Forschungen zur Archäologie im Land Brandenburg 5,1998, Seite 387-398 Jaroslav Tejral, Brno Die Grundprobleme der kaiserzeitlichen Fibelforschung im norddanubischen Raum Der Beitrag versucht eine neue Übersicht über die Haupttendenzen der Entwicklung kaiserzeitlicher Fibeln im Gebiet nördlich der mittleren Donau. In der Kaiserzeit wurde diese Region, die die Landschaften von Mittel- und Südmähren, des nördlichen Niederösterreichs und der Südwestslowakei umfaßt, von suebischen Stämmen besiedelt, unter denen die Markomannen und Quaden die bekanntesten darstellen. Läßt man die älteren Arbeiten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg außer acht, die als erste auf die Fibelproblematik dieses Raumes eingegangen sind, hat die Fibelforschung im norddanubischen Raum erst in den sechziger und siebziger Jahren schnellere Fortschritte gemacht. Aus dem vorliegenden Uberblick geht hervor, daß das Fibelmaterial aus den Ländern nördlich der mittleren Donau bereits seit der frühen Kaiserzeit gegenüber der böhmischen Ökumene eigene spezifische Züge aufweist. Die Unterschiede, die besonders auf die Lage unmittelbar an der Donau und an einer Kreuzung wichtiger Verbindungsstraßen zurückzuführen sind, schlagen sich nicht nur in einer etwas abweichenden Formenskala während der älteren Kaiserzeit nieder, sondern auch in einem ganz eigenen Fibelspektrum innerhalb der jüngeren Kaiserzeit. This contribution makes an attempt to give a new overview of the main tendencies in fibulae development from the Roman Imperial Period to the north of the Central Danube. During this period, the region which includes parts of Central and Southern Moravia, northern parts of Lower Austria, and Southern Slovakia was occupied by several Suebian tribes of which the most famous were the Marcomans and the Quades. After initial investigations on North Danubian fibulae dating back to the pre-war period, it was only in the 60ies and 70ies that research on this topic received new impulses. It is stressed that the evidence from regions to the north of the Middle Danube already displaid specific traits from the Early Imperial Period, thus deviating from the Bohemian corpus. The differences upheld by the regions location directly next to the Danube are manifest, not only through the diverging of shapes during the Early Empire but also through the development a local spectrum during the Late Empire. Der kaiserzeitliche Siedlungsraum nördlich der mittleren Donau umfaßte die Landschaften Süd- und Mittelmährens, des nördlichen Niederösterreichs, sowie die Gebiete der Südwestslowakei bis zu den Flüssen Gran und Eipel bzw. zu den gebirgigen Gegenden der mittleren Slowakei im Osten. Im Laufe der ersten vier Jahrhunderte wurden diese Gebiete durch suebische Stämme besiedelt, unter denen die Markomannen und Quaden nach den historischen Zeugnissen die berühmtesten waren. Durch den Böhmisch-Mährischen Höhenzug von der böhmischen Ökumene getrennt, weist die hiesige Entwicklung - trotz einiger Verwandtschaften - auch wesentliche Unterschiede auf. Diese resultieren aus der geographischen Lage des behandelten Gebietes in unmittelbarer Nachbarschaft zu den wichtigsten donauländischen Provinzen und an der Kreuzung geomorphologisch vorgegebener Kommunikationsachsen, sowohl zwischen Westen und Osten als auch zwischen Süden und Norden. Berücksichtigen wir bereits das Fibelspektrum der beginnenden Römerzeit, worunter jene Formengruppe zu verstehen ist, die Th. Völling (1995, 233) in seine Gruppe III mit einbezogen hat, so stellt man im Vergleich zu Böhmen nicht unbedeutende Differenzen fest. Während sich auf böhmischem Gebiet eine bereits formenreiche Typenskala in den zahlreichen Fundvergesellschaftungen der großen Nekropolen wie Tisice, Tf ebusice, sogar in Dobf ichov-Pichora und weiteren Fundkomplexen elbgermanisch-suebischer Prägung durchsetzt, findet man in der norddanubischen Zone entsprechende Fibelformen, die für die Phase I der Stufe B 1 nach Motykovd-Sneidrovä (1965, 170 f.), die Gruppe III laut Völling (1995, 233), bzw. Phase 2 nach Lichardus (1984, 28 f.) charakteristisch 387 sind, wie die frühen kräftig profilierten Fibeln A 67a (Abb. 1,6), Zweiknopffibeln Garbsch A 237a und A 236a (Abb. 1,8) bzw. die frühen Flügelfibeln Garbsch A 238a (Abb. 1,7), in einem ziemlich unterschiedlichen Fundmilieu. Die Fibeltypen des frühesten römerzeitlichen Horizontes, darunter auch die frühen Fibeln mit beißendem Tierkopf, die Fibeln A 18a-b, A 2a-b, Fibeln Kostrzewski/Völling Na-b etc., können vor allem von den Fundstellen der nordwestslowakischen Puchover-Kultur angeführt werden (Abb. 1,1.4.6.8).1 Vereinzelte späte geschweifte Fibeln, die in der Phase I der Stufe B 1 in Böhmen mehrere Parallelen besitzen, treten auch im kelto-dakischen Milieu verschiedener Fundstätten in den Waag-Nitra-Tälern auf (Abb. 1,2.5; Točík 1959, Abb. 326,3; Pieta 1977, Abb. 2,9). Eine ausgeprägte