Deutschsprachige Länder - Nationalfeiertage 3. Oktober - Tag der Deutschen Einheit Von 1949 bis 1990 war Deutschland ein geteiltes Land: Die Bundesrepublik Deutschland (BRD) mir der Hauptstadt Bonn und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) mit der Hauptstadt (Ost-)Berlin. Der Tag der deutschen Einheit erinnert an die deutsche Wiedervereinigung. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin wurden am 3. Oktober 1990 neue Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland. Berliner Pfannkuchen In Berlin nennt man ihn einfach Pfannkuchen, in anderen Regionen sagt man Berliner oder Krapfen dazu. Man erzählt, dass ein Berliner Zuckerbäcker ihn 1756 erfunden hat. Das Gebäck ist mit Marmelade gefüllt und wird in Fett gebacken. Traditionell werden die meisten Berliner Pfannkuchen in der Zeit von Karneval, Fastnacht, Fasching gegessen. Man kann sie aber heute das ganze Jahr über kaufen. 26. Oktober - Nationalfeiertag Österreich Am 26. Oktober1955 beschließen die Osterreicher das Gesetz zur österreichischen Neutralität. Seit 1955 feiern sie zu diesem Anlass den österreichischen Nationalfeiertag. Der Nationalfeiertag ist ein gesetzlicher Feiertag in Österreich. An diesem Feiertag kann man zum Beispiel in Wien die Standorte des Wiener Museums kostenlos besuchen. Es finden auch viele Sportveranstaltungen im ganzen Land statt, damit die Leute fit bleiben. Wiener Schnitzel Wiener Schnitzel ist ein besonders dünnes Schnitzel aus Kalbfleisch. Man wendet es in Mehl, Ei und Semmelbrösel (geriebenem Weißbrot) und backt es im Fett goldgelb. Es gehört zu den bekanntesten Spezialitäten der Wiener Küche. Seinen Namen hat es aber erst seit 1900. 1. August - Nationalfeiertag der Schweiz Seit 1891 gibt es am 1. August einen Nationalfeiertag in der Schweiz. Dabei feiern die Menschen die schweizerische Eidgenossenschaft, die seit 1291 besteht. Der Nationalfeiertag ist ein gesetzlicher Feiertag der Schweiz. Viele Menschen schmücken ihre Häuser mit Schweizer-, Kantons- und Gemeinde Fahnen. Es finden viele Feiern statt bei denen man verschiedene Traditionen pflegt. Käsefondue Die Schweiz ist berühmt für ihren Käse – und für die Erfindung des Käsefondues. Zwei Dinge sind für ein Käsefondue wichtig: Guter Käse und guter Weißwein. Man erwärmt den Käse mit Weißwein und Gewürzen (Knoblauch, Muskatnuss, Pfeffer), bis er flüssig ist. Dann steckt man Brotstückchen auf eine lange Gabel und dreht sie im flüssigen Käse. Wer sein Brot verliert, bekommt eine Strafe, z.B. muss er ein Lied singen. Vom Küchenjungen in Dornröschens Schloss Irmela Brender Von Dornröschen weiß fast jedes Kind: wie aus Mangel an passendem Geschirr eine weise Frau zur Feier von Dornröschens Geburt nicht eingeladen werden konnte, wie die Ungebetene dann doch erschien und dem Königskind zum fünfzehnten Geburtstag den Tod wünschte; und dann eine andere weise Frau den bösen Wunsch abwandelte: nicht sterben sollte Dorn- röschen, sondern hundert Jahre lang schlafen. Das tat das Königskind dann auch, und mit ihm schliefen alle im Schloss, bis ein Prinz kam und mit einem ganz leisen Kuss alle aus dem Schlaf schreckte. Alle - auch den Küchenjungen, von dessen Geschichte bisher viel zu wenig die Rede war. Denn natürlich haben nicht nur Königskinder, sondern auch Küchenjungen ihre Geschichte. Dieser Küchenjunge hatte eine besonders unerfreuliche: sein Chef, der Koch, ließ ihn immer nur Zwiebeln schneiden. Und