Chtěla bych umět říct tu větu za každého, komu berou důstojnost Ich möchte den Satz für jeden sagen können, dem man seine Würde abnimmt. Hast du das/ein Taschentuch? fragte die Mutter jeden Morgen, bevor ich auf die Strasse gegangen bin. Ich hatte es nicht und deswegen ist sie immer ins Zimmer zurückgekommen. Ich erwartete diese Frage jeden Morgen. Das Taschentuch war der Beweis, dass sie um mich kümmert. „Máš kapesník?“ ptala se matka ve dveřích každé ráno, než jsem vyšla na ulici. A protože jsem ho neměla, vrátila jsem se pokaždé do pokoje. Každé ráno jsem tu otázku čekala. Kapesník byl důkaz, že máma má o mne starost. Später während des Tages wurde ich auf mich selbst angewiesen. Die Frage Hast du ein Taschentuch? war eine indirekte/ausweichende Zartheit. Eine Direkte wäre peinlich, so etwas gab es bei Dorfbewohnern nicht. Liebe wurde in eine/die Frage versteckt. Nur auf dieser Weise konnte man eine Arbeitsinstruktion geben. Die Strenge des Tons erhöhte sogar die Zartheit. Jeden Morgen in der Tür hatte ich einmal das Taschentuch und ein anderes Mal nicht. Erst dann bin ich auf die Strasse gegangen, als ob die Mutter auch mit dem Taschentuch dabei wäre. Později během dne jsem už byla odkázána sama na sebe. Otázka Máš kapesník? byla nepřímá něžnost. Přímá by byla trapná, něco takového u vesničanů neexistovalo. Láska byla převlečena za otázku. Jen tímto způsobem se dala říct pracovní instrukce. To, že hlas byl strohý, dokonce podtrhovalo něžnost. Každé ráno ve dveřích jsem jednou kapesník neměla a podruhé ano. Až poté jsem vyšla na ulici, jako kdyby tam s kapesníkem byla i matka. O dvacet let později jsem byla už dávno* ve městě sama za sebe**, překladatelkou ve strojírenské fabrice. V pět jsem vstávala, v půl sedmé začínala práce. Každé ráno zněla na dvoře fabriky hudba z amplionu***. Jenže dělníci, kteří seděli a jedli, měli prázdné oči jako bílý plech^4, svačinu zabalenou do novinového papíru****. Dva roky uběhly v poklusu všednosti, jeden den jako druhý.^ 6 20 Zwanzig Jahre später war ich schon lange* in der [DEL: Stadt selbst :DEL] ^1 , [DEL: eine :DEL] ^2 Übersetzerin in einer Maschinenbaufabrik. Um 5 Uhr bin ich aufgestanden, um halb 7 hat die Arbeit begonnen.^3 Jeden Morgen spielte auf dem [DEL: Hof der Fabrik :DEL] ^3Lautsprechermusik***. Allerdings die Arbeiter, die aßen und tranken, hatten die Augen leer wie [DEL: ein :DEL] weißes Blech^4, das Pausenessen in einem Zeitungspapier eingepackt^****. [DEL: Zwei Jahre sind in dem Alltäglichkeitsversuch vergangen, eine wie der andere :DEL] .^6 ^1 in der [DEL: Stadt selbst :DEL] – v městě samotném ** sama za sebe - für mich allein in der Stadt ^2 eine Übersetzerin^ – war ich…Übersetzerin (Ich bin Artzt, ich bin Lehrer... Ohne Artikel - Berufsbezeichnungen) lange* - längst - schon lange - už dávno* längst [zu ^1lang]: 1. schon lange; seit langer, geraumer Zeit: das wusste ich l.; den Brief hat er doch [schon] l. abgeschickt; für mich ist diese Geschichte l. erledigt; endlich zahlte er seine l. fälligen Schulden. Und zwanzig Jahre später war ich längst für mich allein in der Stadt, Übersetzerin in einer Maschinenbau-Fabrik ^3 bin ich aufgestanden - hat die Arbeit begonnen.- ERZÄHLUNG: stand ich ...auf, fing die Arbeit an.... V pět ráno ???? jsem vstávala, v půl sedmé začínala práce. Fünf Uhr morgens stand ich auf, halb sieben Uhr fing die Arbeit an. ^3 [DEL: Hof der Fabrik :DEL] - Fabrikhof *** spielte Lautsprechermusik – spielen – in der Regel TRANSITV - Gitarre s.; Kapelle spielte einen Marsch, Volkslieder 5. a) auf einem Musikinstrument musizieren: Gitarre s.; sie spielt seit Jahren Cello; sie spielt [gut, schlecht] Klavier (kann [gut, schlecht] Klavier spielen); b) auf einem Musikinstrument darbieten: eine Melodie, Etüde, Sonate [auf dem Klavier] s.; die Kapelle spielte einen Marsch, Volkslieder, Jazz, Tanzmusik; sie