Enklave mit relativ häufigen Beispielen dieses frühen Fibelhorizontes zeichnet sich letztlich auch im Gebiet zwischen Bratislava und dem unteren Marchtal ab, sowie im Streifen beiderseits des Marchflusses in nördlicher Richtung bis zu seinem Zusammenfluß mit der Thaya (Dyje). Eine Sonderstellung nimmt die Höhenanlage von Bratislava-Devin ein, wo die augusteischen Fundtypen besonders reich vertreten sind.2 Häufig kommen vor allem Au-cissa-Fibeln zum Vorschein, die aus diesem Gebiet schon in zwölf Exemplaren von mehreren Fundstellen bekannt sind (Tejral 1998 a, 118 Abb 5). Hinzu kommen drei Beispiele aus Mähren (Staré Hradisko und Mušov-Neurissen; Abb. 1,10). Über die historische Deutung dieser auffälligen Fundstreuung von frühest-kaiserzeitlichen Fundtypen wird zur Zeit diskutiert. Es wird dabei sogar an eine römische Militärpräsenz gedacht. Sofern nähere Fundumstände bekannt sind, stammen diese Spangen eher aus spätkeltischen Fundzusammenhängen, (z. B. Bratislava-Devin, Nitransky Hrádok bzw. auch Bratislava). Bislang sind sie jedoch in keinem Fall im Fundmilieu der elbgermanischen Gräber und Gräberfelder vom Typ Mannersdorf-Abrahám-Kostolná vertreten. Die Erklärung, es handele sich um einen Niederschlag des starken norischen Einflusses auf die Uberreste der hier ansässigen kelto-dakischen Bevölkerung scheint daher am plausibelsten. Wenden wir nun dem Fundmilieu unsere Aufmerksamkeit zu, das in der frühen Belegungsphasen der elb-germanischen Gräberfelder der Gruppe Mannersdorf-Abrahám-Kostolná-Sládkovičovo auftritt, so stellen wir fest, daß die Formenskala der sog. I. Phase der Stufe B 1 nach Motykovd-Sneidrovd bzw. der frühesten „römischen" Gruppe III nach Völling, die in starkem Maße in den frühen rechtsrheinischen Lagern der spätaugusteischen Periode belegt ist {Völling 1995, Taf. 18), hier praktisch fehlt. Auch die „Knickfibeln" A 19 (Kolník 1977, Abb. 3,4), die frühen Augenfibeln A 48 (Kolník 1980, Taf. 99,35b; 156,69c) und Rollenkappenfibeln A 24 (Elscbek 1995, Abb. 1,5), die noch häufig in den böhmischen Fundvergesellschaftungen der II. Phase nach Motykovd-Sneidrovd, bzw. im Ubergangshorizont III/IV nach Völling vorkommen, sind nur selten belegt (Abb. 1,12-14). Der gegenüber dem böhmischen Gebiet unterschiedliche Formenbestand zeichnet sich auch innerhalb der Gruppe der meist verbreiteten, kräftig profilierten Fibeln ab. Während in den Gräbern der II. Phase nach Motykovd-Sneidrovd, mit der die Entwicklung im böhmischen Raum einen Höhepunkt erreichte, deutlich die Formen mit stark, fast tropfenförmig verdicktem Kopfstück, langem, schmalen Fuß und einem größtenteils kompliziert mäanderartig durchbrochenen Nadelhalter überwiegen (A 67a, wie Abb. 1,6), sind hier weiterentwickelte Fibelvarianten, die eine gedrungenere Formgebung aufweisen, weit verbreitet (Abb. 1,11.15.19). Der Nadelhalter ist einfacher durchbrochen, häufig nur mit quadratischen Löchern, manchmal an seinem Ende durch eine kreisförmige Öffnung ergänzt. Es handelt sich also um jene Varianten, die bereits Lichardus (1984, 14 Abb. 1) als Typen A 67b-c bezeichnet hat und die in Böhmen, sofern sie richtig unterschieden und nicht mit älteren Typen verwechselt wurden, bislang seltener auftreten. Betrachtet man die Chronologie der elbgermanischen Gräberfeldergruppe nördlich von Carnuntum aufgrund der Fibelfunde, kommt man zu dem Schluß, daß ihre Anfänge später anzusetzen sind als in einem frühen Abschnitt der IL Phase nach Motykovd-Sneidrovd, bzw. in der Zeitgruppe III nach Völling, wie manchmal vermutet wird. Neben den späten Fibeln A 67, die aufgrund der heute bereits zahlreichen, gut datierbaren provinzialrömischen Parallelen vor allem in die tiberische Periode gesetzt werden können (zuletzt Schleiermacher 1993,19 f.; Demetz 1996, 211 f. Abb. 8), bestätigen die häufigen Fundvergesellschaftungen mit den Augenfibeln, von denen die meisten der entwickelten massiven Variante vom Typ A 45/47 (Abb. 1,16.17; Kolnik 1980, Taf. 27,81; 29/86; 45,144) angehören, daß sie im Mitteldonauraum erst irgendwann nach 20 n. Chr., d. h. nach dem „Übergang" von Almgren Gruppe III zu IV in der Auffassung von Völling, die Mode beherrschten. Zu den charakteristischsten Erscheinungen der nachfolgenden claudisch-frühflavischen Phase (Völling V) gehören die kräftig profilierten Fibeln vom Typ A 68, die im germanischen Milieu nördlich der Donau große Beliebtheit erlangten (Abb. 2,1). Ihre Datierung stützt sich auf Funde in Kastellen, die annähernd in der clau-dischen Periode gegründet wurden (Hofheim, Neuss, Valkenburg, Rheingönnheim), sowie auch auf die in der raetischen Siedlung in Kempten festgestellte Strati-graphie (Gruppe 2), wo sie fast ausnahmslos in der zur 1 Pieta 1977, Abb. 2,1-7; 3,1-3.5-9; 1982, Taf. 6;7; 1996,193; Völling 1995,258 Nr. 65; 264 Nr. 90.91.94; 281 Nr. 24 etc. 2 Plachá/Pieta 1986, Abb. 5,2.3.7; Plachá/Hlávková 1977, Abb. 105; Pieta 1996; Völling 1995,258 f. Nr. 63,72; 260 Nr. 18,27. 