2. Kommunikationsbereich Fachkommunikation und seine Textsorten Fachkommunikation •Funktion: Vermittlung von Informationen aus der Wissenschaft, Forschung, Technik, aus verschiedenen Fachbereichen (Ökonomie, Jurisprudenz, Justiz, Bankwesen…) •relativ junger Forschungszweig : wiss.-technische Entwicklung – Differenzierungprozesse der Fachsprachen – Fachsprachenlinguistik - nach der ko-pragmatischen Wende - 70er Jahre des 20. Jhs. • Definition und Fachliteratur •Fachsprache – “Gesamtheit aller sprachlichen Mittel, die in einem fachlich begrenzbaren Kommunikationsbereich verwendet werden, um die Verständigung zwischen den in diesem Bereich tätigen Menschen zu gewährleisten” (Hoffmann, 1976) •Handbuch FACHSPRACHEN 1998 •Fluck: FACHSPRACHEN 1996 •T. Roelcke: Fachsprachen 1999 •Kleine Enzyklopädie. Deutsche Sprache 2001 • Richtungen der Fachkommunikation •Fach- und Wissenschaftssprachen: •Unterscheidung von theoriegeleiteten und theoriegebundenen wiss. Fachsprachen und fachlich-praktischen Fachsprachen •wissenschaftlicher Stil – Natur- und Geisteswissenschaften: Medizin, Physik, Chemie, Biologie…; Psychologie, Soziologie, Philologie, Geschichte… •schriftlich: theoretische Fachaufsätze, wiss. Studien in • Fachpublikationen (Fachzeitschriften), Dissertationen, Habilschriften, wiss. Monographien; •mündlich: Fachreferate auf wissenschaftlichen Konferenzen, Tagungen, Kongressen…(Sammelbände), Diskussionsbeiträge • • Richtungen der Fachkommunikation •praktischer Fachstil: Wirtschaft, Justiz, Technik… •populärwissenschaftlicher Stil: • Lehrbücher, Rezensionen, publizistische Artikel… •essayistischer Stil: populärwissenschaftliche Aufsätze in den Medien, Interview mit Experten...das Individuelle, belletristische Züge (lit.-künstlerische Mittel - Metapher, rhetorische Frage...) • Gliederung der Fachsprachen •horizontale Gliederung: Fachgebiete: •Fachsprache Mathematik •Medizin •Elektrotechnik •Linguistik •Psychologie, Soziologie, Philosophie •Zahl der Fachsprachen entspricht der Zahl der Fächer • Gliederung der Fachsprachen • vertikale Gliederung: •Sprache der theoretischen Grundlagewissenschaften •Sprache der experimentellen Wissenschaften •Sprache der angewandten Wissenschaften und der Technik •Sprache der materiellen Produktion •Populärwiss. Stil • Hauptmerkmale (Stilzüge) und Stilelemente • öffentlicher Charakter – neutraler Stil: • Standard- (Schrift)sprache, ohne umg. Stilelemente, ohne Emotionalität und Expressivität (keine Vertraulichkeit, keine Hyperbolik...) •Klarheit, Logik, Genauigkeit – logische Gedankenführung – •Syntax: lückenloser Satzbau, Thema-Rhema-Gliederung, Kausalität - weil, da, denn, Finalität - damit, IK um ...zu) • Lexik: Fachbegriffe (Termini): z.B. Linguistik - die Flexion, Fremdwörter, Internationalismen - altgr., lat., engl., ital. (Musikwiss.) • Hauptmerkmale (Stilzüge) und Stilelemente •Sachlichkeit, Begrifflichkeit, Fachlichkeit: Fach- und Fremdwörter, semantische Eindeutigkeit (Konnotationen, Expressivität eingeschränkt), z.B. "Revolution" - neg., pos. Konnotationen – genau definiert •unpersönliche Ausdrucksweise, Objektivität: man, es ist anzunehmen, nach Meinung des Verfassers, meines/unseres Erachtens, ich-Form - moderne Tendenz) • Nominalstil: Nomina, Adjektiv-Substantiv, FVG - zur Ausführung bringen, • Partizipialkonstruktion - das für den Versuch verwendete Tier • Attribuierung, Attributivketten statt relative Nebensätze •Passivkonstruktionen - die Handlung im Vordergrund •Gliederung: Absätze, Infografik: Bilder, Tabellen, Grafen, Diagramme… • Unterschiede zwischen streng wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Textsorten! • Fachwortschatz •Fachwortschatz: das eigenständige Merkmal der Fachsprachen • in der Terminologie wird das Wissen des jeweiligen Fachgebietes repräsentiert: •Medizin: Körperorgane: Herz, Thorax, Magen-Darm-Trakt; Krankheiten und Syndrome: Schlaganfall, Herzinfarkt, AIDS sowie ihr Charakter, Dauer, ihre Symptome und Befunde: akut, Schmerz; Untersuchungsverfahren und Opetrationstechniken: Computertomographie, Biopsie; Bezeichnungen von Patienten: Diabetiker. •Allgemeiner Fachwortschatz: System, Experiment, Funktion • Lexik •Fachwort und Terminus – Terminus definiert, Eindeutigkeit, Exaktheit… •Synonymie: Diabetes mellitus – Zuckerkrankeit •starke Dynamik: Metaphorisierungen: Computervirus, springende Gene, genetischer Fingerabdruck •Metapher: Quellenbereich - Medizin, Krankheit – Zielbereich Technik •Neuprägungen: spaltbares Material, autogenes Training.... •Standardsprache Textsorten: •streng wiss. Forschungstextsorten: Studie, Monographie, Dissertation, Diplomarbeit, Thesen, Fachaufsätze … •Wissenschaftsleitung: Forschungsplan, Studienprogramm, wiss. Dokumente •Lehrtätigkeit: Lehrbuchtexte, Übungstexte… •Informationstätigkeit: wiss. Rezension, Annotation, Forschungsbericht •Popularisierung der Wissenschaft: TS in den MassenMedien: (Metaphorik und Idiomatik, Umg.) •Mündliche Texte: Vorlesung, Vortrag, Referat, Konferenzbeitrag, Diskussionsbeitrag • Stilverfahren •Stilverfahren: •Explikation (Erörtern, Erklären): • streng wissenschaftliche Texte •Argumentieren: wissenschaftliche Abhandlungen, Fachaufaufsätze, populärwiss. Texte) •Deskription(Beschreiben, Berichten): wiss. Berichte über Experimente, wiss. Protokolle • • „Vagheitsreduzierung…“ (1987) •lange, komplizierte Sätze (NS – kausal, final…) •IK mit zu •Unpersönliche Konstruktionen: sein + zu + Inf. •Partizipialkonstruktionen •Parenthesen - - •Termini – Linguistik (Kommunikation) Internationalismen • • „Sprache und Emotion“ (2007) •Textgestaltung: Zitate (Motto) •Persönlicher Stil – ich als Wissenschaftlerin, meine Analysen – mehr Emotionalität und Individualität •trotzdem „wissenschaftlich“: man muss (an)erkennen •Termini: Kognition, Emotion, marginal •Zitierungsweise: (hierzu Damasio 1997) • • Lehrbuchtext 6. Klasse •Klare und logische Textgestaltung: zwei Absätze: die Nordsee und die Gezeiten •Kurze Sätze: das Wichtigste: Dieser Vorgang heißt Ebbe. Es herrscht Flut. •Geographische Termini •