O. Almgren (1923. 27) und E. v. Patek (1942, 112) aufmerksam machten, schreibt H. Preidel (1928, 91) eher einer Fehlbeurteilung zu, R. Jamka (1964, 57—59) schliesst eine solche nicht aus, betont aber die Möglichkeit einer unterschiedlichen Datierung in verschiedenen Gebieten. Nach seiner Ansicht existierten diese Formen unzweifelhaft bereits in der Frühphase des zweiten Viertels des 1. Jahrhunderts im Rheinland, wo er auch den Ursprung des Typus A 53 annimmt, welche dann anscheinend im dritten Viertel des gleichen Jahrhunderts allmählich ausstarben. Auf polnisches Gebiet konnten sie erst um das Jahr 50 vordringen und in Mittelpolen hörte ihre Verwendung Ende des 1. oder zu Beginn des 2. Jahrhunderts auf, während sie sich im unteren Weichselgebiet noch im Verlauf des 2. und in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts erhielten, wie die Funde beweisen, die von einer Münze der Faustina d. ä. (105—141) und Fibeln vom Typus A 60 und A 162 begleitet waren. Der mährische Fund aus dem Brandgrab 1 in Mikulov wurde von einem Bruchstück einer eingliedrigen kräftig profilierten Fibel begleitet, in welcher man mit grosser Wahrscheinlichkeit die Analogie eines weiteres Exemplars aus dieser Lokalität sehen darf, dessen gefüllter Nadelhalter zu jener Form gehört, welche man ehestens in das letzte Viertel des 1. Jahrhunderts datieren kann, aus dessen Frühphase vielleicht der geschlossene Grabkomplex von Mikulov überhaupt stammen könnte. Ohne jede Unterlage für eine genauere Zeitbestimmung bleibt das Exemplar einer kleinen unverzierten Form vom Typus A 53 aus Carnuntum, welches in der Sammlung des Museums in Veself n. M. deponiert wurde (Tf. 3:9). Augenfibel der „preussischen" Serie (Tf. 3:5) f Ausser der Hauptserie der Augenfibeln, welche sich aus den Typen A 45—53 zusammensetzt, stellt O. Almgren (1923, 28 ff.) noch die livländisch-estländische und die preussische Nebenserie auf. Während die erste lokal begrenzt blieb, machte sich die zweite Serie, die das Produkt des Kulturzentrums im unteren Weichselgebiet ist, in einem ausgedehnteren europäischen Raum bemerkbar und in vereinzelten Fällen ist sie auch in unseren Ländern vertreten. Die Fibeln dieser Nebenreihe (A 57—61) knüpfen in ihrer Gestaltung an die Spättypen der Hauptserie an. Sie haben einen gestreckteren Bügel, geteilt durch einen wenig markanten Kamm, welcher im Verlauf der weiteren Entwicklung gänzlich verschwindet, meist abgeflachte Spiralrolle, einen Kopf ohne Augen und langen, gewöhnlich dachförmigen Fuss, auf dem 2—3 Paare von Doppelkreisen eingestempelt sind. R. Jamka (1964, 59—71) reiht diese in seine Serie B ein, in welcher er unterscheidet: Typus I (= A 57) mit eingestempelten Kreisen am oberen Bügelteil und am Fuss, Typus II (= A 58, 59), dessen Bügel mit Seitenzapfen am Kopf die Kreisverzierung vermisst, und seine Variante, übereinstimmend mit Form A 63, Typus III mit scharf abgeschnittenem oberem Bügelende und seine Variante, identisch mit Form A 62 und schliesslich Typus IV (= A 60, 61) mit verschmälertem Abschluss des oberen Bügelteiles. Fibeln dieser Art sind zahlreich auf polnischem Gebiet, wo sie sich besonders im unteren Weichselraum und in den benachbarten Gebieten der sowjetischen baltischen Republiken konzentrieren, seltener finden sie sich in den südlicheren Teilen der UdSSR. An der pommerschen Küste, in Mecklenburg, auf den dänischen und schwedischen Inseln verringern sich die Funde und in den entfernteren Gebieten, wie Finnland, Norwegen, Anhalt, Sachsen, Böhmen, Mähren und Niederösterreich wurden nur vereinzelte Exemplare gefunden. Anscheinend gerieten über die Handelsbeziehungen, die das römische Imperium mit baltischem Bernstein versorgten, einige Augenfibeln nordöstlicher Herkunft auch nach Carnuntum (0. Almgren, 1923, 31, 151 —154; R. Jamka, 1964, 60—99; A. K. Ambroz, 1966, 35—36, Tf. 6:21; 21/4). Der einzige mährische Fund dieser Art stammt aus dem Inhalt eines zerstörten Brandgrabes aus Vracov, in welchem sich das Bruchstück einer Fibel mit vollem Nadelhalter fand. Der abgebrochene Fuss ist auf der dachförmig abgekanteten Oberfläche mit randbegleitenden Rillen, einem Dreieckmuster am gerade abgeschnittenen Ende und zwei Paaren eingestempelter Doppelkreise verziert (Tf. 3:5). Im Hinblick auf den fragmentarischen Zustand kann diese Fibel nicht näher bestimmt werden, vermutlich handelt es sich um eine der älteren Varianten der „preussischen" Serie, am ehesten vom Typus A 57. 0. Almgren (1923, 31) datierte die älteren Typen der Augenfibeln dieser Serie (A 57, 58) noch in das 1. Jahrhundert, die jüngeren Formen (A 60, 61) in die zweite Phase der älteren römischen Kaiserzeit. Eine detailierte Gliederung der einzelnen Typen schlug //. Preidel (1928, 91—92) vor, welcher die Formen A 57—58 in die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts datierte, A 59 in das erste Drittel des 2. Jahrhunderts und die späten Typen A 60—61 in das zweite Drittel des 2. Jahrhunderts. Aus dem Rahmen dieses chronologischen Schemas weicht nicht auch die Zeitbestimmung jener Fibeln, mit welchen sich B. Svoboda (1948, 77), Th. Voigt (1940, 71), H. Schubart (1955, 112), A. v. Mül-ler ('957a> 22)> Chr. Pescheck (1939, 27—28) und A. Dymaczewski (1958, 408) befassten. Bei der zeitlichen Gliederung der Augenfibeln seiner Serie B datierte R. Jamka (1964, 62, 64, 67, 70—71) Typus I vom 73 dritten Viertel des i. Jahrhunderts bis zum ersten Viertel und gegebenenfalls auch etwas späteren Abschnitt des 2. Jahrhunderts, Typus II vom letzten Viertel des i. Jahrhunderts bis zum dritten Viertel des 2. Jahrhunderts, Typus III vom letzten Viertel des i. Jahrhunderts bis an das Ende des 2. Jahrhunderts oder in den Beginn des 3. Jahrhunderts und schliesslich Typus IV vom Beginn des 2. Jahrhunderts bis zum Ende des zweiten oder zum Beginn des dritten Viertels des 2. Jahrhunderts. Von den Fibeln des Typus B I (= A 57), welche entfernter von ihrem Zentrum im unteren Weichselgebiet sind, ist beachtenswert z. B. ein zum Ende des 1. Jahrhunderts datiertes Exemplar, das in dem Inhalt einer Siedlungsgrube in Tuklaty in Böhmen zusammen mit den Fibeln des Typus A 236 b nach J. Garbsch (1965, 29) und des Typus A 139 gefunden wurde (B. Svoboda, 1948, 61, 77, Abb. 3), und der dem mährischen Beispiel örtlich nächste Fund aus Grab 9 von Mistelbach in Niederösterreich. Beim letztgenannten handelt es sich um ein Augenfibelfragment, welches mit einer kräftig profilierten Fibel des Typus A 68 geborgen wurde. Dieses Bruchstück datiert E. Beninger (1934, 59, Abb. 25:4) bereits in die erste Hälfte des 1. Jahrhunderts, während H. Milscha-Märheim (1956, 209) darauf aufmerksam machte, dass ähnliche Formen ganz allgemein erst dem Ende des 1. Jahrhuderts zugeschrieben werden. Unser Fragment aus Vracov, welches angeblich gemeinsam mit zwei Fibeln des Typus A 26 geborgen wurde, also in ähnlicher Begleitung wie in Grab 143 aus Broholm auf Fünen (0. Almgren, 1923, 221, Nr. 115; H. Preidel, 1928, 106, Nr. 31) und mit einer Trompetenfibel vom Typus A 75, welche uns an das gemeinsame Vorkommen der verwandten Formen A 59 mit Typus A 75/77 aus dem Funkomplex im Gräberfeld von Cieple (früher Warmhof) erinnert (H. Preidel, 1928, 114, Nr. 205), kann man zeitlich etwa in das letzte Viertel des 1. Jahrhunderts einzuordnen. Norisch-pannonische Flügelfibeln (Tf. 4-6; 7:1-3) Zu den charakteristischen Spangen der Donauprovinzen in älterer römischer Kaiserzeit gehören die sog. norisch-pannonischen Flügelfibeln mit bezeichnend langgestrecktem Bügel, der durch einen massiven geneigten Kopf abgeschlossen und ähnlich geformt ist, wie bei den kräftig profilierten Fibeln, mit denen sie den gemeinsamen Spätlatene-Vorläufer hatten (0. Almgren, 1923, 35, 108—109, Tf. IV:65, 66; XI: 238; /. Kovrig, 1937, 110; E. v. Patek, 1942, 83, Tf. I; J. Filip, 1956, 119; H.-J. Hundt, 1964, 170—171). Der Bügel ist durch einen Knoten geteilt, aus dem zu beiden Seiten oberhalb des Bügels kennzeichnende „flügelartige" Auswüchse hervorragen — zwei bogenförmig gekrümmt, zangenförmig zueinander gewendete Lappen — die am Gipfel regelmässig aufgenietete Knöpfe tragen. Zum Fuss gehört ein grosser, trapezförmiger Nadelhalter, welcher der Hauptträger der Verzierung ist, die durch Punzierung, Stichtechnik und hauptsächlich durch Durchbrechung komplizierter Muster dargestellt und oft durch aufgenietete Rosetten ergänzt wird (/. Kovrig, 1937, Tf. II: 11—16; E. v. Patek, 1942, Tf. II: 1—12). Die norisch-pannonischen Flügelfibeln, vorwiegend aus Bronze, manchmal aber auch aus Edelmetall erzeugt, stellen sowohl durch ihre Ornamentik als auch durch ihre Grösse die Gruppe der prunkvollsten provinzialrömischen Spangen der älteren Kaiserzeit dar. Ausserhalb ihres heimischen Gebietes in Noricum und Pannonien, wo sie oft paarweise zur Befestigung der Frauenkleidung an den Schultern benützt wurden, treten sie in deutlich kleinerer Anzahl in Norditalien, Dalmatien, Raetien und Obergermanien auf (J. Garbsch, 1965, 217—224) und — wie /. Kovrig (1937, 110) und E. v. Patek (1942, 87) anführen — in claudischer Zeit vermittels der Legio IX Hispana bis nach Britannien vordrangen. In das freie Germanien wurden vereinzelte Stücke nach der Slowakei, Mähren, Böhmen, Sachsen, Brandenburg, in die baltisch-polnischen Gebiete, sowie nach Litauen gebracht (J. Garbsch, 1965, 224—234). Die provinzialrömischen Flügelfibeln wurden in letzter Zeit von J. Garbsch (1965, 49—79) einer gründlichen Bearbeitung unterzogen, welcher sie als Gattung, von 0. Almgren mit Typennummer 238 bezeichnet, nach Grösse, Ausführung der Konstruktion, Zahl der Knöpfe auf den Flügeln, Form und Verzierung des Nadelhalters in 21 Varianten gliederte (a—v) und begrenzte sie zeitlich im Rahmen des chronologischen Auftretens dieser Gattung, die bezeugt ist von augusteischer Zeit bis zum dritten Viertel des 2. Jahrhunderts. In Mähren steht uns die verhältnismässig grosse Gruppe von 12 Flügelfibeln zur Verfügung, der Grossteil von diesen lässt aber die Fundumstände vermissen, sodass man annehmen kann, dass sie in die Sammlungen der Museen und Schlösser als Objekte eines Sammlerinteresses kamen, die vielleicht im Ausland erworden wurden. Nur fünf Stück sind mit konkreten mährischen Fundorten verknüpft: zwei aus dem problematischen Depot von Uherské Hradiště (Tf. 4:2; 7:2), zwei vom Berg Leskoun im Kataster Olbramo-vice bei Moravský Krumlov, die jetzt in den Sammlungen des Nationalmuseums in Prag leider vermisst werden, und ein Stück aus der Siedlung in Uherský Brod (Tf. 7:1). Kein einziges Exemplar aus der Gruppe der mährischen Flügelfibeln ist unbeschädigt, sodass es nur in wenigen Fällen möglich ist, eine der Varianten der Klassifizierung nach J. Garbsch zu unterscheiden. Das am besten erhaltene Stück stammt 74 aus der ehemaligen Schloßsammlung in Budkov (Tf. 4:1), welches sich in die Gruppe der mittclgrossen Flügelfibeln des Typus A 238 c einreiht, für welchen Flügel mit zwei Knöpfen und siebförmig perforierter Nadelhalter charakteristisch sind. Zahlreiche Funde dieser Variante, deren modische Beliebtheit J. Garbsch (1965, 52—54) in den Zeitabschnitt von der flavischen Zeit bis etwa zum Jahr 130 datiert, werden aus dem südwestlichen, nordwestlichen und nordöstlichen Pan-nonien verzeichnet, in Noricum finden sie sich seltener. Zu den Formen mit vier Knöpfen auf den Flügeln gehört immer eine von den Fibelpaaren, die im Museum in Opava (Tf. 7:3) und auf Schloss Üsov (Tf. 5:1) hinterlegt sind. Im Hinblick auf die verwandten Merkmale, Grösse und Gleichheit der Bügelverzierung mit Reihen eingepunzter Punkten und Tremolierstich, kann die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden, dass die weniger ausdrucksvollen Bruchstücke (Tf. 5:2; 6:2) aus den genannten Sammlungen die Ergänzungspaarstücke der angeführten vierknöpfigen Stücke darstellen, die vermutlich aus dem gleichen Fundkomplex stammen. Beim Flügelfibelpaar von Schloss Usov ist bemerkenswert, dass in der dortigen Liechtensteinschen Sammlung auch eine bronzene Soldatenfibel aus Judenau in Niederösterreich ^Tf. 115) deponiert ist, wonach es nicht unwahrscheinlich sein mag, dass auch die Flügelfibeln aus der gleichen Fundstelle oder aus einem der nahen no-rischen Fundplätze stammen (vgl. J. Garbsch, 1965, 122, Abb. 59; H. Kerchler, 1967, Karte hinter der Seite 58). Diese vier Exemplare, welchen auch die unvollständige Fibel im Museum von Mikulov (Tf. 6:1) ähnlich ist, sind dem Typus A 238 n am nächsten oder auch der häufigen Variante A 238 o, die hauptsächlich in den nördlichen Teilen des Noricums und Pannoniens verbreitet war, aber seltener im Süden beider Provinzen und in Norditalien auftratt, datiert von der domitianischen Zeit bis zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts (J. Garbsch, 1965, 64—67). Nach der wenig aussagenden Beschreibung der beiden jetzt verschollenen Fibeln aus Lcskoun kann man annehmen, dass es sich um grosse Formen handelte, welche etwa drei Knöpfe auf den Flügeln und einen durchbrochenen Nadelhalter hatten, was die Zugehörigkeit zur Variante d, e oder m des Typus A 238 anzeigen könnte (J. Garbsch, 1965, 55—57, 63—64). Beim Fragment des kleinen eingliedrigen Exemplars aus dem Depotfund von Uherské Hradiště (Tf. 4:2) könnte man mit Rücksicht auf seine Grösse (Breite des Kopfes 18 mm, die Gesamtlänge dürfte 80 mm nicht überschritten haben) und seine reiche beiderseitige Verzierung mit Tremolierstich einen Zusammenhang mit Variante A 238 h erwägen, welche durch einige Funde in Pannonien, hauptsächlich aber in Noricum in der zweiten Hälfte des i. und in den ersten Jahrzehnten des 2. Jahrhunderts belegt sind (J. Garbsch, 1965, 59). Die übereinstimmen- de Grösse, welche den Exemplaren des Typus A 238 1 entspricht, scheint uns kein überzeugendes Kennzeichen dafür zu sein, die mittelgrosse Fibel mit vier Knöpfen an den Flügeln aus dem Museum in Olomouc (Tf. 4:3) in diese Gruppe einzureihen, da ihr ausser dem Nadelhalter das wichtigste Bestimmungsmerkmal — die Spiralachse mit den Endknöpfen — fehlt (J. Garbsch, 1965, 61—62). Auch das erheblich abgenützte Bruchstück einer Flügelfibel aus dem Depotfund von Uherské Hradiště (Tf. 7:2) bietet keinen Stützpunkt für eine genauere typologische Bestimmung. Die Gruppe der zweigliedrigen Formen der norisch-pannonischen Flügelfibeln vertritt in Mähren der Fund aus Uherský Brod (Tf. 7:1), der durch seine geringe Grösse, seinen Kopf, ähnlich dem der jüngeren kräftig profilierten Fibeln, den sattelförmigen Knoten mit verkümmerten Flügeln und vermutlich gefüllten Nadelhalter, der Gruppe des Typus A 238 q zugehört, in welcher er die nächste Analogie im Exemplar aus Grab N in Wagna in der Steiermark findet (vgl. J. Garbsch, 1965, 192, Abb. 35: i). Die Fibeln dieser selteneren Variante sind mit Ausnahme eines Stückes aus Norditalien bisher nur aus dem Noricum und aus Pannonien bekannt und werden zeitlich annähernd in die erste Hälfte des 2. Jahrhunderts datiert (J. Garbsch, 1965, 69-70). Norisch-pannonische Zweiknotenfibeln (Tf 7:4; 8:1-2) Um die Zeitwende entwickelte sich in den provin-zialen Gebieten des Noricum und Pannoniens aus den Spätlateneformen (vgl. O. Almgren, 1923, 109; /. Kovrig, 1937, 107—108; E. v. Patek, 1942, 88—91; H. - J. Hundt, 1964, 174—176) eine neue Form von Fibeln, deren charakteristischstes Merkmal zwei Knoten sind, die den massiven, gegen die Spiralrolle sich verbreiternden Kopf trennen vom langen geraden Bügel mit Fuss, welcher mit einem Knopf abgeschlossen ist und den grossen Nadelhalter trägt. Bei den älteren Exemplaren des einen Typus ist der Nadelhalter stufenförmig durchbrochen oder rahmenartig, bei den jüngeren Stücken mit verengtem dreieckigem Ausschnitt unter dem unteren Bügeltcil oder auch kompakt, der andere Typus weist siebartige Perforation auf, manchmal ergänzt mit durchbrochenem Rosettenmuster. Die Mehrzahl dieser aus Bronze erzeugten Fibeln tritt in eingliedriger, aber auch zweigliedriger Ausführung auf, die Spiralrolle hat acht Windungen und obere Sehne, welche entweder durch einen schmalen Haken oder eine verbreiterte Kappe gehalten wird. Sie waren massenhaft verbreitet auf dem Gebiet des Noricums und Pannoniens, wo sie zu den paarweise getragenen Fibeln der Frauenkleidung 75 gehörten, in kleinerem Ausmass drangen sie auch nach Raetien und Obergermanien und südwärts nach Dalmatien. Vereinzelte Stücke wurden aus Gallien, Britannien, Dazien, aus dem sarmatischen Teil Ungarns, aus Olbia an der Schwarzmeerküste und aus dem Dneprgebiet bekannt (/. Kovrig, 1937, 107; M. Pärducz, 1944, 64, Tf. LIII:2i; G. Ulbert, 1959, 65—66; J. Garbsch, 1965, 219—224; A. K. Ambroz, I966, 39, Tf. 7:16, 17; 20/1). Im freien Germanien waren Fibeln dieser Form am meisten in Böhmen beliebt und öfters fanden sie sich auch in Polen, während sie in dem transdanubischen Barbaricum, auf dem Gebiet von Österreich, der Slowakei und Mährens nur selten festgestellt werden konnten, ebenso wie in den deutschen Ländern (0. Almgren, 1923, 211; H. Preidel, 1930, L, 70—72; Ch. Pescheck, 1939, 30, 31, Anm. 2; B. Kostrzewski, 1956, 75, Abb. g:i6; A. Rzehak, 1918, 234—235, Abb. 27; E. Beninger - H. Freising, 1933, 27; J. Garbsch, 1965, 224—234). Den nördlichsten Fund auf barbarischem Gebiet kennen wir aus Bornholm (0. Almgren, 1923, 211; J. Garbsch, 1965, 227). Den grössten Teil dieser Funde erfasste J. Garbsch (1965, 26—49), welcher die Unterschiede in der Spiralkonstruktion, Grösse der Fibeln und Ausführung und Verzierung der Füsse als Kriterien für eine detailier-tere Gliederung der zwei Grundformen der Zweiknotenfibeln benützte und teilte sie in 13 Varianten (a—n) des Typus mit rahmenförmigem Nadelhalter ein, dem 0. Almgren die Nummer 236 gab, und in weitere vier Varianten (a—d) des Typus mit siebartig perforiertem Nadelhalter A 237. In den mährischen Sammlungen befinden sich drei Exemplare von Zweiknotenfibeln. Am besten erhalten ist die Fibel, welche als Einzelfund aus N6möice nad Hanou stammt. Durch ihre zweigliedrige Konstruktion, ihre Grösse, ihren dreieckigen Ausschnitt unter dem Fuss und ihren hohen Nadelhalter, sowie durch die mit feinen Stichmotiven verzierte Sehnenkappe (Tf. 8:1) trägt sie alle Kennzeichen des Typus A 236 h der Garbschen Nomenklatur (J. Garbsch, 1965, 37). Das Auftreten in Mähren verstärkt die Möglichkeit der Zugehörigkeit des abgebrochenen Kopfes mit Befestigungsscheibe der Spiralrolle und dem Rest der Sehnenkappe (Tf. 7:4) aus dem Brandgrab 9 (V/1935) von Nedakonice zur gleichen Gattung, dessen Analogie in einem ähnlichen Bruchstück aus Rappoltenkirchen auf norischem Boden zu sehen ist (J. Garbsch, 1965, 41, 185; H. Kerchler, 1967, 46, 126, Tf. XXXIX:4). J. Garbsch (1965, 37—39) führt über 120 Beispiele dieser Variante an, deren Grossteil Funde aus dem Noricum und Pannonien bilden, ergänzt durch einige Funde aus Raetien, Italien, Dazien, Britannien, Niederösterreich und Böhmen. Die Datierung dieses zweigliedrigen Typus in den Zeitraum vom Ende des I. Jahrhunderts bis annähernd zum Jahre 180 stützt sich auf ihr Vorkommen in Fundkomplexen gemeinsam mit Münzen des Domitian, Nerva, Traian, Hadrian und Faustina II und mit Fibeln A 68, A 73, A 236 e, h, A 238 c, sowie mit Firmalampen VIBL\NI und CRESCES. Bei keinem der mährischen Exemplare ermöglichen die Fundumstände eine genauere Zeitbestimmung in dem angeführten chronologischen Abschnitt. Das dritte mährische Stück ist eine beschädigte, eingliedrige Zweiknotenfibel aus einem unbekannten Fundort (Tf. 8:2). Mit grösster Wahrscheinlichkeit darf man dieses Exemplar zur Reihe der Funde des Typus A 237 zählen. Im Hinblick auf den fast ganz abgebrochenen Nadelhalter — das wichtigste Unterscheidungsmerkmal — ist es schwierig irgendeine der vier Varianten nach J. Garbsch zu bestimmen, nach der Breite des Kopfes, des Bügelquerschnittes in spitzovaler Form und der Verzierung der Sehnenkappe kommt jedoch am ehesten die häufigste Variante b mit siebartig perforiertem Nadelhalter in Erwägung, oder ihre Abart mit Ergänzung durch rosettenförmige Durchbrechung, welche die dritte Form der Variante d darstellt (vgl. J. Garbsch, 1965, 44—48). Die Verzierung des erhaltenen Oberteils des Nadelhalters mit Tremolierstichband, welches den verdickten Rand einfasste, erinnert an eine ähnlich ausgeführte Fibel des Typus A 237 b aus Regöly in Pannonien (/. Kovrig, 1937, Tf. I:g; E. v. Patek, 1942, Tf. III:5; J. Gurbsch, 1965, 45). Der Schwerpunkt des Auftretens beider erwähnter Varianten liegt im südwestlichen Pannonien, von wo sich die erste Form in geringer Zahl in das Noricum, Raetien, Italien und auch in das freie Germanien verbreitete, die zweite Form jedoch nur in die westlicheren Provinzen, in das Noricum und Raetien. Bei der Datierung in die spätaugusteische, tiberische, bzw. frühclaudische Zeit (J. Garbsch, 1965, 44, 48) ist die Wahrscheinlichkeit, dass unser Exemplar auf irgendeinem mährischen Fundort geborgen wäre, problematisch. Kräftig profilierte Fibeln (Tf. 9-12) Unter den Spangen der älteren römischen Kaiserzeit in Mähren bilden die umfangreichste Gruppe jene Formen, für die 0. Almgren (1923, 34) die Benennung „kräftig profilierte Fibeln" gebraucht. Der grösste Teil dieser Fibeln gehört zu jenen Exemplaren, welche sich durch einen verhältnismässig kurzen, stark verbreiterten, gekrümmten Kopf auszeichnen, der durch einen profilierten Bügelknoten vom langen, schmalen, mit Endknopf versehenen Fuss, an dessen Unterseite sich ein längerer durchbrochener Nadelhalter befindet, abgeteilt ist. Die unter dem Kopf herausgebildete Stützplatte deckt eine Spiralrolle, welche meistens acht Windungen hat, sowie eine obere Sehne, die von einem Haken gehalten wird. Die Vorgänger dieser 76 Formen waren Spätlatenefibeln mit verdicktem Kopf, Bügelknoten und Rahmennadelhalter, die besonders in Norditalien und in den Alpenländern verbreitet waren (0. Almgren, 1923, 35; H. Preidel, 1928, 92; E. v. Patek, 1942, 91). Die ältesten Typen der kräftig profilierten Fibeln wurden in den Donauprovinzen Noricum und Pannonien erzeugt, von wo vereinzelte Stücke nach dem Westen kamen, hauptsächlich aber verbreiteten sie sich im barbarischen Raum mit deutlicher Ausbreitungstendenz im östlichen Teil des freien Germaniens (0. Almgren, 1923, 36; /. Kovrig, 1937, 116; E. v. Patek, 1942, 91; G. Kossack, 1962, 135; H. - J. Hundt, 1964, 173), was H. Preidel (1930, I. , 29) durch die neue Benennung als „ostgermanische Stützplattenfibeln" zum Ausdruck bringen wollte. Ihre auffallende Konzentration in Böhmen zeugt von der besonderen Stellung dieses Landes, in welchem ncch dauernd die Tradition des keltischen Geschmacks herrschte und deutet auch an, dass Böhmen bei der Erzeugung dieser Fibeln eine gewisse Rolle gespielt haben konnte. B. Svoboda (1948, 50—51) schliesst nicht die Möglichkeit aus, dass gerade hier sich die Variante der kräftig profilierten Fibeln mit retorten-förmigem Kopf entwickelte, anstelle der flacheren Form, die für provinzialrömische Exemplare kennzeichnend ist. Die ältesten Formen der kräftig profilierten Fibeln sind immer eingliedrig und haben einen langen Fuss mit durchbrochenem Nadelhalter, dessen unterer Rand mit Nadelrast direkt zum Endknopf gerichtet ist. Am Anfang der Entwicklungsreihe zeigt sich eine stufenförmige oder gitterartige Durchbrechung, welche bei den jüngeren Exemplaren zuerst durch rechteckige und später durch drei oder zwei runde Löcher ersetzt wird, bis schliesslich die Perforierung völlig verschwindet und der gefüllte Nadelhalter auftritt, der für die späten Typen charakteristisch ist. Diese Aufeinanderfolge war 0. Almgren (1923, 36) bereits bekannt, der aber in dem ihm zugänglichen Material nicht genügende Unterlagen dafür fand, um die verschiedenen Typen gesondert zu beurteilen. Er unterschied deshalb nur zwei Gruppen — Formen mit durchbrochenem und solche mit gefülltem Nadelhalter — und setzte voraus, dass sich die Typen mit durchbrochenem Nadelhalter, welche erstmals am Übergang von der Latenezeit in den nachfolgenden Zeitabschnitt auftraten, bis spät in die römische Kaiserzeit im Gebrauch erhielten. Eine detailiertere Zeiteinteilung ermöglichte erst das neuere Material aus römischen Kastellen und Objekten, welche eine verlässlichere Grundlage für die Datierung der einzelnen Typen boten. An erster Stelle stehen hauptsächlich die stratigraphisch unterlegten Erkenntnisse der Forschungen in Kempten, wo W. Krämer (1957, 76) das Auftreten von gestreckteren Exemplaren mit langem Fuss und rechteckig durchbrochenem Nadelhalter des Typus A 68 in der 2. und 3. Periode feststellte, d. h. von claudischer bis neronisch-frühflavischer Zeit, weiters flachere Typen mit gefülltem Nadelhalter in der 4. Periode der spät- und nachflavischen Zeit. An das Ende der Entwicklungsreihe werden die zweigliedrigen Typen A 73 gestellt, mit welchen man 1 wahrscheinlich erst imnzrjahrhundert rechnen darf. Zuletzt befasste sich G. Kossack (1962, 131) eingehend mit der Datierung der Typen der kräftig profilierten Fibeln, welcher durch Konfrontierung der Forschungsergebnisse in Cambodunum, denen er mehr als lokale Bedeutung beimisst, mit den Funden aus Militärstationen im Rheinland und Donauraum zu dem Schluss kommt, dass die Fibeln A 67, deren ältestes Auftreten vorerst unter Funden aus augusteischer Zeit auf Magdalensberg bekannt ist, zur geläufigen Form der Spangen etwa vom zweiten Jahrzehnt u. Z. wurden und sich bis annähernd zu den vierziger Jahren des i. Jahrhunderts erhielten, wo sie sich dann in spät-tiberischer Zeit allmählich in die Form des jüngeren Typus A 68 umwandelten. Eine ähnliche Zeitspanne nimmt auch H. - J. Hundt (1964, 173) an, welcher die Erzeugung des Typus A 67 im letzten Jahrzehnt v. u. Z. und in den ersten 2—3 Jahrzehnten des i. Jahrhunderts u. Z. in Erwägung zieht. Auch die böhmischen Funde des Typus A 67, welche öfter aus geschlossenen Grabfunden mit Gegenständen vom Beginn der römischen Kaiserzeit verzeichnet wurden, erlauben eine Datierung in das erste Drittel des i. Jahrhunderts, bzw. in die älteste Phase der Stufe B i (//. Preidel, 1928, 92—93; derselbe, 1930, L, 31; K. Motyková-Šneidrová, 1965, 118). Von den mährischen kräftig profilierten Fibeln ist typologisch am ältesten ein beschädigtes Exemplar, welches ab einziger Fund im Inhalt des Brandgrabes 8 (IV/1935) in Nedakonice (Tf. 9:1) festgestellt wurde. In Anbetracht der Ausführung mit kurzem Kopf, langem Fuss mit Nadelhalter, an dessen Bruchstelle die ursprüngliche Kante eine Durchbrechung mit rechteckigen Löchern verrät, abgeteilt vermutlich durch mäanderförmige Stege, verträgt diese Fibel den Vergleich mit einigen Exemplaren, die in Böhmen in Phase I oder II der Stufe B 1 eingeordnet sind (Ä". Motyková-Šneidrová, 1965, Tf. 28:8, 9; 30:4; 31:5, 6; dieselbe, 1963a, Tf. XX :4). Zu den älteren Formen der kräftig profilierten Fibeln gehört auch das Stück aus Moravský Krumlov (Tf. 9:2), gleichfalls mit kürzerem, stark gekrümmtem Kopf und kräftig entwickeltem Nadelhalter, der von zwei rechteckigen Öffnungen durchbrochen ist. Ahnliche Typen sind aus der tiberischen Schicht in Cambodunum (W. Krämer, 1957, Tf. 14:1, 2), aus Polen (B. Kostrzewski, 1956, Abb. 4:15) und aus Böhmen aus Phase III der Stufe B i (K. Motyková-Šneidrová, 1965, Tf. 35:16, 17; dieselbe, 1963a, Beilage 3:34) bekannt. Auch das Exemplar aus Křižovaný in der Slowakei (Tf. 9:3) trägt einige verwandte Merkmale. Am häufigsten sind in Mähren die kräftig profilier- 77 ten Fibeln mit rund gelochtem Nadelhalter vertreten, welche aus sechs Lokalitäten in der Anzahl von 12 Stücken geborgen wurden. Unter ihnen linden sich grössere, eher gestreckte Formen, welche in ihren Umrissen dem klassischen Typus A 68 mit markanter Perforierung des Nadelhaltcrs durch drei oder zwei Öffnungen, und mit dem Endknopf, der nicht aus der Richtung der verlängerten Achse des Fusses abweicht (Tf. 9:4, 5, 7) entsprechen, daneben Fibeln von S-förmig geschwungenem Körperbau mit unregelmässig trapezförmigem, nach hinten weniger verschmälertem Nadelhalter mit zwei meist kleineren Löchern und Endknopf, der schräg nach oben gerichtet ist (Tf. 9:8; 10:1-4, 7) • ^er Kopf aller dieser Stücke ist im Vergleich mit dem ältesten Typus etwas flacher, breiter, weniger geneigt, oben rundgewölbt mit schwachem Grat beim Knoten, und bei den S-förmig geschwungenen Fibeln mit Anzeichen von Facettierung (Tf. 10).J Mit analogen Formen des Typus A 68 können wir uns auf einem ausgedehnten europäischen Territorium bekannt machen. Sehr beliebt waren diese Spangen in Noricum und in Pannonien, nach dem Westen gelangten sie über Bayern und Hessen in das Rheinland, in südlicher und östlicher Richtung drangen Exemplare dieses Typus nach Jugoslawien, Rumänien, in der Ukraine in das Dnestrgebiet und die Variante mit dreimal rund durchbrochenem Nadelhalter sogar bis in das Dneprgebiet (0. Almgren, 1923, 154—155; E. v. Patek, 1942, 93; K. Gerhardt - R. A. Maier, 1964, 121, 176, Abb. 7:3; W. Radimsky, 1895, 63, 76, Abb. 47, 100; V. Kondic, 1961, 202, Tf. I:g; D. Popescu, »945» 49°—491» Abb- 4:345 A- K- Ambroz, 1966, 36, Tf. 7:3; 20/3). Die nordwärts vordringenden Handelsbeziehungen brachten diese Spangenform nach Got-land und Fünen, nach Jütland, Holstein, Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg und in bemerkenswerter Menge auch in das Gebiet der Przeworsk-Kultur in Schlesien und Grosspolen, ebenso wie in den Kulturraum des unteren Weichselgebietes (0. Almgren, 1923, 155—157; W. Frenzel - W. Radig - 0. Reche, «934» 4r5> Abb- 287; S. 417, Abb. 293; W. Coblenz, 1955» Tf- 9:4; >9:4; 41:3s Tackenberg, 1925, 94, Tf. 12:9; 24:21; Ch. Pescheck, 1939, S. 30, Abb. 21; 113; 161:1; S. Jasnosz, 1952, Abb. 95:6; 110:2; 116:24; 124:3; 198:4; 225:20; 297:16, 17; 349:9; B. Kostrzewski, 1956, Abb. 15:9; 16:1; 20:3). Etwa die gleiche Anzahl dieser Fibeln wie in Mähren wurde auch in Niederösterreich festgestellt (E. Beninger, 1934, 61, Abb. 26:4; H. Mitscha-Mär heim, 1956, 208) und eine ähnliche Reihe ist von Fundorten in der Slowakei bekannt (M. Lamiovd-Schmiedlovä, 1961, 36). Im Vergleich mit dem Auftreten des Typus A 67 sind diese jüngeren Formen überall häufiger mit Ausnahme von Böhmen, wo sie bisher nur sporadisch verzeichnet wurden (H. Preidel, 1930, L, 32; K. Motykovd-Sneidrovä, 1965, 117; G. Kossack, 1962, 134—135» Abb- Die zum Typus_A_6^_gehörigen kräftig profilierten Fibeln wurden in Mähren dreimal in Skelettgräbern (Mikulov, Gr. 7, 21; Velatice, Gr. 17) und einmal in einem Brandgrab (Velatice, Gr. 1) gefunden, drei Exemplare stammen aus zerstörten Gräbern dieser beiden birituellen Gräberfelder, der Depotfund von Uherské Hradiště barg zwei Stücke dieser Form, aus der Siedlungsschicht von Uherský Brod ist ein Stück bekannt und von beiden Stücken aus Dobročkovice und Moravský Krumlov sind Fundumstände unbekannt. Tn keinem einzigen Falle traten diese Spangen in geschlossenen Funden auf, die uns eine Unterlage für eine genauere Datierung gewähren würden. In dem Inhalt des Brandgrabes 4 aus Mistelbach, das nur etwa 30 km vom südmährischen Gräberfeld in Mikulov entfernt ist, traten Formen von kräftig profilierten Fibeln auf, die völlig übereinstimmend mit jenen aus Mikulov sind, gemeinsam mit einer frühkaiserzeitlichen, rhombischen Scheibenfibel, deren Analogie in die erste Hälfte des 1. Jahrhunderts datiert wird, und mit einer Trompetenfibel, die der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts angehört (H. Preidel, 1930, I., 73, Anm. 98; B. Svoboda, 1946, 48; H. Mitscha-Mär heim, 1956, 208). Als Zeitabschnitt der stärksten Verbreitung der kräftig profilierten Fibeln bezeichnet H. Mitscha-Märheim (1956, 208) die beiden mittleren Viertel des 1. Jahrhunderts. H. Preidel (1928, 93; derselbe, 1930, L, 31) erklärt, dass das Zeugnis der geschlossenen Funde erlaubt, den Grossteil der Spangen des Typus A 68 in das zweite Drittel des 1. Jahrhunderts zu datieren, was ungefähr dem Zeitabschnitt vom Beginn der dreissiger Jahre bis zu den siebziger Jahren des 1. Jahrhunderts entspricht, den G. Kossack (1962, 128) auf Grund der Forschungsergebnisse in Kempten für diese Formen annahm. Für die mährischen Funde haben wir vorläufig keine andere Möglichkeit, als sie im breiten Rahmen in die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts einzureihen. An die kräftig profilierten Fibeln mit durchbrochenem Nadelhalter knüpfen jüngere Typen an, die von den Grundformen ihrer Vorläufer ausgehen, aber in einigen Details verändert sind. Der Bügel ist gewöhnlich schwächer gewölbt, der Kopf häufig facettiert, entweder flacher oder gewölbter mit lappenförmig verbreitertem, zum Knoten zurückgewendetem unterem Rand, der Sehnenhaken ist manchmal durch eine breitere Sehnenkappe ersetzt (ähnlich wie bei den Formen A 236—238), der Nadelhalter verliert seine Durchbrechung, er wird gefüllt, zuerst niedriger, un-regclmässig trapezförmig, bei den jüngeren Formen ist er kürzer, höher und fast rechteckig. Die Konstruktion der Spangen, die zuerst eingliedrig war, ändert sich in eine zweigliedrige Ausführung. In den Donauprovinzen gehören diese Fibeln zu den häufigsten Formen. Aus Pannonien allein führte E. v. Patek (1942, 93, 172—174, 177—182) 253 Funde des Typus 78 Tf. IV: i, 6 an, der identisch ist mit Typus 45 nach /. Kovrig und mit den Formen A 69, A 73, und weiters 67 Beispiele des Typus Tf. IV:2, 5, welche dem Typus A 70 und den Formen 46, 47 und 48 nach /. Kovrig entsprechen," und diese grosse Zahl wird noch durch unzählige, sehr nahe Varianten ergänzt. Laufend finden sich die jüngeren Typen der kräftig profilierten Fibeln auch in Noricum, sind in norditalienischen und bosnischen Fundstätten vertreten, dringen nach Rae-tien, aber nach Gallien und dem Norden gelangen sie nur selten (E. v. Patek, 1942, 93). 0. Almgren (1923, 209—210) kannte nur wenige Exemplare aus dem Gebiet des ehemaligen Ostpreussens und Pommern, aus Galizien und Böhmen. In Böhmen sind diese Formen häufiger als Typus A 68, aber sie erreichen bei weitem nicht die Verbreitungsdichte wie Typus A 67 (vgl. H. Preidel, 1930, L, 32). Es ist überraschend, dass auch in der Slowakei diese Fibelform verhältnismässig schwach vertreten ist (AI. Lamiová-Schmiedlová, 1961, 16—17). In östlicher Richtung wurden Beispiele des Typus A 69, A 70 und A 73 aus Rumänien und der Ukraine bekannt (D. Popescu, 1945, 490, Abb. 4:35—38; A. K. Ambrož, 1966, 36—38, Tf. 7:4, 5; 20/3). In Mähren begegnen wir sowohl eingliedrigen als auch zweigliedrigen Formen. Zur ersten Gruppe gehören drei Fundstücke, die durch ihre Konstruktion, Form des Kopfes und Nadelhalters die meisten übereinstimmenden Kennzeichen mit Typus A 69 oder 45 nach /. Kovrig tragen. Es sind dies ein grosses Exemplar, welches aus dem Inventar der zerstörten Gräber vom Gräberfeld in Mikulov (Tf. 10:8) stammt, weiters ein Bruchstück vom gleichen Fundplatz, das wegen der übereinstimmenden Merkmale an dem erhaltenen Teil mit grösster Wahrscheinlichkeit als Parallelstück zur ersterwähnten Fibel bezeichnet werden darf (Tf. 10:6) und schliesslich ein kleineres, flacheres Exemplar aus Postoupky (Tf. 11:2). Eine ähnliche Form und Ausführung des flachen Kopfes wie die Spangen aus Mikulov weisen zwei Exemplare aus Uherské Hradiště und Bučovice (Tf. 11:5, 6) auf, die durch ihre zweigliedrige Konstruktion, den rechteckigen Nadelhalter und die Facettierung, aber nicht durch die Form des Kopfes ohne den charakteristischen, lappenförmig gedehnten unteren Rand, sich dem Typus A 70 nähern, mit welchem auch in allen Hauptzügen, mit Ausnahme der Konstruktionsdurchführung, ein eingliedriges Exemplar aus einem unbekannten Fundort (Tf. 11:4) übereinstimmt. Eine eingliedrige, vom Feuer deformierte Fibel aus Křeno-vice (Tf. 11:3) gleicht der vorherigen. Das grösste Stück der mährischen kräftig profilierten Fibeln, das aus Uherské Hradiště stammt (Tf. 11 :i), reiht sich durch seinen verhältnismässig kurzen, unten lappenförmig gebogenen Kopf, seine Sehnenkappe und den grossen gefüllten, in diesem Falle auf der Rückseite verzierten Nadelhalter, zu den Beispielen des Typus A 73 (vgl. M. v. Chlingensperg, 1896, Tf. IV: 10, 10a, 12, 12a). Aus der Datierung der stratifizierten Funde in Kempten geht hervor, dass die kräftig profilierten Fibeln mit gefülltem Nadelhalter dort erst in 4., spätflavischer Periode auftraten (W. Krämer, 1957, 76), G. Ulbert (1959, 66) schliesst aber nicht aus, dass diese Fibeln in den Donaukastellen bereits in vorflavischer Zeit bekannt waren. Eine ähnliche Zeiteinreihung schlug auch H. Preidel (1930, I., 31) vor, welcher das letzte Drittel des 1. Jahrhunderts als den Zeitraum ihres Auftretens bezeichnete. E. v. Patek (1942, 96) machte auf den Fund des Typus A 73 gemeinsam mit Münzen des Claudius I. und Nervas aus den Gräbern in Ptuj aufmerksam und folgert, dass diese Spangenform sich grösster Beliebtheit in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts erfreute, jedoch waren diese Fibeln zweifellos noch im nachfolgenden Jahrhundert im Gebrauch, wie das Exemplar aus der römischen Provinz Dazien beweist. Auch in den Limeskastellen Faimingcn und Pfünz wurden gleiche Spangen in Fundkomplexen aus dem 2. Jahrhunderts gefunden [N. Walke, 1965, 50). Die breite Datierung der kräftig profilierten Fibeln mit gefülltem Nadelhaltcr in die ersten zwei Jahrhunderte u. Z. (/. Kovrig, 1937, 117; E. v. Patek, 1942, 93) präzisierte H. Schönberger (1956, 60, Abb. 12:1, 2), wonach man mit einem Überleben des Typus A 73 nach Mitte des 2. Jahrhunderts nicht mehr rechnen darf. In das 2. Jahrhundert gehören grösstenteils schon Formen mit zweigliedriger Konstruktion, die allgemein als jünger angesehen werden (0. Almgren, 1923, 37; E. v. Patek, 1942, 96; B. Svoboda, 1948, 61; W. Krämer, 1957, 76; G. Ulbert, 1959, 66). Mit dieser Einordnung müssen wir uns auch bei der Gruppe der mährischen Exemplare begnügen, bei denen meistens die Fundumstände eine genauere chronologische Bestimmung nicht ermöglichen. Nur bei einem eingliedrigen Bruchstück mit anscheinend gefülltem Nadelhalter (Tf. 10:6) aus dem Brandgrab 1 in Mikulov, das gemeinsam mit einer Augenfibel des Typus A 53 und einer Schnalle mit halbkreisförmigem Rahmen gefunden wurde, kann bereits die Zugehörigkeit in die frühe Phase der Stufe B 2 erwogen werden und die gleiche Stellung dürfte auch ein grösseres Parallelstück vom gleichen Fundplatz (Tf. 10:8) einnehmen. Die übrigen eingliedrigen Exemplare (Tf. 11:1—4) stellen Analogien der Formen dar, deren Auftreten am häufigsten mit flavischer Zeit oder mit dem Ende des 1. Jahrhunderts verbunden sind. Am Anfang des 2. Jahrhunderts und in seiner ersten Hälfte entwickelten sich ihre Nachfolger in Form von gleich ausgeführten Fibeln mit zweigliedriger Konstruktion (Tf. 11:5, 6). In diesem jüngeren Zeitabschnitt entstanden noch weitere Typen, zuerst noch mit Stützplatte, später ohne diese mit trompetenförmig geformtem Kopf, in welchen dann alle angeführten Formen ausklingen. 79 / In Pannonien wurden einige Exemplare mit gefülltem Nadelhalter aufgedeckt, deren markantestes Kennzeichen die lange Spirale, die 12—14 Windungen hat, ist (vgl. /. Kovrig, 1937, 117, Tf. IV:57, 58; E. v. Patek, 1942, 184). Eine verwandte Form ohne Stützplatte mit langem trompetenförmigem Kopf, geteilt durch einen dreiteiligen, unten stark verflachten Knoten vom geraden, mit einem Endknopf versehenen Fuss, ist im mährischen Depotfund von Uherské Hradiště vertreten (Tf. 11:7). Sie gehört zweifellos der Spätlingsgruppe der kräftig profilierten Fibeln an, welche, wie in unserem Fall besonders die Form des Nadelhalters anzeigt, aus der Zeit um die Mitte des 2. Jahrhunderts stammen könnten (W. Barthel, 1909, 69—70, Tf. IX: 11; G. Ulbert, 1959, Tf. 59:8). Südpannonische kräftig profilierte Fibeln (Tf. 12:8,9) Zur besonderen Gruppe der kräftig profilierten Fibeln reihen sich aus Mähren zwei Exemplare, ein eingliedriges Stück aus Dobročkovice (Tf. 12:8) und eine zweigliedrige Spange aus einem unbekannten Fundort (Tf. 12:9). Diese Fibeln sind durch einen hochgewölbten, mit einem Knoten geteilten Bügel gekennzeichnet. Der kürzere Oberteil mit engem Hals, welcher in den verdickten sackartigen Kopf übergeht, der am breitesten im Nacken ist, verjüngt sich gegen die Stützplatte oberhalb der Spiralrolle, der längere, leicht geschwungene Fuss mit Grat trägt einen vollen Nadelhalter. Das zweigliedrige Exemplar ist mit einer Befestigungsscheibe mit Öffnung für die Spiralachse, einem Sehnenhaken und einseitigem Knoten versehen ; der gerade, am Ende beschädigte Fuss, an dem der Knopf fehlt, zeigt einen kürzeren Nadelhalter von dreieckiger Form. Spangen dieser Art gehören zu einer selbständigen Gruppe der kräftig profilierten Fibeln, die für den südlichen Teil Pannoniens, wo sie in grösserer Zahl hauptsächlich aus der Umgebung von Siscia bekannt wurden, charakteristisch ist, aber auch auf dem Gebiet der Provinz Dalmatien sind dieselben Formen zahlreich vertreten (/. Kovrig, 1937,'117; E. v. Patek, 1942, 100; W. Radimsky, 1895, 60, 70, Abb. 43, 73, 75; Č. Truhelka, 1901, 24, Abb. 21; F. Kondic, 1961, 202, Tf. 1:6). Soweit mir bekannt ist, ist Dobročkovice in Mähren bisher die nördlichst gelegene Lokalität, auf der diese Spangenart verzeichnet wurde. E. v. Patek (1942, 100) beurteilt diese Variante als Übergangsform zwischen den frühen kräftig profilierten Fibeln Und den Spangen des Typus Okorág, wie sie die süd-pannonische Fibelform benannte, die sie als das Produkt der illyrischen Kultur betrachtet, welche durch die dakische Zivilisation beeinflusst war. Einigen kleineren Formen der unverzierten Variante des Typus Okoräg (z. B. E. v. Patek, 1942, Tf. XI: 9) steht von den angeführten mährischen Exemplaren besonders das eingliedrige Stück aus Dobrockovice nahe. Zur Datierung der südpannonischen kräftig profilierten Fibeln hat sich weder /. Kovrig noch E. v. Patek geäussert, auf den Gräberfeldern in Bosnien rechnet Z- Mari6 (1968, 36) mit dem Auftreten der ältesten Exemplare dieser Variante ungefähr am Anfang des zweiten Viertels des 1. Jahrhunderts, entwickeltere Formen, zu denen auch beide Beispiele aus Mähren gehören, legt er in den Verlauf der zweiten Hälfte des I.Jahrhunderts. Jüngere kräftig profilierte Fibeln mit Kopfgrat (Tf. ,2:4-7) Neben den kräftig profilierten Fibeln des Typus A 6g, A 70 und A 73, welche auch nach ihrer technischen Veränderung in eine zweigliedrige Konstruktion im wesentlichen die von der vorhergehenden Entwicklung gefestigte Form beibehielten, entstand gleichzeitig eine Reihe verschiedener Varianten von zweigliedrigen kräftig profilierten Fibeln mit einem Kopf, der in der Mitte der Oberseite einen Grat aufweist. In Pannonien tritt die Form mit dachförmig abgekantetem Bügel auf, der an seiner höchsten Stelle durch einen dreifach profilierten, einseitigen Knoten in den längeren Fuss mit grösserem, trapezförmigem, vollem Nadelhalter und in den kürzeren, verbreiterten Kopf mit Befestigungsscheibe geteilt ist, durch deren Öffnung die Achse der Spiralrolle mit regelmässig acht Windungen und oberer, von einem Haken gehaltener Sehne, führt. Diese Form hatte zwei Varianten, deren gemeinsames typisches Merkmal der einschwingend verschmälerte, abgesetzte Block ist, welcher den Kopf entweder mit der Stützplatte (Typus 53 nach /. Kovrig) oder direkt mit dem Spiralhalter (Typus 55 nach /. Kovrig) verbindet. Nach E. v. Patek (1942, 95, 176), welche aus Pannonien 23 Exemplare anführt, wurden diese Spangen nicht in entferntere Gebiete exportiert. Ausserhalb provin-zialen Gebietes publizierte M. Pdrducz (1944, 65, Tf. XXIV: 8) den Fund der Variante ohne Stützplatte aus dem sarmatischen Gräberfeld in Szentes-Kistöke. In Mähren wurden ähnliche Exemplare aus der Siedlung in Vrchoslavice festgestellt. Das grössere Stück mit randbegleitenden Rillen und einer Reihe von gestempelten Punktgrübchen am Fussgrat (Tf. 12:5) ist ein Beispiel des Typus 53 nach /. Kovrig, das kleinere unverzierte Stück (Tf. 12:7), dessen Parallelen man auch in der Ukraine findet (T. Pi$tka-Dqbrowska, 1961, 220, 222, Tf. XLVII:4), ist durch seine Profilicrung am meisten dem Kovrigschen Typus 55 ähnlich, aber dadurch, dass es nicht das charakteristische Bindeglied zwischen Spiralrolle und 80 Kopf trägt, reiht es sich eher in die Nachbarschaft der Typen 50 und 51 nach /. Kovrig ein. Die Funde aus dem Donauraum wurden nicht chronologisch eingeteilt, nach ihrer zweigliedrigen Konstruktion und der Form des Bügelknotens und Nadelhalters ist für sie am wahrscheinlichsten eine Datierung in den Anfang des 2. Jahrhunderts. Bei zwei weiteren mährischen Exemplaren von zweigliedrigen kräftig profilierten Fibeln mit Kopfgrat ist eine genauere typologische Beurteilung schwierig. In beiden Fällen fehlt der Fuss samt Nadelhalter, die Form des Kopfes entspricht eher den Typen 52 und 54 nach /. Kovrig, die bereits eine entwickeltere Form mit schmälerem, ziemlich hohem Nadelhalter und einfacherem Kamm zwischen dem oberen Bügelteil und Fuss darstellen. Ein grösseres Bruchstück von einem unbekannten Fundort, vermutlich aus der Umgebung von Prostějov (Tf. 12:6), kann man durch seinen schlankeren Kopf, an dessen Stirnseite durch zwei schräge Ritzlinien eine dreieckige Fläche begrenzt ist und durch die Ausführung des Bügelkammes mit ähnlichen Exemplaren aus Komoča in der Slowakei, aus Kecel in Ungarn und aus einem unbekannten Fundort in Rumänien (T. Kolník, 1958b, Abb. 1:6; Tf. I:5; M. Párducz, 1944, 54, 65, Tf. XXXIX:7; D. Popescu, 1945, 490—491, Abb. 4:41) vergleichen, von denen besonders der ungarische Fund aus einem geschlossenen Grabkomplex wichtig ist, in dem sich auch eine Traian-Münze fand. Ein kleineres Fragment aus dem Inhalt einer Hütte von der Siedlung in Komořany ist der abgebrochene dachförmig abgekantete Fibelkopf (Tf. 12:4). Seine Form und auffallend flache Ausführung hat Analogien sowohl bei den typologisch älteren Formen mit dreifach profiliertem Bügclknoten und niedrigem vollem Nadelhalter, zu welchen auch jene Exemplare gehören, die mit dem Fund von Komořany auch in solchen Details übereinstimmen, wie es die abgeschrägte dreieckige Fläche in der Mitte der Kopfstirn ist (z. B. JV. Walke, 1965, Tf. 93:11), als auch bei den Spangen des verwandten Typus A 84 und seiner Varianten mit hohem Nadelhalter, welche bis in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts fortlebten, wo sie dann bereits mit einer längeren Spiralrolle ausgeführt waren (0. Almgren, 1923» 42, Tf. IV:84; /. Kovrig, 1937, 117, Tf. VI:52, 54; E. v. Patek, 1942, 97, Tf. IV: 12; M. Párducz, 1944, Tf. XX: 2; XXIII: 3; LI II: 14; M. Lamiová-Schmiedlová, 1961, Tf. XIII13; XIX:7; T. Kolník, 1961b, 245, Tf. X: 70b; J. Břeň, 1964, 254, Tf. 18:676; K. Motyková-Šneidrová, 1967, 15—16, Abb. 4:12; M. Ge-dl, 1964, 148, 155, Tf. 1:8; A. K. Ambrož, 1966, 38— —39, Tf. 7:13). In Polen wurde diese Form gemeinsam mit einem Denar der Kaiserin Faustina d. ä. (138—141) gefunden (M. Gedl, 1964, 155). Die beiden mährischen Bruchstücke mit Spiralrolle mit acht Windungen darf man vermutlich zu den Funden aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts einreihen. Kräftig profilierte Fibeln mit trapezförmigem Fuss (Tf 12:1-3) In der Zeit, als die Entwicklung der kräftig profilierten Fibeln zu den Formen mit gefülltem Nadelhalter anlangte, entstand eine besondere Reihe von Spangen, die dem Typus A 70 verwandt sind, von dem sie sich aber durch den andersgeformten Fuss unterscheiden, dessen plattenartige Gestaltung in den Bau der kräftig profilierten Fibeln ein neues Element bringt. Der Kopf ist immer massig verbreitert, oben gewölbt und facettiert, unten lappenförmig mit nach rückwärts gewendetem unterem Rand abgeschlossen. Aus der Kopfbasis wächst die kurze Rollenstützplatte und der Spiralhalter mit Öffnung für Achse und mit einem Sehnenhaken. Der einseitige, zweiteilige oder einfache Kamm teilt den oberen Bügelteil vom langen Fuss, der eine zum gerade abgeschnittenen Ende sich trapezförmig verbreiternde Platte bildet, die oft am Rand entlang, manchmal auch in der Mitte der Fläche mit Tremolierstich verziert ist. Der Fuss trägt einen vollen Nadelhalter von viereckiger Form, der bei manchen Exemplaren erheblich hoch ist. Die meisten Fibeln dieser Form sind aus Pannonien bekannt, von wo E. v. Patek (1942, 95, 182—183) 19 Beispiele anführte, zu welchen vielleicht auch die fundortlose Spange aus dem Museum in Komárno (M. Lamiová-Schmiedlová, 1961, Tf. XII: 20) gehören könnte. Im Süden wurden spärliche Stücke aus Dalmatien und Norditalien bekannt, in den westlichen Provinzen fanden sich Exemplare in Noricum und in Raetien, ein vereinzelter Fund wurde aus dem Gräberfeld beim Kastell in Canstatt verzeichnet (L. v. Campi, 1885, (100— i o i), Tf. V: 13; M. v. Chlingens-perg, 1896, Tf. IV: 15—18; Č. Truhelka, 1901, 24, Abb. 22; R. Biíič, 1951, 295, Tf. 111:46; /. Kovrig, 1937, 119; E. v. Patek, 1942, 