388 Abb. 1: Fibeln der augusteischen Periode (1-10) und früheste Fibeltypen aus elbgermanischen Gräberfeldern (11-19): 1.4.8 Liptovská Mara; 2 Pobedim; 3.9 Ringelsdorf (NÖ); 5 Nitranský Hrádok; 6 Velký Bysterec; 7 Bratislava; 10 Mušov-Neurissen; 11.16-18 Abrahám, Grab 4,86, 100,67; 12 Bratislava, Dev. Nová Ves; 13 Sládkovičovo, Grab 69; 14 Reca; 15 Schieinbach; 19 Mannersdorf a. d. March. M. 2:3 389 claudisch-neronischen Epoche gehörenden II. Besiedlungsperiode vorkommen (zuletzt Schleiermacher 1993,20). Diese Datierung hat sich in der Literatur allgemein durchgesetzt, wenn auch neue Angaben eine weitaus längere Laufzeit dieses Typs andeuten. Aus chronologischer Sicht ist ebenfalls nicht ohne Bedeutung, daß man diese im Fundmilieu der norddanu-bischen Gräberfelder des 1. Jahrhunderts meist verbreitete Fibelform bis auf unklare Ausnahmen (z. B. Kolnik 1980, Taf 106,44) nicht zusammen mit den massiven Augenfibeln vom Typ A 45 und A 47 vorgefunden hat. Dies spricht dafür, daß sie wahrscheinlich erst nach dem Ende der Fibelmode der massiven Augenfibeln einsetzt. Geht man von neueren Feststellungen aus, daß sich die Fibeln A 45/47 bis in die frühclau-dische Periode halten konnten (zuletzt Vötting 1995, 234 Anm. 397), lassen sich hier die Anfänge des Typs A 68 erst in der Zeit um die Mitte des 1. Jahrhunderts ansetzen. Zu den Leittypen der behandelten Phase zählt auch die Gruppe der späteren Augenfibeln, vor allem jener mit geschlossenen Augen A 50 bzw. nur angedeuteten Augen A 51/52 (Abb. 2,4), die zeitlich auf die klassischen breiten Formen A 45/47 folgen, obwohl sie mit ihren Wurzeln in eine frühere Zeit reichen.3 Unter den übrigen Spangentypen werden die norisch-pannonischen Zweiknopffibeln Garbsch A 236c und A 237b (Abb. 1,18) weiter verwendet (Kolnik 1980, Taf. 74,Bb; 78,7b; 143,52b; Tejral 1977, Abb. 9,2; 11,1 u. a.). Aber auch neue Formen treten in Erscheinung. Es handelt sich vor allem um die frühesten Exemplare der Trompetenfibeln A 74/75 (Abb. 2,2). Ihr Vorkommen im Fundmilieu der kräftig profilierten Fibeln A68 (Kolnik 1980, Taf. 94,26; 161,80) gibt wichtige Hinweise darauf, daß sie wahrscheinlich gerade in der claudischen Zeit entwickelt wurden. Theoretisch wäre es möglich, im Rahmen der clau-disch-frühflavischen Phase eine gewisse jüngere Sub-phase auszugliedern, die Kolnik als Phase B lc bezeichnet. Es geht jedoch in keinem Fall um einen ausgeprägten Bruch in der Entwicklung, und die einzelnen neuen Erscheinungen sind eher als schrittweises Durchsetzen bestimmter weiterentwickelterer Formen im Rahmen einer Etappe zu verstehen. Diese kann z.B. mit fortgeschritteneren Formen der Fibeln A 68 charakterisiert werden, die sich durch den annähernd in der Mitte der Bügellänge befindlichen Knopf auszeichnen, wobei der Bügel massiver und gewöhnlich stärker S-förmig geschweift ist. Aufgrund des mehrmalig wiederholten, gemeinsamen Vorkommens von charakteristischen Fundtypen bildet sich eine Gruppe geschlossener Grabkomplexe heraus, die im Rahmen des gesamten für die 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts charakteristischen Milieus einige spezifische Typen hervorbringt. Schon in diese Zeit fallen die eisernen Trompetenfibeln (Abb. 2,3) mit einem mit Silberdraht ausgelegtem Bügel (Peskar 1972, Taf. 13,8.9; Kolnik 1980, Taf. 96,31m; 101,36f.) und ihre silbernen und bronzenen Varianten mit geritzter Verzierung und Filigrandrahteinlage am Kopf bzw. Bügel- und Fußknopf (Abb. 2,7). Zu den weniger häufigen Formen gehören die weiterentwickelten Rollenkappenfibeln mit Bügelknopf (Abb. 2,8), der in der Regel ebenfalls mit Filigrandraht verziert ist (Peskar 1972, Taf. 2; Kolnik 1980, Taf. 130,12b; Friesinger 1976, Taf. 3,2.3). Den Untersuchungen von E. Cosack (1979, 37 ff.) zufolge sprechen die übereinstimmenden Schmuckelemente für eine Herstellung in örtlichen, donausuebischen Werkstätten. Auch das häufige Vorkommen und die chronologischen Zusammenhänge der Augenfibeln A 57 mit einem mit konzentrischen Kreismustern punzverzierten Fuß (Abb. 2,5) deuten - im Unterschied zu früheren Meinungen - auf einen lokalen Ursprung hin. Auf die Datierung in die späte 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts verweisen Fundvergesellschaftungen mit anderen Fibelformen, was auch mit der Feststellung von Riha in Äugst übereinstimmt.4 In den Rahmen der erwähnten Phase reichen offenbar auch die provinzialrömischen Scheibenfibeln, wie z. B. rhombische Scheibenfibeln, Blattkreuzfibeln (Abb. 2,9), bzw. radförmige Fibeln (Kolnik 1980,41,124 b; 94,26n; 109,50 b) sowie weitere Typen von Scharnierfibeln, die in die claudisch-nero-nische bis flavische Periode datiert werden können (Kolnik 1971,518 ff.; Riha 1979,181 f.: Typen 7.3, 7.4, 7.6 usw.). Während der darauffolgenden Entwicklung ändern sich die kräftig profilierten Fibeln A 68 besonders in formaler Hinsicht. Der Bügel ist schwächer