spielten [Werke von] Haydn und Mozart; Ü das Radio spielte (im Radio hörte man) eine Sinfonie; spiel doch mal eine CD (ugs.; lege eine CD ein)!; c) musizieren: auswendig, vom Blatt, nach Noten s.; vierhändig, auf zwei Flügeln s.; gekonnt, routiniert, anmutig, mit Gefühl s.; sie spielt im Schulorchester, in einer Rockband; die Band spielt heute in Köln; die Kapelle, die Musik begann zu s.; zum Tanz s.; Ü das Radio spielt (läuft) bei ihm den ganzen Tag. *** zněla na dvoře fabriky hudba z amplionu schal|len [mhd. schallen, zu Schall]: a) laut u. weithin vernehmlich [u. nachhaltend] tönen, weithin hörbar sein: schallendes Gelächter; die Tür fiel ins Schloss, dass es schallte; schallend lachen; b) (von einem Schall 1) sich ausbreiten, sich fortpflanzen: Glockengeläut schallte über die Felder; c) von einem Schall (1) erfüllt sein: der Saal schallte von Gelächter. Schall , der; -[e]s, -e od. Schälle, österr. nur: -e [mhd. schal, ahd. scal, zu mhd. schellen, ahd. scellan, schellen]: 1. (geh.) nachhallendes Geräusch; schallender Klang, Ton: ein heller, dumpfer S.; der S. der Trompeten; der S. ferner Trommeln; nie vernommene Schälle (Laute) drangen an sein Ohr; Morgens schallte aus dem Lautsprecher die Hymne über den Fabrikhof ^4 Jenže dělníci, kteří seděli a jedli, měli prázdné oči jako bílý plech^4,^ Allerdings die Arbeiter, die aßen und tranken, hatten die Augen leer wie [DEL: ein :DEL] weißes Blech Jenže – ALE 1}al|ler|dings : 1. freilich, jedoch (drückt eine Einschränkung aus): ich muss a. zugeben, dass dies gewollt ist; er ist sehr stark, a. wenig geschickt. 2. natürlich, gewiss [doch], aber gewiss (als nachdrückliche Bejahung einer Frage): »Hast du das gewusst?« þ »Allerdings!«. ABER 2. a) drückt eine Einschränkung, einen Vorbehalt, eine Berichtigung, Ergänzung aus; doch, jedoch, allerdings: arm, a. nicht unglücklich; 2}al|ler|dings : in der Tat (drückt verstärkend die Anteilnahme des Sprechers aus): das ist a. fatal; das war a. dumm von dir. EIN PARTIKEL KANN NICHT AN ERSTER STELLE – IM VORFELD – STEHEN Allerdings hatten die Arbeiter, die aßen und tranken, die Augen leer wie [DEL: ein :DEL] ???? nějaký ?/ jeden – OBECNĚ weißes Blech hatten die Augen leer ??? – Konstruktion ??? měli prázdné oči jako bílý plech – Adj. + Sb. bzw. Attribut + Bezugsnomen hatten leere Augen wie weißes Blech **** ,svačinu zabalenou do novinového papíru - ^****.das Pausenessen in [DEL: einem :DEL] STOFF Zeitungspapier eingepackt ei}n|pa|cken : 1. in ein dafür vorgesehenes Behältnis legen, darin verstauen: ein Geschenk [in Papier] e.; die Kleider [in den Koffer] e.; wi|ckeln [mhd. wickeln, zu: wickel, Wickel]: 1. a) etw. (Schnur, Draht o.ÿÄ.) durch eine drehende Bewegung der Hand so umeinanderlegen, dass es in eine feste, meist runde Form gebracht wird: Garn, Wolle [zu einem Knäuel] w.; ZAMOTAT b) etw., was sich wickeln (1 a) lässt, [in mehreren Lagen] um etw. legen, winden, binden: die Schnur auf eine Rolle w.; ich wickelte mir einen Schal um den Hals; Wi|ckel, der; -s, - [mhd., ahd. wickelÿ= Faserbündel, Vkl. von mhd. wicke, ahd. wich(a)ÿ= Faserbündel, Docht, eigtl.ÿ= Geknüpftes; Gespinst]: 1. Umschlag (2): ein W. um die Brust; der Kranken einen feuchten, warmen, kalten W. machen. – obklad Arbeiter, die beim Essen saßen, hatten leere Augen wie Weißblech, [DEL: ölverschmierte Hände, :DEL] ihr Essen war in Zeitungspapier gewickelt. ^6 [DEL: Zwei Jahre sind in dem Alltäglichkeitsversuch vergangen, eine wie der andere :DEL] . Dva roky uběhly v poklusu všednosti, jeden den jako druhý. Zwei Jahre sind in dem [DEL: Alltäglichkeitsversuch :DEL] ????vergangen, [DEL: eine :DEL] ????wie der ????andere – ein wie das andere JAHR ??? ein TAG wie der Andere Versuch ???? vergingen im Laufschritt [DEL: des Alltags :DEL] [DEL: :DEL] všednost – EIGENSCHAFT ein Tag wie der Andere vergingen in Laufschritt der Alltäglichkeit