95; M. Párducz, 1941b, 68; G. Ulbert, 1959, Tf. 50:8; K. Gerhardt - R. A. Maier, 1964, 125, 141, Abb. 8:7; JV. Walke, 1965, Tf. 93:7). Im Barbaricum beschränkt sich das Auftreten dieser Formen auf die Länder nahe den Donauprovinzen. Im germanischen Raum drangen sie am weitesten bis Böhmen, wo ein Exemplar gefunden wurde (J. Schránil, 1928, 265, Tf. LVIL22; H. Prádel, 1930, I., 36), aus Mähren kennen wir drei Stücke und aus der Slowakei und Niederösterreich je eine Spange (E. Beninger, 1937, 41, 126, Tf. 23:222; derselbe, 1940, Tf. 282:3). Ein häufigeres Auftreten der kräftig profilierten Fibeln mit trapezförmig verbreitertem Fuss weist das sarmatische Gebiet in Ungarn auf, das neun Fundstücke ergab (M. Párducz, 1941b, 68; derselbe, 1944, 64). Bei den drei mährischen Exemplaren, die alle Hauptzüge dieses Typus tragen, sind kleine Unterschiede besonders beim Nadelhalter erkennbar, der 81 bei der Fibel von Mikulov (Tf. 12:1) verhältnismässig niedrig, beim Stück aus Otaslavice (Tf. 12:3) höher und beim kleinen Exemplar aus Pŕítluky (Tf. 12:2) am höchsten ist. Die bisher bekannten Funde dieser Variante der kräftig profilierten Fibeln zeugen vom einheitlichen Charakter der ganzen Serie, in der wir nur wenige abweichende Details beobachten können. Eine besondere Erwähnung verdienen typologisch anscheinend etwas jüngere kleinere Formen mit schmalem, hohem Nadelhalter und mit Kopf, der nicht die übliche Facettierung aufweist, sondern dachförmig abgekantet ist (M. Párducz, 1944, Tf. XX:9; XXVII:8). Es zeigt sich also, dass bei der Gestaltung des oberen Bügel teils der Fibeln mit plattenartig verbreitertem Fuss beide grundlegende Formmodifizierungen zur Geltung kamen, die bei den gleichzeitigen Spangen mit schmalem Fuss und Endknopf benützt wurden. Diese morphologische und Konstruktionsverwandtschaft dient gleichfalls als Anhaltspunkt bei der Beurteilung der chronologischen Stellung der Variante mit verbreitertem Fuss, zu welcher sich konkreter bisher nur M. Párducz (1941b, 68; derselbe, 1944, 64) äusserte, der sich auf die Funde vom Gräberfeld in Cannstatt berief, wo die meisten Gräber dem Ende des 1. Jahrhunderts angehören, und er bezeichnete die Wende zwischen 1. und 2. Jahrhundert als Zeitabschnitt der höchsten Blüte dieser Spangen. Auch E. Beninger (1937, 126) nahm zu dieser Frage Stellung und datierte das Exemplar aus Ludanice in der Slowakei in das 2. Jahrhundert. Von den mährischen Funden ist am bedeutendsten das Inventar des Skelettgrabes 6 in Mikulov, welches ausser einer kräftig profilierten Fibel mit verbreitertem Fuss auch eine S-förmig gebogene Eisenfibel enthielt, weiters zwei Stuhlsporen und einen Denar des Kaisers Vespasian, der in einem spiralförmigen Rahmen aus Bronzedraht gefasst war. Aus der Bearbeitung dieser Münze erkennt man, dass sie als Anhänger getragen wurde, der in den verschiedensten Zeitabschnitten erzeugt und getragen werden konnte, sodass für die Datierung des Grabes die Eisenspange wichtiger erscheint. Diese gehört zu den Formen, deren Auftreten bisher nicht vor Beginn des 2. Jahrhunderts bekannt wurde (vgl. 0. Almgren, 1923, 65; H. Preidel, 1928, 103; B. Svoboda, 1948, 89 ff.; A. v. Müller, 1957a, 25; A. Dymaczewski, 1958, 409), wofür auch die Ausführung des höheren Nadelhalters zeugt und auch die diesen Fund begleitenden Stuhlsporen stünden in keinem Widerspruch zu einer solchen Zeiteinordnung (vgl. M. Jahn, 1921, 27—28). Die kräftig profilierte Fibel aus diesem Komplex darf man mit grösster Wahrscheinlichkeit in die Zeit um die Wende zwischen 1. und 2. Jahrhundert datieren, das Exemplar aus Otaslavice etwa in den Beginn des 2. Jahrhunderts und auch bei der kleineren Form aus Pŕítluky, die durch ihren höheren Nadelhalter der Variante mit Kopfgrat ähnlich ist. kann man einen grösseren Zeitabstand nicht voraussetzen. Von den bisher bekannten Funden dieses Typus scheinen die jüngsten Exemplare jene mit langer Spiralrolle zu sein (z. B. D. Popescu, 1945, 493, Abb. 5:58). Ein solches Stück wurde beim Pflügen in der Siedlung Janovice in Böhmen gefunden, wo auch ein Denar des Kaisers Hadrian auftrat {H. Preidel, 1930, II., 209) Wenn man auch nicht beweisen kann, dass beide Gegenstände zum Inhalt des gleichen Fundkomplexes gehören (vgl. K. Motykovä-Sneidrovd, 1967, 21), erscheint uns die Annahme eines zeitlichen Zusammenhanges nicht unmöglich. Trompetenfibeln (Tf. 13,14) Entsprechend der Beüebtheit der kräftig profilierten Fibeln mit Spiralrollenstützplatte, welche die zahlreichste Gruppe der Spangen der älteren römischen Kaiserzeit in Mähren darstellt, sind auch Fibeln mit trompetenförmig gestaltetem Kopf vertreten, die 0. Almgren als zweite Hauptserie der Gruppe IV anführte. Die Entstehung der Spangen mit trompeten-förmiger Ausführung des Oberteils wird gewöhnlich als Modifizierung des retortenförmig verdickten Kopfes des Typus A 67 erklärt, wo der gerade abgeschnittene Kopfabschluss der Spiralrolle in gewissem Masse eine ähnliche Stütze gewährt, wie die Platte bei den Formen der 1. Serie der kräftig profilierten Fibeln (vgl. 0. Almgren, 1923, 35; H. Preidel, 1928, 96; Ch. Pescheck, 1939, 32; U. Fischer, 1966, 255). Es wird aber nicht die Möglichkeit ausgeschlossen, dass die ältesten Typen der Trompetenfibeln in provinzialen Werkstätten erzeugt wurden, in denen neue Anregungen aus der Ornamentik mit trompetenförmigen Motiven geschöpft wurden, welche bei der Umwandlung der klassischen Rankenornamente in dem Bereich der spätkeltischen Kunst entstanden (vgl. B. Svoboda, 1948, 63; U. Fischer, 1966, 254). Die Gruppe der Trompetenfibeln, die im Verlauf der älteren römischen Kaiserzeit zur beliebten und erheblich verbreiteten Form wurde, bilden verschiedene, anscheinend durch abweichenden Ursprung bedingte Varianten, deren Funde in Mähren uns zu unterscheiden ermöglichen: Typen mit Fussknopf {Tf. 13:1—10; 14:5); Formen mit gerade abgeschnittenem Fussende (Tf. 14:1—3); / Pannonische Trompetenfibeln {Tf. 14:6—8); Eine Sonderform {Tf. 14:4). Trompetenfibeln mit Fussknopf (Tf- i3:l"I0: I4'5) Die Mehrzahl aller Trompetenfibeln der mährischen Funde gehört in diese Gruppe, die vorwiegend 82 eingliedrige Formen der Spangen mit S-förmig geschwungenem Bügel, der durch einen Knoten in den Trompetenkopf und in den Fuss mit Grat und Endknopf geteilt wird, umschliessen. Die Spiralrolle mit oberer oder umgelegter Sehne ist meist länger, der Nadelhalter ist immer voll. Die umlaufende Nut des oberen Trompetenkopfrandes, der Randkante des Knotens und der Fußsohle zeugen davon, dass diese drei markant aus dem Bügel hervorragenden Stellen mit eingelegtem Draht aus andersfarbigem Metall verziert waren, dessen Reste bei einigen Exemplaren erhalten sind (Tf. 13:3, .0). Als weitere Zierelemente machten sich geltend kleine Kreise am Kopf (Tf. 13:1), aus Doppellinicn gebildete Dreiecke am oberen Bügclteil vor dem Knoten (Tf. 13:4), Paare einfacher (Tf. 13:7) oder fein schraffierter kleiner Dreiecke am oberen Fussteil hinter dem Knoten (Tf. 13:1), randbegleitende Umrahmung des Fusses (Tf 13:1, 6), fein geritzte Strichreihen am Nadelhalter (Tf. 13:7) und Gruppen von Quer- und Schrägrillen an der Aussenseite der Nadclrast (Tf. 13:5, 8). Ähnliche Exemplare, die den Typen A 75—77 entsprechen, sind im gesamten freien Germanien verbreitet, am häufigsten in den nördlichen Teilen von Mitteleuropa und in den nordischen Ländern, vereinzelt finden sie sich auch in der Ukraine und in kleinerer Zahl auf dem Gebiet Pannoniens (0. Almgren, 1923, 158—164; B. Svoboda, 1948, 64; /. Kovrig, 1937, 117—118; E. v. Patek, 1942, 112—113; A. K. Ambroz, 1966, 38). Von den angeführten eingliedrigen Formen unterscheidet sich etwas die zweigliedrige Trompetenfibel, deren viereckig stabförmiger Fuss mit parallelen Seitenkanten, abgeschlossen durch eine grosse profilierte Sohle mit Endknopf, trägt einen schmäleren, verhältnismässig hohen vollen Nadelhalter (Tf. 14:5). Als eine gesonderte Variante werden manchmal jene Trompetenfibcln angesehen, bei denen sich die Einlage von Silberdraht nicht nur auf die plastisch erhöhten Glieder beschränkt, sondern sich auf den ganzen Spangenbügel ausbreitet, dessen Oberfläche zu diesem Zweck mit quer oder schräg ausgeführten Furchen versehen ist (z. B. A. Langenhan, 1890, 110, Tf. 111:6, 7; Ch. Pescheck, 1939, Abb. 27; 53:2; R. Beltz, 1921, 62, Tf. XII: 108; G. Behm, 1932, 261, Abb. a; Szmit, 1923, 166, 169, Abb. 151; S. Nosek, 1947, 120, Abb. 17; B. Kostrzewski, 1954, 267; L. J. Luka, 1958, 391, Abb. 13a; A. Dymaczewski, 1958, 202, Abb. 55:3; E. Kaszewska, 1961, 196, Tf. VI: 1, 2; B. Z}e^on^a> '958, 372, Abb. 78s). Besonders in der jüngeren Phase wurden grösstenteils eiserne Stücke für diese Verzierung benützt, aber unter den typo-logisch älteren Exemplaren finden sich auch Bronzespangen. In Ausnahmsfällen waren die Furchen statt mit Metalleinlagen mit Email ausgefüllt (vgl. A. Langenhan, 1890, 110, Tf. III: 7; 0. Almgren, 1923, 41; L. J. Luka, 1958, 391, Abb. 13a). Auf die Trompeten- fibeln dieser Form machte bereits 0. Almgren (1923, 41) aufmerksam, welcher seinerzeit nur Beispiele aus Schlesien, Mecklenburg und Norwegen anführen konnte, später erwähnte sie auch M. Jahn (1937, iÖ4)> der auf die Hauptverbreitung in dem östlichen Teil des germanischen Gebietes hinwies. Bei der Bearbeitung der Funde aus der älteren römischen Kaiserzeit in Mittclschleisen führte Ch. Pescheck (1939, 34) diese Variante schon als eiserne Sonderform der Trompetenfibeln an. Bisher widmete grösste Aufmerksamkeit dieser Serie B. Svoboda (1948, 69—70), der eine bemerkenswerte Menge typologisch jüngerer Exemplare aus Böhmen zusammentrug und bewies, dass diese Form in weiterem Gebiet verbreitet war, als M. Jahn annahm. In der Tatsache, dass ähnliche Spangen öfters in nordöstlichen Gegenden auftraten, deren Verbindung mit dem Donauraum auch aus Berichten des Altertums bekannt sind, sieht B. Svoboda eher die Bestätigung seiner Annahme, dass der Impuls zur reicheren Verzierung mit Silberdraht aus jenen Provinzen kam, wo die Fibeln mit verbreitertem Fuss, grossem Knoten und mächtigem trompetenförmigem Kopf, der mit Niello oder Drahtfiligran verziert ist, das Vorbild für die Gestaltung und Ornamentik der einfachen barbarischen Typen der Trompetenfibeln gewesen sein konnten. Entgegen dieser Annahme äusserte E. v. Patek (1942, 113) eine völlig entgegengesetzte Ansicht. Sie bezweifelte zwar nicht, dass diese Spangen mit grossem Kopf auf dem Boden der Donauprovinzen erzeugt wurden, setzte aber die Wahrscheinlichkeit voraus, dass ihre Entstehung durch Vorbild der kleineren Trompetenfibeln germanischen Ursprungs beeinflusst war. Die Verzierung durch Einlage von Silberdraht bezeichnete sie als fremd dem provinzialen Geschmack. Bei der Datierung der Trompetenfibeln konnte schon O. Almgren (1923, 45) konstatieren, dass sich diese Formen während des Grossteils der älteren römischen Kaiserzeit im Gebrauch erhielten, wobei sich die eingliedrigen Typen in geschlossenen Funden hauptsächlich mit Spangen der älteren Phase fanden, während die zweigliedrigen Exemplare gemeinsam mit Formen aus dem jüngeren Abschnitt auftraten. H. Preidel (1928, 96—97) schrieb den Archetyp und die entwickelteren Typen A 74 und A 75 den einzelnen Dritteln des 1. Jahrhunderts zu, während er die Typen A 77—81 in das 2. Jahrhundert verlegte. H. J. Eggers (1955, 230) führte alte Formen der Trompctcnfibeln aus einigen sog. Fürstengräbern seiner Stufe B 1 an, und auch A. v. Müller (1957a, 23) urteilte, dass die den Typen A 74/75 verwandten Formen bereits um die Zeitwende auftraten, jedoch sich während des ganzen 1. Jahrhunderts im Umlauf erhielten. Ganz allgemein werden die älteren Varianten der Trompetenfibeln spätestens in die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts eingestuft (Ch. Pescheck. 193g, 349; B. Kostrzewski, 1954, 267), zu einer junge- 83 ren Datierung neigt nur B. Svoboda (1948, 63), welcher jene Exemplare, die typologisch am Beginn der Entwicklungslinie stehen, erst an das Ende des 1. Jahrhunderts stellt. Aus Mähren kennen wir ein schönes Exemplar des Typus A 75 aus Vracov (Tf. 13:1), welches ähnlich wie manche polnische Funde (z. B. Ch. Pescheck, 1939, Abb. 25:5; S. Nosek, 1947, 120, Abb. 17) mit Kreisornament verziert ist, wie dies in den nordeuropäischen Gebieten beliebt war (z. B. 0. Almgren, 1923, Tf. IV: 75; W. - D. Asmus, 1938, 76, Abb. 73; W. Wegewitz, 1944, 11, Abb. 6; H. J. Eggers, 1953, 110, Tf. II) und das wir am häufigsten an den Rollenkappenfibeln beobachten können. Es ist daher nicht überraschend, dass diese Verzierung auch an den beiden Fibeln des Typus A 26 nicht fehlt, die von der Trompetenfibel im Grab von Vracov begleitet werden und es ist bemerkenswert, dass die Gleichheit der Ausschmückung beider Spangenarten in solche Details reicht, wie es die Rillenumrahmung des Fusses und die fein gravierte kleine Dreiecke beim Knoten sind, was auf den Ursprung im gleichen Herstellungsraum hinweisen könnte. Der geschlossene Fund, der durch ein Bruchstück der älteren Form der Augenfibeln der „preussischen" Serie ergänzt ist, reiht sich zu den Funden der älteren Phase der Stufe B 2 ein. Die Fibel aus dem Gräberfeld von Velatice (Tf. 13:6) kann sowohl durch ihre Form als auch zeitlich mit einigen Stücken aus dem schlesisch-polnischen Gebiet verglichen werden (A. Bezzenberger, 1909b, 122, Abb. 128; Ch. Pescheck, 1939, Abb. 83:8), und auch mit dem Exemplar aus Bfve in Böhmen, welches dem Typus IVb 3 nach H. Preidel entspricht und in das letzte Drittel des 1., bzw. zum Beginn des 2. Jahrhunderts datiert ist (H. Preidel, 1928, 96—97; derselbe, 1930,1., 33, Abb. 25; K. Motykovä-Sneidrovd, 1967, Abb. 15:18). Sie gehörte anscheinend zur Grabausstattung, die annähernd gleichzeitig mit dem dortigen Brandgrab 6/1943 war, welches nach Aussage seines reichen Inventars, in dem sich neben einer silbernen Rollenkappenfibel auch zwei Trompetenfibeln befinden, in den späten Abschnitt des 1. Jahrhunderts datiert werden kann (vgl. J. Garbsch, 1965, 99; J. Tejral, 1967, 110). Aus Mikulov sind zwei Trompetenfibeln {Tf. 13:2, 3) bekannt, von denen die grössere mit zwei Knoten am Bügel an ein Exemplar mit einem ähnlich massiven Kopf erinnert, das im nordöstlichen Teil Polens gefunden wurde (A. Brinkmann, 1909, 281, Abb. 187). Unser Stück stammt aus Brandgrab 16, welches in den Beginn des 2. Jahrhunderts datiert werden kann, und man darf voraussetzen, dass auch ein weiteres Stück des gleichen Gräberfeldes, ein Bruchstück des Typus A 77 (Tf. 13:5), welcher nach dem Urteil von H. Preidel (1928, 97) vorwiegend im ersten Drittel des 2. Jahrhunderts festgestellt wurde, zeitlich nicht sehr entfernt liegt. Eine ähnliche chronologische Stellung könnte auch der Fund von Beňov-Prusy {Tf. 13:7) einnehmen, der durch einen S-förmig geschwungenen Bügel, schlankeren Kopf und grossen Nadelhalter gekennzeichnet ist, dessen Art der Verzierung dem Ornament der Trompetenfibel ähnelt, die gemeinsam mit dem Bruchstück einer Augenfibel und einer weiteren Eisenspange in Grab 131 in Dobřichov-Pičhora gefunden wurde {B. Svoboda, 1948, 65, Abb. 4:13; K. Motyková-Šneidrová, 1967, 16, Abb. 4:15—18). Die Spange aus dem Depotfund von Uherské Hradiště (Tf. 14:5) zeigt durch ihre zweigliedrige Konstruktion an, dass es sich um eine typologisch jüngere Form handelt, für deren Auftreten nur das 2. Jahrhundert in Betracht kommt. Wir stellen zu diesem Stück tatsächlich einige verwandte, meist noch eingliedrige Gegenstücke fest, wie z. B. von den brandenburgischen Gräberfeldern Fohrde und Hohenferche-sar, die in den Jahren 100—170 u. Z. in Benützung waren {A. v. Müller, 1962, 7, Tf. 12:48b; 43:193b; 60:286b), oder aus dem niederelbischen Tostedt-Wüstenhöfen, wo eine ähnliche Form gleichfalls als Fund aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts bezeichnet wird (W. Wegewitz, 1944, 11 o, Abb. 6: ON; Tf. i:ON). Die verzierten Exemplare der Trompetenfibeln mit Metalleinlagen in den Furchen an der Oberseite des Bügels werden als chronologisch jüngere Variante betrachtet. H. Preidel (1930, I., 35, Anm. 23) datierte die böhmischen Funde des Typus A 76 in das erste Drittel des 2. Jahrhunderts, in Schlesien reihte Ch. Pescheck (1939, 34, 57, Abb. 53:2) diese Sonderform unter die Spangen aus dem 2. Jahrhundert, das älteste Exemplar, im wesentlichen Typus A 75, sodann zum Jahre 100. Ähnlich zur Wende zwischen 1. und 2. Jahrhundert oder in die erste Hälfte des 2. Jahrhunderts werden auch Funde dieser Form aus Brandenburg {G. Behm, 1932, 262) und nach neuesten Forschungsergebnissen auch die aus Polen {S. Nosek, 1947, 134; B. Kostrzewski, 1954, 267; E. Kaszewska, 1961, 237; B. Zfilonkäi 1958, 376) datiert. Die Zeitbestimmung der jüngeren, unten abgeplatteten Eiscnfibeln stützt sich auf geschlossene Grabfunde, in denen diese Trompetenfibeln in Begleitung von anderen Spangen oder mit chronologisch beweiskräftigen Gegenständen auftreten. Bei Grab 72 in Bešeňov in der Slowakei dienten als Anhaltspunkte für die Datierung der zwei eisernen Fibeln mit Silberdrahteinlagen in die Mitte des 2. Jahrhunderts die Fragmente eines Bronzeeimers vom östlandtyp und eine Bronzegarnitur von Kelle und Sieb {T. Kolník, 1961 b, 245—246). In Böhmen wurde das gemeinsame Auftreten der Spangen vom Typus A 41 mit Formen der 8. Serie der Gruppe V nach 0. Almgren aus den Gräbern in Prag-Vysočany und Třebusice als Beweis für die Datierung der späten Trompetenfibeln zum Ende des 2. oder zum Beginn des 3. Jahrhunderts angesehen {B. Svoboda, 1948, 70, 96, Abb. 5:7; Tf. V). Im polnischen Mlodzikowo 84 fand sich ein trompetenförmiges Exemplar mit quergefurchtem Fuss, das u. a. auch von einer Fibel der 11. Serie der Gruppe V 0. Almgrens begleitet war im Inhalt des Grabes 32, das von A. Dymaczewski (1958, 410, 435, 202, Abb. 55) erst in die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts gestellt wurde. In Mähren ist die Variante der Trompetenfibeln mit dekorativer Metallinkrustation am Bügel in drei Exemplaren vertreten, von denen die beiden typo-logisch älteren Stücke nur am Fuss so verziert sind, das jüngere, an der Unterseite verflachte Exemplar trug diese Verzierung auch am Kopf. In die Querfurchen an der Oberseite des Bügels waren ebenso wie in die umlaufenden Rillen an Kopf, Knoten und Fußsohle bei der Bronzefibel aus Velatice (Tf. 13:8) und bei dem jüngeren eisernen Exemplar aus Mikulov (Tf. 13:10) glatte silberne Drähte eingelegt, bei der Eisenspange aus Zaroäice (Tf. 13:9) Bronzedrähte. In allen Fällen handelt es sich um Funde aus Brandgräbern mit chronologisch genügend beweiskräftigem Inhalt. Der älteste Fund ist offenbar der aus dem Grab in Zarosice, der von einem Sesterz des Kaisers Caligula (37—41) und Gegenständen begleitet ist, deren Analogien wir hauptsächlich aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts kennen. Die Gemeinschaft der älteren Form der Trompetenfibel mit dem jüngeren Typus einer Schnalle mit volutenartig eingerollten Bügelenden erinnert an das gleichzeitige Vorkommen von Gegenständen gleicher Art in den Gräbern von Leg-Piekarski und Pyritz-Altstadt, die in Stufe B 1, bzw. in den Beginn der Stufe B 2 eingereiht werden (vgl. H. J. Eggers, 1953, 109, Tf. I; A. v. Müller, 1957a, 40), in die auch der mährische Fund gestellt werden kann. Bei einem ähnlichen Bronzestück aus Brandgrab 6/1943 von Velatice, welches die Reihe der geschlossenen Funde erweitert, in denen ältere Formen der Trompetenfibeln mit Rollenkappenfibeln zusammentreffen (z. B. Vracov; weiter O. Almgren, 1923, 218; H. Preidel, 1928, 108; W. - D. Asmus, 1938, 45, 124, Abb. 59; H. J. Eggers, 1953, 110; H. Schubart, 1955, 120, Abb. 1; 124; A. v. Müller, 1957a, 138, Tabelle 1), wird es notwendig eine etwas spätere Zeiteinreihung im Rahmen der älteren Phase der Stufe B 2 erwägen. Das Grab, dessen Inhalt die Beisetzung um das Ende des 1. Jahrhunderts verrät, steht in enger chronologischer Nachbarschaft zu den reichen Skelettgräbern aus Zohor in der Slowakei, in deren Ausstattung sich einige gleiche oder verwandte Gegenstände fanden, wie z. B. zwei silberne Trompetenfibeln mit eingravierter Verzierung (L. Kraskovskd, 1959, 99 ff.). Die Fibel aus Brandgrab 4 in Mikulov bekennt sich zu jüngeren Trompetenformen, deren Begleitung in geschlossenen Fundkomplexen verhältnismässig oft Einsprossenfibeln bilden, die der jüngeren Phase der Stufe B 2 zugehören (z. B. B. Svoboda, 1948, 70, 96, Abb. 5:7; Tf. V; M. Jahn, 1919, 144, Abb. 5:1—5; Ch. Pescheck, 1939, 86, 327, Abb. 82, 178; A. Dyma- czewski, 1958, Abb. 312:13, 29; A. v. Müller, 1957a, 138, Tabelle 1). Im Grab von Mikulov fanden sich zwei dieser Fibeln, die von einem weiteren Spangentyp aus dem 2. Jahrhundert ergänzt wurden — einer kleinen trompetenförmigen Variante mit gerade abgeschnittenem Fussende. Von den übrigen Gegenständen verdient das Bruchstück eines omegaförmigen Griffes einer Schüssel, welche zur Gattung des Bronzegeschirrs gehört, dessen Export in das Barbaricum seine grösste Entfaltung zum Ende des 1. und zu Beginn des 2. Jahrhunderts hatte (vgl. J. Tejral, 1967, 114). Die Zusammenstellung des geschlossenen Fundes aus Mikulov erlaubt uns also, die eiserne Trompetenfibel mit quergerilltem und silberverziertem Bügel, zu welcher sich später ihre Analogie in dem polnischen Funde von Bodzanowo fand (B. J?ielonkat 1958, 372, Abb. 78), in die erste Hälfte und zwar näher der Mitte des 2. Jahrhunderts zu datieren. Trompetenfibeln mit gerade abgeschnittenem Fussende (Tf. 14:1-3) Im Vergleich zu den Exemplaren, deren Bügel sich im unteren Teil zum Endknopf verjüngt, stellen die Formen mit gewöhnlich gleich breitem, am Ende gerade abgeschnittenem Fuss eine weniger häufige Variante der Fibeln mit Trompetenkopf dar. O. Almgren (1923, 52, Tf. V:g9—101) stellte diese Gattung schon in seine Gruppe V, die Formen umschliesst, welche sich aus den Typen der Gruppe IV durch Verflachung oder Verschwinden der kräftigen Profilierung entwickelten und unterschied bei diesen zwei Serien, in welche er einerseits Spangen einreihte, die sich von den Exemplaren der zweiten Hauptserie der kräftig profilierten Fibeln nur durch ihren breiten Fuss unterscheiden (Typus A 99, A 100), andererseits ihre besondere Variante (Typus A 101). Auf Grund späterer Erkenntnisse, die hauptsächlich von F. Kuchenbuch (1938, 22—23) gesammelt wurden, äusserte später T. Voigt (1940, 72) die Ansicht, dass Typus A 101 als Endstufe der Entwicklung der Trompetenfibeln anzusehen sei, aber die Annahme von 0. Almgren, der in dieser Gruppe einen selbständigen Zweig der Trompetenfibeln sieht, erscheint uns zutreffender. Trompetenfibeln der zweiten Serie von Almgrens Gruppe V (Typus A 99) wurden auf den dänischen Inseln Bornholm und Fünen, auf deutschem Boden in Hannover, Brandenburg und Mecklenburg, weiter in Polen, Böhmen, Mähren verzeichnet und eine kleinere Menge von Trompetcnfibeln mit gerade abgeschnittenem Fussende trat in der Umgebung von Eisenstadt, Leitha und Neusiedler See auf (0. Almgren, 1923, 168: F. Tischler, 1954, Tf. 26:207a; A. v. Müller, 1957a, 91; Ch. Pescheck, 1939, 33, Abb. 25:4; S. 277, Abb. 163:8, 9; A. Dymaczewski, 1958, 392, Abb. 456:14; 85 B. £ielonka, 1958, 366, Abb. 64c; K. Dabrowski, 1958, 83, Tf. XLII:i6; I. i K. Dqbrowscy, 1967, 32, Abb. 27:17; B. Svoboda, 1948, 68, Abb. 4:17; /. Kovrig, 1937, 117—118, Tf. XIII: 136; E. v. Patek, 1942, 197, Tf. XXII:4). Von den mährischen Fibeln gehört in diese Gruppe das Exemplar aus Velké Hostěrádky (Tf. 14:3) mit leichtgevvölbtem und auf der Ogerseite dachförmigem Fuss in fast rechteckiger Form und mit oberem Bügelteil ähnlich dem Typus A 77. In den derart gestalteten Spangen, zu denen auch das einzige böhmische Beispiel aus Lukavec gehört, sieht B. Svoboda (1948, 68, Abb. 4:17) einen Mischtypus, der in dem nordeuropäischen Gebiet durch Eindringen der Trompetenfibeln mit Fussknopf in den Bereich der Rollenkappenfibeln entstand, nach deren Vorbild ihr Fuss geformt wurde. Als parellele Variante zu den Formen mit Fussknopf wird sie auch ähnlich in die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts oder in einen etwas jüngeren Abschnitt datiert, vereinzelt auch in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts (vgl. /. Kovrig, 1937, 118; Ch. Pescheck, 1939, 33; B. ^ielonka, 1958, 376; A. Dyma-czewski, 1958, 441; I. i Ä". Dqbrowscy, 1968, 82). Bei dem mährischen Stück, das auf dem aufgeackerten Teil des Gräberfeldes aufgelesen wurde, fehlen genauere chronologische Unterlagen, jedoch nach dem Charakter der ältesten in Velké Hostěrádky erhaltenen Gräber und auch vom typologischen Standpunkt darf man in diesem Fall eine Datierung in das frühe 2. Jahrhundert in erwägung ziehen. Grösseren Interesses erfreuten sich immer die Spangen der 3. Serie der Gruppe V nach 0. Almgren, repräsentiert durch Typus A 101. Es sind dies kleinere, meistenteils aus Silber und Bronze erzeugte ein- oder zweigliedrige Varianten der Trompetenfibeln mit gestrecktem, am Ende gerade abgeschnittenem und gewöhnlich sprossenförmig abgeschlossenem, abgeflachtem Fuss, häufig reich verziert mit Silberdraht und Pressblech. Funde dieser Art konzentrieren sich auf germanischem Boden im unteren Elberaum und auf römischem Boden in den bedeutenden Limeszentren im Rhein-Main-Gebiet. Vereinzelte Stücke sind aus Bornholm, Holland, Belgien, Niederösterreich und Ungarn bekannt (0. Almgren, 1923, 168 bis 169; W. - D. Asmus, 1938, 19, Abb. 28; R. v. Uslar, 1938, Tf. 22:16; F. Kuchenbuch, 1938, Tf. XXV; W. Wegewitz, 1944, 112, Abb. 28; A. v. Müller, 1957 a, 23; A. Rangs-Borchling, 1963, 21, Tf. 89:867c, d; U. Fischer, 1966, 232, Abb. ia; S. 257, Abb. 10; S. 258—259). Spangen des Typus A 101, welche von Trompetcnfibeln mit Fussknopf des Typus A 77 abgeleitet sind (0. Almgren, 1923, 52; U. Fischer, 1966, 254), wurden trotz ihrer besonderen Verbreitung und ihres auffallenden Auftretens auf provinzialem Gebiet eher als Produkte germanischer Werkstätten im Elberaum angesehen (F. Kuchenbuch, 1938, 22—23; vgl. U. Fischer, 1966, 233). In seiner letzten umfangreichen Studie, die diesen Formen gewidmet ist, schliesst U. Fischer (1966, 258) die bisher ungeklärte Frage des Ursprungs von Typ A 101 (vgl. R. Nierhaus, 1966, 104, Anm. 172) mit der Konstatierung, dass nach den gegenwärtigen Erkenntnissen sich die ursprüngliche Annahme verstärkt, dass diese Spangen „eine römische, vielleicht im Mainzer Raum ausgebildete Form sind, die aus bestimmten historischen Gründen bei den nördlichen Elbgermanen besonderen Anklang fand". Aus Mähren können wir zu den Beispielen des Typus A 101 den Bügel einer kleineren Bronzespange zählen, bei der von der üblichen Filigran Verzierung nichts erhalten blieb, wahrscheinlich aber befand sie sich ursprünglich in den Nuten am Kopf, am Knoten und vielleicht auch an der seichten Kehle am sprossenartig verbreiterten Fussende. Diese Fibel aus Vrcho-slavice (Tf. 14:2) stellt sich an die Seite der seltenen Funde dieser Form im mitteldanubischen Gebiet — dem silbernen Stück aus Nexenhof in Niederösterreich (E. Beninger, 1933, 49, Abb. 2) und dem goldenen Exemplar aus Felegyhäza in Ungarn (0. Almgren, 1923, 169; E. v. Patek, 1942, 113). Auf dem Territorium unseres Staates kennen wir bisher keine Analogie, denn die Spange aus Lukavec bei Lovosice, die auf Grund von H. Preidels Abbildung zu diesem Typus eingegliedert wurde (H. Preidel, 1930, I., 34, Abb. 29; vgl. dazu F. Kuchenbuch, 1938, Tf. XXV; W. Wegewitz, 1944, 112, Abb. 96; U. Fischer, 1966, 230, 258), beurteilte B. Svoboda (1948, 68) als eine andere Variante der Trompetenfibeln. Ein weiterer interessanter Fund aus Mähren ist eine zweite kleine, nur 27 mm lange Trompetenfibel, deren Gestaltung durch Vorbilder des Typus A 101 beeinflusst sein konnte. Die einfache Eisenspange (Tf. 14: 1), welche in Brandgrab 4 in Mikulov gemeinsam mit zwei eisernen Einsprossenfibeln und einer eisernen Trompetenfibel mit Fussknopf aufgefunden wurde, erinnert durch ihr Material und durch das Fehlen jedweder Ausschmückung an den Frühtypus A 99, aber ihr Aussehen, das kleine Ausmass, der unten abgeplattete Bügel, der gestreckte Fuss und der höhere trapezförmige Nadelhalter stellen sie mehr in die Nähe des Typus A 101, insbesondere zu den einfacheren Formen, deren Beispiel ein nicht näher lokalisierter Fund aus dem Rhein-Main-Gebiet darstellt (U. Fischer, 1966, 256, Abb. 9c). Zur Datierung der Trompetenfibeln vom Typus A 101, für die 0. Almgren (1923, 53) keine verlässlichen Stützpunkte hatte, sprach sich vorerst W. Barthel (1909, 69) aus, der diese Gattung auf Grund der Funde aus Limeskastellen in hadrianische Zeit verlegte, während E. Beninger (1933, 49), der sich mit dem gleichen Typus im Zusammenhang mit dem Fund aus dem niederösterreichischen Nexenhof befasste, die Stücke aus dem Elberaum erst mit der antoninischen Periode verband. Eine genauere, mehr als 30 Jahre anerkannte Chronologie arbeitete am Ende der dreissi- 86 ger Jahre F. Kuchenbuch (1938, 22—23, Tf. XXV: 1, 10, 11), der als Grundlage einerseits das Grab aus Marwedel nahm, welches eine Silberspange des sog. Übergangstypus enthielt und datierte sie nach dem begleitenden römischen Bronzegeschirr in das erste Drittel oder zur Mitte des 2. Jahrhunderts, andererseits lehnte er sich an die späten Prunkschmuckstücke aus Böddenstedt, welche bereits dem Anfang des 3. Jahrhunderts angehören, und äusserte dann die Ansicht, dass die gesamte Entwicklung der Trompetenfibeln des Typus A 101 annähernd in den Jahren 130—200 verlief. Zu einer ähnlichen Zeiteinstufung in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts oder zum Ende der Stufe B 2 gelangten später auch W. Wegewitz (1944, 113) und A. v. Müller (1957a, 23). Eine neue Beurteilung, welche von der Analyse jenes Materials ausging, das beim obergermanischen Limes festgestellt wurde und welches auf Kuchenbuchs zu späte Datierung des Bronzegeschirrs aus dem Grab von Marwedel hinwies, das zu den Funden aus der Zeit um das Jahr 100 gehört, brachte U. Fischer (1966, 249, 251, 257), der in seiner Studie bewies, dass die gesamte typo-logische Entwicklung der Trompetenfibeln vom Typ A 101, welcher sich zur Gemeinschaft der Formen der Stufe B 2 reiht und nur mit seinen Spätvarianten in die jüngere römische Kaiserzeit überschritt, in flavisch-traianischer Periode verlief. Die mährische Bronzespange aus Vrchoslavice, welche sich zu den typolo-gisch älteren Stücken einreiht, könnte aus dem frühen 2. Jahrhundert stammen, wo vom gleichen Fundplatz auch kräftig profilierte Fibeln mit Kopfgrat verzeichnet wurden, während die Eisenspange aus Mikulov eine Stellung in etwas vorgeschrittenerem Abschnitt einnimmt, aber auch sie tritt nicht aus dem Rahmen der jüngeren Phase der Stufe B 2. Pannonische Trompetenfibeln (Tf. 14:6-8) Während in den Gebieten von Nord- und Mitteleuropa ausserhalb der Grenzen des römischen Imperiums verschiedene Typen von Spangen mit verhältnismässig kleinem, charakteristisch verdicktem oberem Bügelteil kennzeichnend waren, entwickelte sich auf provinzialem Boden im Donauraum eine besondere Variante mit massivem, stark verbreitertem Trompetenkopf, dessen Basis mit dem nach hinten ausgezogenem Rand in manchen Fällen den mächtigen, meistens konischen Bügelknoten berührt. Der verhältnismässig kurze Fuss verjüngt sich gegen das Ende und wird von einem deutlich nach oben gewendeten Knopf abgeschlossen. Diese Spangen haben gewöhnlich eine zweigliedrige Konstruktion und eine lange Spiralrolle, die mittels der Achse zum scheibenförmigen Spiralhalter befestigt ist, dessen Haken die obere Sehne hält. Der viereckige Nadelhalter ist ziemlich hoch. Manche Exemplare tragen eine reiche Verzierung mit silbernem Perldraht, welcher den Kopfrand einfasst und die Rillen des stufenförmig gegliederten Knotens ausfüllt, manchmal ist der Kopf von einem Gittermuster bedeckt, das mit Niello ausgefüllt ist oder er ist mit typischem Tremolierstich geschmückt, der auch andere Glieder der Spange ziert (0. Almgren, 1923, Tf. IV:85, 86; /. Kovrig, 1937, Tf. VII; E. v. Patek, 1942, Tf. XXII: 5—10). Die Heimat der beschriebenen Trompetenfibeln war anscheinend Pannonien, wo man als Zentrum des Handels mit diesen Spangen Siscia ansieht, in Gebiete ausserhalb der Donauprovinzen kamen sie aber ziemlich selten. Einige Stücke fanden sich auf dakischem Boden in Siebenbürgen, vereinzelte Exemplare drangen bis nach Schlesien und Brandenburg (/. Kovrig, 1937, 118; E. v. Patek, 1942, 114; D. Popescu, 1945, 242—243, Abb. 2:8; M. Jahn, 1919, 115, Abb. 23; A. v. Müller, 1962, Tf. 5:19b). In Mähren ist diese Form in einem zweigliedrigen Exemplar vertreten, das dem Typus A 85 entspricht, mit gitterartig verziertem Knoten und schrägen Rillen auf der dachförmigen Oberseite des Fusses (Tf. 14:8), welches bei Moravský Krumlov gefunden wurde. Ausser diesen grossen, oft prunkvoll ausgestatteten Formen wurden gleichzeitig auch einfachere Spangen mit bescheidener oder ohne Verzierung hergestellt. Ausser den Funden aus Pannonien kennen wir eine Reihe solcher Spangen, die ohne Nachricht über die Fundumstände in der Sammlungen der slowakischen Museen hinterlegt sind (M. Lamiová-Schmiedlová, 1961, Tf. X:3; XII: 18; XIII:6, 7, 9; XIV:5, 8, 9; XX:8; XXI: 1; XXII:3). Aus Mähren können wir zwei Exemplare dieser Form anführen. In Bulhary wurde ein zweigliedriges Stück mit flachem breitem Kopf und dachförmigem Fuss mit Endknopf gefunden (Tf. 14:7), welches zum Typus 60 nach /. Kovrig gehört und in Pannonien in grösserer Anzahl vertreten ist (/. Kovrig, 1937, 51—52, 118; E. v. Patek, 1942, 197 bis 198). Eine verwandte kleinere Variante, die nicht den nach hinten ausgezogenen Kopfrand aufweist, befindet sich im Museum von Uherské Hradiště (Tf. 14:6). Diese Spange kann als Gegenstück des Exemplars der Sammlung Lövinger im slowakischen Nationalmuseum in Martin bezeichnet werden (M. Lamiová-Schmiedlová, 1961, Tf. XIII: 6). Die pannonischen Trompetenfibeln sind in das 2. Jahrhundert datiert, zu dessen Beginn verschiedene Varianten auf dem Boden der Donauprovinzen in Erscheinung treten (/. Kovrig, 1937, 118; D. Popescu, 1945, 243). Alle drei Beispiele dieser Form, die in Mähren verzeichnet wurden, sind Einzelfunde, deren genauere Zeiteinreihung ohne charakteristisches Begleitmaterial nicht möglich ist. 87 Sonderform der Trompetenfibeln (Tf. i4:4) Eine Sonderstellung nimmt eine Spange aus dem keltischen Oppidum Staré Hradisko bei Prostějov ein. Es handelt sich um ein Bronzeexemplar mit zweigliedriger Konstruktion, dessen S-förmig geschwungener breiterer Bügel, oben beiderseits abgeschrägt, vorne in den kegelförmigen, facettierten Kopf übergeht und hinten den massig erweiterten, am Ende gerade abgeschnittenen Fuss mit höherem, viereckigem Nadelhalter bildet (Tf. 14:4). Der konisch verbreiterte, unten abgeplattete Kopf reiht dieses Stück in die Gruppe der Trompetenfibeln, der ungewöhnlich geformte Bügel, von dem der abgrenzende Knoten verschwand, verrät aber, dass es sich um ein Derivat handelt, dessen Gestaltung durch das Beispiel anderer Spangenformen beeinflusst war. Die Form des breiten Kopfes und sein fliessender Übergang in den Bügel steht den provinzialrömischen Fibeln nahe, welche wir bei den pannonischen Trompetenfibeln kennenlernten, der übrige Teil der Spange erinnert an den breiteren, flachen Bügel der verhältnismässig seltenen Variante der provinzialrömischen Kniefibel mit halbkreisförmiger Kopfplatte, unter welchen sich auch Exemplare mit ähnlich facettiertem Bügel finden, wie ihn unser Stück aufweist (k. Motyková-Šneidrová, 1967, 33, 38, Abb. 15:21). E. v. Patek (1942, 133, 238, Tf. XXII: 18) führt aus Pannonien 12 Funde dieser Form an, die sie als Gegenstücke des Typus A 121 aus dem Gebiet des freien Germaniens bezeichnet. Die Spange aus Staré Hradisko darf man als Mischtyp aus dem 2. Jahrhundert ansehen, der durch Kombination der morphologischen Elemente der provinzialrömischen Trompeten- und Kniefibeln entstand. Soldatenfibeln [Tf. 1:5,6) Zu den einfachsten Typen der Spangen der älteren römischen Kaiserzeit gehören provinzialrömische eingliedrige Fibeln, aus Draht oder dünnem Stab erzeugt, mit unsymmetrisch gewölbtem Bogen und abschliessender Spirale mit vier Windungen und unterer Sehne. Durch den massig gebogenen, sich verjüngenden Bügel der Spange wird der Fuss abgesetzt, der bei einigen Stücken einen Endknopf aufweist, manchmal er gerade abgeschnitten ist und trägt den kurzen vollen Nadelhalter von viereckiger Gestalt. Eine einfache Strichoder Punzverzierung zeigt sich hauptsächlich bei den Exemplaren mit gekantetem Bügel. Grösstenteils nimmt man an, dass diese Spangenformen von Spätlatene-Vorbildern abgeleitet sind (0. Almgren, 1923, 106, Tf. I:i, 2; R. Beltz, 1921, 61; B. Svoboda, 1948, 74), nur E. Frischbier (1922, 47) äusserte die Ansicht, dass sie durch Einfluss der ein- gliedrigen Armbrustfibeln entstanden, wie sie besonders häufig im Unterelberaum vertreten sind. Der Schwerpunkt des Auftretens der Spangen des Typus A 15 liegt in den Provinzen. Am zahlreichsten treten sie im Rheinland auf, wo sie erzeugt wurden, während sich ihr Vorkommen im Donauraum hauptsächlich auf wichtige Zentren beschränkte, in welche zum Ende des 1. und zu Beginn des 2. Jahrhunderts die rheinländischen Legionen verlegt wurden, deren Angehörige diese Spangen in die neue Umgebung mitbrachten, aber bei der Zivilbevölkerung wurde diese Form nicht heimisch (0. Almgren, 1923, 106; E. v. Patek, 1942, 129—130; B. Svoboda, 1948, 74). Auch die rheinischen Funde, die hauptsächlich aus Kastellen und Gräbern stammen, beweisen uns, dass es sich hierbei um eine Form handelt, die mit Vorliebe von den Soldaten benützt wurde und daher wurde dieser Spangentypus als Soldaten- oder Legionsfibel bezeichnet (z. B. E. Frischbier, 1922, 43; R. v. Uslar, 1938, 101; E. v. Patek, 1942, 129; B. Svoboda, 1948, 74; J. Zeman, 1961a, 202). Im barbarischen Raum finden sich Soldatenfibeln nur selten. Die stärkste Gruppe verzeichnete E. Frischbier aus dem Massenfund in Pyrmont, vereinzelte Stücke sind aus dem westlichen, mittleren und nördlichen Deutschland bekannt, weitere aus Schlesien, selten wurden sie auch in Böhmen gefunden (E. Frischbier, 1922, 53, Tf. XII:3—15; R. Beltz, 1921, 61, Tf. XII: 100; A. Plettke, 1921, 4; W. Frenzel - W. Radig -0. Reche, 1934, 416, Abb. 288; R. v. Uslar, 1938, 101; Th. Voigt, 1940, 77, Tf. XII = 3; W. Coblenz, 1955, Tf. 335 34:3; M. Jahn, 1919, 110, Tf. 13:1155. Svoboda, 1948, 74 ff., Abb. 7:1, 2). Aus Mähren besitzen wir nur ein einziges Exemplar aus einem Brandgrab in Velatice — eine deformierte Spange mit rhombischem, auf der Oberseite verziertem Bügel (Tf. 1:6). Die Fibeln des Typus A 15 sind etwa von der Mitte des 1. bis zum fortgeschrittenen 2. Jahrhundert datiert (0. Almgren, 1923, 106; R. v. Uslar, 1938, 101; Th. Voigt, 1940, 77; E. v. Patek, 1942, 129; B. Svoboda, 1948, 74). Zu den ältesten Beweisstücken gehört der Fund aus dem Hügelgrab von Teufelsdorf in Niederösterreich, wo eine bronzene Soldatenfibel mit rhombischem Bügelquerschnitt gemeinsam mit Claudius-Münze geborgen wurde (H. Kerchler, 1967, 23, Tf. XXII: 7). Bei ihrer Zeitbestimmung berief sich /. Kov-rig (1937, 129) auf die Funde aus dem Kastell Saalburg, wo sich diese Formen in Begleitung von Münzen der Kaiser Traian und Hadrian fanden. Zu einem ähnlichen Resultat kam auch R. v. Uslar (1938. 101), als er die westdeutschen Exemplare aus Rheindorf, unter welchen sich auch eine typologisch entwickeltere Variante mit bandförmigem Bügel befand, in Übereinstimmung mit dem Zeugnis von germanischer Keramik und Schildfesseln in die frühe Phase des 2. Jahrhunderts datierte. Die Fibel aus Velatice gehört vermutlich zum Inventar des Grabes, welches 88 u. a. auch die Fragmente einer Bronzekelle und eines Siebes vom Typ 162 nach Eggers enthielt. Diese Art von Bronzegeschirr, dessen Vorkommen grösstenteils in Stufe B 2 fällt (H. J. Eggers, 1951, 176), ist in dem Barbaricum öfters aus geschlossenen Funden aus dem 2. Jahrhundert bekannt (J. Tejral, 1967, 112), in dessen erste Hälfte man auch das Grab von Velatice einstufen kann. Die zweite Soldatenfibel in Mähren befindet sich in der ehemaligen Liechtensteinschen Sammlung auf Schloss Üsov (Tf. 1:5). Sie stammt aus Judenau in Niederösterreich und man muss damit rechnen, dass es sich um ein in Noricum entdecktes Stück handelt. Das gut erhaltene Exemplar in typischer Ausführung mit unsymmetrisch gewölbtem, rhombischem, unten abgeplattetem Bügel, der an den schrägen Flächen mit punziertem Reihenornament verziert ist, hat seine Analogie in der Spange von Straubing, die in die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts datiert ist (N. Walke, 1965, 50, 147, Tf. 93:1). Ungegliederte Fibeln mit Stützplatte (Tf. 1:7, 8) Eine besondere Reihe, die im klassischen Werk 0. Almgrens noch nicht erwähnt ist, bilden zweigliedrige Bronzefibeln mit unsymmetrisch gewölbtem Körper. Der gegen das Ende sich verjüngende stab-förmige Bügel, welcher in schwacher Biegung fliessend in den kurzen, einen höheren viereckigen Nadelhalter tragenden Fuss übergeht, ist im kräftigen Oberteil durch Stützplatte abgeschlossen und seine dachförmige Oberseite schmückt in der ganzen Länge der beiden schrägen Flächen ein Tremolierstich. Die Spiralrolle mit vier Windungen an jeder Seite und oberer Sehne verbindet mit dem Fibelkörper eine Bronzeachse, welche durch die Öffnung des scheibenförmigen Spiralhalters mit Sehnenhaken läuft. Bei diesem Typus, der bisher nur durch sporadische Funde belegt ist, zeigt sich eine bemerkenswerte Einheitlichkeit der Ausführung, bei der sich alle angeführten Merkmale zeigen, aber es ist heute noch nicht mit Sicherheit zu entscheiden, wo und wann er entstand. Es scheint, dass es sich um eine Fprm handelt, deren Grundlage man in älteren provinzialrömischen Fibeln suchen kann, von denen sie die Ausführung des oberen Bügelteils mit Stützplatte, den scheibenförmigen Spiralhalter mit Haken und die Spiralrolle mit acht Windungen und oberer Sehne übernahm, während bei der Formung des ungegliederten Bügels in eine unsymmetrische Wölbung und bei der fliessenden Verschmälerungzum Ende des gerade abgeschnittenen Fusses sich anscheinend der Einfluss der Soldatenfibeln am stärksten geltend machte. Aus Mähren kennen wir zwei Exemplare dieser Spangen, die aus der Siedlung in Kfepice (Tf. i: 8) und aus einem unbekannten Fundplatz (Tf. i : 7) stammen. Das zweite Exemplar mit beschädigter Oberfläche, auf der das ursprüngliche Tremolierstich-mustcr schwer erkennbar ist, hat einen höheren, vom typologischen Standpunkt jüngeren Nadelhalter ähnlich wie beim analogen Exemplar aus Knin im nordöstlichen Polen ((früher Gneist, Kr. Lotzen in Ost-preussen), das nach M. Eberl (1923, 153, Abb. 8), der es als „späte Hakenfibel mit hohem Nadelhalter" bezeichnete, zum Inventar der Brandgräber des Gräberfeldes aus dem 3. Jahrhundert gehört. Bei der Datierung unserer beiden Spangen müssen wir auch die zeitliche Stellung einiger verwandter Exemplare mit abweichenden Details berücksichtigen. Aus dem Danziger Raum wurde eine Bronzespange bekannt, die dem Stück aus Kfepice auffallend ähnlich ist, aber keine Stützplatte und einen unverzierten Bügel hat. Im geschlossenen Grabfund, den R. Schindler (1940, 71—72, Abb. 47:4) zum Beginn des 3. Jahrhunderts verlegte, wurde diese Form von einer Bronzespange des Typus A 127 und einer Riemenzunge mit scheibenförmigem Kopf begleitet, also von Gegenständen, die für das Ende der Stufe B 2 und für G 1 charakteristisch sind (vgl. 0. Almgren, 1923, 51, 61; H. Preidel, 1928, 101; K. Raddatz, 1957, 93)- Mit einer gewissen Reserve darf man sich auch auf das Bruchstück einer Spange mit Spirale mit sechs Windungen und unverziertem dachförmigem Bügel berufen, das auf norischem Gebiet in der Hügelgruppe J verzeichnet wurde und etwa in das zweite Drittel des 2. Jahrhunderts eingereiht wurde (J. Cas-part, 1938, 153, 169; H. Kerchler, 1967, 159, Tf. LIV:g). Alle diese chronologischen Angaben nähern sich der Datierung der mährischen Spange aus Kfepice in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts, die sich auf die Zeugenaussage des gesamten Fundmaterials aus Hütte X der dortigen Siedlung stützt. Kniefibeln (Tf. 15:1, 2) Ein selteneres Vorkommen unter den mährischen Funden zeigen die germanischen Kniefibeln, die eine geläufige Form insbesondere im unteren und mittleren Elberaum darstellen, von wo sie auch nach Böhmen kamen (O. Almgren, 1923, 63; Th. Voigt, 1940, 73; W. Wegewitz, 1944, 115; A. v. Müller, 1957a, 25; B. Sisoboda, 1948, 76—80, Abb. 8). Im Westen drangen sie bis in das römische Gebiet des Rheinlandes, selten finden sie sich im Donauraum, im Norden in Jütland und im Osten im Odergebiet (0. Almgren, 1923, 64; W. Wegewitz, 1944, 115; E. v. Patek, 1942, 133—134, Tf. XXII: 16; XXIII:9; J. Szydlowski, 1964, 72, Abb. 68:3). Die Kniefibeln, die in Serie 9 in Almgrens Gruppe V zusammengefasst sind, werden nach Form und Quer- 89 schnitt des Bügels mit charakteristischer Biegung im oberen Drittel in mehrere Varianten gegliedert. Grösstenteils kennen wir eingliedrige Formen mit langer Spiralrolle, welche entweder eine umgelegte oder obere Sehne haben, die von einem Haken gehalten wird, und einen stab- oder bandförmigen Bügel besitzen, der am ungebogenen Ende einen höheren vollen Nadelhalter trägt. Der Fuss sondert sich nur bei einigen Typen durch Verflachung des Bügelendes ab. Die Verzierung beschränkt sich meistens auf einfache Kerben und Rillen am Fussende, bei den zweigliedrigen Exemplaren mit zylindrischem Bügel zeigt sich manchmal bei der Biegung ein Querstab mit profilierten Endknöpfen und am Körper Querfurchen für Silberdrahteinlage, die öfters zur Ausschmückung der Oberseite des bandförmigen Bügels angewandt wird. Die Entstehung der Kniefibeln ist bisher noch nicht eindeutig geklärt. 0. Almgren (1923, 62) richtete seine Aufmerksamkeit zuerst zu den Formen seiner Gruppe V — Fig. 102 und 112, aber wegen der unsicheren chronologischen Stellung dieser seltenen Formen war er eher geneigt, in den Kniefibeln eine selbständige, neuentwickelte Reihe zu sehen. R. Beltz (1921, 61 bis 62) suchte ihre Vorbilder in Lateneformen, ähnlich wie E. Frischbier (1922, 98, Tf. X:65), der als ihren Prototyp die Fibeln vom Spätlateneschema mit Rahmennadelhalter, langer Spiralrolle und umgelegter Sehne bezeichnete. H. Preidel (1928, 99, Anm. 2) wies daraufhin, dass die bisher bekannten Funde aus geschlossenen Komplexen aus chronologischen Gründen gegen die Ableitung der Kniefibeln von Spätlateneformen sprechen, die Richtigkeit von 0. Almgrens ursprünglicher Annahme eines Zusammenhanges der Kniefibeln mit dem Typus A 102 kann jedoch nicht bezweifelt werden. Auch F. Kuchenbuch (1938, 23) beurteilte die Voraussetzung E. Frichsbiers als wenig wahrscheinlich. B. Svoboda (1948, 77) vertritt die Ansicht, dass die Vorbilder der Kniefibeln aus dem Rheinland hervorgingen und dass bei der Gestaltung der neuen Spangenform den entscheidenden Einfluss Soldatenfibeln ausübten, deren unsymmetrisch gewölbter Bügel nicht selten auch knieförmig gekrümmt ist. Die abweichenden Anschauungen über die Entstehung der Kniefibeln hängen eng mit der bisher nicht geklärten Frage zusammen, wann diese Spangen erstmalig auftraten. 