gewölbt, der zweimal durchlochte Nadelhalter ist relativ hoch (Abb. 2,10). Für ihre Datierung in die flavische Periode bieten vor allem die Fundverhältnisse im vicus von Heddernheim, in Sulz, Oberstimm, Köngen u. a. (Fischer 1966, Abb. 5,a; Luik 1996, 132, mit weiterer Lit.) eine wichtige Stütze. In diese fortgeschrittene Entwicklungsphase können ebenfalls die Fibelformen mit bloßen Rudimentäröffnungen oder mit nur einem Loch im Nadelhalter (Abb. 2,6) bzw. mit beidseitig verkantetem Kopfstück eingeordnet werden. Von ihrer relativ späten chronologischen Stellung zeugt ihr gemeinsames Vorkommen mit entwickelten Trompetenfibeln A 77 und schließlich auch mit eingliedrigen, kräftig profilierten Fibeln mit vollem Nadelhalter A 69 (Motykovd-Sneidrovd 1967, 32 ff. Abb. 17; Kolnik 1980, Taf. 53,184e.f; 57,202b; 79,9f.g; 127,A.b.c; 133/17.b). Im provinzialrömischen Milieu bestätigen insbesondere die münzdatierten Grabfunde aus den pannonischen Gräberfeldern eine Verwendung dieser 3 Riha 1979, 68 f.; Schleiermacher 1993, 16 f.; Kolnik 1980, Taf.45/144.c2-c4; Taf.l29/9.b; Mitscha-Märheim 1956, 194; 196 Abb. 7. 4 Kolnik 1980, Taf. 105/40.g; 154/65.e; Mitscha-Märheim 1956, 192 ff., Abb. 8; s. auch Lauermann 1995, Taf. 6, 3; Riha 1979, 70 Abb. 212. 390 25 26 27 28 Abb. 2: Fibeln der älteren römischen Kaiserzeit aus dem Gebiet nördlich der Donau: 1.11.19.20.25 Abrahám, Grab 26,184,94, 195,104; 2.3.6.9 Kostolná, Grab 26,36,58 u. 26; 4 Hollabrunn (NÖ), Grabfund; 5 Mannersdorf a. d. March (NÖ), zerstörte Gräber; 7.10.13.14 Sládkovičovo, Grab 32,70,27, 73; 8 Mikulov, Grab 19; 12 Mikulov, Grab 6; 15 Velké Hostěrádky Grab 1; 16.18.27 Mušov, V pískách, Hütte 3; 17.21.23 Mikulov, Grab 4; 22 Kyjov, Grabfund; 24 Ladná, Siedlungsfund; 26 Křepice, Hütte X; 28 Iža, Leányvár, röm. Holz-Erde-Lager. M. 2:3 391 Fibeln noch in der trajanischen Zeit {Kolšek 1972, Taf. 1,154; Plesničar-Gec 1972, 227 Taf. 125,543; s. auch Kocztur 1991,215 Taf. 15,10; 27,9.10; 38,1). Eine zahlenmäßig stark vertretene Gruppe der kräftig profilierten Fibeln stellen jene mit vollem Nadelhalter dar (Abb. 2,11: A 69). Ihre Datierung in die flavische und nachflavische Periode stützt sich wiederum auf die Stratigraphie der römischen Siedlungen in Kempten {Schleiermacher 1993, 20), wobei die vorflavische Zeit für deren Beginn nicht ausgeschlossen wird {Ulbert 1959, Taf. 59,5.6.9.10; Ettlinger 1973,63). Andererseits machen mehrere pannonische Befunde ihren Gebrauch noch zu Beginn des 2. Jahrhunderts mehr als wahrscheinlich {Fülep 1959,371 ff.; 376 ff. Abb. 4,3.18; Kocztur 1991,215 Taf. 33,9; 36,14; 37,1.2). Alles spricht dafür, daß ab der spätflavisch-hadriani-schen Periode (etwa um und nach 100) der Boden für eine schnellere Entwicklung der einheimisch-germanischen Formen bereitet war, wobei neue Elemente nicht nur in der Formgebung, sondern auch in den Verzierungsweisen zur Geltung kamen. Allmählich setzt sich eine Formenwelt durch, die im elbgermanischen Kulturkreis {Bantelmann 1989,105 Stufe 2), wie auch in der Przeworsk- bzw. in der Wielbarkkultur den archäologischen Ausdruck der Frühphase des jüngeren Abschnitts der älteren Kaiserzeit bildet, die von einigen Autoren als Subphase B 2a bezeichnet wird {Godtowski 1984, Abb. 3; 1994; Wotagiewicz 1974). Als Resultat der frühesten überregionalen Umbildung der Fibelformen, die offenbar allen barbarischen Kulturkreisen seit der nachflavischen Epoche gemeinsam war, entstanden neue Formenreihen, die in die V. Almgrensche Gruppe (Taf. V-VI) einbezogen werden können. Sie waren die wesentlichen Fibeltypen während des jüngeren Abschnitts der älteren Kaiserzeit. Die augenfälligste Erscheinung bei einem Teil dieser Formen ist das Kopfstück, das zum scheibenförmigen Glied und später zum zylindrischen Kamm umgebildet wurde, der häufig mit Schmuckdraht versehen war (Gruppe V, Ser. 7 und 8; Taf. V,109-114; VI,120-131). Aus dem Gebiet Mährens kann in die Gruppe der prunkverzierten frühen Formen der Ser. 8 (A 120-121), die Anzeichen der ursprünglichen überregionalen Reihe trägt, die zweiteilige Bronzefibel mit filigran verziertem Silberblechbelag von Velké Hostérádky eingeordnet werden (Abb. 2,15). Während die frühe Bronzefibel der Ser. 7 (A 112) aus dem Grab 73 in Sládkovičovo in der Slowakei {Kolnik 1980, Taf. 159,73 c) relativ früh, zu Anfang des 2. Jahrhunderts datiert (Abb. 2,14), ist das silberne Exemplar aus dem reichen Kriegergrab von Rothenseehof im nördlichen Niederösterreich sicher später, ungefähr in die Mitte des 2. Jahrhunderts zu setzen {Windl 1990, 62; Neugehauer 1995, 113). Neben weiteren Fibelformen wird die Formenskala der frühen Phase B 2 durch die späten Augenfibeln der sog. östlichen Reihe (Abb. 2,18) und durch die Knie- fibeln bereichert (Abb. 2,13). Das häufige Vorkommen und Halbfabrikate der Kniefibeln A 138-141 bezeugen, daß dieser Fibeltyp schon von lokalen Werkstätten produziert wurde {Pieta 1993,77 ff.). Unter