Nešporová Magda 399136 NJII_77 Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten -Literaturwissenschaft Bernhard Schlink Der Vorleser Thema: Immer irgendwelche Fragestellung und Regel Der Vorleser. Roman, der im Jahre 1995 die damalige Öffentlichkeit ganz empört hatte, bleibt immer in der heutigen Zeit ein Bestseller. Bernhard Schlink, der Autor von diesem fast provokativen Werk, aus der Perspektive eines heute schon fünfzigjährigen Rechtswissenschaftler Michael Berg nacherzählt, hat in den sauren Apfel sehr scharf gebissen. Man bemerkt in diesem Erinnerungsroman unglaublich viele Themen des menschlichen Lebens, vor allem des Lebens mit Schuld. Im Vordergrund stehende zwei vom schweren Schicksal getroffene Hauptfiguren, damals der fünfzehnjährige Junge Michael Berg und die um zwanzig Jahre ältere Straßenbahnschaffnerin und Analphabetin Hanna Schmitz, trifft zufällig eine Liebesgeschichte. Es entsteht ein erblühendes sexuelles Verhältnis, mit dem eine Reihe von Regeln vorkommt. „Zuerst muss du mir vorlesen.“[1]^1 Schlink bringt für die Leser immer das gleiche Ritual vor und nach diesem Liebesakt. Eine Kette von sich wiederholenden Tätigkeiten wie Vorlesen, duschen und lieben[2]^2 erfüllt Michael, ein „Jungchen“ von Hanna genannt, jeden Tag fast ein halbes Jahr. Für die Leserinnen wird Schlink schnell der Liebling. Die Oberherrschaft der Frau ruft in den Leserinnen ein sehr gutes Gefühl heraus. Man sieht irgendwelche Regel darin, die Hanna als Führerin in Michaels Leben einführt. Aus dieser Regel entstehen von der Seite dieses Jungen viele Fragen, die leider unbeantwortet bleiben. „Warum Vorlesen? Warum dieser Waschzwang?[3]^3 Liebst du mich, Hanna?“ Für Michael ist es ein großes Abenteuer, das für das ganze Leben viele Schrammen nachlässt. Trotz nimmt er auf sich aber dieses Verhältnis leider ohne nachzufragen. Diese Realität wiederholt sich bis dem Hannas Verlassung der Stadt, was Michael stark betrifft. „Wo ist sie? Warum hat sie mich hier gelassen? Warum hat sie nichts gesagt?“ Diese Fragestellung gibt es hier aber leider wieder ohne Antwort. Alles bleibt leer. Nur das Wort Warum steht bei Michael ganz nah. Zufällig treffen sie sich wieder bei einem KZ-Prozess, wo Michael später als Jurastudent die Hanna als Angeklagte erkennt. Sie wird als Führerin bei einer Selektion der Häftlinge in einem Lager beschuldigt und sei für eine Gefangennahme von Frauen in einer durch eine Fliegenbombe getroffenen Kirche verantwortlich. Es kommt zu einem scharfen Wortwechsel zwischen Hanna und dem Richter, was Michaels Herz in Stücke reißt. „Was hätten Sie denn gemacht?“[4]^4 fragt Hanna diesen ganz verwirrt. Diese Frage wird als die Hauptfrage des ganzen Romans genannt. Nach diesem Wortstreit verurteilt sich Hanna freiwillig zur Todesstrafe, als sie ihre Schrift als Analphabetin verteidigt soll. Mit dieser Tat gibt sie aber nur eine Antwort zu Michael und zwar: Warum Vorlesen? … [5]1Reclam : Jahresüberblick. In: Deutsche Literatur 1995, S. 274 [6]2Reclam : Jahresüberblick. In: Deutsche Literatur 1995, S. 274 [7]3Reclam : Jahresüberblick. In: Deutsche Literatur 1995, S. 274 [8]4Reclam : Jahresüberblick. In: Deutsche Literatur 1995, S. 276