0. Almgren (1923, 64) urteilt, dass man im Hinblick auf die typologische Verwandschaft mit den Formen A 75, A 77 und A 102 ihr Auftreten bereits vor der Hälfte der älteren römischen Kaiserzeit annehmen kann, ebenso wie die Tatsache, dass sie zweifellos bis in die jüngere römische Kaiserzeit fortlebten, wovon das gemeinsame Vorkommen mit zweigliedrigen Armbrustfibeln zeugt. Auch W. Wegewitz (1944, 115) schreibt die ältesten Formen der Kniefibeln den letzten Jahrzehnten des 1. Jahrhunderts zu. Nach A. v. Müller (1957a, 25) ist nicht daran zu zwei- feln, dass die Kniefibeln hauptsächlich der Stufe B 2 angehören und die gemeinsamen Funde mit Spät-latenefibeln und den Typen A 13/14 und A 26/27 zeigen schliesslich an, dass man eine Entstehung dieser Formen in einem früheren Zeitabschnitt in Erwägung ziehen muss, als 0. Almgren annahm. Aus Mähren sind uns bisher zwei Kniefibeln bekannt. Aus der Umgebung von Kyjov, vermutlich aus einem Brandgrab, stammt ein eisernes zweigliedriges Exemplar mit dickem, stabförmigem, auf der Oberseite mit Querrillen verziertem Bügel, der an beiden Seiten des Kopfes profilierte Ansätze trägt, und einen hohen Nadelhalter hat (Tf. 15:1). Gegenstücke zu dieser Spange, die sich zur geschmückten Variante des Typus A 144 reiht, kennen wir z. B. aus Darzau, Rheindorf und Wahlitz (Ch. Hostmann, 1874, Tf. VIII15; R. v. Uslar, 1938, Tf. 22:2; E. Schmidt-Thielbeer, 1967, Tf. 38:9c; 55:125a; 59:141b). Während der Fund aus Darzau als eine Spätform aus dem vorgeschrittenen 2. Jahrhundert beurteilt wurde (0. Almgren, 1923, 64; A. v. Müller, 1957a, 25), stellte R. v. Uslar (1938, 104; zur Datierung der Kniefibeln vgl. auch E. Schmidt-Thielbeer, 1967, 20, 27) in Rheindorf fest, dass diese Spangen in geschlossenen Grabfunden vertreten sind, die durch Terra sigillata zum Ende des 1. Jahrhunderts datiert werden, dem auch die x^nfänge der Kniefibeln mit Querstab zugeschrieben werden könnten, die sich dann während des ganzen 2. Jahrhunderts erhielten. Die mährische Fibel, die in Gemeinschaft von zwei Riemenzungen eines analogen Typus, den K. Raddatz (1957, 83, Abb. 1) bei der Bearbeitung des Materials von Thorsberg als O 17 bezeichnete, und mit seiner Zeitvorkommen in der jüngeren Phase der Stufe B 2 und in G 1 rechnete, aufgefunden wurde, muss man demnach zu den Funden aus einem nicht genau bestimmbaren Abschnitt des 2. Jahrhunderts zählen. Das zweite mährische Exemplar aus einem unbekannten Fundort ist anscheinend jünger. Von der zweigliedrigen Spange ist nur der dreikantige, stab-förmige Bügel erhalten, den vorne der verdickte Kopf, hinten der prismatische, auf der Oberseite verzierte Fuss mit hohem, trapezförmig sich verbreitertem Nadelhalter abschliesst (Tf. 15:2). Eine fast übereinstimmende Analogie kennen wir in dem vollkommen erhaltenen Exemplar aus dem reichen Grab in Repov in Böhmen. Nach B. Svoboda (1948, 78—79, Abb. 8:4) handelt es sich um eine Form, die nach nordischem Geschmack erzeugt ist und eine Mischung von barbarischen Einflüssen darstellt, die zur Gestaltung des Kopfes führten, anscheinend als W'iderhall ähnlicher Formen bei einigen jüngeren Varianten der kräftig profilierten Fibeln, die schon den Bügelknoten verloren, sowie von provinzialrömischen Einflüssen, die in der rechteckigen Biegung des Bügels zum Ausdruck kommen. Die Form des Nadelhalters und die bogenförmigen Hohlkehlen am Bügelabschluss (vgl. 90 W. Barthel, 1909, 78) weisen darauf hin, dass beide Spangen, sowohl die aus Repov in Böhmen, als auch das Exemplar aus Mähren bereits dem Beginn des 3. Jahrhunderts angehören. S-förmig gebogene Fibeln {Tf. 15:3,4) Die Spangen, die sich von den Einsprossenfibeln dadurch unterscheiden, dass sie das typische und markante Glied, das den Kopf betont, vermissen lassen, wurden von O. Almgren (1923, 64—65, Tf. VI: 148, 149) in die 10. Serie der Gruppe V eingegliedert und als S-förmig gebogene Fibeln ohne Kamm bezeichnet. Er sieht als wahrscheinlich an, dass sie aus verwandten Spangen der 8. Serie entstanden, aber er erkannte auch die wichtige Rolle der Kniefibeln dabei und schliesst die Möglichkeit nicht aus, dass sich aus diesen im Elberaum einige Arten mit S-förmig gebogenem Bügel entwickelten. B. Svoboda (1948, 89) machte auf die Uneinheitlichkeit dieser Serie aufmerksam, in der er Elemente der kräftig profilierten Fibeln, Kniefibeln und Armbrustfibeln mit hohem Nadelhalter feststellte. Die S-förmig gebogenen Fibeln sind vor allem aus dem unteren Weichselgebiet, Grosspolen und aus den Ländern in dem nördlichen Teil Europas — Pommern, Mecklenburg, Brandenburg, Hannover, Schleswig-Holstein, sowie von den dänischen Inseln bekannt, in vereinzelten Exemplaren sind auch in Böhmen und Mähren vertreten (O. Almgren, 1923, 180—181; H. Agde, 1939, Tf. 2:9, 10, 16, 20; B. Svoboda, 1948, 89—94; A. v. Müller, 1957a, 25, 95; K. Przewoina, 1955, 126). Unter ihnen finden sich eingliedrige und zweigliedrige Formen mit entweder schmalem, eher stabförmigem Bügel oder mit breitem, oft ganz flachem, manchmal facettiertem oder dachförmigem Bügel mit langer Spiralrolle, die eine obere oder umgelegte Sehne hat. In Mähren begegneten wir dieser Form nur zweimal. Im Brandgrab 1/1923 von Velatice wurde eine eiserne zweigliedrige Fibel mit stark bogenartig gewölbtem, bandförmigem Bügel verzeichnet, auf dem durch eine Querrille vorne der Kopf angezeigt wird, und durch Biegung des unteren Teiles der Fuss mit hohem, trapezförmigem Nadelhalter geformt wird (Tf. 15:4). Für einen Vergleich bieten sich zahlreiche Funde verwandter Formen aus polnischem Gebiet, aus Norddeutschland und aus Böhmen (z. B. Szmit, 1923, 169, Abb. 155; H. Agde, 1939, Tf. 2:10, 20; R. Schindler, 1940, Abb. 14, 17; S. Jasnosz, 1952, Abb. 182:3; K. Przewoina, 1955, Abb. 73:1; A. Dymaczewski, 1958, Abb. 228:4: L. J. Luka, 1958, 391, Abb. 13b, c; E. Kaszewska, 1961, Tf. XXI -.2; F. Tischler, 1937, 19, Abb. 16 a; derselbe, 1954, Tf. 36:311; A. v. Müller, !957a» Tf- 7 e; derselbe, 1962, Tf. 68:332 a; 333 b; B. Svoboda, 1948, Abb. 12:3; K. Motykovä-Sneidrovä, 1967, 33, Abb. 15:15). Das zweite mährische Stück vertritt eine Variante, bei der sich die meisten verwandten Züge der Kniefibeln zeigen, sodass der Übergang von einer Form zur anderen in manchen Fällen nicht eindeutig ist. Die stark beschädigte zweigliedrige eiserne Spange aus Skeiettgrab 6 in Mikulov hat einen breiten, beiderseitig geschweiften Bügel, dessen Oberseite leicht gewölbt und mit schwach angedeutetem Grat versehen ist. Das Fußstück verbreitert sich zum gerade abgeschnittenen Ende (Tf. 15:3). Am ähnlichsten ist diese Fibel durch ihre Form einigen Beispielen des Typus A 148 (z. B. H. Agde, 1939, Tf. 2:16; K. Przewoina, 1955, Abb. 45:5; 84:6; G. Do-manski, 1966, 71, Abb 1 c; H. Dörges, 1956, 134, Abb. 61 c), Exemplaren, die A. v. Müller (1962, Tf. 56:263 b; 75:380 a; 12:50 b; derselbe, 1956, 201, Abb. 11:2 b, c; 0. Felsberg, 1929, Abb. 12 d) mit Typus A 124 ohne halbzylinderförmige Kopfsprosse oder mit den kombinierten Formen A 155/195 oder A 120/141 vergleicht, und schliesslich dem Stück aus Wahlitz, welches von E. Schmidt-Thielbeer (1967, Tf. 53:105 a) zu den Knicfibeln eingereiht wurde. Zeitlich werden die S-förmig gebogenen Fibeln mit flach rech teckigem Bügel in den Verlauf des 2. Jahrhunderts gestellt, in dessen Rahmen sie schon von 0. Almgren (1923, 65) zusammen mit den Einsprossenfibeln datiert wurden. H. Preidel (1928, 103) äusserte sich zu dieser chronologischen Bestimmung zustimmend und ergänzte sie dahin, dass im letzten Drittel des erwähnten Zeitraums sich Funde der S-förmig gebogenen Fibeln deutlich verringern. Nach A. v. Müller (1957 a, 25) darf man nicht mit einem Auftreten dieser Form vor Beginn des 2. Jahrhunderts rechnen. Von den genannten Formen, die unseren beiden Stücken nahe stehen, sind die Exemplare aus deutschen Fundorten vorwiegend in die jüngere Phase der Stufe B 2 datiert (A. v. Müller, 1957a, 25; H. Dörges, 1956, 140; E. Schmidt-Thielbeer, 1967, 20), in Polen werden ähnliche Funde öfters als Formen aus der zweiten Hälfte, bzw. vom Ende des 2. Jahrhunderts beurteilt, die sich bis zum Beginn des 3. Jahrhunderts erhielten (K. Przewoina, 1955, 100, 118, 126; A. Dymaczewski, 1958, 409, 438; G. Domanski, 1966, 72), Ä". Godlowski (1968 b, 258, Abb. 1:44) aber sieht in diesen Spangen einen Typus, der hautpsächlich für Stufe B 2 charakteristisch ist. Eine ähnliche Zeitstellung kommt auch für die beiden mährischen Stücke in Betracht. Die Variante mit beiderseitig ausgeschweiftem Bügel fand sich in Mikulov in Skelettgrab 6, welches man vor allem durch einen mit Drahteinfassung zu einem Anhänger verarbeiteten Denar des Vespasian und eine begleitende zweigliedrige kräftig profilierte Fibel mit trapezförmigem Fuss in den Beginn des 2. Jahrhunderts einreihen kann. Das Exemplar aus Velatice nimmt anscheinend eine etwas spätere Stellung ein. Diese 91 Fibel mit gleich breitem bandförmigem Bügel und hohem Nadelhalter stammt aus einem Grab, das sich einer ganzen Reihe von geschlossenen Funden an-schliesst, in denen diese Spangen gemeinsam mit Formen der 8. Serie von Almgrens Gruppe V auftreten (vgl. A. v. Müller, 1957 a, 138, Tabelle 1; K. Godlowski, 1968 a, 247, Anm. 28; G. Domanski, 1966, 70). Bei der Datierung des Grabes, aus dessen Ausstattung die S-förmig gebogene Fibel mit zwei Stücken des Typus A 126, sowie mit einer Riemenzunge mit scheibenförmigem Kopf geborgen wurde, kommt am ehesten eine Einordnung in die Zeit des Überganges von Stufe B 2 in Stufe C 1 in Betracht. Einsprossenfibeln (Tf. 15:5-10; 16:1-12) Fibeln mit S-förmig gebogenem ungegliedertem Bügel und Kamm nur am Kopf, die von O. Almgren (1923, 58—61) in seine 8. Serie der Gruppe V eingereiht sind, stellen in Mähren die zahlenmässig reichste Gruppe der Spangen aus dem jüngeren Abschnitt der älteren römischen Kaiserzeit dar. Die Heimat dieser Formen waren die polnischen Gebiete. Ausser dem unteren Weichselgebiet treten Fibeln dieser Form in grösserer Zahl namentlich im westlichen Teil des Territoriums der Przeworsk-Kultur in Schlesien und Grosspolen auf, seltener sind sie in Kleinpolen und nur vereinzelt finden sie sich im Bereich der Przeworsk-Kultur östlich der Weichsel (K. Godlowski, 1968a, 246). Von polnischem Gebiet verbreiteten sich diese Spangen in die baltischen Sowjetrepubliken, aber auch in die Ukraine, nach Finnland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Brandenburg, Mecklenburg, Böhmen, Mähren, in die Slowakei, nach Österreich und Ungarn (0. Almgren, 1923, 60—61, 172—178; H. Schubart, 1955, 118; Ch. Pescheck, 1939, 35—36; B. Kostrzewski, 1947, 283; S. Jasnosz, 1952, 265; K. Przewozna, 1955, 126; A. Dymaczewski, 1958, 409; T. Pietka-Dqbrowska, 1961, 220, 222, Tf. XLVII:5; B. Svoboda, 1948, 94—96; E. Beninger, 1934a, 92 ff.; M. Lamiovä-Schmiedlovä, 1961, 17; /. Kovrig, 1937, 121, Tf. X:io6—108; E. v. Patek, 1942, 134—135, Tf. XXIII: 11, 12). O. Almgren unterschied im Rahmen dieser Serie ältere und jüngere Typen. Für die frühen eingliedrigen, aber auch zweigliedrigen Formen (A120—125) ist charakteristisch der schmälere, flache oder oben gewölbte Bügel, der Kopf, der manchmal mit Silberdraht oder Pressblech verziert ist und gebildet wird von einem zylinderförmigen Kamm, die lange Spiralrolle mit oberer oder umgelegter Sehne, welche entweder lose oder von einer Hülse bedeckt ist, und ein niedriger, trapezförmiger Nadelhalter. Die jüngeren Formen (A 126—131), deren Körperbau verkürzt ist, sind durch einen breiten, gewölbten oder facettierten, oft unten hohlen Bügel, einen breiten, niedrigen Kopf und verschmälerten Nadelhalter, welcher bei den Spätformen eine beträchtliche Höhe aufweist, gekennzeichnet. Durch die Vergrösserung des Fundmaterials wurden nicht nur zahlreiche neue Varianten entdeckt, welche sich einem Vergleich mit 0. Almgrens klassischen Typen entziehen, sondern auch Belege dazu gebracht, dass die typologische Wertung nicht immer ein verlässliches Kriterium darstellt, denn in einer Reihe von geschlossenen Funden treten die verschieden entwickelten Varianten mit walzenförmiger Kopfsprosse gemeinsam auf, oder ihre typologisch älteren Formen treffen schon mit jungkaiserzeitlichen Fibeln zusammen (z. B. S. Jasnosz, 1952, Abb. 141:17—19; 270:11, 12; A. Dymaczewski, 1958, Abb. 138:9—12; 234:6, 7; 237:6—8; K. Godlowski, 1968a, 244—245, Anm. 6—9). E. Beninger (1934a, 101) studierte die Funde aus dem Karpatenbecken und erklärte das dortige Vorkommen dieser Fibelform damit, dass sie durch Vermittlung irgendeines ostgermanischen Stammes, vermutlich der Buren, die sich an Kämpfen in den Markomannenkriegen beteiligen, nach dem Süden gebracht wurden. Aus Mähren führte er zu Beginn der dreissiger Jahre vier Exemplare an, heute kennen wii insgesamt 19 Stücke aus den Gräbern in Hevlin (2), Mikulov (4), Mušov (1), Nedakonice (1), Šitbořice (3), Vávrovice (1), Velatice (2), Velké Hostěrádky (1) und aus den Siedlungen in Ladná (1), Pavlov (1), Šakvice (1) und Vrchoslavice (1). Mit Ausnahme eines einzigen Bronzestückes sind es durchwegs Eisenspangen, die den verwandten Funden aus Schlesien und Grosspolen sehr ähnlich sind, dessen Gebiete als wahrscheinlicher Erzeugungsraum angesehen werden muss und als deren charakteristische lokale Besonderheit K. Godlowski (1968a, 246) die Herstellung von ausnahmslos eisernen Fibeln, ihre reiche Verzierung und grosse Variabilität der Formen bezeichnet. Die interessante Beobachtung, dass sich in einem Grab oft zwei in Form und Grösse übereinstimmende Einsprossenfibeln finden, können wir durch vier ähnliche Beispiele aus Mähren ergänzen (Hevlin, Gr. 6; Mikulov, Brandgrab 4; Šitbořice, Gr. 2 und Velatice, Gr. 1/1923). Nach Ansicht von K. Godlowski besteht die Möglichkeit, dass diese Formen auf Bestellung erzeugt wurden und so direkt zum Träger kamen, oder dass diese Spangen nicht einzeln verkauft wurden, sondern in Kompleten. In dem mährischen Material ist vom typologischen Standpunkt am ältesten die Bronzefibel aus Brandgrab i in Velké Hostěrádky (Tf. 15:5), welche durch ihren Bügel mit viereckigem Querschnitt und dem filigran ornamentierten Pressblech auf der Oberseite, den zylinderförmigen Kopf, der mit Silberdraht verziert ist und den nicht zu hohen Nadelhalter im wesentlichen mit Typus A 121 übereinstimmt, einer seltenen Variante, die aus polnischen, dänischen, schwedischen 92 und norwegischen Gebieten bekannt ist (0. Almgren, 1923, 173 ff.). Die Anzeichen einer fortgeschrittenen Entwicklung können wir an der eisernen Fibel von Mušov (Tf. 15:6) beobachten, welche sich durch ihren unten abgeplatteten Kopf, den zum Ende massig verbreiterten Bügel und den hohen Nadelhalter etwas vom verwandten Typus A 120 unterscheidet, und sich eher in jene Gruppe einreiht, die von H. Preidel (1928, 100—101) als Form Vb 13 (= A 123, A 124, A 126) bezeichnet wurde. Eine Anzahl von Parallelen zu diesem Exemplar finden wir im Inhalt der Gräber aus polnischen, deutschen und böhmischen Gräberfeldern (z. B. B. Svoboda, 1948, 92, Abb. 12:2; B. Kostrzewski, 1947, 216, Abb. 35:4; derselbe, 1954, 204, Abb. 86:2, 3; S. Jasnosz, 1952, 104, Abb. 141:17; K. Przeivoina, 1955, 109, Abb. 62:1; A. Dymaczewski, 1958, 248, Abb. 138:9, 10; 296, Abb. 234:6; A. v. Müller, 1962, Tf. ig: 73tí; 71:353b). Zur gleichen Gruppe gehören auch die zwei schönsten mährischen Spangen dieser Serie (Tf. 15:7, 8), die aus Brandgrab 4 von Mikulov stammen. Nach Form und Verzierung ihres breiten Bügels durch Silberdrähte, welche in die Querfurchen eingelegt sind, gleichen sie Typus A 123, aber der markante, mit silbernem Pressblech und Drahtfiligran belegte Kopf erinnert an Typus A 126, bei dem sich öfters schon eine Spiralrollenhülse zeigt. Derart ausgeführte Fibeln sind in unserem Raum eine Ausnahme, selbst in den Gebieten ihrer Heimat gehören sie nicht zur geläufigen Form. Eine Reihe von polnischen Funden hat einen ähnlich geformten, gerillten und mit Silber eingelegten Bügel, aber einen weniger dekorativen Kopf und meistens eine lose Spiralrolle, die nur selten eine Hülse deckt (z. B. A. Dymaczewski, 1958, Abb. 237:7). Mit einer solchen Hülse sind Exemplare aus zwei schlesischen Lokalitäten ausgestattet, aber zum Unterschied von den geläufigen Formen haben sie einen Fuss, der durch einen gegliederten, konischen Endknopf abgeschlossen ist (Ch. Pescheck, 1939, Abb. 168; 169:19, 20). Die Mehrzahl der mährischen Fibeln gehört zu den einfachen eisernen Varianten mit breitem, zum Ende verbreitertem und dann gerade abgeschnittenem Bügel, dessen Oberfläche entweder glatt ist oder eine einfache Verzierung trägt, die immer aus Gruppen von Querfurchen besteht (Tf. 16:6, 1 r, 12). Nur die kleine Spange mit verkürztem Körper und mächtigem Kopf aus Brandgrab 10 (VI/1935) von Nedakonice (Tf. 16:11) hat kein verbreitertes Fussende. Das Exemplar aus Ladná mit weniger breitem, im Fussteil seitlich einschwingendem und zum Ende verbreitertem Bügel (Tf. 16:2), ebenso wie das ähnliche, unverzierte Stück aus Vávrovice (Tf. 16:1) und bis zu einem gewissen Mass auch eine von den Fibeln aus Šitbořice (Tf. 16:9) erinnern an Typus A 124, die übrigen Funde, von denen sich einige im Zustand von schlecht erhaltenen Bruchstücken befinden und erlauben die i ursprüngliche Form schwerlich zu erkennen (Tf. 16:7 bis 10), sind die laufenden Varianten des Typus A 126. Ein Beispiel der Spätform mit sehr breitem, hohl-gewölbtem, auf der Oberseite schwach abgekantetem Bügel und breitem, niedrigem Kopf ist die Fibel aus dem Gräberfeld von Mikulov (Tf. 16:12), welche durch ihre Gestalt, Ausführung der Oberfläche und Art der Ornamente ähnlich ist einer ganzen Anzahl von Spangen aus polnischen Fundplätzen, aus denen besonders Mlodzikowo in Posen hervorgehoben werden muss, wo die Gräber 168, 185 und 207a Typen ergaben, die selbst in Details mit unserem Stück übereinstimmen (A. Dymaczewski, 1958, 319, Abb. 292:6; S. 335, Abb. 323:5; S. 354, Abb. 363:4). Aus der Slowakei kennen wir das Gegenstück im Fund aus Grab H in Besenov (7". Kolnik, 1961b, 222, 249, Abb. 10:7; S. 282, Tf. I:Hbi). In einigen wenigen Fällen kann man bei Funden dieser Form auch anders gestaltete untere Bügelteile beobachten. Bei der Fibel aus der Siedlung in Sakvice (Tf. 15:10) geht der breite Bügel durch starke Ver-schmälerung in den schlanken, gerade abgeschnittenen, zum Ende leicht verbreiterten Fuss über und es scheint, dass auch das Bruchstück des Exemplars aus Brandgrab 14 in Sitbofice keine erheblich abweichende Form hatte (R. M. Pernitka, 1966, Tf. VII = 3). Analogien mit weniger deutlicher Verjüngung des Bügels fehlen nicht auch in Polen, wo sie gleichfalls als seltenere Modifikation auftreten (z. B. B. Kostrzewski, 1947, Abb. 2:12, 13; S. Jasnosz, 1952, Abb. 164:9; A. Dymaczewski, 1958, Abb. 357:15). Eine weitere Variante stellen Exemplare mit dem zum Endknopf sich verjüngenden Bügel dar, deren Entstehung anscheinend durch den Einfluss von Formen der kräftig profilierten Fibeln bedingt ist (z. B. K. Godlowski, 1968b, 257—258, Abb. 1:47). Zu derartigen Beispielen aus Polen (Ch. Pescheck, 1939, 36, Abb. 168; 169:19, 20; A. Dymaczewski, 1958, 401, Abb. 471:7, 8; J. Szydlowski, 1964, 74, Abb. 71:1), gesellt sich aus Mähren die Spange aus Vrchoslavice (Tf. 15:9), die durch einen geneigten, breiten Kopf mit gerillter Oberfläche gekennzeichnet ist, von dem die beiden Seiten des Bügels zum engen Fuss verlaufen, der einen hohen Nadelhalter trägt und durch einen aufwärts gerichteten Knopf abgeschlossen wird. Zur Datierung der Einsprossenfibeln legte die Grundlagen bereits 0. Almgren (1923, 61) fest, welcher nach dem Zeugnis der geschlossenen Funden die typologisch älteren Formen A 120—126 in die jüngere g, Phase der älteren römischen Kaiserzeit einordnete, und die Spättypen A 127—131, die schon in Begleitung von Spangen der VI. und VII. Gruppe festgestellt wurden, reihte er zum Beginn der jüngeren römischen Periode ein. Eine detailiertere Zeitgliederung führte H. Preidel (1928, 100—101) durch, der die Typen A 120—122 dem ersten Drittel, die Typen A 123, A 124, A 126 dem zweiten Drittel, die Formen A 127, A 128 dem letzten Drittel des 2. Jahrhunderts und die Spätformen der Wende zwischen 2. und 3. Jahrhundert zuschrieb. Auch Ch. Pescheck (1939, 35 bis 36, Tf. 1) führte eine ähnliche Gliederung an. E. Beninger (1934a, 100) lehnt die Gültigkeit der chronologischen Einteilung //. Preidels für den Raum südlich der Heimat der Einsprossenfibeln ab und für das „Quadengebiet" gibt er die Möglichkeit ihres Vorkommens nur im Verlauf der zweiten Hälfte der 2. Jahrhunderts zu. Mit diesem Zeitabschnitt, einschliesslich dem Beginn des 3. Jahrhunderts, ist auch die Mehrzahl der Funde dieser Fibeln nicht nur in der Slowakei (M. Lamiová-Schmiedlová, 1961, 17; T. Kolník, 1961b, 246), aber auch in Böhmen verbunden (B. Svoboda, 1948, 96), selbst für das Gebiet der Przeworsk-Kultur sind diese Zeitangaben kaum abweichend (E. Kaszewska, 1961, 196, 237; J. Szyd-lovski, 1964, 180). Entgegen diesen Ansichten beurteilten H. J. Eggers (1955, 202, Abb. 2), A. v. Müller (1957a, 25) und K. Godlowski (1968b, 257, Abb. 1) die Spangen der 8. Serie der Gruppe V nach 0. Alm-gren als kennzeichnende Typen für Stufe B 2, nach dem zuletzt genannten Autor besonders für die Mittelphase der erwähnten Periode. Die Einsprossenfibeln, für die es im Hinblick auf die Zahl der verschiedenen Varianten gegenwärtig noch schwierig ist, eine genauere Chronologie der einzelnen Typen aufzustellen, blieben zweifellos eine häufig benützte Form bis zum Beginn der jüngeren römischen Periode (K. Godlowski, 1968a, 248). Von den mährischen Fibeln kann als früheste Form das Exemplar aus Velké Hostěrádky angeführt werden. Trotzdem die begleitenden Gegenstände, ein zerdrückter, typologisch unbestimmbarer Bronzeeimer, ein bronzenes Messer und ein silberner Fingerring wenig zur Zeitbestimmung des Grabes 1 beitragen, kann man bei dieser Spange des Typus A 121 eher zur Datierung H. Preidels neigen, die jetzt durch die Erkenntnisse von K. Godlowski gestützt wird, als zur Ansicht E. Beningers, der von der irrigen Annahme ausging, dass das Gräberfeld von Velké Hostěrádky erst am Ende der älteren römischen Kaiserzeit angelegt wurde (vgl. E. Beninger - H. Freising, 1933, 65—68). Zu den Funden aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts gehört auch das Exemplar aus dem Skelettgrab 13 in Mikulov, in welchem sich dieses leider wenig deutliche Fragment der Form mit breitem Bügel ausser einem Denar des Traian auch mit einem Ketten-schliesshaken mit Spiralenden und mit einem Spiralarmring aus einfachem Bronzedraht vorfand, also mit zwei Gegenständen, welche zusammen mit der Fibel des Typus A 138 eine Einsprossenfibel ungefähr des Typus A 120 im geschlossenen Fund aus dem branden-burgischen Hohenferchesar begleiteten, das gleichfalls in Stufe B 2 eingereiht wird (A. v. Müller, 1957a, 25, 28, 30, Tf. I5d). Aus der Spätphase dieser Periode etwa um die Mitte des 2. Jahrhunderts könnte nach übereinstimmender Aussage aller Gegenstände seiner reichen Ausstattung das Brandgrab 4 aus Mikulov stammen, in welchem gemeinsam mit jüngeren Trompetenfibeln zwei mit Silber eingelegte Fibeln mit halb-zylinderförmigem Kopf und Spiralrollenhülse gefunden wurden. Die gleiche Datierung darf man für die Spange aus dem Siedlungsobjekt in Pavlov annehmen und auch die zeitliche Stellung der Exemplare aus den Brandgräbern in Mušov, Šilbořice (Grab 2 und 14) und Velatice dürfte nicht wesentlich verschieden sein. Eine S-förmig profilierte Terrine mit Mäanderverzierung in Rollrädchentechnik aus Brandgrab 14 in Šit-bořice verrät ihren Ursprung vom Ende der ersten Hälfte oder aus der Zeit um Mitte des 2. Jahrhunderts (R. M. PerniČka, 1966, 30, Tf. VII :2, 3), im Grab von Mušov befand sich eine terrinenförmige Urne mit Mäandermuster an der Bauchwölbung, dessen unsorgfältige Ausführung der Ausdruck einer Degenerierung dieses Ziermotivs ist, wie sie sich im vorgeschrittenen 2. Jahrhundert äussert (vgl. B. Svoboda, 1948, 144), in welches auch der hohe Nadelhalter der Spange weist. Bei den Gräbern aus Šitbořice (Grab 2) und Velatice finden wir gemeinsame Berührungspunkte in der gleichen Zusammenstellung ihres Inventars, wo sich in beiden Fällen ausser einem Paar eiserner Einsprossenfibeln — in Velatice ergänzt durch eine Fibel der 10. Serie der Gruppe V nach 0. Almgren—auch Schnallen mit rechteckigem Rahmen und Riemenzungen mit scheibenförmigem Kopf fanden. Solche Riemenzungen einen Typus darstellen, welcher nach Erkenntnissen von K. Rad-datz (1957, 93) frühestens in der Spätphase der Stufe B 2 auftreten und den Rahmen von C 1 nicht überschreiten, sodass als wahrscheinlichste Einordnung der Übergang dieser beiden chronologischen Stufen in Erwägung kommt. Zeitlich kann zu dieser Gruppe anscheinend auch das Exemplar gezählt werden, welches ohne beweiskräftiges Begleitmaterial in Brandgrab 10 (VI/1935) in Nedakonice geborgen wurde. Ohne Unterlagen für eine genauere Datierung im Rahmen des 2. Jahrhunderts bleiben einige Siedlungsfunde der Varianten mit schmalem Fuss, von denen man die Fibel aus Šakvice mit dem ähnlichen Bruchstück aus Brandgrab 14 in Šitbořice vergleichen darf und bei der Spange aus Vrchoslavice kann man den hohen Nadelhalter berücksichtigen, der seine Zugehörigkeit zu typologisch jüngeren Formen anzeigt. Die Art der Keramik aus Grab 6 in Hevlin und Grab 5 in Vávro vice spricht zugunsten der Einstufung der beiliegenden Einsprossenfibeln in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts, wohin auch das breite Exemplar mit schmalem, hohen Nadelhalter aus dem gestörten Grab in Mikulov gehören dürfte. Bei dieser Fibel können wir uns auf die Parallele aus Bešeňov in der Slowakei berufen, welche sich in einer Urne mit vertikalen Dellen am Halsteil fand (T. Kolník, 1961b, 282, I: Hb i) und auf die Analogie aus Mlodzikowo, die A. Dymaczewski (1958, 410) aus einem geschlossenen 94 Fund anführt und in den Beginn des 3. Jahrhunderts datierte. Provinzialrömische Kniefibeln (Tf. 17:1-12; 18:1-7) Zum Unterschied von den sporadischen Funden der germanischen Kniefibeln sind in Mähren erheblich öfter ihre provinzialrömischen Gegenstücke vertreten — zweigliedrige Bronzespangen, deren knieförmig gebogener, geschwungener Bügel mit hohem Nadelhalter von der Kopfplatte ausgeht, welche die Spiralrolle deckt, die in einigen Fällen von einer zvlindri-sehen Hülse umschlossen ist. Die Ansichten über die Entstehung unterscheiden sich je nach der Voraussetzung, ob barbarische oder provinzialrömische Spangen ihre Ausgangsform waren. 0. Almgren (1923, 111) schliesst nicht die Möglichkeit aus, dass diese Formen durch Umbildung von nordeuropäischen Typen entstanden, W. Barthel (1909, 71) dagegen nimmt an, dass sie sich aus den kräftig profilierten Fibeln durch Verflachung der Bügelprofilierung entwickelten. In den Provinzen waren diese Spangen äusserst beliebt. Sie treten häufig in Pannonien, Noricum, Rae-tien, Germanien, Gallien und in Britannien auf, sie fehlen nicht in Dalmatien, Moesien, Dazien und Thrazien, vereinzelt finden sie sich auch an der südrussischen Schwarzmeerküste (E. v. Patek, 1942, 130—131; A. K. Ambrož, 1966, 28). Ausserhalb der Grenzen des römischen Imperiums kennen wir sie in einer kleineren Anzahl. Nur in den Gegenden in der Nachbarschaft Pannoniens, aus dessen Gebiet E. v. Patek (1942, 136, 229 ff.) mehr als 500 Stücke der Kniefibeln verschiedener Typen anführte, sowie das Fundstück einer Gussform, die als Beweis für die dortige Erzeugung angesehen wird (/. Kovrig, 1937, 121, Tf. XXVI:4; E. v. Patek, 1942, 136), gehören diese Spangen nicht zu Seltenheiten, wofür das besonders häufige Auftreten auf sarmatischem Boden zeugt (E. v. Patek, 1942, 131—132, Anm. 6; M. Pár-duez, 1944, 64). Nördlich der römischen Grenzen kann man von einem bedeutenden Auftreten noch auf dem Gebiet unseres Staates sprechen, wo Funde dieser Form gleichmässig verstreut in Böhmen, Mähren und in der Slowakei auftreten (B. Svoboda, 1948, 111—113, Abb. 18; H. Preidel, 1930, I., 75—76, Abb. 83, 84; M. Lamiová-Schmiedlová, 1961, 19), nördlicher kamen nur selten Exemplare nach Polen, Sachsen und Dänemark (O. Almgren, 1923, 212). Von den mährischen Funden gehören in diese Gruppe die Fibeln aus der Siedlung Brno-Líšeň (Tf. 17:12), Bojkovice (Tf. 18:3), Křenovice (Tf. 17:9), Vrchoslavice (Tf. 17:6) und aus dem keltischen Oppidum Start1 Hradisko (Tf. 18:5), ein Stück aus Brandgrab 20 in Šitbořice (R. M. Pernička, 1966, Tf. VII:4) und ein weiteres aus dem Gräberfeld von Velatice (Tf. 17:3), drei andere Beispiele, die unter unbekannten Umständen aus Moravsky Krumlov verzeichnet wurden (Tf. 17:1, 2, 8), eine Spange aus Zärovice, die in einem zufällig entdeckten Rauchergefäss in Gestalt einer Negerbüste gefunden wurde (Tf. 17:4), sowie eine Gruppe von Fibeln aus unbekannten Fun orten (Tf. 17:5, 7, 10, Ii; 18:6, 7). Der Grossteil*>° k dieser Spangen trägt als gemeinsames Merkmal eine S halbkreisförmige Kopfplatte, in Details aber unterscheiden sie sich voneinander. Der Bügel ist im oberen Drittel stärker oder schwächer knieförmig gebogen, bei der Biegung gewöhnlich verbreitert und geht dann allmählich in den verschmälerten Fuss über, der ein verbreitertes Ende hat. Die Oberseite ist zumeist rundgewölbt, in manchen Fällen längsfacettiert (Tf. 17:12; 18:2) oder dachförmig gestaltet (Tf. 17:5, 11; 18:4). Der Fuss, dessen verbreitertes Ende entweder gerade abgeschnitten oder durch einen knopfförmigen (Tf. 18:1—3), ausnahmsweise auch von einem plattenartigen Ansatz ergänzt ist (Tf. 18:4), trägt einen schmalen, hohen Nadelhalter mit Nadelrast, die manchmal an der Aussenseite stufenförmig abgesetzt (Tf. 17:5) und am vorderen Rand leistchenförmig verstärkt ist (Tf. 17:2, 3, 6, 7, 9, 10, 12; 18:2, 4). Der gebogene vordere Bügelteil ist durch einen mehr oder minder deutlich abgesetzten Kopf von immer gleicher Form wie die anliegende Kopfplatte abgeschlossen (Tf. 17:7, 9, 10; 18:2—4), seltener ist er anders geformt (Tf. 17:8; 18:4). Bei anderen Stücken geht der Bügel direkt in eine kleinere oder grössere halbkreisförmige Platte über (Tf. 17:1—3, 5, 6, II, 12; 18:1), die entweder glatt (Tf. 17:1—3, 11; 18:1) oder ornamentiert ist. Das häufigste Ziermotiv ist der K^o Tremolierstich, der den Rand der Kopfplatte und den " Kopf einfasst (Tf. 17:4, 6, 8, 9, 12; 18:3), seltener sind Lckj Bogen oder andere Muster, die auch die innere , 1 lache der Kopfplatte bedecken (Tf. 17:5, 7; 18:2, 4). In einem Fall war der Tremolierstich durch Doppelpunktreihen ersetzt (Tf. 17:10). Als Beispiel einer selteneren Verzierung der übrigen Glieder der Spange können wir ein eingeritztes Winkelmuster am Bügel (Tf. 17:11) und sich kreuzende Rillen auf der dreilappigen Fussplatte (Tf. 18:4) anführen, schräge Einschnitte am erhöhten Fussrand und Tremolierstich an beiden Seiten des Nadelhalters (Tf. 18:3). Die Kopfplatte deckt einen scheibenförmigen Spiralhalter mit einer Öffnung für die Achse der Spiralrolle, die meist vier Windungen beiderseits und eine obere, mit Haken festgehaltene Sehne aufweist, bei zwei Exemplaren können wir eine kürzere Spirale mit innerer Sehne beobachten (Tf. 17:5; 18:3). Abweichende Varianten sind in drei Exemplaren vertreten. Die Spange aus Stare Hradisko zeichnet sich durch einen hohlgewölbten, oben facettierten Bügel mit zylinderförmiger Spiralrollenhülse aus (Tf. 18:5) und entspricht dem Typus 97 nach /. Kovrig. 95 Die Parallelen kennen wir ausser Pannonien auch aus den Kastellen des obergermanisch-raetischen Limes, aus Dalmatien, Moesien und Thrazien, aus sarmati-schem Gebiet und aus dem freien Germanien (/. Kovrig, l937> Tf- X:975 E- v- Patek> !942> Anm- Io; S. 133, Tf. XXII: 14; D. Popescu, 1945, 493, Abb. 5:49; V. Kondic, 1961, 209, Tf. IV :3g; M. Pärducz, 1931, Tf. XIV:2; E. Beninger, 1940, Tf. 282:4). Die beiden anderen mährischen Stücke von provinzial-römischen Kniefibeln stammen aus unbekannten Fundstellen. Bei einer von diesen zeigt sich am vorderen Ende des facettierten Bügels ein quergestellter, prismatischer Kopf, der die Spiralrolle deckt (Tf. 18:6), das zweite Stück mit ähnlichem Kopf und bandförmigem oberem Bügelteil, von welchem die anders geformte untere Hälfte abgesetzt ist (Tf. 18:7), kann man mit pannonischen Analogien des Typus 102 nach /. Kovrig vergleichen (/. Kovrig, 1937, 63, Tf. X: 102). Die Datierung der provinzialrömischen Kniefibeln hat eine sehr breite Zeitspanne, im wesentlichen vom 2. bis 4. Jahrhundert. /. Kovrig (1937, 120) beruft sich auf Grabsteinabbildungen und nimmt an, dass diese Spangenart schon in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts im Gebrauch war. Zu einer ähnlichen Einordnung kommt auch M. Pärducz (1944, 64), der besonders die kleinen Formen mit kleiner Kopfplatte bereits in das 1. Jahrhundert zu stellen geneigt ist, deren Analogien aus sarmatischen Gräbern gemeinsam mit kräftig profilierten Fibeln mit trapezförmigem Fuss bekannt sind. Beweise des Auftretens im 2. Jahrhundert bieten die Funde aus den Kastellen Faimin-gen und Osterburken, wo sie in die Zeit des Marcus Aurelius und Commodus datiert sind (E. v. Patek, 1942, 131, Anm. 5; S. 132—133, Anm. 10). Aus einem jüngeren Zeitabschnitt stammen Beispiele aus Kastellen, welche nach Vernichtung des Limes um die Mitte des 3. Jahrhunderts verfielen (B. Svoboda, 1948, 112), weiter aus dem Skelettgrab 4 in Gerlachsheim aus der Zeit um das Jahr 300 (A. Dauber, 1958, 143, Tf. 51:3) und auch aus Pannonien, wo in Szöny die Kniefibel von einer Münze des Gordianus, in Aquincum von einer Hostilianus-Münze und in Pees von provinzial-römischer Zwiebelknopffibel begleitet war (0. Almgren, 1923, in;/. Kovrig, 1937, 120; E. v. Patek, 1942, 137). Im Gesamten nimmt man als die Zeit der stärksten Verbreitung der Spangen des Typus A 247 hauptsächlich den Abschnitt von der Mitte des 2. Jahrhunderts an (0. Almgren, 1923, 110; W. Barlhel, 1909, 72; N. Walke, 1965, 51). Bei den im germanischen Raum verstreuten Exemplaren kann man schwer ihre genauere chronologische Stellung bestimmen, weil sie nur selten von beweiskräftigem Material begleitet sind. In Böhmen datierte H. Preidel (1930, L, 75—76, Abb. 83, 84) die Spangen aus den Skelettgräbern in Prag-Juliska in das 3. Jahrhundert — und zwar den Typus mit schmälerer, unverzierter Kopfplatte in die erste Hälfte, die Form mit breiter, mit Tremolierstich verzierter, halbkreisförmiger Kopfplatte in die zweite Hälfte des genannten Jahrhunderts. Die übrigen Exemplare aus Böhmen, wie auch die meisten Stücke aus der Slowakei sind Einzelfunde (B. Svoboda, 1948, 112—113; M. Lamiovä-Schmiedlovä, 1961, 19). Erst die neue Entdeckung in Hütte II in Štúrovo brachte genauere Daten, denn der , reiche Fundkomplex, der u. a. auch die Reste eines Bronzesiebes und Terra sigillata-Bruchstücke enthielt, kann in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts eingereiht werden, höchstwahrscheinlich schon vor den Beginn der Markomannenkriege (T. Kolník, 1962, 358—359, Abb. 130; zur Datierung der Terra sigillataj vgl. F. Křížek, 1961, 310). Schon bei der Aufzählung der mährischen Funde der provinzialrömischen Kniefibeln wurde deutlich, dass ihre Isoliertheit, die ungenügende Kenntnis der Fundumstände oder ihre Zugehörigkeit zum Depotfund, in dem Gegenstände aus der gesamten römischen Kaiserzeit auftreten, eine genauere Zeitbestimmung nicht möglich machen. Am deutlichsten zeigt sich die Stellung des Exemplars aus Brandgrab 20 in Šitbořice, in welchem eine terrinenförmige Urne und Reste eines Bronzesiebes, anscheinend vom Typus 160 nach H. J. Eggers, vorgefunden wurden (R. M. Pernička, 1966, Tf. VII:4). Die Kniefibel mit Fussendknopf, die in der mährischen Gruppe besonders den Stücken aus Uherské Hradiště und Bojkovice nahe steht (Tf. 16:1, 3), gehört zu dem Typus, welcher im Kastell Urspring auftrat, das gegen Ende der Regierung des Antoninus Pius geräumt wurde [W. Barthel, 1909, 71, Tf. IX: 24). H. Schönberger (1956, 60, Abb. 12:10) erklärte, dass diese Variante in der Zeit um Mitte des 2. Jahrhunderts entstanden sein konnte und dann in das 3. Jahrhundert fortlebte. Aus dem gleichen Abschnitt des 2. Jahrhunderts kennen wir auch aus der Slowakei Funde von Spangen, Bronzegeschirr und Keramik, die Analogien zu den Gegenständen aus dem Grab von Šitbořice darstellen, welches aus dem annähernd gleichen Zeitraum stammt (7". Kolník, 1962, 358—359> Abb. 130; derselbe, 1961b, 257—259, Tf. IX: 69; X:72; XI: 75). Unter den Beispielen des Typus A 247 finden wir einen gewissen Anhaltspunkt nur bei dem Fundstück aus Žárovice, verbunden mit einem bronzenen Büstengefäss, dessen Analogie aus Pannonien A. Radnóti (1938, 174) vorwiegend in das 2. Jahrhundert stellte. Was die Form mit Spiralrollenhülse aus Staré Hradisko anbelangt, erinnert E. v. Patek (1942, 132) an einen verwandten Typus mit facettiertem Bügel aus Faimingen aus der Zeit der Regierung des Marcus Aurelius oder des Commodus. Ahnlich, spätestens in die Zeit des Commodus, reihte auch W. Barthel (1909, 72) diese Form ein, welcher Ansicht sich auch R. v. Uslar (1938, 105, Tf. 22:39) bei der Beurteilung der Spange von Giessen anschloss. Eine solche Datierung scheint uns auch für den mährischen Fund annehmbar. 96 Gleichseitige Fibel (Tf. 19:1) Die Gruppe der provinzialrömischen Fibeln mit Emailverzierung ist in Mähren nur durch ein einziges verlässlich lokalisiertes Exemplar aus Křepice bei Hustopeče vertreten. In der dortigen Siedlung wurde im Inhalt der Hütte VII eine bronzene Fibel mit breitem, halbkreisförmig gewölbtem Bügel gefunden, bei dem an beiden Enden stark verlängerte, tierkopf-artige Randfortsätze hervorragen, welche einerseits den niedrigen Nadelhalter mit kleinem rundem Loch, andererseits die Backenscharniereinrichtung decken. Rotes Email füllte vier blattförmige Grübchen aus, die in das erhabene rechteckige Plättchen auf der Bügcl-mitte eingetieft sind, und das Email blieb auch auf einem Dreieck des Ornaments in Niellotechnik haften, mit dem die Felder beider Bügelenden verziert waren (Tf.i9:i). Die Spangen dieser Art wurden ausführlich von K. Exner (1941, 56 ff) bearbeitet, der sie in jene Gruppe einschloss, deren Name „die gleichseitigen Fibeln" die zweiseitige Symmetrie dieser Exemplare zum Ausdruck bringt. Ebenso wie andere Emailfibeln sind sie am meisten im Rheinland verbreitet, wo der Schwerpunkt ihres Auftretens in Gallien und Germanien zu liegen scheint (K. Exner, 1941, 58). Ausserhalb dieser Provinzen finden sich die gleichseitigen Fibeln seltener (JV. Walke, 1965, Tf. 94:20—21), nur in Pannonien bilden sie eine verhältnismässig reiche Gruppe (/. Kov-rig» '937, 735 L Sellye, 1939, 70; E. v. Patek, 1942, 119). Einzelne Stücke wurden in weit entfernte Gebiete gebracht, wie die Funde aus dem Süden der europäischen UdSSR, im ehemaligen Ostpreusscn und auf Gotland beweisen (0. Almgren - B. Nerman, 1923, 36, Tf. 14:210; U. Sutten, 1961, 117, Abb. 4; W. Gaerte, 1929, 213, Abb. i6ie; A. K. Ambrož, 1966, 29, Tf. 14:14). Als die Heimat der gleichseitigen Fibeln werden allgemein die westlichen Provinzen angenommen, wo besonders in Gallien und Germanien zur Zeit der stärksten wirtschaftlichen Entfaltung im 2. Jahrhundert viele Handwerkszweige einen Höhepunkt ihrer Tätigkeit erreichten, der sich sowohl im heimischen Handel, als auch im Export äusserte. Eine grosse Anzahl von Emailerzeugnissen in Belgien und Nordfrankreich verraten, dass das Emailhcrstcllungszentrum anscheinend in der Provinz Gallia Belgica lag, wo fast alle Arten von Email-arbeiten vertreten sind, denen wir in den verschiedenen Gebieten des Imperiums begegnen können. Es ist auch gelungen in dieser Provinz eine Werkstatt für Emailarbeiten festzustellen, die zum Komplex des Handwerkerviertels der Villa von Anthée gehörte (/. Sellye, 1939, 32 ff.; K. Exner, 1939, 91; derselbe, 1941, 40 ff.). Von der Reichhaltigkeit der dortigen Emailwarenproduktion zeugen auch die nahe gelegenen Gräberfelder in Flavion und Berzée, deren Gräber \ zahlreiche emailverzierte Gegenstände enthielten, trotzdem sie an anderen Funden arm waren (/. Sellye, 1939, 34). Eine Konzentrierung von Emailarbeiten weist auch das benachbarte Rheinland auf, und dies vor_allem_in_der Umgebung von Köln, Mainz und Trier, sowie im nahen Heddernheim. In diesem Kreis darf man auch Emailherstellungsstätten voraussetzen, für deren Existenz — auch wenn diese bisher noch nicht bewiesen werden konnten — günstige Umstände vorlagen, einerseits in der leichteren Beschaffung der nötigen Rohstoffe, andererseits durch einen vorteilhaften Absatz der Erzeugnisse in den Handelszentren mit guten Verbindungswegen, die einen Transport der Wareri ermöglichten (K. Exner, 1939, 91; derselbe, 1941, 41 ff.). Das dritte Gebiet mit auffallenderem Fundreichtum von emaillierten Gegenständen ist Pannonien. Bei der Beurteilung dieser Fundgruppe überwiegt die Ansicht, dass es sich nicht um heimische Erzeugnisse handle, sondern um Importe aus den westlichen Provinzen (/. Sellye, 1939, 32; K. Exner, '939» 895 derselbe, 1941, 43; E. v. Patek, 1942, 123; M. Pdrducz, I94«b, 61; S~ Thomas, 1966, 125). K, Exner (1941, 43) äusserte die Meinung, dass gegen die Annahme der Existenz von Emailhcrstcllungs-stätten in den südöstlichen Provinzen einerseits die auffallende Gleichheit der Formen spricht, wie sie in allen Fundgebieten auftreten, die nur durch sehr enge Verbindungen zwischen den einzelnen Werkstätten zu erklären sind, andererseits die hervorragende wirtschaftliche Stellung der gallisch-rheinischen Erzeugung. Den gleichen Standpunkt nahm in letzter Zeit auch S. Thomas (1963, 349) ein, welche an dem Beispiel der fünfscheibigen Emailfibeln auf die Ausstrahlungskraft einer Werkstatt in die Donauprovinzen hinwies. Entgegen dieser Ansicht betrachtet U. Silvin (1961, 67—122) die von K. Exner und /. Sellye angeführten Argumente für die Annahme, dass die gesamte Herstellung von Emailfibeln im Westen verlief, als nicht überzeugend. Bei einem eingehenden Vergleich von neun emailverzierten Exemplaren, die auf schwedischem Boden aufgefunden waren, mit Auslandsanalogien, kam sie zu der Feststellung, dass in sieben Fällen die nächsten Gegenstücke in Pannonien waren und die übrigen zwei Exemplare sind den Typen ähnlich, die sowohl aus Pannonien wie aus dem Rheinland bekannt sind. Auf Grund dieser Erkenntnisse schliesst sie die Möglichkeit einer Erzeugung der Fibeln mit Emailverzierung direkt in Pannonien nicht aus, wenngleich es nach dem gegenwärtigen Forschungsstand noch nicht möglich ist, diese Frage befriedigend zu lösen. Nach der geographischen Verteilung der Funde kann man aber schlicssen, dass der Export der emaillierten Fibeln von Pannonien ausging, ob nun dieses ihr Ursprungs- oder nur Durchgangsland war, und dass die schwedischen Exemplare direkt vom Süden über Bernsteinstrasse aus dem Ausgangspunkt in Carnuntum oder Brigetio importiert 97 wurden. U. Silven betonte 4urcn ihren Hinweis erneut auf die wichtige Rolle Pannoniens als Vermittler in den Handelsbeziehungen mit den Bewohnern ausserhalb der Grenzen des Imperiums, auf die schon /. Sellye aufmerksam machte, als sie eine grosse Menge emailverzierter Gegenstände im Raum zwischen Donau und Theiss feststellen konnte, wo sich bei den sarma-tischen Jazygen diese bunten Schmuckstücke grosser Beliebtheit erfreuten. Die ungarische Forscherin sah in dieser Tatsache vorwiegend den Beweis für die Abhängigkeit des pannonischen Handels von der gallisch-rheinischen Industrie des 2. und 3. Jahrhunderts (/. Sellye, 1939, 31). Bemerkenswert ist, dass die Fibeln der rechteckigen Form, wie I. Sellye (1939, 39) unsere Gattung bezeichnete, in sarmatischem Raum nicht auftreten. Unter dem pannonischen Material kann man dem Exemplar von Kfepice sehr nahe Formen erkennen, aber ein vollkommen übereinstimmendes Gegenstück konnten wir hier nicht, ebensowenig unter den abgebildeten Stücken aus dem Rheinland, finden. Dies ist anscheinend dadurch bedingt, dass die Grundgestalt dieser Spangen durch den Guss in verlorener Form entstand und diese Herstellungstechnik wies sicher verschiedene Abweichungen in den Details, wie auch in den Grössenunterschieden auf (Ä*. Exner, 1941, 33; U, Silven, 1961, 119). Die meisten Fibeln mit breitem Bügel, die ähnlich wie unser Beispiel geformt sind, weisen keine zoomorphen Elemente an den verlängerten Endgliedern, welche Scharnier und Nadclhalter decken, auf, sondern sie tragen mehrfach profilierte Fortsätze (z. B. /. Kovrig, 1937, Tf. XV: 158; /. Sellye, 1939, Tf. X:2i, 22; E. V. Patek, 1942, Tf. XIV: 13, 15; Ä*. Exner, 1941, 88—89, Tf. 10:1). Die gegenüberliegende Tierköpfchen finden sich bei einigen Fibeln mit gewölbtem Bügel hauptsächlich in Pannonien (/. Sellye, 1939, Tf. X:23, 24; E. v. Patek, 1942, Tf. XIV: 12, 14), während im Rheinland sich eher bei Typen mit flacherer Mittelplatte verschiedener geometrischer Formen zeigen (K. Exner, 1941, Tf. 10:4 bis 9). Die stilisierte Gestaltung ermöglicht nicht verlässlich zu beurteilen, welche Tierart die Köpfchen darstellen sollen. Nach den feinen Bogen im Nacken, welche das Gefieder oder Schuppen anzeigen könnten, erwägt man gewöhnlich Vögel oder Reptilien (K. Exner, 1941, 54). Die zweite Alternative scheint uns zutreffender zu sein, denn sie erinnert uns an eine Reihe von Schmuckgegenständen mit Schlangenmotiven, die in römischer Zeit ziemlich beliebt waren (vgl. J. %eman, 1961a, 200). Bei der Beurteilung der Fibeln mit breitem Bügel, zu denen auch unser Fund aus Kfepice gehört, als Ganzes, in welchem Tierköpfe als Ergänzung von breiten, gewölbten Bügeln, die an Schuppenpanzer erinnern, auftreten, scheint es nicht ausgeschlossen, diese Schmuckgattung als stilisierte Schildkrötendarstellung auzusehen. Ahnliche zoo-morphe Gegenstände hatten in römischer Zeit apotro-päische Bedeutung (K. Exner, 1941, 54). Das Exemplar von Křepice hat seine nächste Analogie in einer Fibel aus unbekanntem Fundort, die im Magyar Nemzeti Muzeum in Budapest hinterlegt ist, welche ein fast gleiches Mass hat, dasselbe Motiv und die gleiche Ausführung der Ränder der erhabenen Bügelplatte trägt und einen Nadelhalter mit rundem Loch besitzt (/. Sellye, 1939, 70, Tf. X:23). Von der farbigen Ausschmückung sind nur Reste von rotem Email erhalten und es scheint, dass diese Fibel auch ursprünglich nicht bunter gestaltet war, denn /. Sellye (1939, 35) konnte feststellen, dass an Spangen dieses Typus immer nur eine Farbe appliziert war. Nach Exners typologischer Gliederung bilden die gleichseitigen Fibeln die Gruppe II. K. Exner (1941, 57 ff., 70 ff.) setzt voraus, dass sie sich etwa um die Mitte des 2. Jahrhunderts aus Bügelfibeln der Gruppe I entwickelten, mit denen sie einige gemeinsame Merkmale tragen und meint, dass ihre Form und Verzierung des Bügels die wichtige Rolle verrät, die bei ihrer Entstehung die Scheibenfibeln spielten. Da die gesamte Entwicklung anscheinend in einer kurzen Periode verlief und alle drei Gruppen gleichzeitig nebeneinander existierten, kann man diese typo-logische Erfahrung nicht für eine Datierung in Anwendung bringen. Datierbare Funde der gleichseitigen Fibeln kennen wiF nur aus-dem Rheinland, wo sie ausnahmslos aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts stammen. NachJf. Exner (1941, 58, 70) traten Spangen dieses Typus nicht in das 3. Jahrhundert über, andererseits kann man mit einer etwas niedrigeren unteren Grenze ihres Auftretens rechnen. Zu einer früheren Datierung gelangte auch /. Sellye (1939, 31, 39), welcher die vereinzelten Funde aus Pannonien keine genügende Grundlage für die chronologische Einordnung der emailverzierten Gegenstände boten, sodass sie sich mehr auf die Erkenntnisse über die Handelsbeziehungen der Sarmaten mit den Römern stützte, die bewiesen, dass in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts auf dem Gebiet zwischen Donau und Theiss die verschiedensten Erzeugnisse aus den westlichen Provinzen auftraten, u. a. auch rheinzaberner und Westerndorfer Terra sigillata, und in dieser Strömung konnten emailverzierte Schmuckgegenstände dahin gelangt sein. Die Tatsache, dass die eben beschriebenen Arten in sarmatischem Raum nicht vorkommen, erklärt die Autorin damit, dass sie zu den älteren Typen gehören, die sich früher verbreiteten, ehe sich der Handel mit den Sarmaten entfaltete. Für die Zeitbestimmung der Fibel aus Křepice ist nicht ohne bedeutung der Fund eines verwandten Exemplars in Böhmen, welches in einem geschlossenen Komplex gemeinsam mit zwei Einsprossenfibeln und einer Spange vom Typus A 148 verzeichnet wurde. B. Svoboda (1946, 51, 70; derselbe, 1948, 90, 95—96, 100) konnte auf Grund dieser Fundgruppe das Brandgrab in Modřany zum Ende des 2. Jahrhunderts datieren (S. Thomas, 1966, 142, setzt diesen Fund an 98 die Grenze zwischen den Stufen B 2 und C 1) und bewies, dass auch im germanischen Raum die pro-vinzialrömischen gleichseitigen Fibeln mit Emailverzierung nicht aus dem Zeitrahmen treten, den K. Exner für das Auftreten in ihrer Heimat festlegte. Die mährische Fibel aus Křepice kann man in den gleichen Abschnitt stellen, wie ihr böhmisches Gegenstück, da auch die übrigen Funde aus dem Inhalt der Hütte VII einer solchen Einordnung nicht widersprechen. Scheibenfibeln [Tf. 19:2-8) Schcibenfibeln sind in Mähren im Vergleich zur grossen Reihe der Bügelfibeln nur sporadisch vertreten. Ein ähnliches Verhältnis zwischen diesen beiden konstruktiv so verschiedenen Spangengruppen kommt auch im gesamten Kulturraum des transdanubischen Barbaricums zum Ausdruck, zu welchem ausser Mähren auch die Slowakei und Niederösterreich gehörten (vgl. H. Mitscha-Märheim, 1930, 5, Tf. 11:2; M. Lamiová-Schmiedlová, 1961, 17—18; T. Kolník, 1965, 185 ff., Abb. 3, 4; S. Thomas, 1967, 144—145), sodass nach dem heutigen Stand der Funde der Mangel an Scheibenfibeln sich als ein eigenartiges Kennzeichen dieses Raumes am Rande des westgermanischen Bereiches äussert, in welchem der Schwerpunkt der Verbreitung dieser Spangenform liegt. Die Frage der Herkunft und Entstehung der Scheibenfibeln, deren Form sich ausserhalb der Konstruktionen stellt, die aus den westeuropäischen vorgeschichtlichen Kulturen bekannt sind, berührte K. Exner (1941, 60 ff., 70), der für möglich hält, dass der Impuls für die Entwicklung dieser Spangen von Vorbildern aus dem Osten kam, vielleicht vom Schwarzmeergebiet oder aus Vorderasien, wo Scheibenfibeln mit eingefassten Steinen bereits