den gut vertretenen provinzialrömischen Spangen der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts sind vor allem verschiedene Varianten der späten provinzialrömischen, kräftig profilierten Fibeln zweigliedriger Konstruktion, manchmal mit gekantetem Kopfteil {Peškař 1972, 80 f. Taf. 11,1-6), sowie ihre Varianten mit trapezförmigem Fuß kennzeichnend (Abb. 2,12). Offenbar kommt es mit den seit der hadrianischen Periode auftretenden typologischen Entwicklungstendenzen, die zur Bildung eines massigen Fibelkörpers führen, zu einem ungeahnten Aufschwung bei der Verwendung von Eisen zur Herstellung der Spangen, das das übrige Material verdrängte, obgleich Fibeln aus anderen Metallen nicht gänzlich fehlen. Diese Bestrebungen lassen sich besonders bei der Eisenfibeln der V. Almgrenschen Gruppe erkennen, die im ganzen Bereich nördlich der mittleren Donau für den jüngeren Abschnitt der Stufe B 2 kennzeichnend sind. Die meisten Varianten der 7. und 8. Serie weisen etwas vergrößerte Proportionen der einzelnen Glieder auf, und ihr leicht gebogener, breiterer Bügel ist gerillt und häufig mit Silberdraht eingelegt (Abb. 2,20.21.24). Ähnliche Veränderungen und Erneuerungen haben zu dieser Zeit auch die Fibeln der Gruppe AIV (Taf. IV) durchgemacht, wobei sich parallel in den donauländischen Provinzen und im Barbaricum relativ unabhängig zwei Hauptvarianten der eisernen, durch Silberdrahteinlagen verzierten Trompetenfibeln mit vergrößerten Gliedern entwickelten (Abb. 2,19.23). Die Formenskala wird jedoch noch durch einige weitere Formen, wie die Fibeln mit bandförmigem, S-förmig gebogenem Bügel (Abb. 2,25; A V, Ser. 10), der manchmal mit einer Schutzplatte oberhalb der Spirale versehen wurde (ähnlich wie A V, Ser. 11), oder durch die eisernen, mit Silberdraht eingelegten Kniefibeln elbgermanischer Prägung (A144) erweitert (Abb. 2,22). Die gegenseitigen Fundverbindungen der einzelnen eisernen Fibeltypen bilden den Kern eines ausgeprägten typochronologischen Horizontes, der vor allem im 2. und 3. Viertel des 2. Jahrhunderts zur Geltung kommt. Wie die Fundverhältnisse nördlich der mittleren Donau zeigen, werden die eisernen Kopfkammfibeln der Ser. 8 zum häufigsten Fibeltyp überhaupt und belegen somit einen gewissen Kulturkontakt zum Bereich der Przeworsk-Kultur (Abb. 2,21.24). Wir finden sie nicht nur in den Brand- und Körpergräbern, sie gehören auch zu einem der Leittypen im Horizont der Siedlungen, die infolge der Markomannenkriege verlassen bzw. aufgelöst wurden (Ladná, Křepice, Pavlov, Sakvice, Vyškov usw.). Trotz bis heute vertretener Ansichten, ihr Vorkommen spiegele die physische Migration von Trägern der Przeworsk-Kultur wider, neigt die Forschung derzeit zur Annahme, daß es sich 392 eher um eine breitere Modeerscheinung handelte, die zwar von diesem Bereich ausgegangen sein könnte, nichtsdestoweniger jedoch von der Ethnizität der Träger unabhängig, große Räume des mitteleuropäischen Barbaricums beherrschte {Leube 1989,87 f.). Zu den charakteristischen Erscheinungen des mittleren Abschnitts des 2. Jahrhunderts gehören jedoch auch vereinzelte bronzene Trompetenfibeln A 77 oder ihre Varianten mit geradem Fuß und längerer Spirale (Abb. 2,17, etwa A100-101; Peskar 1972,85 f.), Kopfkammfibeln sowie Fibeln mit einem bandförmigen Bügel aus Messing oder Bronze (Abb. 2,28; s. auch Peskar 1972, Taf. 15,6). Der mittlere Abschnitt und die 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts brachten einen neuen erhöhten Einfluß der provinzialrömischen Kultur mit sich. Ob die relativ hohe Anzahl der provinzialrömischen Spangen des mittleren Drittels des 2. Jahrhunderts, wie der zweigliedrigen Drahtfibeln mit Stützplatte (Abb. 2,26; Jobst 1975,55 f.), der emaillierten gleichseitigen Fibeln, der rundlichen Scheibenfibeln (Peskar 1972, 97 f. Taf. 19,1), der bronzenen Kniefibeln und weiterer provin-zialrömischer Fundtypen der antoninischen Periode, mit den Verhältnissen vor den Markomannenkriegen oder mit der Zeit der römischen Okkupation zusammenhängt, läßt sich derzeit schwer entscheiden. Das häufige Vorkommen der provinzialrömischen Kniefibeln in den römischen Befestigungen in Musov -Burgstall und in Iza dokumentiert aber ihre bevorzugte Verwendung im militärischen Milieu (Tejral 1994, 46). Besonders häufig sind im 2. Drittel bzw. in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts die spätesten kräftig profilierten Fibeln A 84 (Abb. 2,27) vertreten und stellen ein chronologisch relativ empfindliches Element dar (Jobst 1975,14; Dqbrowska 1992). Eine spezifische Gruppe der Übergangsphase zwischen der älteren und jüngeren Kaiserzeit, die üblicherweise als Stufe oder Phase B 2/C 1 bezeichnet wird, verkörpern die spätesten Varianten der Almgrenschen Gruppe II, IV und V (Taf. II; IV-VI), die aus Bronze gegossen oder getrieben, vor allem im Formenbestand der Wielbark- und Przeworsk-Kultur bzw. des baltischem Kulturkreises und