Alle reden Fernsehen Ich rede. Nachrichten. Du redest. Liebesgeschichten. Er redet ständig. Sport. Sie redet. Ein Krimi mit Mord. Sie redet laut. Wetterbericht. Sie redet sehr laut. Programmübersicht. Schlagerparade. Wir reden. Werbung für Schokolade. Ihr redet auch. Bombenkrieg. Sie reden. Volksmusik. Alle reden. Kurz vor zwölf Wovon? – schalte ich aus. Von nichts. Plötzlich ist’s ungewohnt still im Haus. Es ist eine Party. Lesen Sie den Lückentext, ergänzen Sie die E-Laute! G_stern hat mir mein_ Schw_ster ein Buch g_sch_nkt. Ich l_s_ n_mlich s__r g_rn. D_shalb ist ein Buch immer ein gut_s G_sch_nk. Ich will _s j_tzt l_s_n und s_tz_ mich still in ein_ _ck_. B_stimmt ist _s ein M_rch_nbuch, d_nk_ ich. Ich schlag_ die _rst_ Seit_ auf – die Seit_ ist l__r. Ich bl_tt_r_ weiter – nichts. J_d_ Seit_ ist l__r. _rst auf d_r z__nt_n Seit_ st__t ein kurzer Satz: Das ist ein L__rbuch. Aber das weiß ich ja schon l_ngst, d_shalb l_s_ ich j_tzt nicht m__r weiter. Ein Hund kam in die Küche Ein Hund kam in die Küche und stahl dem Koch ein Ei, da nahm der Koch den Löffel und schlug den Hund entzwei. Da kamen viele Hunde und gruben ihm ein Grab und setzten einen Grabstein, auf dem geschrieben stand: EIN HUND KAM IN DIE KÜCHE UND STAHL … Die erste elektrische Verkehrampel Am 2. Januar 1919 wurde das erste Verkehrslicht an einer Kreuzung in der amerikanischen Stadt Detroit installiert. Es hatte großen Erfolg und innerhalb eines Jahres gab es in dieser Stadt schon 15 dieser Signalanlagen. Das war eine enorme Einsparung an Personal, da vorher Polizisten den Verkehr regelten. Der Polizist William I. Potts aus Detroit kam auf die Idee elektrische Lampen in drei Farben zu verwenden. Es waren Rot, Gelb und Grün mit genau der gleichen Bedeutung, die noch immer gilt. Er stellte zugleich sicher, dass in verschiedenen Richtungen nicht gleichzeitig dieselbe Farbe leuchten konnte. Die Erfindung ließ sich erst im Jahr 1923 Garrett Morgan patentieren. Er realisierte die erste vollautomatisch schaltende Ampel Die erste Verkehrampel in Deutschland wurde erst im Jahr 1924 auf dem Potsdamer Platz in Berlin aufgestellt. Hier waren es drei nebeneinander liegende Lichter. Jeden Monat sterben zwei Sprachen Von den 6000 Jahren Sprachen der Welt werden in 100 Jahren die meisten verschwunden sein. Der niederländische Sprachwissenschaftler Frederik Kortlandt dringt auf eine rasche Dokumentation bedrohter Sprachen: Denn mit jeder Sprache verschwindet ein einzigartiger Wissens- und Kulturschatz. Die Bedeutung ausgestorbener Sprachen wie Ägyptisch, Sumerisch oder Phönizisch ist heute nur noch einigen Wissenschaftlern bekannt. Mehr als 1000 Sprachen sind allein in den vergangenen 400 Jahren verschwunden. „Dass Sprachen aussterben, ist eine normale Entwicklung, die an sich nicht besorgniserregend ist“, sagt Frederik Kortlandt, Professor für die vergleichende Sprachwissenschaft an der Universität Leiden. „Aber in 100 Jahren werden rund 90 Prozent der 6000 noch existierenden Sprachen ausgestorben sein. Mit den Sprachen verschwinden nicht nur Worte, sondern auch das Wissen um viele Dinge.“ Als Beispiel nennt er den Regenwald, dessen Pflanzen ohne die einheimischen Indianersprachen nur schwer zu nutzen seien: „Die Kenntnis um die Wirkung von Pflanzen, Früchten und Wurzeln ist oft nur an die Sprache gebunden.“ Kolonialisierung, Landflucht, die modernen Massenmedien, die Benachteiligung, oder Verfolgung von Minderheiten haben in den vergangenen Jahrzehnten das Sprachsterben beschleunigt. Alle 14 Tage verschwindet weltweit eine Sprache. Mehr als Hälfte der Menschen spricht eine der großen elf Sprachen der Erde wie Chinesisch, Hindi, Englisch oder Spanisch. 90 Prozent aller Sprachen werden von weniger als 100 000 Menschen gesprochen. Aufzuhalten ist die Entwicklung nach Ansicht von Kortlandt kaum. Doch der 52jährige mahnt zur Eile, so viel wie möglich der bedrohten Sprachen zumindest zu dokumentieren und zu erforschen, weil die Geschichte der Sprachen und ihre Beziehungen zueinander auch die Entwicklung von Zivilisationen erkläre. Der „Erfolg“ einer Sprache habe immer politische oder ökonomische Ursachen: Sprachen könne man weder fühlen noch sehen, so erklärt der Niederländer das mangelnde öffentliche Interesse an Sprachenschutz: „Überreste von Tieren und Pflanzen kann man sammeln, Akustik hingegen verfliegt. Wenn eine undokumentierte Sprache stirbt, ist sie für immer weg. Thomas Roser Frankfurter Rundschau 9.4.1999