vom 4. Jahrhundert v. u. Z. getragen wurden. In spätrepublikanischer Zeit und zur Zeit der Regierung des Kaisers Augustus traten sie als Bestandteil der römischen Soldatenkleidung in Erscheinung, sodass man annehmen kann, dass die Scheibenfibeln vermittels der Legionen aus Italien in die westlichen Provinzen kamen, wo sie dann in grosser Menge erzeugt wurden und dort die Anregung zur Entstehung ähnlicher Formen im germanischen Raum geben (S. Thomas, 1967, 71). Die Scheibenfibeln auf dem Gebiet des freien Germaniens bearbeitete in letzter Zeit S. Thomas (1966, 119 ff.; dieselbe, 1967, 1 ff.), die eine Übersicht über den Forschungsstand dieser Problematik gab, sie fasste alle Erkenntnisse über Herkunft, Verbreitung, Erzeugungstechnik und Werkstätten zusammen, betonte die Unterschiede zwischen den provinzialrömischen und germanischen Produkten und bewertete das entsprechende, typologisch neu gegliederte Material. Diese eingehende, zweiteilige Studie, die von einem umfangreichen Fundkatalog begleitet ist, können wir durch einige bisher nicht publizierte Exemplare ergänzen, die in Mähren gefunden oder deponiert sind. Fast alle gehören zur Gruppe der Fibeln von provinzialrömischer Herkunft und nach Verschiedenheit der Scheibenform gehören sie einigen Typen an. Provinzialrömische Scheibenfibeln (Tf. 19:2—7) Runde konzentrisch gegliederte Scheibenfibeln (Tf. 19:3,5) In der Siedlung in Křepice bei Hustopeče wurde eine gegossene Bronzefibel in Form eines Miniatur-Schildbuckels mit horizontalem Rand und tutulus-förmigem Mittelfeld gefunden, die ursprünglich mit einer Scharnierkonstruktion versehen war (Tf. 19:3). Sie ist am ähnlichsten den Scheibenfibeln mit profilierter Scheibe, die entweder mit Emailverzierung hergestellt sind, welche sich bei dieser Form nur auf die Randeinlagen beschränkte, oder sie ganz ohne Email sind (K. Exner, 1941, 67). Einige dieser Exemplare haben eine gleiche Gliederung des Scheibenrandes und das konisch erhöhte Mittelfeld, und man kann eine Übereinstimmung selbst in solchen Details beobachten, wie die gekerbte, kreisrunde Rippe um den zentralen Buckel (/. Sellye, 1939, Tf. IX:21). Bei der Ausführung der Fibel von Křepice kann man das Bestreben bemerken, durch feingeritzte Striche am Ringwulst den Eindruck eines geflochtenen Filigrans zu erwecken, wie es bei den runden Scheibenfibeln mit Vorliebe auch in Pressblechtechnik nachgeahmt wurde (vgl. 0. Almgren, 1923, 101, Anm. 2; S. 103; B. Svoboda, 1946, 59). Durch ihre Masse steht unsere kleinere Form am nächsten den Funden aus Sisak (/. Sellye, 1939, 64), sie ist auch verwandt mit dem etwas anders profilierten Typ aus Grab 115 in Rheindorf im Rheinland (R. v. Uslar, 1938, Tf. 33:12). Als das Gebiet der stärksten Verbreitung der Scheibenfibeln darf man anscheinend Belgien ansehen, eine Reihe von Exemplaren werden auch aus zahlreichen Fundplätzen im Rheinland und aus Siscia in Panno-nien angeführt (K. Exner, 1941, 67, 113, Tf. 17:10—12; /. Sellye, 1939, 64, Tf. IX:20, 21). Die Datierung der Funde aus belgischen Gräbern in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts deckt sich mit der Zeitstellung der runden Scheibenfibeln im Rheinland, wie auch im Donauraum (0. Almgren, 1923, 99; K. Exner, 1941, 67, 71; E. v. Patek, 1942, 123). Die Fibel aus dem erwähnten germanischen Grab in Rheindorf, die in Begleitung eines Deckels des Typus Niederbieber 120 b und einer Schildfessel der Form Jahn 6 auftrat, datierte R. v. Uslar (1938, 111, Tf. 33:11) in die mittlere römische Periode, S. Thomas (1966, 128) in die Wende vom 2. zum 3. Jahrhundert. Mit diesen chronologischen Angaben steht in keinem Widerspruch auch 99 das Auftreten der profilierten Scheibenfibel in Kfe-pice, die man ähnlich wie das dort aufgefundene Exemplar einer gleichzeitigen Form der emailverzierten gleichseitigen Fibeln zum Ende des 2. Jahrhunderts datieren kann. Eine andere Variante der runden Scheibenfibeln vertritt das Stück aus unbekanntem Fundort, das im Museum in Olomouc hinterlegt ist (Tf. 19:5). Diese grössere Form, die mit Scharniervorrichtung versehen ist, ist gewöhnlich mit Email verziert, der die Oberseite der flachen Scheibe zwischen dem verdickten Rand mit acht Ansätzen und dem ringförmigen Wulst um die Basis des Mitteltutulus bedeckt, dessen Spitze mit kragenförmigem Besatz ein Kugelknöpfchen trägt. Bei unserem Stück sind keinelei Spuren der ursprünglichen Emailverzierung erhalten. Analoge Exemplare sind aus den Westprovinzen, aus Pannonien, sowie aus dem pontischen Raum bekannt (H. Nissen, C. Koenen, H. Lehner, L. Strack, 1904, Tf. XXIV: 66, 67; K. Exner, 1941, Tf. 17:11, N. Walke, 1965, 52, Tf. 95:33; L. Lernt, 1956, Tf. 14:293; /. Sellye, 1939, Tf. IX: 17; E. v. Patek, 1942, Tf. XVI: 15; A. I. Furmanska, 1953, Tf. VII: 1; A. K. Ambroz, 1966, 32, Tf. 15:3). Die Datierung dieser Fibeln ist ähnlich wie bei anderen emaillierten Spangen gallisch-rheinischer Provenienz, deren Erzeugung und Export in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts in höchster Blüte stand (E. v. Patek, 1942, 123). Geometrisch geformte Emailscheibenfibeln (Tf. 19:2,4) In der Gruppe der geometrisch geformten Scheibenfibeln zeigen sich öfters Exemplare mit rhombischer Platte, deren typischer Vertreter aus Carnuntum stammt und sich in der Sammlung des Museums von Moravsky Krumlov befindet (Tf. 19:2). Zellen und Muster aus rotem, blauem, hellgrünem und weissem Email bedecken das obere, erhabene, rhombische Mittelfeld, dessen schräge Seiten zum schmalen, horizontal umgebogenen Rand abfallen, der verbreitert ist an der Scharnier- und Nadelhalterseite in einen dreipassförmigen Ansatz mit zentraler, durch konzentrische Kreise verzierter runder Scheibe und zwei seitlichen Ösen. In den übrigen zwei Ecken zeigen sich Spuren von abgebrochenen einfachen Ansätzen. Dieses Exemplar stellt sich an die Seite eines anderen Fundes der gleichen Form aus Carnuntum (E. v. Patek, 1942, 209). Ähnliche Spangen treten vorwiegend im Rheinland auf (W. Barthel, 1909, Abb. 6:4; Tf. X:s; K. Exner, 1941, 99—101, Tf. 12:11; E. v. Patek, 1942 121, Anm. 32), sie fehlen auch nicht in Pannonien, noch im anliegenden Donauraum (/. Sellye, 1939, 76, Tf. XII: 15, 16; E.V. Patek, 1942, 121, 209, Tf. XV: 4; J. Eisner, 1933, 220, Tf. 71:1; M. Lamiovd-Schmiedlovd, 1961, 41, Nr. 71; S. 63, Nr. 473, Tf. XVI :2), sie sind aus Italien bekannt (L. v. Campi, 1885, Tf. V: 16) und wurden auch in Rumänien (R. Vulpe, 1953, 381, Abb. 25g, 260), in den pontischen Städten Olbia und Pantikapaion, sogar im sowjetischen Aserbaidshan aufgefunden (A. I. Furmanska, 1953, Tf. VI:i, 9; G. M. Aslanov, 1955, 67, Abb. 27:13; A. K. Ambroz, '966, 33, Tf. 15:7). Von den Funden aus dem freien Germanien ist bemerkenswert besonders das Auftreten in den geschlossenen Grabfunden von Pnov in Böhmen (B. Svoboda, 1946, 48—49, Abb. 2:1; derselbe, 1948, 98, Abb. 15:5) und Naclaw in Polen (L. J. Luka, J958> 396. Abb. 25). Eine schwächere Verbreitung haben die Scheibenfibeln mit sechseckiger Platte, die in zwei Varianten hergestellt wurden — in regelmässigen und in langgestreckten. Das Beispiel einer seltener auftretenden Form des zweiten Typus ist die Fibel aus unbekanntem Fundort, die im Mährischen Museum in Brno hinterlegt ist (Tf. 19:4). Sie ist auf gleichem Prinzip wie die beschriebene rhombische Form aus Carnuntum ausgeführt. Von der schmalen, horizontalen, gekerbten Einfassung erhebt sich der schräge Rand, der das kleinere, erhabene, sechseckige Feld mit zentraler quadratischer Rahmcnzellc umschliesst, das mit blauem Email ausgefüllt ist. Von den Randansätzen an den Ecken der Plattenbasis ist nur ein einziger, zun-genförmiger an der Scharnierseite erhalten. Ihre nächste Analogie finden wir in der Fibel von Kecske-met-Bugac aus dem sarmatischen Gebiet des ungarischen Alföld, welche allerdings ein anderes Muster auf dem erhabenen Mittelfeld trägt und an allen Ecken mit runden Randansätzen versehen ist (Af. Pdr-duez, 1931, 167, Tf. XV:5; /. Sellye, 1939, 77, Tf. XX: 18). Ein etwas entfernteres Gegenstück stellt die Scheibenfibel von Siscia vor, an deren langgestreckter sechseckiger Platte mit durchbrochenem mittlerem Quadratfeld an jeder Ecke eine runde Scheibe angebracht ist (/. Sellye, 1939, 60, Tf. X: 25; E. v. Patek, 1942, 120, 208, Tf. XIV:22). Verwandte Typen in Form von regelmässigen Sechsecken, deren Mittelfeld eine bunte Emailverzierung trägt, sind aus dem Rheinland bekannt, woher schöne Exemplare besonders aus dem Kastell Zugmantcl verzeichnet wurden (K. Exner, 1941, 102, Tf. 12:20, 21). Ein Exemplar aus unbekannter Fundstelle im Kunsthistorischen Museum in Wien vertritt vermutlich die pannonischen Funde (/. Sellye, 1939, 77, Tf. XII:24). Die Datierung der Emailscheibenfibeln mit rhombischer Platte stützt sich auf die Forschungsergebnisse im Rheinland. Das zahlreichste Auftreten dieser Schmuckstücke steht in Zusammenhang mit der gröss-ten Prosperität der gallisch-rheinischen Emailindustrie in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts, das Ende der Erzeugung, des Exportes und des Verfalls dieses Produktionszweiges war durch den wirtschaftlichen Niedergang bedingt, der von den unruhigen Verhältnissen hervorgerufen wurde und zu Beginn des IOO 3- Jahrhunderts einsetzte (W. Barthel, 1909, 80—81; K. Exncr, 1941, 71 ff.). Eine gleiche Zeitstellung nimmt E. v. Patek (1942, 123) für die pannonischen Emailfibeln an. I. Sellye (1939, 37) macht darauf aufmerksam, dass rhombische Emailscheibenfibeln unter den Funden aus Rheinzabern vertreten sind, die nicht vor dem Jahr 180 u. Z. in den Boden gekommen sein konnten. Die gleiche Form aus Pnov in Böhmen datierte B. Svoboda (1946, 48—49; derselbe, 1948, 98—100) in die Zeit um das Jahr 200, //. Preidel (1930, I., 73, Anm. 99) zum Beginn des 3. Jahrhunderts, das polnische Exemplar aus Naclaw zählte L. J. Luka (1958, 401—402) zu Funden aus der Wende zwischen 2. und 3. Jahrhundert. Wie S. Thomas (1966, 143) bewies, gehören die rhombischen Emailscheibenfibeln aus germanischen Fundkomplexen vorwiegend in die späte Stufe B 2 und in C 1. Die stilistische Verwandtschaft der sechseckigen Variante zeigt die Zugehörigkeit zum gleichen Zeitabschnitt an. Durchbrochene Scheibenfibeln (Tf. ig:6,y) Zur zahlreichen Gruppe der Scheibenfibeln, deren Platte nicht kompakt, sondern in verschiedenen Mustern durchbrochen ist, können wir von unseren Funden zwei Stücke zählen. Aus Mähren wird ein Zufallsfund aus den Marchablagerungen von Slavonin bei Olomouc verzeichnet, wo man eine gegossene zweigliedrige Bronzescheibenfibel fand, deren Armbrustkonstruktion und qucrgestellter Nadelhalter ist von einem kreisförmigen Rahmen mit gekerbtem Rand, den ein Hakenkreuz abschliesst, gedeckt (Tf. 19:6). Die Swastika war ein beliebtes Motiv und kam bei der Erzeugung der provinzialen Scheibenfibeln häufig in Anwendung, besonders bei der einfachen ungerahm-ten Ausführung, wie sie in Dutzenden von Funden aus den Limeskastellen, Pannonien und aus dem sarma-tischen Gebiet Ungarns bekannt sind (0. Almgren, 1923, 104, Tf. X:23i; W. Barthel, 1909, 84—85, Tf. X:i7, 27; N. Walke, 1965, 52, Tf. 95:37; E. v. Patek, 1942, 127, 228, 296, Tf. XVIII: 15; M. Pärducz, 1950, Tf. XC:io; derselbe, 1956, 162). Die Variante mit kreisförmigem Rahmen tritt seltener auf (z. B. Morin-Jean, 1911, 822, 831, Tf. 1:6). Zu unserem Beispiel mit dem schrägen, nach rechts gewendeten Hakenkreuz finden wir verwandte Gegenstücke hauptsächlich in den Exemplaren aus Pannonien, aufweiche E. v. Patek (1942, 227, 296, Tf. XVIII: 14) aufmerksam machte. Die Fibeln dieser Serie sind durch eine verhältnismässig einheitliche stilistische und konstruktive Ausführung gekennzeichnet und durch ihre Masse, die sich zwischen 28 und 34 mm bewegen, unterscheiden sie sich nur wenig voneinander. Die Zcitstellung der Swastikascheibenfibeln wurde einerseits durch die Zugehörigkeit zur Gruppe der provinzialrömischen Durchbrucharbeitcn, andererseits durch ihr häufiges Auftreten in Limeskastellen bestimmt. Nach W. Barthel (1909, 63—64) kam die höchste Blütezeit der durchbrochenen Metallerzeugnisse, die besonders während der Regierungszeit des Antoninus Pius verbreitet waren, in der zweiten Hälfte des 2. und zu Beginn des 3. Jahrhunderts zum Ausdruck. Die Richtigkeit einer solchen Datierung bestätigen die Fundumstände mancher durchbrochenen Gegenstände aus den Kastellen Zugmantel und Osterburken. Zu diesen Funden gehört eine aus der Reihe der Hakenkreuzfibeln, die in Zugmantel in Keller 168 gefunden wurde, der etwa zum Ende des 2. Jahrhunderts zugeschüttete wurde (W. Barthel, 1909, 84—85). E. v. Patek (1942, 128) stellt die Hakenkreuzfibeln in die spätere Periode der Kaiserzeit, M. Pärducz (1956, 162) zählt sie zu den Funden aus der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts. In denselben Zeitabschnitt — Ende des 2. oder erste Hälfte des 3. Jahrhunderts — können wir daher auch unser zweites Stück einreihen, das Fragment einer zweigliedrigen, durchbrochenen Scheibenfibel aus einem ungekannten Fundort (Tf. 19:7) (mit Rücksicht darauf, dass in derselben Museumssammlung zwei Fibeln aus Carnun-tum sind, kann man nicht ausschliessen, dass auch das Fragment der beschriebenen durchbrochenen Scheibenfibel von demselben pannonischen Fundort stammt). Der schlecht erhaltene Zustand lässt das Muster nicht erkennen, das in gewisser Weise dem Torso einer stilisierten menschlichen Gestalt gleicht, aber die umgekehrte Lage im Hinsicht zur Spiraleinrichtung schliesst wohl ein anthropomorphes Motiv, das in dieser Kategorie von Fibeln übrigens nur ausnahmsweise vorkommt, aus (vgl. B. Svoboda, 1946, 66—67, Abb. 12; derselbe, 1948, 109—111, Abb. 15:2; S. Thomas, 1966, 157, Abb. 12; J. Garbsch, 1966, Tf. 21:2; 25:8). Germanische Scheibenfibel (Tf. 19:8) Bei der Kartierung der Funde der reichen Gruppe der germanischen Scheibcnfibeln, welche von S. Thomas (1967, 70—71, Karte 1) durchgeführt wurde, zeigte sich eine Verbreitung dieser Form ausschliesslich im westlichen Teil des freien Germaniens mit dem Schwerpunkt im elbgermanischen Bereich, wo sich eine Konzentricrung in einigen Zentren zeigte. Die Tatsache, dass im ostgermanischen Bereich Scheibenfibeln einheimischer Produktion fehlen, suchte die Autorin damit zu erklären, dass die dortigen Bewohner andere Trachtbestandteile trugen. Nach dem bisherigen Stand der Funde kann man feststellen, dass auch in Mähren, das von Angehörigen des Swebenstammes besiedelt war und noch in den elbgermanischen Kreis gehörte, die germanischen Scheibenfibeln nicht besonders beliebt waren, sodass wir aus diesem IOI Land bisher nur ein einziges Stück aus Kostelec n. H. kennen. Es handelt sich um ein Bronzeexemplar mit Armbrustspiralrolle, die mit der eisernen Achse zum achteckigen, scheibenförmigen Spiralhalter verbunden ist, dessen oberes Ende durch den Ausschnitt in der Blechbasis der Fibel gesteckt und zerhämmert ist, wodurch er mit ihr befestigt war (Tf. 19:8). Die stark beschädigte Platte macht eine genauere Bestimmung der Gattung dieses Bruchstückes nicht möglich, das von A. Gottwald (1932, 37, Tf. III: 14) in die Gruppe der Scheibenfibeln in Kleeblattform gestellt wurde, J. Zeman (1961a, 212) reiht es zu den Formen der Kleeblatt- oder Tierscheibenfibeln und S. Thomas (1967, 144) eher zu den Typen der runden Scheibenfibeln. Die Datierung des typologisch unsicheren Fundes ist schwierig, da auch die übrigen Gegenstände des Inventars aus dem geschlossenen Grabfund nicht genügend beweiskräftig für eine nähere chronologische Einreihung sind. Als Aschenurne diente eine Terrine von der Form, wie sie im Verlauf des 3. Jahrhunderts auftritt und bis in das 4. Jahrhundert fortlebte (vgl. J. Zeman, 1961a, 225). Erwähnenswert erscheint uns, dass solche Urnen in den Gräbern 204, 377 und 403 in Kostelec in Begleitung von Armbrustfibeln mit dreieckig abschliessendem und rechteckigem Fuss vom Ende des 3. Jahrhunderts auftraten. In diesem Zeitabschnitt kam nach Mähren auch eine neue ethnische Gruppe aus dem nördlichen Elberaum, also aus einem Gebiet der häufigen Verbreitung der germanischen Scheibenfibeln, sodass es wahrscheinlich ist, dass von dort auch unser Exemplar mitgebracht wurde, dessen Rest wir in Grab 431 in Kostelec n. H. feststellen konnten. Zeitlich dürfte dieses Stück in die Spätphase der Stufe C 2 gehören, aus der wir die grösste Zahl der Funde von germanischen Scheibenfibeln kennen, deren Herstellung im Raum des freien Germaniens nach dem Rückgang der provinzialrömischen Emailindustrie um die Mitte des 3. Jahrhunderts deutlich anstieg (S. Thomas, 1967, 67, 70). Fibel mit gegabeltem Bügel und röhrenförmigem Fuss [Tf. 18:8) Die Fibel aus Carnuntum (Tf. 18:8) gehört zur Gruppe der provinzialrömischen Spangen mit zwei-oder dreiteilig gegabeltem Bügel. Fibeln dieses Typus, deren Vorlagen W. Barthel (1909, 74) bei frührömischen Formen des 1. Jahrhunderts sucht, sind in grosser Zahl aus Pannonien, sowie von Funden aus Kastellen des obergermanisch-raetischen Limes bekannt, und zwar mit Scharnier- oder Spiralkonstruktion (W. Barthel, 1909, 76; Tf. IX:47—55; /. Kovrig, 1937, 76—77, 124, Tf. XVII: 174, 178—180; E. v. Patek, 1942, 144—145, 254—255, Tf. XXIV:7—9, 11). Das hier angeführte Exemplar reiht sich zur Variante mit schmalem, röhrenförmigem, längs abgekantetem Fuss und mit einem Bügel, den eigentlich eine breite, schwach bogenförmig gewölbte Platte bildet, mittels einer länglichen Durchbrechung in zwei bandförmige Zweige mit gekerbtem Rückenkamm geteilt. Bei Scharnierfibcln mit Querbalken sitzt gewöhnlich oberhalb des Schlitzes für die Nadel ein Bügelknopf (z. B. /. Kovrig, 1937, Tf. XIV: 146, 147; E. v. Patek, 1942, Tf. XXIV:7; D. Popescu, 1945, Abb. 6:68). Als seine Reminiszenz ist bei unserem Stück auf der Bügelkopfseite nur ein kleiner Buckel, indem der charakteristische Bügelfortsatz hier vom gedehnten Oberteil des scheibenförmigen Spiralhalters ersetzt wird. Die Spiralrolle, bei dieser Spangenform grösstenteils kurz (W. Barthel, 1909, 74), ist nicht erhalten. Verwandte Formen, allerdings vorwiegend mit Scharniereinrichtung, stammen hauptsächlich aus panno-nischen Fundorten (/. Kovrig, 1937, 71—72, 124, Tf. XIV: 144, 146; E. v. Patek, 1942, 144—145, 254—255, Tf. XXIV17). Fibeln mit mehrteilig gegliedertem Bügel treten gleichzeitig mit Scharnierbalkenfibeln auf, zu welchen sie als gesonderte Untergruppe eingereiht werden, und als die Zeit ihrer höchsten Blüte wird das Ende des 2. Jahrhunderts angesehen, nach Ansicht W. Bartheis (1909, 74—75) etwa die letzten Regierungsjahre des Marcus Aurelius, die Zeit der Herrschaft des Commodus und weiter der Beginn des 3. Jahrhunderts (vgl. O. Almgren, 1923, 88—89, 110; /. Kovrig. 1937, 125; E.v. Patek, 1942, 144; D. Popescu, 9'45> 496>- Querbalkenfibel mit Scharniereinrichtung (Tf 18:9) Querbalkenfibcln mit Scharnicreinrichtung, die in mittlerer römischer Kaiserzeit besonders stark in den Donauprovinzen verbreitet waren, in welchen sie vielleicht auch entstanden, und auch markant unter den Funden aus obergermanisch-raetischen Limeskastellen auftreten, werden im Barbaricum nur ausnahmsweise verzeichnet (W. Barthel, 1909, 76—78, Tf. IX: 59—67; 0. Almgren, 1923, 88, 110; /. Kovrig, 1937, 123—125, Tf. XVII: 171 —177; E. v. Patek, 1942, 144—145, Tf. XXIV: i—6; B. Svoboda, 1948, 164—166, Abb. 31:1, Tf. XXI: 1). Diese Tatsache und die Bindung der Hauptmasse der Funde an Militärstationen in den Provinzen, bekräftigen die Annahme, dass es sich um Spangen handelt, die zur Soldatenkleidung gehörten (E. v. Patek, 1942, 145). In Mähren besitzen wir nur ein einziges Stück dieser Art, welche Vorgänger der spätrömischen Zwiebelknopffibcln war, im Bruchstück aus dem Depotfund von Uherské Hradiště (Tf. 18:9). Diese Fibel mit walzenförmigem, durch kleine längliche 102 Endknöpfe abgeschlossenem Querbalken, hat einen auffallend schwach gewölbten Bügel ohne Kopfknopf. Der abgesetzte, gekerbte Rückenkamm erinnert an die gleiche Verzierung verschiedener Varianten von Querbalkenfibeln mit Scharniereinrichtung aus dem Kastell Zugmantel und aus Pannonien (W. Barlhel, 1909, Tf. IX:59, 64; XXI:31, /. Körnig, 1937, 125). Bronzespangen dieser Form waren häufig mit einem Weissmctallüberzug versehen oder sie waren versilbert (W. Barthel, 1909, 76), wovon auch schwache Spuren am Exemplar aus Uherské Hradiště zeugen. Die Datierung der Querbalkenfibeln mit Scharniereinrichtung stützt sich vor allem auf das Auftreten in Limeskastellen, die eine zeitliche Zuweisung der ganzen Gruppe in die letzten Jahrzehnte des 2. und in die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts ermöglichen (W. Barthel, 1909, 76; O. Almgren, 1923, 88—89; /. Kovrig, 1937, 125; E. v. Patek, 1942, 144; B. Svoboda, 1948, 166). Armbrustfibeln mit hohem Nadelhalter (Tf. 20) Die wichtigste Spangenart der älteren Phase der jüngeren römischen Kaiserzeit sind Fibeln, deren charakteristischen Merkmale eine zweigliedrige Armbrustkonstruktion und ein hoher Nadelhalter sind. Sie wurden erstmalig von 0. Almgren (1923, 90 ff.) gegliedert, der sie in seine Gruppe VII einreihte, in welcher er drei Serien dieser Formen mit verschieden ausgeführtem Fuss und eine vierte Reihe der moströs entwickelten Formen unterschied. Diese grundlegende Einteilung in vier Serien behielten später auch W. Matlhes (1931a, 19 ff.), für den das Hauptbestimmungsmerkmal die Gestaltung des Bügels war, und Fi Kuchenbuch (1938, 26 ff.) bei, der vor allem die Gestaltung des Fussabschlusses berücksichtigte. Die übrigen Forscher beriefen sich entweder auf eine dieser Bearbeitungen (z. B. E. Schuldt, 1955, 47; K. Raddatz,, 1957, 108), oder sie betrachteten es als unnötig, die ursprüngliche Gliederung O. Almgrens abzuändern (z. B. M. B. Mackeprang, 1943, 4; A. Gen-rich, 1954, 2; J. Brandt, i960, 22). Erst in letzter Zeit wählte T. Kolník (1965, 189) als Kriterium die Form der Konstruktion und nach Art und Weise der Sehnenführung teilte er die zweigüedrigen Fibeln mit hohem Nadelhalter in zwei selbständige Gruppen: a) Armbrustfibeln mit unterer Sehne; b) Fibeln mit oberer Sehne. Die Entstehung der Armbrustfibeln mit hohem Nadelhalter wird nicht einheitlich interpretiert. O. Almgren (1923, 90-91, 253; 0. Almgren - B. German, 1923, 134) ist der Meinung, dass man für die Aufklärung der Frage der Entwicklung der Bügelform für jede Serie gesondert Beispiele suchen müsse, gibt aber zu, dass man einige Formen direkt von älteren nordeuropäischen Typen ableiten kann, während andere ihre Vorbilder im südrussischen Kulturgebiet gehabt haben mochten. Von seiner ursprünglichen Meinung, dass diese Spangen ihre zweigliedrige Armbrustkonstruktion von Fibeln mit umgeschlagenem Fuss übernahmen, sah später 0.. Almgren aus chronologischen Gründen ab, und gemeinsam mit B. Nerman neigt er zur Ansicht, dass die Anwendung dieser Art von Spiralrolle durch Beispiele einiger eingliedrigen Formen mit unterer Sehne — entweder von den Fibeln der Gruppe I aus der Elbgegend, oder von provinzialrömischen, insbesondere von den rheinischen Formen A 15 und A 16 — beeinflusst sein konnte. Damit näherten sich diese beiden Forscher der Überzeugung W. Bartheis (1909, 79), welcher die Armbrustfibeln mit hohem Nadelhalter als billige provinzialrömische Erzeugnisse beurteilt, die anstelle der gewöhnlichen Soldatenfibeln des Typus A 15 antraten und durch Vereinfachung mancher wertvoller Formen entstanden, vorwiegend aus den provinzialrömischen Kniefibeln. W. Matthes (1931a, 25) und F. Kuchenbuch (1938, 25) versuchten die Anfänge der Armbrustfibeln mit hohem Nadelhalter im germanischen Raum zu verfolgen und wiesen auf die Bedeutung hin, welche zumindest für einige Serien der Gruppe VII die Kniefibeln hatten. B. Svoboda (1948, 82) erklärte ihre Verwandtschaft durch die gemeinsame Basis beider Formen in den provinzialrömischen Soldatenfibeln, wenngleich er zugab, dass es vorläufig noch nicht möglich sei zu entscheiden, wo sich die verschiedenen Elemente zur Endform gestalteten und er erinnert daran, dass die älteste Entwicklungsstufe der Armbrustfibeln mit hohem Nadelhalter aus pro-vinzialrömisehem Gebiet bekannt ist. Auch T. Kolnik (1965, 191) schreibt den Hauptanteil an der Entstehung von Almgrens Gruppe VII den Formen der Gruppe V zu, insbesondere den Einsprossenfibeln der Serie 8 und den Kniefibeln der Serie 9, beim knopfartigen Fussabschluss schliesst er nicht auch den Einfluss der kräftig profilierten Fibeln der Gruppe IV nach O. Almgren aus. Im Ganzen darf man sagen, dass das ständig zunehmende Fundmaterial neue Beweise erbringt, welche die Richtigkeit der Annahme R. v. Uslars (1938, 107) von der Existenz einer ganzen Reihe von Entwicklungslinien bestätigen, die von der älteren Gruppe V zur jüngeren Gruppe VII führen und von engeren Zusammenhängen zwischen den Typen dieser beiden Gruppen zeugen, als es zur Zeit der Almgrenschen Gliederung dieser Spangen erkennbar war. In Mähren sind zweigliedrige Fibeln mit hohem Nadelhalter nur in einer bescheidenen Anzahl von Exemplaren in beschränkter Auswahl der Typen vertreten. Ein Teil der Funde gehört zu den Exemplaren mit abgesetztem Fuss, die je nach Verschiedenheit ihrer Spiralkonstruktion in zwei Reihen eingeteilt IO3 werden, die übrigen Stücke gehören in die Serie der Formen, deren Bügel direkt in den Nadelhalter übergeht. Eine besondere Stellung in der ganzen Gruppe nimmt der Torso einer Spange ein, die einen verhältnismässig massiven, beiderseitig gerade abgeschnittenen, stabförmigen Bügel hat, dessen schwache Biegung und leichte Verflachung an der Oberseite den Fuss begrenzte, der einen vollen Nadelhalter trägt, dessen untere Hälfte abgebrochen ist, sodass man seine ursprüngliche Höhe nicht mehr feststellen kann. Vom geraden Bügelkopfende verläuft der Rest der Spiraleinrichtung in Form eines prismatischen Gliedes, das in einen runden Draht übergeht. Die Spiralrolle, die nicht erhalten blieb, kann man sich mit umgelegter Sehne vorstellen, deren linke Hälfte mit ihrem Ende in die Querrille an der Oberseite des kantigen Stückes, um das sie gedreht war, eingelegt war, der Anfang der rechten Hälfte war in einem Schlitz festgehalten, der zwischen der ersten Sehnenhälfte und dem Bügelende entstand. Das beschriebene Exemplar (Tf. 20: i) aus unbekanntem Fundort stellt einen Ubergangs-typus zwischen den Kniefibeln und den Fibeln mit hohem Nadelhalter dar. Mit der zuerst angeführten Serie verbindet es noch die eingliedrige Spiralkonstruktion, aber die abweichende Linie des Körpers mit abgesetztem Fuss zeigt bereits eine Anpassung an das Prinzip an, nach welchem sich die Formen der neuzugestaltenden zweiten Gruppe richteten. Das Gegenstück zu diesem Fund ist eine ähnlich konstruierte Spange, die unter Gegenständen aus gestörten Gräbern bei Vrbice in Böhmen festgestellt wurde (B. Svoboda, 1948, 83, Abb. 9:14; Tf. VI: 6). Zweigliedrige Armbrustfibeln mit hohem Nadelhalter (Tf. 20:4—y) Die Beispiele der entwickelten Armbrustfibeln mit hohem Nadelhalter aus mährischen Fundplätzen gehören grösstenteils in Serie 1 von Almgrens Gruppe VII, welche die Formen mit abgesetztem Fuss und Endkopf umschliesst. Der Form A 201 stehen am nächsten die Spangen aus Kobeřice (Tf. 20:4) und Uherský Brod (Tf. 20:5) mit verhältnismässig massivem, zum Kopf sich massig verbreiterndem Bügel, der vorne in einen scheibenförmigen Spiralhalter mit Öffnung für die Achse seitlich zusammengedrückt und am unteren Ende durch einen Querwulst abgeschlossen ist, der die Grenze zum abgesetzten Fuss bildet, welcher unten einen hohen, vollen Nadelhalter und am Ende einen Knopf trägt. Nahe verwandt mit diesen Exemplaren ist auch die Spange aus Rakvice (Tf. 20:6), die einen ähnlich ausgeführten Bügel und Nadelhalter wie die vorher angeführten Stücke hat, aber sie unterscheidet sich von diesen durch den stufenförmig abgesetzten, fächerförmig verbreiterten Fuss, dessen gekerbte Abschlusskante durch eine Querrille abgeteilt ist, die im Profil den Eindruck eines Knöpfchens macht. Man kann also bei beiden Varianten des Fusses trotz deutlichen Unterschiedes in der Form das gleiche Bestreben bemerken, am Ende durch Absetzung ein eigenes Glied zu bilden. Armbrustfibeln mit abgesetztem Fuss mit Endknopf verbreiteten sich im gesamten freien Germanien und wurden auch in den Randzonen der römischen Provinzen vermerkt. In Deutschland treten sie vorwiegend im Elbe - und Saalegebiet auf, sie wurden aber, auch im Limeskastell Osterburken verzeichnet, im Norden drangen sie nach Dänemark, Schweden und Norwegen, in Polen finden sie sich sowohl im unteren Oder- und Weichselgebiet, als auch südlich auf dem Boden der Przeworsk-Kultur, einzelne Stücke dieser Form werden aus Böhmen und der Slowakei, aus Carnuntum in Österreich und aus Ungarn von pro-vinzialrömischem und sarmatischem Boden angeführt {0. Almgren, 1923, 198—201; W. Matthes, 1931a, 23; E. v. Patek, 1942, 143, 249, Tf. XXV:9; M. Párducz, 1944, 70, Tf. XXXIV: ia, b; B. Svoboda, 1948, 83—86; A. Bezzenberger, igoga, 76; S. Janosz, 1952, go—gi, 266, Abb. 119:3, 4; T. Kolnik, 1965, 189 bis 191). 0. Almgren (1923, 92) sieht ihre Heimat im östlichen Raum und ihre Prototypen suchte er in südrussischen Formen. Auch W. Matthes (1931a, 23) verband die Entstehung dieses Typus mit dem Eindringen fremder Elemente aus dem Osten, da er im Elberaum, der sich als Schwerpunkt des Auftretens von Formen anderer Serien der Gruppe VII zeigte, keine älteren Vorbilder für sie feststellen konnte. Entgegen diesem lenkte F. Kuchenbuch (1938, 27) die Aufmerksamkeit zu den Spangen des Elbegebietes von Almgrens Gruppe V und zeigte sich bereit, die Form A 112, von der die Fibeln mit S-förmigem Bügel des Typus A 193 abgeleitet sind, als geeignete Vorform auch für die Variante mit abgesetztem Fuss anzusehen. Im Zusammenhang mit dem Exemplar aus Rakvice ist es wichtig, sich einem interessanten Fund aus Grab 13 im Gräberfeld von Nitzahn, Kr. Rathenov in Brandenburg zuzuwenden, wo ein Paar von Bronzespangen mit breitem, gewölbtem, S-förmig geschweiftem Bügel einen ähnlich ausgeführten Fuss mit hohem Nadelhalter zeigte. A. v. Müller (1956, 198, 201, 202, Abb. 11: 2b, c) betrachtet diese Spangen als Mischform zwischen Typus A 155 der Gruppe V und der Form A 195 der Gruppe VII. In Almgrens Gruppe V finden wir auch Exemplare — ähnlich der Form A 150 (0. Almgren, 1923, 69, 184—185) — die wir sowohl wegen der Form des Bügels, als auch im Hinblick auf den flach abgesetzten, wenn auch viereckigen Fuss, nicht aus dem Blickfeld als eine der möglichen Inspirationen verlieren dürfen, die zur Gestaltung der Typen von Gruppe VII beitragen konnten, deren Beispiel wir in dem erwähnten mährischen Fund kennenlernten. Einen etwas verschiedenen Charakter als die Exem- 104 plare mit deutlicher Grenze zwischen Bügel und Fuss hat Spange aus Näklo-Mezice mit bandförmigem Bügel und facettiertem Fuss, der mit einem gegliederten Knopf abgeschlossen ist. Der Bügel ist vorne verflacht in den scheibenförmigen Spiralhalter mit Öffnung für die Achse und trägt am Kopf und am Übergang zum Fuss Verzierungsfelder mit seitlichen Hohlkehlen und entlang der Seitenkanten einen feinen Tremolierstich, der auch auf beiden Seiten des hohen Nadelhalters die vertikalen Ränder einfasst (Tf. 20:7). Die Profillinie des Fibelkörpers entspricht eher dem Typ A 202, der nach 0. Almgren (1923, 91) an der Grenze zwischen den Formen mit deutlich abgesetztem Fuss und den S-förmig geschweiften Exemplaren steht. W. Matthes (1931a, 24, 82) bezeichnete ähnliche Fibeln, die selten mit einem Fussknopf versehen sind, als Sonderform seiner Serie 2a und zeigte, dass sie am häufigsten im Elberaum in der Altmark, aber auch auf Bornholm, in der Lausitz und in Böhmen verzeichnet wurden (B. Svoboda, 1948, Abb. 9:11, 12, 15). Auch die Verzierungselemente, die an dem mährischen Stück verwendet wurden, kann man am meisten bei den Exemplaren aus dem Elberaum von Almgrens Gruppe VII beobachten, besonders den Tremolierstich, der am Nadelhalter appliziert ist (z. B. W. Matthes, 1931a, Tf. ioe, f; nd; derselbe, 1931b, Tf. 7:38a—d; 9:46a, b; 19:113; A. Genrich, 1954, Tf. 10:A2; K. Raddatz, 1957, Tf. 17:1; R. Laser, 1965, Tf. 16:86). Für die Verzierung der oberen Teile boten gute Möglichkeiten vor allem die flachen Bügel der Alm-grenschen 3. Serie dieser Gruppe, an denen sich sowohl längseingravierte Zickzacklinien als auch ornamentale Felder an den Enden geltend machen konnten (z. B. Kostelec n. H., Gr. 307 {Tf. 20:8); A. Genrich, 1954, Tf.9:A4; 22:B 1— 3; C 1, 3; 24^2; 27:4, 8; B. Stjern-quist, 1955, Tf. XX:4—6; J. Brandt, i960, Tf. 26: isof, 138b). * Bei der Zeiteinordnung der mährischen Armbrustfibeln mit hohem Nadclhalter, die durchwegs Einzelfunde sind, ist es notwendig die allgemeinen Erkenntnisse über die chronologische Stellung verwandter Exemplare heranzuziehen. Die Grundlagen für eine absolute Datierung wurden hauptsächlich von der Tatsache hergeleitet, dass die Spangen von Almgrens Gruppe VII unter Funden einerseits aus Limeskastellen auftauchen, die um die Mitte des 3. Jahrhunderts zerstört wurden, andererseits unter Gegenständen vom Thorsberger Moor, wo eine Reihe von römischen Münzen mit der spätesten Prägung aus dem Jahr 194 endet {W. Matthes, 1931a, 27; B. Svoboda, 1948, 83), eine neue Bewertung zeigt jedoch den Thorsberger Moofund als eine nicht verlässliche Stütze (vgl. E. Schuldt, 1955, 50, Anm. 41). Einen genaueren Terminus post quem fand R. v. Uslar (1938, 108—109) in den Gräbern von Rheindorf, durch Terra sigillata zum Jahr 180 datiert, welche bestätigen, dass die frühen Formen der Armbrustfibeln mit hohem Nadel- halter am Ende des 2. Jahrhunderts bereits entwickelt waren, wie auch das wiederholte gemeinsame Auftreten dieser Spangen mit Typen von Almgrens Gruppe V aus der älteren römischen Kaiserzeit anzeigt (z. B. A. Plettke, 1921, 27; F. Kuchenbuch, 1938, 28; A. Genrich, 1954, 2). Nach B. Svoboda (1948, 86) traten die ersten Exemplare der zweigliedrigen Fibeln mit hohem Nadelhalter in den letzten Jahrzehnten des 2. Jahrhunderts in Erscheinung, E. Schuldt (1955, 50) stellte die Entstehung der Formen VII. Gruppe zum Ende der älteren römischen Kaiserzeit und A. Genrich (1954, 2, 17) an den Beginn der spätrömischen Periode, d. h. etwa um das Jahr 180, und K. Raddatz (1957? 108, 148) schliesslich schon vor die Markomannenkriege zum Beginn der Stufe C 1. Typus A 201 und ihm verwandte Exemplare, mit denen wir auch einige mährische Funde verglichen, reihte schon 0. Almgren (1923, 90) zu den ältesten Formen der Gruppe VII. Bruchstücke dieser Spangcn-form wurden auch in Rheindorf in Grab 74 festgestellt, das nach Aussage von Terra sigillata aus der Zeit um das Jahr 180 stammt {R. v. Uslar, 1938, 108). In Preetz waren venvandte S-förmig geschweifte Fibeln der 1. Serie am reichsten in Zone 1 des Gräberfeldes vertreten, das zeitlich in die Jahre 175—200 begrenzt wird, in kleinerer Zahl erhielten sie sich bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts {J. Brandt, i960, 38, 63). Eine ähnliche Spannbreite ihres Auftretens erwies sich im Gräberfeld von Pritzier, wo diese Fibeln in einem Abschnitt auftraten, der vom Ende des 2. Jahrhunderts bis zum Jahre 250 reichte {E. Schuldt, 1955, 50). Auch im mitteldanubischen Raum gehören Armbrustfibeln mit hohem Nadelhalter und abgesetztem, knopfartig abgeschlossenem Fuss dem Horizont der Anfangsphase der jüngeren römischen Kaiserzeit an, wie auch die slowakischen Beispiele aus den Gräberfeldern in Bešeňov und Očkov zeigen (T. Kolník, 1965, 193). Man darf annehmen, dass auch die ähnlichen mährischen Stücke aus Kobeřice und Uherský Brod chronologisch nicht sehr verschieden sind und dass man sie mit grösstcr Wahrscheinlichkeit in die Endphase des 2. Jahrhunderts stellen kann. Mit diesen Spangen ist vermutlich die Variante mit fächerförmig verbreitertem Fuss aus Rakvice gleichaltrig, welche bei dieser Einordnung auch den genügenden, für die Entwicklung nötigen Zeitabstand gegenüber dem Mischtypus mit Merkmalen von Almgrens Gruppe V und VII hat, der in Nitzahn entdeckt wurde, wo er zu den jüngsten Formen des Gräberfeldes, welches ungefähr in den Jahren 150—170 einging, gehörte {A. v. Müller, 1956, 202, 204). Im annähernd gleichen Abschnitt — vor Ende der Markomannenkriege — konnte vielleicht das erwähnte Beispiel der anderen Übergangsform aus unbekanntem Fundort in Mähren (Tf. 20:1) entstehen. Das typologisch jüngste Exemplar ist zweifellos die Spange aus Náklo-Mezice, welche durch ihre Motive und Art der Verzierung des 105 bandförmigen Bügels, die eher für die Formen der Serie 3 charakteristisch sind, und durch die Facettierung der Seitenkanten des Fusses, die von einem Einfluss der Formen von Gruppe VI zeugt, sich bereits zu den Funden des 3. Jahrhunderts gesellt. Zweigliedrige Fibeln mit hohem Nadelhalter und oberer Sehne (Tf. 20:2, 3) Neben den Armbrustfibeln mit abgesetztem, knopfartig abgeschlossenem Fuss und hohem Nadelhalter, die in Serie 1 der Gruppe VII nach Almgren gehören, zeigen sich Formen mit gleichen charakteristischen Kennzeichen, die aber mit einer Spiralrolle mit oberer Sehne versehen sind. Erstmalig beschäftigte sich M. Pärducz (1941b, 62; derselbe, 1944, 70; derselbe, 1956, 159—160) mit diesen, der sie in zwei Varianten gliederte, die sich im Wesentlichen nur durch ihre Grösse voneinander unterschieden. Ihre Entstehung brachte er mit dem keltisch-dakischen Einfluss im Karpatenbecken in Zusammenhang und ihren Prototyp sah er in den Fibeln vom Spätlatenetypus mit umgelegter Sehne und Rahmennadelhalter. Die grösseren Formen haben zum Unterschied von diesen Vorbildern eine Spiralrolle mit oberer, mittels Haken befestigter Sehne, einen Bügel mit abgesetztem Fuss und einen hohen Nadelhalter, dessen Anwendung M. Pärducz dem Beispiel der provinzialrömischen Kniefibeln zuschreibt. Er sucht das Entwicklungszentrum dieser Variante im südlichen Banat oder in östlich gelegenen benachbarten Gebieten, von wo sie sich dann in die Ungarische Tiefebene, zusammen mit den Funden des Kreises von Szentes-Nagyhegy, verbreitete. Bei der Exemplaren der kleineren Variante, die anstelle eines Sehnenhakens einen Kopfknopf tragen, kann man als Entstehungsgebiet die südlichen Teile der Ungarischen Tiefebene ansehen. Die kleinere Form bezeichnete M. Pärducz ursprünglich als jüngere Entwicklungsstufe, später kam er zu der Ansicht, dass beide Varianten, welche gleiche Wurzeln haben, die durch die keltisch-dakische Urbevölkerung gegeben waren, das Produkt einer parallelen Entwicklung im mittleren und südlichen Teil der Ungarischen Tiefebene sind, aber er schliesst die Möglichkeit eines zeitlichen Vorsprungs vor den Armbrustfibeln von Almgrens Gruppe VII nicht aus, an deren Gestaltung sie vielleicht Anteil haben konnten. Die kleinere Variante der Fibeln mit hohem Nadelr halter und oberer Sehne ist viel häufiger. Sie beschränkt sich nicht auf ungarisches Gebiet, wo M. Pärducz (1956, 159) 20 Fundorte anführt, sondern tritt auch im Banat, in Rumänien und im südlichen Teil der UdSSR auf, in nördlicher Richtung dringt sie in die Slowakei, nach Mähren, in das südliche Polen und ein Beispiel wurde sogar im ehemaligen Ost- preussen verzeichnet (M. Pärducz, 1940, 269, Tf. XLIII:7; R. Vulpe, 1953, 330— 332, 436—437» At>b. 140; C. Mätasä - /. Zam05^eanu " Zßmos^eanu> I96i, 346, Abb. 6:3; A. Bezzenberger, 1909a, 76, Abb. 50; K. Godlowski, 1959 a, 175, 259, 260, Abb. 3:2; derselbe, 1961a, 298, 299, Tf. 11:6; derselbe, 1961b, 167, 168, 190, Abb. 19; T. Kolník, 1965, 195). Grössere Aufmerksamkeit widmete diesen Funden T. Kolník (1965, 195 bis 199), der an die Erfahrungen von M. Pärducz anknüpfte. Er anerkennt im Wesentlichen die mittel-danubische Herkunft der Formen mit oberer Sehne, für die er im Hinblick auf die Konzentration der Funde im sarmatischen Theissgebiet und in den angrenzenden Zonen die Bezeichnung „sarmatischer oder südöstlicher" Typus wählt, aber ihre Vorgänger sieht er in den späten kräftig profilierten Fibeln des Typus VI:54 nach /. Kovrig. Die zweigliedrigen Fibeln mit hohem Nadelhalter und oberer Sehne nimmt er aus Almgrens Gruppe VII als selbständige Serie heraus, und unterscheidet bei diesen zwei Varianten: A) mit Sehne, die mittels Haken befestigt ist; B) mit Sehne, die auf den Kopf knopfansatz gestützt ist, wobei er nicht ausschliesst, dass die zweite Variante die typologisch jüngere ist. Das gemeinsame Auftreten dieser Formen mit Fibeln mit Armbrustkonstruktion in der Slowakei erklärt er durch die engen quadisch-sarmatischen Verbindungen, mit deren Widerhall man auch in Mähren rechnen muss. Die mährischen Beispiele des südöstlichen Typus der Fibeln mit hohem Nadelhalter sind Oberflächenfunde aus den Siedlungen Blažovice (Tf. 20:3) und Chrlice (20:2). Sie sind weniger massiv als ihre Gegenstücke mit Armbrustkonstruktion, aber in ihrer Form, ihrem ganzen Bau und ihrer Gliederung einschliesslich dem Querwulst an der Grenze beider Bügelteile sind sie ihnen sehr ähnlich. Auffallende Unterschiede zeigen sich einerseits bei der Gestaltung der scheibenförmigen Spiralhalter, die oben ein rinnenförmiges Sehnenlager und vorne einen Knopfansatz haben, andererseits in der Form der Fussknöpfe, die grössere kegelförmige, schräg aufwärts ragende Glieder bilden. Einen analogen Fussabschluss können wir bei einigen Spangen aus Ungarn und Polen beobachten (M. Pärducz, 1950, Tf. XC:i6; K. Godlowski, 1959b, 65, Abb. 2c), während eine dachförmige Gestaltung der Oberseite des Bügels, durch welche das Exemplar aus Chrlice gekennzeichnet ist, vorwiegend bei Funden aus sarma-tischem Gebiet geläufig ist (z. B. M. Pärducz, 1941b, Tf. II: 12b; derselbe, 1944, Tf. XXXIII: ib; XXXVI: :2a; XLII:4; derselbe, 1950, Tf. VIII:8a; XIV:5a; XC: 16). Chronologisch gehören die zweigliedrigen Fibeln mit oberer Sehne annähernd in den gleichen Abschnitt wie ihre Analogien mit Armbrustkonstruktion. In der Ungarischen Tiefebene verbindet M. Pärducz (1956, 159, 166) ihr Auftreten mit der Verbreitung der Funde des Kulturkreises Szentes-Nagyhegy aus 106 der Zeit zwischen den Jahren 180—260/270, in der Slowakei datiert T. Kolník (1965, 198—199) die Spange aus dem Objekt 2 in Pobedim vielleicht noch in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts und das Exemplar aus Grab 121 in Očkov entweder zum Ende des 2. oder in den Anfang des 3. Jahrhunderts. Im polnischen Opatów gehört die Spange aus Grab 183, die dem Exemplar aus Chrlice nahe steht, in Phase II des Gräberfeldes, die durch charakteristische Funde von Terra sigillata-Bruchstücken, Spangen von Alm-grens Gruppe VII und Fibeln mit umgeschlagenem Fuss vom Typ A 158 und ihren Derivaten in die letzten Jahrzehnte des 2. und in die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts datiert werden kann (K. Godlowski, 1961a, 298—299, 302). In den gleichen Zeitrahmen fallen auch die mährischen Siedlungen in Blažovice und Chrlice, wie uns das bisher geborgene Material anzeigt, unter dem neben Keramikscherben aus der erstgenannten Lokalität auch Fibeln mit rechteckigem Fuss auftreten (Tf. 40:4, 6), aus der zweiten Siedlung eine Rollenkappenfibel des Typus A 41 der Gruppe II nach 0. Almgren und eine Fibel mit umgeschlagenem Fuss (Tf. 3:3; 32:1). Wenn wir auch in den Grenzen der Existenz dieser Siedlungen mangels an geschlossenen Funden eine genauere Zeitstellung für die zweigliedrigen Fibeln mit hohem Nadelhalter nicht bestimmen können, erscheint es uns wahrscheinlich, dass diese nicht weit entfernt von der Wende des 2. zum 3. Jahrhundert liegt (zur Datierung vgl. E. Beninger -H. Freising, 1933, 18). Zweigliedrige Armbrustfibeln mit einem direkt in den Nadelhalter übergehenden Bügel (Tf. 20:8—12) Die dritte Serie von Almgrens Gruppe VII stellen besondere zweigliedrige Fibeln vor, bei deren Bau der Fuss nicht abgesondert ist, sodass Bogen des Bügels direkt in den Nadelhalter übergeht. Sie sind von einigen Armbrustfibeln mit hohem Nadelhaltcr, insbesondere von Varianten mit S-förmig geschweiftem Bügel abgeleitet, bei welchen der untere Teil durch Verkürzung degenerierte, bis schliesslich der Fuss gänzlich verschwand (0. Almgren, 1923, 94—95; W. Matthes, 1931a, 26; F. Kuchenbuch, 1938, 30). Diese Spangenform ist hauptsächlich in den nördlichen Gebieten Deutschlands verbreitet, mit dem Schwerpunkt im Elbegebiet und auf dänischem Boden, aber sie drangen auch weiter nach Schweden, Norwegen, Holland und in die südlicheren Teile Deutschlands nach Thüringen, Westfalen und in das Rheinland, wo sie in den Kastellen Zugmantel, Osterburken und Neuss verzeichnet wurden (0. Almgren, 1923, 204—206; W. Matthes, 1931a, 26, 112, Karte 5; W. Schulz, 1933, 19, Tf. 11:15; R. v. Uslar, 1938, 108—109; M. B. Mackeprang, 1943, 8; B. Stjernquist, 1955, Tf. XIX: 19; XX:4; XLIII:9, 10; XLIV:i9). Am entferntesten südöstlich zeigte sich eine isolierte kleine Gruppe dieser Form unter den Funden aus dem Gräberfeld in Kostelec n. H. in Mähren. Unter den fünf Exemplaren, die durchwegs aus Bronze hergestellt sind, kann man drei Hauptvarianten unterscheiden. Ein Spangenpaar aus Grab 203 hat einen breiten, bandförmigen, mit randbegleitenden Doppellinien verzierten Bügel, der beiderseitig abgesetzt ist, vorne von der streifenartigen, nach unten gebogenen Öse, hinten vom Rücken des dreieckigen Nadelhalters. Die Armbrustspiralrolle mit sechzehn Windungen ist durch eine eiserne Achse befestigt, die beiderseitig mit Bronzeknöpfen abgeschlossen ist (Tf. 20:10, 12). M. B. Mackeprang (1943, 7) bezeichnete diesen Typ nach seiner Bügclform als „rechteckige Form". Zu dieser Gruppe stellt sich im Wesentlichen auch die Spange aus Grab 307, die einen auf gleiche Weise ausgeführten schmalen Bügel hat, die Absetzung an beiden Enden ist aber massiger. Der rechteckige Abschluss des Bügels, dessen Oberseite mit feinem Tre-molierstich und Längsrillen verziert ist, wird hier durch ornamentale Elemente — Zierfeldern mit Querstrichen und seitlichen Hohlkehlen betont. Auch in diesem Falle ist die Armbrustspirale durch eine eiserne Achse, die durch die Kopföse läuft und mit Bronzeknöpfen abgeschlossen ist, zum Körper befestigt (Tf. 20:8). Die Variante mit Bügel, dessen Seitenkanten vom breiten Kopfteil laufend in den schmalen Rücken des Nadelhalters übergeht, benannte M. B. Mackeprang (1943, 7) als „dreieckige Form". Von den Funden aus Kostelec n. H. steht dieser Form am nächsten das Exemplar aus Grab 309 mit unverziertem, stab-förmigem Bügel, durch dessen Kopföse die Eisenachse der langen Armbrustspiralrolle aus Bronze gesteckt ist (Tf. 20:11). Das letzte Beispiel aus Grab 407 vertritt die Variante mit dachförmigem, dreikantigem Bügelquerschnitt. Beide Enden sind vertikal zusammengedrückt, hinten in den dreieckigen Nadclhalter, vorne in den scheibenförmigen Spiralhalter mit Öffnung, in welcher die Bronzeachse der unsymmetrischen Armbrustspiralrolle mit vier Windungen an der linken und sieben an der rechten Seite verläuft (Tf. 20:9). Alle Typen, die im nordmährischen Gräberfeld festgestellt wurden, treten laufend in ihrem Heimatgebiet auf und gehören zum gleichen Zeithorizont. 