der Luboszyce Kultur vorkommen (Godlowski 1994,485). Sie weisen zweifellos eine stilistische Einheit auf, die sich in der Bestrebung nach Abflachung und Verbreiterung der Hauptglieder der Spange, die manchmal mit verziertem Silberblechbelag bedeckt sind, äußert (Abb. 3,2-5). Es ist freilich schwer, die Antwort auf die Frage nach den Ursachen der südlichen Verbreitung dieser Stilgruppe zu finden, und mehrere Interpretationen sind möglich (zuletzt Olqdzki 1992 a; 1992 b). Die Anwesenheit jener Fibeln in den Gebieten an der Donau wird als Folge einer Infiltration der Barbaren aus den nordöstlichen Bereichen der Germania Libera erklärt. In diesem Zusammenhang verdient das Fundmilieu, in dem diese Formen im Mitteldonauraum festgestellt wurden, eine besondere Aufmerksamkeit. Die breiten, spätesten Gattungen der Rollenkappenfibeln A 41 oder A 43 sind hier nur ausnahmsweise auf den geläufigen Gräberfeldern zu finden (Kolnik 1980, Taf. 64,1b). Das aufwendige Grab von Cäcov, mit einer verzierten Fibel A 43 ausgestattet (Abb. 3,4), nimmt eine Sonderstellung ein, da es sich aufgrund seines übrigen Trachtzubehörs mit den reichen Frauengräbern der Phase B 2/C 1 im Bereich der Przeworsk-Kultur vergleichen läßt (Kostrzewski 1947,209 Abb. 26; Godlowski 1970, Abb. 5,a-d; Godlowski/Szadkowska 1972, Taf. 2). Eine beachtenswerte Erscheinung ist das vereinzelte Vorkommen dieses Fibeltyps auf dem Boden der donauländischen Provinzen, nicht nur in Pannonien, sondern auch in Noricum (zuletzt Sedlmayer 1995,50 f.). Eine noch auffälligere Fundstreuung zeigen die Spätformen der Ser. 1 und 8 der Gruppe V (A 96, A 129), die im donausuebischen Bereich bislang in keinem Grabverband gefunden wurden. Lassen wir die Einzelfunde außer acht, so sind sie erstaunlicherweise in einem bestimmten Zusammenhang mit dem römischen Militärmilieu der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts relativ häufig festzustellen (Abb. 3,3.5). Neben den Beispielen aus den befestigten römischen Anlagen in Musov und Iza (Rajtdr 1992, Abb. 20,5; Hussen/Rajtdr 1994, Abb. 2,1) oder von Carnuntum, Brigetio bzw. von Aquincum (Kovrig 1937, 121) handelt es sich nördlich der Donau um Fundstätten, in denen römisches Militär aufgrund der zahlreichen übrigen Befunde und Funde, vor allem römischer Militärausrüstungen, sehr wahrscheinlich anzunehmen ist (Tejral 1998 b, 836 f.; 1999,156 ff.). Während mehrere Komplexe im Bereich der Prze-worsk- und Wielbark-Kultur aufgrund ihrer Vergesellschaftung mit Fundtypen der beginnenden jüngeren Kaiserzeit (Fibeln A VII und A VI; Taf. VII-IX) eine späte chronologische Stellung bezeugen, bietet ihr Auftreten in den in die siebziger Jahre fest datierten römischen Anlagen von Musov und Iza einige neue Aspekte, was ihre Anfangsdatierung und ihren Ursprung betrifft. Vieles zeugt davon, daß noch im fortgeschrittenem 2. Jahrhundert ebenfalls die spätesten Varianten der eisernen Fibelformen der Almgren Gruppen V und IV, die hinsichtlich ihrer formalen Eigenschaften als parallele Nachbildungen der bronzenen Vorlagen angesehen werden können (Abb. 3,1), weiter in Gebrauch waren, wobei sie bislang vorzugsweise in einheimischen Gräberfeldern zum Vorschein kamen. Uber die Fibelentwicklung der jüngeren und späten römischen Kaiserzeit wollen wir nur eine kurze Ubersicht geben. Zum anfänglichen jungkaiserzeitlichen Fibelspektrum gehören vor allem die Armbrustfibeln mit hohem Nadelhalter der VII. Almgrenschen Gruppe (Taf. IX), die als Umbildung und Weiterentwicklung einiger der spätesten, frühkaiserzeitlichen Typen angesehen werden dürfen (Abb. 3,7). Sie treten in zwei Varianten auf, mit unterer Sehne und mit oberer Sehne, 393 wobei bei den letztgenannten die Sehne entweder mittels Kopfhaken befestigt oder auf den Kopfknopfansatz gestützt ist. Während die Frühformen mit unterer Sehne, die größtenteils mit dem Typen A 201-203 verglichen werden können, ihren Verbreitungsschwerpunkt in der elbgermanischen Kultursphäre besitzen, lassen sich die Typen mit oberer Sehne eher als ostmitteleuropäisch betrachten (Peškař 1972, 104 f.; Kolník 1965, 189 f.). Datierungsanhalte für beide Varianten bieten im Raum nördlich der mittleren Donau vor allem die slowakischen Grabfunde (Kolník 1965, 189 f. Abb. 6,1-10.12-14 usw.), deren übriges Inventar auf die frühe 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts hinweist. In einen fortgeschrittenen Teil dieses Zeitabschnittes oder in die Zeit um die Mitte des 3. Jahrhunderts fallen wahrscheinlich die silbernen Prachtstücke mit auf den Bügelknopf gestützter, oberer Sehne, extrem langem Nadelhalter und getriebener Pseudofiligranverzierung bzw. Preßblechbelag aus dem Fürstengrab II von Stráže (Abb. 3,10) sowie ein verwandtes Stück aus dem Grab 108 in Očkov (Kolník 1965, Abb. 7,4). Eine wertvolle Hilfe bezüglich der Beurteilung der Anfangsdatierung der Formen mit oberer Sehne gewährte der Fund einer relativ altertümlich