WORTSCHATZ in Erfahrung bringen an den Tag bringen, ans Tageslicht bringen, auf den Grund gehen, auf die Schliche kommen, auf die Spur kommen, in Erfahrung bringen, Lunte riechen, sich Gewissheit verschaffen B Wer aber in den vergangenen Tagen in Erfahrung bringen wollte, wie Ackermanns Antworten ausfallen könnten, stieß auf eine Mauer Chronische Aufschieber strotzen vor guten Vorsätzen strot|zen [mhd. strotzen, , eigtl.= steif emporragen, von etw. starren, zu starren]: a) über eine Eigenschaft, Fähigkeit so uneingeschränkt verfügen, dass sie auffallend zutage tritt: sie strotzt von/vor Gesundheit, Energie; vor Selbstbewusstsein s. (äußerst selbstbewusst sein); b) etw. in großer Menge, Zahl aufweisen: du strotzt/strotzest (starrst) vor Dreck!; das Diktat strotzt (wimmelt) von/vor Fehlern. Ich habe schon zweimal draufgezahlt aus dem Schneider sein die vormals vorhandenen Probleme gelöst haben; aus den Schwierigkeiten heraus sein; sich in einer günstigen Lage befinden "Das Verfahren wurde eingestellt, der Beklagte war aus dem Schneider"; "Ob durch die Streichung der Kometenmission die NASA allerdings finanziell aus dem Schneider ist, darf bezweifelt werden" fürs Erste (zunächst, vorläufig): fürs Erste ist jetzt Schluss; PROZATÍM Ich bin im Verkehr stecken geblieben, ein Anruf in letzter Sekunde hat mich aufgehalten Ich beobachte mich selbst und frage mich, ob ich noch ganz dicht bin. nicht ganz d. sein (ugs. abwertend; nicht ganz bei Verstand sein) ist nicht etwa eine schlechte Angewohnheit, die man mit strenger Hand und einer ordentlichen Kopfwäsche einfach abstellt. Kopf|wä|sche, die: 2. (ugs.) scharfer Tadel, Zurechtweisung: eine ordentliche, gründliche K.; sein politischer Alleingang brachte ihm eine kräftige K. ein. abstellen unterbinden, beheben: eine Unsitte, Missstände a. die Hände in den Schoß zu legen und jeden Experten nach einem Attest fürs Finanzamt zu fragen. nichts tun; untätig sein Die günstige Unfallbilanz ist kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen Studenten, frisch von der Schule ins Uni-Leben geworfen, und schwört Stein und Bein, dass er zwei Wochen früher keinen sinnvollen Gedanken hätte fassen können etwas mit dem Gestus der Aufrichtigkeit beschwören; etwas mit großem Nachdruck schwören / geloben / versichern "Obwohl er Stein und Bein schwört, dass er hier niemals war, kennen ihn hier sogar einige Bürger Richtig, man fasst gute Vorsätze. Fragen zum Text: 1. Wie wertet die Autorin des Artikels sich selbst in Bezug auf die Krankheit „Aufschieberitis“? 2. Wie sehen die harmlosen bzw. schweren Fälle aus? 3. Fassen die Aufschieber gute Vorsätze? 4. Welche Ersatztätigkeiten nennt die Autorin, die Sie am Wochenende macht, statt die Steuererklärung abzurechnen? 5. Mit welchen Ausreden argumentieren die Aufschieber, wenn Sie ihre Versagen rechtfertigen? Glauben sie selbst, dass diese Ausreden Tatsachen sind? 6. Wie interpretieren die Aufschieber die psychologische Annahme, dass chronisches Aufschieben eine Krankheit sei? 7. Wo wird das Thema Prokrastination vor allem erforscht und warum? 8. Charakterisieren Sie kurz zwei grundlegende Aufschieber-Typen. 9. Bei welchen Problemen spielt Aufschieben eine Rolle? 10. Welche Gründe, warum man zu einem Prokrastinator wird, werden im Artikel angeführt? 11. Was sagen die Forscher, denen die Autorin ihre unendliche Steuer-Geschichte erzählt, von ihrem Ärger über sich selbst? Welche psychologische Funktion habe er? 12. Wie versüßt sich ein Kollege der Autorin die Buchhaltungsarbeit? 13. Auf welchen psychologischen Fehler in der Zeitplanung zielt der Grundsatz ›Realistisch planen‹? 14. Welcher Grundsatz gilt heutzutage im Hinblick auf das Einhalten der Fristen (bei der Abgabe der Steuererklärung)? 15. Welche Methode würde Joe Ferrari im Falle der „Steuererklärung-Sünder“ anwenden; würde er eher strafen oder belohnen, warum? 16. Die Prokrastination und ihre Folgen verursachen oft, dass die „Patienten“ depressiv werden. Die Autorin meint, dass es nicht so weit kommen solle. Welche ihre neuen guten Vorsätze nennt Sie? Sprachliches. Erklären Sie die fett gesetzten Wortverbindungen bzw. Sätze auf Deutsch: + Chronische Aufschieber strotzen vor guten Vorsätzen. + Aber sowie ich das Geld überwiesen hatte, war sofort das Gefühl da: Fürs Erste bist du aus dem Schneider. + Ich beobachte mich selbst und frage mich, ob ich noch ganz dicht bin. + …die Hände in den Schoß zu legen und jeden Experten nach einem Attest fürs Finanzamt zu fragen. + Aufschieben einer Tätigkeit, die erledigt werden muss, ist nicht etwa eine schlechte Angewohnheit, die man mit strenger Hand und einer ordentlichen Kopfwäsche einfach abstellt. + …und schwört Stein und Bein, dass er zwei Wochen früher keinen sinnvollen Gedanken hätte fassen können. + »Wir bestrafen die, die zu spät sind. Wir geben dem frühen Vogel zu selten seinen Wurm.« + Sollte die Finanzbehörde also strenger mit Leuten wie mir umgehen? Keine Nachfristen gewähren, uns Deadline-Junkies die Knarre vor die Nase halten.