0. Almgren (1923, 98) stellte die Formen der gesamten Gruppe VII in den älteren Teil der jüngeren römischen Periode, dem er annähernd das 3. Jahrhundert zuwies. W. Matthes (1931a, 28) versuchte eine chronologische Abstufung der Formen der verschiedenen Serien von Almgrens Gruppe VII. Die Bestätigung der Annahme, dass man den Grossteil der Fibeln mit direkt in den Nadelhalter übergehendem Bügel etwas später einreihen kann als die Formen, aus 107 denen sie entstanden, sah er in der Aussage der geschlossenen Funde, in welchen Derivatformen öfter in Begleitung der jüngeren, von Fibeln mit umgeschlagenem Fuss abgeleiteten Typen auftreten, mit denen sich die Armbrustfibeln mit hohem Nadelhalter nicht mehr berührten. Andererseits folgerte er aus dem Vorkommen von Exemplaren der 3. Serie von Alm-grens Gruppe VII in Limeskastellen, dass dieser Typ bereits un die Mitte des 3. Jahrhunderts entwickelt sein musste. R. v. Uslar (1938, 108) zeigte dann an einigen Beispielen, dass es notwendig ist, die Grenze ihres Auftretens bis zum Jahre 200 oder zum Beginn des 3. Jahrhunderts herabzusetzen. Die gleiche Ansicht vertrat später auch K. Raddatz (1957, Hl), der die Formen aller Serien der Gruppe VII in Stufe C 1 einreihte. Nach AI. B. Mackeprang (1943, 9) sind die Fibeln mit einem direkt in den Nadelhalter übergehenden Bügel für die differenziertere Zeitgliederung nicht geeignet, da man sie samt allen ihren Varianten im Verlaufe des 3. und 4. Jahrhunderts feststellen konnte. Bei der Erforschung der grossen Gräberfelder in Pritzier und Preetz wurde klar, dass, wenngleich Exemplare dieser Form vor Mitte des 3. Jahrhunderts nicht unbekannt waren, die Zeit ihrer höchsten Blüte in den Abschnitt zwischen die Jahre 250 und 300, bzw. die ersten Jahrzehnte des 4. Jahrhunderts, fällt (E. Schuldt, 1955, 50; J. Brandt, i960, 38, 63). Auch A. Plettke (1921, 28), F. Kuchenbuch (1938, 31) und A. Genrich (1954, 3, 18) verbanden sie nach den festgestellten Zusammenhängen ausschUesslich mit dem jüngeren Abschnitt der spätrömischen Periode. In diese Zeit muss man auch die Funde aus Kostelcc n. H. stellen, auch wenn sie nicht aus Fundkomplexen stammen, welche die chronologische Stellung dieser Spangenform ausdrucksvoller ergänzen könnten. Erwähnenswert ist Grab 309, das uns einen weiteren Beweis des gemeinsamen Auftretens der Form mit direkt in den Nadelhalter übergehendem Bügel mit Exemplaren mit spitz auslaufendem Fuss aus der Gruppe der Derivate der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss gewährt (Tf. 34:1). Zweifellos stellt die Gruppe der beschriebenen fünf Exemplare einen Bestandteil der ausgewählten Denkmälergruppe dar, deren Auftreten in Mähren man mit der Zuwanderung neuer Ansiedler erklären kann, die J. Zeman (1961a, 209, 277) überzeugend zum Ende des 3. Jahrhunderts datierte. Fibeln mit umgeschlagenem Fuss (Tf. 21-33) Die Fibeln mit umgeschlagenem Fuss stehen als Leittyp der Spangen der jüngeren Kaiserzeit im mitteleuropäischen Raum ausserhalb der Grenzen des römischen Imperiums und gleichzeitig als Aus- gangsform für eine Reihe von weiteren Spangen im Mittelpunkt eines aussergewöhnlichen Forschungsinteresses. Die chronologisch ältesten Exemplare, bei deren Konstruktion man eine Analogie des Prinzips der Fibeln vom Mittellatěneschema bemerken kann, gelang es auf südrussischem Gebiet festzustellen, das ganz allgemein als die Heimat der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss angesehen wird (0. Almgren, 1923, 71—74, 250—253; M. Eberl, 1911, 234—235, Abb. 2—3; derselbe, 1913, 66, 76—80; W. Alatthes, 1931a, 29; B. Svoboda, 1948, 113—114; F. Kuchenbuch, 1954, * 33—35; K- Raddatz, 1957, 111; J. Z^man, 1961a, 182). Eine Reihe ungeklärter Fragen erwecken gegenwärtig kritische Zweifel an der Richtigkeit der bisherigen Annahme über die typologischen und chronologischen Beziehungen zwischen latěnezeitlichen Gewandhaften und den Fibeln mit umgeschlagenem Fuss, über das Entstehungsgebiet der Fibeln m. u. F. und über den Weg ihrer Verbreitung in Europa und schliesslich über ihre Datierung. Einen Überblick über die verschiedenen, sich oft widersprechenden Ansichten über die Fibeln m. u. F. brachte T. Kolník (1965, 206—210), der sich bemühte einen Ausweg zu finden, indem er die Verbreitung beider Gruppen mit unterschiedlicher Konstruktion — der eingliedrigen und zweigliedrigen Fibeln mit umgeschlagenem Fuss — verfolgte. Auf Grund des bisher umfangreichsten Fundverzeichnisses, in welchem etwa 600 Exemplare der eingliedrigen Fibeln registriert sind, stellte er fest, dass man den Bereich ihrer Verbreitung hauptsächlich in zwei grundlegende Regionen teilen kann, in die südöstliche und in die mitteleuropäische, die durch das Gebiet der Armbrustfibeln mit umgeschlagenem Fuss getrennt sind. Er kam zu dem Schluss, dass beim gegenwärtigen Bearbeitungsstand dieser Problematik die Frage nach Ursprung und Beginn der Fibeln m. u. F. eine definitive Beurteilung noch nicht möglich ist und brachte den Vorschlag, eine Arbeitshypothese über zwei selbständige Entwicklungsbereiche dieser Fibeln aufzustellen, die voneinander unabhängig oder nur durch den Anfangsimpuls abhängig wären, dessen Übertragung aus pontischem Gebiet in das Karpatenbecken anscheinend die sarmatischen Jazygen oder Roxolanen etwa zur Zeit der Markomannenkriege vermittelten. Nach ihrer weiteren selbständigen Entwicklung im mittcldanubischen Raum verbreiteten sie sich über die Handelsstrassen nach dem Norden und Nordwesten, wozu vor allem die Beziehungen zu den Quaden und wandalischen Hasdingen verhalfen. Bei der Frage des Vordringens der Fibeln m. u. F. aus ihrem Heimatgebiet gibt T. Kolník der Alternative den Vorrang, die eine Verbreitung der neuen Form nach Mitteleuropa und in die Elbgegend durch das Donaugebiet voraussetzt (vgl. W. Alatthes, 1931a, 30—31; B. Svoboda, 1948, 116; J. Zeman> J96ia, 188). Eine neue Auffassung über die Problematik der Fibeln m. u. F. bietet die Arbeit von A. K. Ambrož 108 (1966, 47—6g), der bisher wenig bekannte Formen aus dem Süden des europäischen Teiles der UdSSR beurteilte und gliederte. Der Autor unterschied bei den Fibeln m. u. F. zwei grundlegende Gruppen, eine mit den bogenförmigen und eine mit den geschweiften Formen, die eine grosse Anzahl von Serien und Varianten mit verschiedener Zeitstellung einschliessen. Es war also unrichtig, dass man die Möglichkeit eines Zusammenhanges aller Fibeln mit umgeschlagenem Fuss mit Mittellatěne-Vorbildern in Erwägung zog. Es kommen nur die eingliedrigen Drahtfibeln der ersten Variante der Serie I der Bogenfibeln in Betracht, die grösstenteils in die erste Hälfte des 1. Jahrhunderts u. Z. datierbar sind. Man kann die Fibeln m. u. F. als Nachbildungen und direkte Fortsetzer der örtlichen Drahtfibeln der Mittellatěnekonstruk-tion ansehen, mit denen sie in einigen Zügen übereinstimmen, wie z. B. der schmale Fuss, der gleich breite Bügel, der verhältnismässig niedrige Bügelbogen, die nicht seltene Drahtumwicklung in Bügelmitte und die Form des Nadelhalters (A. K. Ambrož, 1966, 48, Tf. 9:1—5). Besonders wichtig ist die Erkenntnis, dass im südrussischen Raum schon die Latěnefibeln ein zurückgebogenes Fussende draht-förmig um den Bügel gewickelt hatten. Die Unterscheidung der sog. Neapol-Variante, die bei der Erforschung des skythischen Neapol und anderen Städten des Schwarzmeergebietes bekannt wurde und in das 1. Jahrhundert v. u. Z. datierbar ist (A. K. Ambrož, 1966, 22, Tf. 2:12; 3:3, 6; 18/2), spricht gegen die Zweifel über chronologische und typologische Zusammenhänge der Fibeln m. u. F. mit den Fibeln vom Mittellatěneschema, die von B. Stjernquist (1955, 129—130) vorgebracht wurden mit Betonung der grossen zeitlichen Lücke zwischen dem Auftreten beider Spangenformen und mit dem Hinweis, dass bei den Fibeln vom Mittellatěneschema niemals das Ende des zurückgebogenen Fusses um den Bügel gewickelt wurde. Nach A. K. Ambrož (1966, 57, Tf. 11: i—3; 23/1) entstanden im oberen Dneprgebiet durch Nachahmung der gleichzeitigen nordponti-schen, bogenförmigen Fibeln der 1. Variante der Serie I eingliedrige umgeschlagene Exemplare mit geschweiftem Bügel, welche die charakteristische Einbiegung durch Anpassung an die Bügelform der örtlichen Spätlatenefibeln mit Rahmennadelhalter und an die frührömischen Soldatenfibeln erhielten, mit denen sie einige gemeinsame Kennzeichen aufweisen. Nach Auffassung des Autors stellt die in den letzten Jahren entdeckte Gruppe aus dem oberen Dneprgebiet das bisher fehlende Verbindungsglied dar, welches die Verbreitung der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss im mitteleuropäischen Raum aufklärt. Vom oberen Dneprgebiet drang die Idee der Fibeln m. u. F. auf den Boden des alten Preussens und in den Raum der Przeworsk-Kultur, von wo sie die Germanen auf tschechoslowakischem Gebiet und auch die ostungarischen Sarmaten übernahmen und durch ihre Vermittlung wurden einige Exemplare auch auf provinzialen Boden in Pannonien gebracht. In kleinerem Mass gelangten die geschweiften, eingliedrigen Fibeln m. u. F. der mitteleuropäischen Serie auch auf den Balkan, nach Mitteldeutschland, vereinzelt auch weiter nach dem Westen und Norden, auf die dänischen Inseln und nach Schweden. Sie fehlen aber völlig im nördlichen Schwarzmeergebiet, in der Provinz Dazien und im unteren Weichselraum (A. K. Ambrož, 1966, 58; T. Kolník, 1965, 208, Anm. 281—296). A. K. Ambrož unterstützte ausdrücklich die Ansicht über die Verbreitung der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss nach Mitteleuropa auf einem nördlich der Karpaten verlaufenden Weg, dessen Wahrscheinlichkeit auch O. Almgren (1923, 84, Anm. 1) zugab. Diese Alternative benützte auch R. Jamka (1962, 141—142) als Unterlage, der — von dem Fund einer Urform in Schlesien ausgehend — die Meinung vertrat, dass die eingliedrigen Fibeln des Typus A 158, die er als südpolnischen Typ bezeichnet, in den Gebieten von Schlesien, Kleinpolen und im südlichen Grosspolen entstanden durch Impulse, die in den erwähnten Raum mit dem Kulturstrom gebracht wurden, der durch ethnische Umgruppierungen hervorgerufen wurde, deren Ursache der Druck der Goten im 2. Jahrhundert war. Die Auffassung der beiden zuletzt genannten Autoren schreibt also eine bedeutende vermittelnde und zugleich aktive Rolle bei der Ausbreitung der Fibeln m. u. F. dem Bereich der Przeworsk-Kultur zu. Der starke Einfluss dieses Raumes auf die südlicheren Gebiete ist nicht unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass er sich beim Eindringen verschiedener Kulturelemente schon im vorhergehenden Zeitabschnitt am Ende der älteren römischen Kaiserzeit geltend machte (in Mähren spiegelt er sich z. B. u. a. in dem häufigen Auftreten der Einsprossenfibeln wider). Bei der Festsetzung der unteren Grenze des zeitlichen Vorkommens der eingliedrigen Fibeln mit umgeschlagenem Fuss vom Typus A 158 im mitteleuropäischen Raum bestehen keine wesentlichen Unterschiede, trotzdem sie sich nur auf eine kleine Menge chronologisch beweiskräftigen Materials stützen kann. 0. Almgren (1923, 84) brachte das Auftreten der Fibeln m. u. F. mit dem Kulturstrom in Zusammenhang, dessen Auswirkungen zum Ende des 2. Jahrhunderts oder spätestens um das Jahr 200 u. Z. zu beobachten sind. Für eine ähnliche Datierung der ersten Exemplare der Fibeln m. u. F. sprechen sich auch E. Beninger (E. Beninger - H. Freising, 1933, 80), B. Svoboda (1948, 117), R. Jamka (1962, 142) und K. Godlowski (1961a, 299) aus, ebenso wie H. J. Eggers (1955, 202), K. Raddatz (1957, in) und J. Brandt (i960, 46), die sie noch in Stufe C 1 einreihen. Nach T. Kolník (1965, 209) traten die ältesten 109 Fibeln m. u. F. gleichzeitig mit dem Beginn der jüngeren römischen Kaiserzeit in der Zeit der Markomannenkriege in Erscheinung. M. Pärducz (1956, 161) setzt das Auftreten dieser Spangenform im sarmati-schen Raum der ungarischen Tiefebene im Abschnitt zwischen den Jahren 180—220 voraus. Ihre grösste Beliebtheit erreichten die Fibeln m. u. F. im 3. Jahrhundert, aus dem anscheinend der Grossteil der bekannten Funde stammt und sich dann ohne besondere Veränderung ihrer Form bis zum Beginn der Völkerwanderungszeit im Gebrauch erhielten. Zum Unterschied von manchen Spangenarten, besonders aus der älteren römischen Periode, sind die Fibeln m. u. F. kein geeigneter Behelf für eine genauere chronologische Gliederung der Funde. Das Vorkommen der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss in Mähren entspricht ihrer Bedeutung als wichtigste und verbreitetste Spangenform aus jüngerer römischer Kaiserzeit im europäischen Barbaricum. Sowohl durch die Zahl von 30 Fundorten, als auch durch die Menge von mehr als 110 Exemplaren, die man in diese Kategorie einreihen kann, übertreffen sie alle anderen Gattungen der in Mähren aufgefundenen Spangen. Man muss aber darauf aufmerksam machen, dass fast drei Viertel aller Funde von einer einzigen Fundstätte stammen — dem ausgedehntesten mährischen Gräberfeld aus römischer Zeit in Kostelec n. H. Nach ihrer Konstruktion kann man eingliedrige und zweigliedrige Formen unterscheiden, wobei beim gegenwärtigen Fundbestand die eingliedrigen im Verhältnis von etwa 10:1 überwiegen. Eingliedrige Fibeln mit schmalem umgeschlagenem Fuss (Tf. 21—2g; 32:1—3, 7) Den Grossteil der eingliedrigen Formen kann man mit Almgrens Typ 158 vergleichen. Es sind dies aus Bronze verfertigte Exemplare (Tf. 21; 22; 32:1—3, 7), aber die doppelte Anzahl ist aus Eisen erzeugt (Tf. 23—29). Ihr gemeinsames Merkmal ist der gewölbte Bügel, der auf einer Seite in den Draht der Spiralrolle mit vier Windungen, oberer Sehne und Nadel übergeht, auf der anderen Seite in den durch Einbiegung abgesetzten Fuss, der am Ende bogenartig nach unten umgebogen ist und eine Nadelrast bildet, aus deren vorderem Rand ein Drähtchen ausläuft, das sich mehrmals um den unteren Bügelteil wickelt. Durchschnittliche Grösse der Fibeln bewegt sich zwischen 60—65 mm, zu den kleinsten erhaltenen Formen gehört eine Bronzespange aus Pasohlävky (Tf. 21:1) und die eisernen Exemplare aus Grab 196 und 402 in Kostelec n. H. (Tf. 28:4, 5), die 52—53 mm lang sind, die grösste ist die 97 mm lange Eisenspange aus Grab 4 des gleichen Gräberfeldes (Tf. 23:8). Der Bügel ist in der Regel unverziert, im Profil aber ziemlich unterschiedlich geformt. Verhältnismässig oft kann man einen runden Bügelstab feststellen (Tf. 23:9; 26:1, 4, 6, 7, 9; 27:3, 6; 29:5—7), der mehr oder weniger regelmässig verflacht (Tf. 23:6; 24:1, 2, 4> 9; 25:7; 26:2—5, 8; 27:1, 4, 5, 7, 8; 28:3, 6—11; 29: 1, 3, 8, 9) oder abgerundet mit vierkantigem Querschnitt ist (Tf. 23:4; 29:2). Bei anderen Stücken ist die Rückseite abgeplattet und die Oberseite gewölbt (Tf. 22:1; 25:5, 6, 8, 9; 27:2; 28:1, 2, 5; 32:1). Beliebt war auch die Facettierung in achtseitiger (Tf. 21:6, 8, 10, 12; 24:6) oder sechsseitiger Form, deren Rückenseite entweder durch die Fläche (Tf. 21:9; 23:1—3, 5, 7, 8; 24:3, 5, 7, 8) oder durch die Kante (Tf. 25:1) gebildet ist, ein ähnlich gestellter vierseitiger Bügel wurde in zwei Fällen beobachtet (Tf. 25:2, 3). Eine weitere Gruppe ist durch ein dachförmiges Profil von dreieckiger Form oder mit senkrechten Facetten an beiden Seiten gekennzeichnet (Tf. 22:2—5; 25:4; 32:7). Eine nah verwandte Variante entstand durch Abschneiden des Mittelgrates, an dessen Stelle sich eine schmale Rückenfläche zeigte (Tf. 22:6—9; 32:2). Einige Bronzeexemplare haben einen dünnen, an der Unterseite hohlen Bügel, der entweder dachförmig (Tf. 32:3) oder bogenförmig gewölbt ist (Tf. 21:1—5). Im zweiten Fall ist die Oberfläche durch feine Längsgrate gegliedert, die auch auf den Fuss übergehen, der bei dieser Form den durch Biegung abgesetzten Teil des sich gegen den Fuss allmählich verjüngenden Bügels bildet. Einen analog geformten Fuss weisen häufig auch Exemplare auf, deren Bügel genügend breit und unten abgeplattet ist (Tf. 22:1, 2, 4, 6—9; 25:4—6, 8, 9; 32:1, 7). Bei den Fibeln mit massivem, unten rundem oder kantigem stabförmigem Bügel war es aus technischen Gründen notwendig, das Profil des unteren Teiles abzuändern in einen Fuss und durch seine Verflachung pflegte dann dieser gleichzeitig etwas verbreitert zu sein, angemessen dem Bügel, der sich im Gegenteil in vielen Fällen in Richtung zum Fussansatz verjüngt. Die Oberfläche der unverzierten Füsse ist gewöhnlich leicht gewölbt, seltener dachförmig (Tf. 22:2, 4) oder mit Längsgraten oder Kanten versehen (Tf. 21:1—5, 12; 22:6—8), vorwiegend aber waren die verbreiterten Flächen zu Verzierungen verwendet, die in die abwechselnd längeren oder kürzeren Felder der stabilisierten Schemen appliziert waren. In der Mitte findet sich manchmal ein Abschnitt mit Grat (Tf. 25:1; 27:6; 29:1, 4, 5, 8, 9) oder öfters eine ganz schmale Rückenfläche mit seitlichen schrägen Facetten, die aus dem vollkantigen Stück am Fussansatz ausläuft oder symmetrisch mit kurzen, glatten oder verzierten Feldern an beiden Fussenden abgeschlossen ist. Zur typischen Verzierung dieser Stücke, die manchmal durch Querstriche begrenzt sind, gehören seitliche Hohlkehlen und Kerben (Tf. 21:8, 10; 25:5; 27:1—3, 6, 7; 29:6, 7, 9), in kleinerem Masse HO auch Kreuzrillen (Tf. 29:4, 5, 8), gegebenenfalls auch Kombinationen beider angeführter Motive (Tf. 22:1J 31:7). In beiden Feldern wiederholen sich regelmässig die gleichen Motive, es zeigen sich aber auch Fälle mit Anwendung verschiedener Muster (Tf. 25:5; 29:6) oder die Ausführung mit einem unverzicrten Feld (Tf. 24:5; 26:2). Seltener treten als Zierelemente Gruppen von Querrillen auf (Tf. 26:9; 27:3; 32:7). Bei den Bronzefibeln mit hohldachförmigem Bügel ist eine Gliederung in Felder durch feine keilförmige Einschnitte angedeutet, in entgegengesetzter Richtung an den Fußseitenkanten ausgeführt (Tf. 32:3). Bei den Fibeln mit umgeschlagenem Fuss von Almgrens Typ 158 ist das Fussende durch bogenförmiges Umbiegen in die Nadelrast geführt. Eine Erhöhung der linken Seite, sodass nur ein unscheinbarer Schlitz zwischen ihr und dem Fuss bleibt (vgl. z. B. S. Jasnosz, 1952, 265, Abb. 277:2), können wir nur bei der Fibel aus Hradčovice beobachten (Tf. 21:8). Der knöpf-chenartige Fussabschluss, den die Eisenspange aus Grab 427 in Kostelec n. H. aufweist (Tf. 24:7), ist bei den Fibeln m. u. F. eine Ausnahme. Die Variante mit gerade abgeschnittenem Fussende, das vom kleinen Verbindungsbogen abgesetzt ist, kennen wir vom Fund in Hulin (Tf. 32:7) und aus Brno-Líšeň (Tf. 32:8). Aus der Vorderseite des Nadelhalters läuft ein Drähtchen aus, das den unteren Bügelteil mit einigen Windungen, deren Zahl sich zwischen zwei (Tf. 22:1; 32:7) bis dreizehn bewegt (Tf. 28:10; 29:2), umschlingt. Bei der Spange aus Brno-Líšeň stützt sich die untere Windung auf einen kleinen Querwulst am Fussansatz (Tf. 32:8). Zur Erhöhung der dekorativen Wirkung war bei der Bronzespange aus Senická das den Bügel umwickelnde Drähtchen mit einem feinen Grat versehen (Tf. 32:2) und die Spangen aus Grab 65 und 73 in Kostelec n. H. waren auf der Oberseite der ersten unteren Windung beim Fussansatz mit schrägen Einschnitten verziert (Tf. 29:8, 9), die man als Widerhall der gekerbten Drähtchen ansehen kann, wie sie bei der Verzierung der Fibeln vom „ungarischen Typus" (A 166) angewendet wurden (Tf. 30). Beim Versuch einer Datierung der eingliedrigen Fibeln mit schmalem, umgeschlagenem Fuss aus Mähren ist es notwendig, sich auf die Funde aus geschlossenen Komplexen zu stützen. Die grösste Anzahl dieser kennen wir aus dem Gräberfeld von Kostelec n. H., doch haben nicht alle Funde die erforderliche Aussagekraft. J. ^eman (T96ia, l8&) gelangte nach einer eingehenden Analyse des gesamten Materials zu dem berechtigten Schluss, dass die Fibeln des Typus A 158 im Gräberfeld von Kostelec im Verlauf der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts auftraten. Zu den frühesten Formen kann man das Exemplar aus Grab 424 zählen (Tf. 25:5), das in Begleitung einer Fibel vom „ungarischen Typus" auftrat (Tf. 30:9) und mit einer terrinenförmigen Aschenurne, die der ältesten keramischen Gattung des Gräberfeldes angehört (vgl. J. Zeman> ^ßia, 170—171, 219, Abb. 82 B, Tf. Vc). Die Fibeln m. u. F. aus den Gräbern 47, 49, 61, 124, 135, 159, 165, 182, 192, 196, 205, 225, 242, 253, 338 und 422 befanden sich in Gemeinschaft verschiedener Formen von Töpfen und Schalengefässen, die uns aus der jüngeren römischen Kaiserzeit vom 3. Jahrhundert an bekannt sind, in den Gräbern 172, 199, 250 konnte man Drehscheibenkeramik feststellen, die wir in unserem Raum frühestens zum Jahre 300 und in das 4. Jahrhundert datieren können (vgl. J. £eman, 1961a, 212—245). Besonders durch das Vorkommen einer Schüssel mit eingeglättetem Gittermuster in Grab 172 dürfte die Einordnung in das vorgeschrittene 4. Jahrhundert unzweifelhaft sein. Ein spätes Auftreten zum Ende der Stufe C 2 und der anschliessenden Phase verraten die Funde in Begleitung von Scherben eines Glasbechers des Eggers-schen Typus 230 aus Grab 250, wie auch die Fibeln mit gleichmässig breitem, rechteckigem Fuss aus den Gräbern 158, 205 und 351. Ausserhalb von Kostelec wurden aus geschlossenen Funden in Skoronice und in Grab 2 in HrubČice Fibeln m. u. F. gemeinsam mit Drehscheibengefassen festgestellt, die dem gleichen Zeitabschnitt angehören, wie die ähnlichen Gefässe in Kostelec. Aus Pasohlávky kennen wir eine Bronzefibel m. u. F., gefunden in einer Urne, die in Form und tektonischer Hinsicht der aus Grab 424 in Kostelec sehr ähnlich ist, welche die Keramik aus dem Anfang des 3. Jahrhunderts vertritt (/. Peškař, 1961b, 172, Abb. 88:1). Den Fund aus Pasohlávky können wir als Beispiel für die lange Zeitspanne des Auftretens gewisser Typen von Fibeln m. u. F. betrachten, sowie als Beweis für die Unmöglichkeit einer detailierteren Zeitbestimmung dieser Spangen. Einem annähernd gleichen Abschnitt gehört nach den begleitenden Bruchstücken von Westerndorfer Terra sigillata die verwandte Fibel m. u. F. mit unten hohlem, an der Oberfläche glattem Bügel aus Grab 222/59 in Očkov in der Slowakei an (T. Kolník, 1965, 202—203, Abb. 11:6—9; F. Kň£ek, 1966, in, Tf. IX: 17—19). Anderseits aber wurde eine Spange der Art wie die aus Vícemilice, Jabloňany, Brno-Líšeň und aus einem unbekannten Fundort (Tf. 21:2—5), mit denen im Vergleich beim Exemplar aus Pasohlávky nur die Länge der Bügelumwicklung und das Sparrenmuster am Fussende vermutlich als älteres Merkmal bezeichnet werden konnte, in Žerniki Wielkie (Gross-Sürding) in Schlesien in Skelettgrab 8 aus einem Gräberfeld geborgen, das um zwei Jahrhunderte jünger ist (L. F. Zptz, 1935, Abb. 5:4). Die übrigen mährischen Funde der Fibeln m. u. F. des Typus A 158 aus Gräbern und Siedlungen sind nicht von Gegenständen begleitet, die eine nähere Zeitstellung ihres Auftretens ermöglichen würden. Aus dem Gesagten geht hervor, dass in römischer Kaiserzeit in Mähren die eingliedrigen Fibeln mit schmalem, umgeschlagenem Fuss ver- 111 lässlich vom frühen 3. bis zum fortgeschrittenen 4. Jahrhundert nachgewiesen sind. Für die Datierung einiger Exemplare zum Ende des 2. Jahrhunderts (E. Beninger - H. Freising, 1933, 80) sind bisher keine überzeugenden Beweise vorhanden, aber sie ist gleich wahrscheinlich, wie bei den Funden des gleichen Charakters in der Slowakei und Polen (T. Kolník, 1965, 202; K. Godlowski, 1961a, 299). Fibeln mit umgeschlagenem Fuss vom „ungarischen Typus" (Tf. 30) Die Gruppe der eingliedrigen Fibeln mit umgeschlagenem Fuss schliesst Formen ein, deren Körper im Grund der gleiche ist wie bei Typus A 158, eine charakteristische Besonderheit ist aber die Verzierung aus ringförmig aufgesteckten Drähten an Bügel und Fuss. /. Kovrig (1937, 122—123) bringt diese Verzierungsart in Zusammenhang mit der Latěnetradition. Als wertvollere Gattung sind solche Spangen öfters aus Edelmetall, meistens aus Silber hergestellt, der Grossteil dieser Stücke ist aber aus Bronze, und es kommen auch Eisenspangen vor. 0. Almgren (1923, 75, Anm. 2) führte diesen Typ unter Nummer 166 als lokale ungarische Form an und M. Párducz (1956, 160) begann für sie die Bezeichnung „der ungarische Typus" anzuwenden. Der Schwerpunkt ihrer Verbreitung im Donau- und Theissgebiet (vgl. T. Kolník, 1965, 204, 226, Anm. 287) bedeutet aber nicht, dass diese Spangenform, welche nach E. v. Patek (1942, 139) für die sarmatische Bevölkerung kennzeichnend ist, in den nördlicheren Ländern unbekannt war. Davon zeugen die Funde aus der Slowakei, aus Mähren und Polen {T. Kolník, 1965, 204, Anm. 221—223). In Mähren wurden aus fünf Fundplätzen neun Exemplare festgestellt, wovon bei der Bronzespange aus Určice (Tf. 30:2), von der nur ein Bügelbruchstück mit den Resten eines Drahtringes und eines angeschmolzenen abgebrochenen Teiles mit Drahtumwicklung erhalten blieb, die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe nur wahrscheinlich ist. In dieser Gruppe befindet sich eine einzige Silberfibel aus Grab 285 in Kostelec n. H., die durch ihre Ausführung und besonders reiche Verzierung von den übrigen hervorragt (Tf. 30:8), sieben Stücke sind aus Bronze, unter ihnen das Exemplar aus Cejč, das ursprünglich versilbert war (Tf. 30:3), und eine Spange ist aus Eisen (Tf. 30:1). Der Bügel dieser Fibeln ist im Querschnitt dreieckig (Tf. 30:2, 9), trapezförmig (Tf. 30:4, 5), in Form eines Flachrechteckes mit schräg abgeschnittenen oberen Kanten (Tf. 30:7, 8), manchmal zeigt er ein volles Kreissegment (Tf. 30:1) oder er ist hohl (Tf. 30:3, 6). Die Oberfläche ist also ausser den Kanten und der manchmal sehr zarten Facettierung (Tf. 30:6) vorwiegend unverziert, nur bei der Spange aus Grab 424 in Kostelec tragen beide schrägen Flächen des dachförmigen Bügels ein Zickzacklinienornament (Tf. 30:9). Der Fuss ist bei diesem Exemplar mit dreifacher Facettierrung verziert. Das Stück aus Cejc (Tf. 30:3) trägt ein aus Doppellinien gebildetes Sparrenmuster und die kostelecer Silberspange mit Facetten hat ein kurzes Feld mit seitlichen Kerben am Fussansatz, und am Fussende zwei entgegengesetzte dreifache Schrägstriche. Diese Fibel hat auch eine unten schwach gekantete Nadelrast, die am vorderen Rand mit einem Paar von Querrillen geschmückt ist (Tf. 30:8). Die Verbindung des umgeschlagenen, offenen Fusses mit dem Bügel wird durch eine drei- bis zehnfache Umschlingung des Drähtchens hergestellt, das aus der Vorderseite des Nadelhalters ausläuft. Unter den verschiedenen Gestaltungen ist die Ausführung der Spange aus Kfenovice bemerkenswert, wo die Umwicklung aus haardünnen Drahtwindungen gebildet wird (Tf. 30:6). Die schmückenden Drahtringe haben entweder eine glatte Oberfläche (Tf. 30:1, 2, 4—6, 8) oder sie sind geperlt (Tf. 30:1, 3, 7, g). Ihre Zahl ist in den eizelnen Fällen schwankend, ebenso wie ihre Anbringung nicht einheitlich ist, es scheint aber, dass diese im Wesentlichen so ausgeführt war, dass der Bügel in Kopf-, Mittel- und Unterteil mit Umwicklung, der Fuss dann nach dem gleichen Schema, wie bei den vorher erwähnten Verzierungsfeldern, gegliedert wird. Eine genauere Beurteilung erschwert die Tatsache, dass die mit dem Fibelkörper nicht fest verbundenen Drähte oft abfielen und keine deutlichere Spur hinterliessen. Die grösste Anzahl — acht kantige Drahtringe — weist die Silberspange von Kostelec n. H. auf, an der sie so angebracht sind, dass drei den oberen, drei den unteren Bügelteil zieren und zwei das kurze Feld am Fussansatz einfassen. Der letzte Drahtring am Bügel und der erste am Fuss begrenzen den Abschnitt mit den Windungen der Umwicklung (Tf. 30:8). Ein Paar von Bronzespangen aus Grab 68 in Kostelec trägt drei glatte Ringdrähte, die den Bügel in drei Glieder teilen, und einen Ring an der unteren Seite der spiralförmigen Drahtumwicklung (Tf. 30:4, 5). Bei der Fibel aus Kfenovice befinden sich zwei Ringe an beiden Seiten der Drahtumwicklung des Bügels (der untere Ring ist nicht erhalten, aber seine Spuren sind deutlich erkennbar) und werden durch einen dekorativen Draht am Bügelscheitel und einem zweiten am Fussende ergänzt (Tf. 30:6). Die Eisenspange aus Ostroh hat einen Ring am Kopfteil und zwei dicht bei den Randwindungen der Drahtumwicklung (Tf. 30:1). Bei der Spange aus Cejc umrahmen zwei Drahtringe den Bügelscheitelteil und zwei weitere bilden den Abschluss der Drahtumwicklung, ein fünfter Ring sitzt am Vorderteil des Fusses, an dessen Ende als Gegenstück ein anderes Zierelement verwendet 112 wurde (Tf. 30:3). Die Spange aus Grab 424 in Koste-lec hat am Bügel einen einzigen Ring an der oberen Seite der umwundenen Drahtspirale und ein Paar von dekorativen Drahtringen, die am Fussansatz ein kleines Feld bilden (Tf. 30:9). Bei einem weiteren Exemplar aus Kostelec ist der Bügel ohne plastische Ausschmückung, zwei Drahtringe gliedern den Fuss in zwei kurze Endfelder und einen längeren Mittelteil (Tf. 30:7). Mit der Datierung der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss vom „ungarischen Typus" beschäftigte sich hauptsächlich M. Pärducz (1956, 161; M. Pdrducz -J. Korek, 1959, 192), der ihr Auftreten im Raum ihrer dichtesten Verbreitung auf sarmatischem Gebiet in Ungarn dem Abschnitt zwischen den Jahren 180—220, spätestens bis zum dritten Jahrzehnt des 3. Jahrhunderts zuschrieb. Diese Zeitstellung beurteilt T. Kolnik (1965, 204) auch für die westslowakischen Verhältnisse als zutreffend. In einigen Fällen treten diese Spangen auch in jüngeren Zusammenhängen auf, wie z. B. der gemeinsame Fund mit der Münze des Philippus Arabs (244—249) aus der Umgebung von Gyüro-major oder ihr Vorkommen in der Siedlung Özd, deren Anfang zum Jahre 250 dauert wird, bezeugen (T. Kolnik, 1965, 204, Anm. 231; M. Pärducz - J. Korek, 1959, 192). Die jüngsten Beispiele dieses Spangentypus sind aus polnischem Gebiet bekannt. Ein Paar silberner Fibeln aus Grab III in Zakrzöw (Sacrau) wurde u. a. auch von einer Goldmünze des Claudius Gothicus (268—270) begleitet (O. Almgren, 1923, 85), und die beiden Bronzefibcln mit umgeschlagenem Fuss mit Zierdrähtchen gehören zur reichen Ausstattung des Skelettgrabes in Lödz-Retkinia, das zum Ende des 3. Jahrhunderts eingeordnet ist (J. Kmieciriski, 1951, 139 ff., Abb. 9a, b). Bei der Bestimmung der chronologischen Stellung der Fibeln m. u. F. vom „ungarischen Typus" aus mährischen Fundplätzen kann man eine gewisse Stütze nur in drei Grabkomplexen finden: in Kostelec n. H. zeigten sich die Spangen dieses Typus in den Gräbern 53b und 424, deren Urnen zur Gruppe der ältesten Formen aus dem ganzen Gräberfeld gehören, die man in die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts datieren kann (vgl. J. ^ernan, 1961a. 219), während in Kfenovice eine Fibel vom „ungarischen Typus" im Inventar eines Skclcttgrabes aus der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts gemeinsam mit einer Armbrustfibel mit rautenförmig verbreitertem, gerade abgeschlossenem Fuss, eisernen Bruchstücken, Glasperlen und einem Faltenbecher auftrat (E. Beninger - H. Freising, 1933, 27, 94—95, Abb. 22). Bei den übrigen Funden fehlen nähere Datierungsbehelfe. In Kostelec n. H. traten zwei grosse Bronzespangen aus Grab 68 in Begleitung eines Spinnwirteis und einer Glasperle auf, und die grosse Silberfibel war die einzige Beigabe in Brandgrab 285. Durch ihre Grösse, den breiten Hachen Bügel und durch die an allen Gliedern aus- geprägten Kanten stellt sich diese Spange wahrscheinlich zu den typologisch entwickelteren jüngeren Formen. Das Brandgrab von Ostroh enthielt ausser einer eisernen Fibel m. u. F. vom „ungarischen Typus" auch eine topfförmige Aschenurnc mit ausladendem Rand, die man am ehesten zur Keramik des 3. Jahrhunderts zählen kann (vgl. E. Beninger - H. Freising, 1933s 41)- Wenig charakteristisch ist die Bronzespange aus einem gestörten Grab in Urcice. Eingliedrige Fibeln mit verbreitertem umgeschlagenem Fuss (Tf. 31:1—4, 6) Neben den beschriebenen Typen mit schmalem Fuss sind in Mähren zwei Varianten von Fibeln mit verbreitertem umgeschlagenem Fuss vertreten, und zwar entweder mit fächerförmigem oder mit vierek-kigem. Auffallender sind die Exemplare, die als Formen mit dreieckigem, trapezförmigem oder fächerförmigem Fuss bezeichnet werden (z. B. B. Svoboda, 1948, 118; J. Zeman> r96ia, 181; M. Pärducz, 1956, 160; A. K. Ambroz, 1966, 68). Die Verbindung des Fusses mit dem Nadelhalter ist auf zweierlei Weise durchgeführt, entweder durch direktes Umschlagen des Endes, das die breiteste Stelle des Fusses ist, oder vermittels des sich verjüngenden Fussabschlusses, dessen grösste Breite etwas höher liegt. Der kleine Verbindungsbogen pflegt manchmal beiderseits abgesetzt zu sein und bildet einen Abschlussfortsatz (Tf. 31:4), der für Almgrens Typ 159 mit bandförmigem Bügel charakteristisch ist. Die Fibeln mit fächerförmig verbreitertem Fuss erregten besondere Aufmerksamkeit als Form, die zur Aufklärung über Herkunft und Zeitstellung der einzelnen Typen der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss beitragen könnten. Die Lösung der Frage, die mit Enstehung und Verbreitung der Fibeln mit fächerförmig verbreitertem umgeschlagenem Fuss verbunden ist, bringt gleiche Ergebnisse wie die Forschung, die sich mit der Problematik der Fibeln mit schmalem umgeschlagenem Fuss befasst. Die im Grund einheitliche Ansicht über die Heimat der Form mit verbreitertem Fuss im nördlichen Schwarzmeergebiet teilte sich bei der Beurteilung des Weges, auf welchem diese Spangen nach Mitteleuropa vorgedrungen waren — ob durch die Donauländer oder durch das Gebiet nördlich der Karpaten. Für die erstere Alternative sprach sich zuletzt eingehender J. Z,eman (1961a, 188) aus, der in der Zeit, als ihm das reiche Fundmaterial der Fibeln m. u. F. aus dem südrussischen Gebiet noch nicht zur Verfügung stand, die Spangen mit trapezförmigem Fuss als Vorgänger der mitteleuropäischen Formen mit schmalem Fuss ansah und das Verdienst ihres Bekanntwerdens im mitteleuropäischen Raum sarmatischen Stämmen zuschrieb, 113 durch deren Vermittlung diese Spangen zuerst in die ungarische Tiefebene und von dort weiter nördlich vordrangen. Entgegen dieser Ansicht hält es A. K. Ambrož (1966, 68—69) für wahrscheinlicher, dass diese Form gleichzeitig mit den ein- und zweigliedrigen Fibeln mit schmalem Fuss aus dem nördlichen Schwarzmeergebiet zu den ungarischen Sarmaten auf dem Wege über das obere Dneprgebiet und Polen kam. Die Variante aus dem oberen Dneprgebiet, die im 2. Jahrhundert im Flussgebiet der oberen Desna und des oberen Dnepr auftritt, verbindet o. a. Autor mit einer weiteren, durch pontisches Beispiel inspirierten Entwicklung der älteren geschweiften Fibeln mit schmalem umgeschlagenem Fuss. Die mitteleuropäische Variante der geschweiften eingliedrigen Fibeln mit trapezförmig verbreitertem, umgeschlagenem Fuss ist in geringer Zahl unter den Funden aus Polen, Deutschland, Schweden, Rumänien und in der ČSSR aus Mähren und der Slowakei vertreten (0. Almgren, 1923, 189; E. Schaidt, 1955, 51—52, Abb. 239; A. Plettke, 1916, 123, Abb. 69; B. Kostrzewski, 1937, 301, Abb. 6:4; J, Kaimierczyk, 1958, 109, Abb. 4:0; K. Godlowski, 1959a, 262; derselbe, 1965b, 165—166, Abb. 1 a; J. Szydlowski, 1964, 182, Abb. 127:3; 128:3; R. Vulpe, 1953, Abb. 364:1; T. Kolník, 1965, 202, Abb. 12:6), im südrussischen Gebiet fehlt diese Gattung völlig (A. K. Ambrož, 1966, 69). Mit Ausnahme des Fusses sind die einzelnen Exemplare in Form und Proportion gleich mit den entsprechenden Gegenstücken der Gruppe, die durch Almgrens Typus 158 repräsentiert wird, sie sind aber — wie bereits angedeutet — unverhältnismässig seltener. Aus Mähren kann man zu dieser Form mit Sicherheit drei Stücke einreihen, bzw. vier Exemplare, von denen die Bronzespange aus Grab 320 in Kostelec n. H. (Tf. 31:4) dem Almgrenschen Typus 159 am nächsten steht. Mit grösstcr Wahrscheinlichkeit gehört zur gleichen Form auch das Bruchstück ohne Fuss (Tf. 31:3), das aus dem gleichen Komplex stammt. Einen etwas abweichenden Charakter zeigen zwei Eisenfibeln aus Grab 148 in Kostelec n. H. Beide Spangen haben einen stabförmigen Bügel — in Gestalt und Profil analog zu den häufigen örtlichen Fibeln mit schmalem Fuss — und einen fächerförmig verbreiterten Fuss, der bei einem Stück schmäler, länger und zur Nadclrast dicht unter der breitesten Stelle umgeschlagen ist (Tf. 31:2), das zweite Exemplar ist merklich verbreitert und mit der Nadelrast durch das sich verjüngende Ende verbunden (Tf. 31:1). Die Datierung der eingliedrigen geschweiften Fibeln mit fächerförmig verbreitertem umgeschlagenem Fuss bewegt sich hauptsächlich in den Grenzen vom Ende des 2., bzw. von der Wende zwischen 2. und 3. Jahrhundert bis zur Zeit um das Jahr 300. Zur unteren Grenze wird der Fund aus der Slowakei gestellt (7". Kolník, 1964, 414; derselbe, 1965, 202), in den Verlauf des 3. Jahrhunderts, besonders in seinen jüngeren Abschnitt oder zum Übergang in das 4. Jahrhundert wird der Grossteil der polnischen Funde eingereiht (B. Kostrzewski, 1937, 301; J. Kaimierczyk, 1958, 109; K. Godlowski, 1959a, 261—262; J. Szydlowski, 1964, 182). Zu den Beispielen eines späten Auftretens dieser Form kann man die Eisenspange aus Grab 1707 im mecklenburgischen Pritzier zählen, die sich zu den Funden vom Ende des 3. Jahrhunderts stellt (E. Schuldt, 1955, 51—53, 101). Aus Mähren kennen wir zwei geschlossene Grabfunde aus Kostelec n. H., Grab 148 und 320, zu deren Inventar immer ein Spangenpaar des beschriebenen Typus in Kombination mit einer dritten Spange eines anderen Typus gehörte. In beiden Fällen handelte es sich um Bronzefibeln mit gleichmässig breitem rechteckigem Fuss, die im Gräberfeld von' Kostelec zu den Formen aus der Spätphase des 3. Jahrhunderts zählen. Einen interessanten Vergleich bietet Grab 2 in Kostelec, in welchem sich wiederum drei Fibeln mit zweien der gleichen Form befanden, diesmal aber im umgekehrten Verhältnis: zwei Fibeln mit gleichmässig breitem, rechteckigem Fuss, eine eingliedrige, die andere zweigliedrige mit Armbrustkonstruktion, waren begleitet von einer zweigliedrigen Bronzefibel mit umgeschlagenem, fächerförmig verbreitertem Fuss. Einen wichtigen Daticrungsbehelf bildet in diesem Fall eine beiliegende abgebrauchte Bronzemünze des Kaisers Probus (276—282), nach der dieser geschlossene Fund frühestens zum Ende des 3. Jahrhunderts gestellt werden kann. Man darf also annehmen, dass nicht einmal die eingliedrigen Exemplare der Fibeln mit fächerförmig verbreitertem umgeschlagenem Fuss in ähnlich zusammengestellten Spangengarnituren aus der Ausstattung der Gräber 148 und 320 zeitlich nicht sehr entfernt von dem zweigliedrigen Gegenstück aus Grab 2 liegen. Als zweite Variante der eingliedrigen Fibeln mit umgeschlagenem Fuss kann man den Typus mit rechteckig, bzw. viereckig verbreitertem Fuss aufstellen. Spärliche Exemplare dieser Form wurden in Mähren, Böhmen, Polen und in Skandinavien auf Gotland verzeichnet (0. Almgren - B. Nerman, 1923, 71, Textabb. 102; J. Szydlowski, 1961, 312, Tf. IV: 10; K. Godlowski, 1965a, 159, Abb. 1 :j, 1; J. %eman, 1961a, 182, Abb. 85 — zweigliedrige Form). Ihr charakteristisches Merkmal ist der breite, zum Unterschied von den vorhergehenden Typen meist verzierte Bügel und der verbreiterte ornamentierte Fuss, der durch einen kleinen Bogen mit der Nadelrast verbunden, gewöhnlich beiderseits abgesetzt ist und einen Abschlussfortsatz bildet. Von den mährischen Funden kann man in diese Gruppe die Spangen aus Nedakonice (Tf. 31:6) und Kostelec n. H. (Tf. 31:7) einreihen. Das Exemplar aus Nedakonice, dessen Bügel, Mittelteil des verzierten Fusses und Endverbindungsbogen facettiert sind, was II4 für die jüngeren Formen der Fibeln m. u. F. kennzeichnend ist, erinnert an den Fund von Värnhem bei Visby auf Gotland (0. Almgren - B. Nerman, 1923, 71, Textabb. 102). Diese Spangen haben einen gleichen Profilumriss mit den geläufigen Typen der mitteleuropäischen eingliedrigen Fibeln m. u. F., zum Unterschied von der Spange aus Kostelec, die, obzwar mit ähnlich gegliedertem, verziertem Fuss und facettiertem Endfortsatz, einen deutlich verschiedenen Bügel zeigt. Sein halbkreisförmig gewölbter Bogen mit breiten Seitenflächen, die mit gestempelten Dreieckmustern verziert sind, verrät den Einfluss der spätrömischen Formen, am ehesten der provinzial-römischen Zwiebelknopffibeln oder auch der nach ihrem Muster entstandenen Bügelknopffibeln. Die erwähnte Fibel aus Kostelec, welche ursprünglich eingliedrig war und erst nach Abbrechen der Spiralrolle in eine zweigliedrige, mit kurzer Armbrustspiralrolle an der eisernen Achse versehene Form umgewandelt wurde, findet ihre Analogie in dem zweigliedrigen Exemplar aus Jíloviště in Böhmen (J. Zeman, 1961a, 182, Abb. 85). Die Variante mit viereckig verbreitertem umgeschlagenem Fuss stellt eine entwickelte Spangenform dar, die man nach einigen typologisch-morphologi-schen Zügen, sowie auf Grund der Fundzusammenhänge in die späte römische Kaiserzeit stellen kann. Wenn wir bei den Exemplaren aus Jíloviště und Kostelec die Form des Bügels und die Art der Verzierung an beiden Bügelseiten als Ausdruck einer Beeinflussung von provinzialrömischen Zwiebelknopffibeln oder Bügelknopffibeln betrachten, die erstmalig am Ende des 3. Jahrhunderts auftraten (vgl. E. Meyer, i960, 242), können wir bei der Datierung dieser Fibeln mit umgeschlagenem Fuss nicht niedriger gehen als in die Zeit um das Jahr 300, aber es dürfte wahrscheinlicher sein, dass sie schon zu den Funden aus dem 4. Jahrhundert gehören. Dafür spricht auch die Stellung weiterer bekannter Fibeln mit viereckig verbreitertem umgeschlagenem Fuss. Das zweite mährische Fundstück dieses Typus aus Nedakonice ist zwar ein Einzelfund, aber gleiche morphologische Kennzeichen stellen es in die Nähe der analogen Stücke aus Olsztyn und Opatów in Polen und aus Värnhem auf Gotland. Das skandinavische Exemplar wurde vermutlich gemeinsam mit Spangen festgestellt, die dem Ende der nordischen Periode V:i angehören, d. i. etwa die Mitte des 4. Jahrhunderts (0. Almgren - B. JS'erman, 1923, 71—72, 135), die Beispiele aus Opatów entstammen den jüngeren Phasen der späten römischen Kaiserzeit (Ä". Godlowski, 1965a, 163) und die Spange aus Olsztyn aus dem Gräberfeld des Typus Dobrodzieri dürfte schliesslich erst in den Abschnitt der ausklingenden römischen Zeit und in die Völkerwanderungszeit einzureihen sein (J. Szydlowski, 1961, 313). Zweigliedrige Fibeln mit umgeschlagenem Fuss (Xf- 3I:5> 7; 32:4—6, S; 33:1—6) Die zweigliedrigen geschweiften Fibeln mit umgeschlagenem Fuss, die unter den mitteleuropäischen Funden aus der jüngeren römischen Kaiserzeit auftraten, werden gewöhnlich von den zweigliedrigen bogenförmigen Fibeln aus dem südrussischen Gebiet abgeleitet, die vom 2. Jahrhundert an bekannt sind. Gegen diese allgemein anerkannte Ansicht trat in jüngster Zeit A. K. Ambroz (1966, 61—62) auf, der eine direkte Entwicklungsfolge zwischen den erwähnten zwei Formen ablehnt, deren Verbreitung mit verschiedenen Räumen und mit verschiedenen Zentren verbunden ist. Er betonte, dass die Entstehung der zweigliedrigen geschweiften Fibeln mit umgeschlagenem Fuss nicht von jenem Typ zu trennen sei, der ihnen am nächsten steht, d. h. von den eingliedrigen Fibeln mit umgeschlagenem Fuss, die erstmalig bereits unter Funden aus dem 1. Jahrhundert u. Z. festgestellt wurden. Nach Meinung des Autors ist es deshalb notwendig, die Entstehung der zweigliedrigen Fibeln auf einem Gebiet zu suchen, wo sich beide Konstruktionsvarianten der geschweiften Fibeln mit umgeschlagenem Fuss überdecken. Von diesem Standpunkt aus kommt nur das altpreussische Ostseeland in Betracht, von wo die zweigliedrige Form erst am Ende des 2. oder zum Beginn des 3. Jahrhunderts in den Süden der UdSSR gebracht wurde und dies wahrscheinlich durch die Goten, von denen sich ein Teil in dieser Zeit aus dem unteren Weichselraum im Schwarzmeergebiet ansiedelte. Auf südrussischem Boden wurden diese Spangen von der einheimischen Bevölkerung übernommen, die politisch oder ökonomisch mit den Goten verbunden war und sie blieben kennzeichnend für die Stämme der Cernjachov-Kultur, die sie dann zur Zeit der Barbarenkämpfe um die Mitte des 3. Jahrhunderts auf die Krim brachten und im nachfolgenden Jahrhundert auch in das Gebiet der früheren römischen Provinz Dazien. Im Territorium der Cernjachov-Kultur, im elbgermanischen und nordischen Raum nahmen die zweigliedrigen Fibeln mit umgeschlagenem Fuss eine beherrschende Stellung ein, während sie sich auf mitteleuropäischem Gebiet mit einer maximalen Verbreitung der eingliedrigen Formen in den Hintergrund verdrängt sahen. Die schwache Beliebtheit der zweigüedrigen Fibelkonstruktion äusserte sich in Mähren in dem seltenen Auftreten der zweigliedrigen Formen mit umgeschlagenem Fuss. Diese Gruppe wird von elf Exemplaren gebildet, zwei Eisen- und neun Bronzespangen. Nach Ausführung ihrer Konstruktion kann man unterscheiden Formen mit Öse, und Formen mit scheibenförmigem Spiralhalter am Bügelkopfende. Aus der ersten Gruppe sind zuerst zwei Spangen 1*5 anzuführen, die ursprünglich eingliedrig waren und die nach Beschädigung der Spiralrolle für eine weitere Benützung mit veränderter Konstruktion hergestellt wurden. Es sind dies die Exemplare aus Grab 311 in Kostelec n. H. (Tf. 31:7) und Brno-Líšeň (Tf. 32:8), bei welchen die Reste der ursprünglichen Spiralrolle als Öse für Befestigung der Achse der neuen Spirale benützt wurde (im zweiten Fall in ungewöhnlicher Art mit zwei Windungen). Bei den übrigen Spangen war der Bügel regelmässig zum Ende verjüngt und verflacht und nach oben gebogen in eine Öse (Tf. 32:4, 5; 33: i, 2), in einem Fall wurde die Öse durch Biegung des Bügelkopfendes nach unten gebildet (Tf. 32:6). Einen scheibenförmigen Spiralhalter mit Öffnung für die Aufnahme der Spiralachse hatten die Fibeln aus Hodonín, Náklo-Mezice und Kostelec n. H., Gr. 55 (Tf. 33:4—6) und vermutlich auch das Exemplar mit fächerförmig verbreitertem Fuss aus Grab 2 in Kostelec (Tf. 31:5). Die Spiralrolle ist einerseits kurz, bei der Spange aus Grab 311 in Kostelec unsymmetrisch mit einer Windung an der linken und zwei Windungen an der rechten Seite (Tf. 31:7), manchmal mit zwei Windungen an jeder Seite (Tf. 32:4, 5; 33:6), oder eine längere Spiralrolle mit vier (Tf. 32:8; 33:1, 2), fünf (Tf. 33:4), acht (Tf. 32:6) und neun (Tf. 33:5) Windungen an jeder Seite. Sie haben immer eine untere Sehne, mit Ausnahme des Stückes aus Brno-Líšeň, das eine umgelegte Sehne zeigt (Tf. 32:8), die Achse ist vorwiegend aus Eisen (Tf. 31:7; 3214, 5; 33:1—4, 6), seltener auch aus Bronze (Tf. 32:8; 33:5). Die Spangen mit scheibenförmigem Spiralhalter haben die Achse durch manschettenartige (Tf. 33:4' 5) oder kegelförmig gegliederte Knöpfe (Tf. 33:6) abgeschlossen. Die Drahtumwicklung des Bügels der zuletzt angeführten Exemplare ist immer zweifach, bei den übrigen ist das Drähtchen in einer grösseren Zahl von Windungen umschlungen, höchstens mit vierzehn bei der Eisenspange aus Grab 299 in Koste-lec n. H. (Tf. 33:1). Der Grossteil der zweigliedrigen Fibeln mit umgeschlagenem Fuss und Öse am Bügelkopfende unterscheidet sich von den eingliedrigen Typen, zu denen sie eine Parallelreihe bilden, hauptsächlich durch das Konstruktionsprinzip. Man kann z. B. an das Exemplar mit gerade abgeschnittenem, abgesetztem Fussende aus Brno-Líšeň erinnern (Tf. 32:8) als Gegenstück zu dem Fund aus Hulin (Tf. 32:7) und an die Spange aus Grab 49 in Kostelec (Tf. 32:5), die ausser der Bügelverzierung fast analog ist mit der eingliedrigen Form aus Senická (Tf. 32:2), die Fibel aus Grab 114 in Kostelec (Tf. 32:4), die unzweifelhaft viele gemeinsame Züge mit den Spangen aus Chrlice (Tf. 32:1) oder die aus Biskupice (Tf. 22:1) aufweist, die eisernen Exemplare aus den Gräbern 134 und 299 in Kostelec (Tf. 33:1, 2), welche eine nahe Verwandt- schaft mit einigen eingliedrigen Formen der gleichen Gräberfeldes zeigen und schliesslich die beiden Spangen mit dachförmigem Bügel aus Švábenice (Tf. 32:3, 6). Von den zweigliedrigen Exemplaren mit scheibenförmigem Spiralhalter erinnert die kleine Spange aus Hodonín (Tf. 33:4), die mit ihrer Länge von 42 mm die kleinste mährische Fibel mit umgeschlagene Fuss ist, in gewisser Weise an die kleine eingliedrige Form aus Určice-Seloufky (Tf. 21:10). Eine charakteristische Form der zweigliedrigen Armbrustfibeln mit umgeschlagenem Fuss stellt der Fund aus Náklo-Mezice dar (Tf. 33:5), der übereinstimmend ist mit Almgrens Typus 162. Der bandförmige Fibelkörper ist mit drei durch Querrillen getrennte Felder mit ganz schmaler Rückenfläche und schrägen Facetten verziert, so, dass die längeren Abschnitte am Bügel und Fuss das kurze Mittelfeld im Knick an der Grenze zwischen dem oberen und unteren Fibelteil abgrenzen, der von zwei Windungen der Drahtumwicklung umschlungen ist. Diese Spangenform ist in ungewöhnlich ausgedehntem Gebiet Europas verbreitet. Der Schwerpunkt ihres Auftretens liegt auf der Krim, im Bereich der Černjachov-Kultur im Dnepr- und Dnestrgebiet, in der Moldau, in Siebenbürgen und im sarmatischen Theissgebiet, aber es wurden auch Exemplare in entfernteren Gegenden verzeichnet, wie in der UdSSR im Flussgebiet des Terek, Donec, Oka und Bug, und sie treten auch unter den Funden aus Bulgarien, Jugoslawien, Österreich, ČSSR, Polen, Deutschland und in Skandinavien aus den dänischen und schwedischen Inseln auf (0. Almgren, 1923, 189—195; E. Blume, 1912, 27, Abb. 22; E. v. Patek, 1942, 139—140, Anm. 13—15; M. Párducz, 1941a, 311, Tf. XVII: 26—28; derselbe, 1944, Tf. XXIX: 14; derselbe, 1956, 160; D. Popescu, 1945, 502—505, Abb. 10:103—113; D. Tudor, 1948, Abb. 41:1—4; R. Vulpe, 1953, Abb. 362:5, 6; 363:1; Gh. Diaconu, 1965, 92 ff., 142, z. B. Tf. LXXIV:2; LXXVII:7; LXXXI:6, 7; LXXX1V:2, 3, LXXXVIII:5; LXXXIX:2; CXIIIn, 2;CXVI: :i3; CXVIII:2, 3; CXXIV:i, 2; CXXXV:i—4; B. Mitrea - C. Preda, 1966, z. B. Abb. 10:1, 2; 47:1; 54:1; 66:6; 122:2; 130:1, 2; 158:6; 180; 183:4; 188:3, 6; 190:1, 2; 196:1; 204:1; 251:5—7; Ch. Pescheck, 1953, 255, Abb. 2:3, 7; 4:5; E. Schuld!, *955> 51* Abb- 240—245; B. Stjernquist, 1955, Tf. XIV: 16—18; XIX: 10, n; XLIIL20; A. K. Ambrož, 1966, 61—62, Tf. 23/2; T Kolník, 1965, 206, Anm. 241—246). Das Auftreten der grossen Fibeln mit umgeschlagenem Fuss der Almgrenschen Typen 163—164 beschränkt sich hingegen hauptsächlich auf Norddeutschland, Jütland, die dänischen Inseln, Südschweden und Südnorwegen (0. Almgren, 1923, 194—195; A. Plettke, 1921, 9—10, Tf. 3:1—7). Die meisten Fundstücke sind aus Schleswig-Holstein bekannt, welches auch als Entstehungsgebiet dieser Formen angesehen 116 werden kann. Funde ausserhalb des angeführten Kreises, wie z. B. aus dem rheinischen Remagen, sind nur Ausnahmen. Zu diesen Spangen gehört auch das Exemplar aus Grab 55 in Kostelec n. H., welches sich durch die charakteristischen Merkmale des Typus 164 nach Almgren auszeichnet, und zwar durch den in der ganzen Länge facettierten grossen Körper mit Verzicrungsfeldern am Bügel und Fuss, einen Bügelknopf, zwei Knöpfe an den Enden der Achse, eine Spiralrolle mit vier Windungen und unterer Sehne und eine Nadelrast mit erhöhter Linksseite (Tf. 33:6). Diese typologisch späte Entwicklungsform der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss wird in ihrer Heimat frühestens in die Zeit um das Jahr 3O0 datiert, meistens aber erst in das 4. Jahrhundert (A. Plettke, 1921, 9; A. Genrich, 1953, 36—38; E. Schuldt, 1955, 65). Ihr Vorkommen in Mähren kann man mit der Umsiedlung einer Bevölkerungsgruppe in Zusammenhang bringen, die zum Ende des 3. Jahrhunderts aus dem unteren Elbraum wegzog und sich in Nordmähren ansiedelte (vgl. J. %eman> 19^ia> 277). Die Datierung des Grabes 55 in Kostelec, das ein Exemplar dieser Form zusammen mit einer doppelkonischen, mit Wellenlinien verzierten Schalenurne enthielt, in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts, wie sie von H. Preidel (1930, L, 100) und E. Beninger (E. B. - H. Freising, •933> 82—83, Abb. 9) vorgeschlagen wurde, scheint also etwas zu früh und es dürfte angebracht sein, sie in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts zu verlegen (vgl. J. Zeman> '961a, 222). Die zweigliedrige Fibel mit viereckig verbreitertem Fuss aus Grab 311 in Kostelec und ihre Zeitstellung wurde bereits im Zusammenhang mit den eingliedrigen Formen mit analog gestaltetem Unterteil erwähnt. Die zweigliedrige Form der Fibeln mit umgeschlagenem, fächerförmig verbreitertem Fuss wird in der mährischen Fundgruppe nur durch das Stück aus Grab 2 in Kostelec vertreten (Tf. 31:5), in dem man trotz des massiven, aber ähnlich facettierten Bügels und trotz beschädigten Fussabschlusses eine Vergrösse-rung der analogen kleinen eingliedrigen Formen aus Grab 320 in Kostelec sehen darf (Tf. 31:3, 4). Die zweigliedrigen Formen mit derart verbreitertem Fuss sind aus der Krim, aus dem Bereich der Ccrnjachov-Kultur im südrussischen Schwarzmeergebiet, aus Rumänien und Polen und vereinzelt auch von sarmati-schem Boden in Ungarn als Typ vom Ende des 4. und Anfang des 5. Jahrhunderts bekannt (A. K. Ambroz, 1966, 69, Tf. 12:8; 25/1; /. D. Marienko, 1956, 125, Abb. 5; R. Schindler, 1940, 84, Abb. 55:1; J. Szydlowski, 1963, 112, 137, Abb. 5:i; G. Müller -Kuales, 1940, Tf. 479:6, 7; Gh. Diaconu, 1965, Tf. LXXIILi; XCVHI:6, 7; CXXXL8; B. Mitrea -C. Preda, 1966, Abb. 132:1; 215; D. G. Teodoru -E. £aharia, 1962, 40, Abb. 5:9). Wie bereits erwähnt, stützt sich die Datierung des mährischen Fundes in die Zeit um das Jahr 300 auf die begleitende abgenützte Probus-Münze (276—282). Die Übereinstimmung des Grossteils der zweigliedrigen Fibeln mit umgeschlagenem Fuss mit den eingliedrigen Typen zeigt auch eine chronologische Parellclc beider Konstruktionsvarianten an. Die bescheidene Zahl der zweigliedrigen Spangen, die auf mährischem Boden, den die Formen mit eingliedrigem Prinzip beherschten, nicht heimisch wurden, bietet nicht viele Anhaltspunkte für eine genauere Einordnung der einzelnen Beispiele. Die Exemplare aus den Gräbern 49, 114, 134 und 299 in Kostelec fanden sich in Begleitung von schüssel- und topfförmigen Aschenurnen, von denen vielleicht nur die Terrine aus Grab 134 als Form, die im breiteren Zeitabschnitt vom 2. bis 4. Jahrhundert auftrat (zur Datierung der Keramik vgl. J. %eman> I9Í>ia> 225)> eme ältere Einstufung im Rahmen des 3. Jahrhunderts ermöglichen könnte. Die Terrine aus Grab 49 gehört den jüngsten Keramikformen des Gräberfeldes von Kostelec an, mit denen man nicht früher als zur Zeit um das Jahr 300 rechnen darf, wohin vermutlich auch die Gruppe der topfförmigen Gefässe mit ausladendem Rand aus Kostelec gestellt werden kann, wovon das eine als Aschenurne in Grab 114 diente (J. £eman, 1961a, 218, 224). Ohne jede Stütze für eine Datierung bleibt das Exemplar aus Grab 299, sowie die vereinzelten Funde der interessanten Variante der Fibeln mit umgeschlagenem, am Ende gerade abgeschnittenem Fuss aus Brno-Líšeň und Hulín. Bei den Spangen aus gestörten Gräbern in Hodonín und Švábenice muss man sich mit der Konstatierung begnügen, dass sie gemeinsam mit Drehscheibenkeramik festgestellt wurden, durch welche diese Exemplare gleichfalls frühestens zur Wende vom 3. zum 4. Jahrhundert gestellt würden, aber der Zusammenhang der geborgenen Gegenstände ist in diesen Fällen nicht bewiesen. Aus einem ähnlichen Fundmilieu, welches für eine gleiche Zeitstellung zeugen würde, stammt die Spange von Almgrens Typ 162 aus Náklo-Mezice, die gleichfalls ohne Bcgleitmaterial auftritt. Die Exemplare dieser Form, deren Körper durch Zierelement mit Facettierung gegliedert ist, was kennzeichnend für jüngere Fibeln mit umgeschlagenem Fuss ist, stellt E. Blume (1912, 26—27, 147) in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts, A. K. Ambroz (1966, 69) datiert sie besonders im Räume der Cernjachov-Kultur in das 4. Jahrhundert und auch E. Schuldt (1955, 51, 53) führt aus Pritzier in Mecklenburg Beispiele an, die teilweise noch in Horizont A (3. Jahrhundert), aber grösstenteils schon in Horizont B, d. i. in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts, auftraten. 