aussehenden Fibel (ähnlich A 201, jedoch mit Kopfhaken) aus dem Graben der römischen Befestigungsanlage unter dem Burgstall bei Mušov, welche aus Fundzusammenhängen der Jahrzehnte nach 180 stammt (unpubl.). Eine besondere Betrachtung erfordern die Prunkfibeln aus den Fürstengräbern von Stráže, auf die jedoch an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden kann. Die prunkvollen „Schmetterlingsfibeln" mit hohem Nadelhalter, Zweirollenkonstruktion und reicher Verzierung mit vergoldetem Blechbelag, Perldraht, Filigran etc. (Abb. 3,6) weisen gewisse Affinitäten zu Fibeln der Almgrenschen Gruppe VII (Taf. IX) einerseits und einigen spätesten älterkaiserzeitlichen Formen andererseits auf (Kolník 1964, 417 f.). Die am Rande der Spiral-und Fußplatte verwendete, aus kleinen Kügelchen ausgeführte Ajourarbeit nähert sich, was die Verzierungsweise betrifft, den kreisförmigen Gürtelbeschlägen aus dem in die 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts datierbaren Königsgrab von Mušov und könnte das Weiterbestehen der einheimischen Juwelierwerkstätte andeuten. Außer den nicht gerade häufigen Scheibenfibeln, die entweder auf eine provinzialrömische oder allgemein elbgermanische Provenienz des 3. Jahrhunderts hinweisen (Kolník 1965,185 í;Peškař 1972,101 f.), herrscht im älteren Abschnitt der jüngeren römischen Kaiserzeit, der Phase C 1, schon eine relativ einfache Formenskala der Fibeln mit umgeschlagenem Fuß A VI,1 oder der Fibeln mit festem Nadelhalter A VI,2 vor. Ein Spezifikum der überwiegenden Mehrzahl dieser Fibeln ist die eingliedrige Konstruktion mit kurzer, meist vierwindiger oberer Sehne. Diese Erscheinung unterscheidet den hiesigen Fibelbefund von den mei- sten übrigen germanischen Kultursphären, verbindet ihn jedoch mit dem Fibelmaterial aus dem Bereich der Przeworsk-Kultur. Dies beweist, daß hier auch im Laufe der jüngeren Kaiserzeit, was die Fibeltracht betrifft, enge kulturelle Beziehungen bestanden haben müssen. Außer der relativ schwach vertretenen Gruppe der Fibeln mit umgeschlagenem Fuß und ringförmiger Drahtzier am Bügel und Fuß (Abb. 3,19) - Fibeln des sog. „ungarischen Typus" A 166 (Kolník 1965,204; 226; Peškař 1972,112 f.) - erscheinen Hunderte von einfachen Formen mit schmalem Fuß vom Typ A 158, die aus verschiedenem Material gefertigt wurden und bis in die frühe Völkerwanderungszeit Verwendung fanden (Abb. 3,16). Nicht besonders häufig sind die Stücke mit dreieckigem, trapez- oder fächerförmigem Fuß vertreten, die ab der Wende zwischen dem 2. und 3. Jahrhundert einsetzen und bis weit in das 3. Jahrhundert hinein in in Gebrauch waren (Peškař 1972,113 f.; Taf. 31,1-4). Besonders im späteren Zeitabschnitt der jüngeren römischen Kaiserzeit beginnen sich verschiedene Varianten der Spangen mit viereckig verbreitertem, umgeschlagenem Fuß durchzusetzen (Peškař 1972,114 f. Taf. 31,6), die vor allem für das entwickelte 4. Jahrhundert charakteristisch sind und noch in der beginnenden Völkerwanderungszeit gebräuchlich waren. Eine Sonderstellung nehmen die zweigliedrigen, aus Edelmetall hergestellten Prachtfibeln mit umgeschlagenem Fuß (Abb. 3,11) bzw. jene mit breitem, facettiertem Bügel und winkeligem Fuß ein, die besonders durch die Stücke aus den Fürstengräbern von Stráže repräsentiert werden (Kolník 1964, 422 f.; 428 f. Abb. 6,5.6; 7,1.2.4-8; 10,1.3.6.10). Diese Fibeln stellen prunkhafte Ausführungen gängiger Grundformen dar und stehen am Anfang einer Reihe von Exemplaren mit Manschetten aus Perldraht und Filigran bzw. von Prachtfibeln mit Zweirollenkonstruktion, die in weiteren aufwendigen Gräbern der jüngeren Kaiserzeit in verschiedenen Varianten gefunden wurden. Eine recht umfangreiche Gruppe bilden die eingliedrigen Fibeln mit festem Nadelhalter. Die ersten Beispiele, von Kolník (1965, 199 f.) als „kräftig bogenförmige Fibeln" bezeichnet (Abb. 3,20), erscheinen schon in den Fundvergesellschaftungen der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts. Für das behandelte norddanubische Gebiet sind jedoch vor allem die eingliedrigen Fibeln mit spitzem Fuß kennzeichnend (Abb. 3,17), die im Unterschied zu letztgenannten, größtenteils aus Bronze hergestellt worden waren (Zeman 1961 a; Kolník 1965, 210 f.; Peškař 1972,118 f.). Der bandförmige Bügel ist oft mit einfachen Ritzornamenten oder feiner Facettierung verziert, und der Fuß manchmal mit einem abschließenden Knopf versehen. Eine Ubersicht der Fundumstände läßt vermuten, daß ihr erstes Auftreten irgendwann im 2. "Viertel des 3. Jahrhunderts (C lb) anzusetzen ist und sie bis in das ausgehende 3. Jahrhundert bzw. bis zum Anfang des 4. Jahrhunderts in 394 Abb. 3: Fibeln der jüngeren römischen Kaiserzeit (1-5 aus der Phase B 2/C 1): 1 Abrahám, Grab 85; 2 Chrlice, Siedlungsfund; 3 Mušov-Burgstall, röm. Festung; 4 Čáčov, Grab; 5 Iža, Leányvár, röm. Kasteli; 6.10-11 Stráže, Grab II; 7.9.19.20 Očkov, Grab 174, zerstörte Gräber, Grab 