Nachrichten: Topthemen Rekord: Europäer unterstützen humanitäre Hilfe der EU trotz eigener Schwierigkeiten. Die Unterstützung der humanitären Hilfe durch die europäische Öffentlichkeit hat trotz Wirtschaftskrise noch zugenommen. Dies ist eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der letzten Eurobarometer-Umfrage über humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz. Neun von zehn Bürgern (88 %) sind der Ansicht, dass es für die Europäische Union wichtig ist, auch weiterhin humanitäre Hilfe zu leisten – 9 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Umfrage 2010. Beinahe ebenso viele (84 %) unterstützen die Finanzierung der humanitären Hilfe trotz der gegenwärtigen Wirtschaftskrise und knapper öffentlicher Haushaltsmittel. „Selbst in schwierigen Zeiten befürworten die Bürgerinnen und Bürger der EU unsere Hilfe für Menschen, die ohne eigenes Verschulden in Not geraten sind; und diese Unterstützung hat in den letzten zwei Jahren sogar zugenommen,“ sagte Kristalina Georgieva, EU‑Kommissarin für internationale Zusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Krisenreaktion. „Ich bin stolz auf Europa und sein starkes Engagement und Eintreten für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz ungeachtet der Schwierigkeiten, mit denen wir zurzeit konfrontiert sind. Für uns ist diese Großzügigkeit nicht selbstverständlich. Wir sind verpflichtet, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um engagiert, professionell und wirksam Hilfe zu leisten und Schutz zu bieten,“ fügte die Kommissarin hinzu. Die Rolle der Kommission bei der Koordinierung der humanitären Hilfe seitens der EU wird ebenfalls deutlich befürwortet (71 %) – 13 Prozentpunkte mehr als 2010. Außerdem unterstützt eine deutliche Mehrheit (88 %) die Initiative, junge Menschen bei den humanitären Einsätzen der EU im Rahmen des Europäischen Freiwilligenkorps für humanitäre Hilfe einzubinden. Beim Thema Katastrophenschutz stimmen 82 % der Befragten der Aussage zu, dass ein von der EU koordinierter Katastrophenschutz wirksamer ist als der der einzelnen Länder. In diesem Jahr begeht die Europäische Kommission das zwanzigjährige Bestehen von ECHO, der Generaldirektion für humanitäre Hilfe. Die EU als Ganzes, d. h. die Europäische Kommission gemeinsam mit den Mitgliedstaaten, ist weltweit der größte Geber von humanitärer Hilfe. Die Kommission stellt Mittel für humanitäre Hilfseinsätze auf der gesamten Welt bereit. Beim Katastrophenschutz ist ihre wichtigste Aufgabe die Koordinierung der Hilfe für die Menschen in Katastrophengebieten sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU. In der Umfrage zum Katastrophenschutz werden Befürchtungen in Bezug auf mögliche Katastrophen innerhalb der EU geäußert. 75 % äußerten ihre Besorgnis über von Menschen verursachte Katastrophen wie Öl- und Nuklearunfälle, 67 % fürchteten Überschwemmungen und Erdbeben, 64 % fühlten sich am stärksten von Terroranschlägen und 59 % von bewaffneten Konflikten bedroht. 68 % der Europäerinnen und Europäer wussten, dass die EU humanitäre Hilfe finanziert. Einem Viertel (38 %) der Bürgerinnen und Bürger ist die Koordinierung der EU beim Katastrophenschutz bekannt. Rund ein Drittel der Befragten fühlt sich über die humanitären Hilfseinsätze der EU gut informiert. Bei der letzten Umfrage waren es noch 12 Prozentpunkte weniger. In der Umfrage zum Katastrophenschutz bezeichneten sich 19 % der Befragten als gut informiert über die Aktivitäten der EU. In beiden Umfragen gaben die Befragten als bevorzugte Informationsquelle das Fernsehen und das Internet an, gefolgt von Presse und Rundfunk.