117 Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss (Tf. 34, 35) Der regelmässig gegen das Ende sich verjüngende Fuss mit festem Nadelhalter, der durch Umbiegen der linken Fußseite entstanden ist, charakterisiert eine Serie von Fibeln aus der jüngeren römischen Kaiserzeit, die man nach Ausführung der Konstruktion in zwei Gruppen mit territorial verschiedenen Auftreten teilen kann. Eingliedrige Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss (Tf. 34, 35) Eingliedrige Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss, deren zahlreiche Exemplare in Südpolen, auf pro-vinzialem Boden an der nördlichen Donaugrenze Pannoniens, auf sarmatischem Gebiet in der ungarischen Tiefebene, ergänzt durch ein vereinzeltes Stück aus Poiana in Rumänien, festgestellt wurden, zeigen die dichteste Vertretung bei den Funden aus der südwestlichen Slowakei und aus Mähren (K. Prze-wozna, 1955, 114, Abb. 67:4; A. Abramovicz - B. Le-pöwna, 1957, 37, Tf. XXIII:6; K. Godlowski, 1959b, 65—66, Abb. 2d, e; derselbe, 1965a, 159, 163, Abb. in; E. Kaszewska, 1964, 125, 148, Tf. XVIII: 1; /. Kramarkowa, 1967, 164, 174, Abb. I3f). Diese auffallende Konzentrierung in diesen Gebieten bemerkte schon E. Beninger (1937, 112, 113 Abb. 185—190, 213—215), der in diesen Spangen eine besondere Gattung sah, die für die quadische Kultur kennzeichnend ist. Er wies zwar auf eine gewisse Ähnlichkeit mit der zweigliedrigen Form hin — von W. Schulz (1925, 9g—101, Abb. 2:1, 2) als Vorstufe der Niemberger Fibelform bezeichnet —, betrachtet aber die slowakischen Exemplare als Glieder einer selbständigen Entwicklungsreihe. J. Zeman (J96ia, 193—195; derselbe, 1961b, 426) machte unlängst darauf aufmerksam, dass die abweichende Anschauung über den Zusammenhang zwischen den slowakisch-mährischen und den mitteldeutschen Funden, wie sie z. B. L. F. Zotz (1934, 265) vertritt, wegen vollkommenen Mangels an Berührungspunkten im Raum zwischen beiden Gebieten nicht verteidigt werden kann, und unterstrich die Tatsache, dass sich eingliedrige Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss im Rahmen der Gebiete des Auftretens der eingliedrigen Fibeln mit schmalem umgeschlagenem Fuss verbreiteten. Ausser der Übereinstimmung in der geographischen Ausbreitung zeigen auch einige typologische Merkmale, wie die gesamte Konstruktion, Form des Nadelhaltcrs und die häufige verzierende Nachahmung der Drahtumwik-klung, einen starken Einfluss der erwähnten mitteleuropäischen Serie der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss auf die Entstehung der Formen mit spitz zu- laufendem Fuss, zu deren Bildung nach T. Kolník (1965, 214) auch die einfachen kräftig bogenförmigen Fibeln in bedeutendem Masse beitrugen. Die neuen Forschungsergebnisse der letzten Jahre bestätigten die früheren Erkenntnisse über die Konzentrierung der eingliedrigen Variante der Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss in der südwestlichen Slowakei und in Mähren, woher jetzt im Ganzen 90 Exemplare aus annähernd 40 Fundorten bekannt sind. Zahlreiche Parallelen mit übereinstimmenden Details zeugen von der Stileinheitlichkeit der ganzen Gruppe, die vielleicht durch die Wirkung eines örtlichen Erzeugungszentrums bedingt sein kann (vgl. M. Lamiovd -Schmiedlovd, 1961, 22), sowie von gewissen verwandten Zügen mit einer anderen, gleichfalls von Fibeln m. u. F. abgeleiteten Reihe der Formen mit rechteckigem Fuss. Die eingliedrigen Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss wurden grösstenteils aus Bronze hergestellt, seltener, hauptsächlich in Polen, treten eiserne Stücke auf, und aus der Slowakei wurde eine Silberfibel verzeichnet (A. Abramowicz - B. Lepówna, ig57, 37; E. Kaszewska, igÖ4, 125; K. Godlowski, igÖ5a, 159; T. Kolník, 1965, 212, Tf. 14:11). Ein obligates Element ist die kurze Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und mit oberer Sehne, ein variabiles Glied, das eine Teilung dieser Reihe ermöglicht, ist der Fussabschluss, nach welchem T. Kolník (1965, 210—212) zwei Untertypen unterscheidet: Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss ohne Abschluss und Fibeln mit spitz zulaufendem, knopfartig abschliessendem Fuss. Bei beiden Varianten ist der gegen die Spirale sich regelmässig verbreiternde Bügel meistens bandförmig mit rechteckigem Querschnitt, seltener oben schwach gewölbt, entweder glatt (Tf. 34:9) oder fein facettiert (Tf. 34:10—12). Die Oberfläche des bandförmigen Bügels blieb selten ohne Verzierung (Tf. 34:3, 4). Zu den einfachsten Zierelementen gehören Längs- und Querrillen, die bei den Spangen aus Grab 171 und 252 in Kostelec n. H., aus Blažovice, Brno-Líšeň, Dambořice und bei Funden aus der Umgebung von Břeclav (Tf. 34:2, 5, 6; 35:3, 4, 9) zum Einsäumen der Ränder und Einrahmung der Fläche, die mit einem anderen Ornament bedeckt ist, oder zur Abgrenzung der kurzen, glatten Felder an den Bügelenden, wie bei den Spangen aus Horní Dunajovice und Kostelec Gr. 309 (Tf. 34:1; 35:5), angewendet wurden. Ein oder zwei Querstriche, wie z. B. an den Exemplaren aus Kostelec, Gr. 178, Horní Dunajovice und Křepicc (Tf. 34:4; 35:2, 5), tragen zur Bezeichnung der Grenze zwischen unterem und oberem Bügelteil bei, während Gruppen von Querstrichen an den Spangen von Tasov und Brno-Slatina (Tf. 34:9, 11) vermutlich eine Nachbildung der Drahtumwicklung des Bügels der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss vorstellt. Entlang der Bügelmitte waren mancherlei Aus- Il8 schmückungsmotive in verschiedenster Weise ausgearbeitet. Am dekorativsten wirken punzierte Muster, die in Reihen ausgeführt wurden, in welchen Punktgrübchen, quergeriefelte Dreiecke, entweder einfache oder mit kleinen Kreisen an der Spitze, abwechseln, auch vertiefte rechteckige Felder, aus welchen drei kleine plastische Scheibchen hervortreten und schliesslich die besonders beliebten S-förmigen Elemente, die durch Verbindung Wellenlinien oder Kettenmuster bilden. Beispiele einer solchen Verzierung boten die Funde aus Určice, Blažovice, Hrubčice, Brno-Líšeň, Kostelec n. H. und aus der Umgebung von Břeclav (Tf. 34:2; 35:4, 6—10). Feinere oder gröbere Zickzacklinien etn-standen durch Gravierung an den Spangen aus Cejč, Kostelec und aus Horní Dunajovice (Tf. 35:1—3, 5), an dem Exemplar von Velké Pavlovice befand sich ein Mittelstreifchen, das durch zwei Längsrillen abgegrenzt war (Tf. 34:7). Bei der Ausführung eines ähnlichen Motives an der Spange aus Grab 423 in Kostelec n. H. wurde ein gezackter Gegenstand verwendet, mit welchem auf die Bügeloberseite zwei feine Punktreihen eingedrückt wurden (Tf. 34:8). Zierfelder mit Querrillen und seitlichen Hohlkehlen waren entweder an beiden Bügelenden appliziert, wie bei den Spangen aus Brno-Líšeň, Čejč und Blažovice (Tf. 34:2; 35:1, 9), oder, wie die Funde aus Přítluky, Dambo-řice, Kostelec, und Velké Pavlovice zeigen (Tf.34:3, 5—7), am Fussansatz. Der Fuss, der durch eine Biegung des Bügels entstanden ist, verjüngt sich allmählich zum stumpfen oder spitzigen Ende, ein dreieckiger Abschluss, wie das Exemplar aus Grab 423 in Kostelec zeigt (Tf. 35:6), ist eine Besonderheit. Es ist nicht auszuschliessen, dass sich dabei der Einfluss der parallelen Reihe der Formen mit verbreitertem, winkelig abschliessendem Fuss bemerkbar machte. Häufig werden Querfurchen angewendet, die oft auf die Aussenseite des Nadelhalters übergehen (Tf. 34:8; 35:8) und das den Fussabschluss mit Knopf nachahmende Endglied abgrenzen (Tf. 34:2, 6, 8; 35: i, 4, 7—10). Den gleichen Eindruck ruft auch das massige Zusammendrücken am Fussende der Fibel aus Tasov hervor (Tf. 34:9). Bei den Spangen aus čejč, Kostelec, Gr. 309 und Brno-Slatina zeigt sich am Fussansatz ein Zierfeld mit seitlichen Hohlkehlen (Tf. 34: 1, 11; 35:1). Beide Fußseiten sind in der Regel mit schrägen Facetten versehen, bei der Fibel aus Hodonín gehen die feinen Längsgrate am Bügel auch auf den unteren Fibelteil über (Tf. 34:10). Eine reichere Ornamentierung, bestehend aus Zierfeldern mit Hohlkehlen und Facetten, sowie aus Gruppen von gegenüberstehenden Kerben und aus Querrillen am Ende, trug der Fuss einer Fibel aus Čejč (Tf. 35:1). Füsse mit einfachem oder gegliedertem Endknöpfchen haben die Spangen aus Křepice, Dambořice, Kostelec, Gr. 171, Velké Pavlovice, Hodonín, Brno-Slatina und aus einem unbekannten Fundort (Tf. 34:4—7, 10—12). Der feste Nadelhalter ist unter der linken Seitenkante des unteren Fibelteils ausgebildet und hat die Länge des Fusses. Eine verschiedene Ausführung kann man nur bei der Spange aus Křepice beobachten, wo der Vorderteil des Nadelhalters vom Fussrand abgesetzt ist (Tf. 34:4). Der Nadelhalter ist meist am Anfang am höchsten und wird zum Fussende schräg-förmig niedriger, sodass dieser ganze Fibelteil eine Tütenform erhält, in deren Abschluss die Nadelrast entweder mit der unteren Fusskante verbunden ist (Tf. 34:4, 5, 7, 8; 35:4—6, 8, 10), oder sich dem Fuss nur nähert, sodass der Schlitz dazwischen frei bleibt (Tf. 34:2, 3, 11, 12; 35:1—3). In einigen Fällen, besonders bei Exemplaren mit niedrigem, nach rückwärts etwas abgeschrägtem Nadelhalter, entsteht durch Anhämmern zum Fuss ein stufenförmiger Abschluss, häufiger bei Spangen mit Endknopf auftretend (Tf. 34:6, 10, 12). Mit der Datierung der eingliedrigen Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss aus Mähren und der Slowakei beschäftigte sich wiederholt E. Beninger (E. B. - H. Freising, 1933, 87; E. Beninger, 1937, 112; derselbe, 1940, 728, 730, Tf. 297: i—7), der diesen Typ, ähnlich wie ihre böhmischen und deutschen Gegenstücke mit Armbrustkonstruktion, in die Zeit um das Jahr 300 und zum Beginn des 4. Jahrhunderts einreihte. Auch J. Zeman (1961a, 193—195) kam zu keiner erheblich verschiedenen zeitlichen Einordnung. Er ging von der Voraussetzung aus, dass die eingliedrigen Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss erst nach einem gewissen Zeitabstand vom ersten Auftreten der eingliedrigen Fibeln mit umgeschlagenem Fuss entstehen konnten, von welchen sie abgeleitet sind. Im Hinblick auf den Fund des reichen Fürstengrabes I in Stráže, der ihm die einzige festere Stütze bot, stellt er das Auftreten dieser Derivatform zum Ende des 3. und in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts. T. Kolník (1961b, 250; derselbe, 1964, 433) hingegen ist nach eingehender Analyse des slowakischen Materials mit den bisher tradierten Zeitangaben nicht einverstanden, er hält sie für zu spät. Er betont, dass die Gräber in Stráže, die dem Horizont der jungkaiserzeitlichen Fürstengräber angehören, eine frühere Datierung im Rahmen der Eggersschen Stufe G 2 (200—300) erfordern und dass die Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss aus ihrem Inhalt nicht mit dem Anfang, sondern eher mit der Blütezeit ihres Auftretens verbunden sein können. Weiter wies er auf den engen Zusammenhang mit den eingliedrigen kräftig bogenförmigen Fibeln hin und auf die Zeugenaussage der geschlossenen Funde, welche eine Gleichzeitigkeit mit älteren Keramikformen bewiesen. Aus diesen Erkenntnissen folgerte er, dass die Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss schon im Verlauf der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts auftreten mussten, aber ihre stärkste Verbreitung fanden sie erst in der zweiten Hälfte des 3. oder am Anfang des 4. Jahrhunderts (T. Kolník, 1964, 422; derselbe, "9 1965, 2i4> 216). Zugunsten dieser Ansicht scheint auch der Fund aus dem polnischen Opatów zu sprechen, wo Spangen dieser Form gemeinsam mit Typus A 158 in einem geschlossenen Grabfund festgestellt wurden, der in Phase II des Gräberfeldes gehört, welche in das letzte Jahrzehnt des 2. und in die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts fällt (Ä". Godlowski, 1961a, 298, 302, Tf. II;5). Die mährischen Funde bieten nur schwache Anhaltspunkte für eine genauere chronologische Bestimmung. In erster Linie müssen wir das Brandgrab 3 aus Hrubčice anführen, in dem sich eine Fibel mit spitz zulaufendem Fuss gemeinsam mit einer Dreh-scheibenschüsscl befand, welche die Richtigkeit einer späteren Datierung beweist, wie sie von E. Beninger und J. ž(eman vorgeschlagen wurde. Aus dem Gräberfeld von Kostelec kann nur der Inhalt des Grabes 309 einen Behelf für die Zeitstellung der Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss bieten, wo neben einem solchen Exemplar eine bronzene Armbrustfibel mit einem direkt in den Nadelhalter übergehenden Bügel auftritt, also mit einer Form, die hauptsächlich in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts beliebt war und nach Mähren anscheinend erst zum Ende dieses Zeitabschnittes gelangte (vgl. J. Zjeman, 1961a, 209). Bei den übrigen Exemplaren, die aus gestörten Gräbern stammen oder zufällige Oberflächenfunde sind, können wir uns nur auf weniger verlässliche Hinweise berufen. Nach dem erhaltenen Material wird deutlich, dass auch in Určice und Hodonín einige Gräber aus dem gleichen Zeitraum stammen, wie die im Gräberfeld von Hrubčice, aber die Zugehörigkeit der geborgenen Spangen und der späten handgefertigten und der auf der Töpferscheibe hergestellten Keramik zum gleichen Fundkomplex kann nicht nachgewiesen werden. In gewissem Masse kann man die Aussage einiger Analogien heranziehen. Fibeln, welche wie die Exemplare aus Kostelec, Grab 423, und aus der Umgebung von Břeclav mit einer S-förmigen Wellenlinie verziert sind, treten häufig in Gräbern in der Slowakei auf. Ausser Dolné Lovčice, wo die Fundkomplexe nicht erhalten sind (vgl. E. Beninger, 1937, 102, Abb. 187, 188), kennen wir sie aus Grab 7 und 22 in Ivanka pri Dunaji und aus Grab 30 in Bešeňov, wo sie gemeinsam mit Gefassen verzeichnet wurden, die eher für das 3. Jahrhundert charakteristisch sind, und wo die Form aus dem erwähnten Grab 22 eine Einreihung in eine fortgeschrittene Phase erlaubt (7~. Kolník, 1961b, 263, Tf. V:3o; Ľ. Kraskovská, 1965, 174—175, Tf. VI:i—21). In Zusammenhang mit der besonderen Art der Ausschmückung des Bügels der zweiten Spange aus Grab 423 in Kostelec scheint ein Exemplar erwähnenswert, das zwar mit einem anderen Motiv verziert ist, in seiner Ausführung aber die gleiche Technik zeigt und in Begleitung eines Drehscheibengefässes in Brandgrab 14 in Očkov festgestellt wurde (T. Kolník, 1956, 241, Abb. 9:2). Das Grab 90 des gleichen Grä- berfeldes erbrachte als interessanten Beweis für das gleichzeitige Auftreten der eingliedrigen Fibeln mit rechteckigem Fuss und der Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss eine gewisse Übergangsform zwischen diesen beiden Typen, die durch ihren niedrig gewölbten Bügel und der Punzverzierung eine deutliche Ähnlichkeit mit dem mährischen Fundstück aus Brno-Líšeň zeigt (T. Kolník, 1965, 214—216, Abb. 15:1—3). Die Parallelen der Fibeln aus Kostelec n. H. und Dojč (T. Kolník, 1965, 211—212, Abb. 13:16) mit übereinstimmendem S-fÖrmigem Kettenmuster, bleiben leider ohne eine Möglichkeit für eine nähere Zeitbestimmung. Spangen mit fein facettiertem Bügel, öfters mit knopfförmigem Fussabschluss, mit Zierfeldern oder Gruppen von Querstrichen, die eine Drahtumwicklung andeuten und in Mähren durch die Funde aus Hodonín, Brno-Slatina und ein fundortloses Stück repräsentiert werden, kommen in der Slowakei häufig vor. Aus dieser Gruppe, die von Fibeln aus Dolné Lovčice, Stráže, Gr. I, Pobedim, Štrkovec, Šaľa-Veča, Bešeňov, Gr. 9 und aus Ivanka pri Dunaji gebildet wird (E. Beninger, 1937, 185, 186; T. Kolník, 1965, Abb. 13:17, 18, 21; 14:11, 12; derselbe, 1961b, Tf. III:gd2; Ľ. Kraskovská, 1965, 181, Abb. 3:6), ist besonders der zuletzt genannte Fund bemerkenswert. Er wurde aus Grab 25 geborgen (Ľ. Kraskovská, 1965, 181, Tf. IV:27—29), in welchem neben anderen Beigaben auch der Rest einer zweigliedrigen Fibel mit hohem Nadelhalter und oberer Sehne, die gestützt ist auf dem Kopfknopfansatz, festgestellt wurde. Es handelt sich hier um einen Typus, der mit der älteren Phase der jüngeren römischen Kaiserzeit verbunden ist (vgl. T. Kolník, 1965, 195—199) und da sowohl durch die Form als auch durch die Verzierung der Aschenurne eine solche Einordnung nicht ausgeschlossen ist, zeigt auch dieser geschlossene Grabfund das von T. Kolník angenommene frühere Auftreten der eingliedrigen Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss an. In Mähren kann man dadurch das Vorkommen der Fibel in der Siedlung von Křepice erklären, die bisher keine anderen Gegenstände ergab, die man in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts datieren könnte. Zweigliedrige Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss (Tf. 44:6) In spätrömischer Zeit treten besonders im mittleren Deutschland, im nördlichen Elbraum und auf dänischem Gebiet zweigliedrige Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss auf (0. Almgren, 1923, 86, Abb. 178; 0. Felsberg, 1929, 155—156, Abb. 17 b, f). Die Grundlage dieser Gattung mit Armbrustkonstruktion und vorwiegend flacherem Bügel ist anscheinend wieder mit den Fibeln mit umgeschlagenem Fuss verbunden, deren Umformung von verschiedenen Impulsen beein- 120 flusst war. Die Ausführung einiger Exemplare erinnerte W. Matthes (1931a, 40) an den Ausdruck eines gleichen Stils, der auch bei der Gestaltung gewisser Typen der Armbrustfibeln mit hohem Nadelhalter zutage kam. Einen entfernter Wilderhall dieser Gruppe bemerkte auch B. Svoboda (1948, 181 —183), der ansonsten den bedeutenden Anteil des Einflusses der Soldatenfibcln betonte. Auch A. Genrich (1954, 7, 8) machte auf die auffallende Ähnlichkeit einiger zweigliedrigen Exemplare mit zulaufendem Fuss mit Beispielen von Almgrens Gruppe VII aufmerksam und äusserte die Ansicht, dass bei der Herleitung aller Typen der jungkaiserzeitlichen Fibeln mit festem Nadelhalter, deren scheinbare Übereinstimmung mit den Fibeln mit umgeschlagenem Fuss durch den allgemeinen Zeitgeschmack erklärt werden kann, sodass es notwendig ist, die älteren einheimischen Formen zu berücksichtigen. Bei den Armbrustfibeln mit spitzem Fuss aus Pritzier gab E. Schuldt (1955, 54, 57) neben den zweigliedrigen Fibeln mit umgeschlagenem Fuss als Ausgangsform die Möglichkeit einer Entwicklung aus der Serie der Derivate mit rechteckigem Fuss zu. Das Vorkommen der Armbrustfibeln mit spitz zulaufendem Fuss in drei Horizonten dieses Gräberfeldes bietet zugleich ein Bild der chronologischen Ausbreitung ihres Auftretens im gesamten elbgermanischen Kreis. Es handelt sich um Formen, die vermutlich in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts entstanden, ihre grösste Beliebtheit in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts erreichten une in kleinem Masse auch nach dem Jahre 350 im Gebrauch blieben. In Mähren stellt sich in diese Gruppe die Eisenfibel mit langer Spiralrolle und hoher oberer Sehne, deren gewölbter, an der Grenze zwischen oberem und unterem Teil leicht geschweifter Körper, der aus einem vierkantigem Stab erzeugt ist, sich allmählich vom Kopfteil bis zum spitz zulaufenden Fuss mit viereckigem Nadelhalter verjüngt. Dieses Exemplar stammt aus der spätkaiserzeitlichen Siedlung bei Zlechov, die in das 4. Jahrhundert datiert wird {V. Hruby, 1967, 647, 654, Abb. 214:1), also eine gleiche Zeitstellung einnimmt, wie die meisten Funde aus Böhmen, Deutschland und Dänemark, die in die Zeit um das Jahr 300 und in das 4. Jahrhundert eingereiht sind (B. Svoboda, 1948, 183, Abb. 35; W. Matthes, 1931a, 40; F. Kuchenbuch, 1938, 37; A. Genrich, 1954, 8; M. B. Mackeprang, 1943, 12—13). Unter den Formen mit Armbrustkonstruktion findet sich die Variante, für welche B. Svoboda (1948, 181) in Anbetracht der parallel verlaufenden Kanten des Fusses die treffende Bezeichnung „Fibeln mit schmalem Fuss" benützt. Im Zusammenhang mit dieser Gruppe kann ein einziges derart geformtes Stück aus Grab 415 in Kostelec n. H. angeführt werden. Es ist dies ein grosses, eisernes Exemplar mit langer Spiralrolle an der Achse mit Endknöpfen und mit unterer Sehne, das einen halbkreisfärmig gewölbten Bügel mit hochrechteckigem Querschnitt aufweist, der mit vier Querrillen oberhalb der Biegung zum schmalen, oben facettierten und mit einem wulstförmig gegliederten Knopf abgeschlossenen Fuss übergeht, unter dem sich der von der Unken Seitenkante abgesetzte, verkürzte Nadelhalter befindet (Tf. 44:6). In der Gestalt der beschriebenen Spange kann man alle Komponenten erkennen, die sich an ihrer Formung beteiligten. Was den Bügel anbelangt, muss man die Inspirationsquelle wahrscheinlich bei den provinzialrömischen Zwiebelknopffibeln suchen, die auf gleiche Weise die Form des Bügels besonders in der Serie der Bügelknopffibeln, wie auch einige Typen von Fibeln mit rechteckigem und solchen mit umgeschlagenem Fuss beeinflussten. Die Gruppe der drei feinen Querwülste, die durch Rillen am Fussansatz begrenzt wird, ist eine sichtliche Reminiszenz der Drahtumwicklung am Bügel der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss. Es ist dies ein Zierelement, welches sich öfters bei den eingliedrigen und zweigliedrigen Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss wiederholt und bei dieser Form schmückt nicht selten ein ähnliches Motiv auch den Fussabschluss, der zum Unterschied von anderen Typen aus der Gruppe der Derivate der Fibeln m. u. F. mit einem Knopf versehen ist. Diese charakteristischen Merkmale können wir auch am Exemplar aus Kostelec n. H. beobachten, wo die beliebte Querriefelung, die z. B. bei der Spange aus Fraugde auf Fünen den ganzen Fuss bedeckt (M. B. Mackeprang, 1943, 12, Tf. 1:9), wenigstens am Endknopf angewednet wurde (eine analoge Form des unteren Spangenteils kam auch bei dem bronzenen Exemplar aus Grab 54 vom Gräberfeld in Preetz, vgl. J. Brandt, i960, Tf. 19:54b). Die schrägen Facetten am Fuss kann man wiederum mit Beispielen der gleichen Ausführung bei Fibeln mit umgeschlagenem Fuss vergleichen (vgl. A. Genrich, 1954, 8). Von den einzelnen Gliedern bietet einen gewissen chronologischen Hinweis der Bügel, dessen analoge Gestaltung wir an Funden kennen, die in die Zeit um das Jahr 300 und in das nachfolgende Jahrhundert datiert sind, sowie die annähernd dem gleichen Zeitabschnitt entsprechende Form des verkürzten viereckigen Nadelhalters, dessen Unterseite mit der Oberkante des Fusses fast parallel verläuft (vgl. M. B. Mackenprang, 1943, 12; A. Genrich, 1954, 8). Die Zugehörigkeit zum gleichen Zeitabschnitt beweist auch das Vorhandensein einer schüsseiförmigen Drehscheibenurne. Nach J. Zeman (1961a, 210) gehört die Spange aus Grab 415 zu den jüngsten Funden im Rahmen des Gräberfeldes von Kostelec n. H. und wird in die Mitte des 4. Jahrhunderts gestellt. 121 Fibeln mit gleichmässig breitem, rechteckigem Fuss {Tf. 36-43;44:1,5) Die verhältnismässig grosse Zahl der Spangen aus jüngerer römischer Kaiserzeit hat als gemeinsames charakteristisches Merkmal einen abgesetzten Fuss von annähernd rechteckiger Form und einen festen Nadelhalter. Seit dem Erscheinen von Almgrens Studie wurden diese Formen häufig als Derivate der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss bezeichnet (O. Alm-gren, 1923, 85—87, Fig. 169—171; A. Plettke, 1921, 17, Tf. 6:4—17; W. Matthes, 1931a, 32, 41; derselbe, 1931b, 59; F. Kuchenbuch, 1938, 34—35; derselbe, 1954, 30; E. Schuldt, 1955, 53), einige Forscher leiten die Entwicklung der verschiedenen Typen von anderen Spangen ab und betrachten diese ganze Gruppe als genetisch nicht einheitlich (W. Barthel, 1909, 78; R. v. Uslar, 1938, 106, Anm. 39; E. v. Patek, 1942, 129—130, Tf. XXV:2—5, 11, 12; B. Svoboda, 1948, 74—76, 168—176, 184—186, Abb. 7; 30:3—7; 32; 36; B. Stjernquist, 1955, 130—131; A. Genrich, 1954, 7). In unserem Gebiet können wir drei Serien unterscheiden : Eingliedrige Fibeln mit kurzer Spiralrolle und oberer Sehne (Tf. 36—42); Zweigliedrige Armbrustfibeln (Tf. 43:1—9; 44:1); Zweigliedrige Armbrustfibel mit langem, parallel begrenztem Fuss (Tf. 44:5). Eingliedrige Fibeln mit rechteckigem Fuss (Tf. 36-42) Die eingliedrigen Spangen haben einen mehr oder weniger gleichmässig gewölbten Bügel, der einerseits in den runden Draht der Spiralrolle mit zwei Windungen an jeder Seite und oberer Sehne übergeht, andererseits in einen Fuss, der durch eine kräftige Körperbiegung deutlich abgesetzt ist. Der Umkreis ihrer Verbreitung ist ziemlich eng begrenzt. In grösserer Zahl sind sie nur aus Mähren und aus der südwestlichen Slowakei bekannt, während Böhmen, Polen, Niederösterreich und Ungarn eher als ein Randgebiet zu betrachten ist, in dem sich nur wenige oder vereinzelte Exemplare finden (O. Almgren, 1923, 188, 227, Beilage II, Nr. 205; E. Petersen, 1936, 53, Abb. 31; J. Kostrzewski — W. Chmielewski - K. Jaidiewski, 1965, Tf. XX: 3—5; AI. Pärducz, 1941a, 311, Tf. XVII123, 24; E. Beninger, 1940, Tf. 297:9; B. Svoboda, 1948, 76, Abb. 7:5, 6; J. Zeman, 1961a, 202—203; T. Kolnik, 1965, 199—202, 214—216). Nach B. Svoboda (1948, 74—76) gehören diese Funde zur Gruppe der Soldatenfibeln als Form, die hauptsächlich für das 3. Jahrhundert kennzeichnend ist und auf der Basis der vorhergehenden Typen der älteren römischen Kaiserzeit entstand. Entgegen dieser Ansicht wies J. ^eman (1961a, 201—206) darauf hin, dass typologische, territoriale und chronologische Unterschiede, wie die Unsymmetrie des Bügels, die Spiralrolle mit vorwiegend unterer Sehne, der Schwerpunkt ihres Auftretens im Rheinland und ihr Vorkommen in anderen Gebieten des Barbaricums und dies hauptsächlich im Verlauf der beiden ersten Jahrhunderte u. Z. nicht dafür zeugen, dass die älter-kaiserzeitlichen Soldatenfibeln einen entscheidenden Anteil bei der Entwicklung der eingliedrigen Spangen hatten, die er als Fibeln mit gleichmässig breitem, rechteckigem Fuss bezeichnete. Von den Möglichkeiten der datierbaren Funde aus Kostelec n. H. ausgehend, äusserte er die Meinung, dass es sich um Formen handelt, die im fortgeschrittenen 3. Jahrhundert unter entscheidendem Einfluss der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss und unter Mitwirkung anderer Komponenten entstanden, höchstwahrscheinlich einiger Spangenformen von provinzialrömischer Herkunft. T. Kolník (1965, 201) kam zu einer Synthese dieser beiden Ansichten, als er die Gruppe der älteren Formen absonderte und die er im Hinblick auf gewisse Abweichungen von der rechteckigen Form des Fusses als eingliedrige kräftig bogenförmige Fibeln benannte. Er betrachtet es als unzweifelhaft, dass bei der Konstruktion dieser Typen, mit deren ersten Auftreten man nach einigen slowakischen Funden schon in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts rechnen kann, gewisse Elemente der gleichzeitigen Soldatenfibeln zur Geltung kamen. Andererseits gibt er aber zu, dass in einem späteren Zeitabschnitt die Grenzen zwischen den kräftig bogenförmigen Fibeln und den eingliedrigen, mit rechteckigem Fuss versehenen Derivaten der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss verschmolzen, und die Spangen mit den angeführten Merkmalen als einziger Typus beurteilt werden können. In Mähren sind die eingliedrigen Fibeln mit gleichmässig breitem, rechteckigem Fuss nach Zahl der Funde und Fundorte die zweitgrösste Gruppe der Spangen aus jüngerer römischer Kaiserzeit, die mehr als 60 Exemplare umfasst, von welchen zwei Drittel aus Bronze, der Rest aus Eisen hergestellt ist. Der meistenteils gleichmässig halbkreis- oder halbellipsen-förmig gewölbte Bügel ist entweder bandförmig mit flachrechteckigem Querschnitt (Tf. 36:1—7, 9; 40:4, 6; 42:3, 5, 6), seltener mit schräg abgeschnittenen Oberkanten (Tf. 36:8), häufiger wird er aus einem mannigfaltig profiliertem Stab hergestellt. Neben den runden (Tf. 37:5; 40:1, 7), verflachten (Tf. 42:1) oder oben gewölbten und unten abgeplatteten Formen (Tf. 37:7; 39:8, 9; 41:4; 42:8) treten hauptsächlich beliebte Arten mit verschiedener Zahl der Kanten auf. Als Grundlage dient gewöhnlich der Stab mit rhombischem Querschnitt (Tf. 37:4, 9; 41:7, 9), in manchen Fällen durch Abschneiden einer oder mehre- 122 rer Kanten modifiziert in einen fünf- (Tf. 39:10; 40:3), sechs- (Tf. 37:6; 39:2; 41:8), sieben- (Tf. 40:5; 41:3, 5) oder achtkantigen Querschnitt (Tf. 37:8; 38:3—5> 8> IO; 39='2; 40:2; 41:1, 2), bei welchen ganz schmale, horizontale und vertikale Flächen mit breiteren Schägseiten abwechseln, es treten aber auch Formen mit fast regelmässigem sechs-(Tf. 37:1, 2) oder achteckigem Querschnitt (Tf. 38:1, 2, 6, 7, 9, 11, 12; 39:7) auf. Ein anderer Modus geht von einem viereckigem Stab aus, mit dachförmiger Gestaltung der Rückenseite in einen fünf kantig (Tf. 39:13) oder durch die schräg abgeschnittenen beiden Kanten in einen sechseckig begrenzten Querschnitt (Tf. 36:8; 37:3; 39:3—6, 8, 9, 11), seltener findet sich ein hochrechteckiger Querschnitt (Tf. 42:2, 4, 7). Bei den Exemplaren mit bandförmigem Bügel ist der Fuss gewöhnlich gleich breit mit dem Bügel (Tf. 36), nur beim Fibelpaar aus Grab 153 in Kostelec n. H. verjüngt sich der Spangenkörper zur Grenze zwischen beiden Teilen (Tf. 42:5, 6). Bei einigen Spangen mit stabförmigem Bügel ist der Fuss etwas breiter als der obere Teil (Tf. 37:8; 38:9; 41:1, 7—9; 42:1, 7). Die Seitenkanten verlaufen grösstenteils parallel, manchmal aber laufen sie gegen das Ende schwach auseinander (Tf. 38:9; 39:9, 11; 42:5, 6) oder sie nähern sich zueinander (Tf. 37:8; 38:3; 39:3) und geben dadurch dem rechteckigen P'uss ein etwas unregelmässiges, eher trapezförmiges Aussehen. Die Fussoberseite ist in der Regel metopenartig verziert oder bei wenigen Stücken nur facettiert (Tf. 36:2, 3; 39:12; 42:2), manchmal auch dachförmig gestaltet (Tf. 39:10), die Abschlusskante ist bei einigen Exemplaren mit einer verschiedenen Anzahl von Kerben versehen (Tf. 36:6, 8, 9; 38:4, 5; 40:1; 42:6). Der Nadelhalter hat bei allen bisher bekannten mährischen Spangen die Länge des Fusses und ist nach unten zur Nadclrast gebogen, am Ende ist er entweder offen oder hat einen nach unten gebogenen Fussabschluss (Tf. 36:2; 38:1, 7, 8, 11; 39:10, 13; 40:8; 41:3; 42:4, 7). In vereinzelten Fällen zeigt sich eine besondere Ausführung der Nadelhalters, der an der Aussenseite entweder von der Fusskante abgesetzt (Tf. 36:7) oder verziert ist (Tf. 36:8). Die Verzierung des Bügels, Fusses oder beider Teile der eingliedrigen Fibeln mit rechteckigem Fuss ist an den mährischen Beispielen üblich, man kann sie nur an drei schlecht erhaltenen Exemplaren nicht feststellen. Ausser Facettierung sind hauptsächlich durch die Querrillen abgesetzte Felder mit seitlichen Hohlkehlen gebräuchlich, die meistens am Ende des oberen oder unteren Fibelteils angewendet sind (Tf. 36:1, 8, 9; 37:1—4, 6—9; 38:1, 3—5, 7—12; 39:2—6, 8, 9, 11, 13540:1— 3, 6, 8,9541:1,3, 5, 7,9; 42:3, 5, 6, 8), seltener breiten sie sich am ganzen Körper aus (Tf. 36:6; 42:3, 8). Manchmal sind diese Felder an einigen Stellen durch Gruppen von Quer- rillen ersetzt (Tf. 36:4, 5, 7; 37:5; 38:3; 39:3, 6, 11; 40:4, 6), wogegen die Längsrillen zum Einsäumen der Ränder des bandförmigen Bügels an den Spangen aus Určice (Tf. 36:2) und aus Grab 153 in Kostelec (Tf. 42:5, 6) verwendet werden. Mit einer Reihe von Punkteinstichen an der Rückenfläche ist die Spange aus Grab 320 in Kostelec verziert (Tf. 37:3), ebenso wie die schrägen Flächen der Bügeloberseite des Exemplars aus Grab 351 vom gleichen Fundort (Tf. 37:8) und des Stückes aus Mikulčice (Tf. 37:4). Die Funde aus Grab 244 in Kostelec (Tf. 37:6) und Moravský Žižkov (Tf. 37:9) tragen an der gleichen Stelle ein Ornament aus punzierten Reihen von S-Mustern, und das Spangenpaar aus dem kostelecer Grab 413 schmückt eine eingeritzte Zickzacklinie (Tf. 37:1, 2). Ein haardünnes und dicht ausgeführtes Tremolierstichband bedeckt die Oberseite des bandförmigen Bügels bei einem weiteren Fibelpaar aus Kostelec (Tf. 36:4, 5) und ein durch Hohlkehlen gebildetes Zickzackband mit Mittelrille zeigt der Bügel der Spange aus Náklo (Tf. 36:9). Besondere Aufmerksamkeit verdient die Verzierung an zwei Fibeln aus Kostelec. Der stabförmige Bügel des Exemplars aus Grab 358 ist abwechselnd mit trapezförmig facettierten Zonen und mit Gruppen von Querrippen ornamentiert, welche die Windungen eines umschlingenden Drahtes nachahmen (Tf. 37:7). Zusammen mit der analogen Spange aus Schwechat (E. Beninger, 1940, Tf. 297:9) und mit der Bügelknopffibel aus Pritzier (E. Schuldt, 1955, 60, Abb. 286), die sich durch gleiche Motive auszeichnen, zeigen sie eine nahe Verwandtschaft z. B. mit den Exemplaren mit rechteckigem Fuss aus Očkov (T. Kolník, 1965, 200, Abb. 9:14) und aus dem Museum in Worms (0. Almgren, 1923, Fig. 171), weiter mit der Bügelknopffibel aus Leipferdingen (E. Meyer, i960, 294, Abb. 51) und schliesslich auch mit der Fibel mit umgeschlagenem Fuss vom mitteleuropäischen Typus aus Heidenstatt bei Limberg in Niederösterreich (E. Beninger, 1940, Tf. 297:10), in deren Verzierungselementen man eine Imitation der Drahtumwicklung der älteren Fibeln mit umgeschlagenem Fuss aus dem südrussischen Schwarzmeergebiet erkennen kann (B. Svoboda, 1948, 161—162; J. Zeman, 1961a, 206; T. Kolník, 1965, 201—202). Das Dekor der erwähnten Funde aus Kostelec, Schwechat und Pritzier kann als ein in abgeänderter Technik durchgeführtes Verzierungsmuster betrachtet werden, wie wir es z. B. aus Olbia oder aus der Lokalität von Ulskaja im Krasnodar-Gebiet kennen (A. I. Furmanska, 1953, 80, Tf. III: 10 bis 12; A. K. Ambrož, 1966, 51, Tf. 9:12), indem bei Einhaltung der ursprünglichen Einteilung die Drahtschlingen auf neue Weise durch Facettierung und die Drahtwindungen durch Rippenzonen am Bügel dargestellt waren. Die gegenseitige Beeinflussung der gleichzeitigen spätrömischen Spangen kommt bei dem Exemplar 123 aus Grab 169 zum Ausdruck, das einen Bügel mit hochrechteckigem Querschnitt hat und an den Seiten mit randbegleitenden Punktreihen und Gruppen von Kerben auf der Oberseite des Bügelansatzes verziert ist (Tf. 42:7). Die Form des Bügels und die Art der Ornamentierung an den Seitenflächen ist für einige Exemplare der Bügelknopffibeln kennzeichnend (vgl. E. Meyer, i960, 224, Abb. 35, 38, 71, 88, 90; A. Kem-pisty, 1968, 395, Tf. XXVI: 1), an deren Entstehung anscheinend das Vorbild der provinzialrömischen Zwiebelknopffibeln mitwirkte, während die Kerbung des Bügelansatzes als Reminiszenz der Drahtumwicklung bei den Fibeln m. u. F. angesehen werden kann. Bei der Zeitstellung der Fibeln mit gleichmässig breitem, rechteckigem Fuss in Mähren kann man sich hauptsächlich auf die Erkenntnisse aus dem Gräberfeld von Kostelec n. H. stützen und hierbei wiederum auf die wichtigste Unterlage für eine absolute Datierung, wie sie die abgenützte, als Anhänger gearbeitete Münze des Kaisers Probus (276—282) aus Grab 2 bietet, in dem gemeinsam mit diesem Schmuckstück eine eingliediige und zweigliedrige Form dieses Typus zusammen mit einer zweigliedrigen Fibel mit umgeschlagenem, fächerförmig verbreitertem Fuss festgestellt wurde. Mit einem ähnlichen, jedoch eingliedrigen Paar der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss wurden Fibeln mit rechteckigem Fuss in den Gräbern 148 und 320 aufgefunden, gemeinsam mit Fibeln mit umgeschlagenem schmalem Fuss in den Gräbern 158 und 351, mit einer Bügelknopffibel in Grab 169 und schliesslich in den Gräbern 63, 153, 191, 195, 377 und 413 mit weiterem eingliedrigem, oder in den Gräbern 396 und 403 zweigliedrigem Gegenstück dieser Form. Auch die geschlossenen Grabfunde 53 a, 129, 161, 186, 206, 210, 242, 244 und 383, in welchen Exemplare dieser Spangen in Begleitung von charakteristischen Urnenformen auftraten, ergänzen die Vorstellung über die chronologische Stellung der Fibeln mit rechteckigem Fuss aus Kostelec, deren Anfang J. Z,eman (1961a, 203—204) frühestens zum Ende des 3. Jahrhunderts stellte. Ähnlich, zum Jahr 300 und in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts, werden auch die Spangen aus dem zweitgrössten mährischen Gräberfeld in Šaratice gestellt (£. Trňáčková, i960, 587) und in den gleichen Zeitabschnitt gehören auch die Brandgräber in Náklo und Určice, aus welchen ausser Fibeln mit rechteckigem Fuss auch Drehscheibenkeramik und ein Gefäss mit schrägen Rillen an der Ausbauchung geborgen wurden. Bei einer der Spangen aus Určice (Tf. 36:2) kann man sich auf ein gleichartig geschmücktes Exemplar mit bandförmigem Bügel aus Ivanka pri Dunaji in der Slowakei berufen, wo es in Grab 15 gemeinsam mit einem scheibengedrehten Gefäss auftrat (L. Kraskovská, 1965, 165, 170, 175, Abb. 3:4; Tf. III: 11, 12). Bei der Fibel aus Moravský Žižkov ist bemerkenswert, dass sie sich durch ihre S-Muster in die Nachbarschaft von Fibeln mit analogen Ornamenten stellt, wie die Fibeln aus Kostelec, Gr. 244, aus der Höhle Netopierska bei Sásová in der Slowakei und auch die Bügelknopffibel aus Köln, die sowohl auf Grund der Fundzusammenhänge, als auch durch ihre typologischen Merkmale bereits in das 4. Jahrhundert datiert wird (E. Beninger, 1937, 43> 96, 119—120, 134; J. Bárta, 1955, 290, Tf. IV:3; 0. Kleemann, 1953, 28—29, Abb. 1:2; E. Meyer, i960, 287, Abb. 40). Die Zugehörigkeit zum jüngeren Abschnitt der spätrömischen Kaiserzeit kann man bei der Variante der Fibeln mit hochrechteckigem Bügelquerschnitt annehmen, zu welcher die Funde aus Kostelec, Gr. 169 (Tf. 42:7), aus Mikulov, Brandgrab 12 (Tf. 42:4), aus Vrbátky (Tf. 42:2) und die zweigliedrige Form aus Šaratice, Gr. 125 (Tf. 43:9) gehören. Im Zusammenhang mit der Spange aus Kostelec wurde bereits die nahe Verwandtschaft dieses Typus mit einer gewissen, anscheinend durch provinzialrömische Zwiebelknopffibeln beeinflusste Gattung der Bügelknopffibeln erwähnt, von welchen sie sich eigentlich nur dadurch unterscheiden, dass sie deren charakteristische Besonderheit nicht aufweisen — den Knopf am Kopfende des Bügels. Trotz Fehlens dieses grundsätzlichen Merkmales reihte E. Meyer (i960, 240, 299, Nr. 86) die Spange aus Mikulov zu den Exemplaren der Variante 1 seiner Gruppe V der Bügelknopffibeln ein. Die Datierung der Fibeln mit rechteckigem Fuss und hochrechteckigem Bügelquerschnitt ist also dadurch bedingt, dass beide erwähnten Spangenformen, die bei der Entstehung der neuen Form ihren Einfluss ausübten, frühestens zum Ende des 3. Jahrhunderts auftraten (vgl. E. Meyer, i960, 242). Die zeitliche Parallele der Spangen beider Kategorien ist durch das gemeinsame Auftreten in Grab 169 in Kostelec n. H. bewiesen. Von Siedlungsfunden der Fibeln mit rechteckigem Fuss sind chronologisch von Bedeutung die Exemplare aus Mikulčice (Tf. 42:8) und aus Drslavice (Tf. 40:9), die aus Objekten in Begleitung von Drehscheibenkeramik stammen. Wichtig erscheint auf das Vorkommen in der letztgenannten Lokalität hinzuweisen, die zu den späten Siedlungen gehört, welche noch in den Anfängen der Völkerwanderungszeit bestanden (vgl. J. PavelČík, 1950). Beweise eines Überlebens einzelner eingliedriger Fibeln mit rechteckigem Fuss in diese Zeit kann man übrigens bei den Funden aus Böhmen finden, wo aus der sog. Vinařicer Stufe ein Exemplar in dem Skelettgrab 7 von Praha-Veleslavín bekannt ist (L. Niederle, 1918, Abb. 1:6; B. Svoboda, 1948, 161, Abb. 30:4; derselbe, 1965, 268—269, 298—299, Abb. 78), oder auch aus Polen, wo im Schatz von Siedlików zwei vergoldete Silberspangen in Begleitung einer Münze des Kaisers Theodosius I. (379—395) auftraten (J. Kostrzewski - W. Chmielewski - K. Jaidzewski, 1965, Tf. XX: 3-5). 