197,237,117; 12.13.15.16.22-25 Kostelec, na Hané, Grab 308,184,201,1,295,55,169,205; 17 Blaiovice, Siedlungsfund; 14 ohne Angabe; 18 Minin; 21 Určice, Grab. M. 2:3 395 Gebrauch blieben (Peškař 1972,119; Tejral 1975,13 f.). Relativ selten sind im behandelten Gebiet die eingliedrigen Fibeln mit breiterem, z. T. facettiertem Bügel und winkelig abschließendem Fuß vertreten (Abb. 3,14), die ebenfalls dem Fibelrepertoire des 3. bzw. beginnenden 4. Jahrhunderts zugerechnet werden müssen (Peškař 1972,127 f.). Eine langlebige Fibelgattung stellen die eingliedrigen Fibeln mit festem Nadelhalter und rechteckigem Fuß dar (Abb. 3,18), die nach dem Querschnitt des Bügels in mehrere Varianten zu gliedern sind (Schulze 1977, 42 f., Gruppe 53, 55, 56). Diese im norddanubischen Raum wiederum ungewöhnlich verbreitete Form, die sowohl in Bronze als auch in Eisen hergestellt wurde, kam speziell im Laufe der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts fast massenhaft auf. Neue Forschungen haben gezeigt, daß sie noch in der beginnenden Völkerwanderungszeit in Mode waren, wobei einige Stücke aus Silber gefertigt wurden. Als ausgesprochen späte Erscheinung lassen sich jene Modifikationen ansehen, die sich durch einen verbreiterten, oft facettierten Fuß und Bügel auszeichnen (Abb. 3,22) und überwiegend in das späte 4. Jahrhundert, in verschiedenen Variationsformen noch in die frühe Völkerwanderungszeit einzuordnen sind. Während die eingliedrige Fibelkonstruktion gerade für das donausuebische Fundmilieu und teilweise auch für die Przeworsk-Kultur als sehr typisch erscheint, ist das relativ häufige Vorkommen der Fibeln mit zweigliedriger Armbrustkonstruktion in einer beschränkten Region Mittelmährens, in der Umgebung von Olomouc und Prostějov, auffällig. Schon früher wurde darauf aufmerksam gemacht, daß hier im 2. Drittel des 3. Jahrhunderts (C lb) eine Gruppe von neuen Gräberfeldern angelegt wurde, von denen das Gräberfeld von Kostelec na Hané am besten erforscht worden ist (Zeman 1961 b; Tejral 1975,16 ff.). Die früheste Belegungsphase der Nekropole, die durch eine vielfältige Skala keramischer Ware nordelbgermanischer Prägung gekennzeichnet ist, die ihre nächsten Parallelen auf den Gräberfeldern in Westmecklenburg und Ostholstein besitzt, zeigt, daß von Nordosten her im 3. Jahrhundert in diese Gegend eine neue Bevölkerungsgruppe eingedrungen war. Unter den Fibeln dominieren vor allem die Armbrustfibeln der Gruppe VII nach Almgren (Abb. 3,12), die mit der 4. Serie nach Matth es (1931) verglichen werden können (Tejral 1975,22 f.; Voß 1994, 500). Auch in der weiteren Entwicklung setzte sich hier vereinzelt eine nordelbger-manische Prägung des Fibelmaterials durch. Außer zahlreichen lokalen Formen, die für das ganze nordda-nubische Gebiet charakteristisch sind, begegnen wir hier Typen, die von einer andauernden Verbindung mit nördlicheren, elbgermanischen Sphären zeugen. Dies betrifft z. B. die zweigliedrigen Armbrustfibeln mit festem Nadelhalter und winkeligem oder trapezförmigem Fuß (Abb. 3,13.25). Auch prachtvolle Sil- berstücke mit Filigranzier, die eine Parallelerscheinung zu den Fibelgattungen der elbgermanischen bzw. mitteldeutschen Fürstengräber der Phase C 2 bilden, fehlen nicht (Tejral 1975,24 f.). Dasselbe läßt sich über die bronzene, versilberte Dreischildfibel aus dem Grab 201 von Kostelec (Abb. 3,15) oder über die fragmentarische, reich verzierte Schildfibel von Určice sagen (Abb. 3,21), wobei letztere sich mit größter Wahrscheinlichkeit zu den Varianten ohne Kopfschild im Rahmen des Typs Matthes A zählen läßt (Peškař 1972, 132 f.; Tejral 1975, 27 f.; Voß 1994, 502). Dazu sind auch die relativ häufigen zweigliedrigen Armbrustfibeln mit umgeschlagenem Fuß oder mit festem Nadelhalter und rechteckigem Fuß zu rechnen, die für das lokale donausuebische Fundmilieu ebenfalls eher fremd sind (Peškař 1972, 115 f.; 125 f.). Die spätesten Beziehungen zum nördlicheren, elbgermanischen Kulturkreis verraten auch die im mährisch-slowakischen Fundmaterial sehr seltenen Beispiele der Bügelknopffibeln (Abb. 3,24; Kolník 1965,217f.; Peškař1972,134 f.) und letztlich auch die ganz außergewöhnliche Nydam-fibel aus dem Grab 55 in Kostelec (Abb. 3,23), welche auf die weiter bestehenden Kulturverbindungen der hier ansässigen Bevölkerungsgruppe mit dem ursprünglichen Heimatgebiet hinweist (Tejral 1992, 241 Abb. 2,19). Zum Schluß lohnt es sich zu erwähnen, daß mehrere spätkaiserzeitliche Fibelformen, die im Gebiet nördlich der mittleren Donau beheimatet waren, in der Fibeltracht der frühen Völkerwanderungszeit weiterhin eine Rolle spielten, wobei es zu einer allmählichen Weiterbildung und Umformung der ursprünglichen Vorlagen kam. Anschrift: Dr. Jaroslav Tejral, Archeologický ústav Akademie věd České republiky v Brně, Krávolovo-polská 147, CZ-612 64 Brno 396 Literatur Bantelmann 1989 N. 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