Vorhang auf. Geschichte(n) erzählen von 1989 bis heute. Zwei Dialogszenen November 1989 und November 2014 Personen Großvater Helmuth (Frederik), Jg. 1930, seine jüngere Schwester Marie (Vladka), Jg 1941 Helmuths Töchter Jana (Katka), Jg. 1963 Helmuths Schwiegersohn Dušan (Pavel), Jg. 1968 seine Enkelin Nikola (Monika) , Jg. 1994 lesbische Nachbarin, beste Freundin von Dušan (Andrea), Hanka Jg. 1955 Rekvisiten: Dušan – Trompete Nicole – Kopfhörer Jana – Kochlöffel Helmuth - Zeitung Marie - Dirndl Hanka - Regenbogenminirock 1 Szene (kurz), Gegenwart November 2014: Für Lucie Marie und Helmuth hatten eine Deutsche Mutter, Helmuth war aber mit einer Tschechin verheiratet, hat sich dem Regime völlig angepasst und auch in der Familie wurde nur tschechisch gesprochen. Seine Tochter Jana spricht nur gebrochen Deutsch und versucht jetzt mit ihrem verwitwetten Vater das nachzuholen, was sie zur Lebzeiten der Mutter versäumt hat. Es gibt immer wieder Streitigkeiten zwischen Jana und ihrem Ehemann Dušan. Dušan kann sich gegen ihre bösen Anschuldigungen nicht wehren und zieht sich immer schnell zurück, in die Dachkammer, wo er Trompete bläst. und als seine jüngere Schwester nach 1968 nach Österreich gegangen und Helmuth als politisch unzuverlässig verlor seinen Job. Trompetenmusik Nikole: Mach dir nichts raus. Wenn Sie ein Glas zu viel getrunken hat, wird sie aggressiv. Ich hab es auch ein paar Mal abgekriegt. Sie ist halt so. Es ist zu viel für sie, in der letzten Zeit. (Dušan wischt seine Träne ab) Dušan: Ich bin auch nicht aus Holz. Und immer beginnt sie damit so spät am Abend, dass ich nicht einmal meine Trompete länger blasen kann. Dann kommt gleich ein Streifenwagen und sie ermahnen mich wegen der Ruhestörung. (Janas Stimme von unten) Jana: Schatz, der Gulasch wird kalt! Dušan: Schon wieder ein Gulasch. Ich kann es nicht mehr riechen. Und immer wieder diese Anbiederungsversuche. Sie soll mich in Ruhe lassen.