nie schnitt der Küchenjunge dem Koch die Zwiebeln fein genug. Der Junge hatte schon einen Triefnase und rote Augen von der vielen Zwiebelnschneiderei, aber der koch kannte kein Erbarmen. „Bevor du die Zwiebeln nicht so fein genug schneidest, dass man sie mit der Zunge zerdrücken kann, bekommst du keine Kartoffel in die Finger“, pflegte er zu sagen, und machte Leute meinen, dass daher der Ausdruck „zwiebeln“ kommt, der soviel wie quälen heißt. Nun an jenem Tag, an dem Dornröschen fünfzehn wurde – der Küchenjunge hatte das Königskind übrigens noch nie gesehen, sein leben spielte sich in der Küche und in seiner Schlafammer ab -, an jenem Dornröschengeburtstag also war der Zeitpunkt gekommen, an dem der Küchenjunge es nicht mehr aushielt. Wenn er die letzten Wochen und Monate überblickte, dann sah er nicht als Zwiebeln, und wenn er sich die Zukunft vorzustellen versuchte, dann war da wieder nur ein Zwiebelberg. Und so tat der Küchenjunge etwas, was zu Dornröschens Zeiten höchst ungewöhnlich war – er protestierte. Als der Koch unmutig die geschnittenen Zwiebeln musterte und gerade den Mund öffnen wollte zu seinem viel gesagten Satz: „Bevor du die Zwiebeln nicht so fein schneidest …“, da hob der Küchenjunge den Kopf von dem Zwiebelbrett. Seine tränenden Augen funkelten, die geschwollene Nase zuckte, und mit verschnupfter Stimme schrie er: „Nicht eine Zwiebel werd’ ich mehr schneiden, und wenn’s mich das Leben kosten sollte“. Es wurde mucksmäuschenstill in der Küche. Die Unterköche standen wie erstarrt – eine solche Unverschämtheit war ihnen noch nie zu Ohren gekommen. der Koch hob die Hand zur einzigen Antwort, die seiner Meinung nach möglich war, nämlich zu einer saftigen Ohrfeige – aber genau in dieser Sekunde stach sich irgendwo in einem Dachzimmer Dornröschen mit der Spindel in den Finger, und alle sanken augenblicklich in einen tiefen Schlaf. Nun dauert ein hundertjähriger Schlaf wahrhaftig eine lange Zeit und man kann viel träumen unterdessen Schönes und Schlimmes, wie’s gerade kommt. Der Koch muss wahre Alpträume gehabt haben, in denen geschnittene Zwiebeln und protestierende Küchenjungen und bald auch protestierende Zwiebeln und zerschnittene Küchenjungen ihn bedrohten – jedenfalls, als er hundert Jahre später aufwachte und seine Hand immer noch zum Schlag bereit über dem Ohr des Küchenjungen hielt, da machte er aus dem Schlag einen freundlichen Klaps und sprach: „Lass uns gemeinsam Kartoffeln schälen, mein Freund.“ Übrigens waren Koch und Küchenjunge und alle anderen auch inzwischen beträchtlich gealtert, und der ergraute Küchenjunge und der weißhaarige Koch vergaßen das Zwiebelproblem ganz über der Hochzeit, die das hundertfünfzehnjährige Dornröschen bald darauf mit seinem Prinzen feierte. Schaukelspaß Los – stoß! Und nun flieg ich und bieg mich zurück – und vor, und der Wind saust im Ohr, und nun hin – und nun her, ich bin leicht – ich bin schwer! Und jetzt fliege ich, steige ich, steige ich auf! Und falle und falle – und wieder hinauf und mit Schwung! und wieder: Ich steige! O schau! Ich Vogel, ich Adler, ich Lerche im Blau! Und der Himmel ist nun ein Glockendach weit, und ich bin der Klöppel und schlage die Zeit! Und ich schlage die Eins, und ich schlage die Zwei, ich steige und falle und fliege vorbei! Und drei – bam – bom! Und vier – ich komm! Und fünf – dang – ding! Und sechs – ich spring! Ding – dong – dang längelang auf die Nas ins Gras. (Ursula Wölfel)