124 Die angeführten Beispiele erlaubten die Feststellung des Auftretens der eingliedrigen Fibeln mit rechteckigem Fuss im Verlauf der spätrömischen Kaiserzeit im Abschnitt vom letzten Viertel des 3. bis zum Ende des 4. Jahrhunderts, wie die Münzen aus Kostelec und aus Siedliköw verlässlich anzeigen. Das gegebene Material gewährt aber keine feste Stütze für die Feststellung der älteren Entwicklung dieser Spangenform, deren Anfangsauftreten man schon in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts suchen muss. Diese Voraussetzung geht einerseits aus der Datierung der genetisch eng zusammenhängenden sog. kräftig bogenförmigen Fibeln hervor (T. Kolnik, 1965, 202, 216), andererseits aus dem Vorkommen der verwandten, im jüngeren Abschnitt nachweislich gleichzeitigen zweigliedrigen Formen in den Funden aus Limeskastellen und westdeutschen Fundorten (R. v. Uslar, 1938, 106) und schliesslich auch durch den typolo-gischen Vergleich mit einigen böhmischen Exemplaren (B. Svoboda, 1948, 76). Von den mährischen Spangen wäre eine solche Zeiteinordnung vielleicht bei der kleinen Form aus der Siedlung in Blazovice (Tf. 40:6) wahrscheinlich und dies sowohl vom typologi-schen Standpunkt, als auch nach dem Charakter der gesamten Funde, die aus dieser Lokaütät bisher geborgen wurden (vgl. E. Beninger - H. Freising, 1933, 18). Zweigliedrige Armbrustfibeln mit rechteckigem Fuss (Xf- 43-J-9> 44-'0 Die zweigliedrigen Formen der Fibeln mit rechteckigem Fuss sind auf unverhältnismässig ausgedehnterem Gebiet als ihre eingliedrigen Parallelen verbreitet. Die östlichsten Funde stammen aus dem Flussgebiet der mittleren Oka und aus dem Kaukasus-Gebiet, weitere aus der Krim, aus dem Bereich der Cernjachov-Kultur im Süden der UdSSR und in Rumänien, und in Ungarn aus sarmatischem Boden (A. K. Ambroz, 1966, 70, Tf. 21/2; B. Mitrea -C. Preda, 1966, Abb. 61:6; M. Pärducz, 1941a, 311, Tf. XVI 1:30—32; derselbe, 1950, Tf. XXVIII13; LXXIX:2o; CVI54J CIX:i; CXIV:6). Aus der Slowakei und aus Polen sind bisher nur einzelne Exemplare bekannt, eine etwas stärkere Verbreitung haben sie in den böhmischen Ländern (L. F. £otz, 1935, 7—8, Abb. 4:1; L. Kraskovskä, 1965, Abb. 3:9; Tf. V:7; B. Svoboda, 1948, Abb. 30:3—7; 32:2,5). Verhältnismässig häufige Funde treten im deutschen Elbgebiet auf (A. Plettke, 1921, 18; W. Matthes, 1931 a, 41;; F. Kuchenbuch, 1938, 34—35; E. Schuldt, 1955, 53—54; R- Laser> '9655 279, Tf. 46:2), sie wurden aber auch in Skandinavien verzeichnet (0. Almgren -B. Nerman, 1923, Tf. 34:487—489). Auch in westdeutschen Fundorten wurden sie festgestellt und fehlen auch nicht unter den Funden aus Limeskastellcn (R. v. Uslar, 1938, 106, Tf. 22:26; 30:8). Manche Forscher neigen zur Ansicht W. Bartheis (1909, 78), dass dieser Typus provinzialrömischer Herkunft sei (vgl. B. Stjernquist, 1955, 130—131). R. v. Uslar (1938, 106, Anm. 39) lässt diese Frage offen, gibt aber zu, dass ihr Vorkommen in Kastellen und einigen westdeutschen Fundstätten, welche die Existenz dieser Spangenform bereits am Beginn des 3. Jahrhunderts beweisen, nicht zu Gunsten der Ansicht von 0. Almgren spricht, der ihre Ableitung von den Fibeln mit umgeschlagenem Fuss vertritt, die grösstenteils akzeptiert wurde. Ahnlich wie bei den Fibeln m. u. F. sind auch die zweigliedrigen Fibeln mit rechteckigem Fuss gegenüber den eingliedrigen Formen in Mähren in der Minderheit. Die in diese Gruppe gehörenden Exemplare sind — mit einer einzigen Ausnahme — aus Bronze erzeugt. Ihr Bügel ist im Querschnitt verschieden geformt — rechteckig (Tf. 43:3), mit schräg abgeschnittenen Oberkanten (Tf. 43:2, 7, 8; 44:1), hochtrapezförmig (Tf. 43:9), mit dachförmigem Rücken (Tf. 43:4) und manchmal auch unregelmässig (Tf. 43:5). Am Kopfende ist er enger gemacht und nach oben (Tf. 43:1, 2, 4, 9) oder nach unten (Tf. 43:6; 44:1) zu einer Öse umgebogen, sonst seitlich zusammengedrückt und bildet einen scheibenförmigen Spiralhalter mit Öffnung für die Achse der Spiralrolle (Tf. 43:3, 5). Die bronzene (Tf. 43:3—5) oder die eiserne Achse (Tf. 43:2, 6, 7, 9; 44:1) ist in manchen Fällen mit Knöpfen abgeschlossen (Tf. 43:3; 44:1). Der in der Regel verzierte Fuss trägt einen in der ganzen Länge des Fusses umgebogenen festen Nadelhalter, ausnahmsweise mit abgeschlossenem Ende (Tf. 43:7). Die Verzierung beschränkte sic h gewöhnlich au Qucrrillen, schräge Facetten und Felder mit seitlichen Kerben oder mit Kreuzrill ung, die am Bügelkopfende (Tf. 43:2), an beiden Enden des Bügels (Tf. 43:5; 44:1) und des Fusses (Tf. 43:5—9; 44:1) oder nur am Fussende (Tf. 43:1, 2) angebracht ist. Zu den selteneren Elementen gehört die Kerbung der Abschlusskante (Tf. 43:4). Durch eine reichere Ornamentierung fällt die Fibel aus Mušov auf, welche je eine Reihe eingepunzter Häkchen auf beiden schrägen Flächen der Bügeloberseite trägt (Tf. 43:1). Die un-verzierten Exemplare sind nur durch ein Beispiel aus Kostelec vertreten (Tf. 43:3). Die bisher einzige eiserne zweigliedrige Fibel mit rhombisch profiliertem Bügel und mit dem Rest des Fusses, welcher am Ansatz mit einem Zierfeld mit seitlichen Hohlkehlen geschmückt ist (V. Hrubý, 1967, Abb. 214:2), ist durch ihre kurze unsymmetrische Spiralrolle mit zwei Windungen an der rechten und einer an der linken Seite bemerkenswert, sodass es nicht ausgeschlossen ist, dass es sich hier um ein ursprünglich eingliedriges Exemplar handelt, welches seine zweigliedrige Konstruktion bei einer Ausbesserung durch Anbringung 125 der abgebrochenen Spiralrolle an die Eisenachse erhielt, also in einer Ausführung, wie wir sie z. B. schon bei der Fibel mit umgeschlagenem Fuss aus Grab 311 in Kostelec n. H. (Tf. 31:7) kennenlernten. Die Datierung der zweigliedrigen Fibeln mit rechteckigem Fuss ist ziemlich einheitlich. Mit Ausnahme einiger westdeutschen und Limesfunde, die von der Existenz verwandter Formen bereits in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts zeugen (R. v. Uslar, 1938, 106), wird der Grossteil der Spangen dieser Form erst in spätrömische Kaiserzeit gestellt und manche Exemplare sind auch im älteren Abschnitt der Völkerwanderungszeit belegt (L. F. Zptz, 1935, 10; J. Zeman> 1961a, 217). Im Raum ihrer stärksten Verbreitung — im deutschen Elbgcbiet, werden sie vorwiegend in das 4. Jahrhundert datiert (A. Plettke, 1921, 17; W. Matthes, 1931a, 41; F. Kuchenbuch, 1938, 35; A. Genrich, 1954, 8). Aus der zahlreichen Gruppe vom mecklenburgischen Gräberfeld in Pritzier gehören einige Stücke in das späte 3. Jahrhundert, eine dominierende Stellung nehmen sie im Horizont B (300 bis 350) ein und erhalten sich in verhältnismässig grosser Zahl auch in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts im Gebrauch (E. Schuldt, 1955, 54). Von Gotland sind Beispiele aus der Periode V:2 angeführt, die um das Jahr 350 beginnt (0. Almgren - B. Jv'erman, 1923, 101, 135), die südrussischen Funde und die aus dem Karpatenraum sind in das 4. Jahrhundert datiert (A. K. Ambroz, 1966, 70). Das Auftreten von zweigliedrigen Fibeln mit rechteckigem Fuss in der zweiten Hälfte des 3. und im 4. Jahrhundert ist verlässlich durch einige münzdatierte Grabkomplexe bewiesen. Im. westdeutschen Rheindorf fand sich in Grab 35 eine Münze des Crispus (317—326) {R. v. Uslar, 1938, 106), aus dem Banat werden zwei Spangen in Begleitung einer Münze des Kaisers Claudius II. (268—270) und des Probus (276—282) angeführt (M. Pdrducz, 1941a, 311, Typ V, Var. a; S. 313). Gemeinsam mit einer Münze des Probus wurde eine Spange dieses Typus auch in dem bereits bekannten Grab 2 in Kostelec n. H. aufgefunden, und nach Aussage des begleitenden Materials, unter welchem terrinenförmige Aschenurnen, eingliedrige Fibeln mit rechteckigem Fuss und eine blaue kubooktaedrische Glasperle auftraten, kann man mit keinem grösseren Zeitabstand bei den weiteren Funden gleicher Spangen aus den Gräbern 218, 277, 396, und 403 in Kostelec rechnen. Bei der zweigliedrigen Fibel mit hochtrapezförmigem Bügelquerschnitt aus Grab 125 in Saratice wurde bereits erwähnt, dass sie sich zusammen mit den verwandten eingliedrigen Exemplaren zu den Formen stellt, deren Entstehung man frühestens in die Zeit um das Jahr 300 voraussetzen darf. Aus diesem Abschnitt dürfte auch der deformierte Teil der Spange aus der Siedlung in Blucina stammen (Tf. 43:7), der aus dem Inhalt des 84. Objektes zugleich mit einem Scherben eines Drehscheibengefasses ausgepflügt wurde. Bei der Span- ge aus Musov schliesslich, die ein Lesefund ist, darf man auf das Häkchenmuster weisen, das sich als Verzierungselement am Bügel einiger Spangen aus Böhmen und der Slowakei zeigt, die in den Rahmen des 3. Jahrhunderts eingereiht sind (B. Svoboda, J948> 75—76, Abb. 7:6; Tf. XX:5; T. Kolnik, 1965, Abb. 13:4; 14:15). Zweigliedrige Armbrustfibel mit langem, parallel begrenztem Fuss (Tf. 44:5) Diese Reihe der Spangen aus spätrömischer Kaiserzeit unterschied B. Svoboda (1948, 173—176), in die er Formen einschloss, die als „Resultat einer Verbindung der gegossenen Fibeln mit umgeschlagenem Fuss und den Soldatenfibeln" bezeichnete. Er ging von der Annahme aus, dass dieser Typ, der vorwiegend im nördlicheren Teil Europas in Deutschland, Polen und Böhmen auftritt, wahrscheinlich am Ende des 3. Jahrhunderts entstand und sich vereinzelt bis zur Völkerwanderungszeit erhielt. Unter den aus Böhmen publizierten Beispielen verdient nähere Beachtung der Fund aus Merunice (B. Svoboda, 1948, 174, Abb. 32:7; Tf. XX: 7), dem das Exemplar aus Hostim (Tf. 44:5) am nächsten steht und als einzige mährische Fibel in dieser Gruppe eingereiht werden kann. Ihre begleitenden Gefäßscherben sind leider nicht erhalten, sodass es notwendig ist, die Analyse ihrer Form und die Stellung analoger Stücke aus den benachbarten Ländern zu berücksichtigen. Der Bügel mit dachförmiger Oberseite, der an beiden Enden mit vollkantigen Stücken mit Qucrrillen und seitlichen Kerben verziert und durch einen scheibenförmigen Spiralhalter mit Öffnung für die Spiralachse abgeschlossen ist, erinnert durch seine ziemliche Massivität, seine gleichmässig bogenförmige Gestalt und die Ausführung an den gleichen Teil einiger Spangen aus spätrömischer Periode, besonders an die Bügelknopffibeln und die gegossenen kreuzförmigen Fibeln (z. B. Kostelec, Gr. 169 — Tf. 44:3; B. Svoboda, 1948, Abb. 36; E, Meyer, i960, Abb. 11, 86; E. Schuldt, 1955, Abb. 305—308). Der Fuss, in diesem Falle oben abgekantet und hinten mit einem Zierfeld abgeschlossen, trägt einen festen, scheidenförmigen Nadelhalter und zeigt im Vergleich mit den vorher angeführten Varianten eine grössere Länge. Diese Verlängerung ist zweifellos der Ausdruck einer Zeittendenz, die sich beim Bau der gleichzeitigen Spangen verschiedener Typen bemerkbar macht (vgl. z. B. N. Äberg, 1956, 170, Abb. 185—190), und auf diese Weise den Bestandteil betont, der im Hinblick auf seine schmückende Aufgabe allmählich die Stellung des wichtigsten Spangenteils erwarb (vgl. B. Svoboda, 1948, 173). Zeitlich gehört die Spange aus Hostim mit grösster Wahrscheinlichkeit schon zu den Formen des 4. Jahrhunderts. 126 Armbrustfibeln mit trapezförmig verbreitertem Fuss {Tf 44:2) Für diese Fibeln mit zweigliedriger Konstruktion ist die lange Spiralrolle an der gewöhnlich durch Knöpfe abgeschlossenen Achse, der bandförmige, vom Kopfteil sich verjüngende Bügel und der längere, zum gerade abgeschnittenen Ende sich verbreiternde Fuss, unter dem ein stets verkürzter Nadelhalter angebracht ist, kennzeichnend. Diese Formen werden grösstenteils als Derivate der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss angesehen, nur A. Genrich (1954, 7), obgleich er die Möglichkeit einer solchen Herleilung nicht aus-schliesst, reiht sie in die Gruppe ein, der er die neutrale Bezeichnung „zweigliedrige Armbrustfibeln mit festem Nadelhalter" gibt. W. Matthes (1931a, 32), wie auch A. Plellke (1921, 17) suchten ihre Vorbilder hauptsächlich bei den Fibeln mit verbreitertem umgeschlagenem Fuss des Typus A 181, während F. Kuchenbuch (1938, 35) mehr Nachdruck auf die Bügelgestaltung legte, deren Analogie er eher in den Fibeln mit schmalem umgeschlagenem Fuss sah. Auch E. Schuldt (1955, 57) lehnt die Annahme einer direkten Entwicklungsfolge mit den Spangen des Typus A 181 ab und ist der Meinung, dass sich in Pritzier die Fibeln mit trapezförmig verbreitertem Fuss aus den Formen mit parallel begrenztem Fuss entwickelten. Als typische Formen für die Kultur des Elbkreises treten sie auch unter Funden aus dänischem Gebiet, in Deutschland aus Holstein, Mecklenburg, Brandenburg, Anhalt, Sachsen und weiter auch aus Böhmen auf (A. Plellke, 1921, 17; W. Matthes, 1931a, 33, 89—91, 113, Karte 7; J. Brandt, i960, 24). In Mähren gehört in diese Gruppe das Exemplar aus Kostelec n. H. (Tf. 44:2) und vielleicht auch die Spange aus Hrub&ce (Tf. 46:6), die uns leider nur aus einer unvollkommenen älteren Abbildung bekannt ist, auf der man nicht verlässlich erkennen kann, ob der Abschluss der schwach verbreiterten Fusses gerade, bogenförmig oder vielleicht winkelig war. Nach den Funden in ihrer Heimat im nördlichen Elbgebiet gehören die Armbrustfibeln mit trapezförmig verbreitertem Fuss in die Spätphase der römischen Kaiserzeit. W. Matthes (1931a, 33, 51) führt ihr Auftreten von der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts an, A. Genrich (1954, 8, 16, 18) beruft sich aufgeschlossene Funde, die eine Datierung annähernd in die Zeit nach dem Jahre 270 ermöglichen. A. Plellke (1921, 16) reihte diese Spangen in die chronologische Stufe C/D in der Zeit um das Jahr 300 ein, F. Kuchenbuch (1938, 35) datiert sie in das 4. Jahrhundert. Zu einem gleichen Ergebnis kam E. Schuldt (1955, 57) beim Gräberfeld in Pritzier, wo Spangen dieses Typus im Horizont A vor dem Jahre 300 noch fehlen, aber im 4. Jahrhundert, besonders in seiner ersten Hälfte, waren sie schon eine beliebte Form. Das Bronzeexemplar aus Kostelec n. H., das am Bügelkopfteil und an beiden Enden des facettierten Fusses mit durch Querrillen abgegrenzten Feldern mit seitlichen Hohlkehlen verziert ist, trägt alle charakteristischen Merkmale dieses Spangentypus. Ihr Auftreten in Mähren kann man mit der Zuwanderung germanischer Gruppen verbinden, die etwa zum Ende des 3. Jahrhunderts aus dem unteren Elberaum auf unser Gebiet zuzogen (vgl. J. £eman, 1961a, 276—277). Der Datierung des Grabes 205 frühestens zur Wende zwischen 3. und 4. Jahrhundert widersprechen auch nicht die übrigen Gegenstände aus seinem Inhalt — eine eingliedrige Eisenfibcl mit umgeschlagenem Fuss und ein topfförmiges Gefäss mit ausladendem Rand (J. Zeman> 1961a, 218). Eine annähernd gleiche Zeitstellung darf man auch beim Fund aus Hrubeice annehmen, der u. a. auch von einer silbernen zweigliedrigen Fibel mit dreieckig abschliessendem Fuss und dem Bruchstück einer ähnlichen Spange begleitet war. Fibeln mit verbreitertem, dreieckig abschliessendem Fuss {Tf 45; 46:1-3) Neben den Typen mit rechteckigem und mit spitz zulaufendem Fuss bilden die Fibeln mit dreieckig abschliessendem Fuss die dritte Reihe aus der grossen Gruppe der von Fibeln mit umgeschlagenem Fuss abgeleiteten Formen, die in zwei parallele Zweige zerfällt — in eingliedrige und zweigliedrige. Eingliedrige Fibeln mit verbreitertem, dreieckig abschliessendem Fuss (Tf. 45:1-3) Die eingliedrigen Fibeln mit verbreitertem, dreieckig abschliessendem Fuss sind im Vergleich mit den beiden genannten verwandten Varianten die zahlen-mässig am schwächst belegten und in Bezug auf ihre territoriale Verbreitung treten sie im engst begrenzten Umkreis auf, der bisher nur die südwestliche Slowakei und Mähren betrifft. Als selbständige Formengruppc, die durch ihre eingliedrige Konstruktion die eigenartige Entwicklung im erwähnten Gebiet während der jüngeren römischen Kaiserzeit dokumentiert, führte sie erst J. Zeman (1961b, 427) an und vor kurzem beschäftigte sich T. Kolník (1964, 422) eingehender mit ihr, der sie als für das Quadenland charakteristische Variante bezeichnete. Die jungkaiserzeitlichen Fibeln mit dreieckig abschliessendem Fuss — ohne Rücksichtsnahme auf ihre Konstruktionsausführung — sind von Fibeln mit umgeschlagenem Fuss abgeleitet, unter welchen sich eine 127 Reihe von Exemplaren mit verbreitertem Fuss findet, die ein geeignetes Vorbild für die Umbildung in eine winkelig abschliessende Form bieten (vgl. JV. Äberg, 1956, Abb. 22; T. Kolnik, 1964, Tf. 1:25). Bezüglich des Ursprungs einer solchen Gestaltung des Fibelunterteils verfolgen manche Forscher die Idee W. Bartheis (1909, 74) über eine provinzialrömische Grundlage des winkeligen Fussabschlusses. B. Svoboda (1948, 173) zweifelt nicht daran, dass der dreieckig abschliessende, gewöhnlich mit Grat auf der Oberseite versehene Fuss in den Elbkreis aus provinzialrömi-schem Raum gebracht wurde und auch K. Raddatz (1954, 57) schliesst die Möglichkeit nicht aus, dass bei der Gestaltung des rhombischen Fusses der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss im freien Germanien sich ein provinzialrömischer, westlicher Einfluss geltend machte. T. Kolnik (1964, 414; derselbe, 1965, 216) lenkte in dieser Beziehung die Aufmerksamkeit auf Fibeln mit gegabeltem Bügel und winkelig abschliessendem Fuss aus Pannonien, deren Vorbild das südwestliche Gebiet der Slowakei beeinflusst haben konnte, und kommt zu dem Schluss, dass die Werkstätten im Quadenland dieses technische Element übernahmen und verhältnismässig bald weiterentwickelten. Man kann dies aus einigen Beispielen früh datierbarer eingliedriger Fibeln mit umgeschlagenem Fuss — im wesentlichen Typ A 159 — schliessen, die als Vorbild für die Derivate mit winkelig abschliessendem Fuss in Betracht kommen. In diesem Zusammenhang kann man die genetische und chronologische Unabhängigkeit der slowakisch-mährischen eingliedrigen Exemplare von der zahlreicheren Gruppe der zweigliedrigen Formen mit Armbrustkonstruktion aus dem Elbgebiet folgern. Schon E. Beninger (1937, 119) sah in der eingliedrigen Fibel aus Patince eine unmittelbare Vorstufe der zweigliedrigen Fibeln mit oberer Sehne, die W. Schulz (i960, 313) vor Kurzem den Stoff für Erwägungen boten, ob nicht die Formen mit winkelig abschliessendem Fuss ihren Ausgang eben in quadischem Gebiet hatten, von wo sie sich über die Markomannen in Böhmen zu den Germanen in Mitteldeutschland und im Elbgebiet verbreiteten und dabei die ältere, für das Quadenland charakteristische Variante mit eingliedriger Konstruktion in die jüngere elbländische Armbrustfibel mit längerer Spiralrolle und unterer Sehne umwandelten. Nach den bisherigen Funden stellt eine typische Form der eingliedrigen Fibeln mit verbreitertem, dreieckig abschliessendem Fuss jene Gattung vor, zu deren charakteristischen Kennzeichen die vierwindige Spiralrolle mit oberer Sehne, der hochgewölbte, auf der Oberseite grösstenteils fein längsfacettierte, vom Kopfteil sich schwach verjüngende Bügel, sowie der durch Körperbiegung abgesetzte, flachdachförmige Fuss mit sich verbreiterndem Vorderteil und kürzerem, dreieckigem Abschluss, und schliesslich der feste, scheidenförmige Nadelhalter gehört. Beispiele dieses Typus kennen wir aus Patince, Očkov und Bešeňov in der Slowakei (E. Beninger, 1937, 41, Tf. 22:224; T. Kolník, 1956, Abb. 9:1; derselbe, 1961b, Tf. III: :9d3). In Mähren stellt sich zu diesen nur das Exemplar aus Mušov, welches — ähnlich wie die Spange aus Patince (J. Zeman, 1961b, 428, Abb. 4:3; 7". Kolník, 1965, 216) — am unteren Bügelansatz eine Gruppe von Querstrichen, Drahtumwicklung imitierend, und am Fussansatz ein durch Querrillen abgegrenztes schmales Feld mit seitlichen Kerben trägt — wie wir sie auch bei dem Exemplar aus Grab 9 in Bešeňov beobachten können — und randbegleitende Rillen am winkeligen Fussabschluss aufweist (Tf. 45:2). Die übrigen mährischen Stücke kann man eher als Übergangsformen mit gemeinsamen Kennzeichen für mehrere Arten der gleichzeitigen Varianten der Derivate der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss bezeichnen, sodass die Einreihung in eine Serie nach charakteristischen Elementen oft nicht ganz eindeutig ist. Die Bronzespange aus Grab 1 in Šitbořice (Tf. 45:1) hat einen bandförmigen, mit randbegleitenden Rillen und Zierfeld am unteren Ansatz geschmückten Bügel, wie wir sie bei den Formen mit gleichmässig breitem, rechteckigem Fuss, wie auch bei den mit spitz zulaufendem Fuss kennen (vgl. z. - B. Tf. 34:5, 6; 36:2; 42:5, 6; L. Kraskovskd, 1965, Abb. 3:4). Der Fuss steht an der Grenze zwischen den Formen mit spitzigem und winkeligem Abschluss. An die erstgenannte Gruppe erinnert er durch seine schmale Ausführung, es überwiegen aber die markanten Züge der zweiten Form: die Fussoberseite ist dachförmig abgekantet und die Seitenkanten verjüngen sich nicht zum Ende, sondern gewinnen nach einer leichteren Schweifung gering an Breite, die durch zwei Paare von Querrillen betont ist, und dann laufen sie zu einem kurzen Winkelabschluss aus. Auch die scheidenartige Form des festen Nadelhalters mit zusammengedrücktem Ende ist im Zusammenhang mit diesem Typus ganz üblich. Die gelegentliche Anwendung eines schmalen Fusses mit winkeligem Abschluss ist übrigens auch bei Exemplaren mit Armbrustkonstruktion bekannt, deren Beispiel der Fund aus Grab 310 in Kostelec n. H. darstellt (Tf. 45:4), bei welchem sich überdies an der Scheide zwischen Bügel und Fuss ein kleiner Querwulst zeigt, wie wir ihn auch an der Spange aus Šitbořice in erheblich kleinerer Ausführung sehen können. Von verwandten, typengemäss weniger ausgeprägten Exemplaren ist die Spange mit bandförmigem Bügel und dreieckigem Fussabschluss aus Grab 22 in Očkov in der Slowakei bemerkenswert, die T. Kolník (1956, 249, Abb. 4:14; derselbe, 1965, 216) als Verbindungsglied zwischen den Gruppen der Formen mit winkelig abschliessendem und den mit spitz zulaufendem Fuss beurteilt. Eine ähnliche Stellung nimmt auch der Fund aus Grab 188 in Kostelec ein (Tf. 45:3). Diese Spange 128 unterscheidet sich von den typischen eingliedrigen Exemplaren mit dreieckig abschliessendem Fuss durch einen verhältnismässig massiven Körper, der an beiden Teilen auf der Oberseite abgeschrägte Kanten und in der Mitte einen flachen Rückenstreifen zeigt. Ein senkrechter, viereckiger, verkürzter Nadelhalter in ähnlicher Ausführung, wie er häufig bei den zweigliedrigen sog. Elbefibeln auftritt, ist schon ein Zeichen für eine jüngere Entwicklungsphase. In diesem Falle ist allerdings auch eine gewisse Beeinflussung durch das Beispiel der Formen mit rechteckigem Fuss nicht auszuschliessen. Mit der Datierung der slowakisch-mährischen eingliedrigen Fibeln mit verbreitertem, dreieckig abschliessendem Fuss beschäftigte sich flüchtig schon E. Beninger (E. B. - H. Freising, 1933, 88), der aus der allgemeinen Erkenntnis des zeitlichen Auftretens der Formen mit winkeligem Fussabschluss von der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts ausging. Obzwar er eingliedrigen Typ als ältere Vorstufe der späteren zweigliedrigen Exemplare anerkannte, leitete er daraus keine chronologischen Schlüsse ab und stellte beide Varianten, wie sie z. B. in Patince und Stráže vertreten sind, gemeinsam zum Jahre 300 oder zum Beginn des 4. Jahrhunderts, in dessen Rahmen er auch die Spange aus Grab 188 in Kostelec einreihte (E. Beninger, 1937, 35, 41, 110, 119; derselbe, 1940, 730, Abb. 166:11). Ähnlich beurteilt die Fibeln dieser Gruppe auch J. fernem (1961a, 199; derselbe, 1961b, 427), der auf ihre Beliebtheit erst im Spätabschnitt der jüngeren römischen Kaiserzeit hinweist und mit ihrem Auftreten im Gräberfeld von Kostelec erst vom Jahre 300 an rechnet. T. Kolník (1964, 422; derselbe, 1965, 216) betont den engen Zusammenhang dieser Form mit den übrigen Varianten der eingliedrigen Derivate der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss und setzt voraus, dass der Schwerpunkt ihres Auftretens zwischen den Mitten des 3. und 4. Jahrhunderts liegt, wobei er die Entstehung einiger Zwischenformen schon in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts nicht ausschliesst. Von den drei angeführten mährischen Beispielen bietet die meisten Anhaltspunkte für eine zeitliche Zuweisung das Exemplar aus Kostelec, welches in dieser Gruppe das typologisch jüngste ist, wie die gesamte Ausführung und besonders die Form des Nadelhalters anzeigt. Diese Spange wurde in Grab 188 gemeinsam mit einer schalenförmigen Aschenurne aufgefunden, die in ihrer Form und Verzierung für den Kulturkreis des nördlichen Elbgebietes typisch ist. In Mähren reiht sich dieses Gefäss in die Gruppe fremdartiger Keramik, einen ethnischen Zustrom aus dem unteren Elberaum dokumentierend, der nach J. %eman (1961a, 277) in unserem Raum erst zum Ende des 3. Jahrhunderts Ausdruck fand. Zur Zeit um das Jahr 300 können wir also schon eine entwickeltere jüngere Form der eingliedrigen Fibeln mit winkelig ab- schliessendem Fuss verzeichnen. Das typologisch ältere Exemplar aus Musov mit dem entsprechenden Typ des scheidenförmigen Nadelhalters stammt aus dem Inhalt der Hütte II, in welchem sich eine reiche Gruppe keramischer Formen des 3. Jahrhunderts nebst einem unverzierten Dreilagenkamm vom Typ I, Variante 1 nach S. Thomas (i960, 92) befand, dessen Hauptauftreten in mitteleuropäischem Raum in den gleichen Abschnitt fällt, wie bei den Fibeln mit winkelig abschliessendem Fuss — in die zweite Hälfte des 3. und in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts. Das Siedlungsobjekt in Musov gehört vermutlich in den Abschnitt um die Mitte des 3. Jahrhunderts oder kurz danach. Für eine genauere Zeitbestimmung gewährt das Inventar des Grabes I in Sitbofice nur eine schwache Stütze. Man kann nur feststellen, dass die Aschenurne ohne Oberteil nicht aus dem Rahmen der chronologischen Stufe C 2 ausweicht. Zweigliedrige Fibeln mit verbreitertem, dreieckig abschliessendem Fuss (Xf- 45:4—8; 46:1—3) Die zweigliedrigen Fibeln mit winkelig abschliessendem Fuss, welche in fast alle Gebiete des freien Germaniens eindrangen, waren eine beliebte und häufig benützte Form besonders im elbgermanischen Kulturkreis, weshalb sie von K. Riegel (1939, 8 ff.) die Benennung „Elbefibeln" erhielten. Meistens werden sie als Derivate der Fibeln mit verbreitertem umgeschlagenem Fuss angesehen, nach E. Schuldt (1955, 57), der sich auf die Forschungen im Gräberfeld von Pritzier stützt, musste es sich dabei nicht immer um eine direkte Entwicklung aus dieser Gruppe handeln, sondern um eine Modifizierung von bereits abgeleiteten Formen, vor allem des Typus mit parallel begrenztem Fuss. J. Werner (i960, 169) aber schliesst einen Entwicklungszusammenhang mit den Fibeln mit umgeschlagenem Fuss völlig aus und leitet die Formen des Typus A 175 und verwandte Varianten mit winkelig abschliessendem Fuss von römischen Fibeln der Limeszeit mit dreieckig dachförmigem Fuss ab. Von der Voraussetzung einer Abhängigkeit von den Fibeln mit umgeschlagenem Fuss geht am häufigsten auch die Datierung der Exemplare mit winkeligem Fussabschluss aus, die durchwegs als charakteristische Form für die jüngere Phase der jüngeren römischen Kaiserzeit anerkannt wird {W. Matthes, 1931a, 34; A. Plettke, 1921, 16—17; F. Kuchenbuch, 1938, 36; derselbe, 1954, 32—33; B. Schmidt, 1956, 208—209; derselbe, 1963, 496, Abb. 3:5; 6:1; E. Schuldt, 1955, 57; A. Genrich, 1954, 8; J. Brandt, i960, 24, 39, 53, 63; B. Svoboda, 1948, 176; J. £eman, 1961 a, 197; derselbe, 1961b, 427; T. Kolnik, 1965, 216). Die ältesten Exemplare treten im Verlauf des 3. Jahrhunderts auf, in 129 dessen zweite Hälfte sie von W. Matthes (1931a, 34), B. Svoboda (1948, 176), A. Genrich (1954, 8) und in seiner älteren Arbeit auch von F. Kuchenbuch (1938, 36) gestellt werden. Die Funde aus der Siedlung in Baldersheim (R. v. Uslar, 1938, 106) und aus dem Gräberfeld von Preetz (J. Brandt, i960, 24, 39, 53, 63 — Variante 4 und verwandte Var. 3 mit rhombischem Fuss) schliessen aber nicht ein früheres Vorkommen vor der Mitte des angeführten Jahrhunderts aus, während die Datierung in das 2. Jahrhundert, wie sie von E. Beninger (E. B. - H. Freising, 1933, 42, 57) auf Grund der Zeitbestimmung des Skelettgrabes von Slizany angenommen wurde, muss man als unbewiesen ablehnen (vgl. Triiäikovä, 1961, 442—449). Ä~. Raddatz (1962a, 102) reiht die „Elbefibeln" zu den Typen der chronologischen Stufe C 2 ein, A. Plettke (1921, 16—17), F. Kuchenbuch (1938, 36; derselbe, 1954, 32—33) und B. Schmidt (1956, 208—209) rechnen mit diesen hauptsächlich von der Zeit um das Jahr 300 und im 4. Jahrhundert, und E. Schuldt (1955, 57) beurteilt sie nach den Fundumständen in Pritzier, wo sie im Horizont A (200—300) noch nicht vertreten sind, als modische Form des Abschnittes zwischen den Jahren 300 und 350, die sich bis in die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts erhielt. In einer Reihe von Fällen wurde diese Spangenform aus der Völkerwanderungszeit verzeichnet (B. Svoboda, 1948, 176; F. Kuchenbuch, !954» 33 5 B- Schmidt, 1956, 209; derselbe, 1963, 496; Z- Triidc"kovä, 1961, 442). In Mähren sind Fibeln mit winkelig abschliessendem Fuss die einzige Reihe aus der Gruppe der sog. Derivate der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss, bei welchen die zweigliedrigen Formen ein zahlenmässig stärkeres Auftreten haben als dieselbe Form in eingliedriger Ausführung, die sonst den Vorrang hat. Auf das umgekehrte Verhältnis beider Konstruktionsvarianten haben die Funde aus Kostelec n. H. Einfluss, die Zeugnis ablegen von den Einwirkung einer fremden ethnischen Gruppe aus dem unteren Elberaum, welche die typischen zweigliedrigen „Elbefibeln" mitbrachte. Das typologisch älteste Stück unter ihnen ist das beschädigte Exemplar mit bandförmigem Bügel, der an beiden Enden durch je ein Feld mit seitlichen Hohlkehlen und Doppelstrichabgrenzung verziert ist und einen platten, winkelig abschliessenden Fuss, sowie einen scheidenförmigen Nadelhalter hat (Tf. 45:7). Zusammen mit einer terrinenförmigen Aschenurne und einem Spinnwirtel aus Ton gehört die Fibel zum Inhalt des Grabes 204, welches in die Endphasc des 3. Jahrhunderts gestellt werden kann (J. £eman, 1961a, 197, 225). Aus dem Rahmen der Stufe C 2 weicht anscheinend auch das Paar von Bronzefibeln mit breiterem Bügel nicht aus, dessen Mittelteil facettiert und an beiden Enden durch Gruppen von Querrillcn begrenzt ist. Der verbreiterte, winkelig abschliessende Fuss mit flachdachförmig abgekanteter Oberseite trägt einen festen Nadelhalter (Tf. 45:5, 6). Diese Spangen waren in Grab 184 beigelegt, in welchem sich gleichfalls eine Aschenurne befand, die in Form und Verzierung die Zugehörigkeit zur keramischen Gruppe anzeigt, die aus Gräberfeldern im nördlichen Elbgebiet bekannt ist. Die Schalen mit bauchigem Gefässkörper und scharf abgesetztem Rand sind in Prignitz für den sog. „Dahlhausener Stil" charakteristisch und nach W. Matthes (1931b, 42, 120) treten sie im Verlaufe des 3. Jahrhunderts in Erscheinung. Auch im mecklenburgischen Pritzier ist ihr Auftreten im gesamten Horizont A (200—300) verstreut (E. Schuldt, 1955, 15—16) und im holsteinschen Preetz ist die Zeitspanne ihres Vorkommens noch beiderseitig etwas länger (J. Brandt, i960, 17 /Typ B/). In Mähren zeigte sich diese fremdartige Keramikgruppe, wie J. %eman (1961a, 231) feststellte, erst zum Ende des 3. Jahrhunderts, aus dem auch das Grab 184 in Kostelec. stammen dürfte. In den gleichen Abschnitt gehört anscheinend auch Grab 310 mit einer Bronzespange, die einen sechskantigen, stabförmigen Bügel und einen langen, winkelig abschliessenden Fuss hat, der einen festen, verkürzten Nadelhalter trägt. Ahnlich wie bei einigen Exemplaren aus Böhmen (B. Svoboda, 1948, 177—179, Abb. 34:3) ist an der Grenze beider Fibelteile ein niedriger Querwulst gebildet (Tf. 45:4). Einen analog schmalen Typ von zweigliedrigen Spangen führt F. Kuchenbuch (1938, 29, 36, Tf. I:g—11) aus Rebenstorf aus einem geschlossenen Grabfund an, den er nach der Schalenurne, die im Bau an die erwähnte unterelbische Keramikgruppe erinnert, und nach der beiliegenden Bronzefibel mit hohem Nadelhalter Alm-grens Gruppe VII in das letzte Drittel des 3. Jahrhunderts datiert. In Preetz trat in Grab 56 eine dem Exemplar aus Kostelec nah verwandte Fibel mit rhombischem Fuss bereits im älteren Abschnitt des 3. Jahrhunderts auf (J. Brandt, igöo, 39, 63.) Den Fund aus Grab 36 in Kostelec n. H. können wir als Beispiel der Prunkfibeln dieser Kategorie anführen, für welche die Verarbeitung von Edelmetall bei der Erzeugung und die Applikation der Zierelemente bezeichnend ist, die in mancherlei kunstgewerblicher Technik ausgeführt wurde. Das Exemplar aus Kostelec, aus Silber hergestellt, zeichnet sich durch einen breiteren, hohlgewölbten Bügel mit fein facettierten Rändern und durch einen verbreiterten, flachdachförmig abgekanteten, winkelig abschliessenden Fuss mit randbegleitenden feinen Win-keleinstichcn in Tannenzweigmuster aus. Die Eisenachse der langen Spiralrolle ist an beiden Enden mit gegliederten Silberknöpfen mit Perldrahteinfassung der verbreiterten Basen abgeschlossen (Tf. 46:1). Diese Fibel lag in einer dreihenkeligen Terrine, deren tektonische Gliederung vom Einfluss der Drehscheibenkeramik zeugt. Gefässe mit analogen Zügen sind aus der Zeit um das Jahr 300 und aus der ersten Half- 130 te des 4. Jahrhunderts bekannt (J. Zeman> 1961a, 222—224; Z' Trfidükovd, 1960a, 594—595). Das gemeinsame Auftreten mit der terrinenförmigen Aschenurne, die zur Gruppe der jüngsten keramischen Formen aus dem Gräberfeld von Kostelec gehört (J. Zeman, 1961a, 224), spricht zu Gunsten einer Einordnung der Silberspange aus Grab 36 mit grösster Wahrscheinlichkeit bereits in das 4. Jahrhundert (vgl. E. Beninger - H. Freising, 1933, 82). Chronologisch nahe stehen anscheinend auch weitere mährische Beispiele aus der Gruppe der Prunkfibeln mit winkeligem Fussabschluss, die das Grab 5 in Hrub&ce ergab. Von einem Paar vermutlich gleichen silbernen Exemplaren war ein Stück durch Fe jerc in Wirkung fast ganz vernichtet (Tf. 46:2), während das zweite bis auf den abgebrochenen Nadel-h£.ker nur wenig beschädigt ist (Tf. 46:3). Die Fibeln hatten, wie bei diesen besser ausgeführten Formen üblich, einen hohlgewölbten, auf der Oberseite durch feine Längsgrate facettierten Bügel, verziert am Kopfteil und am unteren Ansatz durch Paare von Perldrahtringen. Es ist nicht auszuschliessen, dass diese Drahtringe ursprünglich die schmückenden Pressblechbelage hielten, deren Anbringung man hauptsächlich in dem erweiterten Abschnitt beim Kopf annehmen kann. Die Enden der Eisenachse der langen Spiralrolle werden von gegliederten Silberknöpfen verziert. Der stufenartig abgesetzte, auf der Oberseite flachdachförmig abgekantete Fuss verbreitert sich markant und schliess dreieckig ab. Diese silbernen Prunkexemplare wurden noch von einer Bronzearmbrustfibel begleitet (Tf. 46:6), die an die einfachen unverzierten Formen mit winkeligem Fussabschluss erinnert, wie wir sie z. B. aus Dobfichov-Tfebickä kennen (B. Svoboda, 1948, Abb. 34:9). Dieses Exemplar aus Hrubcice wird heute leider vermisst, sodass die Form des Abschlusses, die auf der älteren Abbildung etwas undeutlich ist, nicht genau bestimmt werden kann, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass alle drei Spangen aus dem gleichen geschlossenen Grabfund von gleicher Form waren. Die Aschenurne des Grabes war ein S-förmig profiliertes Gefäss mit drei vertikalen Fortsätzen, die in Form und Verzierung eine Analogie zu den Terrinen aus den Gräbern 377 und 403 in Kostelec darstellt, welche durch Fibeln mit rechteckigem Fuss zum Jahr 300 oder in das 4. Jahrhundert datiert werden (,7. Zeman> '961a, 225). Von einer ähnlichen Zeitstellung des Grabes 5 aus Hrubcice zeugt also neben den Fibeln mit winkelig abschliessendem Fuss auch die Keramik und in Übereinstimmung mit dieser auch das Auftreten einer kubooktaedrischen Perle aus blauem Glas, die eine Gattung repräsentiert, deren Vorkommen in diesem Zeitabschnitt am häufigsten ist (vgl. E. Blume, 1912, io35 3- Zeman> J96ia, 250). Dem gleichen Typ von Glasperlen begegnen wir im Inhalt des Grabes 154 in Kostelec, wo er eine Bronzearmbrustfibel begleitet (Tf. 45:8), die wir im Zusammenhang mit den Bügel-knopffibeln in Erinnerung bringen, von welchen sie einige Elemente übernahm, vor allem den charakteristischen Bügelkopfzapfen und anscheinend auch die massive Ausführung, ohne dabei die Grundzüge zu verlieren, nach welchen sie zur Gruppe der Formen mit winkelig abschliessendem Fuss gehören. Eine interessante Gestalt hat der feste Nadelhalter, der von einem ellipsenförmigen Mittelloch durchbrochen ist und an ältere provinzialrömische Formen erinnert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Ausführung an die ältere Rahmenform der offenen Nadelscheide anknüpft, die vereinzelt bei einigen Exemplaren aus dem 3. Jahrhundert, z. B. bei der Bügelknopffibel aus Kannikegaard auf Bornholm (0. Almgren, 1923, 86 bis 87, Abb. 185) oder bei der Schildfibel mit winkelig abschliessendem Fuss aus Očkov in der Slowakei (T. Kolník, 1964, 430—431, Abb. 10:8) festgestellt wurde. In dieser Ausführung kann man die erste Stufe einer technischen Umbildung des offenen Nadelhalters der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss zu dem geschlossenen Nadelhalter ihrer Derivate beobachten. Im Hinblick auf den Einfluss der Bügelknopffibeln und der Anwendung typologisch jüngerer Elemente kann auch die Spange aus Grab 154 in Kostelec n. H. zu den Funden aus der Zeit um das Jahr 300 oder zum Beginn des 4. Jahrhunderts gezählt werden. Armbrustfibel mit rautenförmig verbreitertem, gerade abschliessendem Fuss (Tf. 46:5) Die Armbrustfibel mit rautenförmig verbreitertem, gerade abschliessendem Fuss (Tf. 46:5), die im Skelettgrab von Křenovice bei Kojetin aufgefunden wurde, ist in Mähren das einzige Stück dieser Art. Trotz ihrer nüchternen, einfachen Ausführung stellt sich diese grosse Spange an die Seite der Prunkformen, zu welchen sie hauptsächlich durch ihre Versilberung gehört, die ursprünglich ihren Glanz erhöhte, und durch die zierenden Beiwerke in Form von glatten Drahtringen, die um die beiden Bügelenden gelegt sind. Eine Reihe von übereinstimmenden Kennzeichen bringt diesen Fund in Nachbarschaft einiger Typen von Almgrens Gruppe VI, 2, die vorwiegend im nördlichen Elbgebiet verbreitet sind, ungewöhnlich ist jedoch die Form des Fusses. Ihr Vorbild muss man zweifellos schon in der Gruppe der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss suchen, unter welchen erstmalig Exemplare mit ähnlich verbreiterter Fussplatte auftraten, die in der Regel weit hinter der Mitte ihrer Länge am breitesten ist (z. B. 0. Almgren, 1923, Abb. 159; R. Schindler, 1940, 84, Abb. 55:1; G. Müller -Kuales, 1940, 1168, Abb. 246:6; F. Kuchenbuch, 1954, 32—33, Abb. 5:11; M. Pdrducz, 1950, Tf. LXXII: 10; T. Kolnik, 1965, 205, Abb. 12:6; A. K. Ambróz, 1966, Tf. 12:8, 9; I. i K. Dqbrowscy, 1968, 497, Tf. XXXIV:27). Die schmälere Ausführung des Fusses, der auf Bügellänge ausgedehnt ist und die Verlagerung der breitesten Stelle in seine Mitte erweist sich als Andeutung der Form, die erst bei Spangen der Völkerwanderungszeit geläufig wurde (vgl. K. Rad-datz, 1954, 57)- Die Frage, ob diese Erscheinung als chronologischer Anhaltspunkt angesehen werden kann, muss mangels an Vergleichsmaterial vorläufig offen blieben. Einen im Wesentlichen gleich geformten oberen Fibelteil mit Armbrustspiralrolle und bandförmigem, zu einer Kopföse auslaufendem Bügel, verziert am oberen und unteren Ende mit je einem Paar von Drahtringen, die zuweilen einen Blechbelag umfassen, kann man bei den Exemplaren einiger von W. Matlhes (1931a, 32—35) bestimmten Serien beobachten, besonders bei der Serie 1, die Fibeln um-schliesst, deren Fuss sich verbreitert und dann gerade abschliesst, bei der Serie 2, zu der Formen mit verbreitertem, dreieckig abschliessendem Fuss gehören und auch bei der Serie 4, in die Schildfibeln eingereiht werden, die sich aus Typen der zuletzt erwähnten Serie entwickelten. Der Grundbau des Fibelkörpers ist insoferne einheitlich, dass bei einigen Schildfibeln die Beurteilung ihrer Zugehörigkeit in diese Reihe nur dann möglich ist, wenn nach Abbrechen des Bügelschildes Reste der ursprünglichen Befestigung deutlich blieben (vgl. W. Matlhes, 1931 b, 81, 84, 111, Tf. 44:264; 51:302). Trotzdem wir eine solche Spur an der Spange von Kŕenovice vermissen, ist in diesem Falle die Möglichkeit eines Zusammenhanges mit den Schildfibeln nicht ausgeschlossen, im Hinblick auf ihren unbeweisbaren Charakter aber muss man dieses Stück als weitere Variante der Armbrustfibeln mit verbreitertem Fuss ansehen, die vor allem den Funden der Matthesschen zweiten Serie nahesteht (vgl. z. B. O. Felsberg, 1929, 155—156, Abb. I7d; A. Genrich, »954» Tf- 26: G 4). Diese Verwandtschaft ist auch für die Datierung wichtig. Mit dem Auftreten der Formen der zweiten Serie rechnete W. Matlhes (1931a, 49, 51; derselbe, 1931b, 110—112, Tf. 42:255; 49:293; 511303; 53:314) frühestens von der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts und die Funde von Kuhbier, die man als nächste Analogien (mit Ausnahme der Fussform) zur Fibel aus Kŕenovice anführen muss, stellte er zum Jahre 300 und in das 4. Jahrhundert, in welches er auch die Variante A 1 der Schildfibeln mit ähnlich gestaltetem Bügel einstufte. Seine Zeitangaben für das Vorkommen beider Formen aus der Gruppe der Derivate der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss bestätigte auch E. Schuldt (1955, 57—58), der im Gräberfeld von Pritzier ihre stärkste Verbreitung zwischen den Jahren 300—350 feststellte. Einfache oder prunkvolle Exemplare fehlen auch nicht im Inhalt gleichzeitiger Skelettgräber, zu welchen die Bestattung von 132 Kfenovice gehört. Nach Zusammensetzung des Inventars, in welchem sich ausser dem beschriebenen Fund auch eine versilberte Fibel mit umgeschlagenem Fuss vom „ungarischen Typus" nebst einem Faltenbecher befand, gehört dieses Grab in den gleichen Zeithorizont wie einige mitteldeutsche Körpergräber, die mit Gegenständen von gleicher Art ausgestattet waren (vgl. W. Schulz, 1933, 39, Tf. 24:1—4, 8; derselbe, 1953, 59, Tf. 1:1; XXI :i E. Beninger - H. Freising, 1933, 95, Abb. 22), und man kann es zum Beginn oder in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts datieren (vgl. E. Beninger - H. Freising, 1933, 94; J. ^eman, i96la> *99)- Schildfibeln (Tf. 46:7,8) Eine weitere Reihe aus der Gruppe der Derivate der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss, für welche sich nach der Bearbeitung von W. Matlhes (1931a, 35—39) die Bezeichnung „Schlidfibeln" einbürgerte, ist im mährischen Material durch zwei Stücke vertreten, — ein besser erhaltenes Exemplar aus dem Inhalt des Grabes 201 in Kostelec n. H. (Tf. 46:7) und ein Bruchstück aus dem Brandgrab in Urcice (Tf. 46:8). Die seinerzeit prunkvolle, versilberte Bronzefibel aus Kostelec wurde durch Feuer stark beschädigt, das ihre Funktionseinrichtung völlig vernichtete und die Filigrandrahtausschmückung an der Oberseite beider nierenförmigen Bügelendplattcn und der runden Mittelplatte, die anscheinend auch mit eingepunzten Mustern verziert war, beträchtlich zerstörte. Durch die dreifache Applikation von Schildern stellt sich dieses Exemplar zur selteneren Variante mit Kopf-, Bügel- und Fußschild, die in Einzelheiten mit einigen Funden übereinstimmt, jedoch keine genaue Parallele zu den bisher bekannten Exemplaren darstellt. Das Merkmal, welches sich bei vielen Schildfibeln verschiedener Typen wiederholt und von E. Schuldt (1955, 58; vgl. auch B. Schmidt, 1956, 210; A. v. Müller, 1957b, 36—37) für die Funde aus Mecklenburg als besonders charakteristisch betrachtet wird, ist die zweifache, stumpfwinkelige Bügelbiegung, und auch Paare von Drahtringen, welche an die schrägen Bügelarme befestigt waren, gehören bei dieser Kategorie zu beliebten Dekorationszusätzen (vgl. z. B. W. Matlhes, 1931a, Tf. 19; 20:a; derselbe, 1931b, Tf. 44:264; 46:274b; 51:302; 69:398; W. Schulz, J933» Tf- "5i 4:I» Q> Schuldt, 1955, Abb. 271—272, 274—275; A. Dauber, 1958, Tf. 50:1; B. Schmidt, i960, 271, Abb. 15:a). Der Bügelschild hat eine rundliche Form, die bei der Verzierung dieses Bügelteils am häufigsten angewendet wurde (z. B. W. Matlhes, 1931a, Tf. 2o:a,c; derselbe, 1931b, Tf. 46:274b; 49:293a; w- Schulz, 1933, Tf. 1:5; 4:1; E. Schuldt, 1955» Abb. 270—272, 275; B. Schmidt, 1956, 207, 210, Abb. 3, 4). Die symmetrische Gestaltung beider Bügclenden, in nierenförmige Platten verbreitert, hat bisher keine genaue Analogie. Man kann aber sagen, dass die meisten verwandten Elemente bei Formen aus dem nördlichen Elbekreis zu finden sind, und da sich im keramischen Inventar aus dem Gräberfeld von Kostelec im annähernd gleichen Abschnitt Formen zeigen, die mit der einheimischen Produktion nicht zusammenhängen, sondern den Tongefässen aus der Prignitz, aus dem westlichen Mecklenburg und aus dem östlichen Holstein nahe stehen (vgl. J. %eman, 1961a, 227 ff.), ist es wahrscheinlich, dass auch die Schildfibel aus diesem Raum nach Mähren gebracht wurde. Vom Standpunkt der Matthesschen Auffassung über die Entwicklung dieses Typus repräsentiert unseres Stück die zweite Stilgruppe, für welche jene Formen charakteristisch sind, die eine schmückende Aufgabe haben und die konstruktiv und funktionell notwendigen Teile durch verzierende Zugaben verhüllen (W. Matthes, 1931a, 38). Unzweifelhaft anders war die Bronzespange aus Urcice konzipiert, die man wegen ihres fragmentarischen Zustandes nicht genau zu einer der bisher bekannten Varianten der Schildfibeln einreihen kann, mit grösster Wahrscheinlichkeit gehört sie zu Matthesschen Typus A mit den Formen ohne Kopfschild (W. Matthes, 1931a, 35—37). Der Fuss mit grossem und verhältnismässig hohem Nadelhalter war ähnlich abgekantet wie bei zahlreichen verwandten Stücken (z. B. JV. Äberg, 1956, Abb. 49—52, 54; B. Schmidt, 1956, 207, Abb. 3; W. Schulz, 1933, Tf. 5: ia; derselbe, i960, Tf. 62:c) und wie üblich mit Paaren von Perldrahtringen begrenzt. Die Hauptverzierung bildete die nach rückwärts gedehnte Fussplatte, die in diesem Falle die ungewöhnliche Form eines Dreipasses mit grosser Mittelscheibe und zwei kleineren runden Seitenscheiben aufweist, deren Einfassung aus Perldraht die Glasflussauflagen begrenzt. Das mittlere grössere Glas, dessen bläuliche Verfärbung bei den Schildfibeln keine Ausnahme bildet (vgl. z. B. JV. Äberg, 1956, 62, 63; B. Schmidt, 1956, 208), war flach und füllte die Metallzelle mit erhöhtem Rand aus, die seitlichen konvexen Auflagen, vielleicht aus farblosem Glas, waren wie bei ähnlich gewölbten Auflagen bei einer Reihe von anderen Beispielen von einem gezackten Metallring gehalten (z. B. W. Schulz, 1933, Tf. 5:1a; JV. Äberg, 1956, Abb. 46, 52; B. Schmidt, '9565 207, Abb. 3). Die mährischen Funde zusammen mit weiteren einzelnen Beispielen aus der Slowakei, Böhmen, südwestlichem Deutschland und der Schweiz bezeichnen die Südgrenze des Auftretens der Schildfibeln, deren grösste Fundkonzentration im deutschen Saalegebiet und im Raum zwischen der unteren Elbe und der Oder beobachtet werden kann, und weiter nach dem Osten auf polnischem Boden bis zum unteren Weichselgebiet. Die nördlichsten Funde sind in Schleswig-Holstein und auf den dänischen Inseln verstreut (W. Matthes, 1931 a, 93—95, 101 —102, 114, Karte 9; B. Svoboda, 1948, 180, Tf. XXII: 7; A. v. Müller, 1957b, 23, Karte 1; S. 29—37; A. Dauber, 1958, 146; K. Raddatz, 1962a, 99, Abb. 6:3; derselbe, 1962b, 154, Anm. 11; T. Kolnik, 430—432, Abb. 10:8). Bei der Datierung der Schildfibeln zeigen sich keine grundsätzlichen Unterschiede. Schon W. Matthes (i93Ia> 3g—39> 49—5°) ging von der Feststellung aus, dass die typologisch älteren Schildfibeln der ersten Stilgruppe, deren Beispiel u. a. das bekannte Exemplar ist, das gemeinsam mit einer Münze des Kaisers Gallienus (253—268) im Grab der Fürstin aus Hassleben aufgefunden wurde, frühestens in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts auftreten konnten und die jünger entwickelten Typen, die in der Prignitz im Stil Kuhbier verzeichnet wurden, gehörten dann in die Zeit um das Jahr 300 und in das 4. Jahrhundert. Auch W. Schulz (1953, 51) stellte zum Beginn dieser ganzen Gruppe die materiell und künstlerisch wertvolleren Stücke aus reichen Skelettgräbern in Mitteldeutschland und äusserte die Ansicht, dass eben die Prachtstücke aus diesem Bereich das Aufkommen einer Serie von weniger prunkvollen, aus billigerem Material erzeugten und, besonders im nördlichen Elbgebiet, stilgemäss weniger ausgewogenen jüngeren Typen hervorriefen, die sich während des ganzen 4. Jahrhunderts bis in das 5. Jahrhundert erhielten. Eine gleiche Entwicklungsfolge der Schildfibeln, von thüringischem Gebiet ausgehend, anerkennt auch JV. Äberg (1956, 242—243), der mit dem zeitlichen Verlöschen dieser Gruppe in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts rechnet. In den Rahmen des 4. Jahrhunderts fallen nach M. B. Mackeprang (1943, 16) die Funde der Schildfibeln vom dänischen Boden, im mecklenburgischen Gräberfeld von Pritzier stellte E. Schuldt (1955, 58) ihr Auftreten — mit Ausnahme eines älteren Exemplars — in Horizont B (300—350) fest und aus dem gleichen Zeitabschnitt führt B. Schmidt (1956, 210) neue Beispiele dieser Form aus dem Inhalt von Skelettgräbern im Saalegebiet an. Zuletzt befasste sich mit den Schildfibeln eingehender A. v. Müller (1957b, 14—39). Obzwar Gegenstand seines Interesses nur die Varianten des Matthesschen Typus A ohne Kopfschild waren, sind seine Schlüsse für die gesamte Gruppe von Wichtigkeit. Er erinnert an die Tatsache, dass Schildfibeln in Fundkombinationen niemals gemeinsam mit römischen Importstücken auftreten, die ausschliesslich in die chronologische Stufe C 1 oder C 3 gehören würden, sodass die von H. J. Eggers (1955, 202) vorgeschlagene Einordnung in Stufe C 2 als zutreffend betrachtet werden kann. Vom typologischen Geschichtspunkt aber erscheint das Auftreten der Schildfibeln weit vor Ende des 3. Jahrhunderts nicht glaubhaft, denn als indirekte Derivate der Fibeln mit umgeschlagenem Fuss benötigten sie zu ihrer Entwicklung von der Grundform, die im Elbekreis erst zum Ende des 2. Jahrhunderts in *33 Erscheinung trat, über die abgeleiteten Zwischenformen der Matthesschen Serie i und 2, Gruppe VI, 2, eine gewisse Zeitspanne. Nach Ansicht von A. v. Müller (1957b, 20—22) ist es deshalb notwendig, die Schildfibeln in die Endphase der Stufe C 2 oder zum Übergang der nachfolgenden chronologischen Stufe, also zum Ende des 3. Jahrhunderts oder in die Zeit um das Jahr 300 zu datieren. Zur Einstufung der Kunde aus Schleswig-Holstein zum Ende von Stufe C 2 äusserte sich auch Ä". Raddatz (1962a, 104). Die Exemplare, welche in entferntere Gebiete südlich ihrer Heimat gebracht wurden, nehmen eine nahezu gleiche Zeitstellung ein. Das Paar von Schildfibeln aus dem Doppelgrab in Gerlachsheim verträgt in mancher Hinsicht einen typologischen und chronologischen Vergleich mit manchen Gegenstücken aus Pritzier und auch die Gruppe der übrigen Gegenstände widerspricht nicht einer Datierung in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts oder schon zum Jahr 300 (A. Dauber, 1958, 146; E. Meyer, i960, 237). Der Torso der Spange aus Bitozeves in Böhmen wird von B. Svoboda (1948, 180, 207) als Widerhall der Spangen von Hassleben beurteilt, und von ihm zu den Funden des 4. Jahrhunderts eingereiht. Zu den frühen Typen meldet sich der slowakische Fund aus Ockov, welchen T. Kolnik (1964, 430—432) entwicklungsmässig vor die Elbegruppe stellt und beurteilte ihn als Erzeugnis aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts. Bei der Spange aus Kostelec muss betont werden, dass sie sich in die typologisch entwickeltere Gruppe einreiht und dass sie eine Ähnlichkeit in Details aufweist, die besonders in Kuhbier und Pritzier an einigen Funden beobachtet wurden, die frühestens zur Wende zwischen 3. und 4. Jahrhundert datiert werden. In unserem Falle zeugt zu Gunsten einer solchen Einreihung auch die Tatsache, dass die Fibel in einem Drehschei-bengefäss lag, welches in Mähren für den Zeitabschnitt um das Jahr 300 und für das 4. Jahrhundert typisch ist. Die Urne gleichen Charakters aus dem Brandgrab in Urcice bestätigt die zeitliche Übereinstimmung beider mährischer Funde von Schildfibeln. Bügelknopffibeln (Tf. 44:3,4; 45:8) Mit dem Termin Bügelknopffibeln bezeichnete F. Kuchenbuch (1938, 37) eine Gruppe verhältnismässig massiver spätrömerzeitlichen Spangen mit Armbrustkonstruktion und charakteristischem Knopf am Bügelkopfende. B. Svoboda (1948, 184—186) sieht in dieser Gruppe das Ausklingen der Entwicklung der späten Soldatenfibeln, gekennzeichnet durch übernommene Elemente der parallelen provinzialrömischen Formen, insbesondere der Querbalkenfibeln. In letzter Zeit widmete E. Schuldt (1953, 69—83) diesem Typus grössere Aufmerksamkeit bei der Beurteilung der reichen Gruppe aus Mecklenburg, wo nach dem