ein wie das andere JAHR sind in dem Lautschritt der Alltäglichkeit weggelaufen – eher in Bezug auf lebendige Wesen der eine gleich wie der andere TAG . sind... vergangen – v češtině dokonavé, perfektivní, ovšem v němčině obsahuje prefix ver- už znak dokonavosti, a tak v rámci VYPRÁVĚNÍ není nezbytné tempus měnit. Lauf|schritt, der: in der Fügung im L. (mit schnellen Schritten): im L. aus dem Haus eilen; (militär. Kommando:) im L., marsch, marsch! poklus - Siebenschein Trott , der; -[e]s, -e [wohl aus dem Roman., vgl. ital. trotto, frz. trotÿ= Trab, zu ital. trottareÿ= traben bzw. frz. trotterÿ= traben, viell. verw. mit treten]: 1. langsame [schwerfällige] Gangart [von Pferden]: die Pferde gehen im T. 2. (leicht abwertend) immer gleicher, eintöniger Ablauf: der alltägliche T.; es geht alles seinen gewohnten T.; in den alten T. verfallen, zurückfallen (die alten Gewohnheiten annehmen). Deutsche Redewendung: der alltägliche Trott der alltägliche Trott - im Trott Kollokation - der Alltäglichkeit Modifikation Englische Redewendung: the daily grind the daily grind Zwei Jahre vergingen im Trott der Alltäglichkeit, ein Tag glich dem anderen. Und zwanzig Jahre später war ich längst für mich allein in der Stadt, Übersetzerin in einer Maschinenbau-Fabrik. Fünf Uhr morgens stand ich auf, halb sieben Uhr fing die Arbeit an. Morgens schallte aus dem Lautsprecher die Hymne über den Fabrikhof. [DEL: In der Mittagspause die Arbeiterchöre :DEL] . Aber die Arbeiter, die beim Essen saßen, hatten leere Augen wie Weißblech, [DEL: ölverschmierte Hände, :DEL] ihr Essen war in Zeitungspapier gewickelt. [DEL: Bevor sie ihr Stückchen Speck aßen, kratzten sie mit dem Messer die Druckerschwärze von ihrem Speck :DEL] . Zwei Jahre vergingen im Trott der Alltäglichkeit, ein Tag glich dem anderen. Pohled na ulici Slávy Ve třetím roce se stejnost dní změnila. Třikrát v jednom týdnu přišel brzy ráno^7 za mnou do kanceláře obrovský^8 kostnatý muž s jiskřivýma modrýma očima*, kolohnát z tajné služby. Anblick auf die Ruhmstraße In dem* Im dritten Jahr veränderte sich die Gleichheit der Tage. Dreimal in einer Woche kam in mein Büro ein großer knochiger Mann/Kerl mit strahlenden blauen Augen, eine Latte^9 aus dem Geheimdienst^10. ^7 brzy ráno - ?????? - frühmorgens ^8 obrovský - ein großer - ein riesengroßer ^9 Latte - ??? Koloß Ko|loss [auch: 'þÿþ], der; -es, -e [lat. colossus < griech. kolossósÿ= Riesenstatue]: a) Gebilde von gewaltigem Ausmaß: ein K. aus Stahl; b) (ugs. scherzh.) große, schwergewichtige Person: er ist vielleicht ein K.!; ^10 aus dem Geheimdienst – von dem – „od tajné....“ jiskřivýma modrýma očima* - funkelnd blauen Augen Im dritten Jahr war es mit der Gleichheit der Tage vorbei. Innerhalb einer Woche kam dreimal frühmorgens ein riesengroßer dickknochiger Mann mit funkelnd blauen Augen, ein Koloß vom Geheimdienst in mein Büro. Zum ersten Mal schimpfte er mir XX stehend? auf und ging weg. Zum zweiten Mal zog er seine Jacke aus, hing sie auf die Schrankklinge und setzte sich. Am Morgen brachte ich Tulpen vom Haus und arrangierte sie in der Vase. Er schaute mich an und belobte mich für ungewöhnliche Leutekenntnis. Es war mir komisch. Ich lehnte die Lobe ab und versicherte ihm, dass ich kenne mich gut in Tulpen aus aber nicht in Leuten. Er antwortete schadenfroh, dass er mich besser kennt als die Tulpen, nahm seine Jacke um die Schultern und ging weg. Napoprvé mi vestoje vynadal a odešel. Napodruhé si svlékl bundu, zavěsil ji na kliku skříně a posadil se. Toho rána jsem přinesla z domu tulipány a naaranžovala je do vázy. Podíval se na mne a pochválil mě za neobvyklou znalost lidí. Bylo mi divně. Odmítla jsem chválu a ujistila ho, že v tulipánech se vyznám, v lidech však ne. Odvětil škodolibě, že mě zná lépe než já tulipány. Pak si přehodil bundu přes rameno a odešel. ??????????????? – A co dál???