derzei- tigen Forschungsstand der Schwerpunkt ihres Auftretens liegt. Er machte hiebei auf einige Umstände aufmerksam, die gegen die Ansicht von 0. Almgren und weiteren Forschern zeugen, dass die Bügelknopffibeln aus Formen mit umgeschlagenem Fuss entstanden seien. Weiter wies auf die Notwendigkeit einer Korrektion des Begriffes „Nachahmungen der provinzialrömischen Zwiebelknopffibeln" hin. Die Richtigkeit dieser Zweifel an der erwähnten traditionellen Auffassung bestätigte schliesslich auch E. Meyer (i960, 216—349) als Autor der ersten zusammenfassenden Bearbeitung der Bügelknopffibeln in europäischem Maßstab, wobei er zur Schlussfolgerung gelangte, dass dieser Typus zwar mit den provinzialrömischen Zwiebelknopffibeln verwandt sei und im Verlaufe seiner formenkundlichen Entwicklung von diesen beeinflusst sein konnte, aber schon aus chronologischen Gründen kann man nicht annehmen, dass er von diesen abgeleitet sei. Beide Fibeltypen treten frühestens zum Ende des 3. Jahrhunderts auf und es scheint, dass ihr gemeinsames Vorbild die mittelrömischen T-Fibeln mit Scharniereinrichtung gewesen sind, die besonders in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts beliebt waren (E. Meyer, i960, 242—245). Die Vermischung von provinzialrömischen und barbarischen Elementen beim Bau der Bügelknopffibeln (vgl. 0. Kleemann, 1953, 27—32) behindert die Beurteilung über ihre Herkunft. Wie E. Meyer (i960, 254) anführte, zeigte schon die deutliche Fundkonzentration auf dem Boden des freien Germaniens an, dass es sich eher um einheimische Erzeugnisse handle. Dafür spricht übrigens auch die zweigliedrige Spiralkonstruktion, während der Bügelknopf, gegebenfalls auch ähnliche Gebilde an den Achsenenden, sowie Form und Profil des Bügels und mitunter auch die Gestaltung des Bügelrückens, Facettierung und Kerbung auf der Oberseite des Fusses eindeutige Elemente darstellen, die von provinzialrömischen Vorlagen übernommen sind. Die Menge der vielfältigen Form- und Verzierungselemente erschwert die Auswahl der geeigneten Kriterien für eine typologische Einteilung, die bei dieser Kategorie schwieriger ist als bei anderen Gruppen. E. Meyer (i960, 222 ff., 254) nahm als Grundlage die Form des Bügelknopfes an und je nach dem Stil dieses Kennzeichens gliederte er die Bügelknopffibeln in sechs Serien, die allerdings keine chronologisch selbständigen Gruppen bilden. Als Ganzes gehören die Bügelknopffibeln einem verhältnismässig langen Zeitabschnitt an, der von der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts, wo sich vereinzelte Exemplare in Limeskastellen finden, über das ganze 4. Jahrhundert, in welchem diese Art ihre stärkste Verbreitung hatte, bis zum Ende des 5. oder zum Beginn des 6. Jahrhunderts reicht. Territorial sind die Funde der Bügelknopffibeln in der breiten Zone von England und Frankreich im 134 Westen über die Länder Mittel- und Nordeuropas bis zum ehemaligen ostpreussischen Gebiet der UdSSR verbreitet, wobei allerdings die Formen der einzelnen Serien in den verschiedenen Gebieten ein unterschiedliches Vorkommen aufweisen (E. Meyer, i960, 222). In Mähren kennen wir Beispiele von Bügelknopffibeln nur aus dem Gräberfeld von Kostelec n. H. Die Fibel mit abgesetztem, gekerbtem Bügelkamm, gleichmäs-sig breitem, rechteckigem Fuss und massiver Nadelscheide aus Grab 312 (Tf. 44:4) trägt alle charakteristischen Merkmale ihrer Kategorie. Nach dem kurzen Bügelzapfen gehört sie zu Variante 1 der Serie V nach E. Meyers Klassifizierung. Von ähnlichen Funden dieser Gruppe, die auf norwegischem Boden, im nördlichen, mittleren und südwestlichen Deutschland und in Polen verzeichnet wurden {E. Meyer, i960, 231, 251, Karte 5), stehen dem Exemplar aus Kostelec die Spangen aus Breisach-Kinkelrain und Gcrlachsheim am nächsten (vgl. E. Meyer, i960, 265—266, 274—277, Abb. 12, 23, 24). Drei Fibeln aus dem zuletzt genannten Fundort sind wichtig für die Bestimmung der Zeitstellung dieses Typus, da sie aus geschlossenem Grabfund stammen, der durch eine Keramik, Schildfibeln und einer provinzialrömischen Kniefibel in die Zeit um das Jahr 300, bzw. in das frühe 4. Jahrhundert datiert wird (E. Meyer, i960, 237). Bei unserem Exemplar wird die Einreihung unter Funde des 4. Jahrhunderts durch die begleitende massive Eisenschnalle mit halbkreisförmigem Rahmen und charakteristischer jungkaiserzeitlicher Verzierung des Dornes bestätigt (vgl- 3- Zeman> i96ia> 255). Das zweite Beispiel von Bügelknopffibeln aus Grab 169 in Kostelec stellt sich zur zahlenmässig bedeutend schwächeren 2. Variante von Meyers Serie V, für welche der lange, zylindrische Zapfen bezeichnend ist. Ausserhalb des mährischen Gräberfeldes wurden sporadisch auftretende Exemplare dieser Form nur in Böhmen und im südwestlichen Deutschland festgestellt (E. Meyer, i960, 231, 251, Karte 5), wo insbesondere das Körpergrab von Ilvesheim, ausgestattet mit einer Keramikgarnitur, einer Eisenaxt, einem Messer, Lanzenspitzen und einer Schnalle eine gute Unterlage für die Einstufung der beiliegenden Bügclknopffibeln in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts gewährte (E. Meyer, i960, 238). Bei einer Stilanalyse gelangte B. Svoboda (1948, 184—186) zu einer gleichen Datierung des Fundes aus Praha-Liben, mit welchem die Bronzespange aus Kostelec mit verhältnismässig massivem Bügel und abgesetztem Kopf, aus dem ein langer siebenkantiger Zapfen mit verbreitertem Ende herausragt, viele gemeinsame Züge aufweist. Die Armbrustspirale hat eine Achse mit Abschlussknöpfen, der Fuss ist durch Querrillen, Facettierung und drei Kerben an der End-kantc verziert (Tf. 44:3). Von den Gegenständen des gleichen Grabinventars verdient besonders eine grosse Eisenfibel mit verziertem Bügel, hochrechteckigem Bügelquerschnitt und parallel begrenztem Fuss Auf- merksamkeit, die im Hinblick auf ihre nahe Verwandtschaft mit den Bügelknopffibcln, von welchen sie sich nur durch das Fehlen des Bügclknopfes unterscheidet, schwerlich vor das Jahr 300 gestellt werden kann, sowie eine halbkreisförmige Schnalle, die durch ihre massive Ausführung an Formen aus der Volkerwanderungszeit erinnert und die Möglichkeit einer Datierung des Grabes 169 bereits in das fortgeschrittene 4. Jahrhundert anzeigt. J. Zeman (J96ia, 277) zählt daher mit Recht beide Bügelknopffibeln aus Grab 169 und 312 zu den spätesten Spangen aus dem Gräberfeld von Kostelec aus der Zeit um die Mitte des 4. Jahrhunderts. Schliesslich kann man zu den Bügelknopffibeln auch den Fund aus Grab 154 einreihen — eine gegossene Bronzearmbrustfibel mit leicht verflachtem, an beiden Seiten durch seichte Kerbungen verziertem Bügelzapfen (Tf. 45:8) (eine Verwandte Fibel mit ähnlichem Bügelzapfen, aber mit abweichender Fussform aus Schlcmmin, Kr. Bützow, reiht E. Meyer (i960, 319—322, Abb. 80) zu den Beispielen der Serie V, Var. 1). Der unverzierte Fuss weist einen winkeligen Abschluss auf, welchen wir bei Exemplaren dieser Gruppe nur selten beobachten können (z. B. E. Meyer, i960, 264, Abb. 10; A. Kempisty, 1968, 395, Tf. XXVI: 1). Das provinzialisierende Gepräge, das durch ihre Massivität und den angeführten üblichen Elementen gegeben ist, wird noch durch den durchbrochenen Nadelhalter betont, der mit seinem ellipsenförmigen Mittelloch an die Gestaltung des gleichen Teiles bei älteren Formen von provinzialrömischer Provenienz erinnert. Für die Datierung dieser Fibel ist die Formanalyse wichtig, welche sie als einen Typ anzeigt, der aus Vermischung von Elementen beider spätkaiserzeit-lichen Spangengattungen — der Fibeln mit winkelig abschliessendem Fuss und der Bügelknopffibeln — entstand, bei welchen der Schwerpunkt ihres Auftretens in den Abschnitt nach dem Jahr 300 fällt. Mit dieser Einordnung steht auch das Vorkommen der begleitenden kubooktaedrischen Perle aus blauem Glas nicht im Widerspruch, deren Analogien am häufigsten aus geschlossenen Funden vom Ende des 3. und aus dem 4. Jahrhundert festgestellt wurden (E. Blume, 1912, 103; 3- Z*™<™> '96ia, 250). Zwiebelknopffibeln [Tf. 47-54) Die Gruppe der typischsten provinzialrömischen Fibeln aus der spätrömischen Kaiserzeit stellen die Spangen auf Tafeln 47—54 vor. Die charakteristischen Kennzeichen dieser sog. Zwiebelknopffibeln sind ein verhältnismässig^ jna^iyer, grösstenteils halbkreisförmig 'gewöiDtei' Bügel mit meist trapezförmigem Querschnitt, ein rechteckiger, in der Regel verzierter Fuss, ein aus den Bügelkopf auslaufender Querbalken, beendet mit grossen Knöpfen, ergänzt mit einem ähnlichen dritten Knopf an der Stirn des Bügels, sowie eine »:35 Scharniercinrichtung. Dank einiger antiker bildlicher Darstellungen und Beobachtungen bei der Erforschung von Skelcttgräbern auf provinzialem Boden war es möglich, die Gebrauchsweise dieser Form zu erkennen. Die Zwiebelknopffibeln wurden als Bestandteil der^ männlichen Kleidung einzeln getragen, hielten das Gewand auf der rechten Schulter zusammen und waren so befestigt, dass der Fuss nach oben gewendet war und der Kopf mit Querbalken nach unten (vgl. JV. AI. Belja-jev, 1929, 102—114, Abb. 18, 19; J. Werner, 1961b, 4—5; K. Sägi, 1960, 240). Das gelegentliche Auffinden in Frauengräbern hängt nicht mit ihrer ursprünglichen Funktion zusammen, man kann sie mit dem Festnähen der Leichenhülle erklären (Ä~. Sägi, i960, 240). Technologische Untersuchungen ergaben interessante Re-. sultate über Besonderheiten bei der Erzeugung dieser Spangen, die in verschiedenen Techniken ausgeführt wurden, z. B. durch Guss und Schmieden und dann durch Löten zusammengesetzt (vgl. H. Drescher, 1959, 170—179). Eine Verfolgung dieser technischen Einzel-. heiten überschreitet den Rahmen dieser Publikation. Die Heimat der Zwiebelknopffibeln kann man mit grösster Wahrscheinlichkeit in den Donauprovinzen suchen, wo in mittlerer römischer Kaiserzeit Querbalkenfibeln mit Scharniereinrichtung besonders beliebt waren, die man als unmittelbare Vorgänger ansehen kann, aus welchen sich die Zwiebelknopffibeln entwickelten (E. v. Patek, 1942, 146; B. Svoboda, 1948, 166; F. Kuchenbuch, 1954, 45—49; H. Drescher, 1959, 170; V. Sakaf, 1961, 434-^-435; A. K. Ambroz, 1966, 74). Den Fibeln mit umgeschlagenem Fuss, in welchen manche Forscher die Ausgangsform für die Entstehung der Zwiebelknopffibeln sahen (vgl. 0. Almgren, 1923, 88, 110; /. Kovrig, 1937, 125; W. Schulz, 1953, 52), kann man eher einen gewissen Einfluss zuerkennen, der bei der Gestaltung mancher Elemente der neuen Gruppe zum Ausdruck kam, vor allem in der Drahtumwicklung des Bügelabschlusses oder die Nachahmung dieses Motivs durch Querrillen (z. B. MZ 33, 1938, S. 6, Abb. 14; W. Schulz, 1953, Tf. II: 1). Eine solche Ausführung gehört aber nicht zu den obligaten Kennzeichen der Zwiebelknopffibeln und konnte nur ausnahmsweise beobachtet werden. itrfiGvi- £)er Grossteil der Zwiebelknopffibeln wurde aus Bronze hergestellt, Exemplare aus Edelmetall oder aus vergoldeter Bronze und mit Nielloeinlagen sind seltener und fehlen gänzlich bei unserem Material. Die einheitliche Ausführung, durch die sich diese Spangen im ^'*c gesamten Gebiete ihrer Verbreitung auszeichnen, führt i - zur Ansicht, dass sich mit ihrer Produktion staatliche Erzeugungsstellen befassten, unter welchen eine hervorragende Stellung vermutlich die Waffenwerkstätten der Donauprovinzen, und besonders im Illyricum einnahmen (/. Kovrig, 1937, 125; E. v. Patek, 1942,148; A. Sz. Burger, 1966, 143). Vermittels der Handelsbeziehungen oder durch Verschiebung militärischer Einheiten verbreiteten sich Zwiebelknopffibeln in grosser iq6 Menge auch in entfernteren Gebieten des Imperiums, jenseits seiner Grenzen jedoch ist ihr Auftreten ziemlich beschränkt. (Das Verbreitungsbild der Zwiebelknopffibeln im nichtrömischen Teil Mitteleuropas brachte in letzter Zeit V. Sakař, 1961, 430—435). Auf tschechoslowakischem Gebiet sind sie am schwächsten in Mähren vertreten, wo man bisher nur fünf Lokali- ^o"c' täten mit elf Funden anführen kann, von welchen sechs Stück aus dem nicht ganz verlässlichen Depotfund von Uherské Hradiště stammen. Die übrigen Exemplare waren zufällige Einzelfunde aus Fundorten, aus welchen bis jetzt keine gleichzeitigen Funde bekannt sind, nur bei der Spange aus Brno-Líšeň, sofern sie aus dem Burgwall Staré Zámky stammen sollte, wäre es möglich einen Zusammenhang mit der dortigen Siedlungsschicht zu erwägen, die Gegenstände aus spätrömischer Kaiserzeit enthielt, unter welchen sich eine Reihe von Scherben importierter provinzialrö-mischer Keramik befindet, datierbar in das 4. Jahrhundert (vgl. Č. Stana, 1970). Bei den meisten übrigen Spangen ist der Name des Fundortes unbekannt. Mit grösster Wahrscheinlichkeit darf man annehmen, dass diese Exemplare bei verschiedener Gelegenheit als Objekte eines Antiquitäten- und Sammlerinteresses auf dem Boden des ehemaligen römischen Imperiums erworben wurden und in die Sammlungen der mährischen Museen erst in neuerer /eil gelangten, sodass sie nicht als Beweise eines ursprünglichen Importes in das Barbaricum angesehen werden können. Auf diese Möglichkeit machen die beiden letzten Spangen aufmerksam, bei welchen direkt angeführt wird, dass sie aus Carnuntum stammen. Die Fundumstände der erwähnten Spangen gewähren keine Stütze für die zeitliche Einordnung, die man nur durch Berufung auf die bisherige typologisch-chronologische Gliederung der Zwiebelknopffibeln durchführen kann. Der älteste Typ mit gíatťbm schmalem Querbalken X ^> und kleineren Knöpfen verrät eine nahe Verwandtschaft mit den T-Fibeln mit Scharniereinrichtung und ist in unserer Gruppe nicht vertreten, aber es fehlen nicht Formen mit achtkantigem Balken, kugeligen oder birnenförmigen Knöpfen tunc| mit einerr^ Fuss, • dessen Verzierung durch zwei schräge Facetten, be* • grenzt an beiden Enden mit seitlich gekerbten Feldern, dem üblichen Ornamentierungsschema der jüngeren römischen Kaiserzeit entspricht. Auch diese Exemplare reihen sich in die frühe Entwicklungsphase ein, die auf Grund von Hortfunden und Gräbern mit Münzen beiläufig in die letzten Jahrzehnte des 3. und in das erste Drittel des 4. Jahrhunderts datiert werden (G. Behrens, 1919, 13; /. Kovrig, 1937, 125; N. Äberg, 1956, 125; K. Raddatz, 1957, 115—116). Nach diesen Kennzeichen darf man unsere Fibel (Tf. 47:1) z. B. mit dem silbernen Exemplar aus Grab 2/1917 in Leuna vergleichen, in welchem dieses Stück gemeinsam mit einem Aureus des Kaisers Tetricus (268—273) und anderen Beigaben geborgen wurde, die eine Einrei- hung der Bestattung zum Ende des 3. Jahrhunderts oder in die Zeit um das Jahr 300 erlauben (W. Schulz, 1953, 13 ff., 52, 67, Tf. II), sowie mit den Funden aus Dunapentele (Intercisa), wo gleiche Spangen, eine bronzene in Grab 12 und eine silberne in Grab 24 aufgefunden wurden, datiert durch Mittelbronzen des Gonstantius Chlorus als Caesar (305), Licinius (311 bis 312) und des Diocletianus (295—305) in das erste Drittel des 4. Jahrhunderts (/. Paulovics, 1927, 114, 120, 121, Abb. 29, Tf. IV). In denselben Zeitabschnitt kann auch die Fibel aus Bílovice mit verhältnismässig langem Querbalken, welcher auf der oberen Fläche beiderseits des Bügels charakteristische Felder mit seitlichen Kerben trägt (Tf. 47:2), gestellt werden. Von tschechoslowakischem Gebiet kennen wir Gegenstücke dieser Gattung aus Žitavce in der Slowakei (M. La-miová-Schmiedlová, 1961, 24, Tf. VIII: 6) und aus Kouřim in Böhmen (V. Sakař, 1961, 430, Abb. 2:4), nahe stehen auch Exemplare aus den Skelettgräbern 690, 789 und 814, die in Bregenz (Brigantium) abgedeckt wurden (Ä". v. Schwerzenbach-J. Jacobs, 1911, 48, 54, 57, 58, Abb. 10), sowie Funde aus den pannonischen Fundorten Szöny, Oszöny und Drnovo, die von /. Kovrig (1937, 79) als ihr Typ Tf. XVIII: 186 angesehen werden. In diese Gruppe gehören unzweifelhaft die beiden Fibeln aus dem Depotfund von Uherské Hradiště und das Fragment aus Carnuntum. Der Torso der Fibel aus provinzialem Fundort Carnuntum (Tf. 47:3), obgleich wir die Form des abgebrochenen Querbalkens nicht beurteilen können, weist einige analoge Züge auf, z. B. die Form des Bügelknopfes, Gliederung und Verzierung des Fusses und Nadelhalters, der kürzer ist als der Fuss, wie die Spange vom Thorsberger Moor, die von K. Raddatz (1957, 115, Tf. 17:18) noch zu den Funden aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts gezählt wird. In Jpejden Fällen ist auch an der Grenze des Bügelansatzes ein leistchen-förmiger Kamm gebildet, wie ihn die typologisch älteren Zwiebelknopffibeln grösstenteils noch nicht zeigen. In ihrer Gesamtansicht stehen auch die beiden Fibeln aus Uherské Hradiště dem Thorsberger Exemplar nahe. Das erste Stück (Tf. 47:4) hat abgesetzte Balkenansätze und die Seitenflächen des Bügels mit kreisförmig umrahmten Grübchen verziert. Diese Ausschmückung, die wir von dem älteren Typ aus Lauriacum vom Beginn des 4. Jahrhunderts kennen (P. Karnitsch, 1953, 40, Tf. XII: 25), zeigt sich auch bei Fibeln mit Knöpfen, die schon zwiebeiförmig gestaltet sind (/. Kovrig, J937> 79> Tf. XVIII: 187). Beim zweiten Exemplar (Tf. 47:5) ist — ausser der Stirnseite des Bügelkopfes, die mit schrägen Rillen verziert war — ein interessantes Detail die leichte Verbreiterung des einfachen, kantigen Querbalkens gegen den Bügel zu, die wir als Andeutung der kommenden Gestaltung mit charakteristischem Abschrägen der oberen Seite beurteilen dürfen. Eine ausgeprägte Ausführung dieser Form mit kennzeichnender Reliefierung ist deutlich an einer weiteren Spange aus Uherské Hradiště (Tf. 48:1), wel- ^ che die Abschlussfelder des Fusses mit weniger ge-^-^ bräuchlichen bogenförmigen Elementen verziert hat. Vom typologischen Standpunkt und im Hinblick auf die Ausführung des Balkens, Form der Knöpfe und Verzierung des Bügels und Fusses wäre es vielleicht möglich, diese Spange zwischen das Exemplar aus dem bekannten Moorfund von Deurne, datiert durch Münzen des Conslantinus I. in den Abschnitt um das Jahr 330 (jV". Äberg, 1956, 234, Abb. 121), und die Fibel aus dem Skelettgrab 380 von Bregenz (Brigantium) (K. v. Schwerzenbach, 1910, 100, 102, Abb. \ \ zu stellen, also annähernd in das zweite Drittel des 4. Jahrhunderts. Die Knöpfe mancher Spangen sind durch sphäri-j^^j sehe Facettierung gegliedert, die sich bereits bei Exemplaren der typologisch älteren Gruppe zeigt, anscheinend als Ausdruck der Bestrebung die Oberfläche der Endglieder auf ähnliche Weise wie der gekantete Querbalken zu gestalten (vgl. Ch. Belting-Ihm, 1963, 105). In unserer Gruppe sind drei Fibeln mit sechskantig facettierten Knöpfen vertreten, die etwas jüngere Stilelemente tragen als z. B. die Spangen aus Deurne oder Praha-Šárka (V. Sakař, 1961, Abb. 2:6). Zeitlich dürften die beiden Fibeln aus dem Depotfund von Uherské Hradiště nicht zu weit voneinander entfernt sein — die erste, schmälere, mit vertikal verflachtem, auf der Oberseite reich reliefiertem Querbalken (Tf. 49:1), die zweite verhältnismässig massive (Tf. 48:2), an den Fund aus Tótvázsony erinnernd, der zu den Fundplätzen gehört, die in die Zeit um Mitte des 4. Jahrhunderts datiert sind (K. Sägi, i960, 204, 211, Abb. 19:5). Durch Zieraufsätze auf der Querbalkenoberseite nähert sie sich der Spange, die in Grab 46 im Gräberfeld von Dobogó in Keszthely gemeinsam mit Kleinbronzen des Kaisers Constans und Constan-tius II. aufgefunden wurde (K. Sdgi, i960, 216, 241, Abb. 58:11). Mit diesem Stück zeigt auch unsere Fibel aus unbekanntem Fundort (Tf. 48:3) viele verwandte^c/r / Züge, welche durch einige fortgeschrittene Entwik-klungselemente, wie z. B. der Zwiebelform ähnliche Knöpfe, der verhältnismässig kurze Bügel und der lange Fuss, eine Einweisung in die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts gestatten. Dem widersprechen auch nicht die durchbrochenen Querbalkenaufsätze, deren Formanalogie bei Spangen aus dem Zeitraum um die Mitte und der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts auftreten, z. B. aus Köln (G. Behrens, 1919, 2, 13, Tf. 1/1:9; F. Kuchenbuch, 1954, 47; JV. Äberg, 1956, 234—235; K. Raddatz, 1957, legt diesen geschlossenen Fund bereits in die konstantinische Zeit, ähnlich wie F. Fremersdorf, 1927, 283, der nach Glas- und Keramikgegenständen das Grab in das erste Viertel des 4. Jahrhunderts datiert) oder aus Eischleben (H. Drescher, 1959, 171—172, Abb. 1). Von anderen, in ihrer Zeitstellung nahen Spangen mit facettierten Knöpfen wäre noch das Exemplar aus Grab 1 des zweiten Gräberfeldes von 137 Zengovárkony bemerkenswert, das überdies die gleiche Bügelverzierung trägt (J. Dombay, 1957, 189, 326, Tf. II: 11), sowie die Spange aus Grab 15 des vierten Gräberfeldes von Brigetio, die L. Barkóczi (1961, 107, 114, Abb. 31:9) ohne Rücksicht auf die Aussage der Diocletianus-Münze gemeinsam mit anderen Funden in die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts einstuft. Ungefähr vom zweiten Drittel des 4. Jahrhunderts nehmen solche Spangen, deren breitgedrückte, spitz zulaufende Knöpfe eine Zwicbelform erhalten, zu. und ---i " ' f &Xfe»vej0l V ,------ den Bügel und Fuss verzieren mannigfaltige Muster, von welchen E. v. Patek (1942, Tf. XXIX, XXX) eine Übersicht in guter Auswahl vorführte. Der Schwer-punkUder Verzierung wird auf die grösseren Flächen des Fusses verlegt, der als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal für die einzelnen Varianten der sonst wenig differenzierten Zwiebelknopffibeln dienen kann. Eine Gruppe bilden Exemplare mit Reib^r^vcm^egeneinan-derliegenden, trapezförmigen Einkerbungen auf den Fußseiten, zu welcher man auch zwei Spangen aus Veselí n. M. zählen kann (Tf. 50:2,3), wie auch eine dritte aus unbekanntem Fundplatz (Tf. 50:1). Bei allen drei Exemplaren können wir eine Vorrichtung zur Sicherung der Nadel beobachten. Es handelt sich dabei um die einfachste der gleichzeitigen Arten, bei welcher das unerwünschte öffnen der Fibel ein beweglicher, kleiner Rundstift verhindern soll, der sich bei einer bestimmten Neigung aus dem Bügelansatz -.herausschiebt und durch Verschalung des Nadelhal- • terschlitzes das Herausgleiten der Nadel unmöglich macht (vgl. G. Behrens, 1919, 15, Abb. 5:4; B. Saria, 1928, 75, Abb. 2). Mit der gleichen Sperrvorrichtung waren auch Spangen (Tf. 49:3; 51:2, 3, 4; 52:2; 53: i, 2; 54: i, 2) versehen, auf die wir später zurückkommen. Die Exemplare mit Reiheneinkerbungen auf den Fußseiten werden ziemlich einheitlich datiert. Mit Ausnahme der Fibel aus Grab 62h alt von Espelmayr-feld in Lauriacum, die mit einem Dupondius des Antoninus Pius aus dem Jahre 155 geborgen wurde, der in diesem Falle kein chronologischer Anhaltspunkt sein kann (Ä. Kloiber, 1957, 49—50, 85, Tf. XIX), können, wir uns auf pannonische Funde aus Bölcske berufen, wo Gräber aus dem zweiten Drittel des 4. Jahrhunderts bekannt sind {E. B. Vágó, 1961, 268, 272, Abb. 6:1), weiter auf das Gräberfeld von Szentlászló-szentegyed-puszta, das zur Gruppe Zengovárkony aus der Zeit um die Mitte desselben Jahrhunderts gehört {J. Dombay, 1957, 326, 230, Tf. XXVIII: 5) und auch auf das Gräberfeld von Ságvár (Tricciana), wo man mit dem Auftreten der Zwiebelknopffibeln in der Zeitspanne zwischen den Jahren 346—375 u. Z. rechnet (A. Sz. Burger, 1966, 101, 123, 142.. 170, Abb. 94/11; 112/233:14; Tf. LXXXIX: 2, 3). Auch die fundortlose Fibel (Tf. 49:3) zeigt einen Fuss mit seitlichen Einkerbungen. Durch die starke Beschädigung der Oberfläche dieses Spangcnteils kann man nicht verlässlich seine Form feststellen, es scheint aber, dass sie etwas abweichend von den vorher erwähnten Typen war, vielleicht handelte es sich um breitere und bogenförmige Hohlkehlen. Durch die grossen Zwiebelknöpfe, den verhältnismässig langen Fuss und verkürzten Nadelhalter reiht sich diese Fibel zweifellos zu den entwickelten Typen aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts ein, ebenso wie das Bruchstück eines anderen Exemplars (Tf. 49:2), das eine ähnlich geformte Oberseite des Querbalkens hat. Die zahlreichste Gruppe stellen die Zwiebelknopf- jp^ J - ^ fibeln vor, deren Fuss auf den vollkantigen Endstücken, welche den Mittelteil mit schrägen Facetten begrenzen, ein Ornament trägt, das in verschiedenen Kombinationen von Punktkreisen oder runden Grübchen gebildet wird. Die Ausschmückung auf diese Weise war insbesondere in den Donauprovinzen beliebt, aus Pannonien allein erreichte die Zahl ähnlicher Exemplare hunderte von Stücken (/. Kovrig, 1937 129; E. v. Patek, 1942, 260—280; A. K. Ambrož, 1966, 74). Die Bestimmung der Zeitstellung dieser Funde wird durch münzdatierte Gräber erleichtert, deren Zahl sich seit den letzten zusammenfassenden Publikationen von I. Kovrig (1937) und E. v. Patek (1942) infolge neuer Forschungen in pannonischen Gräberfeldern erheblich vermehrte. Fibeln mit Fuss des Typus Patek Tf. XXX:5^mitL zwei Kreisen im Ansatzfeld und zwei Paaren von Kreisen am Endstück (Tf. 51:3) wurden in Zengovárkony im ersten Gräberfeld in Grab 3 gemeinsam mit Münzen des Constantius II. und Iovianus festgestellt, im zweiten Gräberfeld in Grab 2 mit Kleinbronzen der Kaiser Constantinus I., Constantinus IL, Constans und Constantius II. (J. Dombay, 1957, 186, 190, 304—305, Tf. 11:4; III: i). Mit dieser Datierung stehen auch weitere Funde aus Grab 48 des Gräberfeldes von Dobogó in Keszthely in Einklang, wo man um die Mitte des 4. Jahrhunderts bestattete (Á~. Sági, 1960, 218—219, Tf. 64:6), weiter aus Grab 3 in Funékpuszta, woher wir das Gräberfeld kennen, das annähernd zur Zeit des Constantius II. entstand (K. Sági, i960, 190, 196, Abb. 3:13) und aus Grab 174 in Ságvár, das dem dritten Viertel des 4. Jahrhunderts angehört (A. Sz. Burger, 1966, 116, 170, Abb. 106/174:1). Übereinstimmend ist auch das zeitliche Auftreten der Variante mit schmalen seitlichen Einkerbungen, welche zwei Paare von Punktkreisen am Fussende abteilen (Tf. 51:2), wie die Beispiele aus Grab 21 in Burgheim mit Münzen des Constans (A. Radnóti, 1958, 97—98, Abb. 5:10), aus Grab 10 in Bogád in Begleitung von Kleinbronzen des Constantinus I., Constantinus IL, Constans und Constantius IL. (A. Sz. Burger, 1963, 116, Abb. 24/10:1; Tf. VI:i) und aus Grab 270 in Ságvár mit Münzen des Constantius II. und Constantius Gallus aus den Jahren 351—354 zeigen (A. Sz. Burger, 1966, 127, 170, Abb. 116/270:2). 138 Die Fibel aus Mistfice (Tf. 51:4) mit Fuss von Typus Patek Tf. XXX: 4, d. i. mit zwei Paaren von Kreisen auf dem Ansatz- und Endstück des Fusses, hat gleichfalls Parallelen in einigen münzdatierten Funden. Kleinbronzen des Constantinus I. und Constans aus Grab 588 in Bregenz (Brigantium) (Ä". v. Schwerzen-bach-J. Jacobs, 1911, 43—44, Abb. 2), Kleinbronzen des Constantius II. als Augustus aus Grab 26 in Duna-pentele (Intercisa) (/. Paulovics, 1927, 121—122, Abb. 51), Kleinbronzen des Constantius I., Constantius Gallus und Constantius II. aus Grab 64, abgedeckt im Jahre 1949 in Intercisa (K. Sägi, 1954, 92, Tf. XXIII: 12), drei Münzen des Constantius II. aus Grab 44 des Gräberfeldes von Dobogö in Keszthely (Ä". Sägi, i960, 214—216, Abb. 58:9), Münzen des Constantinus I., der Helena, des Constantinus II., Constans und Constantius II. aus Grab 10 und Kleinbronzen des Constantius I., Constantius II., Julianus und Valens aus Grab 2 des Gräberfeldes am Marktplatz von Keszthely [K. Sägi, i960, 198—199, Abb. 12:1, 15) begrenzen das Auftreten der Zwicbelknopf-fibeln dieser Form im Zeitabschnitt vom zweiten Drittel bis zum Beginn des letzten Viertels des 4. Jahrhunderts, in dessen Rahmen sich auch die Datierung der Gräber 47, 196, 331, und 333 aus Sägvär (Triccia-na) zu den Jahren 346-—375 u. Z. gut einfügt (A. Sz. Burger, 1966, 142, Abb. 99/74:1; 109/196:5; 121/ 331:4; 121/333:1). Soweit man aus den pannonischen Funden beurteilen kann, war die Applik^dcm_y^ri_yier Kreisen auf der Ansatzfläche gegen sechs Kreisen am Fussabschlussfeld (Typ Patek Tf. XXX: 3) (IT. 52 : 2 ; 53 : 1. 2: die beliebteste Kombination dieser Ziermotive (vgl. E. v. Patek, 1942, 260—280; A. Sz. Burger, 1966, 142). Zwielx'lknopffibeln, die ein solches Ornament tragen, wurden gemeinsam mit Münzen des Iovianus, Valen-tinianus, Valens, Gratianus und mit einer Kleinbronzc mit Gloria Romanorum (364—375) im Revers in Grab 29 in Dunapcntele (Intercisa) (/. Paulovics, 1927, 122, Abb. 56), mit Münzen des Constantius II., Constans und Constantius Gallus in Grab 3 des zweiten Gräberfeldes in Zengövärkony, in Grab 7 des gleichen Gräberfeldes mit Kleinbronzcn des Constantius II. (J. Dombay, 1957, 193, 202, 304—305, Tf. 111:23; XI :2), in Sägvär (Tricciana) in Grab 154 mit Münzen des Constantius II. und in Grab 292 mit Münzen des Valentinianus I. und Valens (A. Sz. Burger, 1966, 114, 129,170, Abb. 104/154:3; Tf. LXXXIX:8; Abb. 117/292:5) und schliesslich im Grab von Vösendorf mit einer Münze des Valens (N. Äberg, 1956, 234, Abb. 122) verzeichnet. In Carnuntum gehörte eine Fibel dieser Form zum Schatzfund mit Münzen des Valentinianus I. und Valens, der im Haus S entdeckt wurde (F. Kuchenbuch, 1954, 47, Abb. 5:23). Die Fibeln aus Tótvázsony und aus Grab 8 und 34 in Keszthe-ly-Dobogó werden in die Zeit um die Mitte, der Fund aus Grab 6 in Bölcske in das zweite Drittel, die Exemplare aus Ságvár, Grab 15, 56, 101, 108, 124, 129, 155 und 170 in das dritte Viertel oder ganz allgemein in das 4. Jahrhundert gestellt, ebenso wie das Beispiel aus Lauriacum (K. Sägi, i960, 204, 208, 214, Abb. 18:11; Abb. 26:12; 53:14; E. B. Vágó, 1961, 264 ff., Abb. 2:4, 8; 7:9; A. Sz. Burger, 1966, 142, 101, 105, 109, in, 112, 114, 116, 170, Abb. 94/15:1; Tf. LXXXIX:5; Abb. 98/56:1; 100/101; 101/108:1 ;ioi/ ,/i24:2; 102/129:1; 104/155: i; 105/170;K. Sägi, 1954, 86—87, Tf- XXIII:3; Ä. Kloiber, 1957, 41, 85, Tf. XV/Gr. 27b: ia-d). Die Variante mit einem durch seitliche Einkerbungen abgesetzten letzten Paa^yon ^Cre^eji^jäiejmse^ aus Uherské Hradiště vertritt (Tf. 52:3), hat keine chronologisch abweichende Stellung. Die Funde aus Grab 4 in Fazekasboda sind inHiě Zeit um die Mitte oder in die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts datiert (J. Dombay, 1957, 222, Tf. XXIII :i;K. Sägi, 1954, 76—77, Tf. XXI: 3; vgl. auch D. Popescu, 1945, 498—499, Abb. 8:82), in Bogád (A. Sz. Burger, 1963, 119, 121, Abb. 26/15:1; 26/16:1; Tf. V: i; VI: 6) wurden in Grab 15 mit Kleinbronzen des Constantinus I., Constantinus II., Constans und Constantius II., in Grab 16 mit zwei Münzen aus konstantinischer Zeit und einer unbestimmbaren Bronze aus dem 4. Jahrhundert, und in Grab 1 ib vom zweiten Gräberfeld in Zengövärkony mit Münzen des Constantius II. aufgefunden (J. Dombay, 1957, 207, Tf. XVI: i). Die Ausführung, bei welcher die Kreis- -J punzen^durch Rundgrübchen in ähnlicher Anordnung ersetzt sind, zeigt sich viel seltener, zeitlich laufen sie aber anscheinend parallel, wie die Funde aus Grab 65 und 165 in Ságvár anzeigen (A. Sz. Burger, 1966, 106, 115, 170, Abb. 99/65:1; 105/165:1). Das symmetrische Schema des Typus Patek Tf. XXX: 8 mit sechs 4 Kreisen oder Grübchen an beiden Enden des Fusses (Tf. 54: 1) treten nur ausnahmsweise auf (vgl. E. v. Patek, 1942, 263, 272). Das Vorkommen in Begleitung der angeführten Münzen, wie auch der Fund mit Münzen des Magnus Maximus in Andernach a. Rh. (N. Äberg, 1956, 235, Abb. 131) bestätigt im Grunde die Annahme F. Kuchenbuchs (1954, 47), der den Zwie-belknopffibeln mit Kreisverzierung des Fusses die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts zuwies. Die jüngeren Varianten der Zwiebelknopffibeln, die zum Jahr 400 und in das 5. Jahrhundert datiert werden, sind weder unter den mährischen Funden, noch in den mährischen Sammlungen vertreten. 139 FUNDORTLISTE Die den Ortsnamen beigefügten Nummern entsprechen denen der Fundkarte Mährens. 1. Beňov, Bez. Přerov (Prusy, heute Teil der Gemeinde Beňov) 2. Bílovice, Bez. Uherské Hradiště 3. Biskupice, Bez. Prostějov Biskupství, siehe 47. Náměšť na Hané, Bez. Olomouc 4. Blažovice, Bez. Brno-venkov 5. Biu či n a, Bez. Brno-venkov 6. Bojkovice, Bez. Uherské Hradiště 7. Brno, Bez. Brno-město 8. Brno-Černovice, Bez. Brno-město 9. Brno-Líšeň, Bez. Brno-město 10. Brno-Slatina, Bez. Brno-město 11. Břeclav, Bez. Břeclav 12. Bučovice, Bez. Vyškov (Vícemilice, heute Teil der Gemeinde Bučovice) 13. Bulhary, Bez. Břeclav 14. č ej č, Bez. Hodonín 15. Dambořice, Bez. Hodonín 16. Dobročkovice, Bež. Vyškov Domčice, siehe 20. Horní Dunajovice, Teil II:2i. Domčice 17. Drslavice, Bez. Uherské Hradiště 18. Hevlín, Bez. Znojmo ig. Hodonín, Bez. Hodonín 20. Horní Dunajovice, Bez. Znojmo 21. Domčice, heute Teil der Gemeinde Horní Dunajovice 22. Hostim, Bez. Znojmo 23. Hradčovice, Bez. Uherské Hradiště 24. Hrubčice, Bez. Prostějov 25. Hulín, Bez. Kroměříž 26. Chrlice, Bez. Brno-venkov 27. Jabloňany, Bez. Blansko 28. Kobeřice, Bez. Vyškov 29. Komořany, Bez. Vyškov 30. Kostelec na Hané, Bez. Prostějov 31. Křenovice, Bez. Přerov 32. Křepice, Bez. Břeclav 33. Křepice, Bez. Znojmo 34. Ladná, Bez. Břeclav 35. Malé Hradisko, Bez. Prostějov 36. Měnín, Bez. Brno-venkov Mezice, siehe 45. Náklo, Teil 11:46. Mezice 140 37. Mikulčice, Bez. Hodonín 38. Mikulov, Bez. Břeclav 39. Mistřice, Bez. Uherské Hradiště 40. Moravský Krumlov, Bez. Znojmo 41. Moravský Žižkov, Bez. Břeclav 42. Morkovice-Slížany, Bez. Kroměříž 43. Morkůvky, Bez. Břeclav 44. Mušov, Bez. Břeclav 45. Náklo, Bez. Olomouc 46. Mezice, heute Teil der Gemeinde Náklo 47. Náměšť na Hané, Bez. Olomouc (Biskupství, heute Teil der Gemeinde Náměšť na Hané) 48. Nedakonice, Bez. Uherské Hradiště 49. Nej dek, Bez. Břeclav 50. Němčice nad Hanou, Bez. Prostějov Nevojice, Bez. Vyškov, siehe Anhang — 89 51. Olbramovice, Bez. Znojmo 52. Ostroh, Bez. Uherské Hradiště 53. Otaslavice, Bez. Prostějov 54. Pasohlávky, Bez. Břeclav 55. Pavlov, Bez. Břeclav 56. Pohořelice, Bez. Břeclav 57. Postoupky, Bez. Kroměříž Prusy, siehe 1. Beňov, Bez. Přerov 58. Pří tluky, Bez. Břeclav 59. Rakvice, Bez. Břeclav Šeloutky, siehe 73. Určice, Teil 11:74. Seloutky 60. Se ni č k a, Bez. Olomouc 61. Skalice nad Svitavou, Bez. Blansko 62. Skoronice, Bez. Hodonín 63. Slatinice, Bez. Olomouc 64. Slavonín, Bez. Olomouc 65. Šakvice, Bez. Břeclav 66. Šaratice, Bez. Vyškov 67. Šitbořice, Bez. Břeclav 68. Švábenice, Bez. Vyškov 69. Tasov, Bez. Hodonín 70. Tulešice, Bez. Znojmo 71. Uherské Hradiště, Bez. Uherské Hradiště 72. Uherský Brod, Bez. Uherské Hradiště 73. Určice, Bez. Prostějov 74. Seloutky, heute Teil der Gemeinde Určice 75. Vávrovice, Bez. Opava 76. Vela t ice, Bez. Brno-venkov 77. Velké Hostěrádky, Bez. Břeclav 78. Velké Pavlovice, Bez. Břeclav 79- Veselí nad Moravou, Bez. Hodonín 84. Vrbátky, Bez. Prostějov Vícemilice, siehe 12. Bučovice, Bez. Vyškov 85. Vrchoslavice, Bez. Prostějov 80. Vlč nov, Bez. Uherské Hradiště 86. Z1 echo v, Bez. Uherské Hradiště 81. Vracov, Bez. Hodonín 87. Žarošice, Bez. Hodonín 82. Vrahovice-Čechůvky, Bez. Prostějov 88. Žárovice-Hamry, Bez. Prostějov 83. Vranovice, Bez. Prostějov 89. Nevojice, Bez. Vyškov 141 LITERATURVERZEICHNIS \ Abramowicz, A., - Lepówna, B., 1957: Materiály z cmentarzyska w Zadowicach, pow. Kalisz. Prace i materiály Muzeum Archeologicznego i Etnograficznego w Lodži. Seria archeologiczna Nr. 2, S. 25—51. Agde, H., 1939: Luggcwiese, Kreis Lauenburg i. Pomm., ein germanisches Gräberfeld des 1.—3. Jahrhunderts. Veröffentlichungen der Hochschule für Lehrerbildung Lauenburg i. Pomm. Heft 1. 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Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae AÉ Archaeologiai Ertesitö AFD Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege AH Archaeologia Hungarica ArchA Archaeologia Austriaca AR Archeologické rozhledy AuF Ausgrabungen und Funde BerRGK Bericht der Römisch-Germanischen Kommission BJb Bonner Jahrbücher BJV Berliner Jahrbuch für Vor- und Frühgeschichte BVbl Bayerische Vorgeschichtsblätter ČM M Časopis Moravského musea v Brně ČVSMO Časopis Vlasteneckého spolku musejního v Olomouci Dis. Pan. Dissertationes Pannonicae FAP Fontes Archaeologici Pragenses Fontes Poznaň Fontes Praehistorici (seit 1954 Fontes Archaeologici Posnanienses) JmV Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte (einschliesslich der Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder) JbRGZM Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz KSIIMK Kratkie soobščenija Instituta istorii materialnoj kultury MAGW Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien MIA Materiály i issledovanija po archeologii SSSR MZ Mainzer Zeitschrift NfdV Nachrichtenblatt für deutsche Vorzeit PA Památky archeologické PrzA Przcglad archeologiczny PV Přehled výzkumů AÜ ČSAV Brno PZ Praehistorische Zeitschrift RMP Ročenka Národopisného a průmyslového musea města Prostějova a Hané SbNM Sborník Národního musea v Praze S1A Slovenská archeológia SPFFBU Sborník prací filosofické fakulty brněnské university WA Wiadomosci archeologiczne ZDVGMS Zeitschrift des Deutschen Vereines für die Geschichte Mährens und Schlesiens ZfÄ Zeitschrift für Archäologie ZfE Zeitschrift für Ethnologie ZML Zeitschrift des Mährischen Landesmuseums 153 SONSTIGE ABKÜRZUNGEN AÜ Archeologický ústav Československé akademie věd (Archäologisches Institut der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften) Erh. L. Erhaltene Länge F. S. Fundstelle F. U. Fundumstände Gr. Grab Inv.-Nr. Inventar-Nummer KP UJEP Katedra prehistorie University Jana Evangelisty Purkyně v Brně (Katheder der Prähistorie der J.-E. Purkyně Universität in Brno) L. Länge Lit. Literatur MM Moravské museum, Brno (Mährisches Museum, Brünn) NM Národní museum, Praha (Nationalmuseum, Prag) O. F. Fundort unbekannt OVM Okresní (oblastní) vlastivědné museum (Bezirks- [Regional-] Museum) Verbl. Verbleib VM Vlastivědné museum (Heimatskundliches Museum) VÜ Vlastivědný ústav (Heimatskundliches Institut) 8 O 5cm Tf i i Uherské Hradiště (71): a); 2 Postoupky (57): a); 3 Dobročkovice (16): c); 4 Malé Hradisko («): a) jjudenau (Osterreich): a); ť> Velatice (76): Brandgr. 2/1923: a); 7, O. F. (VÜ Olomouc): d); 8Křepice (32) Hütte X: a). r KO ' 155 Tf. 2. i Břeclav (11): a); 2 Břeclav (11): b); 3 Velatice (76): Brandgr. 6/1943: a); 4 Vracov (81): b); 5 Vracov (81): c); 6 Mikulov (38): Brandgr. 19: a); 7 Mikulov (38): Brandgr. 19: b). 156 Tf. 3. i Vávrovice (75): Gr. II: a); 2 Velké Hostěrádky (77): Gräberfeld: b); 3 Chrlice (26): a); 4 O. F. (SMOpava):c);5Vracov(8i):a); 6 Uherské Hradiště (71): b); 7 Mikulov (38): Gräberfeld: a); 8 Mikulov (38): Brandgr. 1: a); 9 Carnuntum (Österreich): a). 157 Tf. 5. 1 O. F. (Schloss Üsov): a); 2 O. F. (Schloss Üsov): b). 159 TJ. 6. i O. F. (OVM Mikulov): b);iO. F. (SM Opava): b) 160 TJ. 7. / Uherský Brod (72), II: b); 2 Uherské Hradiště (71): d); 3 O. F. (SM Opava): a); 4 Nedakonice (48), I: Gr. 9 (V/1935): a). 161 / Němčíce nad Hanou (50): a); 2 O. F. (OVM Kroměříž): a). 162 79 Tf. g. i Nedakonice (48), I: Gr. 8 (IV/1935): a); 2 Moravský Krumlov (40): a); 3 Křižovaný nad Dudváhom (Slowakei): a); ^Velatice (76): Gräberfeld: a); 5 Velatice (76): Brandgr. 1/1943: a); 6"Velatice (76): Skelettgr. (1943): a); 7 Uherské Hradiště (71): f); 8 Uherský Brod (72), II: a); g Mikulov (38): Skelettgr. 7: a). 163 11718187 Tf. io. i Mikulov (38): Skelettgr. 21: a); 2 Dobročkovice (16): a); 3 uherské Hradiště (71): g); 4 Mikulov (38): Gräberfeld: d); 5 Mikulov (38): Gräberfeld: c); 6 Mikulov (38): Brandgr. 1: b); 7 Moravský Krumlov (40): b); 8 Mikulov (38): Gräberfeld: b). 164 O_5 cm Tf. ii. i Uherské Hradiště (71): e); 2 Postoupky (57): b); 3 Křenovice (31), II: a); 4 O. F. (VÚ Olomouc): b); 5 Uherské Hradiště (71): h); 6 Bučovice (12): a); 7 Uherské Hradiště (71): i). 165 1 3 Tf. 12. i Mikulov (38): Skelettgr. 6: a); 2 Přítluky (58): a); 3 Otaslavice (53): a); 4 Komořany (29): a); 5 Vrchoslavice (85): b); 6 O. F. (OVM Prostějov): a); 7 Vrchoslavice (85): a); 8 Dobročkovice (16): b); g O. F. (VÚ Olomouc): c). 166 Tf. 13. /Vracov (81): d ; 2 Ivlikulov (38): Brandgr. .6: a); 3 Mikulov (38): Brandgr. 16: b); 4 Velatice (76): Brandgr. 6/1943: c); 5 Mikulov (38): Gräberfeld :c);6 Velatice (76): Gräberfeld: b); 7 Beňov (1): a); 8 Vela-tice (7b): Brandgr. 6/1943: b); g Zarošice (87): a); 10 Mikulov (38): Brandgr. 4: a). 167 o TJ. 14. i Mikulov (38): Brandgr. 4: b); 2 Vrchoslavice (85): d); 3 Velké Hostěrádky (77): Gräberfeld: a) 4 Malé Hradisko (35): b); 5 Uherské Hradiště (71): j); 6 O. F. (S1M Uherské Hradiště): a); 7 Bulhary (13) a); 8 Moravský Krumlov (40): c). 168 826 7 8 Q__Sem Tf. i5. i O. F. (MM Brno) :c); 2 O. F. (MM Brno): d); 3 Mikulov (38): Skelettgr. 6: b); 4 Veladce (76) Brandgr. 1/1923: c); j Velké Hostěrádky (77): Gr. 1: a); 6 Mušov (44), I: a); 7 Mikulov (38): Brandgr. 4: c) 8 Mikulov (38): Brandgr. 4: d); g Vrchoslavice (85): f) • 10 Šakvice (65): a). 169 8 9 10 Tf. 16. i Vávrovice (75): Gr. V: a); 2 Ladná (34): a); 3 Velatice (76): Brandgr. 1/1923: a); 4 Velatice (76): Brandgr. 1/1923: b); 5 Hevlín (18): Gr. 6: a); 6 Hevlín (18): Gr. 6: b); 7 Mikulov (38): Skelettgr. 13: a); 8 Šitbořice (67): Gr. 2: a); g Šitbořice (67): Gr. 2: b); 10 Pavlov (55): a); // Nedakonice (48), I: Gr. 10 (VI/1935): a); 12 Mikulov (38): Gräberfeld: f). 170 1 2 3 5cm Kl kil* /Ä . {/U. / / •* CA. T/~. 77. / Moravský Krumlov (40): d); 2 Moravský Krumlov (40): e); 3 Velatice (76): Gräberfeld: c) 4 Žárovice-Hamry (88): a); 5 O. F. (SM Opava): d); 6"Vrchoslavice (85): e); 7 O. F. (VÜ Olomouc): e) 8 Moravský Krumlov (40): f); o Křenovice (31), II: b); 10 O. F. (OVM Mikulov): a); // O. F. (VÜ Přerov) a); 12 Brno-Líšeň (9), I: d). Tf. 18. i Uherské Hradiště (71): k); 2 Uherské Hradiště (71): 1); 3 Bojkovice (6): a); 4 Uherské Hradiště (71): m); 5 Malé Hradisko (35): c); 6 O. F. (VÚ Olomouc): g); 7 O. F. (VÜ Olomouc): f); 8 Carnuntum (Österreich): c); g Uherské Hradiště (71): n). 172 Tf. ig. i Křepice (32): Hütte VII: a); 2 Carnuntum (Österreich): b); 3 Křepice (32): Siedlung: b); 4 O. F. (MM Brno): a); 5 O. F. (VÚ Olomouc): h); 6 Slavonín (64): a); 7 O. F. (VM Veselí nad Moravou): a); 8 Kostelec na Hané (30): Gr. 431: a). Tf. 20. i O. F. (MM Brno): b); 2 Chrlice (26): b); 3 Blažovice (4), I: a); 4 Kobeřice (28): a); 5 Uhersky Brod (72), I: a); 6 Rakvice (59): a); 7 Náklo, II. Mezice (46): a); 8 Kostelec na Hané (30): Gr. 307: a); g Kostelec na Hané (30): Gr. 407: a); 10 Kostelec na Hané (30): Gr. 203: b); // Kostelec na Hané (30): Gr. 309: a); 12 Kostelec na Hané (30): Gr. 203: a). 174 Tf. 21. i Pasohlávky (54): a); 2 Bučovice (12): c); 3 O. F. (MM Brno): e); 4Jabloňany (27): a); J Brno-Líšeň (9), I: a); 6 Kostelec na Hané (30): Gr. 301: a); 7 Skoronice (62): a); 8 Hradčovice (23): a); o Kostelec na Hané (30): Gr. 248: a); 10 Určice, II. Seloutky (74): a); // Brno-Černovice (8): a); 12 Kostelec na Hané (30): Gr. 234: a). 175 o Sem TJ. 22. i Biskupice (3): a); 2 Kostelec na Hané (30): Gr. 372: a); 3 Kostelec na Hané (30): Gr. 372. 4 Kostelec na Hané (30): Gr. 380: a); 5 Vrahovice-Cechůvky (82): a); 6 Kostelec na Hané (30): Gr. 54 7 Kostelec na Hané (30): Gr. 158: b); 8 Náměšť na Hané (47): a); g Kostelec na Hané (30): Gr. 182 176 177 Tf. 24. i—g Kostelec na Hané (30): / Gr. 22: a); 2 Gr. 52: a); 3 Gr. 52: b); 4 Gr. 10: a); 5 Gr. 159: a); 6 Gr. 379: a); 7 Gr. 427: b); 8 Gr. 427: a); g Gr. 351: a). 178 179 5587303940 Tf. 26. i—g Kostelec na Hané (30): / Gr. 124: a); 2 Gr. 124: b); 3 Gr. 167: a); 4 Gr. 338: c); 5 Gr. 338: a); ť?Gr. 338: b); 7 Gr. 250: a); 8 Gr. 315: a); g Gr. 225: a). 180 Tf. 28. 1—10 Kostelec na Hané (30): / Gr. 94:-a); 2 Gr. 97: a); 3 Gr. 97: b); 4 Gr. 402: a); 5 Gr. 196: a); 6Gr. 80: a); 7 Gr. 441: c); 8 Gr. 441: a); g Gr. 441: b); 10 Gr. 199: a); // Hrubčice (24): Gr. 2: a). 182 o 5 cm Tf. 29. 1 Kostelec na Hané (30): Gr. 62: a); 2 Mikulčice (37), II: a); 3—g Kostelec na Hané (30): 3 Gr. 401 a); 4 Gr. 192: b); 5 Gr. 192: a); 6 Gr. 400: a); 7 Gr. 165: a); 8 Gr. 65: a); g Gr. 73: a). 183 Tf. 30 1 Ostroh (5?): a)J 2 Určíce (73), I: e); 3 Čejč (14):a); 4 Kostelec na Hané (30): Gr. 68: b); 5 Koste lec na Hane (30): Gr. 68: a); 6 Křenovice (31), I: a); 7—g Kostelec na Hané (30): 7 Gr. ^b: a); 8 Gr 28^ a); g Gr. 424: b). ^ 184 Tf. 31. 1—5 Kostelec na Hané (30): / Gr. 148: a); 2 Gr. 148: b); 3 Gr. 320: b); 4 Gr. 320: a); 5 Gr. 2: c); 6 Nedakonice (48), II: a); 7 Kostelec na Hané (30): Gr. 311: a). Tf. 32. 1 Chrlice (26): c); 2 Senička (60): a); 3 Švábenice (68): a); 4 Kostelec na Hané (30): Gr. 1141a); 5 Kostelec na Hané (30): Gr. 49: b); 6 Švábenice (68): b); 7 Hulín (25): a); 8 Brno-Líšeň (9), I: b). 186 o Tf. 34. 1 Kostelec na Hané (30): Gr. 309: b); 2 Brno-Líšeň (9), I: c); 3 Přítluky (58): b); 4 Křepice (32): Siedlung: a); 5 Dambořice (15): a); 6Kostelec na Hané (30): Gr. 171: a); 7 Velké Pavlovice (78): a); 8 Kostelec na Hané (30): Gr. 423: a); p Tasov (69): a); 10 Hodonín (19): a); // Brno-Slatina (10): a); 12 O. F. (MM Brno): h). 188 64 10 0 5om Tf. 35. i Čéjč (14): b); 2 Kostelec na Hané (30): Gr. 178: a); 3 Kostelec na Hané (30): Gr. 252: a); 4 O. F. (MM Brno): g); 5 Horní Dunajovice (20), I: a); 6 Kostelec na Hané (30): Gr. 423: b); 7 Kostelec na Hané (30): Gräberfeld: a); 8 Určíce (73), I: Gräberfeld: b); g Blažovice (4), II: a); 10 Hrubčice (24): Gr. 3: a). 189 Tf. 36. 1 Kostelec na Hané (30): Gr. 148: c); 2 Určice (73), I: Gräberfeld: c); 3 Brno (7): a); 4—8 Kostelec na Hané (30): 4 Gr. 63: a); 5 Gr. 63: b); 6 Gr. 186: a); 7 Gr. 158: a); 8 Gr. 206: a); 9 Náklo (45), I: a). o Sem Tf. 37. 1—3 Kostelec na Hané (30): / Gr. 413: a); 2 Gr. 413: b); 3 Gr. 320: c); 4 Mikulčice (37), II: d); 5 Mikulčice (37), II: e); 6—8 Kostelec na Hané (30): 6 Gr. 244: a); 7 Gr. 358: a); 8 Gr. 351: b); .9 Moravský Žižkov (41): a). 191 Tf- 3& 1—5 Kostelec na Hané (30): / Gr. 377: b); 2 Gr. 377: c); 3 Gr. 377: a); 4 Gr. 403: a); 5 Gr. 403: b); 6 Určíce (73), I: Gräberfeld: d); 7 Kostelec na Harfé (30): Gr. 98: a); 8 Kostelec na Hané (30): Gr. 383: a); p O. F. (MM Brno): i); 10 Kostelec na Hané (30): Gr. 185: a); / / Kostelec na Hané (30): Gr. 210: a); 12 Měnín (36): a). 192 o 5cm Tf. 3g. i Kostelec na Hané (30): Gr. 190: a); 2 Švábenice (68): c); 3 Švábenice (68): d); 4—13 Kostelec na Hané (30): 4 Gr. 121: a); 5 Gr. 195: b); 6 Gr. 129: a); 7 Gr. 191: b); 8 Gr. 195: a); 9 Gr. 216: a); 10 Gr. 191: a); // Gr. 396: a); 12 Gr. 2: a); 13 Gr. 64: a). 193 Tf. 40. 1 Tulešice (70): a); 2 Pohořelice (56): b); 3 Pohořelice (56): a); 4 Blažovice (4), I: c); 5 Uherský Brod (72), II: c); 6 Blažovice (4), I: b); 7 Mikulčice (37), II: c); 8 Šaratice (66): Gr. 50: a); 9 Drslavice (17): a). 194 77. 41- 1 °- F- (MM Brno): J) > 2 Mikulčice (37), II: b); 3 Kostelec na Hané (30): Gr. 161: a); 4 Švábenice (68): e); 5—9 Kostelec na Hané (30): 5 Gr. 209: a); 6Gr. 242: a); 7 Gr. 53a: a); 8 Gr. 430: a); .9 Gr. 295: a). 195 Tf. 42. 1 Kostelec na Hané (30): Gr. 365:a); s Vrbátky (84): a); 3 Vlčnov (80) za); 4 Mikulov (38): Brandgr. 12: a); j—7 Kostelec na Hané (30): 5 Gr. 153: a); 6 Gr. 153: b); 7 Gr. 169: b); 8 Mikulčice (37), I: a). Tf. 43. 1 Mušov (44), II: a); 2—5 Kostelec na Hané (30): 2 Gr. 403: c); 3 Gr. 218: a); 4 Gr. 277: a); 5 Gr. 396: b); 6 Určice (73), I: a); 7 Blučina (5): a); 8 Šaratice (66): Gr. 133: a); g Šaratice (66): Gr. 125: a). 197 77. 45- / Šitbořice (67): Gr. 1: a); 2 Mušov (44), Dl: a); Kostelec na Hané (30): 3 Gr. 188: a); 4 Gr. 310: a); 5 Gr. 184: b); 6 Gr. 184: a); 7 Gr. 204: a); 8 Gr. 154: a). 199 o 5 cm Tf. 46. 1 Kostelec na Hané (30): Gr. 36: a); 2 Hrubčice ^24;: Gr. 5: c); 3 Hrubčice (24): Gr. 5: b); 4 Kostelec na Hané (30): Gr. 175: a); 5 Křenovice (31), I: b); 6 Hrubčice (24): Gr. 5: a): 7 Kostelec na Hané (..........118 . Zweigliedrige Fibeln mit spitz zulaufendem Fuss.......120 Fibeln mit gleichmässig breitem, rechteckigem Fuss........122 Eingliedrige Fibeln mit rechteckigem Fuss ...........122 Zweigliedrige Armbrustfibeln mit rechteckigem Fuss.......125 Zweigliedrige Armbrustfibel mit langem, parallel begrenztem Fuss.....126 Armbrustfibeln mit trapezförmig verbreitertem Fuss.......127 Fibeln mit verbreitertem, dreieckig abschliessendem Fuss.......127 Eingliedrige Fibeln mit verbreitertem, dreieckig abschliessendem Fuss . . . 127 Zweigliedrige Fibeln mit verbreitertem, dreieckig abschliessendem Fuss . . . 129 21 I Armbrustfibel mit rautenförmig verbreitertem, gerade abschliessendem Fuss Literaturverzeichnis...... . . 142 132 Abkürzungen von Zeitschriften . • • 153 Bügelknopffibeln........ 134 • • 154 135 . • • 155 FIBELN aus der römischen Kaiserzeit in Mähren Ivan Peškař Vydala Academia, nakladatelství Československé akademie věd, Praha 1972 Přebal navrhl Josef Zczulka Redaktorka publikace dr. Olga Adamová Technická redaktorka Alena Taschnerová Vydáni I„ str. 216 (58 obr.) Vytiskla Severografia, n. p., závod 01, Liberec, 29,22 AA — 29>55 V A Náklad 1000 výtisků — 02/63 — 6373 21-089-72 Cena brožovaného výtisku 100,— Kčs 509-21-882 Československá akademie věd Wissenschaftliche Redaktion: Universitätsprofessor Dr. Josef Poulík Universitätsprofcssor Dr. Bedřich Svoboda Československá akademie věd FIBELN aus der römischen Kaiserzeit in Mähren